23.04.2013 Aufrufe

spieL- unD WettspieL- HanDbucH 2012 - 2015 - Golf.de

spieL- unD WettspieL- HanDbucH 2012 - 2015 - Golf.de

spieL- unD WettspieL- HanDbucH 2012 - 2015 - Golf.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>spieL</strong>- <strong>unD</strong> Wett<strong>spieL</strong>-<br />

<strong>HanDbucH</strong><br />

<strong>2012</strong> - <strong>2015</strong><br />

127


128<br />

Übersicht<br />

Übersicht:<br />

Vorwort<br />

abschnitt 1. personen und ausschüsse im spielbetrieb<br />

abschnitt 2. spielbetrieb<br />

abschnitt 3. spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

abschnitt 4. inhalt von ausschreibungen und musterausschreibung<br />

abschnitt 5. platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

abschnitt 6. platzrichter, beobachter und spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

abschnitt 7. platzerlaubnis (pe) und DGV-platzreife<br />

abschnitt 8. erläuterungen zum DGV-course-rating<br />

abschnitt 9. anleitung zur Vermessung von <strong>Golf</strong>plätzen<br />

abschnitt 10. Datenschutz, DGV-intranet und spielbetrieb<br />

abschnitt 11. anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung<br />

abschnitt 12. Vorbereitung und pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das spiel und<br />

für Wettspiele<br />

abschnitt 13. Verschie<strong>de</strong>nes<br />

stichwortregister<br />

einführung<br />

Vorwort<br />

abschnitt 1.<br />

personen, ausschüsse und <strong>de</strong>ren aufgaben im spielbetrieb<br />

1.1 spielführer<br />

1.2 spielausschuss<br />

1.3 spielleitung<br />

1.4 Leiter von <strong>Golf</strong>gruppen<br />

1.5 regelkundige personen<br />

1.6 Vorgabenausschuss<br />

1.7 starter<br />

1.8 Vorcaddies<br />

1.9 platzrichter<br />

1.10 marshals / ranger<br />

abschnitt 2<br />

spielbetrieb<br />

2.1 Hilfsmittel und ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong><br />

2.2 organisation <strong>de</strong>s spielbetriebs<br />

2.2.1 allgemeine spielordnung<br />

2.2.2 Jahresspielplan<br />

2.2.3 erstellen einer rahmenausschreibung<br />

2.2.4 erstellen einer einzelausschreibung<br />

2.2.5 preise, Wan<strong>de</strong>r- und Herausfor<strong>de</strong>rungspreise<br />

2.2.6 plätze mit weniger als 18 Löchern<br />

2.3 Der platz<br />

2.3.1 Vorrecht auf <strong>de</strong>m platz<br />

2.3.2 platzsperre<br />

2.3.3 erstellen von platzregeln<br />

2.3.4 bespielbarkeit <strong>de</strong>s platzes<br />

2.3.5 spielunterbrechung bei Gewitter<br />

2.4 Vorbereitung und Durchführung eines Wettspiels<br />

2.4.1 Zählkarte und Vorgabenverteilung<br />

2.4.2 auswertung, Feststellung und bekanntgabe von ergebnissen<br />

Inhalt<br />

129


130<br />

Inhalt<br />

2.4.3 mehrrun<strong>de</strong>nwettspiele / Qualifikationswettspiele<br />

2.4.4 Klärung von strittigen regelfragen<br />

2.5 Hinweise zur sicherstellung einer angemessenen spielgeschwindigkeit<br />

abschnitt 3.<br />

spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

3. spielformen<br />

3.1.1 einzel bzw. Zweier<br />

Zählspiele<br />

- Zählspiel-einzel gemäß regel 3-1<br />

- einzel Gegen par gemäß regel 32-1a<br />

- einzel nach stableford gemäß regel 32-1b<br />

- auswahlspiel (eclectic) lochweise<br />

3.1.2 Lochspiele<br />

Lochspiel-Zweier gemäß erklärung „parteien im Lochspiel“ und regel 2-1<br />

3.2 Dreier- und Dreiball-spiele<br />

- Dreier gemäß regel 29<br />

- Dreiball gemäß regel 30<br />

3.3 Vierer<br />

Vierer-Zählspiel gemäß regel 29-1 und 29-31<br />

Vierer-Zählspiel mit auswahltreibschlag<br />

chapman-Zählspiel<br />

Vierball-Zählspiel gemäß regel 31<br />

aggregat-Zählspiel<br />

Vierer-Lochspiel gemäß erklärung „parteien im Lochspiel“ und regel 29-2<br />

Vierball-Lochspiel „bester / schlechtester ball“ mit punktwertung<br />

Vierball „bester ball und aggregat“ mit punktwertung<br />

Vierball gemäß erklärung „parteien im Lochspiel“ und regel 30<br />

3.4 Vorgabenverteilung<br />

3.5 neun Löcher vorgabenwirksam<br />

abschnitt 4.<br />

inhalt von ausschreibungen und musterausschreibung<br />

4.1 inhalt von ausschreibungen<br />

4.1.1 bezeichnung und spielform <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

4.1.2 abschläge<br />

4.1.3 Verbindlichkeit <strong>de</strong>r Verbandsordnungen<br />

4.1.4 art <strong>de</strong>r Vorgabe und Vorgabenwirksamkeit<br />

4.1.5 teilnehmer und stammvorgaben <strong>de</strong>r teilnehmer<br />

4.1.6 Höchst- und min<strong>de</strong>stzahl <strong>de</strong>r teilnehmer<br />

4.1.7 ort, termin, Frist <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

4.1.8 Verbindlicher mel<strong>de</strong>schluss, art und ort <strong>de</strong>r meldung<br />

4.1.9 nenngeld<br />

4.1.10 preise, Wertung<br />

4.1.11 stechen / entscheidung bei gleichen ergebnissen<br />

4.1.12 auslosung, setzen, Zusammenstellung <strong>de</strong>r spielergruppen<br />

4.1.13 Qualifikation<br />

4.1.14 beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels, siegerehrung<br />

4.1.15 Än<strong>de</strong>rungsvorbehalte<br />

4.1.16 spielleitung<br />

4.1.17 Datenschutz<br />

4.1.18 <strong>Golf</strong>carts<br />

4.1.20 spielgeschwindigkeit<br />

4.1.21 spielunterbrechung<br />

4.1.22 Hinweis auf Wettspielordnung / rahmenausschreibung<br />

4.2 musterausschreibung<br />

abschnitt 5.<br />

platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

5.1 Zusammenhang von platz- und <strong>Golf</strong>regeln<br />

5.2 Festlegung <strong>de</strong>r platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

5.2.1 aus<br />

5.2.2 Wasserhin<strong>de</strong>rnisse und seitliche Wasserhin<strong>de</strong>rnisse<br />

5.2.3 „ungewöhnlich beschaffener bo<strong>de</strong>n“ und bo<strong>de</strong>n in ausbesserung<br />

5.2.4 Weitere platzregeln (biotope / Hemmnisse)<br />

5.2.5 abschlagsmarkierungen<br />

abschnitt 6.<br />

platzrichter, beobachter und spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

Inhalt<br />

131


132<br />

Inhalt<br />

6.1 platzrichter<br />

aufgaben und Verhalten <strong>de</strong>s platzrichters<br />

ausstattung und ausrüstung <strong>de</strong>s platzrichters<br />

Hauptaufgaben <strong>de</strong>s platzrichters<br />

6.2 beobachter<br />

6.3 spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

im Lochspiel<br />

im Zählspiel<br />

abschnitt 7.<br />

platzerlaubnis (pe)<br />

7.1 allgemeines / pe-regelung<br />

7.2 Lizenzierte DGV-platzreife<br />

7.3 pe-regelung für Kin<strong>de</strong>r<br />

abschnitt 8.<br />

erläuterungen zu <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>s usGa-course-ratings<br />

abschnitt 9.<br />

anleitung zur Vermessung von <strong>Golf</strong>plätzen<br />

9.1 messpunkt<br />

9.2 messverfahren und protokollierung<br />

9.3 Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Längenermittlung<br />

9.4 erklärungen<br />

9.5 anordnung <strong>de</strong>r festen messpunkte an <strong>de</strong>n abschlägen<br />

9.6 Vermarkungsplatten (messpunkte)<br />

9.7 Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Längenermittlung<br />

9.8 <strong>Golf</strong>platz-Vermessungsprotokoll<br />

abschnitt 10.<br />

Datenschutz, DGV-intranet und spielbetrieb<br />

10.1 Datenschutz im spiel- und Wettspielbetrieb<br />

10.2 DGV-intranet und spielbetrieb<br />

abschnitt 11.<br />

anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung<br />

11.1 blin<strong>de</strong> <strong>Golf</strong>spieler<br />

11.2 <strong>Golf</strong>spieler mit amputationen<br />

11.3 <strong>Golf</strong>spieler, die stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen<br />

11.4 <strong>Golf</strong>spieler im rollstuhl<br />

11.5 <strong>Golf</strong>spieler mit geistiger behin<strong>de</strong>rung<br />

11.6 Verschie<strong>de</strong>nes<br />

abschnitt 12.<br />

Vorbereitung und pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das spiel und für Wettspiele<br />

12.1 Die Vorbereitung <strong>de</strong>s platzes für <strong>de</strong>n Wettspielbetrieb<br />

12.2 platzregeln und platzkennzeichnung<br />

12.3 pflegemaßnahmen während <strong>de</strong>r Wettspieltage<br />

12.4 platzierung <strong>de</strong>r abschlagsmarkierungen<br />

12.5 Fahnenpositionen<br />

abschnitt 13.<br />

Verschie<strong>de</strong>nes<br />

13.1 altersklassen<br />

13.2 as (Hole-in-one)<br />

13.3 platzrekord<br />

13.4 regelanfragen<br />

13.5 schematische Darstellung eines K.o.-Lochspiels (bei 64er-Feld)<br />

stichwortregister<br />

Inhalt<br />

133


134<br />

Vorwort<br />

Vorwort<br />

in <strong>de</strong>n Verbandsordnungen <strong>de</strong>s Deutschen <strong>Golf</strong> Verban<strong>de</strong>s (DGV) zum spielbetrieb sind<br />

alle für DGV-mitglie<strong>de</strong>r verbindlichen bestimmungen zur ordnungsgemäßen abwicklung<br />

<strong>de</strong>s spielbetriebs enthalten. Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich um die offiziellen <strong>Golf</strong>regeln<br />

(einschl. amateurstatut), das DGV-Vorgabensystem und das DGV-Ligastatut. rechte<br />

und pflichten <strong>de</strong>r or<strong>de</strong>ntlichen DGV-mitglie<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong> (LGV) in<br />

Zusammenhang mit <strong>de</strong>r abwicklung <strong>de</strong>s spielbetriebs ergeben sich aufgrund dieser<br />

Verbandsordnungen.<br />

im Gegensatz dazu ist das hier vorliegen<strong>de</strong> spiel- und Wettspielhandbuch (sWsH)<br />

zur weiteren unterstützung <strong>de</strong>s DGV-mitglieds und seiner Verantwortlichen gedacht<br />

und enthält viele Hinweise, Vorschläge und empfehlungen, die für eine sachgerechte<br />

organisation und Durchführung <strong>de</strong>s spielbetriebs unentbehrlich sind. Da personen mit<br />

unterschiedlicher erfahrung dieses buch verwen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, ist es nicht nur als kurzes<br />

nachschlagewerk gestaltet, son<strong>de</strong>rn beschreibt an einzelnen stellen auch ausführlicher<br />

die Vor- und nachteile bestimmter Verfahrensweisen, jeweils abhängig von <strong>de</strong>n anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>s Wettspiels. Das sWsH soll dabei in erster Linie als Wegweiser dienen.<br />

Hinweise, Vorschläge und empfehlungen basieren auf langjähriger erfahrung aller an<br />

<strong>de</strong>r entstehung dieses buches beteiligten.<br />

Wer<strong>de</strong>n zu einem thema mehrere Lösungsvorschläge unterbreitet, so ist stets sorgfältig<br />

zu prüfen, welcher Vorschlag <strong>de</strong>n individuellen bedürfnissen und <strong>de</strong>n prinzipien eines<br />

fairen und sportlichen miteinan<strong>de</strong>rs am ehesten gerecht wird. in vielen Fällen spricht<br />

<strong>de</strong>r DGV empfehlungen aus. Diese empfehlungen sind im text farbig hinterlegt und<br />

damit leicht erkennbar. um einen an sportlichen Grundsätzen und <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>s DGV<br />

ausgerichteten spielbetrieb zu gewährleisten, legt <strong>de</strong>r DGV allen mitglie<strong>de</strong>rn nahe, wo<br />

möglich, <strong>de</strong>n empfehlungen zu folgen. Damit wird zu<strong>de</strong>m die einheitlichkeit <strong>de</strong>s spielbetriebs<br />

geför<strong>de</strong>rt. Die abschnitte 8 – 12 <strong>de</strong>s buches erlangen Verbindlichkeit, sofern<br />

sie in Kraft gesetzt wer<strong>de</strong>n bzw. in<strong>de</strong>m sie die anwendung <strong>de</strong>s verbindlich gelten<strong>de</strong>n<br />

Vorgabensystems erläutern.<br />

Dieses buch kann zukünftig nur dann praxisnah fortgeschrieben wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r DGV<br />

anregungen, Hinweise und tipps erhält. auch für weitere neuauflagen sind Verbesserungsvorschläge<br />

willkommen.<br />

135


136<br />

Abschnitt 1.<br />

Personen und Ausschüsse im Spielbetrieb<br />

Personen und Ausschüsse im Spielbetrieb<br />

um einen ordnungsgemäßen spielbetrieb zu gewährleisten, empfiehlt es sich, eine<br />

reihe organisatorischer und materieller Voraussetzungen zu schaffen. Die <strong>Golf</strong>regeln<br />

und das DGV-Vorgabensystem legen darüber hinaus bestimmte organisationsstrukturen<br />

verbindlich fest. im einzelnen gilt:<br />

1.1 SPIELfÜHRER<br />

We<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln noch im DGV-Vorgabensystem wird <strong>de</strong>r „spielführer“ erwähnt.<br />

Gleichwohl ist ein spielführer (o<strong>de</strong>r sportwart) auf je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage, im Verein in <strong>de</strong>r<br />

regel als Vorstandsmitglied, mit organisation und Durchführung <strong>de</strong>s spielbetriebs<br />

betraut. er vertritt üblicherweise die sportlichen belange und ist regelmäßig Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s spielausschusses. soweit rechte und pflichten in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln bzw. im<br />

DGV-Vorgabensystem nie<strong>de</strong>rgelegt sind, kann diese jedoch niemals <strong>de</strong>r spielführer<br />

allein ausüben, son<strong>de</strong>rn nur als teil <strong>de</strong>s spielausschusses, einer spielleitung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Vorgabenausschusses.<br />

1.2 SPIELAuSSCHuSS<br />

auf je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage muss es einen spielausschuss geben. Dies bestimmen die aufnahme-<br />

und mitgliedschaftsrichtlinien für alle or<strong>de</strong>ntlichen mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DGV, die<br />

die rechte aus <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem ausüben. Wesentliche aufgabe <strong>de</strong>s spielausschusses<br />

ist es, <strong>de</strong>n spielführer in <strong>de</strong>r ausübung seines amtes zu unterstützen und<br />

die mannigfaltigen aufgaben auf mehrere schultern zu verteilen. er kann z. b. durch<br />

personen nach Ziffer 1.1, 1.4 und 1.5 besetzt wer<strong>de</strong>n. besteht keine geson<strong>de</strong>rte regelung,<br />

ist <strong>de</strong>r spielausschuss gleichzeitig „spielleitung“ im sinne <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für die<br />

Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen spielbetriebs während <strong>de</strong>r saison. nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln<br />

(siehe erklärung „spielleitung“) ist nämlich außerhalb von Wettspielen „... <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n<br />

platz verantwortliche ausschuss ...“ spielleitung im sinne <strong>de</strong>r regeln. tauchen also<br />

im rahmen <strong>de</strong>s allgemeinen spielbetriebs (privatrun<strong>de</strong>n) bspw. regelfragen auf, so<br />

entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r spielausschuss als spielleitung.<br />

Dieser ausschuss muss aus min<strong>de</strong>stens drei personen bestehen, um bei Zweifelsfällen<br />

mehrheitsentscheidungen zu ermöglichen (für vorgabenwirksame Wettspiele und extra<br />

Day scores ergibt sich dies bereits zwingend aus anhang Ziffer 3.6 bzw. 3.8 <strong>de</strong>s DGV-<br />

Vorgabensystems). Für die besetzung <strong>de</strong>s spielausschusses wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> personen<br />

empfohlen:<br />

• spielführer (als Vorsitzen<strong>de</strong>r),<br />

• ein o<strong>de</strong>r mehrere mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses,<br />

137


138<br />

Personen und Ausschüsse im Spielbetrieb<br />

• Jugendwart,<br />

• mannschaftskapitän(e),<br />

• Leitung <strong>de</strong>s Damen- / Herren- / seniorengolf,<br />

• clubsekretär(in) / -manager(in)<br />

einzelne aufgabenbereiche können teilen <strong>de</strong>s ausschusses zugewiesen wer<strong>de</strong>n (bspw.<br />

erstellen einer rahmenausschreibung, Jahresspielplan, auswahl von preisen, Gespräche<br />

mit sponsoren).<br />

Die personen <strong>de</strong>s spielausschusses wer<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n vertretungsberechtigten Vorstand<br />

<strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>clubs bzw. <strong>de</strong>n Geschäftsführer <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage in ihr amt berufen. Daher<br />

wer<strong>de</strong>n die inhalte ihrer arbeit, ihre Vollmachten und die amtsdauer auch durch <strong>de</strong>n<br />

Vorstand / Geschäftsführer bestimmt wer<strong>de</strong>n. Daraus ergibt sich, dass <strong>de</strong>r spielausschuss<br />

im rahmen <strong>de</strong>r Vorgaben <strong>de</strong>rjenigen arbeitet, die ihn eingesetzt haben und ggf.<br />

auch wie<strong>de</strong>r abberufen können, wenn <strong>de</strong>ren arbeit <strong>de</strong>n interessen <strong>de</strong>r mitglie<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Vorstands / <strong>de</strong>r Geschäftsleitung zuwi<strong>de</strong>rläuft.<br />

Die aufgaben <strong>de</strong>s für <strong>de</strong>n spielbetrieb verantwortlichen ausschusses als spielleitung<br />

ergeben sich aus <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>-regeln (siehe auch stichwort „spielleitung“ <strong>de</strong>s systematischen<br />

registers und <strong>de</strong>s anhangs <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln). Die spielleitung darf platzregeln für<br />

außergewöhnliche umstän<strong>de</strong> erlassen (siehe regel 33-8 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln). Hierbei sollte<br />

die spielleitung <strong>de</strong>s jeweiligen Wettspiels soweit wie möglich die generellen platzregeln<br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage verwen<strong>de</strong>n und nicht ohne zwingen<strong>de</strong>n Grund ergänzungen<br />

verfassen. Diese ergänzungen sollten dann üblicherweise nur eine anpassung an die<br />

Witterungsbedingungen sein (besserlegen, ball reinigen o.ä.) und nicht die Grundlagen<br />

<strong>de</strong>r platzregeln „auf <strong>de</strong>n Kopf stellen“. Die spielleitung kann zu<strong>de</strong>m eine allgemeine<br />

spielordnung (rahmenausschreibung) erstellen, die allgemeine regelungen zum spielbetrieb<br />

enthält (siehe Ziffer 2.2.3).<br />

Der für <strong>de</strong>n spielbetrieb verantwortliche ausschuss entschei<strong>de</strong>t als spielleitung in privatspielen<br />

(einschließlich extra Day scores). Dadurch ist sichergestellt, dass immer dann,<br />

wenn nach <strong>Golf</strong>regeln gespielt wird (also auch außerhalb von Wettspielen), regelentscheidungen<br />

getroffen und auskünfte gegeben wer<strong>de</strong>n können. Je<strong>de</strong>r spieler hat<br />

anspruch auf entscheidung, sofern das spiel nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln ausgetragen wird.<br />

ist kein mitglied <strong>de</strong>s spielausschusses anwesend, sind die jeweils ohne erheblichen<br />

Verzug erreichbaren ausschussmitglie<strong>de</strong>r verantwortlich.<br />

in Wettspielen dagegen entschei<strong>de</strong>t jeweils die dafür verantwortliche und spezielle<br />

eingesetzte spielleitung (siehe unten) über die auftreten<strong>de</strong>n regelfragen endgültig.<br />

Personen und Ausschüsse im Spielbetrieb<br />

1.3 SPIELLEITunG<br />

neben <strong>de</strong>m für <strong>de</strong>n allgemeinen spielbetrieb verantwortlichen ausschuss, <strong>de</strong>r als<br />

spielleitung im rahmen <strong>de</strong>s allgemeinen spielbetriebs entschei<strong>de</strong>t (siehe oben), wird<br />

durch regel 33 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln bestimmt, dass für je<strong>de</strong>s Wettspiel eine spielleitung<br />

vorhan<strong>de</strong>n sein muss. in abschnitt „erklärungen“ <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln heißt es dazu auszugsweise:<br />

„spielleitung ist bei Wettspielen <strong>de</strong>r verantwortliche ausschuss, ...“. um <strong>de</strong>r<br />

erklärung „spielleitung“ gerecht zu wer<strong>de</strong>n, müssen also min<strong>de</strong>stens zwei personen (=<br />

„ausschuss“) die spielleitung bil<strong>de</strong>n. Da eine spielleitung ihre entscheidungen jedoch<br />

erfahrungsgemäß nicht stets einstimmig trifft, also unter umstän<strong>de</strong>n mehrheitsentscheidungen<br />

zu treffen sind, empfiehlt es sich dringend, (min<strong>de</strong>stens) drei personen in die<br />

spielleitung zu berufen. Für vorgabenwirksame Wettspiele und eDs-run<strong>de</strong>n sieht Ziffer<br />

3.6.1 <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems dies ohnehin zwingend vor. Damit überhaupt vom<br />

Vorhan<strong>de</strong>nsein einer spielleitung gesprochen wer<strong>de</strong>n kann, erscheint unumgänglich,<br />

dass je<strong>de</strong>nfalls ein (nicht notwendig das gleiche) spielleitungsmitglied während <strong>de</strong>s gesamten<br />

Wettspiels am austragungsort (auf <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage) anwesend und die weiteren<br />

spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st ständig erreichbar sind.<br />

nicht nur bei Wettspielen, son<strong>de</strong>rn auch im rahmen <strong>de</strong>s allgemeinen spielbetriebs<br />

muss es nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln eine spielleitung geben. Die spielleitung muss vor <strong>de</strong>m<br />

ersten start namentlich bekannt sein, damit Wettspielteilnehmer wissen, bei wem sie<br />

verbindliche auskunft zu regelfragen o<strong>de</strong>r organisatorischen Fragen rund um das<br />

Wettspiel erhalten können. ein spielführer, <strong>de</strong>r nicht in <strong>de</strong>r spielleitung eines Wettspiels<br />

ist, mag z. b. durchaus eine richtige auskunft geben, aber sobald diese auskunft<br />

einen gewissen ermessensspielraum hat, ist nur die für das Wettspiel verantwortliche<br />

spielleitung in <strong>de</strong>r Lage, zuverlässig auskunft zu geben. aus erklärung „spielleitung“<br />

in abschnitt i <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln ergibt sich, dass spielleitung, soweit es sich nicht um<br />

Wettspiele han<strong>de</strong>lt, <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n platz verantwortliche ausschuss ist. Hierbei dürfte es<br />

sich regelmäßig um <strong>de</strong>n „spielausschuss“ (abschnitt 1., Ziffer 1.2) han<strong>de</strong>ln.<br />

es ist nicht zu empfehlen, <strong>de</strong>n sponsor eines Wettspiels mit in die spielleitung zu berufen.<br />

bei aller sachkenntnis, die <strong>de</strong>r sponsor haben kann, sollte man ihn nicht in die situation<br />

bringen, als spielleitungsmitglied gegenüber einem seiner Kun<strong>de</strong>n eine unpopuläre entscheidung<br />

zu treffen.<br />

Können Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Spielleitung am Wettspiel teilnehmen?<br />

Häufig ist zu beobachten, dass spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r an Wettspielen selbst teilnehmen.<br />

Dies ist zulässig, es empfiehlt sich jedoch, <strong>de</strong>ren startzeiten z. b. so zu staffeln,<br />

dass möglichst durchgehend die ansprechbarkeit wenigstens eines spielleitungsmitglieds<br />

gewährleistet ist. ein mitglied <strong>de</strong>r spielleitung ist auch „im amt“, wenn es gera<strong>de</strong><br />

im Wettspiel mitspielt.<br />

139


140<br />

Personen und Ausschüsse im Spielbetrieb<br />

es ist ggf. hilfreich, einen mitarbeiter <strong>de</strong>s sekretariats mit in die spielleitung zu berufen,<br />

da dieser üblicherweise während <strong>de</strong>s ganzen Wettspiels im sekretariat bzw. clubhaus<br />

anwesend ist.<br />

selbstverständlich entschei<strong>de</strong>t ein mitglied <strong>de</strong>r spielleitung keine regelfälle, die ihn<br />

selbst betreffen. es ist eine ermessensfrage, ob ein regelfall, in <strong>de</strong>n ein spielleitungsmitglied<br />

verwickelt ist, von <strong>de</strong>n restlichen mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r spielleitung entschie<strong>de</strong>n wird<br />

o<strong>de</strong>r ob diese dann noch ein neues spielleitungsmitglied einsetzen, um auch <strong>de</strong>n aktuellen<br />

regelfall mit min<strong>de</strong>stens drei personen zu entschei<strong>de</strong>n.<br />

Aufgaben <strong>de</strong>r Spielleitung<br />

entscheidungen in streitfällen und verschie<strong>de</strong>ne an<strong>de</strong>re entscheidungen sind nach regel<br />

34-3 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln <strong>de</strong>r spielleitung vorbehalten. Dies besagt nicht, dass die vom Veranstalter<br />

eingesetzte spielleitung eines Wettspiels auch für die gesamte Vorbereitung,<br />

organisation und Durchführung verantwortlich sein muss.<br />

Ganz im Gegenteil kann es sich je nach organisatorischen Gegebenheiten beim Veranstalter<br />

empfehlen, die nicht zwingend <strong>de</strong>r spielleitung vorbehaltenen aufgaben (z. b. rahmenprogramm)<br />

in separater Verantwortung einer person o<strong>de</strong>r einem ausschuss zu übertragen.<br />

Geübte praxis ist es, z. b. platzrichter gleichzeitig als mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r spielleitung zu<br />

bestimmen, da damit ein einheitlicher Wissensstand hinsichtlich Wettspielausschreibung,<br />

platzregeln und sonstigen bestimmungen sichergestellt ist und die einheitlichkeit<br />

von entscheidungen gewahrt wird.<br />

starter, beobachter, marshal usw. in die spielleitung aufzunehmen, bedarf gewissenhafter<br />

prüfung. natürlich kann ein spielleitungsmitglied z.b. auch starter o<strong>de</strong>r marshal<br />

sein, aber ob eine person, die üblicherweise ein noch so guter starter o<strong>de</strong>r marshal<br />

sein mag, auch für die tätigkeit in <strong>de</strong>r spielleitung qualifiziert ist, ist immer eine einzelfallentscheidung.<br />

Ggf. hat ein starter auch nur für die Dauer <strong>de</strong>s starts Zeit und möchte<br />

gar nicht <strong>de</strong>n ganzen tag spielleitungsaufgaben wahrnehmen.<br />

Das sekretariat nimmt üblicherweise aufgaben <strong>de</strong>r spielleitung (erstellen <strong>de</strong>r startliste,<br />

Vorgabeneintrag, Vorgabenverteilung, Zählkartenausgabe, Zusammenzählen <strong>de</strong>r<br />

scores usw.) wahr, erledigt aber vielfach nur <strong>de</strong>n technischen teil und kann nicht<br />

eigenständig als spielleitung han<strong>de</strong>ln. es empfiehlt sich jedoch, bei entsprechen<strong>de</strong>r<br />

sachkenntnis <strong>de</strong>s mitarbeiters im sekretariat, diesen in die spielleitung zu berufen,<br />

um <strong>de</strong>n spielern während <strong>de</strong>r ganzen Dauer <strong>de</strong>s Wettspiels einen verantwortlichen<br />

ansprechpartner zur Verfügung zu stellen.<br />

es wäre <strong>de</strong>nkbar, dass eine spielleitung bei einem strittigen Fall während eines Wett-<br />

Personen und Ausschüsse im Spielbetrieb<br />

spiels vom Vorstand o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Geschäftsführung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage abberufen wird, <strong>de</strong>r /<br />

die dann eine an<strong>de</strong>re entscheidung trifft als dies die ehemalige spielleitung getan hätte,<br />

doch das sollte nicht <strong>de</strong>r normalfall sein, da man mitglie<strong>de</strong>r dieser spielleitung mit<br />

solchen maßnahmen kaum zu einer weiteren ehrenamtlichen tätigkeit motivieren kann.<br />

Irrtümer o<strong>de</strong>r Versehen <strong>de</strong>r Spielleitung bei <strong>de</strong>r Abwicklung eines Wettspiels<br />

ebenfalls keiner zeitlichen beschränkung unterliegt die Korrektur von Fehlern <strong>de</strong>r spielleitung,<br />

die nicht auf regelentscheidungen beruhen. so ist z. b. ein tippfehler bei <strong>de</strong>r<br />

eingabe eines ergebnisses o. ä. auch nach beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels zu korrigieren,<br />

selbst wenn sich dadurch ein an<strong>de</strong>rer sieger ergibt und damit preise, die schon vergeben<br />

wur<strong>de</strong>n, neu zugeordnet wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Falsche auskünfte <strong>de</strong>r spielleitung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s sekretariats bei <strong>de</strong>r abwicklung von Wettspielen<br />

(Jahresmatchplay o. ä.) führen gelegentlich dazu, dass eine falsche Vorgabe von<br />

<strong>de</strong>n spielern angewandt wird o<strong>de</strong>r dass ein spieler eine platzregel falsch anwen<strong>de</strong>t,<br />

weil ihm diese falsch erklärt wird. in <strong>de</strong>r Folge davon reklamiert <strong>de</strong>r unterlegene spieler<br />

oft zu recht, dass nur die falsche auskunft <strong>de</strong>r spielleitung zu seiner nie<strong>de</strong>rlage geführt<br />

hat. Hier gibt es keine ein<strong>de</strong>utige Verfahrensweise, solche Fälle zu lösen. Die entscheidung<br />

33-1/12 sieht in einem solchen Fall beispielhaft vor, dass die spielleitung dann<br />

auf die art und Weise entschei<strong>de</strong>n soll, die sie für die gerechteste hält.<br />

1.4 LEITER Von GoLfGRuPPEn<br />

in <strong>de</strong>r praxis zeigt sich, dass einzelne Gruppen auf einer <strong>Golf</strong>anlage (z. b. Damen, Herren,<br />

Jugendliche, senio-rinnen und senioren) eine gewisse anzahl von privatrun<strong>de</strong>n und<br />

/ o<strong>de</strong>r Wettspielen ausschließlich innerhalb ihrer Gruppe spielen möchten. aufgrund<br />

<strong>de</strong>ssen hat es sich eingebürgert, dass jeweils eine dieser Gruppen an einem bestimmten<br />

(Wochen-) tag für <strong>de</strong>ren jeweilige mitglie<strong>de</strong>r privatrun<strong>de</strong>n und / o<strong>de</strong>r Wettspiele organisiert<br />

(z. b. Damengolf o<strong>de</strong>r Herrengolf). Diese <strong>Golf</strong>gruppen wer<strong>de</strong>n regelmäßig ehrenamtlich<br />

geleitet (häufig „Ladies captain“ o<strong>de</strong>r „mens captain“ genannt). ob solche<br />

<strong>Golf</strong>gruppen eine eigenständige be<strong>de</strong>utung (evtl. mit eigener „budgetverantwortung“,<br />

aber innerhalb <strong>de</strong>r offiziellen buchführung) erhalten sollen o<strong>de</strong>r nur als unselbständige<br />

abteilungen (ohne eigene entscheidungsbefugnis) geführt wer<strong>de</strong>n, obliegt <strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n<br />

allgemeinen spielbetrieb Verantwortlichen.<br />

auch wenn die Leiter dieser <strong>Golf</strong>gruppen von <strong>de</strong>n teilnehmern <strong>de</strong>r jeweiligen Wettspiele<br />

gewählt wer<strong>de</strong>n, so han<strong>de</strong>lt es sich bei ihnen doch um ehrenamtlich im Verein tätige<br />

personen, <strong>de</strong>ren berufung (und evtl. abberufung) sache <strong>de</strong>s vertretungsberechtigten<br />

Vorstands <strong>de</strong>s Vereins ist. sinngemäß gilt dies bei betreibergeführten <strong>Golf</strong>anlagen, bei<br />

<strong>de</strong>nen eine ehrenamtliche tätigkeit <strong>de</strong>r billigung durch die Geschäftsführung bedarf.<br />

141


142<br />

Personen und Ausschüsse im Spielbetrieb<br />

1.5 REGELK<strong>unD</strong>IGE PERSonEn<br />

Für wichtige Wettspiele (z. b. clubmeisterschaften o<strong>de</strong>r offene Wettspiele) bzw. bei <strong>de</strong>r<br />

ausrichtung von Verbandswettspielen empfiehlt es sich, weitere regelkundige personen<br />

bei organisation und Durchführung <strong>de</strong>s Wettspielbetriebs einzusetzen. Dazu können<br />

platzrichter und beobachter gehören (siehe abschnitt 7). Daneben können starter, die<br />

die teilnehmer rechtzeitig auf die run<strong>de</strong> schicken, eingesetzt wer<strong>de</strong>n und Vorcaddies,<br />

die an unübersichtlichen platzabschnitten (z. b. bei <strong>de</strong>r ballsuche) weiterhelfen. auch<br />

sog. „scorer“, die die ergebnisse auswerten und bekannt geben, können hilfreich sein.<br />

1.6 VoRGABEnAuSSCHuSS<br />

nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem muss je<strong>de</strong>s DGV-mitglied, das die rechte aus <strong>de</strong>m<br />

DGV-Vorgabensystem ausübt, einen Vorgabenausschuss einsetzen. er hat die in Ziffer<br />

3.4.<strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems bestimmte rechte und pflichten. bei <strong>de</strong>r besetzung<br />

<strong>de</strong>s Vorgabenausschusses ist es durchaus nicht unüblich, die gleichen personen zu<br />

benennen, die auch <strong>de</strong>m spielausschuss angehören. Der Vorgabenausschuss muss aus<br />

min<strong>de</strong>stens drei personen bestehen. nach <strong>de</strong>n aufnahme- und mitgliedschaftsrichtlinien<br />

müssen sowohl spielausschuss als auch Vorgabenausschuss die ihnen in <strong>de</strong>n regularien<br />

zugewiesenen aufgaben rechtlich und tatsächlich erfüllen können. Dafür muss das DGVmitglied<br />

sorgen.<br />

1.7 STARTER<br />

starter erfüllen häufig ihre aufgabe für die vorgesehene startzeit, wollen aber nicht für<br />

die restliche Wettspielzeit in die pflicht genommen wer<strong>de</strong>n. Dann empfiehlt sich <strong>de</strong>ren<br />

aufnahme in die spielleitung nicht. Wichtig erscheint, dass die spielleitung <strong>de</strong>m starter<br />

klar und <strong>de</strong>utlich <strong>de</strong>n zulässigen Handlungsspielraum im rahmen seines auftrages<br />

erläutert.<br />

ein starter sollte keinesfalls die <strong>Golf</strong>regeln o<strong>de</strong>r die platzregeln erläutern, wenn er nicht<br />

von <strong>de</strong>r spielleitung aufgrund seiner Kenntnisse mit dieser aufgabe betraut wur<strong>de</strong>.<br />

Genauso wird es oft als lästig empfun<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r starter sich dazu berufen fühlt, auf<br />

die einhaltung <strong>de</strong>r etikette hinzuweisen, <strong>de</strong>ren inhalte je<strong>de</strong>r spieler sicher kennt. besser<br />

wäre es, wenn <strong>de</strong>r starter nach <strong>de</strong>m letzten start auf <strong>de</strong>m platz die einhaltung <strong>de</strong>r etikette<br />

überprüft, <strong>de</strong>nn dann kann er sich mit <strong>de</strong>n spielern auseinan<strong>de</strong>rsetzen, bei <strong>de</strong>nen<br />

ein Hinweis auf die einhaltung <strong>de</strong>r etikette auch wirklich angebracht ist.<br />

Wer<strong>de</strong>n bei spielen mit festen abspielzeiten ein o<strong>de</strong>r mehrere starter eingeteilt, so sollten<br />

auch sie mit ihren aufgaben und befugnissen gründlich vertraut gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

starter müssen insbeson<strong>de</strong>re eingehend instruiert wer<strong>de</strong>n, wie sie sich unter beachtung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln zu verhalten haben, wenn bewerber ausfallen o<strong>de</strong>r verspätet erscheinen<br />

Personen und Ausschüsse im Spielbetrieb<br />

(wichtig ist vor allem die beachtung <strong>de</strong>r regel 6-3a bzw. 6-3 „anmerkung“). es kann sich<br />

zur Klarstellung durchaus empfehlen, in die ausschreibung <strong>de</strong>n Zusatz aufzunehmen,<br />

dass starter im rahmen ihrer aufgaben im auftrag <strong>de</strong>r spielleitung han<strong>de</strong>ln.<br />

1.8 VoRCADDIES<br />

Wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r spielleitung Vorcaddies eingeteilt, soll ihr einsatz allen bewerbern<br />

gleichmäßig zugute kommen. ein Zuschauer, <strong>de</strong>r aus eigenem entschluss an einem<br />

bestimmten Loch das spiel beobachtet und die Lage <strong>de</strong>r bälle anzeigt, ist kein Vorcaddie.<br />

aus seiner vorübergehen<strong>de</strong>n anwesenheit können an<strong>de</strong>re spieler keine ansprüche<br />

ableiten, dass ihnen diese Hilfe auch zustün<strong>de</strong>. ein Vorcaddie ist kein „caddie“ im sinne<br />

von regel 6-4.<br />

Die auskunft eines Vorcaddies über die Lage eines balls (aus / im Wasserhin<strong>de</strong>rnis /<br />

nicht sichtbar / sichtbar) ist nicht in einer art und Weise verbindlich, dass ein spieler sich<br />

auf die gegebene auskunft berufen könnte. irrt sich <strong>de</strong>r Vorcaddie in seiner angabe über<br />

die Lage <strong>de</strong>s balls, trägt <strong>de</strong>r spieler <strong>de</strong>nnoch selbst die Konsequenzen für seine weiteren<br />

Handlungen, die er auf basis <strong>de</strong>r auskunft <strong>de</strong>s Vorcaddies vornimmt. stellt sich z. b.<br />

heraus, dass ein ball entgegen einer auskunft <strong>de</strong>s Vorcaddies nicht im Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

liegt und <strong>de</strong>r spieler hat einen neuen ball gespielt, so bleibt <strong>de</strong>r neue ball <strong>de</strong>nnoch unter<br />

Hinzurechnung <strong>de</strong>s strafschlags nach regel 26-1 (Wasserhin<strong>de</strong>rnis) <strong>de</strong>r ball im spiel.<br />

1.9 PLATZRICHTER<br />

Die beson<strong>de</strong>ren aufgaben und befugnisse <strong>de</strong>r spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r, platzrichter und<br />

beobachter sind ausführlich in abschnitt 6. dargestellt.<br />

1.10 MARSHALS / RAnGER<br />

marshals o<strong>de</strong>r ranger wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ntlich eingesetzt, um <strong>de</strong>n spielfluss auf <strong>de</strong>r<br />

<strong>Golf</strong>anlage zu regeln und um auf die einhaltung <strong>de</strong>r Haus- und platzordnung sowie <strong>de</strong>r<br />

etikette zu achten. Dies bringt es mit sich, dass sie teilweise die unangenehme aufgabe<br />

haben, spieler auf ein Fehlverhalten aufmerksam zu machen und darauf bestehen zu<br />

müssen, dass <strong>de</strong>r spieler sein Verhalten im gewünschten maß än<strong>de</strong>rt.<br />

Je nach stellung <strong>de</strong>s marshals im club können die probleme an<strong>de</strong>rs liegen:<br />

– Übernehmen mehrere clubmitglie<strong>de</strong>r abwechselnd ehrenamtlich diese aufgabe,<br />

haben sie <strong>de</strong>n Vorteil, die spieler zu kennen, müssen aber auch u. u. gute bekannte<br />

um die einhaltung <strong>de</strong>r etikette bitten und/o<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n aufgrund ihrer nur vorübergehen<strong>de</strong>n<br />

Funktion nicht ausreichend ernst genommen.<br />

– stellt eine <strong>Golf</strong>anlage einen marshal ein, so hat dieser zwar keine persönliche beziehung<br />

zu <strong>de</strong>n mitglie<strong>de</strong>rn, aber er kennt vielfach we<strong>de</strong>r die spieler noch das spiel,<br />

was seine akzeptanz ebenfalls min<strong>de</strong>rt.<br />

143


144<br />

Personen und Ausschüsse im Spielbetrieb<br />

es ergeben sich ziemlich sicher situationen, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r marshal nur die interessen <strong>de</strong>r<br />

<strong>Golf</strong>anlage durchsetzen kann, wenn er es gelernt hat, sich in Konfliktsituationen nicht<br />

provozieren zu lassen und immer <strong>de</strong>n richtigen ton zu treffen.<br />

auf je<strong>de</strong>n Fall sollte klar geregelt und <strong>de</strong>n spielern durch aushang bekannt sein, welche<br />

befugnisse ein marshal vom Hausrechtsinhaber einer <strong>Golf</strong>anlage übertragen bekommen<br />

hat.<br />

Etiketteverstöße<br />

beobachtet ein marshal einen etiketteverstoß (nicht zurückgelegtes Divot, nicht ausgebesserte<br />

pitchmarke usw.), so ist an diesen Fakten nichts zu diskutieren, <strong>de</strong>nn es muss<br />

vorausgesetzt wer<strong>de</strong>n können, dass <strong>de</strong>r marshal sorgfältig und unter abwägung aller<br />

Fakten, die ggf. für <strong>de</strong>n spieler sprechen, beobachtet hat. spricht er die spielergruppe<br />

darauf an, so sollte dies in einer sachlichen konstruktiven art geschehen, <strong>de</strong>nn es mag<br />

sein, dass ein spieler tatsächlich sein Divot nicht wie<strong>de</strong>r gefun<strong>de</strong>n hat, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ansicht<br />

war, sein ball sei nicht auf <strong>de</strong>m Grün aufgekommen und habe <strong>de</strong>shalb auch keine<br />

pitchmarke hinterlassen.<br />

unabhängig vom Grund, weshalb die pitchmarke nicht ausgebessert wur<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r das<br />

Divot nicht zurückgelegt wur<strong>de</strong>, kann erwartet wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r spieler nun sofort entsprechend<br />

tätig wird, wenn er noch in <strong>de</strong>r nähe <strong>de</strong>s Divots o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r pitchmarke ist. um<br />

ausre<strong>de</strong>n vorzubeugen, ist es am effektivsten, wenn <strong>de</strong>r marshal die spieler sofort am<br />

ort <strong>de</strong>s Geschehens anspricht, wo er <strong>de</strong>n spielern die von ihnen verursachten schä<strong>de</strong>n<br />

zeigen kann.<br />

Spielgeschwindigkeit<br />

Während ein Divotloch unstrittig ist, ist die spielgeschwindigkeit ein subjektiver eindruck.<br />

Deshalb wird <strong>de</strong>r marshal häufiger in Diskussionen verwickelt wer<strong>de</strong>n, wenn<br />

er spieler auf langsames spiel anspricht. spieler wer<strong>de</strong>n angeben, sie könnten nicht<br />

schneller spielen, sie hätten bis vor wenigen minuten nur warten müssen o<strong>de</strong>r sie hätten<br />

gera<strong>de</strong> einen ball suchen müssen.<br />

es erleichtert <strong>de</strong>m marshal die arbeit sehr, wenn es auf <strong>de</strong>m <strong>Golf</strong>platz feste Zeitvorgaben<br />

gibt, <strong>de</strong>ren einhaltung von <strong>de</strong>n spielern verlangt wird. Die aussage „sie haben<br />

eine Lücke vor sich, spielen sie bitte schneller.“ ist z. b. rein subjektiv und provoziert<br />

eine Diskussion über die notwendigkeit o<strong>de</strong>r richtigkeit dieser auffor<strong>de</strong>rung. sagt ein<br />

marshal statt<strong>de</strong>ssen „sie sind 20 minuten hinter <strong>de</strong>r richtzeit zurück, vor ihnen ist mehr<br />

als ein Loch frei, und hinter ihnen wartet bereits die nächste Gruppe. bitte stellen sie<br />

Personen und Ausschüsse im Spielbetrieb<br />

<strong>de</strong>n anschluss an die Gruppe vor ihnen wie<strong>de</strong>r her“, so gibt es an diese Fakten nichts<br />

zu diskutieren.<br />

Der marshal kann dann unabhängig vom Grund <strong>de</strong>r Verzögerung auf einen Verstoß<br />

gegen die Zeitvorgaben hinweisen und darum bitten, dass die entstan<strong>de</strong>ne Lücke im<br />

Verlauf <strong>de</strong>r nächsten Löcher wie<strong>de</strong>r geschlossen wird. Diese bitte muss auf je<strong>de</strong>n Fall<br />

auch die Konsequenzen ver<strong>de</strong>utlichen, die <strong>de</strong>r spielergruppe drohen, wenn die spielgeschwindigkeit<br />

sich nicht bessert. im Wettspiel wer<strong>de</strong>n dies strafschläge sein, in normalen<br />

privaten run<strong>de</strong>n muss ein <strong>Golf</strong>club es sich überlegen, welche abgestuften sanktionen<br />

(ball aufheben und zum nächsten abschlag gehen) er in Kraft setzen will, bevor ein<br />

platzverweis erfolgt. Hier ist abzuwägen, ob <strong>de</strong>r marshal diese sanktionen aussprechen<br />

darf, o<strong>de</strong>r ob er dazu im einzelfall ein Vorstandsmitglied o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Geschäftsführer telefonisch<br />

auf <strong>de</strong>n platz bittet.<br />

umgang mit <strong>de</strong>n Spielern bei Sanktionen<br />

ohne umsetzung evtl. sanktionen gegen etiketteverstöße o<strong>de</strong>r langsames spiel ist <strong>de</strong>r<br />

einsatz eines marshals wenig hilfreich, <strong>de</strong>nn die spieler wer<strong>de</strong>n ihn und seine ermahnungen<br />

nicht ernst nehmen. eine <strong>Golf</strong>anlage muss bei einsatz eines marshals <strong>de</strong>shalb<br />

bereit sein, <strong>de</strong>m Ärger und <strong>de</strong>m unverständnis eines spielers zu begegnen, <strong>de</strong>r wegen<br />

eines etiketteverstoßes ermahnt und im äußersten Fall sogar vom platz verwiesen wur<strong>de</strong>.<br />

Gerne lenken manche spieler von ihren Versäumnissen ab, in<strong>de</strong>m sie sich über die<br />

angeblich unfreundliche art und Weise beklagen, in <strong>de</strong>r ein marshal sie angesprochen<br />

hat. Dies mag ein zweites thema sein, dass anschließend mit <strong>de</strong>m marshal besprochen<br />

wer<strong>de</strong>n muss, aber das angebliche Verhalten <strong>de</strong>s marshals kann nicht gegen die etiketteverstöße<br />

<strong>de</strong>s spielers „aufgerechnet“ wer<strong>de</strong>n. es kommt auch vor, dass spieler <strong>de</strong>n<br />

angeblich schlechten platzzustand kritisieren und diesen als Grund anführen, sich nicht<br />

an die etikette zu halten, was natürlich keinesfalls als Grund für die nichteinhaltung<br />

gelten kann.<br />

Der marshal sollte sich bewusst sein, in <strong>de</strong>n ersten sätzen, die er mit <strong>de</strong>r spielergruppe<br />

wechselt, alles notwendige zu sagen, sodass er nun darauf warten kann, dass die<br />

spieler seiner auffor<strong>de</strong>rung (pitchmarke ausbessern, schneller spielen) nachkommen. er<br />

sollte seine entscheidung begrün<strong>de</strong>t haben, sodass er bei einwän<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ausre<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

spieler nur noch einmal seine entscheidung wie<strong>de</strong>rholen muss. Danach sollte er jegliche<br />

Diskussion vermei<strong>de</strong>n, die von spielern gerne benutzt wird, vom thema abzulenken<br />

o<strong>de</strong>r die situation so eskalieren zu lassen, dass sie sich anschließend über angebliche<br />

unfreundliche Äußerungen <strong>de</strong>s marshals beschweren können.<br />

145


146<br />

Personen und Ausschüsse im Spielbetrieb<br />

ein marshal diskutiert nicht mit <strong>de</strong>n spielern, wenn er einen Verstoß festgestellt hat. er<br />

ist nicht verpflichtet, auf je<strong>de</strong> ausre<strong>de</strong> eines spieler einzugehen o<strong>de</strong>r zu je<strong>de</strong>m neuen<br />

thema eine antwort zu suchen, mit <strong>de</strong>m ein spieler die anfangs klare sachlage „verwässern“<br />

will. es kann keinen Grund geben, eine pitchmarke nicht auszubessern o<strong>de</strong>r<br />

die spielgeschwindigkeit nicht zu steigern. erklärungen, warum ein spieler sich bisher<br />

nicht wie verlangt verhalten hat, beziehen sich auf die Vergangenheit und hin<strong>de</strong>rn die<br />

spieler nicht daran, ab sofort an<strong>de</strong>rs zu han<strong>de</strong>ln. sollte <strong>de</strong>r entscheidung <strong>de</strong>s marshals<br />

nicht gefolgt wer<strong>de</strong>n, so sollte es im clubhaus einen ansprechpartner geben, <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>n marshal innerhalb kürzester Zeit in seiner entscheidung bestätigt (clubmanager,<br />

Vorstandsmitglied).<br />

unabhängig davon, ob ein marshal clubmitglied ist o<strong>de</strong>r angestellter <strong>de</strong>s clubs, sollte<br />

er immer sachlich bleiben und sich nicht provozieren lassen.<br />

Abschnitt 2.<br />

Spielbetrieb<br />

Spielbetrieb<br />

2.1 HILfSMITTEL <strong>unD</strong> AuSRÜSTunGSGEGEnSTÄnDE<br />

Zur ordnungsgemäßen abwicklung <strong>de</strong>s spielbetriebs und zur sachgerechten ausstattung<br />

<strong>de</strong>r spielleitungen und ihrer Helfer wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne Hilfsmittel und ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong><br />

benötigt:<br />

• <strong>Golf</strong>regeln (mit amateurstatut), enthalten im regelbuch <strong>de</strong>s DGV.<br />

• Decisions on the rules of <strong>Golf</strong>. Diese wer<strong>de</strong>n vom royal and ancient <strong>Golf</strong> club of st.<br />

andrews (r&a) alle zwei Jahre überarbeitet. neben <strong>de</strong>r englischen originalfassung<br />

erscheint eine autorisierte <strong>de</strong>utsche Übersetzung <strong>de</strong>s DGV („entscheidungen zu <strong>de</strong>n<br />

<strong>Golf</strong>regeln“). Hier wer<strong>de</strong>n alle in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln verbliebenen Zweifelsfälle und die<br />

dazugehörigen verbindlichen entscheidungen <strong>de</strong>s r&a sowie <strong>de</strong>r usGa (united<br />

states <strong>Golf</strong> association) veröffentlicht. Deshalb ist diese sammlung eine große Hilfe.<br />

im Zweifelsfall sollten die „Decisions“ herangezogen wer<strong>de</strong>n, um eine abschließen<strong>de</strong><br />

entscheidung nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln zu treffen. bevor eine lange suche in <strong>de</strong>n Decisions<br />

nur weitere Fragen aufwirft, kann oft bereits ein blick in die erklärungen <strong>de</strong>r<br />

feststehen<strong>de</strong>n begriffe in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln das fragliche problem beantworten.<br />

• DGV-Vorgabensystem (<strong>de</strong>r erste teil dieses buches).<br />

• spiel- und Wettspielhandbuch (sWsH) <strong>de</strong>s DGV (<strong>de</strong>r zweite teil dieses buches).<br />

• internetzugang zu www.rules4you.<strong>de</strong>. auf diesen seiten wer<strong>de</strong>n die regeln und<br />

regularien ausführlich erklärt.<br />

• broschüre „DGV-Wettspiele“ <strong>de</strong>s aktuellen Jahrgangs und die entsprechen<strong>de</strong> publikation<br />

<strong>de</strong>s jeweiligen Lan<strong>de</strong>sgolfverban<strong>de</strong>s (LGV). Hier fin<strong>de</strong>n sich alle ausschreibungen<br />

und spielbedingungen für Verbandswettspiele.<br />

• Kennzeichnungsmaterial:<br />

– rote, gelbe, blaue und weiße Kennzeichnungspfosten, sofern (seitliche) Wasserhin<strong>de</strong>rnisse,<br />

„bo<strong>de</strong>n in ausbesserung“ und / o<strong>de</strong>r „aus“ auf <strong>de</strong>m platz zu<br />

kennzeichnen sind. sollte die zuständige behör<strong>de</strong> einen teil <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s zum<br />

„geschützten biotop“ erklärt haben, wer<strong>de</strong>n die entsprechen<strong>de</strong>n Kennzeichnungspfähle<br />

mit einem grünen Kopf versehen.<br />

– rote, gelbe und weiße Farbe, falls man zur Kennzeichnung von (seitlichen) Wasserhin<strong>de</strong>rnissen,<br />

„bo<strong>de</strong>n in ausbesserung“, Dropzonen und / o<strong>de</strong>r „aus“ nicht<br />

(nur) pfosten verwen<strong>de</strong>n möchte. es gibt pflanzenverträgliche, umweltfreundliche<br />

sprühfarben, die mit <strong>de</strong>m Gras herauswachsen und schließlich irgendwann mit<br />

abgemäht wer<strong>de</strong>n. Ggf. wird auch grüne Farbe benötigt, um falsche o<strong>de</strong>r ungültige<br />

Kennzeichnungen unkenntlich zu machen.<br />

– reserve-abschlagsmarkierungen.<br />

– reserve-Locheinsätze.<br />

147


148<br />

Spielbetrieb<br />

– reserveflaggen.<br />

– signalhorn für spielunterbrechung bei Gewitter<br />

Folgen<strong>de</strong> zusätzliche ausstattung kann eine weitere Hilfe sein:<br />

• stoppuhr zur Zeitnahme.<br />

• stimpmeter zum messen <strong>de</strong>r ballrollentfernung auf <strong>de</strong>n Grüns.<br />

• Funksprechgeräte.<br />

• <strong>Golf</strong>carts für spielleitung und / o<strong>de</strong>r platzrichter.<br />

• squeegees o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Geräte (schlauch, Gummiabziehleisten o. ä.), um ein durchnässtes<br />

Grün von zeitwei-ligem Wasser zu befreien.<br />

• internetzugang (Wetterbericht; / Überprüfung von schlägern und bällen unter www.<br />

randa.org, <strong>de</strong>r Homepage <strong>de</strong>s r&a).<br />

• notrufnummern.<br />

• erste-Hilfe-Koffer und halbautomatischer Defibrillator.<br />

• publikationen über spielformen (im buchhan<strong>de</strong>l o<strong>de</strong>r im internet), die in <strong>de</strong>n regularien<br />

nicht erwähnt sind, die aber im rahmen eines spielbetriebes zur auflockerung<br />

und abwechslung beitragen.<br />

• Wettspiel-checkliste, auf <strong>de</strong>r alle relevanten punkte zum ablauf eines Wettspiels aufgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

2.2. oRGAnISATIon DES SPIELBETRIEBS<br />

2.2.1 Allgemeine Spielordnung / Platzordnung<br />

in einer allgemeinen spielordnung sollten alle für einen reibungslosen spielbetrieb auf<br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage notwendigen rahmenbestimmungen getroffen wer<strong>de</strong>n. Dazu gehört u. a.<br />

• spielberechtigung (wer ist zur nutzung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage berechtigt / wann dürfen<br />

Gäste spielen / welche Höchstvorgabe gilt für Gäste etc.).<br />

• anmeldung <strong>de</strong>r spieler (auch mitglie<strong>de</strong>r) vor <strong>de</strong>r run<strong>de</strong> im sekretariat (verlangt<br />

o<strong>de</strong>r nicht erfor<strong>de</strong>rlich?).<br />

• platzsperre (Öffnungszeiten <strong>de</strong>s platzes vor bzw. nach Wettspielen etc.).<br />

• Durchspielen (evtl. unterschiedliche regelungen für Wochentage und Wochenen<strong>de</strong>n).<br />

• abspielen vom 10. abschlag (zulässig?).<br />

• abkürzen <strong>de</strong>r run<strong>de</strong> (zulässig?).<br />

• platzpflege (evtl. auf Vorrang <strong>de</strong>r Greenkeeper hinweisen).<br />

• naturschutzzone (Hinweis auf mögliche betretungsverbote einer behör<strong>de</strong> für<br />

geschützte biotope auf <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage).<br />

• sicherheitshinweise (insbeson<strong>de</strong>re, wenn gefährliche punkte auf <strong>de</strong>m platz bekannt<br />

sind) (Lage <strong>de</strong>r blitzschutzhütten, Vorhan<strong>de</strong>nsein von rettungsringen o<strong>de</strong>r -leinen<br />

an Wasserhin<strong>de</strong>rnissen).<br />

• Hun<strong>de</strong> (zulässig?).<br />

• benutzung von carts (außerhalb von Wettspielen).<br />

• bekleidung (sollen bestimmte „bekleidungsstandards“ gelten?).<br />

• spieltempo (siehe Ziffer 2.5).<br />

sowie weitere für wichtig erachtete punkte.<br />

Spielbetrieb<br />

2.2.2 Jahresspielplan<br />

eine systematische und allen interessen weitgehend gerecht wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Verteilung <strong>de</strong>r<br />

Wettspiele im Kalen<strong>de</strong>r gelingt erfahrungsgemäß nur dann, wenn frühzeitig alle geplanten<br />

turniere eingang in einen Jahresspielplan fin<strong>de</strong>n. mit <strong>de</strong>r erstellung eines Jahresspielplans<br />

sollte bereits mit en<strong>de</strong> <strong>de</strong>s vorhergehen<strong>de</strong>n Jahres begonnen wer-<strong>de</strong>n. Dabei hat<br />

es sich bewährt, zunächst die termine <strong>de</strong>r Verbandswettspiele (DGV und zuständiger<br />

LGV) zu ermitteln, um Kollisionen mit eigenen Wettspielen weitgehend auszuschließen.<br />

es wird von <strong>de</strong>n spielern zu recht nicht gern gesehen, wenn ein Ligaspiel <strong>de</strong>n mannschaftsspielern<br />

die teilnahme an einem interessanten clubwettspiel verhin<strong>de</strong>rt.<br />

Des Weiteren ist darauf zu achten, dass mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DGV o<strong>de</strong>r LGV aufgrund ihrer<br />

teilnahme an Verbands-mannschaftswettspielen verpflichtet sein können, auch ihre <strong>Golf</strong>anlage<br />

an einem vom Verband festzusetzen<strong>de</strong>n termin zur Verfügung zu stellen (siehe<br />

Ziffer 15 DGV-Ligastatut).<br />

Der DGV gibt eine empfehlung zur bun<strong>de</strong>sweit einheitlichen terminierung <strong>de</strong>r clubmeisterschaften<br />

ab. Durch diesen einheitlichen termin wird gewährleistet, dass sportlich<br />

ambitionierte spieler nicht zwischen <strong>de</strong>r teilnahme an ihrer meisterschaft und einem evtl.<br />

kollidieren<strong>de</strong>n für sie wichtigen Verbandswettspiel entschei<strong>de</strong>n müssen. Herrscht über<br />

die vorgenannten turnierdaten Klarheit, können die termine für vereinsinterne Wettspiele<br />

besser festgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der DGV empfiehlt sehr, dass so viele Wettspiele wie möglich vorgabenwirksam ausgerichtet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

ebenso empfiehlt es sich, kenntlich zu machen, ob Gäste berechtigt sind, an einzelnen/<br />

allen Wettspielen teilzunehmen.<br />

bei erstellung <strong>de</strong>s spielplans sollten von beginn an auch die belange <strong>de</strong>r platzpflege<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n (wann wer<strong>de</strong>n Grüns gesan<strong>de</strong>t, sind baumaßnahmen geplant,<br />

wer<strong>de</strong>n bunker frisch mit sand befüllt ...).<br />

149


150<br />

Spielbetrieb<br />

2.2.3 Erstellen einer Rahmenausschreibung<br />

um einen ordnungsgemäßen Wettspielbetrieb sicherzustellen, sollte <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n allgemeinen<br />

spielbetrieb verantwortliche ausschuss (spielausschuss) eine allgemein gültige<br />

rahmenausschreibung erstellen. Dies hat <strong>de</strong>n Vorteil, dass immer wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong><br />

punkte nicht in je<strong>de</strong>r einzelausschreibung wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n müssen. Diese rahmenausschreibung<br />

regelt, unabhängig vom einzelnen Wettspiel, die Grundlagen <strong>de</strong>s Wettspielbetriebs<br />

im allgemeinen.<br />

in eine rahmenausschreibung können alle regelungen aufgenommen wer<strong>de</strong>n, die für<br />

je<strong>de</strong>s Wettspiel und / o<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>n extra Day score gelten sollen. Durch die bezugnahme<br />

auf diese rahmenausschreibung in <strong>de</strong>r einzelausschreibung eines Wettspiels (siehe<br />

abschnitt 4.) wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>ren regelungen dann zum bestandteil <strong>de</strong>r einzelausschreibung<br />

gemacht. Dies erleichtert die ausschreibung einzelner Wettspiele erheblich.<br />

in <strong>de</strong>r praxis hat es sich bewährt, folgen<strong>de</strong> regelungen bereits in einer rahmenausschreibung<br />

zu treffen, da sie sonst in <strong>de</strong>n ausschreibungen aller Wettspiele wie<strong>de</strong>rholt<br />

wer<strong>de</strong>n müssten:<br />

• Verbindlichkeit von Verbandsordnungen<br />

“Gespielt wird nach <strong>de</strong>n offiziellen <strong>Golf</strong>regeln (einschließlich amateurstatut) <strong>de</strong>s<br />

Deutschen <strong>Golf</strong> Verban<strong>de</strong>s. Das Wettspiel wird nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem<br />

ausgerichtet.“ (siehe dazu DGV-Vorgabensystem, anhang 3.6.)<br />

• Spezifikation <strong>de</strong>s Driverkopfes<br />

Die anmerkung zu regel 4-1 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln erlaubt, die auswahl <strong>de</strong>r Driver,<br />

die spieler benutzen dürfen, auf die marken und typen <strong>de</strong>r offiziellen Liste <strong>de</strong>r<br />

zugelassenen Driverköpfe (List of conforming Driver Heads) zu beschränken. Der<br />

Herausgeber dieser Liste, <strong>de</strong>r royal and ancient <strong>Golf</strong> club of st. andrews (r&a)<br />

www.randa.org empfiehlt jedoch, die Liste für <strong>de</strong>n normalen Wettspielbetrieb<br />

nicht anzuwen<strong>de</strong>n. ein schläger, <strong>de</strong>r nicht auf <strong>de</strong>r Liste <strong>de</strong>r unzulässigen Driver<br />

(List of non conforming Drivers) steht, gilt ohne die optionale inkraftsetzung <strong>de</strong>r<br />

„List of conforming Drivers“ als zulässig, bis ernstzunehmen<strong>de</strong> Hinweise vorliegen,<br />

dass er unzulässig ist.<br />

• Spezifikation <strong>de</strong>s Balls<br />

Die anmerkung zu regel 5-1 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln erlaubt, die auswahl <strong>de</strong>r bälle, die<br />

spieler benutzen dürfen, auf die marken und typen <strong>de</strong>r offiziellen Liste <strong>de</strong>r zugelassenen<br />

bälle (List of conforming <strong>Golf</strong> balls) zu beschränken.<br />

Der Herausgeber dieser Liste, <strong>de</strong>r royal and ancient <strong>Golf</strong> club of st. andrews<br />

(r&a) www.randa.org empfiehlt jedoch, die Liste für <strong>de</strong>n normalen Wettspiel-<br />

Spielbetrieb<br />

betrieb nicht anzuwen<strong>de</strong>n, weil solange von <strong>de</strong>r Zulässigkeit je<strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>balls<br />

ausgegangen wer<strong>de</strong>n sollte, bis ernstzunehmen<strong>de</strong> Hinweise vorliegen, dass die<br />

beschaffenheit eines <strong>Golf</strong>balls von <strong>de</strong>n bestimmungen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln abweicht.<br />

• festgesetzte Run<strong>de</strong> / Beginn <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong><br />

in <strong>de</strong>n meisten Fällen wer<strong>de</strong>n Wettspiele auf <strong>de</strong>m Loch 1 beginnen und die run<strong>de</strong><br />

wird dann fortlaufend gespielt.<br />

Lässt die auslastung <strong>de</strong>s platzes es zu, kann (je nach platz) bei bis zu ca. 72<br />

teilnehmern vom ersten und zehnten Loch gestartet wer<strong>de</strong>n, ohne dass die spieler<br />

nach neun Löchern eine pause machen müssen. man muss sich bewusst sein, dass<br />

dies für nicht-Wettspielteilnehmer für 4 - 5 stun<strong>de</strong>n jegliche startmöglichkeit auf<br />

<strong>de</strong>m platz blockiert, da sowohl <strong>de</strong>r erste als auch <strong>de</strong>r zehnte abschlag belegt sind.<br />

beim start von nur einem abschlag startet das Wettspiel doppelt so lange, aber<br />

es ist daneben auch über eine gewisse Zeit <strong>de</strong>r zehnte abschlag noch frei für <strong>de</strong>n<br />

spielbetrieb außerhalb <strong>de</strong>s Wettspiels.<br />

ist man in <strong>de</strong>r Lage, nicht nur <strong>de</strong>n ersten und zehnten abschlag über eine gewisse<br />

Zeit zu belegen, son<strong>de</strong>rn akzeptiert man eine sperre <strong>de</strong>s gesamten platzes für<br />

spieler, die nicht am Wettspiel teilnehmen, so ist ein Kanonenstart möglich. Dies<br />

ist üblicherweise nur zu Zeiten üblich, an <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r platz noch nicht an<strong>de</strong>rweitig<br />

belegt ist (early-bird-Wettspiel) und zu <strong>de</strong>nen alle spieler die beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>s<br />

Wettspiels (die frühe startzeit) gleichermaßen treffen soll.<br />

beim Kanonenstart wer<strong>de</strong>n die spielergruppen auf verschie<strong>de</strong>ne abschläge verteilt<br />

und erhalten alle die gleiche startzeit. Der Kanonenstart wird, wie <strong>de</strong>r name<br />

sagt, i. d. r. zusätzlich durch ein akustisches signal (signalhorn, schuss o. ä.)<br />

bekannt gegeben. bei mehr als 18 spielergruppen können spielbahnen evtl. mit<br />

zwei spielergruppen besetzt wer<strong>de</strong>n, die dann hintereinan<strong>de</strong>r starten.<br />

auf neun-Löcher-plätzen wer<strong>de</strong>n die ergebnisse <strong>de</strong>r einzelnen bahnen auf <strong>de</strong>r Zählkarte<br />

so eingetragen, dass nach <strong>de</strong>r bahn 9 auf <strong>de</strong>r bahn 10 weiter geschrieben wird.<br />

• Aussetzung <strong>de</strong>s Spiels wegen Gefahr (Anmerkung zu Regel 6-8b <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln)<br />

obwohl die <strong>Golf</strong>regeln je<strong>de</strong>m einzelnen Spieler unter an<strong>de</strong>rem erlauben,<br />

bei Blitzgefahr sein Spiel zu unterbrechen, hat doch die Spielleitung die<br />

Pflicht, ggf. ein Wettspiel offiziell für alle Teilnehmer zu unterbrechen, um<br />

je<strong>de</strong>n vor Gefahren zu schützen. Zu oft hat es unfälle mit zum teil tödlichen<br />

ausgang gegeben, da unvorsichtige spieler keine Gefahr sehen wollten.<br />

abgesehen von Gewittern sind auch an<strong>de</strong>re gefährliche situationen vorstellbar<br />

(orkan...), in <strong>de</strong>nen nur eine offizielle spielunterbrechung schutz<br />

151


152<br />

Spielbetrieb<br />

und anschließend eine geregelte Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>s spiels ermöglicht.<br />

in Übereinstimmung mit <strong>de</strong>r anmerkung zu regel 6-8b sollte die spielleitung zu<strong>de</strong>m<br />

festlegen, dass das spiel unverzüglich unterbrochen wer<strong>de</strong>n muss. beispiel:<br />

Hat die spielleitung das spiel wegen Gefahr ausgesetzt, so dürfen spieler,<br />

die sich in einem Lochspiel o<strong>de</strong>r einer spielergruppe zwischen <strong>de</strong>m spielen<br />

von zwei Löchern befin<strong>de</strong>n, das spiel nicht wie<strong>de</strong>r aufnehmen, bevor die<br />

spielleitung eine Wie<strong>de</strong>raufnahme angeordnet hat. befin<strong>de</strong>n sie sich beim<br />

spielen eines Loches, so müssen sie das spiel unverzüglich unterbrechen und<br />

dürfen es nicht wie<strong>de</strong>r aufnehmen, bevor die spielleitung eine Wie<strong>de</strong>raufnahme<br />

angeordnet hat.<br />

Versäumt ein spieler das spiel unverzüglich zu unterbrechen, so ist er disqualifiziert,<br />

sofern nicht umstän<strong>de</strong> die aufhebung <strong>de</strong>r strafe nach regel 33-7<br />

rechtfertigen.<br />

Hat die spielleitung das spiel wegen Gefahr ausgesetzt, sind im interesse<br />

<strong>de</strong>r sicherheit <strong>de</strong>r spieler alle Übungsflächen gesperrt, bis sie von <strong>de</strong>r spielleitung<br />

wie<strong>de</strong>r zum Üben freigegeben sind. spieler, die gegen diese regelung<br />

verstoßen, können vom weiteren spielbetrieb ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

signale für spielunterbrechung nach regel 6-8:<br />

- sofortige spielunterbrechung wegen Gefahr: ein langer signalton<br />

- Witterungsbedingte spielunterbrechung: Drei kurze signaltöne<br />

- Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>s spiels: Zwei kurze signaltöne,<br />

wie<strong>de</strong>rholt“<br />

• Üben<br />

entsprechend <strong>de</strong>r anmerkung zu regel 7-1b darf die spielleitung in <strong>de</strong>r ausschreibung<br />

eines Wettspiels (und damit auch in einer Wettspielordnung / rahmenausschreibung)<br />

das Üben auf <strong>de</strong>m Wettspielplatz an je<strong>de</strong>m tag eines Lochwettspiels<br />

untersagen o<strong>de</strong>r das Üben auf <strong>de</strong>m Wettspielplatz bzw. teilen <strong>de</strong>s platzes an<br />

je<strong>de</strong>m tag o<strong>de</strong>r zwischen run<strong>de</strong>n eines Zählwettspiels gestatten. so kommt es<br />

z. b. gelegentlich vor, dass in ermangelung an<strong>de</strong>rer geeigneter Übungsflächen<br />

genau <strong>de</strong>finierte teile <strong>de</strong>s platzes zum Üben vor einem Wettspiel freigegeben<br />

wer<strong>de</strong>n. Häufig will die spielleitung das so genannte „nachputten“ im Zählspiel<br />

unterbin<strong>de</strong>n. Dazu heißt es in anmerkung 2 zu regel 7-2 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln, dass die<br />

spielleitung das Üben auf o<strong>de</strong>r nahe <strong>de</strong>m Grün <strong>de</strong>s zuletzt gespielten Lochs o<strong>de</strong>r<br />

das rollen eines balls auf diesem Grün untersagen kann. beispiel:<br />

Spielbetrieb<br />

„Zwischen <strong>de</strong>m spielen von zwei Löchern darf ein spieler auf o<strong>de</strong>r nahe <strong>de</strong>m<br />

Grün <strong>de</strong>s zuletzt gespielten Lochs keinen Übungsschlag spielen und darf die<br />

oberfläche <strong>de</strong>s Grüns <strong>de</strong>s zuletzt gespielten Lochs nicht durch rollen eines<br />

balls prüfen.<br />

straFe FÜr Verstoss GeGen Die Wett<strong>spieL</strong>beDinGunG:<br />

Lochspiel – Lochverlust <strong>de</strong>s nächsten Lochs<br />

Zählspiel – Zwei schläge am nächsten Loch<br />

Lochspiel o<strong>de</strong>r Zählspiel – Für <strong>de</strong>n Fall eines Verstoßes am letzten Loch <strong>de</strong>r<br />

festgesetzten run<strong>de</strong> zieht sich <strong>de</strong>r spieler die strafe für dieses Loch zu.“<br />

Die vorstehen<strong>de</strong> Wettspielbedingung kann bei bedarf auch nur auf Zählspiele<br />

angewandt wer<strong>de</strong>n. Hierzu ist hinter <strong>de</strong>n Worten „von zwei Löchern“ <strong>de</strong>r Zusatz<br />

„im Zählspiel“ zu ergänzen und <strong>de</strong>r strafenvermerk für das Lochspiel zu streichen.<br />

Die Wettspielbedingung gilt auch automatisch für stableford-Wettspiele, die nach<br />

<strong>de</strong>n regeln ebenfalls Zählspiele sind.<br />

ein auf <strong>de</strong>m platz befindliches Übungsgrün, das mit Wissen <strong>de</strong>r spielleitung <strong>de</strong>n<br />

spielern zur Verfügung gestellt (= gemäht und mit Fahnen ausgestattet) wird, gilt<br />

als von <strong>de</strong>r spielleitung genehmigte Übungsfläche auf <strong>de</strong>m platz. eine separate<br />

platzregel hierzu o<strong>de</strong>r eine Kennzeichnung dieser Fläche als aus ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Hierdurch könnten die platzregeln unnötig umfangreich wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Übersichtlichkeit <strong>de</strong>r platzkennzeichnung könnte auch darunter lei<strong>de</strong>n.<br />

• neue Löcher<br />

Falls ein Wettspiel über eine run<strong>de</strong> über mehr als einen tag abgehalten wer<strong>de</strong>n<br />

muss, kann es nötig sein, an je<strong>de</strong>m einzelnen tag die Löcher neu zu stecken.<br />

obwohl grundsätzlich alle teilnehmer die gleichen bedingungen vorfin<strong>de</strong>n müssen,<br />

gibt die anmerkung zu regel 33-2b <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln <strong>de</strong>r spielleitung ausnahmsweise<br />

die möglichkeit, neue Löcher zu setzen. Will sie von diesem recht<br />

ggf. Gebrauch machen, muss sie das in <strong>de</strong>r ausschreibung ankündigen und<br />

könnte diese ankündigung schon in <strong>de</strong>r Wettspielordnung / rahmenausschreibung<br />

treffen. es versteht sich von selbst, dass dann die neuen Löcher jenen vom<br />

Vortag im schwierigkeitsgrad möglichst entsprechen sollten, um das Gesamtergebnis<br />

<strong>de</strong>s Wettspiels nicht zu verfälschen.<br />

• Verbot von motorgetriebenen <strong>Golf</strong>carts<br />

Wird gewünscht, dass spieler während eines Wettspiels laufen müssen, kann in eine<br />

Wettspielordnung / rahmenausschreibung folgen<strong>de</strong>r text aufgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

153


154<br />

Spielbetrieb<br />

„spieler dürfen während <strong>de</strong>r festgesetzten run<strong>de</strong> nicht auf irgen<strong>de</strong>inem beför<strong>de</strong>rungsmittel<br />

mitfahren, außer es ist von <strong>de</strong>r spielleitung genehmigt wor<strong>de</strong>n.<br />

straFe FÜr Verstoss GeGen Die Wett<strong>spieL</strong>beDinGunG:<br />

Lochspiel — nach beendigung <strong>de</strong>s Lochs, an <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Verstoß festgestellt<br />

wur<strong>de</strong>, muss <strong>de</strong>r stand <strong>de</strong>s Lochspiels berichtigt wer<strong>de</strong>n; dabei wird für je<strong>de</strong>s<br />

Loch, bei <strong>de</strong>m<br />

ein Verstoß vorkam, ein Loch abgezogen, höchstens jedoch zwei Löcher pro<br />

run<strong>de</strong>.<br />

Zählspiel — Zwei schläge für je<strong>de</strong>s Loch, bei <strong>de</strong>m ein Verstoß vorkam, höchstens<br />

jedoch vier schläge pro run<strong>de</strong>.<br />

Loch- o<strong>de</strong>r Zählspiel — im Falle <strong>de</strong>s Verstoßes zwischen <strong>de</strong>m spielen von zwei<br />

Löchern wirkt sich die strafe auf das nächste Loch aus. Die benutzung irgen<strong>de</strong>ines<br />

nicht erlaubten beför<strong>de</strong>rungsmittels muss unverzüglich nach erkennen eines<br />

Verstoßes eingestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

an<strong>de</strong>renfalls ist <strong>de</strong>r spieler disqualifiziert.“<br />

Die vorgenannte Genehmigung <strong>de</strong>r spielleitung teilt sich auf in<br />

- eine kurzfristige erlaubnis zum mitfahren, z. b. um Zeit zu sparen, falls <strong>de</strong>r<br />

spieler zur stelle <strong>de</strong>s letzten schlags zurückgehen muss um einen neuen ball<br />

zu spielen (gängige praxis in Verbandswettspielen und auch für spieler ohne<br />

behin<strong>de</strong>rung anwendbar, o<strong>de</strong>r<br />

- eine erlaubnis zur benutzung <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>carts für die ganze festgesetzte run<strong>de</strong>.<br />

Hierzu wird üblicherweise ein nachweis <strong>de</strong>r bedürftigkeit erfor<strong>de</strong>rlich sein, entwe<strong>de</strong>r<br />

durch ärztliches attest o<strong>de</strong>r wenn eine weitere einschränkung erwünscht<br />

ist, durch einen amtlichen behin<strong>de</strong>rtenausweis, ggf. mit <strong>de</strong>m eintrag „G“ für<br />

„Gehbehin<strong>de</strong>rung“.<br />

Die <strong>Golf</strong>regeln verbieten die benutzung von carts auch z. b. nur durch einzelne<br />

teilnehmer eines Wettspiels nicht. in Decision 33-1/8 <strong>de</strong>r „Decisions – entscheidungen<br />

zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln“ wird ausgeführt, dass die nutzung eines <strong>Golf</strong>carts<br />

während eines Wettspiels nicht gegen die <strong>Golf</strong>regeln verstößt, solange die<br />

ausschreibung / Wettspielbedingungen die nutzung nicht verbieten. Will man<br />

also die benutzung von carts unterbin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r einschränken, hat dies in <strong>de</strong>r<br />

ausschreibung (ggf. rahmenausschreibung) zu erfolgen. Dabei ist Folgen<strong>de</strong>s zu<br />

be<strong>de</strong>nken:<br />

es macht einen unterschied, ob die <strong>Golf</strong>run<strong>de</strong> zu Fuß o<strong>de</strong>r per Wagen zurückgelegt<br />

wird. Hat ein spieler mit dauern<strong>de</strong>r behin<strong>de</strong>rung seine DGV-stammvorgabe<br />

Spielbetrieb<br />

unter benutzung eines carts erspielt, so ist sie diesem umstand allerdings angepasst.<br />

ein spieler mit einer kurzzeitigen behin<strong>de</strong>rung jedoch wird im allgemeinen<br />

eher Vorteile durch das cart haben. nach Ziffer 3.16. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

kann <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss zwar eine Vorgabe anpassen, nicht jedoch im Voraus.<br />

es kann also sein, dass die erlaubnis, im einzelfall ein cart zu benutzen, alle<br />

an<strong>de</strong>ren teilnehmer benachteiligt. man sollte die Vor- und nachteile sorgfältig<br />

abwägen, bevor man diese Frage entschei<strong>de</strong>t.<br />

sind carts vorhan<strong>de</strong>n, könnte <strong>de</strong>ren Verwendung bei Wettspielen wie folgt geregelt<br />

wer<strong>de</strong>n:<br />

„bei körperlicher behin<strong>de</strong>rung, die das absolvieren <strong>de</strong>r Wettspielrun<strong>de</strong> ohne<br />

cart nicht erlaubt, ist die benutzung gestattet. es besteht attestpflicht. sonstigen<br />

bewerbern wer<strong>de</strong>n carts nur dann zur Verfügung gestellt, wenn alle daran<br />

interessierten Wettspielteilnehmer von carts Gebrauch machen könnten.“<br />

Hierbei geht es nicht um die Vorgabenwirksamkeit <strong>de</strong>s erzielten ergebnisses,<br />

son<strong>de</strong>rn um die sportliche Vergleichbarkeit <strong>de</strong>s ergebnisses mit <strong>de</strong>n ergebnissen<br />

<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren spieler. Die Vorgabenwirksamkeit wird also keinesfalls dadurch<br />

gefähr<strong>de</strong>t, dass einzelne o<strong>de</strong>r alle spieler ein cart benutzen.<br />

ungeachtet dieser möglichkeit entschei<strong>de</strong>t stets <strong>de</strong>r Hausrechtsinhaber, ob <strong>Golf</strong>carts<br />

zulässig sind.<br />

• Entscheidung bei gleichen Ergebnissen (Stechen)<br />

Hier ist es durchaus möglich, eine generalisieren<strong>de</strong> Vorgehensweise für alle Wettspiele<br />

schon in einer Wettspielordnung / rahmenausschreibung festzulegen. Hinweise<br />

hierzu enthält anhang i, teil c „entscheidung bei gleichen ergebnissen“ <strong>de</strong>r<br />

<strong>Golf</strong>regeln und abschnitt 4. Ziffer 4.1.11 dieses spiel- und Wettspielhandbuchs.<br />

• Elektronische Kommunikationsmittel<br />

Die spielleitung kann in <strong>de</strong>n Wettspielbedingungen festlegen, dass die benutzung<br />

eines mobiltelefons störend und rücksichtslos ist. Wird durch die benutzung eines<br />

telefons eine schwerwiegen<strong>de</strong> störung <strong>de</strong>s spielbetriebs verursacht (benutzung<br />

während ein an<strong>de</strong>rer spieler sich auf seinen schlag vorbereitet o<strong>de</strong>r spielt), so<br />

kann dies als schwerwiegen<strong>de</strong>r etiketteverstoß zur Disqualifikation nach regel<br />

33-7 führen.<br />

Die Verwendung eines mitgeführten mobiltelefons in einem notfall ist selbstverständlich<br />

straflos. Der DGV hat in seinen Wettspielbedingungen in Ziffer 8. eine<br />

entsprechen<strong>de</strong> regelung getroffen, die bei bedarf übernommen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

155


156<br />

Spielbetrieb<br />

beispiel:<br />

„Das mitführen von sen<strong>de</strong>- und / o<strong>de</strong>r empfangsbereiten elektronischen Kommunikationsmitteln<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren benutzung auf <strong>de</strong>m platz wirkt störend und rücksichtslos.<br />

stellt die spielleitung eine schwerwiegen<strong>de</strong> störung <strong>de</strong>s spielbetriebs<br />

durch die benutzung eines solchen Gerätes durch einen spieler o<strong>de</strong>r caddie<br />

fest, so kann die spielleitung diese störung als schwerwiegen<strong>de</strong>n Verstoß<br />

gegen die etikette bewerten und eine Disqualifikation aussprechen.“<br />

• Allgemeiner Mel<strong>de</strong>schluss<br />

es kann sinnvoll sein, für bestimmte Wettspielarten (z. b. die regelmäßig stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

monatspreise) <strong>de</strong>n mel<strong>de</strong>schluss allgemein festzulegen (z. b.: zwei tage<br />

vor <strong>de</strong>m Wettspiel, 15.00 uhr). auch kann darauf hingewiesen wer<strong>de</strong>n, ob eine<br />

Warteliste geführt wird (siehe auch 4.1.7).<br />

• Mitteilung, wo Zählkarten einzureichen sind<br />

mit <strong>de</strong>r pflicht <strong>de</strong>s bewerbers, seine Zählkarte unter beachtung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

nach <strong>de</strong>m spiel unverzüglich <strong>de</strong>r spielleitung einzureichen, korrespondiert <strong>de</strong>r<br />

anspruch an <strong>de</strong>n Veranstalter, für alle bewerber ohne weiteres klar und ersichtlich<br />

zu machen, wo bzw. bei wem die Karten abzuliefern sind. Hier sollte ein bereich<br />

<strong>de</strong>finiert und bekannt gegeben wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m die Karten angenommen wer<strong>de</strong>n<br />

und in <strong>de</strong>m – für <strong>de</strong>n Fall von rückfragen durch die spielleitung – <strong>de</strong>r spieler<br />

zusammen mit seinem Zähler noch Än<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>r Karte vornehmen kann<br />

(z. b. eine fehlen<strong>de</strong> unterschrift ergänzen). erst wenn <strong>de</strong>r spieler diesen bereich<br />

verlassen hat, gilt die Karte als endgültig abgegeben. beispiel:<br />

„Die Zählkarte ist im sekretariat zurückzugeben. erst wenn <strong>de</strong>r spieler das sekretariat<br />

verlassen hat, gilt die Zählkarte als abgegeben (entscheidung 6-6c/1).“<br />

o<strong>de</strong>r<br />

„rückgabe <strong>de</strong>r Zählkarten: Durch einwurf in <strong>de</strong>n briefkasten am sekretariat.“<br />

• Zählerbestimmung<br />

es ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich, die Zähler namentlich festzulegen. Die einteilung in einzelne<br />

spielergruppen ist ausreichend. Wenn nicht z. b. auf <strong>de</strong>r Zählkarte durch<br />

computerausdruck vermerkt o<strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n starter festgelegt, kann man in <strong>de</strong>r<br />

ausschreibung einen modus festlegen, wer wen zählt. so z. b. „position 1 <strong>de</strong>r<br />

partie zählt 2, 2 zählt 3 usw.; <strong>de</strong>r Letzte zählt <strong>de</strong>n ersten.“. sollten die spieler<br />

versehentlich die Zählkarten nicht in <strong>de</strong>r richtigen reihenfolge getauscht haben,<br />

Spielbetrieb<br />

wür<strong>de</strong> nicht <strong>de</strong>r festgelegte spieler die Karte unterschreiben und <strong>de</strong>r spieler wäre<br />

disqualifiziert. aus diesem Grund empfiehlt <strong>de</strong>r DGV nicht die bestimmung <strong>de</strong>s<br />

Zählers auf diese art, son<strong>de</strong>rn stellt es <strong>de</strong>n spielern in einer Gruppe frei, wie die<br />

Karten getauscht wer<strong>de</strong>n.<br />

• Regelungen für behin<strong>de</strong>rte <strong>Golf</strong>spieler<br />

Der royal and ancient <strong>Golf</strong> club of st. andrews (r&a) hat die <strong>Golf</strong>regeln für<br />

<strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung angepasst. Die <strong>de</strong>utsche Übersetzung dieses textes<br />

ist als abschnitt 11. teil dieses spiel- und Wettspielhandbuchs. Die spielleitung<br />

kann in <strong>de</strong>r rahmenausschreibung bestimmen, dass im Falle <strong>de</strong>r dort beschriebenen<br />

behin<strong>de</strong>rungen diese anpassungen gelten.<br />

nur die dort aufgeführten erleichterungen sind für spieler mit einer behin<strong>de</strong>rung<br />

zulässig. an<strong>de</strong>re o<strong>de</strong>r ergänzen<strong>de</strong> bestimmungen durch die spielleitung setzen<br />

die regeln außer Kraft bzw. än<strong>de</strong>rn diese ab und sind <strong>de</strong>shalb unzulässig.<br />

beispiel:<br />

„Für alle durch einen amtlichen behin<strong>de</strong>rtenausweis qualifizierten und bei <strong>de</strong>r<br />

spielleitung angemel<strong>de</strong>ten spieler gelten die „anpassungen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für<br />

spieler mit behin<strong>de</strong>rung“ (s. Kapitel 11 sWsH).“<br />

• Doping<br />

Will man hier eine regelung treffen, sollte man sich an <strong>de</strong>n regelungen <strong>de</strong>s DGV<br />

orientieren und einzelheiten beim DGV erfragen.<br />

• Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt<br />

Da <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt unverän<strong>de</strong>rbarer bestandteil je<strong>de</strong>r ausschreibung ist,<br />

empfiehlt es sich, diesen bereits in <strong>de</strong>r Wettspielordnung / rahmenausschreibung<br />

vorzusehen. Zu einzelheiten siehe abschnitt 4., Ziffer 4.1.15.<br />

• Datenschutz<br />

im rahmen <strong>de</strong>r Wettspielabwicklung ist es unerlässlich, personendaten zu veröffentlichen.<br />

so wird je<strong>de</strong>nfalls auf <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage eine startliste ausgehängt und nach<br />

abschluss <strong>de</strong>s Wettspiels wer<strong>de</strong>n die ergebnisse <strong>de</strong>r teilnehmer bekannt gegeben.<br />

eine solche Datenverarbeitung ist vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>s bun<strong>de</strong>sdatenschutzgesetzes<br />

allgemein zulässig. Wer<strong>de</strong>n darüber hinaus start- und ergebnisliste auch im internet<br />

veröffentlicht, so ist zu beachten, dass <strong>de</strong>r Zugriff auf einzelne personendaten in<br />

<strong>de</strong>r startliste durch passwort zu schützen ist und auch bei <strong>de</strong>r bekanntgabe <strong>de</strong>r ergebnisse<br />

im internet berechtigten be<strong>de</strong>nken <strong>de</strong>r betroffenen rechnung getragen wer<strong>de</strong>n<br />

157


158<br />

Spielbetrieb<br />

sollte. Hierüber informiert im einzelnen abschnitt 10. Wegen <strong>de</strong>r risiken <strong>de</strong>r Veröffentlichung<br />

von Daten im internet empfiehlt sich zusätzlich zu in abschnitt 10 genannten<br />

maßnahmen die aufnahme folgen<strong>de</strong>r Klausel in die rahmenausschreibung:<br />

„mir ist bekannt, dass mein name, meine Vorgabe und meine startzeit auf <strong>de</strong>r<br />

startliste passwortgeschützt im internet veröffentlicht wer<strong>de</strong>n. mit <strong>de</strong>r meldung<br />

zum Wettspiel willige ich auch in die Veröffentlichung meines namens, meines<br />

bil<strong>de</strong>s, meiner Vorgabe und meines Wettspielergebnisses in einer ergebnisliste<br />

im internet o<strong>de</strong>r auch in gedruckter Form ein.“<br />

Können sich spieler online anmel<strong>de</strong>n, so ist es wichtig, diese Datenschutzklausel<br />

auch auf <strong>de</strong>r internetseite zur bestätigung durch <strong>de</strong>n spieler anklicken zu lassen<br />

o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st zu zeigen, auf <strong>de</strong>r die anmeldung erfolgt.<br />

2.2.4 Erstellen einer Einzelausschreibung<br />

Gemäß regel 33-1 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln muss die spielleitung die bedingungen ausschreiben,<br />

unter <strong>de</strong>nen ein Wettspiel durchgeführt wird. Die spielleitung ist nicht<br />

befugt, eine <strong>Golf</strong>regel außer Kraft zu setzen o<strong>de</strong>r neue regeln zu schaffen.<br />

bei Wettspielen, die nicht in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln beschrieben wer<strong>de</strong>n (scramble,<br />

chapman-Vierer u. ä.) ist es notwendig, genau zu beschreiben, wie diese gespielt<br />

wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

eine musterausschreibung ist in abschnitt 4 enthalten.<br />

Form und inhalt<br />

Form und inhalt einer ausschreibung ergeben sich aus <strong>de</strong>n Verbandsordnungen<br />

<strong>de</strong>s DGV zum spielbetrieb, namentlich <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem und <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln.<br />

Das DGV-Vorgabensystem legt in Ziffer 3.6 verbindlich <strong>de</strong>n min<strong>de</strong>stinhalt<br />

einer ausschreibung für vorgabenwirksame Wettspiele und vorgabenwirksame<br />

extra Day scores fest. Damit ist noch keine umfassen<strong>de</strong> beschreibung aller punkte<br />

einer ausschreibung verbun<strong>de</strong>n. es wer<strong>de</strong>n dort nur die inhalte einer ausschreibung<br />

erwähnt, die zur Vorgabenwirksamkeit eines Wettspiels erfor<strong>de</strong>rlich sind.<br />

es bleiben damit noch genügend an<strong>de</strong>re punkte offen, die zur Gewährleistung<br />

einer sportlich fairen Wettspielwertung in einer ausschreibung behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n<br />

müssen, die jedoch keinen einfluss auf die Vorgabenwirksamkeit haben. Die<br />

<strong>Golf</strong>regeln geben in regel 33-1 und teil c <strong>de</strong>s anhangs i Hinweise auf <strong>de</strong>nkbare<br />

regelungen. auch die „Decisions – entscheidungen zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln“ enthalten<br />

zu regel 33-1 weitere erläuterungen.<br />

unabhängig davon, ob ein Wettspiel vorgabenwirksam ausgetragen wird o<strong>de</strong>r<br />

nicht o<strong>de</strong>r es sich um einen vorgabenwirksamen extra Day score han<strong>de</strong>lt o<strong>de</strong>r<br />

Spielbetrieb<br />

nicht, empfiehlt <strong>de</strong>r Deutsche <strong>Golf</strong> Verband dringend, alle, also auch nicht<br />

vorgabenwirksame Wettspiele, stets einheitlich und in gleicher art und Weise<br />

auszuschreiben.<br />

nur so kann sichergestellt wer<strong>de</strong>n, dass die Gefahr willkürlicher ungleichbehandlung<br />

einzelner Wettspielteilnehmer ausgeschlossen ist. nur dies jedoch entspricht<br />

einem sportlich fairen umgang miteinan<strong>de</strong>r.<br />

Zum inhalt von ausschreibungen siehe unten, abschnitt 4 und 2.2.3 (zur<br />

rahmenausschreibung).<br />

Veröffentlichung <strong>de</strong>r ausschreibung<br />

nach regel 6-1 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln ist <strong>de</strong>r spieler dafür verantwortlich, dass ihm die<br />

ausschreibung <strong>de</strong>s Wettspiels bekannt ist. Dieser Verantwortung kann <strong>de</strong>r spieler<br />

nur gerecht wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r Wettspielveranstalter eine klare und vollständige<br />

ausschreibung (einschließlich einer etwaig vorhan<strong>de</strong>nen rahmenausschreibung;<br />

siehe Ziffer 2.2.3) allen teilnehmern zugänglich macht und während <strong>de</strong>s<br />

gesamten Wettspiels an gut sichtbarer stelle ständig zugänglich hält (aushang).<br />

Dies gilt für alle Wettspiele, von vereinsinternen Gruppen (Damengolf, Herrengolf)<br />

über die clubmeisterschaften bis hin zu offenen Wettspielen. aus <strong>de</strong>r Gesamtheit<br />

von rahmen- und einzelbedingungen müssen sich lückenlos sämtliche bedingungen<br />

ergeben, nach <strong>de</strong>nen ein Wettspiel ausgetragen wird. sonst ist ein geordneter<br />

Wettspielbetrieb kaum <strong>de</strong>nkbar.<br />

ist ein sachverhalt durch die ausschreibung nicht geregelt, entschei<strong>de</strong>t die spielleitung<br />

nach billigkeit. bei nicht ein<strong>de</strong>utig in <strong>de</strong>r ausschreibung geregelten sachverhalten<br />

muss die spielleitung die ausschreibung sachgerecht auslegen. Von<br />

überragen<strong>de</strong>r Wichtigkeit ist es, es gar nicht erst zu unklarheiten kommen zu<br />

lassen, die dann im nachhinein entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n müssen. Je klarer, ein<strong>de</strong>utiger<br />

und vollständiger eine ausschreibung formuliert wird, um so weniger wird es<br />

probleme bei <strong>de</strong>ren umsetzung geben!<br />

teilnahmerecht<br />

Die teilnahmeberechtigung gemel<strong>de</strong>ter teilnehmer, z. b. nach Vorgaben, Vereins-<br />

und Verbandszugehörigkeit, Lebensalter bei Jugend- und seniorenwettspielen<br />

etc., sollte in geeigneter Weise überprüft wer<strong>de</strong>n. es sollte eine selbstverständlichkeit<br />

sein, nach Vorliegen aller meldungen einen intranetabgleich durchzuführen.<br />

Verän<strong>de</strong>rte Vorgaben o<strong>de</strong>r neue Heimatclubs wer<strong>de</strong>n dabei aktualisiert. Kommt<br />

für einen spieler eine Fehlermeldung „unbekannter Heimatclub“, so hat <strong>de</strong>r spieler<br />

sich entwe<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m falschen Heimatclub gemel<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r er ist momentan in<br />

keinem <strong>Golf</strong>club in Deutschland mehr mitglied.<br />

159


160<br />

Spielbetrieb<br />

abspielzeiten<br />

Die abspielzeiten aller teilnehmer sowie bei Zählspielen die bewerbergruppen<br />

sind rechtzeitig aufzustellen und bekannt zu geben (siehe regel 33-3 <strong>de</strong>r<br />

<strong>Golf</strong>regeln).<br />

ausschreibungen zu offenen Wettspielen und meisterschaften sollten besagen,<br />

wann und wo die abspielzeiten erfragt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Fristen bei Lochspielen<br />

erstreckt sich ein Lochspielwettbewerb über einen gewissen Zeitraum, so muss<br />

die spielleitung eine Frist für die einzelnen run<strong>de</strong>n festlegen. ist <strong>de</strong>n spielern<br />

gestattet, <strong>de</strong>n termin ihres Lochspiels innerhalb einer Frist frei zu vereinbaren,<br />

bis zu <strong>de</strong>ren ablauf sämtliche run<strong>de</strong>n abgeschlossen sein müssen, so sollte die<br />

spielleitung ankündigen, dass das Lochspiel zu festgesetzter stun<strong>de</strong> am letzten<br />

tag <strong>de</strong>r Frist gespielt wer<strong>de</strong>n muss, sofern sich die spieler nicht auf einen früheren<br />

termin einigen.<br />

es ist wichtig, vorab ein Verfahren bei nichteinhaltung einer Frist festzulegen, von<br />

<strong>de</strong>m nicht abgewichen wird, da sonst unnötige streitigkeiten auftreten und je<strong>de</strong><br />

Verlängerung einer Frist die verfügbare Zeit für die nächste run<strong>de</strong> verkürzt. ein<br />

spieler, <strong>de</strong>r in urlaub fährt o<strong>de</strong>r erkrankt, muss damit rechnen, dass er aus diesem<br />

Grund an <strong>de</strong>m Wettspiel nicht mehr teilnehmen kann, genau wie er dies bei je<strong>de</strong>m<br />

an<strong>de</strong>ren Wettspiel hinnehmen müsste, das in seiner abwesenheit stattfin<strong>de</strong>t.<br />

2.2.5 Preise, Wan<strong>de</strong>r- und Herausfor<strong>de</strong>rungspreise<br />

Die ausgesetzten preise beschafft man rechtzeitig und stellt sie zum Wettspieltermin<br />

bereit.<br />

bei <strong>de</strong>r beschaffung sind die bestimmungen <strong>de</strong>s amateurstatuts, das als teil<br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für alle spieler und als Verbandsordnung für alle DGV-mitglie<strong>de</strong>r<br />

verbindlich ist, sowie die be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r jeweiligen sportlichen Leistung zu<br />

berücksichtigen.<br />

im amateurstatut ist u. a. die Zulässigkeit von preisen im einzelnen geregelt.<br />

beson<strong>de</strong>re be<strong>de</strong>utung hat die Höchstgrenze für <strong>de</strong>n Wert von preisen und preisgutscheinen<br />

von 750 euro. an die einhaltung dieser Wertgrenze ist nicht nur<br />

<strong>de</strong>r spieler bei <strong>de</strong>r evtl. annahme eines preises gebun<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>r<br />

<strong>Golf</strong>club, durch <strong>de</strong>n (o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>ssen Kenntnis) das Wettspiel ausgerichtet wird.<br />

nur bei einem preis für ein Hole-in-one während <strong>de</strong>r festgesetzten run<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Wettspiels ist diese Wertgrenze aufgehoben. Fin<strong>de</strong>t ein Hole-in-one-Wettbewerb<br />

o<strong>de</strong>r etwas Ähnliches außerhalb <strong>de</strong>r festgesetzten run<strong>de</strong> statt (also vor o<strong>de</strong>r nach<br />

<strong>de</strong>m Wettspiel), so gilt für solches son<strong>de</strong>rwertungen die Wertgrenze von preisen<br />

Spielbetrieb<br />

im Wert von 750 euro.<br />

Das amateurstatut gilt für <strong>de</strong>n spieler als bestandteil <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln und ist für die<br />

DGV-mitglie<strong>de</strong>r (Vereine / anlagen) ein teil <strong>de</strong>r Verbandsordnungen.<br />

Wird um Wan<strong>de</strong>r- o<strong>de</strong>r Herausfor<strong>de</strong>rungspreise gespielt, so sollte dafür gesorgt<br />

wer<strong>de</strong>n, dass im umlauf befindliche preise bei <strong>de</strong>r siegerehrung zur Verfügung<br />

stehen. es ist empfehlenswert festzulegen, ob Wan<strong>de</strong>r- und Herausfor<strong>de</strong>rungspreise<br />

beim Veranstalter verbleiben.<br />

Wan<strong>de</strong>rpreise können normalerweise nicht eigentum <strong>de</strong>r Gewinner wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn<br />

gehen nur vorübergehend in <strong>de</strong>ren Gewahrsam o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Gewahrsam<br />

einer sonst wie bestimmten stelle über. Zweckmäßigerweise erstellt man zu Wan<strong>de</strong>r-<br />

und Herausfor<strong>de</strong>rungspreisen eine stiftungsurkun<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r alle bedingungen<br />

durch <strong>de</strong>n stifter beschrieben wer<strong>de</strong>n. ist in <strong>de</strong>r stiftungsurkun<strong>de</strong> nichts Weiteres<br />

geregelt, so können Herausfor<strong>de</strong>rungspreise nicht in das eigentum <strong>de</strong>s Gewinners<br />

übergehen. es sollte <strong>de</strong>shalb klar geregelt sein, wann sie eigentum wer<strong>de</strong>n, z. b.<br />

„bei dreimaligem Gewinn“, „bei dreimaligem Gewinn hintereinan<strong>de</strong>r“ usw.<br />

Die art <strong>de</strong>r einlagen und son<strong>de</strong>rpreise sollten nicht <strong>de</strong>n sportlichen charakter<br />

<strong>de</strong>s Hauptwettbewerbs in Frage stellen. es sollte ein angemessenes Verhältnis<br />

zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren preisen erkennbar sein.<br />

Zum bestimmen von „nearest to the pin“ ist es zulässig, die entfernung mit einem<br />

maßband zu messen, wenn alle spieler das betreffen<strong>de</strong> Loch been<strong>de</strong>t haben. es<br />

sollte bis zum Lochrand gemessen wer<strong>de</strong>n, da beim messen ohne <strong>de</strong>n Flaggenstock<br />

die Lochmitte nicht genau zu bestimmen ist.<br />

mustertext für „nearest to the pin“:<br />

nearest to the pin auf bahn für .<br />

es zählt <strong>de</strong>r erste schlag <strong>de</strong>s spielers auf diesem Loch. Der ball muss auf <strong>de</strong>m<br />

Grün liegen. Die entfernung zum Lochrand darf gemessen wer<strong>de</strong>n, wenn alle<br />

spieler <strong>de</strong>r Gruppe das Loch been<strong>de</strong>t haben.<br />

mustertext für „Longest Drive“:<br />

Longest Drive auf bahn für . es<br />

zählt <strong>de</strong>r erste schlag <strong>de</strong>s spielers auf diesem Loch. Der ball muss auf <strong>de</strong>r kurz<br />

gemähten rasenfläche (Fairway-Höhe o<strong>de</strong>r kürzer) liegen.<br />

161


162<br />

Spielbetrieb<br />

2.2.6 Plätze mit weniger als 18 Löchern<br />

auf plätzen mit weniger als 18 Löchern wer<strong>de</strong>n bestimmte o<strong>de</strong>r sämtliche Löcher<br />

für die „festgesetzte run<strong>de</strong>“ (im sinne <strong>de</strong>s abschnitts „erklärungen“ <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln)<br />

mehrmals gespielt. bei Wettspielen auf solchen plätzen sollte darauf geachtet<br />

wer<strong>de</strong>n, dass die zuerst gestarteten spieler nicht nach neun Löchern warten<br />

müssen, bis die letzten spieler <strong>de</strong>s Wettspiels gestartet sind.<br />

Hat das Wettspiel mehr teilnehmer als gleichzeitig auf <strong>de</strong>m platz spielen können,<br />

sollte das Wettspiel in zwei startblöcken (vormittags und nachmittags) durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n, von <strong>de</strong>nen die ersten spieler <strong>de</strong>r nachmittagsgruppe erst starten,<br />

wenn die letzten spieler <strong>de</strong>r Vormittagsgruppe auf ihre zweiten neun Löcher<br />

gegangen sind.<br />

bei nur wenig mehr spielern, als <strong>de</strong>r platz in einem startblock „verkraftet“, lässt<br />

sich das problem auch durch „einfä<strong>de</strong>ln“ lösen. beginnend mit <strong>de</strong>m Zeitpunkt, an<br />

<strong>de</strong>m die erste spielergruppe <strong>de</strong>n abschlag <strong>de</strong>s starts erneut erreicht, wird dann<br />

jeweils je<strong>de</strong> zweite startzeit nicht zum start neuer spielergruppen, son<strong>de</strong>rn zum<br />

einfä<strong>de</strong>ln eintreffen<strong>de</strong>r spielergruppen verwen<strong>de</strong>t.<br />

bei Wettspielen auf solchen plätzen sollte <strong>de</strong>shalb in <strong>de</strong>r ausschreibung das teilnehmerfeld<br />

beschränkt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der spieler hat auf plätzen mit weniger als 18 Löchern auch dann das recht,<br />

nach regel 7-2 zwischen <strong>de</strong>m spielen von zwei Löchern auf o<strong>de</strong>r nahe <strong>de</strong>m Grün<br />

<strong>de</strong>s zuletzt gespielten Lochs putten o<strong>de</strong>r chippen zu üben, wenn er das Loch im<br />

weiteren Verlauf <strong>de</strong>r festgesetzten run<strong>de</strong> abermals spielen muss, sofern nicht die<br />

spielleitung von ihrem recht nach regel 7, anm. 2 Gebrauch macht und das<br />

Üben auf o<strong>de</strong>r nahe <strong>de</strong>m Grün <strong>de</strong>s zuletzt gespielten Loches untersagt – was zu<br />

empfehlen ist.<br />

2.3. DER PLATZ<br />

2.3.1 Vorrecht auf <strong>de</strong>m Platz<br />

Das Vorrecht auf <strong>de</strong>m <strong>Golf</strong>platz ist als bestandteil <strong>de</strong>r „etikette“ in abschnitt i<br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln geregelt. sofern nicht an<strong>de</strong>rs bestimmt, hat die schnellere spielergruppe<br />

Vorrang vor <strong>de</strong>r langsameren spielergruppe, unabhängig davon, wie<br />

viele spieler die jeweilige spielergruppe bil<strong>de</strong>n. aus <strong>de</strong>r Formulierung „sofern<br />

nicht an<strong>de</strong>rs bestimmt, …“ folgt, dass die spielleitung eine an<strong>de</strong>re regelung<br />

treffen kann.<br />

macht die spielleitung von diesem recht Gebrauch, so soll die regelung vollstän-<br />

dig und ein<strong>de</strong>utig sein.<br />

Spielbetrieb<br />

insbeson<strong>de</strong>re an Wochenen<strong>de</strong>n und bei großem andrang kann durch eine regelung,<br />

wonach möglichst Vierball-spiele gespielt wer<strong>de</strong>n sollen, die Kapazität <strong>de</strong>r<br />

<strong>Golf</strong>anlage bestmöglich genutzt wer<strong>de</strong>n. in diesem Fall empfiehlt es sich auch zu<br />

regeln, dass Dreiball- und Zweiball-spiele ihr Durchspielrecht bei Vierball-spielen<br />

verlieren, sofern durch die Vierball-spiele anschluss an die vor<strong>de</strong>re spielergruppe<br />

gehalten wird. trotz<strong>de</strong>m sollen die Vorgaben <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>etikette über spieltempo<br />

und positionen auf <strong>de</strong>m platz beachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Je<strong>de</strong>s spiel über die volle run<strong>de</strong> hat <strong>de</strong>n anspruch, dass ihm unaufgefor<strong>de</strong>rt Gelegenheit<br />

gegeben wird, je<strong>de</strong>s spiel über eine unterbrochene run<strong>de</strong> zu überholen.<br />

Kommt aufgrund <strong>de</strong>s bahnenverlaufs das abkürzen <strong>de</strong>r regulären <strong>Golf</strong>run<strong>de</strong> in<br />

betracht, sollte die spielleitung im rahmen <strong>de</strong>r allgemeinen spielordnung zur<br />

Zulässigkeit stellung nehmen und bei bedarf eine regelung treffen.<br />

2.3.2 Platzsperre<br />

es ist sinnvoll, <strong>de</strong>n Wettspielplatz im erfor<strong>de</strong>rlichen umfang vor, während und<br />

ggf. nach <strong>de</strong>m Wettspiel für nicht am Wettspiel beteiligte spieler zu sperren.<br />

man sollte dafür sorgen, dass <strong>de</strong>r vorbereitete platz nicht vorweg bespielt wird,<br />

zumin<strong>de</strong>st aber, dass die ersten spielergruppen <strong>de</strong>s Wettspiels nicht von <strong>de</strong>n<br />

spielern vor <strong>de</strong>m Wettspiel aufgehalten wer<strong>de</strong>n. Hinter <strong>de</strong>r letzten spielergruppe<br />

<strong>de</strong>s Wettspiels ist ein beson<strong>de</strong>rer abstand zu <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n spielern nicht<br />

erfor<strong>de</strong>rlich, da ja auch alle an<strong>de</strong>ren Gruppen <strong>de</strong>s Wettspiels wie<strong>de</strong>rum spieler<br />

hinter sich haben. bei einhaltung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>etikette kann es keinen unterschied<br />

machen, ob man Wettspielteilnehmer o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re spieler hinter sich hat.<br />

2.3.3 Erstellen von Platzregeln<br />

Die spielleitung darf platzregeln für außergewöhnliche umstän<strong>de</strong> erlassen und<br />

bekannt geben, sofern sie mit <strong>de</strong>n Grundsatzbestimmungen vereinbar sind, wie<br />

sie aus <strong>de</strong>m anhang i <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln hervorgehen (siehe regel 33-8 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln).<br />

Diese gelten über ein einzelnes Wettspiel hinaus im allgemeinen während<br />

<strong>de</strong>r saison für <strong>de</strong>n gesamten spielbetrieb, soweit nicht die spielleitung im rahmen<br />

eines Wettspiels an<strong>de</strong>re platzregeln erlässt o<strong>de</strong>r die allgemein gelten<strong>de</strong>n platzregeln<br />

außer Kraft setzt.<br />

spielleitungen müssen ihre platzregeln so einwandfrei formulieren, dass daraus<br />

keine Zweifelsfälle entstehen können. Der DGV und die LGV beraten auf Wunsch<br />

beim erstellen von platzregeln. im anhang i <strong>de</strong>s offiziellen regelbuchs sowie in<br />

abschnitt 4. <strong>de</strong>s sWsH fin<strong>de</strong>n sich beispiele für platzregeln.<br />

163


164<br />

Spielbetrieb<br />

2.3.3.1 Zusammenhang von Platz- und <strong>Golf</strong>regeln<br />

platzregeln dienen <strong>de</strong>r regelung von umstän<strong>de</strong>n, die nicht bis ins Detail durch<br />

die <strong>Golf</strong>regeln erfasst sind o<strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>nen bestimmte optionen wahlweise in Kraft<br />

gesetzt wer<strong>de</strong>n dürfen. aus diesem Grund dürfen platzregeln nur die <strong>Golf</strong>regeln<br />

im erlaubten umfang ergänzen, jedoch we<strong>de</strong>r abwan<strong>de</strong>ln und auch nicht wie<strong>de</strong>rholen.<br />

eine auszugsweise Wie<strong>de</strong>rholung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln in <strong>de</strong>n platzregeln<br />

(z. b. eine aufzählung von künstlichen Gegenstän<strong>de</strong>n, die ohnehin Hemmnisse<br />

sind, wie „sitzbänke, ballwäscher, beregner<strong>de</strong>ckel, Fahnenmast“), führt zu einer<br />

Verun-sicherung <strong>de</strong>r spieler, wenn ggf. ein Gegenstand ins spiel kommt, <strong>de</strong>r nicht<br />

in <strong>de</strong>r aufzählung genannt wird (z. b. ein papierkorb).<br />

2.3.3.2 Abän<strong>de</strong>rung von <strong>Golf</strong>regeln durch Platzregeln<br />

spielleitungen dürfen eine <strong>Golf</strong>regel nicht durch platzregel außer Kraft setzen (regel<br />

33-8b <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln). im regelbuch fin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r zulässige rahmen, innerhalb<br />

<strong>de</strong>ssen platzregen erlassen wer<strong>de</strong>n dürfen. eine <strong>Golf</strong>regel darf nicht ohne vorherige<br />

Zustimmung <strong>de</strong>s r&a durch eine platzregel eingeschränkt wer<strong>de</strong>n. Die Zustimmung<br />

ist über <strong>de</strong>n DGV einzuholen (anhang i <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln, teil a) und wird nur in<br />

beson<strong>de</strong>rs gelagerten ausnahmefällen erteilt.<br />

2.3.4 Bespielbarkeit <strong>de</strong>s Platzes<br />

sind die spielleitung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren befugte <strong>de</strong>r auffassung, dass <strong>de</strong>r platz aus irgen<strong>de</strong>inem<br />

Grund unbespielbar o<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>n umstän<strong>de</strong>n ordnungsgemäßes spielen<br />

unmöglich ist, so darf sie im Lochspiel o<strong>de</strong>r Zählspiel eine zeitlich begrenzte<br />

spielaussetzung anordnen o<strong>de</strong>r im Zählspiel das spiel für nichtig erklären und die<br />

schlagzahlen <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n run<strong>de</strong> annullieren (regel 33-2d <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln).<br />

Wird eine run<strong>de</strong> annulliert, so sind auch sämtliche strafen dieser run<strong>de</strong> annulliert<br />

(Verfahren bei spielunterbrechung – siehe regel 6-8 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln). ist das spiel<br />

zeitweilig ausgesetzt wor<strong>de</strong>n, so muss es dort wie<strong>de</strong>r aufgenommen wer<strong>de</strong>n, wo<br />

es abgebrochen wur<strong>de</strong>, auch an einem späteren tag.<br />

2.3.5 Spielunterbrechung bei Gewitter<br />

1. Verfahren zur unterbrechung<br />

eine unterbrechung ist etwas an<strong>de</strong>res als ein spielabbruch. Während eine unterbrechung<br />

eine befristete pause ist, ist ein abbruch das en<strong>de</strong> <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n run<strong>de</strong>.<br />

Deshalb ist es wichtig, dass die spielleitung sich über die be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Worte im<br />

Klaren ist, die sie verwen<strong>de</strong>t. an<strong>de</strong>renfalls besteht die Gefahr, dass etliche spieler<br />

nach Hause fahren, weil die spielleitung fälschlich von einem abbruch und nicht<br />

von einer (immer befristeten) unterbrechung gesprochen hat.<br />

es ist allgemein bekannt, dass bei Gewitter aus sicherheitsgrün<strong>de</strong>n nicht gespielt<br />

Spielbetrieb<br />

wer<strong>de</strong>n darf. Die spielleitung sollte <strong>de</strong>shalb an geeigneter stelle darauf hinweisen,<br />

mit welchem auf <strong>de</strong>m ganzen platz zu hören<strong>de</strong>n signal eine sofortige unterbrechung<br />

<strong>de</strong>r spiels bei einer gefährlichen situation (Gewitter) bekannt gegeben wird.<br />

um diese situation einschätzen zu können, muss die spielleitung sich auf <strong>de</strong>m platz<br />

davon überzeugen, wie die Wetterlage ist. Zusätzlich hilft ein Wetterbericht (z. b.<br />

im internet), die weitere entwicklung <strong>de</strong>r situation einzuschätzen und ein Wettspiel<br />

so rechtzeitig zu unterbrechen, dass nicht bereits eine anzahl spieler von sich<br />

aus aufgehört haben, was bei <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>ransetzung <strong>de</strong>s spiels zu staus an <strong>de</strong>n<br />

betreffen<strong>de</strong>n stellen <strong>de</strong>s platzes führt. ist ein signal nicht vom clubhaus aus zu<br />

hören, so muss dieses von mehreren personen an verschie<strong>de</strong>nen stellen <strong>de</strong>s platzes<br />

gleichzeitig gegeben wer<strong>de</strong>n. Wenn die spielleitung das Wettspiel unterbricht,<br />

muss diese auch dafür sorgen, dass dies allen spielern möglichst gleichzeitig zur<br />

Kenntnis kommt, da sonst schläge unter Witterungsbedingungen gespielt wer<strong>de</strong>n<br />

(und gewertet wer<strong>de</strong>n müssten), die die spielleitung nicht für ausreichend hält.<br />

unabhängig davon, ob die spielleitung keinen Grund zur Wettspielunterbrechung<br />

sieht, liegt Verantwortung zur unterbrechung <strong>de</strong>s eigenen spiels im interesse <strong>de</strong>r<br />

eigenen sicherheit immer beim spieler, s. regel 6-8a (ii).<br />

eine unterbrechung <strong>de</strong>s Wettspiels ist so rechtzeitig bekannt zu geben, dass die<br />

spieler das clubhaus o<strong>de</strong>r eine blitzschutzhütte erreichen können, bevor das Gewitter<br />

über <strong>de</strong>m platz eingetroffen ist und dort die spieler in Gefahr bringt.<br />

bei je<strong>de</strong>r spielunterbrechung sollte <strong>de</strong>n im clubhaus ankommen<strong>de</strong>n spielern eine<br />

voraussichtliche min<strong>de</strong>stdauer <strong>de</strong>r unterbrechung genannt wer<strong>de</strong>n, sodass diese<br />

wissen, auf welche pause sie sich ggf. einstellen können. Dies vermei<strong>de</strong>t auch <strong>de</strong>n<br />

irrtümlichen eindruck bei einzelnen spielern, das spiel sei bereits abgebrochen<br />

wor<strong>de</strong>n, d. h. es gäbe keine Fortsetzung mehr. ein abbruch <strong>de</strong>s Wettspiels sollte<br />

immer erst vorgenommen wer<strong>de</strong>n, wenn die spielleitung sich nach einer vorherigen<br />

unterbrechung davon überzeugt hat, dass eine Fortsetzung <strong>de</strong>s Wettspiels <strong>de</strong>nnoch<br />

nicht dazu führt, dass alle spieler ihre run<strong>de</strong> been<strong>de</strong>n können.<br />

ist ein abbruch notwendig, so darf die bereits begonnene run<strong>de</strong> nicht verkürzt<br />

wer<strong>de</strong>n (z. b. von 18 auf neun Löcher). Die entscheidung 33-1/2 verbietet dies. in<br />

einem solchen Fall gibt es keine siegerehrung.<br />

165


166<br />

Spielbetrieb<br />

2. behandlung <strong>de</strong>r ergebnisse und <strong>de</strong>ren Vorgabenwirksamkeit<br />

es muss nun genau unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, was mit <strong>de</strong>n ergebnissen eines Wettspiels<br />

geschieht, wenn eine unterbrechung wegen Gewitter stattgefun<strong>de</strong>n hat.<br />

a) Vor <strong>de</strong>m Gewitter<br />

– Vom spieler selbst unterbrochene run<strong>de</strong><br />

Wenn auch die spielleitung die Gewittergefahr als gegeben ansieht, sollte sie<br />

sofort das Wettspiel unterbrechen und <strong>de</strong>r spieler zieht sich für seine selbständige<br />

unterbrechung keine strafe zu.<br />

sieht die spielleitung keinen hinlänglichen Grund für eine unterbrechung, so<br />

muss <strong>de</strong>r spieler das spiel sofort wie<strong>de</strong>r aufnehmen, an<strong>de</strong>renfalls ist <strong>de</strong>r spieler<br />

disqualifiziert. sieht die spielleitung dagegen einen Grund für die unterbrechung<br />

<strong>de</strong>s spiels durch einen einzelnen spieler, so wird sie das Wettspiel<br />

insgesamt unterbrechen.<br />

– bereits zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r unterbrechung been<strong>de</strong>te run<strong>de</strong>n<br />

alle run<strong>de</strong>n, die vor <strong>de</strong>r unterbrechung wegen Gewitter been<strong>de</strong>t waren, sind<br />

vorgabenwirksam, da sie von <strong>de</strong>m Gewitter nicht betroffen waren.<br />

b) nach <strong>de</strong>m Gewitter<br />

Das Wettspiel muss zu <strong>de</strong>m Zeitpunkt fortgesetzt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n die spielleitung<br />

dazu bestimmt. Üblicherweise dauert eine unterbrechung min<strong>de</strong>stens 1 – 1,5<br />

stun<strong>de</strong>n, wenn man die Wege <strong>de</strong>r spieler ins clubhaus, die Zeit, in <strong>de</strong>r die spielleitung<br />

auf die entwicklung <strong>de</strong>s Wetters wartet und die Zeit <strong>de</strong>r spieler zurück auf<br />

<strong>de</strong>n platz rechnet. Kürzere unterbrechungen lassen nicht selten kaum erkennen,<br />

dass ein weiteres Gewitter kommt, was dann zu einer erneuten unterbrechung<br />

führt.<br />

– nicht wie<strong>de</strong>r aufgenommene run<strong>de</strong>n<br />

Weigern sich spieler, nach einer unterbrechung das spiel wie<strong>de</strong>r aufzunehmen,<br />

so ist dies als eine vorgabenwirksame Disqualifikation zu werten (s. DGV-<br />

Vorgabensystem Ziffer 3.6).<br />

– nach <strong>de</strong>r unterbrechung been<strong>de</strong>te run<strong>de</strong>n<br />

alle im anschluss an die unterbrechung been<strong>de</strong>ten run<strong>de</strong>n sind ebenfalls vorgabenwirksam.<br />

Die spielleitung sollte ein Wettspiel nicht erneut starten, wenn<br />

sich aus <strong>de</strong>r tageszeit ergibt, dass nicht mehr alle spieler bei Helligkeit die<br />

run<strong>de</strong> been<strong>de</strong>n können.<br />

– run<strong>de</strong>n aus einem nach unterbrechung schließlich abgebrochenen Wettspiel<br />

erfolgt nach <strong>de</strong>r unterbrechung ein abbruch <strong>de</strong>s Wettspiels, weil es nicht zu<br />

en<strong>de</strong> gespielt wer<strong>de</strong>n kann, sind nur die unterspielungen vorgabenwirksam. (s.<br />

DGV-Vorgabensystem Ziffer 3.6).<br />

2.4. VoRBEREITunG <strong>unD</strong> DuRCHfÜHRunG EInES WETTSPIELS<br />

Spielbetrieb<br />

2.4.1 Zählkarte und Vorgabenverteilung<br />

im Zählspiel muss die spielleitung für je<strong>de</strong>n bewerber eine Zählkarte mit Datum<br />

und <strong>de</strong>m namen <strong>de</strong>s bewerbers bzw. im Vierer- o<strong>de</strong>r Vierball-Zählspiel <strong>de</strong>n<br />

namen <strong>de</strong>r bewerber ausgeben (siehe regel 33-5 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln). auch die<br />

Vorgabe wird heute durch <strong>de</strong>n computer vom sekretariat auf die Karte gedruckt,<br />

obwohl es letztlich in <strong>de</strong>r Verantwortung <strong>de</strong>s spielers liegt, seine Vorgabe zu kennen<br />

und die Karte mit <strong>de</strong>r richtigen Vorgabe zu unterschreiben. Die spielleitung<br />

kann auch <strong>de</strong>m jeweiligen spieler das ausstellen seiner Zählkarte übertragen.<br />

Für die teilnehmer eines Wettspiels sollte ohne weiteres ersichtlich sein, wann und<br />

wo die Zählkarten ausgegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Die spielleitung muss die Verteilung <strong>de</strong>r Vorgaben auf die Löcher bekannt geben<br />

(in <strong>de</strong>r regel bereits auf <strong>de</strong>r Zählkarte vermerkt). Dies ist sowohl für ein spiel nach<br />

stableford bzw. Lochspiel und auch bei einem stechen durch spielfortsetzung auf<br />

<strong>de</strong>m platz unverzichtbar. Das DGV-Vorgabensystem (siehe anhang e) gibt eine<br />

anleitung, wie man zu einer ausgewogenen Vorgabenverteilung kommt.<br />

2.4.2 Auswertung, feststellung und Bekanntgabe von Ergebnissen<br />

im Zählspiel ist die spielleitung dafür verantwortlich, die schlagzahlen zusammenzuzählen<br />

und die Vorgabe anzuwen<strong>de</strong>n.<br />

im Vierball-Zählspiel ist die spielleitung dafür verantwortlich, <strong>de</strong>n besseren ball<br />

pro Loch zu werten, die schlagzahlen zu addieren und für die anrechnung <strong>de</strong>r<br />

auf <strong>de</strong>r Karte eingetragenen Vorgabe zu sorgen.<br />

in par- und stableford-Wettspielen ist die spielleitung dafür verantwortlich, die<br />

punktzahl an je<strong>de</strong>m Loch zu ermitteln, zu addieren bzw. vorab lochweise die<br />

Vorgabe anzurechnen (siehe regel 33-5 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln).<br />

anmerkungen:<br />

einem bewerber darf keine strafe dafür auferlegt wer<strong>de</strong>n, dass auf <strong>de</strong>r von ihm<br />

eingereichten Zählkarte die addition o<strong>de</strong>r die anrechnung <strong>de</strong>r ihm nach <strong>de</strong>r<br />

ausschreibung zustehen<strong>de</strong>n Vorgabe fehlerhaft sind.<br />

im Wettspiel Gegen par darf einem bewerber keine strafe auferlegt wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn ein Loch falsch gewertet wur<strong>de</strong>, soweit die eingetragene brutto-schlagzahl<br />

für das Loch richtig ist.<br />

Die Verantwortlichkeit von Zähler und bewerber bezüglich <strong>de</strong>s ausfüllens und <strong>de</strong>r<br />

rückgabe <strong>de</strong>r Zählkarte ist in <strong>de</strong>n regeln 6-2, 6-6 und 31-4 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln bestimmt.<br />

167


168<br />

Spielbetrieb<br />

Die pflicht <strong>de</strong>s bewerbers, seine Zählkarte <strong>de</strong>r spielleitung „so bald wie möglich“<br />

einzureichen (regel 6-6b), sollte sinnvoll ausgelegt wer<strong>de</strong>n. Da nichts mehr geän<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n darf, nach<strong>de</strong>m die Zählkarte eingereicht wor<strong>de</strong>n ist (regel 6-6c),<br />

muss <strong>de</strong>m bewerber genügend Zeit gegeben wer<strong>de</strong>n, seine Zählkarte sorgfältig<br />

nachzuprüfen. es kann sinnvoll sein, in beson<strong>de</strong>ren Fällen (anfänger / Kin<strong>de</strong>r)<br />

dabei zu helfen. es sollte aber immer klar sein, wann die Karte unabän<strong>de</strong>rlich<br />

als „<strong>de</strong>r spielleitung eingereicht“ gilt. Keinesfalls dürfen nach abgabe <strong>de</strong>r Karte<br />

Korrekturen an <strong>de</strong>n ergebnissen einzelner Löcher vorgenommen wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

vergessene unterschriften nachgeholt wer<strong>de</strong>n.<br />

Können Zählkarten aus organisatorischen Grün<strong>de</strong>n nicht von <strong>de</strong>r spielleitung<br />

o<strong>de</strong>r einer von ihr ermächtigten person entgegengenommen wer<strong>de</strong>n, empfiehlt<br />

es sich, einen ort festzulegen, wo eine dort abgelegte Karte als eingereicht gilt,<br />

z. b. einen Kasten im sekretariat mit <strong>de</strong>r aufschrift „scorekarten“. auch wenn das<br />

sekretariat nicht teil <strong>de</strong>r spielleitung ist, so sollte es doch in <strong>de</strong>ren Vollmacht die<br />

Karten nach <strong>de</strong>r run<strong>de</strong> entgegennehmen dürfen. ob <strong>de</strong>r Verzug bei <strong>de</strong>r einreichung<br />

vertretbar war o<strong>de</strong>r nicht, hat die spielleitung zu entschei<strong>de</strong>n. sicher ist<br />

ein Verzug anzunehmen, wenn die spieler sich erst ins clubhaus setzen und dort<br />

etwas trinken o<strong>de</strong>r verzehren, bevor die Karten eingereicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Üblicherweise kann erwartet wer<strong>de</strong>n, dass eine spielergruppe ihre Zählkarten<br />

eingereicht hat, bevor die nächste spielergruppe dies macht. sitzen die spieler<br />

<strong>de</strong>r ersten Gruppe im clubhaus und sind an<strong>de</strong>rweitig tätig als beim Vergleichen<br />

<strong>de</strong>r ergebnisse, so liegt hier möglicherweise schon ein regelverstoß vor, sicher ist<br />

dies jedoch, wenn auch schon die nächste spielergruppe ihre Zählkarten abgegeben<br />

hat. Hat eine spielergruppe vor <strong>de</strong>m einreichen <strong>de</strong>r Zählkarte offene Fragen<br />

zu klären, so sind diese Fragen nach beendigung <strong>de</strong>r run<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r spielleitung<br />

zu klären und nicht untereinan<strong>de</strong>r eine angenehme Lösung auszuhan<strong>de</strong>ln. es ist<br />

aufgabe <strong>de</strong>r spieler, rechtzeitig vollständige Zählkarten einzureichen, und nicht<br />

aufgabe <strong>de</strong>r spielleitung, im clubhaus nach fehlen<strong>de</strong>n Karten zu suchen o<strong>de</strong>r<br />

nach abgabe <strong>de</strong>r Karte fehlen<strong>de</strong> unterschriften ergänzen zu lassen.<br />

2.4.3 Mehrrun<strong>de</strong>nwettspiele / Qualifikationswettspiele<br />

bei Wettspielen, in <strong>de</strong>nen zur Qualifikation für ein Lochspiel o<strong>de</strong>r zur Fortsetzung<br />

eines mehrrun<strong>de</strong>nwettspiels (clubmeisterschaften) eine bestimmte platzierung<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n muss, ist das ergebnis bzw. eine erreichte Qualifikation <strong>de</strong>n<br />

betroffenen spielern rechtzeitig bekannt zu geben.<br />

entfällt eine festgestellte Qualifikation z. b. wegen nachträglicher ergebnisän<strong>de</strong>rung,<br />

Disqualifikation, aberkennung <strong>de</strong>s teilnahmerechts o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgleichen, so<br />

rückt <strong>de</strong>r nächste teilnehmer nach.<br />

Spielbetrieb<br />

Hingegen haben alle qualifizierten teilnehmer <strong>de</strong>n berechtigten anspruch, dass<br />

für teilnehmer, die ihr Qualifikationsrecht nicht wahrnehmen (z. b. absagen,<br />

fernbleiben, verhin<strong>de</strong>rt sind), kein nicht qualifizierter bewerber nachrückt und ihre<br />

platzierungsaussichten min<strong>de</strong>rt. Fällt in Lochspielen ein qualifizierter teilnehmer<br />

aus, so steht <strong>de</strong>m Gegner <strong>de</strong>r sieg ohne spiel zu.<br />

2.4.4 Klärung von strittigen Regelfragen<br />

entscheidungen <strong>de</strong>r spielleitung<br />

Die spielleitung <strong>de</strong>s Wettspiels ist gemäß regel 34-3 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für regelentscheidungen<br />

zuständig. ihre entscheidung ist endgültig in <strong>de</strong>m sinn, dass <strong>de</strong>r<br />

spieler kein recht hat, sie anzufechten. allerdings kann die spielleitung von sich<br />

aus eine (falsche) entscheidung zurücknehmen, bevor das Wettspiel been<strong>de</strong>t ist<br />

(entscheidung 34-3/1).<br />

ist eine regelfrage eines spielers nicht rein informativer art bzw. gibt er zu erkennen,<br />

dass er sich ungerechtfertigt falsch behan<strong>de</strong>lt fühlt, ist neben <strong>de</strong>r richtigen<br />

entscheidung auch <strong>de</strong>r richtige Weg zur entscheidungsfindung einzuhalten, damit<br />

die spielleitung sich anschließend keine Willkür vorwerfen lassen muss.<br />

Die spielleitung entschei<strong>de</strong>t nach regel 34 im Falle von Disqualifikationen als<br />

Gesamtausschuss mit mehrheit, sofern die regel nicht ein<strong>de</strong>utig auf eine Disqualifikation<br />

hinausläuft und <strong>de</strong>r spieler dies bei <strong>de</strong>r abgabe <strong>de</strong>r Karte nicht auch<br />

schon weiß.<br />

Die spielleitung muss sich bei <strong>de</strong>r entscheidungsfindung so verhalten, wie sie sich<br />

selbst als spieler behan<strong>de</strong>lt sehen möchte, wenn sie einen regelfall hätte.<br />

es ist zur stressfreien behandlung <strong>de</strong>s regelfalls wichtig, dass man <strong>de</strong>m spieler<br />

vermittelt, man wolle ihm helfen und sein problem ernst nehmen. Der spieler wird<br />

eine freundliche bereitschaft zu schätzen wissen, mit <strong>de</strong>r seine Frage angehört wird.<br />

eine befangenheit <strong>de</strong>r spielleitung durch beobachtung eines sachverhalts ist nicht<br />

anzunehmen, <strong>de</strong>nn wenn die beobachtung eines sachverhalts befangenheit auslösen<br />

sollte, könnte ein platzrichter nie tätig wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r einen regelverstoß beobachtet<br />

hat. befangenheit durch an<strong>de</strong>re Vorkommnisse im persönlichen bereich ist<br />

natürlich <strong>de</strong>nkbar. Hat ein spielleitungsmitglied z.b. privat einen rechtsstreit mit<br />

einem spieler, so sollte er sich aus jeglichen entscheidungen zu diesem spieler<br />

heraushalten. selbst wenn er <strong>de</strong>nnoch unparteiisch entschei<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>, könnte<br />

seine entscheidung im negativen Fall mit seiner privaten streitigkeit in Verbindung<br />

gebracht wer<strong>de</strong>n.<br />

Hat man einen vermeintlichen regelverstoß beobachtet, so erhält <strong>de</strong>r spieler vor<br />

einer entscheidung die möglichkeit zur ausführlichen stellungnahme, wenn er<br />

169


170<br />

Spielbetrieb<br />

noch auf <strong>de</strong>m platz bzw. im <strong>Golf</strong>club erreichbar ist. Hat er <strong>de</strong>n platz schon verlassen,<br />

ist min<strong>de</strong>stens ein Versuch erfor<strong>de</strong>rlich, ihn telefonisch zu befragen, bevor<br />

ohne anhörung <strong>de</strong>s spielers ein regelfall entschie<strong>de</strong>n wird. Wenn <strong>de</strong>r spieler<br />

seine sicht <strong>de</strong>r Dinge, ohne unterbrochen zu wer<strong>de</strong>n, darstellen kann, wird er sich<br />

hinterher nicht darauf berufen können, es sei ihm noch etwas eingefallen o<strong>de</strong>r<br />

man habe ihn nicht zu Wort kommen lassen. eine ausführliche Gelegenheit zur<br />

stellungnahme stärkt somit die stellung <strong>de</strong>r spielleitung bei ihrer anschließen<strong>de</strong>n<br />

entscheidung.<br />

Je<strong>de</strong> information, die einem spielleitungsmitglied durch eigene beobachtung zur<br />

Kenntnis gelangt, ist mehr wert als die Zeugenaussage eines Dritten. es ist keine<br />

anschuldigung, die nachzuprüfen wäre, son<strong>de</strong>rn ein selbst erkannter sachverhalt,<br />

<strong>de</strong>r unstreitig existiert. Für <strong>de</strong>n Fall, dass vielleicht eine beobachtung missverständlich<br />

sein kann, hat <strong>de</strong>r beschuldigte die möglichkeit, sein Verhalten aus seiner<br />

sicht zu schil<strong>de</strong>rn. ein völliges Leugnen <strong>de</strong>s beobachteten sachverhalts wäre<br />

meistens unglaubwürdig, <strong>de</strong>shalb ist eher mit einer erklärung <strong>de</strong>s beobachteten<br />

Verhaltens zu rechnen, die harmlos wirkt.<br />

(beispiel: beobachtet die spielleitung, wie ein spieler im rough einen ball fallen<br />

lässt, so ist das Leugnen <strong>de</strong>s Fallenlassens weniger ernst zu nehmen als die erklärung,<br />

er sei <strong>de</strong>m spieler versehentlich aus <strong>de</strong>r Hand gefallen.)<br />

Dies führt dazu, dass die aussage <strong>de</strong>s spielers nicht zwingend Vorrang vor <strong>de</strong>r<br />

beobachtung <strong>de</strong>r spielleitung hat, <strong>de</strong>nn es steht nicht aussage gegen aussage, son<strong>de</strong>rn<br />

die beobachtung <strong>de</strong>r spielleitung gegen <strong>de</strong>n erklärungsversuch <strong>de</strong>s spielers.<br />

Zu <strong>de</strong>n Fragen einer spielleitung gehört es, alle möglichen erklärungen für einen<br />

sachverhalt abzuwägen. bevor nicht feststeht, was geschehen ist, lohnt sich keine<br />

Überlegung, gegen welche regel verstoßen wur<strong>de</strong>. Der Gedanke, dass <strong>de</strong>r spieler<br />

falsch gehan<strong>de</strong>lt hat, reicht nicht für eine entscheidung aus. es muss glaubwürdig<br />

anhand <strong>de</strong>s regelbuchs vermittelt wer<strong>de</strong>n können, für welchen Verstoß man<br />

die Handlung <strong>de</strong>s spielers hält und nach welcher regel man <strong>de</strong>shalb eine (o<strong>de</strong>r<br />

keine) strafe mitteilen will.<br />

nicht nur <strong>de</strong>r spieler und sein Zähler, son<strong>de</strong>rn auch weitere mitbewerber und<br />

caddies (aus <strong>de</strong>r gleichen spielergruppe o<strong>de</strong>r aus an<strong>de</strong>ren Gruppen) können evtl.<br />

etwas zur Klärung <strong>de</strong>s sachverhalts beitragen. es ist dabei zu prüfen, wie weit<br />

entfernt die Zeugen vom spieler waren und ob <strong>de</strong>ren beobachtungsmöglichkeit<br />

durch die entfer-nung, büsche, bäume o<strong>de</strong>r topographie eingeschränkt war. so<br />

ist es z.b. eher unwahrscheinlich, dass ein mitbewerber aus 200 meter entfernung<br />

einen regelverstoß beobachten kann, <strong>de</strong>n die spieler in <strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>s fraglichen<br />

spielers nicht gesehen haben.<br />

Spielbetrieb<br />

War <strong>de</strong>r Fall strittig und ist <strong>de</strong>r spieler <strong>de</strong>r meinung, man wür<strong>de</strong> ihn ungerechterweise<br />

beschuldigen, wird die im anschluss an die befragung zu treffen<strong>de</strong> entscheidungsfindung<br />

ohne anwesenheit <strong>de</strong>s spielers vorgenommen. er mag sonst bei<br />

<strong>de</strong>r Diskussion <strong>de</strong>s Falls <strong>de</strong>n eindruck gewinnen, die spielleitung sei sich uneinig,<br />

dabei wur<strong>de</strong> evtl. nur <strong>de</strong>r Fall aus verschie<strong>de</strong>nen blickwinkeln beleuchtet, um die<br />

Fakten besser abzuwägen.<br />

Die entscheidung wird <strong>de</strong>m spieler im anschluss an die beratung mitgeteilt. Hierbei<br />

sollte <strong>de</strong>m spieler nochmals einleitend in zwei bis drei sätzen <strong>de</strong>r sachverhalt<br />

wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n, damit die Grundlage für die folgen<strong>de</strong> entscheidung bekannt<br />

ist. Danach folgt die entscheidung.<br />

beispiel: „Wir halten es nach <strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> gehörten schil<strong>de</strong>rungen für erwiesen,<br />

dass sie im bunker auf bahn 11 im rückschwung mit <strong>de</strong>m schläger <strong>de</strong>n<br />

sand berührt haben. Dies stellt einen Verstoß gegen regel 13-4 dar, für <strong>de</strong>n<br />

sie sich zwei strafschläge zugezogen haben, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r rückschwung ist nicht<br />

teil <strong>de</strong>s schlags.<br />

Diese strafschläge sind nicht auf <strong>de</strong>r bereits eingereichten Zählkarte vermerkt.<br />

Für das damit eingereichte zu niedrige ergebnis sind sie nach regel 6-6d<br />

disqualifiziert. es gibt zu diesem Fall keinen ermessensspielraum, nach <strong>de</strong>m<br />

wir an<strong>de</strong>rs hätten entschie<strong>de</strong>n können. möchten sie hier die regel selbst<br />

nachlesen?“<br />

beginnt <strong>de</strong>r spieler daraufhin eine erneute Diskussion <strong>de</strong>s Falls, sollte diese mit <strong>de</strong>r<br />

begründung abgelehnt wer<strong>de</strong>n, man habe alle relevanten punkte berücksichtigt<br />

und <strong>de</strong>r spieler habe auch vor <strong>de</strong>r entscheidung hinreichend Zeit gehabt, seine<br />

sicht <strong>de</strong>r Dinge zu schil<strong>de</strong>rn.<br />

Jegliche weitere Diskussion nach Bekanntgabe <strong>de</strong>r Entscheidung <strong>de</strong>r Spielleitung<br />

stellt die Entscheidung in frage und schwächt die Position <strong>de</strong>r Spielleitung.<br />

Eine Spielleitung diskutiert auch nicht mit an<strong>de</strong>ren Wettspielteilnehmern<br />

einen bereits entschie<strong>de</strong>nen Regelfall. nur die in <strong>de</strong>r entscheidung gemachten<br />

angaben können wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n, wenn an<strong>de</strong>re spieler nach <strong>de</strong>m ausgang<br />

<strong>de</strong>s regelfalls fragen.<br />

evtl. unsachliche bemerkungen o<strong>de</strong>r schlechtes benehmen <strong>de</strong>s spielers im rahmen<br />

<strong>de</strong>r entscheidungsfindung kann je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>club im rahmen seiner Haus- und platzordnung<br />

mit weiteren sanktionen bestrafen. eine spielleitung muss es sich nicht<br />

gefallen lassen, für ihre ehrenamtliche tätigkeit beschimpft zu wer<strong>de</strong>n und sollte<br />

vom Vorstand eine entsprechen<strong>de</strong> unterstützung erhalten. im Fall von hauptamtlich<br />

tätigen sekretariatsmitarbeitern auf <strong>Golf</strong>anlagen von betreibergesellschaften<br />

171


172<br />

Spielbetrieb<br />

wird die Geschäftsführung bei evtl. verbalen entgleisungen von spielern sinngemäß<br />

tätig wer<strong>de</strong>n können.<br />

Gelangt die spielleitung nicht zu einer entscheidung, so muss sie <strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>m<br />

regelausschuss <strong>de</strong>s DGV vortragen. es gibt keine an<strong>de</strong>re verbindliche instanz für<br />

regelfragen zwischen <strong>de</strong>r spielleitung und <strong>de</strong>m DGV-regelausschuss, auch nicht<br />

<strong>de</strong>n Vorstand o<strong>de</strong>r die Geschäftsführung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage. in diesem Fall ist nach<br />

regel 34-3 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln eine entscheidung schriftlich bei <strong>de</strong>r Geschäftsstelle<br />

<strong>de</strong>s DGV zu beantragen. auch das Vortragsrecht <strong>de</strong>r von regelentscheidungen<br />

betroffenen spieler beim DGV ist in regel 34-3 geregelt. Damit eine entscheidung<br />

<strong>de</strong>s regelausschusses noch für die betroffenen spieler umgesetzt wer<strong>de</strong>n kann,<br />

ist es wichtig, dass die Spielleitung das Wettspiel im Zweifel nicht been<strong>de</strong>t<br />

(keine siegerehrung vornehmen und nur eine vorläufige ergebnisliste ausrucken).<br />

an<strong>de</strong>renfalls sind regelentscheidungen <strong>de</strong>r spielleitung vor ort regel-mäßig verbindlich<br />

und nicht mehr abän<strong>de</strong>rbar (ausnahme: regel 34-1b). in letzterem Fall<br />

kann <strong>de</strong>r regelausschuss nur noch eine bewertung <strong>de</strong>s sachverhalts vornehmen,<br />

die z. b. lauten könnte: „Die entscheidung <strong>de</strong>r spielleitung war falsch, aber durch<br />

die beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels endgültig.“<br />

nahezu alle vorkommen<strong>de</strong>n streit- und Zweifelsfälle sind bereits vom royal and<br />

ancient <strong>Golf</strong> club of st. andrews (r&a) entschie<strong>de</strong>n und in die „Decisions on the<br />

rules of <strong>Golf</strong>“ aufgenommen wor<strong>de</strong>n. um Fehlentscheidungen zu vermei<strong>de</strong>n empfiehlt<br />

<strong>de</strong>r DGV allen spielleitungen dringend, die aktuellen „Decisions“ ständig<br />

bereitzuhalten und in allen Zweifelsfällen heranzuziehen. Der DGV hat die Decisions<br />

in die <strong>de</strong>utsche sprache übersetzt. sie sind unter <strong>de</strong>m titel „entscheidungen<br />

zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln“ im online-bookshop unter www.golf.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r www.rules4you.<br />

<strong>de</strong>, in <strong>Golf</strong>-shops o<strong>de</strong>r im buchhan<strong>de</strong>l erhältlich. es erscheint unverzichtbar, dass<br />

spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r und platzrichter in die systematik <strong>de</strong>r „Decisions“ eingearbeitet<br />

sind. Hierzu empfehlen sich insbeson<strong>de</strong>re verschie<strong>de</strong>ne von DGV und <strong>de</strong>n<br />

Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong>n angebotenen seminare.<br />

aufhebung o<strong>de</strong>r Verhängung von strafen bzw. Disqualifikationen<br />

in beson<strong>de</strong>rs gelagerten einzelfällen darf die spielleitung nach regel 33-7 – übrigens<br />

nur in ihrer Gesamtheit (entscheidung 33-7/1) – die strafe <strong>de</strong>r Disqualifikation<br />

erlassen, abän<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r verhängen, wenn sie es für gerechtfertigt hält. Geringere<br />

strafen als Disqualifikation dürfen nicht erlassen o<strong>de</strong>r abgeän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

– im Zählspiel<br />

Von nachstehen<strong>de</strong>n ausnahmen abgesehen, darf im Zählspiel keine strafe aufgehoben,<br />

abgeän<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r verhängt wer<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m das Wettspiel been<strong>de</strong>t<br />

Spielbetrieb<br />

ist. ein Wettspiel gilt als been<strong>de</strong>t, wenn das ergebnis offiziell bekannt gegeben<br />

wor<strong>de</strong>n ist, bei Zählspiel-Qualifikation mit nachfolgen<strong>de</strong>n Lochspielen, wenn <strong>de</strong>r<br />

spieler in seinem ersten Lochspiel abgeschlagen hat. Deshalb ist <strong>de</strong>r Zeitpunkt<br />

<strong>de</strong>r beendigung eines Wettspiels sehr entschei<strong>de</strong>nd. man könnte zunächst nur<br />

eine „vorläufige ergebnisliste“ o<strong>de</strong>r nur ein „Zwischenergebnis“ aushängen. bis<br />

zum offiziellen en<strong>de</strong> sollte dann noch genügend Zeit (10 – 20 min.) eingeplant<br />

wer<strong>de</strong>n, um aufkommen<strong>de</strong> reklamationen, unklarheiten, Fehler und Zweifel<br />

ausräumen zu können. so wird die siegerehrung, mit <strong>de</strong>r das Wettspiel dann<br />

als offiziell been<strong>de</strong>t gilt, hernach reibungslos ablaufen. in <strong>de</strong>r ausschreibung<br />

könnte dann z. b. stehen: „Das Wettspiel ist mit <strong>de</strong>r siegerehrung um ... uhr im<br />

... been<strong>de</strong>t. 15 minuten zuvor wird ein vorläufiges ergebnis ausgehängt.“<br />

ausnahmen: Die strafe <strong>de</strong>r Disqualifikation muss auch nach beendigung <strong>de</strong>s<br />

Wettspiels verhängt wer<strong>de</strong>n, wenn ein bewerber<br />

• gegen regel 1-3 (Übereinkunft über nichtanwendung von regeln)<br />

verstoßen hat; o<strong>de</strong>r<br />

• eine Zählkarte einreichte, auf welcher er eine Vorgabe eingetragen hatte,<br />

von <strong>de</strong>r er vor beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels wusste, dass sie höher war als<br />

die ihm zustehen<strong>de</strong> und dies die anzahl <strong>de</strong>r erhaltenen Vorgabeschläge<br />

berührte (regel 6-2b); o<strong>de</strong>r<br />

• für ein Loch eine niedrigere als die tatsächlich benötigte schlagzahl einreichte<br />

(regel 6-6d), es sei <strong>de</strong>nn, nur <strong>de</strong>swegen, weil eine strafe nicht<br />

mitgerechnet war, <strong>de</strong>r er sich vor beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels nicht bewusst<br />

gewesen ist; o<strong>de</strong>r<br />

• vor beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels wusste, dass er gegen eine an<strong>de</strong>re regel<br />

verstoßen hatte, die mit Disqualifikation geahn<strong>de</strong>t wird.<br />

– im Lochspiel<br />

ist im Lochspiel eine beanstandung nach regel 2-5 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln bei <strong>de</strong>r spielleitung<br />

anhängig gewor<strong>de</strong>n, so sollte eine entscheidung so frühzeitig wie möglich<br />

gefällt wer<strong>de</strong>n, damit <strong>de</strong>r spielstand erfor<strong>de</strong>rlichenfalls berichtigt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

ist eine beanstandung nicht rechtzeitig nach regel 2-5 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln erhoben<br />

wor<strong>de</strong>n, so darf sie nicht berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, sofern sie nicht auf tatsachen<br />

beruht, die <strong>de</strong>m beanstan<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n spieler zuvor unbekannt gewesen sind, und<br />

ihm von einem Gegner falsche auskunft (regel 6-2a und regel 9) erteilt wor<strong>de</strong>n<br />

war. in keinem Fall wird jedoch eine beanstandung nach offizieller bekanntgabe<br />

<strong>de</strong>s Lochspielergebnisses berücksichtigt, es sei <strong>de</strong>nn, <strong>de</strong>r Gegner hätte<br />

nach Überzeugung <strong>de</strong>r spielleitung die falsche auskunft wissentlich gegeben.<br />

Keiner zeitlichen beschränkung unterliegt die Verhängung <strong>de</strong>r strafe <strong>de</strong>r Disqualifikation<br />

wegen Verstoßes gegen regel 1-3 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln.<br />

173


174<br />

Spielbetrieb<br />

Hinweis: nahezu alle vorkommen<strong>de</strong>n streit- und Zweifelsfälle sind in <strong>de</strong>n „Decisions<br />

on the rules of <strong>Golf</strong>“ <strong>de</strong>s r&a und <strong>de</strong>r usGa bereits entschie<strong>de</strong>n. eine <strong>de</strong>utsche<br />

Übersetzung (entscheidungen zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln) durch <strong>de</strong>n DGV liegt vor.<br />

2.5 HInWEISE ZuR SICHERSTELLunG EInER AnGEMESSEnEn<br />

SPIELGESCHWInDIGKEIT<br />

seit Jahren wird von allen seiten immer wie<strong>de</strong>r angemerkt, dass <strong>Golf</strong>run<strong>de</strong>n zu<br />

früherer Zeit in erheblich schnel-lerem spieltempo absolviert wor<strong>de</strong>n sind als<br />

heutzutage. Die Gesamtzeit für eine <strong>Golf</strong>run<strong>de</strong> hat sich, so die beobachtungen,<br />

in <strong>de</strong>n letzten Jahren <strong>de</strong>utlich verlängert. Während in <strong>de</strong>n 1950er und 1960er<br />

Jahren selbst im „professional <strong>Golf</strong>“ für 36 Löcher 4 ½ stun<strong>de</strong>n spielzeit <strong>de</strong>nkbar<br />

waren, erscheint diese spielzeit heute beinahe bereits „angemessen“ für eine<br />

18-Löcher-run<strong>de</strong>. aber auch spielzeiten für eine 18-Löcher-run<strong>de</strong> von 5 ½ stun<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>utlich darüber sind keine seltenheit.<br />

Diese entwicklung ist für <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>sport insgesamt schädlich. so geht einerseits<br />

die Freu<strong>de</strong> am spiel verloren, wenn eine <strong>Golf</strong>run<strong>de</strong> nicht in überschaubarer Zeit<br />

mit sportlichem anspruch zu en<strong>de</strong> geht. an<strong>de</strong>rerseits wird auch <strong>de</strong>r allgemeine<br />

Zuspruch zum <strong>Golf</strong>sport negativ beeinflusst, wenn die aufzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Freizeit für<br />

einen <strong>Golf</strong>amateur stetig zunimmt. nicht zuletzt kann auch die Wirtschaftlichkeit<br />

einer <strong>Golf</strong>anlage lei<strong>de</strong>n, wenn weniger (Gast-) spieler in immer längerer Zeit ihre<br />

<strong>Golf</strong>run<strong>de</strong> absolvieren.<br />

es sollte daher im interesse aller sein, angemessene maßnahmen zu ergreifen,<br />

diese entwicklung zu stoppen bzw. zu einer akzeptablen spielzeit zurückzufin<strong>de</strong>n.<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Hinweise sind einem symposium <strong>de</strong>s royal and ancient <strong>Golf</strong> club<br />

of st. andrews entlehnt, das dort zum thema „pace of play“ (spielgeschwindigkeit)<br />

im Winter 2003 stattfand. als „fünf eckpunkte“ für eine beschleunigung <strong>de</strong>s<br />

spiels wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> bereiche ermittelt:<br />

• art und Weise <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>platzmanagements;<br />

• spielvermögen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>spieler;<br />

• platzpflege;<br />

• platzgestaltung;<br />

• Verhalten <strong>de</strong>r spieler.<br />

Diese aufzählung macht bereits <strong>de</strong>utlich, dass wohl nicht mit erfolg gegen langsames<br />

spiel vorgegangen wer<strong>de</strong>n kann, wenn man die Quelle hierfür ausschließlich<br />

bei <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>spielern sucht. natürlich ist <strong>de</strong>ren Verhalten und das spielvermögen<br />

ein wichtiger aspekt bei <strong>de</strong>r suche nach Grün<strong>de</strong>n für langsames spiel. es ist aber<br />

Spielbetrieb<br />

letztlich eine Vielzahl von Faktoren, die die spielgeschwindigkeit beeinflusst und<br />

nur ein bün<strong>de</strong>l von maßnahmen wird bewirken, dass auf einer <strong>Golf</strong>anlage die<br />

spieldauer für eine festgesetzte run<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich reduziert wer<strong>de</strong>n kann.<br />

• art und Weise <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>platzmanagements<br />

Die art und Weise, wie heutzutage in vielen Fällen eine <strong>Golf</strong>anlage bis an die<br />

Kapazitätsgrenze ausgenutzt wird, verlangsamt das spiel. so ist es von überragen<strong>de</strong>r<br />

be<strong>de</strong>utung, die richtigen startintervalle zu wählen, um <strong>de</strong>n spielfluss zu<br />

gewährleisten. eine computersimulation hat bei einem startintervall von sieben<br />

minuten eine durchschnittliche run<strong>de</strong>nzeit von fünf stun<strong>de</strong>n und zehn minuten<br />

ergeben. in dieser Zeit haben 47 Gruppen ihre run<strong>de</strong> been<strong>de</strong>t. bei einem startintervall<br />

von acht minuten been<strong>de</strong>n ebenfalls 47 spielergruppen die run<strong>de</strong> in<br />

durch-schnittlich vier stun<strong>de</strong>n 38 minuten. Wird das startintervall auf neun minuten<br />

ausge<strong>de</strong>hnt, so ergibt sich eine Gesamtspielzeit für die <strong>Golf</strong>run<strong>de</strong> von vier<br />

stun<strong>de</strong>n und 20 minuten, in <strong>de</strong>r 45 Gruppen die run<strong>de</strong> been<strong>de</strong>t haben. Diese<br />

Werte gelten natürlich für <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r simulation zu Grun<strong>de</strong> gelegten platz.<br />

Die spielgeschwindigkeit wird also in großem maße dadurch negativ beeinflusst,<br />

dass zu viele spieler in zu kurzer Zeit auf <strong>de</strong>m platz <strong>Golf</strong> spielen. Daher erscheint<br />

es überragend wichtig, dass genügend Zeit zwischen <strong>de</strong>m start <strong>de</strong>r einzelnen<br />

spielergruppen gewährt wird, da sonst je<strong>de</strong> Verzögerung bei einer Gruppe sich<br />

sofort auf die unmittelbar dahinter spielen<strong>de</strong> Gruppe auswirkt und in einer „Kettenreaktion“<br />

alle dahinter auf <strong>de</strong>m platz befindlichen Gruppen bremst. Der royal<br />

& ancient <strong>Golf</strong> club of st. andrews hat in <strong>de</strong>r mehrzahl seiner großen Wettspiele<br />

das startintervall auf elf minuten angehoben. Dies gilt auch für „the open championship“.<br />

Diese maßnahme hat zu einer <strong>de</strong>utlichen beschleunigung <strong>de</strong>s spiels<br />

geführt. Zusätzlich hat man in regelmäßigen abstän<strong>de</strong>n (z. b. nach je<strong>de</strong>r 13.<br />

spielergruppe) so genannte „starterzeiten“ eingeführt, Fünf-minuten-Zeiträume, in<br />

<strong>de</strong>nen keine Gruppe startet. auch dadurch hat man das teilnehmerfeld entzerrt,<br />

was sich in einer <strong>de</strong>utlichen beschleunigung <strong>de</strong>s spiels nie<strong>de</strong>rschlägt.<br />

Für je<strong>de</strong>n platz sollten Durchgangszeiten für die Löcher <strong>de</strong>s platzes festgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Hierbei ist <strong>de</strong>m internationalen brauch zu folgen, Wege zwischen <strong>de</strong>m Grün<br />

und <strong>de</strong>m nächsten abschlag zur spielzeit <strong>de</strong>s nächsten Loch hinzuzurechnen, so<br />

dass die kumulierten Durchgangszeiten Loch für Loch mit <strong>de</strong>m moment abschließen,<br />

zu <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Flaggenstock wie<strong>de</strong>r im Loch sein muss. Dieses Verfahren ist bei<br />

Wettspielen <strong>de</strong>s DGV die regel. Die software-programme zur Wettspielabwicklung<br />

ermöglichen es beispielsweise, Zählkarten für je<strong>de</strong>s Wettspiel individuell zu<br />

drucken und auf die Zählkarte auch die erwünschte Durchgangszeit für je<strong>de</strong>s Loch<br />

aufzubringen. Dies kann auch in Vereinswettspielen sinnvoll sein, um die spieler<br />

175


176<br />

Spielbetrieb<br />

für die von ihnen erwarteten Durchgangszeiten zu sensibilisieren. als empfehlenswert<br />

können folgen<strong>de</strong> Durchgangszeiten gelten:<br />

Par 3 Par 4 Par 5<br />

Zweiball 9 min. 11 min. 13 min.<br />

Dreiball 11 min. 14 min. 16 min.<br />

Vierball 12 min. 15 min. 17 min.<br />

aus <strong>de</strong>r addition <strong>de</strong>r Durchgangszeiten für die einzelnen Löcher ergibt sich die<br />

Gesamtspielzeit für die run<strong>de</strong>. Hierbei hat jedoch die spielleitung beson<strong>de</strong>rheiten<br />

<strong>de</strong>s platzes zu berücksichtigen. ist z. b. ein par-5-Loch extrem lang, so könnte eine<br />

minute dazugegeben wer<strong>de</strong>n. Gleiches gilt für lange Wege von einem zuletzt<br />

gespielten Grün bis zum nächsten abschlag. auch hier ist es sinnvoll, die Durchgangszeit<br />

individuell anzupassen.<br />

• spielvermögen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>spieler<br />

Für die spielgeschwindigkeit ist von ebenfalls großer be<strong>de</strong>utung, dass das spielniveau<br />

<strong>de</strong>r spieler berücksichtigt wird. Dennoch sollte schon bei <strong>de</strong>r platzreife darauf<br />

geachtet wer<strong>de</strong>n, ob ein spieler sich im spielfluss einer <strong>Golf</strong>run<strong>de</strong> zurechtfin<strong>de</strong>t,<br />

o<strong>de</strong>r ob er ständig von an<strong>de</strong>ren Gruppen eingeholt wird. schon für anfänger<br />

ist es wichtig, ihr spielniveau immer wie<strong>de</strong>r kritisch zu betrachten und aufgrund<br />

eigener einschätzung von <strong>de</strong>n angemessenen abschlägen zu spielen. so kann es<br />

auch von seiten <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>platzmanagements richtig sein, gera<strong>de</strong> anfänger beim<br />

spiel auf <strong>de</strong>m platz auf die vor<strong>de</strong>ren abschläge zu verweisen. Dadurch wird nicht<br />

nur das spiel beschleunigt, <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anfänger wird dadurch auch mehr spaß am<br />

spiel empfin<strong>de</strong>n.<br />

• Verhalten <strong>de</strong>r spieler<br />

Das Verhalten <strong>de</strong>r spieler auf <strong>de</strong>m platz ist natürlich einer <strong>de</strong>r wichtigsten eckpunkte<br />

für schnelleres spiel. so sollte streng darauf geachtet wer<strong>de</strong>n, dass spieler<br />

nicht länger als fünf minuten nach einem (dann nach regel 27 ohnehin verlorenen)<br />

ball suchen. auch sollte das spielen eines provisorischen balls für einen<br />

ball, <strong>de</strong>r außerhalb eines Wasserhin<strong>de</strong>rnisses verloren o<strong>de</strong>r im aus sein könnte,<br />

„obligatorisch“ sein. muss ein spieler erst zu <strong>de</strong>r stelle zurückgehen, von <strong>de</strong>r er<br />

<strong>de</strong>n letzten schlag gespielt hat, gehen entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> minuten verloren. auf diese<br />

aspekte sollte bei regelschulungen (regelaben<strong>de</strong>n) beson<strong>de</strong>res Gewicht gelegt<br />

wer<strong>de</strong>n. ein maßgeblicher aspekt <strong>de</strong>s spielerverhaltens, <strong>de</strong>r einen stau auf <strong>de</strong>m<br />

<strong>Golf</strong>platz verhin<strong>de</strong>rn hilft, ist die strikte anwendung <strong>de</strong>r etikette zum „Durchspielen“.<br />

Hat eine spielergruppe zunächst fünf minuten nach einem ball gesucht und<br />

muss <strong>de</strong>r spieler so-dann von <strong>de</strong>r ursprünglichen stelle einen neuen ball ins spiel<br />

Spielbetrieb<br />

bringen (das heißt in <strong>de</strong>r regel eine weite strecke zurückgehen), so ist <strong>de</strong>r daraus<br />

folgen<strong>de</strong> stau <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n spielergruppen kaum mehr in kürzerer Zeit<br />

auf-zulösen. es ist daher von überragen<strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utung, dass spieler das „Durchspielen<br />

lassen“ nicht etwa als eigene schwäche begreifen, son<strong>de</strong>rn als unumgängliche<br />

maßnahme, um ein angemessenes spieltempo aufrechtzuerhalten.<br />

auch ein Übermaß an information für <strong>de</strong>n spieler kann das spieltempo negativ<br />

beeinflussen. Während in früherer Zeit ein Loch „so gespielt wur<strong>de</strong>, wie es<br />

dalag“, stehen <strong>de</strong>n spielern heute eine reihe von informationen über die zu<br />

spielen<strong>de</strong>n Löcher auch auf <strong>de</strong>r run<strong>de</strong> zur Verfügung. so wird mitunter bereits<br />

auf <strong>de</strong>m abschlag auf Grundlage <strong>de</strong>r abschlagtafeln Verlauf und Länge <strong>de</strong>s<br />

Lochs intensiv studiert. Viele <strong>Golf</strong>anlagen halten so genannte „stroke saver“<br />

o<strong>de</strong>r „ birdie-bücher“ bereit. Die regelmäßige Zuhilfenahme während <strong>de</strong>r run<strong>de</strong><br />

verlangsamt das spiel. immer öfter wer<strong>de</strong>n Laserferngläser o<strong>de</strong>r Gps-Geräte zur<br />

entfernungsmessung angeboten. abgesehen davon, dass die benutzung solcher<br />

entfernungsmesser ohne eine entsprechen<strong>de</strong> platzregel nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln unzulässig<br />

ist (s. entscheidung 14-3/0.5), verlangsamt <strong>de</strong>ren Gebrauch das spiel<br />

zusätzlich, wenn die spieler sich <strong>de</strong>nnoch an birdie-books orientieren und mit<br />

ihrem caddie beraten. bei anspruchsvolleren Wettspielen schreiten die spieler<br />

häufig die entfernung ihrer balllage zur nächsten entfernungsangabe ab. Fazit:<br />

Je größer das informationsangebot, <strong>de</strong>sto langsamer das spiel.<br />

• platzpflege<br />

Die platzpflege hat ebenfalls eine erhebliche be<strong>de</strong>utung für die spielgeschwindigkeit.<br />

Das so genannte „course setup“ (also z. b. die auswahl <strong>de</strong>r zu spielen<strong>de</strong>n<br />

abschläge und das setzen <strong>de</strong>r Fahnenpositionen), aber auch die Grüngeschwindigkeit<br />

und die Länge und Lage beson<strong>de</strong>rs undurchdringlicher roughs sind einflussfaktoren.<br />

ist z. b. undurchdringliches rough in <strong>de</strong>r nähe <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>zonen <strong>de</strong>r<br />

abschläge platziert, so kommt es dort immer wie<strong>de</strong>r zu längerer suche nach in<br />

das rough verzogenen bällen. man könnte also <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>platz systematisch auf<br />

solche „Zeitfallen“ hin überprüfen. man sollte insbeson<strong>de</strong>re überlegen, ob die<br />

rough-Höhe am inneren Knickpunkt von Doglegs reduziert wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Die Grüngeschwindigkeit sollte mo<strong>de</strong>rat gehalten wer<strong>de</strong>n. Überschnelle Grüns mit<br />

vielen „breaks“ stellen gera<strong>de</strong> spielschwächere spieler vor erhebliche probleme<br />

beim putten. Dadurch wird ein zusätzlicher putt o<strong>de</strong>r eine lange Vorbereitungszeit<br />

gera<strong>de</strong>zu herausgefor<strong>de</strong>rt. be<strong>de</strong>nkt man, dass in <strong>de</strong>r regel je<strong>de</strong>m putt eine Vorbereitungszeit<br />

vorausgeht, kann man <strong>de</strong>n einfluss <strong>de</strong>r Grüngeschwindigkeit, aber<br />

auch <strong>de</strong>r ausgewählten Lochpositionen auf die spielgeschwindigkeit ermessen.<br />

aber auch unangemessen schwierige Fahnenpositionen und das spiel von „hinteren<br />

abschlägen“ verlangsamen das spiel.<br />

177


178<br />

Spielbetrieb<br />

• platzgestaltung<br />

auch das platz<strong>de</strong>sign und die neue schläger- und balltechnologie tragen ihren<br />

teil zum langsamen spiel bei. so mag die spielgeschwindigkeit negativ durch<br />

eine übermäßige Zahl von Hin<strong>de</strong>rnissen o<strong>de</strong>r stark ondulierte Grüns beeinflusst<br />

wer<strong>de</strong>n. Die abfolge von par-3, par-4- und par-5-Löchern spielt ebenfalls eine<br />

erhebliche rolle. als ein problematischer „Flaschenhals“ wird insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r<br />

beginn einer run<strong>de</strong> mit par-5- und par-3-Löchern angesehen. so ist ein kurzes<br />

startintervall auf bahn 1 kaum durchzuhalten, wenn spieler z. b. beim zweiten<br />

Loch, einem par 3, warten müssen, bis das Grün frei ist. Denn das spielen eines<br />

par-3-Lochs dauert sicherlich min<strong>de</strong>stens zehn bis zwölf minuten. Letztlich ist es<br />

aber weniger das par eines Loches als die Länge, die zu problemen führen kann.<br />

ein par-3-Loch mit 150 metern kann evtl. sogar in acht minuten absolviert wer<strong>de</strong>n<br />

und ein par-4-Loch mit 290 metern mag in zwölf minuten been<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n können.<br />

sind aber die Wetterbedingungen seit vielen tagen trocken, so könnte sich<br />

das par-4-Loch für gute spieler wie ein par-3-Loch spielen. sie haben dann die<br />

möglichkeit, das Grün mit <strong>de</strong>m ersten schlag „anzugreifen“. Deshalb wer<strong>de</strong>n sie<br />

warten, bis das gesamte par-4-Loch frei ist. entsprechend sind auch die auswirkungen<br />

<strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen schlägertechnologie. Hiermit wird es einer immer größeren<br />

Zahl von spielern möglich, lange Distanzen zu überwin<strong>de</strong>n. Während spieler<br />

in <strong>de</strong>r Ver-gangenheit auf einem durchschnittlichen par-5-Loch mit <strong>de</strong>m zweiten<br />

schlag regelmäßig <strong>de</strong>utlich vor <strong>de</strong>m Grün en<strong>de</strong>ten und <strong>de</strong>shalb mit einer vorausspielen<strong>de</strong>n<br />

Gruppe, die auf <strong>de</strong>m Grün <strong>de</strong>sselben Lochs puttete, nicht in Konflikt<br />

kam, wird es durch mo<strong>de</strong>rne schlägertechnologie immer leichter möglich, auch<br />

die Grüns von par-5-Löchern mit <strong>de</strong>m zweiten schlag zu erreichen. Die Folge ist,<br />

dass die spielergruppe, die glaubt, das Grün erreichen zu können, <strong>de</strong>n zweiten<br />

schlag auf <strong>de</strong>m par-5-Loch erst ausführt, wenn das Grün frei ist. Gleiches kann<br />

bei kurzen par-4-Löchern für <strong>de</strong>n ersten schlag gelten.<br />

bei <strong>de</strong>r Gestaltung von <strong>Golf</strong>plätzen ist in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren und vielleicht<br />

auch für die Zukunft folgen<strong>de</strong>r trend zu beobachten:<br />

- Die Fairways wer<strong>de</strong>n enger und die Konturen <strong>de</strong>r Fairways unregelmäßiger.<br />

- Die Grüns weisen eine schnelle Grüngeschwindigkeit über das ganze Jahr auf.<br />

- Die Grüngröße passt nicht zur anzahl Hin<strong>de</strong>rnisse in <strong>de</strong>r umgebung (insbeson<strong>de</strong>re<br />

auf par-3- und par-5-Löchern).<br />

- bereiche mit (leichterem) rough rücken immer näher an die i<strong>de</strong>ale spiellinie heran.<br />

- platzelemente, die z. b. für das spiel von spitzenamateuren o<strong>de</strong>r professionals<br />

ihre berechtigung haben (z. b. tiefe so genannte „topfbunker“) wer<strong>de</strong>n zunehmend<br />

auch auf <strong>Golf</strong>plätzen integriert, die im Wesentlichen von Freizeitgolfern<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Spielbetrieb<br />

Legt man die vorgenannten Erkenntnisse zu Grun<strong>de</strong>, könnten insbeson<strong>de</strong>re<br />

folgen<strong>de</strong> Maßnahmen die Spielgeschwindigkeit positiv beeinflussen:<br />

- Verbreiterung und Vereinfachung <strong>de</strong>r Fairways.<br />

- reduzierung <strong>de</strong>r Grüngeschwindigkeit auf ein für Freizeitgolfer vernünftiges maß.<br />

- anpassung <strong>de</strong>r Grüngröße (z. b. beim bau neuer plätze).<br />

- Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r rough-pflege, insbeson<strong>de</strong>re das absenken <strong>de</strong>r schnitthöhe im<br />

an die Fairways angrenzen<strong>de</strong>n bereich.<br />

- reduzierung extremer und leichterer rough-bereiche in unmittelbarer umgebung<br />

<strong>de</strong>r Grüns.<br />

- platzierung von Hin<strong>de</strong>rnissen auch aus <strong>de</strong>m blickwinkel <strong>de</strong>s Freizeitgolfers.<br />

Verfahren gegen langsames spiel:<br />

1. Wie in <strong>de</strong>n DGV-Wettspielbedingungen<br />

in <strong>de</strong>n Wettspielen <strong>de</strong>s DGV wer<strong>de</strong>n auch nachfolgen<strong>de</strong> punkte beachtet, wodurch<br />

in <strong>de</strong>n endrun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Deut-schen meisterschaften spielzeiten von knapp über vier<br />

stun<strong>de</strong>n erzielt wer<strong>de</strong>n können:<br />

- ausreichen<strong>de</strong> startabstän<strong>de</strong> (Zehn minuten), die nicht zu staus führen<br />

- spiel von abschlägen, die <strong>de</strong>m spielpotential <strong>de</strong>r teilnehmer angemessen sind<br />

(keine „rabbits“ von <strong>de</strong>n hinteren abschlägen, wenn von dort über Wasser o<strong>de</strong>r<br />

dichtes rough gespielt wer<strong>de</strong>n muss).<br />

- ausrichtung <strong>de</strong>r abschlagmarkierungen an <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>alen spiellinie und nicht an<br />

<strong>de</strong>m vielfach in eine an<strong>de</strong>re richtung zeigen<strong>de</strong>n abschlagbauwerk.<br />

- anwesenheit eines o<strong>de</strong>r mehrerer platzrichter o<strong>de</strong>r marshals auf <strong>de</strong>m platz, die<br />

langsame Gruppen auf die spielgeschwindigkeit ansprechen.<br />

- aufstellung von richtzeiten, an <strong>de</strong>nen die spieler sich orientieren können.<br />

- meist reicht es nicht aus, allein die vorgegebenen richtzeiten zu überprüfen,<br />

um für ein schnelles spiel zu sorgen. es sollten auch sanktionsmöglichkeiten<br />

bestehen.<br />

richtlinien zur Zeitnahme bei langsamen spielergruppen<br />

Langsames spiel wird von <strong>de</strong>n meisten spielern bemängelt. es liegt <strong>de</strong>shalb nicht<br />

nur im interesse <strong>de</strong>r allge-meinheit, für ein zügiges spiel zu sorgen, son<strong>de</strong>rn die<br />

spielleiter kommen damit <strong>de</strong>m unmittelbaren Wunsch <strong>de</strong>r mehrheit <strong>de</strong>r Wettspielteilnehmer<br />

nach. Deren interessen und die notwendigkeit eines geregelten<br />

Wettspielab-laufs rechtfertigen die nachfolgen<strong>de</strong>n maßnahmen. Langsames spiel<br />

ist kein ausdruck <strong>de</strong>r persönlichen Freiheit, son<strong>de</strong>rn rücksichtsloses Verhalten auf<br />

Kosten an<strong>de</strong>rer.<br />

Der DGV hat seinen spielleitern für die DGV-Wettspiele folgen<strong>de</strong> richtlinien an<br />

die Hand gegeben, um gegen langsames spiel vorzugehen:<br />

179


180<br />

Spielbetrieb<br />

a) anmerkung 2 zu regel 6-7<br />

Zur Verhin<strong>de</strong>rung langsamen spiels darf die spielleitung in <strong>de</strong>r ausschreibung<br />

eines Wettspiels (regel 33-1) richtlinien für das spieltempo erlassen, einschließlich<br />

zulässiger Höchstzeiten zur Vollendung einer festgesetzten run<strong>de</strong>, eines Lochs<br />

o<strong>de</strong>r eines schlags. im Zählspiel darf die spielleitung in einer solchen ausschreibung<br />

die strafe für Verstoß gegen diese regel wie folgt abän<strong>de</strong>rn:<br />

Erster Verstoß — Ein Schlag; Zweiter Verstoß — Zwei Schläge.<br />

Bei anschließen<strong>de</strong>m Verstoß — Disqualifikation.<br />

im Lochspiel darf die spielleitung eine Wettspielbedingung erlassen,<br />

die die strafe für <strong>de</strong>n Verstoß gegen diese regel wie folgt abän<strong>de</strong>rt:<br />

Erster Verstoß — Lochverlust Zweiter Verstoß — Lochverlust.<br />

Weiterer Verstoß — Disqualifikation.<br />

so hat <strong>de</strong>r DGV in seinen Wettspielbedingungen für DGV-meisterschaften<br />

formuliert:<br />

b) DGV-Wettspielbedingungen 2011, Ziffer 4:<br />

unangemessene Verzögerung; langsames spiel (regel 6-7)<br />

Hat eine spielergruppe nach auffassung <strong>de</strong>r spielleitung <strong>de</strong>n anschluss an die<br />

vorange-hen<strong>de</strong> spielergruppe verloren o<strong>de</strong>r hat sie, falls richtzeiten zum spielen<br />

eines o<strong>de</strong>r meh-rerer Löcher vorgegeben sind, mehr Zeit als die richtzeit benötigt,<br />

so wird die spielergruppe ermahnt. Wird danach eine Verbesserung <strong>de</strong>s spieltempos<br />

nicht festgestellt, wird <strong>de</strong>r spielergruppe mitgeteilt, dass ab sofort für je<strong>de</strong>n<br />

einzelnen spieler eine Zeitnahme durchgeführt wird. Die Zeitnahme beginnt, wenn<br />

<strong>de</strong>r spieler mit seinem schlag an <strong>de</strong>r reihe ist. Überschreiten <strong>de</strong>r erste spieler die<br />

Zeit von 50 sekun<strong>de</strong>n und die folgen<strong>de</strong>n spieler die Zeit von 40 sekun<strong>de</strong>n für die<br />

ausführung <strong>de</strong>s schlages, so wird dies als Ver-stoß gegen regel 6-7 angesehen.<br />

strafe für Verstoß:<br />

Lochspiel: 1. Verstoß: Lochverlust; 2. Verstoß: Disqualifikation.<br />

Zählspiel: 1. Verstoß: 1 Schlag; 2. Verstoß: 2 Schläge; 3. Verstoß: Disqualifikation.<br />

strafschläge wer<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>m Loch hinzugerechnet, an <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Verstoß begangen<br />

wird. Wird das spiel zwischen <strong>de</strong>m spielen zweier Löcher verzögert, so wirkt sich<br />

die strafe am nächsten Loch aus.<br />

2. Vereinfachtes Verfahren für <strong>de</strong>n Clubspielbetrieb<br />

eine beobachtung <strong>de</strong>s spielbetriebs unter anwendung <strong>de</strong>r DGV-Wettspielbedingung<br />

zu langsamem spiel ist nur mit dauerhafter präsenz von zwei, besser drei,<br />

Spielbetrieb<br />

platzrichtern auf <strong>de</strong>m platz möglich. es ist verständlich, dass dies nicht immer<br />

machbar ist, da die personen, die hierzu in <strong>de</strong>r Lage wären, auch einmal am<br />

Wettspiel teilnehmen möchten.<br />

einfacher kann langsames spiel daher wie folgt festgestellt wer<strong>de</strong>n:<br />

a. auf <strong>de</strong>n Zählkarten wer<strong>de</strong>n die sollzeiten bei beendigung je<strong>de</strong>n Lochs aufgedruckt,<br />

sodass alle spieler fest-stellen können, ob sie in <strong>de</strong>r vorgegebenen Zeit<br />

spielen o<strong>de</strong>r nicht. Die clubverwaltungssoftware bietet die möglichkeit, diese<br />

Zeiten individuell für je<strong>de</strong> spielergruppe zu drucken. Wichtig: es ist üblich, die<br />

Zeit bis zur beendigung <strong>de</strong>s Lochs (sog. „pin in hole“) anzugeben, nicht die Zeit,<br />

zu <strong>de</strong>r spieler am nächsten abschlag sein sollen. nur so kann auch die Zeit auf<br />

<strong>de</strong>r bahn 18 gemessen wer<strong>de</strong>n, und man richtet sich zu<strong>de</strong>m nach <strong>de</strong>m international<br />

üblichen Verfahren.<br />

b. Von je<strong>de</strong>r spielergruppe wird die Zeit festgehalten, zu <strong>de</strong>r sie ihre Zählkarten<br />

einreicht. Die jeweils nachfolgen<strong>de</strong> Gruppe muss ihre Zählkarten innerhalb <strong>de</strong>s<br />

startabstan<strong>de</strong>s (z. b. Zehn minuten) zuzüglich einer Karenzzeit von fünf minuten<br />

einreichen. Kommt sie später und ist sie langsamer als die für diese Gruppe festgelegte<br />

sollzeit für die run<strong>de</strong>, so gilt dies als langsames spiel, da diese Gruppe<br />

dann anscheinend keinen ausreichend anschluss an die Gruppe vor ihr gehabt hat.<br />

beispiel: Die erste Gruppe eines Wettspiels reicht ihre Zählkarten um 13:20 uhr<br />

bei <strong>de</strong>r spielleitung ein. Die darauf folgen<strong>de</strong> Gruppe hatte eine richtzeit von<br />

vier stun<strong>de</strong>n und 40 minuten für 18 Löcher, brauchte jedoch vier stun<strong>de</strong>n und<br />

50 minuten. sie reicht ihre Zählkarten um 13:40 ein, also 20 minuten nach <strong>de</strong>r<br />

Gruppe vor ihr. sie hat sowohl die richtzeit überschritten wie auch das Zeitintervall<br />

zur abgabe <strong>de</strong>r Zählkarten und zieht sich dafür je spieler zwei strafschläge zu.<br />

ausnahme: sucht die fragliche Gruppe auf <strong>de</strong>r bahn 17 o<strong>de</strong>r 18 einen ball, so<br />

hat sie keine möglichkeit mehr, eine entstehen<strong>de</strong> Lücke zur Gruppe vor ihr zu<br />

schließen. sie erhält die suchzeit für <strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r die bälle auf diesen bei<strong>de</strong>n Löchern<br />

<strong>de</strong>shalb von ihrer tatsächlichen Zeit abgezogen. Durch befragen <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n<br />

Gruppe wird sich feststellen lassen, ob die in Frage kommen<strong>de</strong> Gruppe tatsächlich<br />

auf <strong>de</strong>r bahn 17 o<strong>de</strong>r bahn 18 suchen musste. spielt eine Gruppe durch,<br />

behält sie ihre ursprüngliche Zeit, während die spielergruppe, die durchspielen<br />

lässt, die Zeit <strong>de</strong>r Gruppe hinter sich erhält. Durchspielen lassen bringt also eine<br />

Zeitgutschrift in Höhe <strong>de</strong>s startabstan<strong>de</strong>s.<br />

Die erste Gruppe eines Wettspiels wird an ihrer richtzeit zuzüglich <strong>de</strong>r für alle<br />

an<strong>de</strong>ren spieler auch gelten<strong>de</strong>n Karenzzeit von 5 minuten gemessen.<br />

natürlich darf je<strong>de</strong> Spielergruppe fünf Minuten nach je<strong>de</strong>m verlorenen Ball<br />

181


182<br />

Spielbetrieb<br />

suchen. Dies wird mit dieser Regelung nicht ausgeschlossen. Es wird jedoch<br />

erwartet, dass eine Spielergruppe diese Suchzeiten durch zügiges Gehen zwischen<br />

<strong>de</strong>n Schlägen wie<strong>de</strong>r aufholt und auch am Ball keine unnötige Zeit verliert.<br />

c. auch wenn in diesem Verfahren eine Verzögerung <strong>de</strong>s spiels auf <strong>de</strong>r bahn 17<br />

o<strong>de</strong>r 18 als „schwachstelle“ erkennbar ist, wird sich in <strong>de</strong>n meisten Fällen klären<br />

lassen, wo die Verzögerung entstan<strong>de</strong>n ist. Hier muss dann unabhängig von <strong>de</strong>n<br />

spielern in <strong>de</strong>r fraglichen Gruppe die strafe von zwei schlägen verhängt wer<strong>de</strong>n,<br />

auch wenn zwei spieler sich einig sind, dass <strong>de</strong>r Dritte <strong>de</strong>r einzig „schuldige“<br />

sei. Die spieler hätten auf <strong>de</strong>r run<strong>de</strong> entsprechend auf <strong>de</strong>n langsamen spieler<br />

einwirken müssen. Da sie dies nicht getan haben, sind sie genauso für das langsame<br />

spiel verantwortlich wie <strong>de</strong>r Verursacher.<br />

eine solche regelung muss <strong>de</strong>n spielern vorab ausführlich angekündigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die musterwettspielbedingung kann lauten:<br />

„reicht eine spielergruppe ihre Zählkarten später als das startintervall zuzüglich<br />

fünf minuten Karenzzeit als die Gruppe ihr ein, und liegt die spielergruppe<br />

hinter <strong>de</strong>r sollzeit für die run<strong>de</strong>, so zieht sich je<strong>de</strong>r spieler <strong>de</strong>r Gruppe zwei<br />

strafschläge zu. Die erste Gruppe <strong>de</strong>s Wettspiels wird an <strong>de</strong>r sollzeit für die<br />

run<strong>de</strong> zuzüglich fünf minuten gemessen. sucht eine Gruppe auf <strong>de</strong>n bahnen<br />

17 o<strong>de</strong>r 18 einen o<strong>de</strong>r mehrere bälle, so wird die suchzeit von ihrer tatsächlichen<br />

Zeit für die run<strong>de</strong> abgezogen.“<br />

Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

Abschnitt 3.<br />

Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

Für vorgabenwirksame Wettspiele und extra Day scores enthält das DGV-Vorgabensystem<br />

regelungen für spielformen und Vorgabenzuteilung (siehe dort anhang D).<br />

ansonsten gelten folgen<strong>de</strong> empfehlungen:<br />

3 SPIELfoRMEn<br />

Hinweis: Die in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Ziffern 3.1 – 3.3 genannten Vorgabenzuteilungen (z.<br />

b. „DGV-spielvorgabe für die run<strong>de</strong>“) wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n Ziffern 3.4 im<br />

einzelnen beschrieben.<br />

3.1 EInZEL BZW. ZWEIER<br />

3.1.1 Zählspiele<br />

– Einzel gemäß Regel 3-1<br />

VorGabenZuteiLunG: DGV-spielvorgabe für die run<strong>de</strong>.<br />

Vom ergebnis <strong>de</strong>r 18-Löcher-run<strong>de</strong> wird die spielvorgabe <strong>de</strong>s bewerbers abgezogen,<br />

bei plusvorgaben zum bruttoergebnis addiert. Geht ein spiel, bzw. ein<br />

stechen nach regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln mit Vorgabe, über weniger als 18<br />

Löcher, so ist die anzahl <strong>de</strong>r Löcher mit 1/18 <strong>de</strong>r spielvorgabe zu multiplizieren<br />

(und danach auf- bzw. abzurun<strong>de</strong>n).<br />

beispiele: anteilige spielvorgabe<br />

14 für 3 Löcher = 2.33 = 2<br />

13 für 5 Löcher = 3.61 = 4<br />

15 für 7 Löcher = 5.83 = 6<br />

– nach Stableford gemäß Regel 32-1b und Gegen Par gemäß Regel 32-1a<br />

VorGabenZuteiLunG: DGV-spielvorgabe auf die Löcher verteilt.<br />

Die spielvorgabe <strong>de</strong>s bewerbers wird auf die gemäß Vorgabenverteilung<br />

schwersten Löcher <strong>de</strong>r 18-Löcher-run<strong>de</strong> verteilt (beispiel: ein spieler mit Vorgabe<br />

18 erhält pro Loch einer 18-Löcher-run<strong>de</strong> einen Vorgabenschlag. ein spieler<br />

mit Vorgabe 20 erhält am schwierigsten und zweitschwierigsten Loch je einen<br />

weiteren Vorgabenschlag. ein spieler mit Vorgabe 36 erhält pro Loch zwei Vorgabenschläge.)<br />

Geht ein spiel bzw. ein stechen nach regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

mit Vorgabe über weniger als 18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe<br />

gemäß dieser Verteilung.<br />

– Auswahlspiel (Eclectic) lochweise<br />

innerhalb einer festgesetzten Frist (o<strong>de</strong>r als nebenwertung an<strong>de</strong>rweitiger Wettbewerbe)<br />

spielt <strong>de</strong>r bewerber die in <strong>de</strong>r ausschreibung vorgeschriebene feste,<br />

183


184<br />

Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

begrenzte o<strong>de</strong>r unbegrenzte anzahl von run<strong>de</strong>n. Das auswahlergebnis (also das<br />

en<strong>de</strong>rgebnis <strong>de</strong>s spielers nach mehreren run<strong>de</strong>n) wird aus <strong>de</strong>m jeweils besten<br />

ergebnis addiert, das in irgen<strong>de</strong>iner run<strong>de</strong> für ein bestimmtes Loch erzielt wur<strong>de</strong>.<br />

es wird je<strong>de</strong> run<strong>de</strong> als festgesetzte run<strong>de</strong> vom ersten bis zum letzten Loch in richtiger<br />

reihenfolge gespielt bzw. nach abbruch einer run<strong>de</strong> auf sämtliche restlichen<br />

Löcher verzichtet.<br />

Der bewerber braucht für das auswahlergebnis nicht in je<strong>de</strong>r run<strong>de</strong> an je<strong>de</strong>m<br />

Loch einzulochen, daher ist das auswahlspiel lochweise auch normalerweise nicht<br />

vorgabenwirksam.<br />

als bloße nebenwertung von vorgabenwirksamen Wettspielen beeinflusst das<br />

eclectic die Vorgabenwirksamkeit <strong>de</strong>s Wettspiels jedoch nicht (beispiel: Die spielleitung<br />

<strong>de</strong>s Vereins wertet die acht monatsteller gleichzeitig noch insgesamt nach<br />

eclectic-Grundsätzen aus).<br />

VorGabenZuteiLunG: auszugehen ist von <strong>de</strong>r DGV-spielvorgabe <strong>de</strong>s bewerbers<br />

am schlusstag <strong>de</strong>s Wettbewerbs bzw. (sofern die ausschreibung dies besagt)<br />

bei antritt <strong>de</strong>r letzten run<strong>de</strong> <strong>de</strong>s auswahlspiels. Die gebotenen chancen, <strong>de</strong>n<br />

score immer wie<strong>de</strong>r zu verbessern, lassen ein unverhältnismäßig gutes ergebnis<br />

erwarten. um die relation zum course rating und zum eigenen spielpotential zu<br />

wahren, hat es sich bewährt, vom auswahlergebnis nur teilvorgaben abzuziehen,<br />

und zwar:<br />

5/6 <strong>de</strong>r vollen spielvorgabe bei 2 run<strong>de</strong>n;<br />

4/5 bei drei run<strong>de</strong>n;<br />

3/4 bei vier run<strong>de</strong>n;<br />

2/3 bei fünf run<strong>de</strong>n;<br />

1/2 bei sechs run<strong>de</strong>n und mehr.<br />

bei gleichen ergebnissen sollten statt weiterer run<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>re Kriterien <strong>de</strong>s stechens<br />

festgesetzt wer<strong>de</strong>n, z. b. das ergebnis <strong>de</strong>r letzten 9, 6, 3, 1 Löcher <strong>de</strong>s<br />

eclectic-ergebnisses abzüglich anteiliger Vorgabe (im netto).<br />

3.1.2 Lochspiele<br />

– Zweier gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Regel 2-1<br />

VorGabenZuteiLunG: Die Differenz <strong>de</strong>r spielvorgaben <strong>de</strong>r Gegner bzw. 3/4<br />

davon (auf ganze schläge ab 0,5 auf-, bis 0,4 abgerun<strong>de</strong>t) wird nach <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung<br />

verteilt, beginnend mit <strong>de</strong>m Loch mit <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung 1<br />

aufwärts. Geht ein spiel bzw. eine Verlängerung nach regel 2-4 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

o<strong>de</strong>r ein stechen nach regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln mit Vorgabe über weniger als<br />

18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe gemäß dieser Verteilung.<br />

Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

auf plätzen, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Vorgabenverteilungsschlüssel streng <strong>de</strong>r statistik folgt,<br />

welche Löcher wie viele schläge durchschnittlich über par gespielt wer<strong>de</strong>n, gibt<br />

es jedoch auch <strong>de</strong>n plausiblen ansatz, die Vorgabenschläge bei einem Lochspiel<br />

nicht auf <strong>de</strong>n schwersten Löchern zu geben, da auch <strong>de</strong>r spieler mit <strong>de</strong>r besseren<br />

Vorgabe dort ein bogey (o<strong>de</strong>r mehr) spielen darf.<br />

statt<strong>de</strong>ssen wer<strong>de</strong>n die Vorgabenschläge dann besser auf <strong>de</strong>n Löchern gegeben,<br />

<strong>de</strong>ren Vorgabenverteilungsschlüssel zwischen <strong>de</strong>r spielvorgabe <strong>de</strong>s besseren<br />

spielers und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s schwächeren spieler liegt.<br />

beispiel: Zwei spieler mit <strong>de</strong>n spielvorgaben 10 und 15 spielen ein Lochspiel.<br />

Die fünf Vorgabenschläge wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n Löchern gegeben, die <strong>de</strong>r spieler mit<br />

<strong>de</strong>r niedrigeren Vorgabe mit größerer Wahrscheinlichkeit par spielen kann als<br />

<strong>de</strong>r spieler mit <strong>de</strong>r höheren spielvorgabe, nämlich auf <strong>de</strong>n Löchern mit <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung<br />

11, 12, 13, 14, und 15.<br />

Liegen die spielvorgaben <strong>de</strong>r spieler bei<strong>de</strong> über 18, so wer<strong>de</strong>n diese um 18<br />

reduziert um die Löcher festzustellen, an <strong>de</strong>nen die Vorgabenschläge gegeben<br />

wer<strong>de</strong>n: aus spielvorgabe 22 wird 4 und aus spielvorgabe 26 wird 8, also<br />

erhält <strong>de</strong>r spieler mit <strong>de</strong>r spielvorgabe 26 jeweils einen Vorgabenschlag an <strong>de</strong>n<br />

Löchern mit <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung 5, 6, 7 und 8.<br />

Zwar mag es für <strong>de</strong>n spieler mit niedriger Vorgabe schwer erscheinen, ein<br />

Lochspiel zu gewinnen, wenn er <strong>de</strong>m Gegner die volle Differenz zu <strong>de</strong>ssen spielvorgabe<br />

„vorgeben“ muss. Dies ist allerdings bloße Folge <strong>de</strong>s umstan<strong>de</strong>s, dass<br />

es sich um ein netto-Lochspiel han<strong>de</strong>lt und spieler mit hohen Vorgaben in <strong>de</strong>r<br />

nettowertung regelmäßig zu größeren unterspielungen fähig sind, egal ob im<br />

Lochspiel o<strong>de</strong>r im Zählspiel.<br />

man könnte <strong>de</strong>shalb auch vertreten, dass ein geringerer spielvorgabenunterschied<br />

<strong>de</strong>n interessen <strong>de</strong>r Gegner im Lochspiel eher gerecht wird. Denn man<br />

kann wohl davon ausgehen, dass ein spieler mit hoher Vorgabe seine Vorgabenschläge<br />

nicht gleichmäßig an vielen Löchern „verbraucht“, son<strong>de</strong>rn ein hohes<br />

spielergebnis an einem Loch von mehreren guten ausgeglichen wird. ein sehr<br />

hohes ergebnis an einem Loch aber be<strong>de</strong>utet im Lochspiel lediglich einen einzigen<br />

Lochverlust. Damit gerät <strong>de</strong>r spieler mit <strong>de</strong>r niedrigeren Vorgabe evtl. doch<br />

ungewollt ins Hintertreffen.<br />

3.2 Dreier- und Dreiball-Spiele<br />

Diese spiele wer<strong>de</strong>n (wenn überhaupt) meist nur als privatrun<strong>de</strong>n gespielt, da sie<br />

we<strong>de</strong>r vorgabenwirksam sein können noch <strong>de</strong>n Vergleich einer größeren anzahl<br />

spieler untereinan<strong>de</strong>r ermöglichen. Die spiele wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln erläutert.<br />

185


186<br />

Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

es han<strong>de</strong>lt sich um:<br />

Dreier gemäß Regel 29<br />

ein Dreier ist ein Wettkampf, in <strong>de</strong>m einer gegen zwei und je<strong>de</strong> partei nur einen<br />

ball spielt. Der Dreier kann sowohl als Lochspiel wie auch als Zählspiel durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

VorGabenZuteiLunG:<br />

Zählspiel: Vom ergebnis <strong>de</strong>r 18-Löcher-run<strong>de</strong> wird die Hälfte <strong>de</strong>r addierten spielvorgaben<br />

(mittelwert) <strong>de</strong>r partner abgezogen. rechenergebnisse von 0,5 wer<strong>de</strong>n<br />

nicht aufgerun<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn bleiben stehen. Geht ein spiel bzw. ein stechen nach<br />

regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln mit Vorgabe über weniger als 18 Löcher: rechenverfahren<br />

sinngemäß wie bei „spielvorgabe für die run<strong>de</strong>“.<br />

stableford, Gegen par: Die „Hälfte <strong>de</strong>r summe <strong>de</strong>r spielvorgaben für die run<strong>de</strong>“<br />

(mittelwert) wird auf die nach <strong>de</strong>m Vorgabenverteilungsschlüssel schwersten<br />

Löcher verteilt, wobei rechenergebnisse von 0,5 auf ganze schläge aufgerun<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. Geht ein spiel bzw. ein stechen nach regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln mit<br />

Vorgabe über weniger als 18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe gemäß<br />

dieser Verteilung.<br />

Lochspiel: siehe 3.1.2<br />

Dreiball gemäß Regel 30<br />

ein Dreiball ist ein Lochspiel, in <strong>de</strong>m drei spieler gegeneinan<strong>de</strong>r spielen, je<strong>de</strong>r seinen<br />

eigenen ball. Je<strong>de</strong>r spieler spielt zwei voneinan<strong>de</strong>r unabhängige Lochspiele.<br />

VorGabenZuteiLunG:<br />

Lochspiel: siehe 3.1.2<br />

3.3 VIERER<br />

Vierer-Zählspiel gemäß Regel 29-1 und 29-3<br />

VorGabenZuteiLunG: 1/2 summe <strong>de</strong>r spielvorgaben <strong>de</strong>r partner für die<br />

run<strong>de</strong>, d. h. das paar spielt mit <strong>de</strong>m mittelwert <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n einzelvorgaben.<br />

VorGabenZuteiLunG:<br />

Zählspiel: siehe 3.1.1<br />

Lochspiel: siehe 3.1.2<br />

Vierer-Zählspiel mit Auswahldrive<br />

bei<strong>de</strong> partner schlagen an je<strong>de</strong>m Loch ab, wählen einen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n bälle aus<br />

und spielen <strong>de</strong>n ausgewählten ball wie im „regulären“ Vierer weiter. Kann keiner<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n bälle nach <strong>de</strong>m abschlag weitergespielt wer<strong>de</strong>n (z. b. bei<strong>de</strong> „aus“,<br />

verloren o<strong>de</strong>r von außerhalb <strong>de</strong>s abschlags gespielt), so beschränkt sich das<br />

Wahlrecht auf die Wahl <strong>de</strong>sjenigen balls, mit <strong>de</strong>m nach <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

regel verfahren wer<strong>de</strong>n soll. Das Gebot, abwechselnd zu schlagen, muss dabei<br />

beachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Hinweis 1: entschei<strong>de</strong>t sich ein gemischtes paar, nach regel 20-5 einen ball von<br />

<strong>de</strong>r stelle <strong>de</strong>s vorherigen schlages zu spielen, weil <strong>de</strong>r ursprüngliche ball im „aus“<br />

o<strong>de</strong>r unspielbar liegt, so muss (sollte es sich bei <strong>de</strong>r stelle <strong>de</strong>s vorherigen schlages<br />

um <strong>de</strong>n abschlag gehan<strong>de</strong>lt haben) die Dame <strong>de</strong>n ball vom Herrenabschlag spielen<br />

und umgekehrt.<br />

Hinweis 2: bei einem Vierer mit auswahldrive kann kein provisorischer ball gespielt<br />

wer<strong>de</strong>n, da dieser automatisch zum „ball im spiel“ wird, wenn <strong>de</strong>r ursprüngliche ball<br />

nicht gefun<strong>de</strong>n wird. Die partner haben mit diesem ball und <strong>de</strong>m ursprünglichen ball<br />

dann schon zwei schläge gemacht zuzüglich <strong>de</strong>s strafschlags für <strong>de</strong>n ballverlust,<br />

hätten aber bereits nach <strong>de</strong>m ersten schlag eine Wahl treffen müssen. Der Zeitpunkt,<br />

einen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n abschläge auszuwählen (nach <strong>de</strong>m ersten schlag) ist dann überschritten,<br />

sodass <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re ball aufgehoben wer<strong>de</strong>n muss.<br />

VorGabenZuteiLunG: addition von 0,6 <strong>de</strong>r niedrigeren und 0,4 <strong>de</strong>r höheren<br />

spielvorgabe <strong>de</strong>r partner; summe auf ganze schläge auf- (ab 0,5) o<strong>de</strong>r abgerun<strong>de</strong>t<br />

(bis 0,4). bei stechen nach regel 33-6 mit Vorgabe wird die anteiligen Vorgabe<br />

angerechnet. Dieses Verfahren berücksichtigt die tatsache, dass <strong>de</strong>r spieler mit <strong>de</strong>r<br />

niedrigeren Vorgabe etwas mehr zum erfolg beitragen kann.<br />

Chapman-Zählspiel<br />

Das Loch beginnt wie im „Vierer mit auswahldrive“, danach spielen die partner mit<br />

bei<strong>de</strong>n bällen über Kreuz <strong>de</strong>n zweiten schlag, d. h. je<strong>de</strong>r spieler spielt <strong>de</strong>n zweiten<br />

schlag mit <strong>de</strong>m ball seines partners. erst nach <strong>de</strong>m zweiten schlag wird ein ball<br />

ausgewählt und das Loch wie beim Vierer fortgesetzt.<br />

VorGabenZuteiLunG: Die Hälfte <strong>de</strong>r summe <strong>de</strong>r spielvorgaben <strong>de</strong>r partner<br />

für die run<strong>de</strong>. Hier kann man, an<strong>de</strong>rs als beim Vierer-Zählspiel mit auswahldrive,<br />

wie<strong>de</strong>r vom mittelwert ausgehen, da bei<strong>de</strong> partner gleichermaßen am spiel beteiligt<br />

sind.<br />

Vierball-Zählspiel gemäß Regel 31<br />

(umgangssprachlich fälschlich als „Bestball“ bekannt)<br />

Je<strong>de</strong>r spieler spielt seinen eigenen ball und das bessere ergebnis <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n partner<br />

wird gewertet.<br />

VorGabenZuteiLunG: Da die partner strategisch voneinan<strong>de</strong>r profitieren können,<br />

empfiehlt <strong>de</strong>r DGV: 90% <strong>de</strong>r jeweiligen spielvorgabe auf- (ab 0,5) o<strong>de</strong>r abgerun<strong>de</strong>t<br />

(bis 0,4), für je<strong>de</strong>n partner separat auf die nach Vorgabenverteilung schwersten<br />

Löcher verteilt. allerdings ist auch die volle Vorgabe o<strong>de</strong>r drei Viertel vorstellbar.<br />

187


188<br />

Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

Geht ein spiel bzw. ein stechen nach regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln mit Vorgabe<br />

über weniger als 18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe gemäß dieser<br />

Verteilung.<br />

Aggregat-Zählspiel<br />

Die run<strong>de</strong>nergebnisse <strong>de</strong>r teamspieler wer<strong>de</strong>n addiert. Je<strong>de</strong>r spieler spielt seinen<br />

eigenen ball.<br />

VorGabenZuteiLunG: spielvorgabe pro spieler für die run<strong>de</strong>.<br />

Da das aggregat kein Vierer ist, in <strong>de</strong>m taktisch gespielt wer<strong>de</strong>n muss, son<strong>de</strong>rn<br />

ein „mannschaftsspiel“ von zwei spielern, die bei<strong>de</strong> ihr bestmögliches ergebnis<br />

spielen müssen, ist dieses spiel vorgabenwirksam.<br />

Die spieler sind keine partner im sinne <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln und dürfen sich nicht<br />

gegenseitig beraten. es wird empfohlen, die zusammen zu werten<strong>de</strong>n spieler<br />

in unterschiedlichen spielergruppen starten zu lassen, damit nicht aus Versehen<br />

doch bemerkungen fallen, die eine belehrung darstellen.<br />

Hinweise für weitere Zählspiel-Wertungsarten:<br />

Vierer-Spiele nach Stableford: Wie o. g. Vierer-spiele, jedoch wird die Vorgabe<br />

auf die Löcher verteilt.<br />

Vierer-Spiele Gegen Par: Wie o. g. Vierer-spiele, jedoch wird die Vorgabe auf<br />

die Löcher verteilt.<br />

Weiter gibt es verschie<strong>de</strong>ne arten von scrambles zur integration von anfängern<br />

in <strong>de</strong>n club o<strong>de</strong>r bei völlig unzureichen<strong>de</strong>n platzverhältnissen. Diese sind in <strong>de</strong>n<br />

<strong>Golf</strong>regeln nicht enthalten und können <strong>de</strong>shalb so ausgeschrieben und gewertet<br />

wer<strong>de</strong>n, wie es die spielleitung für praktikabel hält. Dennoch gelten auch im<br />

scramble die <strong>Golf</strong>regeln, was vor allem eine regelung erfor<strong>de</strong>rlich macht, in<br />

welcher reihenfolge gespielt wird und wie die weiteren bälle in spiel gebracht<br />

wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Vierer-Lochspiel gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Regel 29-2<br />

VorGabenZuteiLunG: siehe Ziffer 3.4.4.<br />

Vierball „bester / schlechtester Ball“ mit Punktwertung<br />

an je<strong>de</strong>m Loch wird um bis zu zwei punkte gespielt: einen punkt erhält die partei,<br />

die <strong>de</strong>n besten ball hat; ist <strong>de</strong>r beste ball bei<strong>de</strong>r parteien gleich, so entfällt <strong>de</strong>r<br />

punkt. einen punkt erhält die partei, die nicht <strong>de</strong>n schlechtesten ball hat; ist <strong>de</strong>r<br />

schlechteste ball bei<strong>de</strong>r parteien gleich, so entfällt <strong>de</strong>r punkt.<br />

Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

beispiele:<br />

partei a/b netto 4/6; c/D netto 4/5: ein punkt für c/D.<br />

partei a/b netto 3/4; c/D netto 4/5: Zwei punkte für a/b.<br />

partei a/b netto 4/5; c/D netto 5/5: ein punkt für a/b.<br />

partei a/b netto 4/6; c/D netto 5/5: Kein punkt.<br />

VorGabenZuteiLunG: Da die partner strategisch voneinan<strong>de</strong>r profitieren können,<br />

empfiehlt <strong>de</strong>r DGV: 3/4 <strong>de</strong>r restvorgaben <strong>de</strong>r spieler je für sich auf die<br />

Löcher verteilt. allerdings wäre die volle restvorgabe auch vorstellbar.<br />

Die spielvorgabe <strong>de</strong>s spielers mit <strong>de</strong>r niedrigsten Vorgabe wird auf null gesetzt<br />

und zugleich <strong>de</strong>ssen spielvorgabe von <strong>de</strong>n spielvorgaben <strong>de</strong>r übrigen spieler<br />

abgezogen. so sind die Vorgabenschläge leichter „im Kopf“ nachzuhalten, da<br />

in <strong>de</strong>rartigen run<strong>de</strong>n nicht immer eine Zählkarte geführt wird. Die nach abzug<br />

verbleiben<strong>de</strong> Vorgabe (restvorgabe) je<strong>de</strong>s spielers bzw. 3/4 davon wird auf<br />

die Löcher verteilt.<br />

Vierball „bester Ball und Aggregat“ mit Punktwertung<br />

an je<strong>de</strong>m Loch wird um bis zu zwei punkte gespielt: einen punkt erhält die partei,<br />

die <strong>de</strong>n besten ball hat; ist <strong>de</strong>r beste ball bei<strong>de</strong>r parteien gleich, so entfällt <strong>de</strong>r<br />

punkt. einen punkt erhält die partei mit <strong>de</strong>m geringsten aggregat; sind die aggregate<br />

bei<strong>de</strong>r parteien gleich, so entfällt <strong>de</strong>r punkt.<br />

beispiele:<br />

partei a/b netto 4/5; c/D netto 5/5: Zwei punkte für a/b.<br />

partei a/b netto 4/6; c/D netto 5/5: ein punkt für a/b.<br />

partei a/b netto 3/6; c/D netto 4/4: Kein punkt.<br />

VorGabenZuteiLunG: Da die partner strategisch voneinan<strong>de</strong>r profitieren können,<br />

empfiehlt <strong>de</strong>r DGV: 3/4 <strong>de</strong>r restvorgaben <strong>de</strong>r spieler je für sich auf die<br />

Löcher verteilt. allerdings wäre die volle restvorgabe auch vorstellbar.<br />

Vierball gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Regel 30<br />

VorGabenZuteiLunG: Da die partner strategisch voneinan<strong>de</strong>r profitieren können,<br />

empfiehlt <strong>de</strong>r DGV: 3/4 <strong>de</strong>r restvorgaben <strong>de</strong>r spieler je für sich auf die<br />

Löcher verteilt. allerdings wäre die volle restvorgabe auch vorstellbar.<br />

Darüber hinaus gibt es weitere beson<strong>de</strong>re spielformen wie Flaggenwettspiel,<br />

bisques, skins, bindfa<strong>de</strong>nspiel, Querfel<strong>de</strong>in, scrambles und die verschie<strong>de</strong>nsten<br />

mannschaftswettbewerbe. publikationen mit erklärungen über solche spielformen<br />

sind im buchhan<strong>de</strong>l erhältlich o<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n im internet beschrieben. Da diese<br />

spiele nicht im regelbuch verbindlich beschrieben wer<strong>de</strong>n, ist es erfor<strong>de</strong>rlich, in<br />

<strong>de</strong>r ausschreibung genau auf die spielweise und Wertung einzugehen.<br />

189


190<br />

Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

3.4 VoRGABEnVERTEILunG<br />

Während in allen an<strong>de</strong>ren sportarten im Wesentlichen die absoluten Leistungen<br />

(„brutto“) <strong>de</strong>r sportler verglichen wer<strong>de</strong>n, kennt <strong>Golf</strong> eine zusätzliche Wertung<br />

(„netto“) nach einem fein ausbalancierten Vorgabensystem. im amateurbereich<br />

spielt es sogar eine bestimmen<strong>de</strong> rolle: nettowertungen wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Wettspielauswertung<br />

zu Grun<strong>de</strong> gelegt, bruttoergebnisse oft nur am ran<strong>de</strong> erwähnt o<strong>de</strong>r nur<br />

bei sportlich anspruchsvollen Wettspielen ausgeschrieben. Weil das so ist, kommt<br />

<strong>de</strong>r anwendung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems mit <strong>de</strong>r möglichkeit von „nettowertungen“<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> be<strong>de</strong>utung zu. so erreicht man, dass spieler unterschiedlichen<br />

spielpotentials gegeneinan<strong>de</strong>r antreten können, ohne dass <strong>de</strong>r bessere<br />

spieler von vornherein uneinholbar vorne liegt. man vergleicht die relative Leistung<br />

im Verhältnis zum individuellen spielpotential und stellt damit <strong>de</strong>n sportlichen<br />

Wettkampf auf eine völlig neue Grundlage.<br />

bei <strong>de</strong>r abrechnung eines einzel-Zählspiels genügt es, die <strong>de</strong>m spieler zustehen<strong>de</strong>n<br />

Vorgabenschläge (also seine DGV-spielvorgabe / club-spielvorgabe)<br />

pauschal von seinem run<strong>de</strong>nergebnis abzuziehen. es spielt hier keine rolle, an<br />

welchen Löchern er welche schlagzahl erzielt hat.<br />

an<strong>de</strong>rs verhält es sich bei Zählspielen Gegen par o<strong>de</strong>r nach stableford und bei<br />

Lochspielen. Dort wird lochweise gewertet. um lochweise werten zu können, muss<br />

für alle beteiligten feststehen, an welchen Löchern einzelne Vorgabenschläge <strong>de</strong>r<br />

DGV-spielvorgabe bzw. club-spielvorgabe zu verrechnen sind. Deshalb schreibt<br />

auch regel 33-4 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln vor, dass die spielleitung die Vorgabenverteilung<br />

auf die einzelnen Löcher bekannt geben muss. theoretisch könnte eine spielleitung<br />

also für je<strong>de</strong>s Wettspiel in ihrer Verantwortung die Vorgabenverteilung än<strong>de</strong>rn.<br />

Der praxis entspricht das nicht: Der spielausschuss wird dauerhaft eine Vorgabenverteilung<br />

festsetzen und auf Zählkarten und abschlagstafeln bekannt machen.<br />

Die bekanntgabe <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung hat also für je<strong>de</strong>s Wettspiel (unabhängig<br />

von <strong>de</strong>r Frage, ob das Wettspiel vorgabenwirksam ist) und je<strong>de</strong> eDs-run<strong>de</strong><br />

zu erfolgen. es empfiehlt sich eine einmalige Festlegung auf unbestimmte Zeit.<br />

Je<strong>de</strong>nfalls sollten Än<strong>de</strong>rungen während einer spielsaison vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

regel 33-4 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln verlangt von spielleitungen zwingend, die Verteilung<br />

<strong>de</strong>r Vorgaben auf die Löcher bekannt zu geben.<br />

um ein weitgehend einheitliches Verfahren sicherzustellen, sollte Folgen<strong>de</strong>s<br />

beachtet wer<strong>de</strong>n:<br />

a) es ist eine bekannte tatsache, dass die Vorgabenverteilung tatsächlich keinen<br />

einfluss auf die stablefor<strong>de</strong>rgebnisse und damit auf die Vorgabenfortschreibung<br />

hat.<br />

Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

b) es ist wichtig, dass Vorgabenschläge von jeglichem Vorgabenunterschied<br />

gleichmäßig über die 18 Löcher verteilt gegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

c) Dies wird bestmöglich erreicht, in <strong>de</strong>m die ungera<strong>de</strong>n nummern (1, 3, 5, 7,<br />

9, 11, 13, 15, 17) <strong>de</strong>s Vorgabenverteilungsschlüssels auf <strong>de</strong>n längeren neun<br />

Löchern <strong>de</strong>s platzes vergeben wer<strong>de</strong>n und die gera<strong>de</strong>n nummern (2, 4, 6, 8,<br />

10, 12, 14, 16, 18) auf <strong>de</strong>n kürzeren neun Löchern. Hinweis: bei Wettspielen<br />

über neun Löcher dürfen nur ungera<strong>de</strong> Vorgabenverteilungsziffern angewandt<br />

wer<strong>de</strong>n, da in <strong>de</strong>r software die richtige berechnung <strong>de</strong>r gerun<strong>de</strong>ten spielvorgabe<br />

hiervon abhängt.<br />

Für Wettspiele über neun Löcher müssen die zu spielen<strong>de</strong>n Löcher jedoch<br />

mit ungera<strong>de</strong>n Vorgabenverteilungsschlüsseln versehen wer<strong>de</strong>n, da sonst das<br />

von <strong>de</strong>r clubverwaltungssoftware angewandte Verfahren zur berechnung <strong>de</strong>r<br />

spielvorgabe die Vorgabenschläge nicht richtig zuweist.<br />

d) Das Durchschnittsergebnis über par eines Loches ist ein Kennzeichen für seine<br />

schwierigkeit.<br />

e) es sollte versucht wer<strong>de</strong>n, für Damen und Herren eine gemeinsame Vorgabenverteilung<br />

festzusetzen.<br />

f) Der spieler, <strong>de</strong>r Vorgabenschläge erhält, sollte diese zuerst auf <strong>de</strong>m schwierigsten<br />

par-5-Loch erhalten, danach auf <strong>de</strong>m schwierigsten par-4-Loch und<br />

dann auf <strong>de</strong>n restlichen par-5-Löchern. anschließend folgen die weiteren par-<br />

4-Löcher und zum schluss die par-3-Löcher.<br />

g) ein sehr schweres par-3-Loch kann schwieriger eingestuft wer<strong>de</strong>n als ein par 4.<br />

schwierige Löcher sind im allgemeinen die Löcher, bei <strong>de</strong>nen ein durchschnittlicher<br />

spieler nicht mit zwei schlägen weniger als <strong>de</strong>m par <strong>de</strong>s Lochs das Grün<br />

erreichen kann.<br />

Die Zuordnung <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung auf die Löcher kann wie folgt geschehen:<br />

a) Die Löcher wer<strong>de</strong>n in sechs Gruppen von drei Löchern aufgeteilt (1, 2, 3 / 4,<br />

5, 6 / usw.)<br />

b) Die Vorgabenverteilung 1 wird nicht auf die Löcher 1 - 3 o<strong>de</strong>r 16 - 18 gelegt.<br />

c) Die summe <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung <strong>de</strong>r sechs Gruppen sollte 27 - 30 betragen.<br />

d) Die ungera<strong>de</strong>n Zahlen wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n ersten neun Löchern vergeben und<br />

die gera<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n zweiten neun Löchern o<strong>de</strong>r umgekehrt (neun-Löcher-<br />

Wettspiele wer<strong>de</strong>n mit einer ungera<strong>de</strong>n Vorgabenverteilung gespielt).<br />

e) Die Vorgabenverteilungen 1 - 6 sollen nicht auf benachbarten Löchern liegen.<br />

beispiel:<br />

Vorgabenverteilung 1 auf das schwierigste <strong>de</strong>r Löcher 7, 8, 9 vergeben (4, 5, 6<br />

bei neun Löchern).<br />

Vorgabenverteilung 2 auf das schwierigste <strong>de</strong>r Löcher 13, 14, 15 vergeben.<br />

191


192<br />

Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

Vorgabenverteilung 3 auf das schwierigste <strong>de</strong>r Löcher 4, 5, 6 vergeben (7, 8, 9<br />

bei neun Löchern).<br />

Vorgabenverteilung 4 auf das schwierigste <strong>de</strong>r Löcher 10, 11, 12 vergeben.<br />

Vorgabenverteilung 5 auf das schwierigste <strong>de</strong>r Löcher 1, 2, 3 vergeben.<br />

Vorgabenverteilung 6 auf das schwierigste <strong>de</strong>r Löcher 16, 17, 18 vergeben.<br />

Die Vorgabenverteilungen 7 - 12 wer<strong>de</strong>n gleichmäßig über die sechs Gruppen<br />

verteilt; „7“ muss nicht in die Gruppe 7, 8, 9 passen.<br />

Die Vorgabenverteilungen 13 - 18 wer<strong>de</strong>n anschließend auf die gleiche art<br />

vergeben.<br />

ergebnis:<br />

Löcher 1, 2, 3 Vorgabenverteilung 5, 7, 15 summe: 27<br />

Löcher 4, 5, 6 Vorgabenverteilung 3, 11, 13 summe: 27<br />

Löcher 7, 8, 9 Vorgabenverteilung 1, 9, 17 summe: 27<br />

Löcher 10, 11, 12 Vorgabenverteilung 4, 12, 14 summe: 30<br />

Löcher 13, 14, 15 Vorgabenverteilung 2, 10, 18 summe: 30<br />

Löcher 16, 17, 18 Vorgabenverteilung 6, 8, 16 summe: 30<br />

anmerkung 1: par ist kein maß für die schwierigkeit eines platzes. Lange par-3-<br />

und par-4-Löcher wer<strong>de</strong>n oft vor par-5-Löchern mit niedrigen Vorgabenverteilungsschlüsseln<br />

versehen, weil es einfacher zu sein scheint, auf <strong>de</strong>m par 5 ein par zu<br />

spielen als auf <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n par-3- und par-4-Löchern. Die langen par-3-Löcher und<br />

par-4-Löcher sind jedoch oft für <strong>de</strong>n guten spieler schwer in par zu spielen, aber<br />

einfache bogey-Löcher für einen spieler mit hoher Vorgabe. Die schwierigkeit im<br />

Verhältnis zum par sollte daher bei <strong>de</strong>r aufstellung <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung nicht<br />

beachtet wer<strong>de</strong>n. ausnahme: ein <strong>Golf</strong>club gibt Vorgabenschläge im Lochspiel auf<br />

<strong>de</strong>n „Differenzlöchern“, s. anhang D, Vorgabenzuteilung.<br />

anmerkung 2: bei <strong>de</strong>r aufstellung <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung sollte beachtet wer<strong>de</strong>n,<br />

dass gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r mehrzahl <strong>de</strong>r privaten Lochspiele nur wenige Vorgabenschläge<br />

gegeben wer<strong>de</strong>n (da häufig spieler vergleichbaren spielpotentials<br />

gegeneinan<strong>de</strong>r spielen), was eine gleichmäßige Verteilung <strong>de</strong>r Vorgabenschläge<br />

wichtig erscheinen lässt.<br />

sollen auf 27-Loch-plätzen neun-Löcher-run<strong>de</strong>n mehrfach miteinan<strong>de</strong>r kombiniert<br />

wer<strong>de</strong>n, so sollte für die jeweiligen neun Löcher die Vorgabenverteilung getrennt<br />

vorgenommen wer<strong>de</strong>n (also jeweilige ermittlung <strong>de</strong>r Vorgabenverteilungsschlüssel<br />

1 – 9 für je<strong>de</strong> neun-Löcher-run<strong>de</strong>).<br />

Hinweis 1: spieler mit „plus“-Vorgabe müssen schläge gewähren. Dies beginnt<br />

mit <strong>de</strong>m leichtesten Loch <strong>de</strong>r festgesetzten run<strong>de</strong>.<br />

Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

Hinweis 2: es ist durchaus eine unterschiedliche Vorgabenverteilung für Damen<br />

und Herren <strong>de</strong>nkbar. im Lochspiel gilt dann die Vorgabenverteilung <strong>de</strong>sjenigen<br />

spielers, <strong>de</strong>r Vorgabenschläge „bekommt“. allerdings empfiehlt sich eine für alle<br />

spieler einheitliche Vorgabenverteilung schon wegen <strong>de</strong>r einfacheren Handhabung<br />

(z. b. bei gemischten Vierer-Lochspielen).<br />

3.5 nEun LöCHER VoRGABEnWIRKSAM<br />

DGV-mitglie<strong>de</strong>r, die einen spielbetrieb nach <strong>de</strong>n Vorgaben- und spielbestimmungen<br />

<strong>de</strong>s DGV durchführen dürfen, haben das recht, neben 18-Löcher-Wettspielen<br />

auch vorgabenwirksame Wettspiele über neun Löcher abzuhalten.<br />

Wichtige eckpunkte auf einen blick<br />

– neun-Löcher-Wettspiele sind nur für spieler <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 3 – 5<br />

(11,5 – 36,0) und spieler mit clubvorgabe (37 – 54) vorgabenwirksam.<br />

– Dem auf neun Löchern erzielten ergebnis wer<strong>de</strong>n für die Vorgabenverwaltung<br />

18 stableford-nettopunkte (für die nicht gespielten zweiten neun Löcher)<br />

hinzugezählt.<br />

– Die pufferzonen sind gegenüber run<strong>de</strong>n über 18 Löcher reduziert:<br />

DGV-Vorgabenklasse 3: 35 – 36 stableford-nettopunkte<br />

DGV-Vorgabenklasse 4: 34 – 36 stableford-nettopunkte,<br />

DGV-Vorgabenklasse 5: 33 – 36 stableford-nettopunkte.<br />

DGV-Vorgabenklasse 6: Keine pufferzone, da keine Heraufsetzungen<br />

– Die clubverwaltungssoftware enthält für die Durchführung von Wettspielen<br />

über neun Löcher eine separate Funktion.<br />

– abgebrochene 18-Löcher-Wettspiele dürfen nicht nachträglich zu vorgabenwirksamen<br />

neun-Löcher-Wettspielen erklärt wer<strong>de</strong>n.<br />

Welche Löcher eines <strong>Golf</strong>platzes wer<strong>de</strong>n für ein neun-Löcher-Wettspiel genutzt?<br />

es ist je<strong>de</strong>m DGV-mitglied freigestellt, die für ihn sinnvollste neun-Löcher-run<strong>de</strong><br />

für ein vorgabenwirksames Wettspiel anzubieten. Dabei wird es sich und sollte<br />

es sich regelmäßig um die Halbrun<strong>de</strong>n, also entwe<strong>de</strong>r die bahnen 1 – 9 o<strong>de</strong>r<br />

10 – 18, han<strong>de</strong>ln. besteht eine nachvollziehbare begründung, kann aber auch<br />

eine an<strong>de</strong>re Kombination von Löchern für die neun-Löcher-run<strong>de</strong> herangezogen<br />

wer<strong>de</strong>n (z. b. Löcher 1 – 7 und 17 + 18). Letzteres vor allem dann, wenn beispielsweise<br />

das 9. Grün o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r 10. abschlag nicht in <strong>de</strong>r nähe <strong>de</strong>s clubhauses<br />

gelegen sind.<br />

Welche course-rating-Werte wer<strong>de</strong>n für die neun-Löcher-run<strong>de</strong> genutzt?<br />

Je<strong>de</strong>s DGV-mitglied mit 18 o<strong>de</strong>r mehr spielbahnen besitzt automatisch die rating-<br />

Werte für die jeweiligen Halbrun<strong>de</strong>n „1 – 9“, „10 – 18“ usw. nur wenn ein<br />

193


194<br />

Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

<strong>Golf</strong>club eine davon abweichen<strong>de</strong> neun-Löcher-run<strong>de</strong> anbieten möchte (beispielsweise<br />

1 – 7 + 17 und 18), muss hierfür ein individueller rating-Wert beim<br />

DGV angefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. nach erhalt <strong>de</strong>r neuen course-rating-Werte müssen<br />

die entsprechen<strong>de</strong>n neun-Löcher-run<strong>de</strong>n als „neue“ bzw. „weitere“ plätze in <strong>de</strong>r<br />

clubverwaltungs-software angelegt wer<strong>de</strong>n. DGV-mitglie<strong>de</strong>r, die nur über neun<br />

Löcher verfügen, sind von diesen anpassungen nicht betroffen und spielen mit <strong>de</strong>n<br />

ihnen bereits heute bekannten course-rating-Werten auch in <strong>de</strong>n neun-Löcher-<br />

Wettspielen. es ist sorgsam darauf zu achten, dass bei <strong>de</strong>r anlage eines neun-<br />

Löcher-Wettspiels aus <strong>de</strong>r clubverwaltungs-software auch <strong>de</strong>r richtige platz (z. b.<br />

die richtige neun-Löcher-Kombination) ausgewählt wird, da es sonst zu falschen<br />

Vorgaben bzw. einer falschen auswertung kommen wird.<br />

Für die Vorgabenfortschreibung wird ein 18-Löcher-ergebnis benötigt, das die<br />

clubverwaltungs-software „versteht“. Wie erhält man dieses?<br />

entsprechend <strong>de</strong>n aktuellen Vorgaben <strong>de</strong>r european <strong>Golf</strong> association und <strong>de</strong>s<br />

DGV-Vorgabensystems wer<strong>de</strong>n stets zu <strong>de</strong>n tatsächlich erzielten stableford-nettopunkten<br />

<strong>de</strong>r gespielten neun Löcher weitere 18-stableford-nettopunkte dazuaddiert<br />

und damit, so haben es auch die statistischen erhebungen ergeben, die nicht<br />

gespielten zweiten neun Löcher „neutralisiert“. Die aktualisierte clubverwaltungssoftware<br />

addiert diese punkte automatisch beim Übertrag <strong>de</strong>r ergebnisse in das<br />

stammblatt. so erhält man ein 18-Löcher-ergebnis bei nur neun gespielten bahnen.<br />

Dieses Verfahren ist natürlich ausschließlich bei Wettspielen zulässig, die von<br />

vornherein als neun-Löcher-Wettspiele ausgeschrieben wur<strong>de</strong>n.<br />

besteht eine Verpflichtung, neun-Löcher-Wettspiele anzubieten?<br />

nein. neun-Löcher-Wettspiele sind ein angebot <strong>de</strong>s DGV. Je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>club kann<br />

frei entschei<strong>de</strong>n, ob er vorgabenwirksame neun-Löcher-Wettspiele ausrichtet o<strong>de</strong>r<br />

nicht (so wie auch über an<strong>de</strong>re ausschreibungs<strong>de</strong>tails wie stableford, Zählspiel,<br />

gegen par, eclectic usw. entschie<strong>de</strong>n wird).<br />

Können wir <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Vorgabenverteilungsschlüssel bei neun-Löcher-<br />

Wettspielen nutzen?<br />

Wird ein neun-Löcher-Wettspiel auf <strong>de</strong>r ersten Halbrun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s platzes (die ersten<br />

neun spielbahnen) gespielt, wird <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong> Verteilungsschlüssel genutzt,<br />

sofern er nur aus ungera<strong>de</strong>n Zahlen besteht.<br />

Wer<strong>de</strong>n die zweiten neun Löcher als vorgabenwirksame neun-Löcher-run<strong>de</strong><br />

genutzt o<strong>de</strong>r haben die ersten neun Löcher sowohl gera<strong>de</strong> wie auch ungera<strong>de</strong><br />

Vorgabenverteilungsschlüssel, so müssen die bestehen<strong>de</strong>n Verteilungsschlüssel<br />

alle zu ungera<strong>de</strong>n Ziffern abgeän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n (2 wird zu 1, 4 zu 3, 6 zu 5 etc.).<br />

Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

Dies ist notwendig, da die clubverwaltungssoftware bei <strong>de</strong>r berechnung <strong>de</strong>r<br />

spielvorgabe immer von einer 18-Löcher-run<strong>de</strong> ausgeht. um <strong>de</strong>m spieler auf<br />

<strong>de</strong>r run<strong>de</strong> über neun Löcher die Hälfte seiner spielvorgabe <strong>de</strong>r 18-Löcher-run<strong>de</strong><br />

geben zu können, wer<strong>de</strong>n die Vorgabenschläge für die ungera<strong>de</strong>n Vorgabenverteilungsschlüssel<br />

angesetzt, was bei ungera<strong>de</strong>n spielvorgaben auch gleich die<br />

erfor<strong>de</strong>rliche aufrundung ergibt. so wird z. b. ein spieler mit einer spielvorgabe<br />

elf seine elf Vorgabenschläge auf <strong>de</strong>n Löchern mit <strong>de</strong>m Vorgabenverteilungsschlüssel<br />

1 bis 11 erhalten. er wird die ihm in einem neun-Löcher.Wettspiel<br />

zustehen<strong>de</strong>n sechs Vorgabenschläge auf <strong>de</strong>n ersten neun Löchern jedoch nur mit<br />

sicherheit erhalten, wenn auf <strong>de</strong>n ersten neun Löchern alle ungera<strong>de</strong>n Vorgabenverteilungsschlüssel<br />

vorkommen.<br />

Wie wird in einem neun-Löcher-Wettspiel gestochen?<br />

Wie bei 18-Löcher-Wettspielen liegt art und Weise <strong>de</strong>s stechens im ermessen <strong>de</strong>s<br />

jeweiligen DGV-mitglieds. sollte ein Kartenstechen vorgesehen sein, so empfiehlt<br />

sich, dass bei schlag- o<strong>de</strong>r punktgleichheit die besseren letzten 6, 3, 1 Löcher<br />

entschei<strong>de</strong>n und danach das Los. Der stechmodus „schwerste / leichteste Löcher“<br />

nach <strong>de</strong>m Vorgabenverteilungsschlüssel ist hier nicht anwendbar, da in einem<br />

Wettspiel über neun Löcher nur Vorgabenverteilungsschlüssel mit ungera<strong>de</strong>n Zahlen<br />

vorkommen.<br />

Welche abschlagsfarben sollen gespielt wer<strong>de</strong>n?<br />

Hier gilt wie bei einem Wettspiel über 18 Löcher, dass man <strong>de</strong>n spielern die<br />

abschlagfarben anbieten sollte, auf <strong>de</strong>nen sie nicht überfor<strong>de</strong>rt aber auch nicht<br />

unterfor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Generell sollten spieler mit höheren Vorgaben von <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren<br />

abschlägen spielen.<br />

Dürfen auch eDs-run<strong>de</strong>n über neun Löcher gespielt wer<strong>de</strong>n?<br />

Ja. es liegt jedoch im ermessen <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>clubs, ob er eDs-run<strong>de</strong>n über neun Löcher<br />

anbietet o<strong>de</strong>r auf einen bestimmten personenkreis eingeschränkt. so kann es z. b.<br />

sinnvoll sein, nur clubvorgabenspielern o<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rn eDs-run<strong>de</strong>n über neun Löcher<br />

zu gestatten. eDs-run<strong>de</strong>n über 18 Löcher dürfen dagegen nicht eingeschränkt wer<strong>de</strong>n<br />

(siehe Ziffer 3.8 DGV Vs).<br />

195


196<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

Abschnitt 4.<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

4.1 InHALT Von AuSSCHREIBunGEn<br />

Wie schon ausführlich im abschnitt 2. dargestellt, muss die spielleitung die bedingungen<br />

ausschreiben, unter <strong>de</strong>nen ein Wettspiel durchgeführt wird (regel 33-1 <strong>de</strong>r<br />

<strong>Golf</strong>regeln).<br />

im einzelnen muss je<strong>de</strong> ausschreibung für vorgabenwirksame Wettspiele die punkte<br />

behan<strong>de</strong>ln, die im DGV-Vorgabensystem vorgesehen sind (siehe dort Ziffer 3.6).<br />

auch extra Day scores (vorgabenwirksame privatrun<strong>de</strong>n nach Ziffer 3.8 <strong>de</strong>s DGV-<br />

Vorgabensystems) bedürfen als Grundlage einer ausschreibung. soweit nach <strong>de</strong>m<br />

DGV-Vorgabensystem (siehe dort) spielraum besteht, sollen die folgen<strong>de</strong>n ausführungen<br />

wichtige Leitlinien für die ausschreibung sein.<br />

auch für alle sonstigen (nicht vorgabenwirksamen) Wettspiele sollte die spielleitung<br />

sich an <strong>de</strong>n bestimmungen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems und <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n regelungen<br />

orientieren. Dies schon <strong>de</strong>shalb, weil dort bestimmungen, Hinweise und regelungsalternativen<br />

dargestellt sind, die sich über einen langen Zeitraum in <strong>de</strong>r praxis<br />

bewährt haben. Ziel sollte stets sein, die ausschreibung so kurz wie möglich, jedoch<br />

so lang wie nötig zu gestalten. Das be<strong>de</strong>utet, dass alle sachverhalte geregelt wer<strong>de</strong>n<br />

sollen, die für die ordnungsgemäße abwicklung <strong>de</strong>s Wettspiels unabdingbar sind.<br />

Wie bereits in abschnitt 2. (Ziffer 2.2.3) dargestellt, kann die ausschreibung zu<br />

einem einzelnen Wettspiel dadurch von einer Fülle von Details entlastet wer<strong>de</strong>n,<br />

dass man als Grundlage für <strong>de</strong>n Wettspielbetrieb eine allgemeine Wettspielordnung<br />

bzw. rahmenausschreibung erstellt. in diesem Fall muss in <strong>de</strong>r einzelausschreibung<br />

auf die zusätzliche Geltung <strong>de</strong>r Wettspielordnung / rahmenausschreibung<br />

hingewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />

im einzelnen ist (neben <strong>de</strong>n bereits in abschnitt 2., Ziffer 2.2.3, aufgeführten<br />

punkten) Folgen<strong>de</strong>s zu beachten:<br />

4.1.1 Bezeichnung, Spielform, und Anzahl Löcher <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

– etwaiger eigenname; beispiel: „monatsbecher Juli“.<br />

– spielform; beispiele: „einzel-Zählspiel über 36 Löcher mit Vorgabe“;<br />

„Vierer-Zählspiel für gemischte paare mit Vorgabe“ etc.<br />

bei spielformen, die nicht in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln aufgeführt wer<strong>de</strong>n (z. b. scramble),<br />

muss genau beschrieben wer<strong>de</strong>n, wie diese spielform abläuft, <strong>de</strong>nn diese spielformen<br />

haben sich möglicherweise in verschie<strong>de</strong>nen regionen unterschiedlich<br />

entwickelt.<br />

197


198<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

beispiel 1:<br />

monatsbecher Juli, Zählspiel über 18 Löcher<br />

beispiel 2:<br />

pfingst-cup <strong>2012</strong>, Zählspiel über 36 Löcher, Vorgabenfortschreibung s. Wertung<br />

4.1.2 Abschläge<br />

in <strong>de</strong>r ausschreibung sollen die abschläge aufgeführt wer<strong>de</strong>n, von <strong>de</strong>nen gespielt<br />

wird, damit <strong>de</strong>r spieler vorab berechnen kann, mit welcher Vorgabe er antreten wird.<br />

nicht nur Kin<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r senioren, son<strong>de</strong>rn anfänger je<strong>de</strong>n alters und mit einer<br />

Vorgabe <strong>de</strong>r Klasse 5 o<strong>de</strong>r 6 sollten generell von vor<strong>de</strong>ren abschlägen spielen<br />

(orange, rot blau), falls die gelben o<strong>de</strong>r gar die weißen abschläge für <strong>de</strong>ren<br />

spielstärke unangemessen sind.<br />

Hat ein <strong>Golf</strong>platz noch kein course rating für Herren für die vor<strong>de</strong>ren abschläge<br />

(orange, rot, blau), rechnet <strong>de</strong>r Deutsche <strong>Golf</strong> Verband auf antrag <strong>de</strong>s DGV-mitglieds<br />

einen cr- und slope-Wert aus. Herren aller altersklassen und spielstärke<br />

können dann von diesen abschlägen vorgabenwirksam spielen.<br />

beispiel:<br />

abschläge: Herren bis stammvorgabe 26,4: gelb<br />

Herren ab stammvorgabe 26,5 bis 36,0: blau<br />

Herren ab clubvorgabe 37: rot<br />

Damen bis stammvorgabe 18,0: blau<br />

Damen ab stammvorgabe 18,1: rot<br />

4.1.3 Verbindlichkeit <strong>de</strong>r Verbandsordnungen<br />

Von einem regelgerechten <strong>Golf</strong>wettspiel kann nur dann gesprochen wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn ihm die offiziellen <strong>Golf</strong>regeln (einschl. amateurstatut) zu Grun<strong>de</strong> gelegt<br />

wer<strong>de</strong>n. es ist unverzichtbar, auch das DGV-Vorgabensystem zur Grundlage <strong>de</strong>s<br />

Wettspiels zu machen.<br />

um diese Verbandsordnungen <strong>de</strong>s DGV verbindlich zu machen, bedarf es folgen<strong>de</strong>n<br />

textes:<br />

„Gespielt wird nach <strong>de</strong>n offiziellen <strong>Golf</strong>regeln (einschl. amateurstatut) <strong>de</strong>s<br />

Deutschen <strong>Golf</strong> Verban<strong>de</strong>s e.V. Das Wettspiel wird auf Grundlage <strong>de</strong>s DGV-<br />

Vorgabensystems ausgerichtet. einsichtnahme in diese Verbandsordnungen im<br />

sekretariat.“<br />

Der Hinweis auf das DGV-Vorgabensystem muss auch bei nicht vorgabenwirksamen<br />

spielen enthalten sein, da auch dort die auf Grundlage <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

errechneten Vorgaben gelten.<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

Will man darüber hinaus auf Grundlage <strong>de</strong>r in diesem spiel- und Wettspielhandbuch<br />

ausgesprochenen empfehlungen (farbig hinterlegte textstellen) spielen, so<br />

müssen die entsprechen<strong>de</strong>n regelungen zusätzlich in die ausschreibung aufgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n. ein bloßer Hinweis („Gespielt wird nach <strong>de</strong>n empfehlungen <strong>de</strong>s<br />

sWsH.“) reicht nicht. Dies allein schon <strong>de</strong>shalb, weil bei einem bloßen Hinweis<br />

auf „die empfehlungen“ <strong>de</strong>r spieler ohne Lektüre <strong>de</strong>s spiel- und Wettspielhandbuchs<br />

über <strong>de</strong>n inhalt <strong>de</strong>r regelungen im unklaren bliebe.<br />

4.1.4 Art <strong>de</strong>r Vorgabe und Vorgabenwirksamkeit<br />

– Vorgabe gemäß spielform (siehe abschnitt 3.); beispiel: „Lochspiel mit vollem<br />

Vorgabenunterschied <strong>de</strong>r Gegner auf die Löcher verteilt“.<br />

– bei Zählspielen (inkl. par und stableford) Klarstellung, ob nach <strong>de</strong>m DGV-<br />

Vorgabensystem vorgabenwirksam o<strong>de</strong>r nicht; beispiel:<br />

„Das Wettspiel ist vorgabenwirksam“.<br />

Hinweis: Liegen die „technischen Voraussetzungen“ für vorgabenwirksames spiel<br />

vor (z. b.: abschlagsmarkierungen innerhalb <strong>de</strong>r Zählspielabschläge korrekt<br />

gesteckt, platzregeln entsprechend <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln), so ist ein Wettspiel, ohne<br />

dass es auf <strong>de</strong>n Hinweis „vorgabenwirksam“ in <strong>de</strong>r ausschreibung ankäme,<br />

„automatisch“ vorgabenwirksam.<br />

Diese „automatik“ kann man nur verhin<strong>de</strong>rn, in<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r ausschreibung vor<br />

beginn <strong>de</strong>s Wettspiels die Vorgabenwirksamkeit ausgeschlossen wird, was nicht<br />

ohne ernsthaften äußeren Anlass (z. B. schlechter Platzzustand) geschehen darf.<br />

(vgl. DGV-Vorgabensystem, Ziffer 3.4.7).<br />

es darf nicht vorkommen, dass die teilnehmer innerhalb eines Wettspiels wünschen<br />

können, ob sie vorgabenwirksam o<strong>de</strong>r nicht vorgabenwirksam spielen. eine<br />

solche Wahlmöglichkeit vermin<strong>de</strong>rt die sportliche Vergleichbarkeit <strong>de</strong>r ergebnisse,<br />

da viele spieler in nicht vorgabenwirksamen spielen <strong>de</strong>utlich an<strong>de</strong>rs spielen<br />

als in vorgabenwirksamen Wettspielen. Fin<strong>de</strong>t an einem tag bei vorgabenwirksamen<br />

bedingungen ein Wettspiel statt, so sollte dies immer für alle spieler<br />

vorgabenwirksam sein.<br />

4.1.5 Teilnehmer und Stammvorgaben <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

Genaue angaben über personenkreis und stammvorgaben <strong>de</strong>r zugelassenen<br />

teilnehmer.<br />

spieler wer<strong>de</strong>n heute in <strong>de</strong>n seltensten Fällen ihr alter, ihren Heimatclub o<strong>de</strong>r ihre<br />

Vorgabe nachweisen müssen, da diese Daten bei <strong>de</strong>r erfassung <strong>de</strong>s spielers über<br />

199


200<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

das intranet übertragen wer<strong>de</strong>n. bei spielern mit einer mitgliedschaft im ausland<br />

ist eine manuelle Kontrolle dieser Daten erfor<strong>de</strong>rlich, wobei unbedingt Wert auf<br />

ein aktuelles Vorgabenstammblatt gelegt wer<strong>de</strong>n sollte und nicht nur auf einen<br />

formlosen Vorgabennachweis.<br />

natürlich muss ein spieler in <strong>de</strong>r ausschreibung erkennen können, ob er die<br />

bedingungen erfüllt, sich zu einem bestimmten Wettspiel mel<strong>de</strong>n zu können.<br />

beispiel:<br />

teilnahmeberechtigt sind mit<br />

einer Höchstvorgabe .<br />

Die Variablen sind entsprechend einzusetzen, wobei diese kombiniert o<strong>de</strong>r addiert<br />

wer<strong>de</strong>n können. beliebige an<strong>de</strong>re Kriterien können aufgestellt wer<strong>de</strong>n, z. b. „alle<br />

sieger und platzierte <strong>de</strong>r diesjährigen monatsbecher“.<br />

es empfiehlt sich, <strong>de</strong>n Fall zu regeln, dass die stammvorgabe eines gemel<strong>de</strong>ten<br />

teilnehmers zwischen mel<strong>de</strong>schluss und spieltermin die zulässige min<strong>de</strong>st- o<strong>de</strong>r<br />

Höchstvorgabe unter- o<strong>de</strong>r überschreitet.<br />

beispiel:<br />

„Wird die stammvorgabe eines rechtzeitig gemel<strong>de</strong>ten teilnehmers zwischen<br />

mel<strong>de</strong>schluss und spieltermin über die zulässige Höchstvorgabe xx,0 (DGVstammvorgabe)<br />

hinaus heraufgesetzt, so muss sich <strong>de</strong>r teilnehmer mit <strong>de</strong>r<br />

zulässigen Höchstvorgabe begnügen“.<br />

Die ausschreibung sollte normalerweise ausschließen, dass spieler mit höherer<br />

als <strong>de</strong>r ausgeschriebenen Vorgabe mel<strong>de</strong>n und sich mit <strong>de</strong>r zulässigen Höchstvorgabe<br />

begnügen dürfen. es könnte bei einem zahlenmäßig beschränkten teilnehmerfeld<br />

sonst z. b. passieren, dass plätze von reduzierten niedrigen Vorgaben<br />

besetzt wer<strong>de</strong>n und tatsächliche niedrige Vorgaben abgewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />

bei Viererspielen ist es oft sinnvoll o<strong>de</strong>r auch reizvoll, die gefor<strong>de</strong>rte Zusammensetzung<br />

<strong>de</strong>r paare nach partnern und Vorgaben genau zu <strong>de</strong>finieren. so kann die<br />

ausschreibung eine addierte Höchstvorgabe festlegen, um nicht zwei anfänger<br />

mit ggf. langsamem spiel im Wettspiel zu haben. aber auch die Zusammenstellung<br />

<strong>de</strong>r paare lässt beson<strong>de</strong>rheiten zu: Gemischter Vierer (Dame und Herr),<br />

ehepaarvierer, tiger und rabbit (erfahrener <strong>Golf</strong>er und anfänger), mini und maxi<br />

(erwachsener und Jugendlicher), mitglied und Gast (paare aus je zwei clubs im<br />

Freundschaftsspiel) usw.<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

4.1.6 Höchst- und Min<strong>de</strong>stzahl <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

– soll die Höchstzahl <strong>de</strong>r teilnehmer beschränkt wer<strong>de</strong>n, so muss die ausschreibung<br />

genau besagen, wie mit überzähligen meldungen verfahren wird; beispiel:<br />

„Das teilnehmerfeld wird auf 56 paare beschränkt; mel<strong>de</strong>n mehr paare,<br />

entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r mel<strong>de</strong>eingang, bei gleichzeitiger meldung das Los.“. Häufig<br />

wird eine Warteliste geführt, aus <strong>de</strong>r rechtzeitig gemel<strong>de</strong>te spieler nachrücken,<br />

wenn absagen aus <strong>de</strong>m teilnehmerfeld eingehen. Die tatsache, dass eine<br />

Warteliste geführt wird, sollte in <strong>de</strong>r ausschreibung mitgeteilt wer<strong>de</strong>n („es wird<br />

eine Warteliste geführt.“), da an<strong>de</strong>rnfalls die spieler <strong>de</strong>s „or<strong>de</strong>ntlichen“ Fel<strong>de</strong>s<br />

evtl. anspruch darauf anmel<strong>de</strong>n mögen, die preise unter sich auszuspielen.<br />

– soll eine min<strong>de</strong>stzahl von teilnehmern Voraussetzung sein, so muss die ausschreibung<br />

dies besagen; beispiel:<br />

„bei weniger als acht rechtzeitig gemel<strong>de</strong>ten teilnehmern entfällt das<br />

Wettspiel.“.<br />

4.1.7 ort, Termin, frist <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

– Festlegung <strong>de</strong>s tages <strong>de</strong>s Wettspiels und <strong>de</strong>r uhrzeit <strong>de</strong>s startbeginns; beispiel:<br />

„samstag, <strong>de</strong>n 15. Juli, start ab 07.30 uhr auf <strong>de</strong>m Westplatz.“.<br />

– bei spielen mit Wettspiel- o<strong>de</strong>r run<strong>de</strong>nfrist (wie auswahlspielen, K.o.-Lochspielen<br />

o. ä.) beginn und en<strong>de</strong> <strong>de</strong>r run<strong>de</strong>nfrist mit regelung <strong>de</strong>s Verfahrens<br />

nach regel 33-3 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>r nichteinigung über frei zu<br />

vereinbaren<strong>de</strong> Lochspieltermine; beispiel:<br />

„Die Lochspiele sind während <strong>de</strong>r run<strong>de</strong>nfristen <strong>de</strong>s spielplans nach freier<br />

terminvereinbarung auszutragen. bei nichteinigung <strong>de</strong>r Gegner gilt <strong>de</strong>r letzte<br />

spieltag <strong>de</strong>r run<strong>de</strong>, 14.00 uhr, als von <strong>de</strong>r spielleitung angesetzter termin.<br />

eine einmal erzielte einigung kann nur mit Zustimmung <strong>de</strong>s Gegners geän<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n. Wer zum vereinbarten bzw. als angesetzt gelten<strong>de</strong>n termin nicht<br />

antritt, verliert ohne spiel. treten bei<strong>de</strong> spieler nicht an, so sind bei<strong>de</strong> spieler<br />

disqualifiziert. eine Fristverlängerung wird nicht gewährt.“.<br />

es ist vorteilhaft, die modalitäten <strong>de</strong>r terminabsprache genauer zu regeln. so<br />

kann man bspw. festlegen, dass <strong>de</strong>r spieler mit <strong>de</strong>m niedrigeren Handicap Kontakt<br />

zu seinem Gegner aufnehmen und drei realistische terminvorschläge machen<br />

muss. ehrliches bemühen um eine sportlich faire terminabsprache wird dabei<br />

vorausgesetzt. erst dann sollte nichterscheinen Lochspielverlust zur Folge haben.<br />

201


202<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

4.1.8 Verbindlicher Mel<strong>de</strong>schluss, Art und ort <strong>de</strong>r Meldung<br />

– bekanntgabe von tag und uhrzeit <strong>de</strong>s mel<strong>de</strong>schlusses; beispiel:<br />

„mel<strong>de</strong>schluss am mittwoch, <strong>de</strong>m 03. Juli, 19.30 uhr.“.<br />

mit <strong>de</strong>m mel<strong>de</strong>schluss steht das teilnehmerfeld fest. Je nach Größe und aufwand<br />

für ein Wettspiel wird man <strong>de</strong>n mel<strong>de</strong>schluss früher o<strong>de</strong>r später legen<br />

können. rechtzeitig gemel<strong>de</strong>te spieler können ins teilnehmerfeld nachrücken,<br />

wenn eine Warteliste in <strong>de</strong>r ausschreibung angekündigt wor<strong>de</strong>n war (s. o.).<br />

nachträgliche meldungen – nach mel<strong>de</strong>schluss – können nicht akzeptiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Dennoch kann es in einzelfällen wünschenswert sein, spieler auch<br />

noch „in <strong>de</strong>r letzten minute“ zuzulassen. Für diese Fälle eignen sich folgen<strong>de</strong><br />

alternativen:<br />

• man setzt einen „endgültigen“ mel<strong>de</strong>schluss ganz kurzfristig, abhängig<br />

vom organisatorischen aufwand, vor <strong>de</strong>m ersten start an. so kann man das<br />

Hauptfeld zunächst z. b. nach Vorgaben geordnet einteilen. Die nachzügler<br />

spielen evtl. nach mel<strong>de</strong>eingang. Dieser zweite mel<strong>de</strong>schluss „für Kurzentschlossene“<br />

kann z. b. ein höheres nenngeld verlangen, da die spieler <strong>de</strong>m<br />

sekretariat mehr arbeit machen und <strong>de</strong>n Vorteil haben, sich nach ansicht<br />

<strong>de</strong>r Wetterlage kurzfristig mel<strong>de</strong>n zu können. beispiel:<br />

„Zweiter mel<strong>de</strong>schluss gegen erhöhtes nenngeld von xx,-- euro am Freitag,<br />

<strong>de</strong>n 05. Juli um 19.30 uhr“<br />

es liegt im ermessen <strong>de</strong>r spielleitung, ob sie die nachgemel<strong>de</strong>ten spieler<br />

zusammen mit <strong>de</strong>n zum ersten mel<strong>de</strong>schluss gemel<strong>de</strong>ten spieler gemeinsam<br />

auf die startliste setzt, o<strong>de</strong>r ob sie die nachmeldungen an das en<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Wettspiels anfügt. ersteres hat <strong>de</strong>n nachteil, dass alle spieler erst sehr spät<br />

ihre startzeit erfragen können, die zweite Version hat <strong>de</strong>n nachteil, dass<br />

spieler sich durch die nachmeldung auch gezielt eine späte startzeit sichern<br />

können.<br />

• Den gleichen effekt erzielt man, wenn man „nachmeldungen“ (bis zu einem<br />

festzulegen<strong>de</strong>n Zeitpunkt) ausdrücklich zulässt, bspw., um das Feld noch<br />

aufzufüllen.<br />

• bei kleineren Wettspielen, beson<strong>de</strong>rs unter <strong>de</strong>r Woche, ergibt sich u. u. die<br />

notwendigkeit, auch solche spieler zuzulassen, die sich aus (beruflichen)<br />

Grün<strong>de</strong>n oft nur sehr kurzfristig zur teilnahme entschei<strong>de</strong>n können (z. b.<br />

Damen- und Herrengolf). notfalls könnte man hier zwei Wettspiele hintereinan<strong>de</strong>r<br />

ansetzen, vielleicht mit zwei stun<strong>de</strong>n abstand, <strong>de</strong>ren jeweiliger<br />

mel<strong>de</strong>schluss einige minuten vor <strong>de</strong>m jeweils ersten start liegen könnte. Da<br />

nach entscheidung 33-3/3 die spielleitung gestatten darf, dass sich spieler-<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

gruppen selbst zusammenstellen und die abspielzeit bestimmen, steht einer<br />

teilnahme „nach eintreffen“ nichts Grundsätzliches entgegen.<br />

es ist wichtig, dass alle spieler in <strong>de</strong>r ausschreibung darüber informiert wer<strong>de</strong>n,<br />

dass ein zweiter meldschluss existiert. es wäre nicht fair, diesen Vorteil<br />

nur <strong>de</strong>n spielern zu gewähren, die extra <strong>de</strong>shalb nachfragen.<br />

– Festlegung <strong>de</strong>r art und <strong>de</strong>s ortes <strong>de</strong>r meldung; beispiele:<br />

„schriftlich mit <strong>de</strong>r anliegen<strong>de</strong>n postkarte.“<br />

„online über die Homepage <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>clubs.“<br />

„am schwarzen brett im clubhaus.“<br />

Weniger zu empfehlen sind telefonische meldungen o<strong>de</strong>r meldungen „auf<br />

Zuruf“ im clubhaus gegenüber sekretariatsmitarbeitern, da diese mündliche<br />

meldung die ursache von missverständnissen sein kann (falsches Wettspiel,<br />

nur einen statt zwei spieler gemel<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>n anrufer notiert und nicht die von ihm<br />

gemel<strong>de</strong>te person (Vater / sohn) usw.).<br />

4.1.9 nenngeld<br />

Falls nenngeld erhoben wird: Genaue angaben über die Höhe <strong>de</strong>s nenngelds;<br />

beispiel:<br />

„nenngeld xx,- euro pro bewerber, Jugendliche xx,- euro, Gäste zuzüglich<br />

Greenfee“.<br />

Der aufwand und die ausstattung eines Wettspiels bestimmt im allgemeinen die<br />

Höhe <strong>de</strong>s nenngel<strong>de</strong>s, wenn nicht ein „spen<strong>de</strong>ncharakter“ dahinter steht. man<br />

sollte sich bewusst sein, dass für ein Wettspiel Kosten entstehen:<br />

• preise müssen gekauft wer<strong>de</strong>n.<br />

• Der platz wird speziell hergerichtet.<br />

• Das sekretariat ist besetzt.<br />

• Vielleicht wer<strong>de</strong>n die räume nochmals gereinigt.<br />

• Ggf. wird für Verpflegung, Getränke, kleine Geschenke, rahmenprogramm<br />

und Fotos gesorgt.<br />

• außer<strong>de</strong>m wird <strong>de</strong>r platz für an<strong>de</strong>re spieler gesperrt (keine Greenfee-einnahmen).<br />

Das alles kommt jeweils nur <strong>de</strong>n Wettspielteilnehmern zugute. es ist also durchaus<br />

vertretbar, von ihnen einen angemessenen beitrag in Form <strong>de</strong>r mel<strong>de</strong>gebühr zu<br />

verlangen, die dann wie<strong>de</strong>rum allen mitglie<strong>de</strong>rn bzw. spielberechtigten zugute<br />

kommt. Das gilt prinzipiell auch für sponsorenturniere, in <strong>de</strong>nen die <strong>Golf</strong>anlage<br />

und nicht die spieler einen sponsor fin<strong>de</strong>n sollen.<br />

203


204<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

Hinweis: aus Grün<strong>de</strong>n allgemeiner Gerechtigkeit sollten die Veranstalter bestrebt<br />

sein, die mel<strong>de</strong>gebühr ausgebliebener teilnehmer einzuziehen. Dies lässt sich<br />

relativ einfach beim nächsten Wettspiel nachholen, zu <strong>de</strong>m ein spieler z. b. nur<br />

außer Konkurrenz starten darf, wenn er seine offenen mel<strong>de</strong>gebühren noch nicht<br />

beglichen hat. eine solche regelung muss in die rahmenausschreibung eines<br />

<strong>Golf</strong>clubs aufgenommen wer<strong>de</strong>n um gültig zu sein, z. b.<br />

„spieler, die aus früheren Wettspielen noch mit <strong>de</strong>r begleichung <strong>de</strong>r mel<strong>de</strong>gebühr<br />

im rückstand sind, spielen in darauf folgen<strong>de</strong>n Wettspielen bis zur<br />

begleichung <strong>de</strong>r offenen beträge außer Konkurrenz.“<br />

alternativ:<br />

„spieler, die aus früheren Wettspielen noch mit <strong>de</strong>r begleichung <strong>de</strong>r meldgebühr<br />

im rückstand sind, dürfen nur nach begleichung dieses rückstands an<br />

weiteren Wettspielen teilnehmen.“<br />

4.1.10 Preise, Wertung<br />

regel 3-1 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln bestimmt unmissverständlich, dass im Zählspiel <strong>de</strong>rjenige<br />

bewerber gewinnt, <strong>de</strong>r die wenigsten schläge für die festgesetzte(n) run<strong>de</strong>(n)<br />

benötigt hat. Daraus ergibt sich, dass preise nicht an jeman<strong>de</strong>n weitergegeben<br />

wer<strong>de</strong>n sollen, <strong>de</strong>r mehr schläge gebraucht hat o<strong>de</strong>r bei gleicher schlagzahl im<br />

stechen unterlegen ist.<br />

sollte es sich um ein Wettspiel von größerer be<strong>de</strong>utung und / o<strong>de</strong>r mit interessanten<br />

preisen han<strong>de</strong>ln, so kann bestimmt wer<strong>de</strong>n, dass nur spieler mit „aktiven“<br />

Vorgaben einen nettopreis gewinnen können. eine Vorgabe ist „aktiv“, wenn<br />

sie auf min<strong>de</strong>stens vier vorgabenwirksamen ergebnissen im vergangenen Jahr<br />

o<strong>de</strong>r min<strong>de</strong>stens drei im laufen<strong>de</strong>n Jahr beruht. alle an<strong>de</strong>ren spieler mit inaktiven<br />

Vorgaben spielen dann „außer Konkurrenz“. Dies kann bei <strong>de</strong>r anlage <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

in <strong>de</strong>r clubverwaltungssoftware erfasst wer<strong>de</strong>n.<br />

an <strong>de</strong>n Grundsätzen einer fairen sportausübung ausgerichtet, folgt aus <strong>de</strong>r regel<br />

auch, dass brutto- und nettopreis von <strong>de</strong>mselben spieler gewonnen wer<strong>de</strong>n können,<br />

wenn die auswertung <strong>de</strong>s Wettspiels dies ergibt. Der DGV möchte <strong>de</strong>utlich<br />

herausstellen, dass es eine beson<strong>de</strong>re sportliche Leistung darstellt, wenn es einem<br />

bewerber gelingt, sowohl das absolut beste ergebnis (brutto) zu erspielen, wie<br />

auch in <strong>de</strong>r nettowertung (mit) an <strong>de</strong>r spitze zu liegen. Daher empfiehlt <strong>de</strong>r DGV<br />

dringend, von einem sog. „Doppelpreisausschluss“ abzusehen, zumal ohnehin<br />

nur wenige spieler und damit wenige preise davon betroffen sein wer<strong>de</strong>n. im<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund sportlicher Wettbewerbe sollte stets die anerkennung <strong>de</strong>r sportli-<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

chen Leistung stehen, die sich durchaus auch in einer doppelten preisvergabe<br />

wi<strong>de</strong>rspiegeln sollte.<br />

Gibt es <strong>de</strong>nnoch einen Doppelpreisausschluss, so muss festgelegt wer<strong>de</strong>n, ob<br />

brutto vor netto geht o<strong>de</strong>r umgekehrt. es versteht sich von selbst, dass <strong>de</strong>r so<br />

festgelegte Vorrang nur bei gleichen plätzen (also z. b. 2. netto und 2. brutto)<br />

eine be<strong>de</strong>utung hat. bei ungleichen rängen hat <strong>de</strong>r höhere rang Vorrang (also<br />

z. b. 1. netto vor 3. brutto), auch wenn es in <strong>de</strong>r ausschreibung heißt „brutto<br />

geht vor netto“. sollte man generell brutto vor netto vergeben wollen, so müsste<br />

<strong>de</strong>r 3. brutto immer noch höherwertig als <strong>de</strong>r 1. netto sein, <strong>de</strong>nn diese aussage<br />

wird mit einer solchen generellen regelung getroffen, bei man <strong>de</strong>n 3. brutto vor<br />

<strong>de</strong>m 1. netto erhält.<br />

Die praxis zeigt auch, dass bei siegerehrungen oftmals nicht mehr alle Gewinner<br />

anwesend sind. Das könnte dazu verleiten, preise an die (noch) anwesen<strong>de</strong>n<br />

weiterzugeben und eine solche regelung bereits in die ausschreibung zu übernehmen.<br />

Wenn ein Wettspiel z. b. <strong>de</strong>n ganzen tag dauert, müsste es aber wohl<br />

<strong>de</strong>m einzelnen zugestan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, dass er nicht <strong>de</strong>n ganzen (freien) tag für<br />

seine teilnahme vorsehen muss. Wer bereits früh gestartet ist, kann (o<strong>de</strong>r will) ggf.<br />

nicht abends nochmals zur siegerehrung erscheinen. natürlich ist es eine Frage<br />

<strong>de</strong>r Höflichkeit, sich bei <strong>de</strong>r spielleitung abzumel<strong>de</strong>n.<br />

unabhängig davon gilt, wie oben bereits dargelegt, regel 3-1 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln,<br />

wonach eben in keinem Fall <strong>de</strong>rjenige Gewinner ist (und damit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />

preis beanspruchen können sollte), <strong>de</strong>r bis zur ersten siegerehrung ausgeharrt<br />

hat, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>rjenige, <strong>de</strong>r die wenigsten schläge benötigt hat.<br />

möchte ein sponsor seine preise nur an die bei <strong>de</strong>r siegerehrung anwesen<strong>de</strong>n<br />

spieler vergeben, so ist dies zwar nicht im sinne <strong>de</strong>s sportlichen Wettkampfs, bei<br />

<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r beste spieler einen preis erhält, aber es mag durchaus vorkommen. eine<br />

solche einschränkung muss nur unmissverständlich in <strong>de</strong>r ausschreibung erwähnt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Wichtig ist es, bei nichtanwesenheit <strong>de</strong>s erstplatzierten nicht etwa automatisch<br />

<strong>de</strong>m Zweitplatzierten <strong>de</strong>n preis zu überreichen, <strong>de</strong>nn dieser spieler ist immer<br />

noch nur <strong>de</strong>r Zweitplatzierte. seine Leistung wird nicht durch abwesenheit <strong>de</strong>s<br />

siegers „besser“. Der erste platz verfällt, und es bleibt nur <strong>de</strong>r Gegenstand übrig,<br />

<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n erstplatzierten vorgesehen war. Wird ein solcher nicht in empfang<br />

genommener preis unter allen anwesen<strong>de</strong>n verlost, so sorgt dies für eine höhere<br />

teilnehmerzahl bei <strong>de</strong>r siegerehrung, da je<strong>de</strong>r anwesen<strong>de</strong> das Glück haben<br />

kann, <strong>de</strong>n verfallenen preis zu erhalten.<br />

205


206<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

Dies sagt jedoch nicht, dass (unentschuldigtes) Fehlen bei einer siegerehrung<br />

keine Folgen haben muss. Dem Veranstalter steht es natürlich frei, eine sonstige<br />

„Disziplinarstrafe“ zu verhängen (z. b. Wettspielverbot, platzsperre). Fehlen regelmäßig<br />

Gewinner bei siegerehrungen, scheint es ratsam, über an<strong>de</strong>re Formen <strong>de</strong>r<br />

siegerehrung nachzu<strong>de</strong>nken. so könnte z. b. eine siegerehrung zu einem festgesetzten<br />

Zeitpunkt (z. b. saisonabschlussfest) für mehrere Wettbewerbe stattfin<strong>de</strong>n,<br />

man könnte im Laufe eines Wettspieltages mehrere preisverteilungen einplanen,<br />

wenn man nach bewerbergruppen gestartet ist und alle mitspieler einer solchen<br />

Gruppe ihr Wettspiel bereits been<strong>de</strong>t haben, o<strong>de</strong>r man hängt die sieger- und<br />

ergebnisliste lediglich aus und lässt die preise abholen.<br />

in je<strong>de</strong>m Fall sollte die ausschreibung genaue angaben über die min<strong>de</strong>stanzahl<br />

und bestimmung <strong>de</strong>r preise und bewerbergruppen enthalten. Das niedrigste ergebnis<br />

gewinnt <strong>de</strong>n bruttopreis. eine aufteilung nach alter und / o<strong>de</strong>r Geschlecht,<br />

auch z. b. nach mitglied und Gast ist möglich. bei <strong>de</strong>r aufteilung nach bewerbergruppen<br />

haben sich verschie<strong>de</strong>ne möglichkeiten durchgesetzt:<br />

• man teilt für nettopreise nach Vorgabenklassen (DGV-stammvorgaben) ein. Das<br />

kann z. b. entsprechend <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklassen geschehen o<strong>de</strong>r auch nach<br />

<strong>de</strong>r prozentualen Handicapverteilung im club. Das mag zur Folge haben, dass<br />

eine Klasse <strong>de</strong>utlich stärker besetzt ist als an<strong>de</strong>re. (Wenn das absehbar ist, könnte<br />

man in dieser Klasse mehr preise vorsehen o<strong>de</strong>r die Klasse nochmals teilen.)<br />

beispiel:<br />

Wertung / preise:<br />

Klasse a stammvorgabe bis 18,0, 1 bruttopreis; 3 nettopreise<br />

Klasse b stammvorgabe 18,1 bis 36,0; 3 nettopreise<br />

Klasse c clubvorgaben 37 bis 54; 3 nettopreise<br />

ist man sich bei <strong>de</strong>m vorgenannten beispiel nicht sicher, ob die anzahl <strong>de</strong>r<br />

preise in je<strong>de</strong>r Wertungsklasse einigermaßen fair gegenüber <strong>de</strong>n jeweils in dieser<br />

Klasse spielen<strong>de</strong>n teilnehmerzahlen ist, ist folgen<strong>de</strong> alternative <strong>de</strong>nkbar:<br />

Wertung / preise:<br />

Klasse a stammvorgabe bis 18,0<br />

Klasse b stammvorgabe 18,1 bis 36,0<br />

Klasse c clubvorgaben 37 bis 54<br />

es wird ein bruttopreis ausgespielt und in je<strong>de</strong>r Wertungsklasse je angefangene<br />

zehn teilnehmer ein nettopreis.<br />

• man schreibt für nettopreise Klassen „nach beteiligung“ aus. Dann ergeben<br />

sich die bewerbergruppen erst nach mel<strong>de</strong>schluss, in<strong>de</strong>m man aus <strong>de</strong>r nach<br />

DGV-stammvorgaben gestaffelten mel<strong>de</strong>liste <strong>de</strong>r teilnehmer möglichst gleich<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

große Gruppen bil<strong>de</strong>t. Vor <strong>de</strong>m ersten start muss dann aber für alle beteiligten<br />

klar sein, in welchen Klassen preise gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />

beispiel:<br />

„Wertung / preise<br />

es wird in drei möglichst gleich großen Klassen gespielt, die einteilung wird auf<br />

<strong>de</strong>r startliste bekannt gegeben. Je Wertungsklasse wird um drei nettopreise<br />

gespielt. es gibt einen bruttopreis jeweils für Damen und Herren.“<br />

• man setzt die bewerbergruppen im netto wie im brutto nach alter und /<br />

o<strong>de</strong>r Geschlecht fest. (Jugendpreis, senioren- und seniorinnenpreis, getrennte<br />

Damen- und Herrenwertung usw.) Die ausschreibung sollte klare aussagen<br />

darüber enthalten, ob Doppelwertungen möglich sind, ein Jugendlicher z. b.<br />

gleichzeitig in <strong>de</strong>r Herrenkonkurrenz gewertet wird, o<strong>de</strong>r ob sich die bewerber<br />

jeweils für nur eine Gruppe entschei<strong>de</strong>n müssen (insbeson<strong>de</strong>re bei clubmeisterschaften<br />

von be<strong>de</strong>utung). es ist stets zu be<strong>de</strong>nken, dass vom sportlichen standpunkt<br />

aus <strong>de</strong>r (die) beste gewinnen soll. Das ist am ehesten dann gewährleistet,<br />

wenn eine Doppelwertung zugelassen wird. es ist nicht ungewöhnlich, dass <strong>de</strong>r<br />

beste senior / die beste seniorin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r / die beste Jugendliche gleichzeitig<br />

auch <strong>de</strong>r / die beste <strong>de</strong>r Gesamtherren- bzw. -damenkonkurrenz ist. sollte man<br />

diesen erfolg allein aus Grün<strong>de</strong>n eines falsch verstan<strong>de</strong>nen „schutzes“ einer<br />

an<strong>de</strong>ren altersklasse verhin<strong>de</strong>rn?<br />

• Gelegentlich wird sich – beson<strong>de</strong>rs bei einladungsturnieren spezieller sponsoren<br />

– <strong>de</strong>r Wunsch ergeben, son<strong>de</strong>rwertungen für angehörige einer berufsgruppe,<br />

mitglied und Gast o. ä. auszuschreiben.<br />

Jegliche an<strong>de</strong>re aufteilung mag ebenfalls sinnvoll sein, jedoch gilt für alle<br />

Varianten, dass sie vor <strong>de</strong>m ersten start bekannt sein müssen, damit sich die<br />

spielleitung nicht <strong>de</strong>m ruf <strong>de</strong>r Willkür und / o<strong>de</strong>r manipulation aussetzt.<br />

um ein ausgewogenes Verhältnis von sportlicher Leistung und Gewinnchancen<br />

herzustellen, hat sich eine Quote von 10 % Gewinnen bewährt. so mag es<br />

auch angebracht sein, die anzahl <strong>de</strong>r preise von <strong>de</strong>r beteiligung abhängig zu<br />

machen. auch das könnte die ausschreibung vorher besagen. Letztlich bleibt<br />

es <strong>de</strong>r spielleitung natürlich immer vorbehalten, mehr preise auszugeben als<br />

zunächst vorgesehen waren.<br />

Hinweis: bei preisvergaben müssen die Wertgrenzen für preise <strong>de</strong>s amateurstatuts<br />

eingehalten wer<strong>de</strong>n. Diese beträgt 750 euro für <strong>de</strong>n gesamten Gewinn<br />

eines spielers in einem Wettspiel incl. aller son<strong>de</strong>rwertungen, ausgenommen<br />

Hole-in-one-preise in Verlauf <strong>de</strong>r festgesetzten run<strong>de</strong>, die einen beliebigen<br />

207


208<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

höheren Wert haben dürfen. an<strong>de</strong>re Wettbewerbe im „Zielschießen“ außerhalb<br />

<strong>de</strong>r festgesetzten run<strong>de</strong> unterliegen <strong>de</strong>m Höchstwert von 750 euro.<br />

Zum Vergleich <strong>de</strong>r bruttoergebnisse von spielern in einer Wertung, die<br />

von unterschiedlichen abschlägen (= unterschiedliche course-rating-Werte)<br />

gespielt haben (z. b. Damen rote abschläge, Herren gelbe abschläge) ist<br />

für die preiswertung ein course-rating-ausgleich vorzunehmen. einzelheiten<br />

dazu: DGV-Vorgabensystem, anhang D..<br />

beispiel:<br />

„Für die bruttowertung erfolgt ein cr-ausgleich.“<br />

Für die nettowertung ist nicht etwas Vergleichbares erfor<strong>de</strong>rlich, da die unterschiedlichen<br />

course-rating-Werte <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen gespielten abschläge<br />

bereits in <strong>de</strong>r Formel zur ermittlung <strong>de</strong>r DGV-spielvorgabe berücksichtigt<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

in mehrrun<strong>de</strong>nwettspielen wird dringend empfohlen, die Vorgabe <strong>de</strong>r teilnehmer<br />

nach je<strong>de</strong>r run<strong>de</strong> fortzuschreiben. Hat ein spieler in <strong>de</strong>r ersten run<strong>de</strong><br />

erheblich unterspielt, so wäre es nicht fair gegenüber seinen mitbewerbern,<br />

ihn die zweite run<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r gleichen Vorgabe wie die erste run<strong>de</strong> starten zu<br />

lassen.<br />

„Die Vorgabe <strong>de</strong>r teilnehmer wird nach je<strong>de</strong>r run<strong>de</strong> fortgeschrieben.“<br />

in früheren Jahren ohne einsatz von computern war dies ein enormer aufwand,<br />

während dies heute mit wenigen Handgriffen erledigt ist.<br />

4.1.11 Stechen<br />

bei gleichen ergebnissen können selbstverständlich auch gleiche platzierungen (z.<br />

b. zwei „1. plätze“) und preise vergeben wer<strong>de</strong>n. Die ausschreibung kann dann<br />

ausdrücklich auf ein stechen verzichten. Will man aber ein<strong>de</strong>utig gestaffelte platzierungen<br />

vergeben und preise aussetzen (z. b. „1., 2., 3. brutto“), so wird man<br />

um ein stechen bei gleichen ergebnissen nicht herumkommen. Das kann durch<br />

spielen (spielfortsetzung auf <strong>de</strong>m platz) o<strong>de</strong>r die auswertung von teilergebnissen<br />

auf <strong>de</strong>r Zählkarte („Kartenstechen“) geschehen. in je<strong>de</strong>m Fall muss die ausschreibung<br />

<strong>de</strong>n modus vorher festlegen. im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n mehrere möglichkeiten<br />

dargestellt, die sich in <strong>de</strong>r praxis bewährt haben. Die spielleitung <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

sollte eine dieser Varianten wählen:<br />

4.1.11.1 Stechen im Zählspiel<br />

• bei Gleichstand in einem Zählspiel ohne Vorgabe wird die spielfortsetzung<br />

über eine festgelegte anzahl von Löchern empfohlen. sollte das (üblicherweise<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

aus Zeitgrün<strong>de</strong>n) nicht durchführbar sein o<strong>de</strong>r zu keiner entscheidung führen,<br />

so wird empfohlen:<br />

a) spielfortsetzung über eine bestimmte anzahl von Löchern o<strong>de</strong>r bis zum ersten<br />

Loch mit besserem ergebnis.<br />

Diese bei<strong>de</strong>n Formen empfehlen sich beson<strong>de</strong>rs bei bruttospielen von be<strong>de</strong>utung,<br />

z. b. clubmeisterschaft, Lan<strong>de</strong>smeisterschaft u. ä.<br />

Die ausschreibung sollte ein<strong>de</strong>utig besagen, wann und wo das spiel ggf.<br />

fortgesetzt wird.<br />

beispiel 1:<br />

„bei gleichen ergebnissen erfolgt eine lochweise spielfortsetzung, bis ein<br />

spieler ein besseres ergebnis erzielt als sein(e) mitbewerber. befin<strong>de</strong>n sich<br />

mehr als zwei spieler in einem stechen und das beste ergebnis an einem Loch<br />

wird von zwei o<strong>de</strong>r mehr spielern erzielt, so schei<strong>de</strong>n die an<strong>de</strong>ren spieler mit<br />

höherem ergebnis aus.“<br />

beispiel 2:<br />

„bei gleichen ergebnissen erfolgt eine spielfortsetzung über Löcher. sieger ist <strong>de</strong>r spieler mit <strong>de</strong>m besten ergebnis über die vorgenannten<br />

Löcher. bei anschließend immer noch gleichen ergebnissen erfolgt<br />

eine lochweise spielfortsetzung, bis ein spieler ein besseres ergebnis erzielt<br />

als sein(e) mitbewerber. befin<strong>de</strong>n sich mehr als zwei spieler in einem stechen<br />

und das beste ergebnis an einem Loch wird von zwei o<strong>de</strong>r mehr spielern<br />

erzielt, so schei<strong>de</strong>n die an<strong>de</strong>ren spieler mit höherem ergebnis aus.“<br />

b) ist nach <strong>de</strong>m Wettspiel keine Zeit mehr für ein stechen auf <strong>de</strong>m platz o<strong>de</strong>r kommen<br />

die dafür in Frage kommen<strong>de</strong>n spieler zu sehr unterschiedlichen Zeiten von<br />

<strong>de</strong>r run<strong>de</strong>, so bietet sich ein stechen anhand <strong>de</strong>r eingereichten Zählkarten an.<br />

Hierfür wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n gespielten Löchern nach einem bestimmten schema<br />

Löcher ausgesucht, <strong>de</strong>ren addition über die platzierung <strong>de</strong>r spieler entschei<strong>de</strong>t.<br />

Da auch nach dieser ersten auswahl ein weiterer Gleichstand vorkommen kann,<br />

wird eine (abgestufte) weiter reduzierte anzahl Löcher für die Fortsetzung <strong>de</strong>s<br />

stechens herangezogen.<br />

Üblicherweise entschei<strong>de</strong>n bei Gleichstand nach 18 Löchern zuerst eine auswahl<br />

von neun Löchern, dann eine auswahl von sechs Löchern, drei Löchern und<br />

zum schluss ein Loch. Da theoretisch auch dann noch ein Gleichstand bestehen<br />

kann, erfolgt in diesem seltenen Fall die entscheidung durch das Los.<br />

209


210<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

Han<strong>de</strong>lt es sich um ein stechen in <strong>de</strong>r nettowertung, wird die Vorgabe beim<br />

Vergleich <strong>de</strong>r 9, 6, 31 Löcher berücksichtigt. im stableford geschieht dies durch<br />

die addition <strong>de</strong>r nettopunkte für die jeweiligen Löcher, im Zählspiel wird für<br />

<strong>de</strong>n Vergleich <strong>de</strong>r neun Löcher die halbe spielvorgabe herangezogen, für sechs<br />

Löcher ein Drittel <strong>de</strong>r spielvorgabe usw.<br />

ein Wettspiel über 36 Löcher muss nicht sofort über neun ausgewählte Löcher<br />

entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, es ist hier auch möglich, zuerst die letzten 18 Löcher<br />

entschei<strong>de</strong>n zu lassen. bei Wettspielen über neun Löcher ist es plausibel, sofort<br />

eine auswahl von 6 Löchern zu betrachten, <strong>de</strong>nn die neun Löcher stellen hier<br />

das Gesamtergebnis dar.<br />

Die auswahl <strong>de</strong>r Löcher, die im stechen betrachtet wer<strong>de</strong>n, kann unterschiedlich<br />

erfolgen:<br />

beispiel 3:<br />

„bei gleichen ergebnissen entschei<strong>de</strong>n (netto unter anrechnung <strong>de</strong>r anteiligen<br />

Vorgabe) die letzten neun Löcher <strong>de</strong>s platzes (Löcher 10 - 18). sind die<br />

ergebnisse dann noch gleich, entschei<strong>de</strong>n die letzten 6 Löcher <strong>de</strong>s platzes<br />

(Löcher 13 - 18), dann die drei letzten Löcher mit (Löcher 16 - 18) und bei<br />

erneuter Gleichheit am en<strong>de</strong> das 18. Loch.“<br />

Dieses stechen ist von <strong>de</strong>n spielern einfach im Kopf nachzurechnen und bietet<br />

sich vor allem an, wenn nur von einem bestimmten Loch <strong>de</strong>s platzes (z. b. Loch 1)<br />

gestartet wur<strong>de</strong>.<br />

beispiel 4:<br />

bei gleichen ergebnissen entschei<strong>de</strong>n (netto unter anrechnung <strong>de</strong>r anteiligen<br />

Vorgabe) eine auswahl von Löchern nach <strong>de</strong>m schwierigkeitsgrad.<br />

Zuerst wer<strong>de</strong>n die neun Löcher mit <strong>de</strong>n Vorgabenverteilungsschlüsseln 1,<br />

18, 3, 16, 5, 14, 7, 12, 9 ausgewählt. sind die ergebnisse dann noch<br />

gleich, entschei<strong>de</strong>n die sechs Löcher mit <strong>de</strong>n Vorgabenverteilungsschlüsseln<br />

1, 18, 3, 16, 5, 14, dann drei Löcher mit <strong>de</strong>n Vorgabenverteilungsschlüsseln<br />

1, 18, 3 und bei erneuter Gleichheit am en<strong>de</strong> das Loch mit <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung<br />

1.“<br />

ein solches stechen ist sinnvoll, wenn die spieler von verschie<strong>de</strong>nen abschlägen<br />

gestartet sind (Loch 1 und 10 o<strong>de</strong>r Kanonenstart), da hierbei Löcher aus <strong>de</strong>r kompletten<br />

run<strong>de</strong> ausgewählt wer<strong>de</strong>n. es ist dann unerheblich, ob ein spieler auf <strong>de</strong>n<br />

Löchern 10 - 18 noch nicht eingespielt war, da er auf <strong>de</strong>r bahn 1 gestartet ist o<strong>de</strong>r<br />

ob er auf <strong>de</strong>n Löchern 10 - 18 schon mü<strong>de</strong> war, da er auf <strong>de</strong>r bahn 1 gestartet ist.<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

möglich, aber nicht empfohlen ist ein stechen nach Vorgabe.<br />

beispiel 5:<br />

bei einem Gleichstand geht <strong>de</strong>r bruttopreis an <strong>de</strong>n spieler mit <strong>de</strong>r höheren<br />

Vorgabe und <strong>de</strong>r nettopreis an <strong>de</strong>n spieler mit <strong>de</strong>r niedrigeren Vorgabe.<br />

es ist jedoch fragwürdig, für die ermittlung eines bruttosiegers eine Vorgabe<br />

zu Vergleichszwecken heranzuziehen, und bei <strong>de</strong>r ermittlung <strong>de</strong>s nettosiegers<br />

die Vorgabe zweimal zu berücksichtigen.<br />

Da bei <strong>de</strong>n o. g. stechen bis zum letzten Loch auch noch ein Gleichstand vorkommen<br />

kann, ist für diesen Fall eine regelung zu treffen:<br />

„besteht auch dann noch ein Gleichstand, entschei<strong>de</strong>t das Los.“<br />

Die gängigen computerprogramme zur Wettspielabwicklung ermöglichen<br />

<strong>de</strong>m anwen<strong>de</strong>r die auswahl aus <strong>de</strong>n genannten regelungen zum stechen.<br />

es sollte zur sicherheit geprüft wer<strong>de</strong>n, ob im computer die art <strong>de</strong>s stechens<br />

eingestellt ist, die in <strong>de</strong>r ausschreibung angekündigt wur<strong>de</strong>. Wichtig: es sollte<br />

überprüft wer<strong>de</strong>n, ob im computer die art von stechen eingestellt ist, die in<br />

<strong>de</strong>r ausschreibung genannt wird.<br />

es lassen sich beliebige weitere stechen anwen<strong>de</strong>n, die von <strong>de</strong>r spielleitung<br />

natürlich vorab veröffentlicht wer<strong>de</strong>n müssen, damit ihr keine parteinahme bei<br />

<strong>de</strong>r ermittlung <strong>de</strong>s siegers vorgeworfen wird. so könnte bei einem Jugendwettspiel<br />

<strong>de</strong>n jüngeren spieler vor <strong>de</strong>m älteren Vorrang eingeräumt wer<strong>de</strong>n und<br />

bei einem seniorenwettspiel <strong>de</strong>m älteren vor <strong>de</strong>m jüngeren.<br />

4.1.11.2 Stechen im Lochspiel<br />

Wie bei halbierten Lochwettspielen zu entschei<strong>de</strong>n ist, muss vor beginn <strong>de</strong>s<br />

Wettspiels bekannt gegeben wer<strong>de</strong>n, sodass sich die Gegner klar darüber sind,<br />

was in solchen Fällen folgt. Je<strong>de</strong>nfalls bei K.o.-Wettspielen im einzel kann auf ein<br />

stechen <strong>de</strong>r Gegner nicht verzichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

im mannschaftslochspiel ist (da durchaus das einzelne Lochspiel mit Gleichstand<br />

und punkteteilung en<strong>de</strong>n kann) das Verfahren <strong>de</strong>s stechens in <strong>de</strong>r ausschreibung<br />

für <strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>s Gleichstands <strong>de</strong>r mannschaftsergebnisse zu regeln.<br />

ein nach 18 Löchern „all square“ stehen<strong>de</strong>s Lochwettspiel sollte lochweise fortgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n, bis eine partei ein Loch gewinnt. Die spielfortsetzung sollte am<br />

gleichen Loch beginnen wie das Wettspiel, und Vorgabenschläge sollten verteilt<br />

sein wie in <strong>de</strong>r festgesetzten run<strong>de</strong> (vgl. erklärung „Festgesetzte run<strong>de</strong>“ <strong>de</strong>r<br />

<strong>Golf</strong>regeln). Die spielleitung kann nach regel 2-3 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln ausschreiben,<br />

211


212<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

dass die spieler unmittelbar vom letzten Loch <strong>de</strong>s Wettspiels zum nächsten Loch zu<br />

gehen haben und dass die spielfortsetzung eine Verlängerung <strong>de</strong>r festgesetzten<br />

run<strong>de</strong> ist, die nur aus soviel Löchern besteht, wie zur entscheidung <strong>de</strong>s Lochspiels<br />

nötig sind.<br />

beispiel:<br />

„bei Gleichstand <strong>de</strong>s Lochspiels nach 18 Löchern erfolgt eine Fortsetzung<br />

<strong>de</strong>s spiels bis einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n spieler ein Loch gewonnen hat. Das stechen<br />

beginnt auf <strong>de</strong>m Loch 1. es wer<strong>de</strong>n die Vorgabenschläge wie auf <strong>de</strong>n ersten<br />

18 Löchern gegeben.“<br />

4.1.12 Auslosung, Setzen, Zusammenstellung <strong>de</strong>r Spielergruppen<br />

Zur Zusammenstellung <strong>de</strong>r spielergruppen bei vorgabenwirksamen Wettspielen<br />

ist zu beachten, die art und Weise <strong>de</strong>r Zusammenstellung möglichst in <strong>de</strong>r<br />

ausschreibung bekannt zu geben, damit spieler wissen, womit sie zu rechnen<br />

haben. Darüber hinausgehen<strong>de</strong> Verpflichtungen bei <strong>de</strong>r Zusammenstellung <strong>de</strong>r<br />

Gruppen gibt es nicht. im allgemeinen wird es sich jedoch empfehlen, nicht<br />

unbedingt spieler mit erheblichen Vorgabenunterschie<strong>de</strong>n in einer spielergruppe<br />

zusammenzufassen, es sei <strong>de</strong>nn, es ist Ziel <strong>de</strong>s Wettspiels, schlechtere spieler<br />

mit besseren spielern zusammenzubringen (anfängerwettspiele wie „meister und<br />

Geselle“, „tiger and rabbit“ o<strong>de</strong>r „Jagd aufs Handicap“).<br />

alle möglichkeiten <strong>de</strong>r Zusammenstellung von spielergruppen haben nicht nur<br />

Vorteile, son<strong>de</strong>rn auch nachteile. Durch häufiges Variieren <strong>de</strong>s Verfahrens und<br />

einer plausiblen anwendung (man wird eher in einem Herrengolf-Wettspiel die<br />

spieler nach <strong>de</strong>r Vorgabe gemischt aufstellen als in <strong>de</strong>n clubmeisterschaften).<br />

beispiele:<br />

„Die startaufstellung erfolgt nach Vorgabe aufsteigend.“<br />

Die „sportlichste“ Version, aber es wer<strong>de</strong>n oft immer die gleichen spieler zusammen<br />

spielen,<br />

„Die startaufstellung erfolgt gemischt.“<br />

so spielen spieler aller stärken zusammen, was zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Kennenlernens<br />

in neuen <strong>Golf</strong>clubs nützlich ist. Häufiger Kritikpunkt bei einer solchen Zusammenstellung<br />

ist, dass die schlechten spieler sich gehetzt fühlen und die guten spieler<br />

keinen echten „Wettbewerb“ in <strong>de</strong>r spielergruppe haben.<br />

Will man keine zu großen unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Vorgaben in einer spielergruppe<br />

haben, so bietet es sich an, die spieler nur innerhalb <strong>de</strong>r Vorgabenklassen o<strong>de</strong>r<br />

Wertungsklassen zu mischen.<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

„Die startaufstellung wird gelost.“<br />

Dies führt meistens zu Fragen, ob <strong>de</strong>nn wirklich alle spielergruppen gelost wur<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r ob an <strong>de</strong>r einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Gruppe manipuliert wur<strong>de</strong>.<br />

„Die startaufstellung wird nach <strong>de</strong>n Wünschen <strong>de</strong>r spieler vorgenommen.“<br />

Dies sollte nicht zu oft gemacht wer<strong>de</strong>n, da sich hierbei gerne immer die gleichen<br />

spieler zusammenfin<strong>de</strong>n. Der sportliche charakter eines Wettspiels kann unter<br />

diesen umstän<strong>de</strong>n lei<strong>de</strong>n.<br />

„Die startaufstellung wird von <strong>de</strong>r spielleitung (bzw. <strong>de</strong>m sponsor) bestimmt.“<br />

im Klartext heißt dies, dass nach <strong>de</strong>m ermessen <strong>de</strong>r spielleitung und ansehen<br />

<strong>de</strong>r jeweiligen spieler eine Liste erstellt wur<strong>de</strong>, für die es keine systematik gibt.<br />

Je<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r vorgenannten Verfahren ist anwendbar, doch muss ein spieler, <strong>de</strong>r sich<br />

zu einem Wettspiel mel<strong>de</strong>t, vorher wissen, welche Vorgaben seine mitbewerber<br />

ungefähr haben wer<strong>de</strong>n, da dies u. u. seine anmeldung beeinflusst.<br />

4.1.12.1 Auslosung<br />

bei K.o.-Lochspielen sollten genaue angaben über das auslosungsverfahren<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Wie die teilnehmer bei einem Lochspiel gegeneinan<strong>de</strong>r und in welcher reihenfolge<br />

spielen, kann durch auslosung ermittelt wer<strong>de</strong>n. bei einer auslosung wer<strong>de</strong>n<br />

z. b. die bewerber o<strong>de</strong>r bewerberpaare (Vierer) nach <strong>de</strong>r reihenfolge <strong>de</strong>r<br />

gezogenen Lose untereinan<strong>de</strong>r auf eine Liste geschrieben und spielen, falls ihre<br />

anzahl eine potenz von 2 ist (4, 8, 16, 32) paarweise nach dieser reihenfolge<br />

die erste run<strong>de</strong> gegeneinan<strong>de</strong>r. in <strong>de</strong>r zweiten run<strong>de</strong> treffen die Gewinner <strong>de</strong>r<br />

ersten run<strong>de</strong> in <strong>de</strong>rselben reihenfolge aufeinan<strong>de</strong>r usw. auch können bestimmte<br />

spieler in unterschiedlichen spielfel<strong>de</strong>rn gesetzt wer<strong>de</strong>n. nach vorausgegangenen<br />

Qualifikationsrun<strong>de</strong>n sollte nach <strong>de</strong>m in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln enthaltenen schema<br />

(siehe anhang i, teil c <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln) aufgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

ist die Zahl <strong>de</strong>r bewerber bei einem K.o.-Lochspiel nicht eine potenz von 2, so<br />

wird die Zahl durch „rasten“ (freibleiben<strong>de</strong> plätze) auf die nächsthöhere potenz<br />

von 2 gebracht.<br />

beispiel für ein schema eines Jahreslochspiels mit einer trostrun<strong>de</strong> für die Verlierer<br />

<strong>de</strong>r ersten run<strong>de</strong>. Das schema kann ohne die untere Hälfte auch für ein Lochspiel<br />

ohne trostrun<strong>de</strong> eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

213


214<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

Dieses schema ist in <strong>de</strong>r spielleitungsinfothek auch als excel-Datei zum Download<br />

verfügbar.<br />

beispiel 1: bei 17 bewerbern wird die Zahl <strong>de</strong>r bewerber durch rasten auf 32<br />

gebracht. in diesem Fall „rasten“ (sind zunächst ohne spiel) 15 bewerber. nur<br />

zwei spielen die erste run<strong>de</strong>. Die rasten wer<strong>de</strong>n gleichmäßig auf <strong>de</strong>r Liste verteilt,<br />

in<strong>de</strong>m die höchsten spielernummern in <strong>de</strong>r Liste frei bleiben (s. abschnitt 14.5).<br />

im obigen beispiel haben also die sieben obersten und die acht untersten bewerber<br />

eine rast; nur die bewerber acht und neun spielen die erste run<strong>de</strong> gegenein-<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

an<strong>de</strong>r. nach dieser ist ein bewerber ausgeschie<strong>de</strong>n und es bleiben 16 bewerber<br />

übrig, die dann gegeneinan<strong>de</strong>r spielen.<br />

beispiel 2: bei 21 bewerbern rasten elf bewerber (wegen erweiterung <strong>de</strong>s teilnehmerfel<strong>de</strong>s<br />

auf 32). Die rasten wer<strong>de</strong>n wie oben beschrieben verteilt. Danach<br />

sind fünf bewerber ausgeschie<strong>de</strong>n und es bleiben 16 bewerber übrig, die dann<br />

gegeneinan<strong>de</strong>r spielen.<br />

streicht ein bewerber nach <strong>de</strong>r auslosung, so kommt sein Gegner ohne spiel eine<br />

run<strong>de</strong> weiter.<br />

Fällt nach einer vorangegangenen ausscheidungsrun<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n auslosung<br />

einer <strong>de</strong>r Qualifizierten wegen nachträglichen ausschlusses (regelverstoß<br />

in <strong>de</strong>r ausscheidungsrun<strong>de</strong>) aus, bevor die Lochspiele begonnen haben, rückt <strong>de</strong>r<br />

nächste <strong>de</strong>r ausscheidungsrun<strong>de</strong> nach.<br />

4.1.12.2 Setzen<br />

Will die spielleitung bestimmte teilnehmer setzen, so sollten die angaben präzise<br />

sein. beispiel: „Vor beginn <strong>de</strong>r auslosung wer<strong>de</strong>n teilnehmen<strong>de</strong> Finalisten <strong>de</strong>s<br />

Vorjahres in <strong>de</strong>r ersten vollständig besetzten run<strong>de</strong> gesetzt. Hierfür stehen platz<br />

16 und 32 <strong>de</strong>r letzten 64 in dieser reihenfolge alphabetisch zur Verfügung“.<br />

4.1.13 Qualifikation<br />

es ist auch möglich, <strong>de</strong>m eigentlichen Lochspielwettbewerb (o<strong>de</strong>r einer Zählspielkonkurrenz)<br />

ein Qualifikationsturnier voranzustellen. so kann z. b. ein Zählspiel<br />

über die teilnahme am Lochspiel und die platzierung im Feld (siehe dazu auch Ziffer<br />

13.5) entschei<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r bei Zählspielen will man nur noch die spieler mit <strong>de</strong>n besten<br />

ergebnissen zur nächsten run<strong>de</strong> zulassen („cut“). es ist unabdingbar, genaue<br />

angaben über das Qualifikationsverfahren dann in <strong>de</strong>r ausschreibung zu machen.<br />

• Zählspiel<br />

beispiel: „nach <strong>de</strong>r zweiten run<strong>de</strong> schei<strong>de</strong>n alle bewerber aus, die nicht auf<br />

platz 1 bis 50 o<strong>de</strong>r gleich mit platz 50 liegen.<br />

• Lochspiel<br />

Zählspiel-Qualifikation über die festgesetzte anzahl von run<strong>de</strong>n zur ermittlung<br />

<strong>de</strong>r teilnehmer an Lochwettspielen.<br />

beispiel: „Die 16 besten <strong>de</strong>r Zählspiel-Qualifikation spielen Lochspiele. bei<br />

schlaggleichheit mehrerer teilnehmer mit <strong>de</strong>m ergebnis für <strong>de</strong>n 16. platz entschei<strong>de</strong>t<br />

ein stechen. Die 16 Qualifizierten spielen dann wie folgt: 1:16, 4:13,<br />

8:9, 5:12, 2:15, 3:14, 6:11, 7:10.“<br />

215


216<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

4.1.14 Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels, Siegerehrung, Aushang <strong>de</strong>r Ergebnisliste<br />

ein Wettspiel gilt erst dann als been<strong>de</strong>t, wenn die spielleitung das ergebnis offiziell<br />

(am ort <strong>de</strong>r austragung allgemein zugänglich) bekannt gegeben hat (siehe<br />

regel 34-1b, 2. satz, die auch eine ausnahme regelt). Dies wird in <strong>de</strong>r regel mit<br />

<strong>de</strong>r siegerehrung geschehen o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m aushang <strong>de</strong>r ergebnisliste, je nach<strong>de</strong>m,<br />

was früher geschieht.<br />

beispiel: Das Wettspiel ist mit <strong>de</strong>m aushang <strong>de</strong>r ergebnisliste nach <strong>de</strong>r siegerehrung<br />

been<strong>de</strong>t. 20 minuten vor <strong>de</strong>r siegerehrung wird eine vorläufige<br />

ergebnisliste ausgehängt.<br />

Hinweis: nach regel 34 ist die offizielle und vollständige ergebnisbekanntgabe<br />

gleichbe<strong>de</strong>utend mit <strong>de</strong>m en<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Wettspiels. Dieser Zeitpunkt ist für beanstandungen,<br />

Verhängung o<strong>de</strong>r aufhebung von Disqualifikationen u. ä. entschei<strong>de</strong>nd.<br />

Deshalb darf es niemals unklar bleiben, wann ein Wettspiel been<strong>de</strong>t ist bzw. was<br />

als offizielle bekanntgabe <strong>de</strong>r ergebnisse gilt. Wird bereits vor <strong>de</strong>r siegerehrung<br />

eine vollständige ergebnisliste ausgehängt, so ist schon dieser Zeitpunkt nach regel<br />

34-1b als offizielle bekanntgabe anzusehen.<br />

an<strong>de</strong>rs als vielfach angenommen und vereinzelt fälschlich ausgeschrieben gibt<br />

es nach <strong>de</strong>r beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels keine Frist mehr für einsprüche, außer es<br />

han<strong>de</strong>lt sich um die in regel 34-1b (i) bis (iV) beschriebenen Fälle, die unbefristet<br />

auch nach en<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Wettspiels behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n müssen. Gelegentlich fin<strong>de</strong>t man<br />

fälschlich eine Frist auf <strong>de</strong>r ausschreibung eines Wettspiels, nach <strong>de</strong>r bis zu 15<br />

minuten (o. ä. Zeit) einsprüche gegen die Wertung eingereicht wer<strong>de</strong>n dürfen. Die<br />

regeln erlauben eine solche Frist nicht. Han<strong>de</strong>lt es sich um regelverstöße aus regel<br />

34-1b (zu hohe Vorgabe, zu niedriges ergebnis (außer fehlen<strong>de</strong>r strafschlag von<br />

<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r spieler nicht wusste), einigung über nichtanwendung <strong>de</strong>r regeln o<strong>de</strong>r<br />

Kenntnis darüber, gegen eine regel verstoßen zu haben, für die die strafe Disqualifikation<br />

ist), so ist <strong>de</strong>r spieler unbefristet zu disqualifizieren.<br />

alle an<strong>de</strong>ren bis zur beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels nicht angewandten strafen wer<strong>de</strong>n<br />

anschließend nicht mehr berücksichtigt. irrtümer <strong>de</strong>r spielleitung (tippfehler bei eingabe<br />

<strong>de</strong>r ergebnisse, rechenfehler bei ermittlung <strong>de</strong>r platzierungen usw.) wer<strong>de</strong>n<br />

ebenfalls unbefristet korrigiert, da <strong>de</strong>m spieler aus einem irrtum <strong>de</strong>r spielleitung<br />

kein scha<strong>de</strong>n entstehen darf.<br />

Der DGV empfiehlt, vorab eine als „vorläufig“ gekennzeichnete ergebnisliste auszuhängen,<br />

um allen spielern die möglichkeit zu geben, sich von <strong>de</strong>r richtigen<br />

erfassung ihrer ergebnisse zu überzeugen. Diese Liste kann alphabetisch sortiert<br />

gedruckt wer<strong>de</strong>n, sodass nicht ohne weiteres die sieger und platzierten daraus<br />

ersichtlich sind.<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

4.1.15 Än<strong>de</strong>rungsvorbehalte<br />

Je<strong>de</strong> ausschreibung sollte <strong>de</strong>n Hinweis enthalten, dass <strong>de</strong>r spielleitung Än<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r ausschreibung möglich sind. Der Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt muss dann<br />

besagen, wer zu än<strong>de</strong>rn befugt ist und was geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n darf. Hinweise<br />

dazu enthalten die „entscheidungen zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln“ (z. b. Decision 33-1/1).<br />

Wie auch im DGV-Vorgabensystem für vorgabenwirksame Wettspiele zwingend<br />

festgelegt, darf nach <strong>de</strong>m ersten start nichts mehr geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, wenn nicht<br />

außergewöhnliche umstän<strong>de</strong> dazu zwingen. Zwischen mel<strong>de</strong>schluss und erstem<br />

start sollte ebenfalls nur dann etwas geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, wenn die spielleitung sich<br />

dazu in begrün<strong>de</strong>ten Fällen veranlasst sieht.<br />

Folgen<strong>de</strong> Formulierung für einen Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt wird empfohlen:<br />

„Die spielleitung hat in begrün<strong>de</strong>ten Fällen bis zum 1. start das recht, die ausschreibung<br />

zu än<strong>de</strong>rn (ausnahme: Vorgabenwirksamkeit, für diese ist <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss<br />

zuständig). nach <strong>de</strong>m 1. start sind Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r ausschreibung<br />

nur bei Vorliegen außergewöhnlicher umstän<strong>de</strong> zulässig.“<br />

eine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r ausschreibung nach <strong>de</strong>m ersten start kann sich nur auf punkte<br />

beziehen, die zwingend zur ordnungsgemäßen abwicklung <strong>de</strong>s Wettspiels erfor<strong>de</strong>rlich<br />

sind (z. b. Verkürzung von zwei run<strong>de</strong>n auf eine run<strong>de</strong>) o<strong>de</strong>r auf unwesentliche<br />

„extras“ die von allen gerne angenommen wer<strong>de</strong>n (z. b. erhöhung<br />

<strong>de</strong>r anzahl preise). eine Verkürzung <strong>de</strong>r run<strong>de</strong> von 18 auf neun Löcher ist nicht<br />

zulässig (s. entscheidung 33-1/2).<br />

4.1.16 Spielleitung<br />

in allen Fällen ist es für eine sportlich einwandfreie Wettspielabwicklung o<strong>de</strong>r eine<br />

eDs-run<strong>de</strong> unumgänglich, dass sich je<strong>de</strong>r teilnehmer vor <strong>de</strong>m ersten start darüber<br />

informieren kann, wer als spielleitung für das Wettspiel bzw. die eDs-run<strong>de</strong><br />

verantwortlich ist, und ob platzrichter eingesetzt sind. es ist wichtig, dass für <strong>de</strong>n<br />

spieler klar ersichtlich ist, wer regelentscheidungen treffen darf und muss. einzelheiten<br />

zur spielleitung können <strong>de</strong>n abschnitten 2. und 3. entnommen wer<strong>de</strong>n.<br />

4.1.17 Datenschutz<br />

im rahmen <strong>de</strong>r Wettspielabwicklung ist es unerlässlich, personendaten zu veröffentlichen.<br />

so wird je<strong>de</strong>nfalls auf <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage eine startliste ausgehängt und<br />

nach abschluss <strong>de</strong>s Wettspiels wer<strong>de</strong>n die ergebnisse <strong>de</strong>r teilnehmer bekannt<br />

gegeben. eine solche Datenverarbeitung ist vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>s bun<strong>de</strong>sdatenschutzgesetzes<br />

allgemein zulässig.<br />

Wer<strong>de</strong>n darüber hinaus start- und ergebnisliste auch im internet veröffentlicht,<br />

so ist zu beachten, dass <strong>de</strong>r Zugriff auf einzelne personendaten in <strong>de</strong>r startliste<br />

217


218<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

durch passwort zu schützen ist und auch bei <strong>de</strong>r bekanntgabe <strong>de</strong>r ergebnisse im<br />

internet berechtigten be<strong>de</strong>nken <strong>de</strong>r betroffenen rechnung getragen wer<strong>de</strong>n sollte.<br />

Hierüber informiert im einzelnen abschnitt 10. Wegen <strong>de</strong>r risiken <strong>de</strong>r Veröffentlichung<br />

von Daten im internet empfiehlt sich die aufnahme folgen<strong>de</strong>r Klausel in<br />

die rahmenausschreibung:<br />

Der teilnehmer erklärt sich mit seiner anmeldung zum Wettspiel mit einer<br />

Verwendung seiner personenbezogenen Daten (u. a. name, Vorgabe, name<br />

<strong>de</strong>s Heimatclubs) zur erstellung und Veröffentlichung von mel<strong>de</strong>-, start- und<br />

ergebnislisten wie in Ziffern 7.3.1.5 bis 7.3.1.7 <strong>de</strong>r aufnahme- und mitgliedschaftsrichtlinien<br />

<strong>de</strong>s Deutschen <strong>Golf</strong> Verban<strong>de</strong>s e. V. (amr) beschrieben,<br />

einverstan<strong>de</strong>n. Die amr in ihrer jeweils gültigen Fassung können im clubsekretariat<br />

o<strong>de</strong>r im internet unter www.golf.<strong>de</strong>/dgv/verbandsordnung.cfm eingesehen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Können sich spieler online anmel<strong>de</strong>n, so ist es wichtig, diese Datenschutzklausel<br />

auch auf <strong>de</strong>r internetseite zu zeigen, auf <strong>de</strong>r die anmeldung erfolgt.<br />

4.1.18 <strong>Golf</strong>carts<br />

Wird gewünscht, dass spieler während eines Wettspiels laufen müssen, kann<br />

bereits in eine Wettspielordnung / rahmenausschreibung folgen<strong>de</strong>r text aufgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

„spieler dürfen während <strong>de</strong>r festgesetzten run<strong>de</strong> nicht auf irgen<strong>de</strong>inem beför<strong>de</strong>rungsmittel<br />

mitfahren, außer es ist von <strong>de</strong>r spielleitung genehmigt wor<strong>de</strong>n.<br />

straFe FÜr Verstoss GeGen Die Wett<strong>spieL</strong>beDinGunG:<br />

Lochspiel — nach beendigung <strong>de</strong>s Lochs, an <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Verstoß festgestellt<br />

wur<strong>de</strong>, muss <strong>de</strong>r stand <strong>de</strong>s Lochspiels berichtigt wer<strong>de</strong>n; dabei wird für je<strong>de</strong>s<br />

Loch, bei <strong>de</strong>m ein Verstoß vorkam, ein Loch abgezogen, höchstens jedoch<br />

zwei Löcher pro run<strong>de</strong>.<br />

Zählspiel — Zwei schläge für je<strong>de</strong>s Loch, bei <strong>de</strong>m ein Verstoß vorkam, höchstens<br />

jedoch vier schläge pro run<strong>de</strong>.<br />

Loch- o<strong>de</strong>r Zählspiel — im Falle <strong>de</strong>s Verstoßes zwischen <strong>de</strong>m spielen von zwei<br />

Löchern wirkt sich die strafe auf das nächste Loch aus. Die benutzung irgen<strong>de</strong>ines<br />

nicht erlaubten beför<strong>de</strong>rungsmittels muss unverzüglich nach erkennen eines<br />

Verstoßes eingestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

an<strong>de</strong>renfalls ist <strong>de</strong>r spieler disqualifiziert.“<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

Die <strong>Golf</strong>regeln verbieten auch die benutzung von carts durch einzelne teilnehmer<br />

eines Wettspiels nicht. in Decision 33-1/8 <strong>de</strong>r „Decisions – entscheidungen<br />

zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln“ wird ausgeführt, dass die nutzung eines <strong>Golf</strong>carts während<br />

eines Wettspiels nicht gegen die <strong>Golf</strong>regeln verstößt, solange die ausschreibung /<br />

Wettspielbedingungen die nutzung nicht verbieten. Will man also die benutzung<br />

von carts unterbin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r einschränken, hat dies in <strong>de</strong>r ausschreibung (ggf.<br />

rahmenausschreibung) zu erfolgen. Dabei ist Folgen<strong>de</strong>s zu be<strong>de</strong>nken:<br />

es macht einen unterschied, ob die <strong>Golf</strong>run<strong>de</strong> zu Fuß o<strong>de</strong>r per Wagen zurückgelegt<br />

wird. Hat ein spieler mit dauern<strong>de</strong>r behin<strong>de</strong>rung seine DGV-stammvorgabe<br />

unter benutzung eines carts erspielt, so ist sie diesem umstand allerdings angepasst.<br />

ein spieler mit einer kurzzeitigen behin<strong>de</strong>rung jedoch wird im allgemeinen<br />

eher Vorteile durch das cart haben. nach Ziffer 3.16 <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

kann <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss zwar eine Vorgabe anpassen, nicht jedoch im Voraus.<br />

es kann also sein, dass die erlaubnis, im einzelfall ein cart zu benutzen, alle<br />

an<strong>de</strong>ren teilnehmer benachteiligt. man sollte die Vor- und nachteile sorgfältig<br />

abwägen, bevor man diese Frage entschei<strong>de</strong>t.<br />

sind carts vorhan<strong>de</strong>n, könnte <strong>de</strong>ren Verwendung bei Wettspielen wie folgt geregelt<br />

wer<strong>de</strong>n:<br />

„bei körperlicher behin<strong>de</strong>rung, die das absolvieren <strong>de</strong>r Wettspielrun<strong>de</strong> ohne<br />

cart nicht erlaubt, ist die benutzung gestattet. es besteht attestpflicht. sonstigen<br />

bewerbern wer<strong>de</strong>n carts nur dann zur Verfügung gestellt, wenn alle daran interessierten<br />

teilnehmer <strong>de</strong>s Wettspiels von carts Gebrauch machen könnten.“<br />

4.1.20 Spielgeschwindigkeit<br />

auch wenn in abschnitt 2 die einhaltung eines zügigen spiels auf mit verschie<strong>de</strong>nen<br />

Verfahren beschrieben wur<strong>de</strong>, mag doch für einen <strong>Golf</strong>club folgen<strong>de</strong><br />

Wettspielbedingung am einfachsten umzusetzen sein:<br />

„reicht eine spielergruppe ihre Zählkarten später als das startintervall zuzüglich<br />

fünf minuten Karenzzeit ein und liegt die spielergruppe hinter <strong>de</strong>r sollzeit<br />

für die run<strong>de</strong>n, so zieht sich je<strong>de</strong>r spieler <strong>de</strong>r Gruppe zwei strafschläge zu.<br />

Die erste Gruppe <strong>de</strong>s Wettspiels wird an <strong>de</strong>r sollzeit für die run<strong>de</strong> zuzüglich<br />

fünf minuten gemessen. sucht eine Gruppe auf <strong>de</strong>n bahnen 17 o<strong>de</strong>r 18 einen<br />

o<strong>de</strong>r mehrere bälle, so wird die suchzeit von ihrer tatsächlichen Zeit für die<br />

run<strong>de</strong> abgezogen.“<br />

219


220<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

eine solche regelung muss <strong>de</strong>n spielern vorab unübersehbar angekündigt wer<strong>de</strong>n.<br />

ob eine spielergruppe auf <strong>de</strong>r bahn 17 o<strong>de</strong>r bahn 18 einen ball suchen<br />

musste, kann man leicht von <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n Gruppe in erfahrung bringen.<br />

4.1.21 Spielunterbrechung<br />

in Übereinstimmung mit <strong>de</strong>r anmerkung zu regel 6-8b sollte die spielleitung<br />

zu<strong>de</strong>m festlegen, dass das spiel unverzüglich unterbrochen wer<strong>de</strong>n muss:<br />

Hat die spielleitung das spiel wegen Gefahr ausgesetzt, so dürfen spieler, die<br />

sich in einem Lochspiel o<strong>de</strong>r einer spielergruppe zwischen <strong>de</strong>m spielen von<br />

zwei Löchern befin<strong>de</strong>n, das spiel nicht wie<strong>de</strong>r aufnehmen, bevor die spielleitung<br />

eine Wie<strong>de</strong>raufnahme angeordnet hat. befin<strong>de</strong>n sie sich beim spielen<br />

eines Loches, so müssen sie das spiel unverzüglich unterbrechen und dürfen<br />

es nicht wie<strong>de</strong>r aufnehmen, bevor die spielleitung eine Wie<strong>de</strong>raufnahme<br />

angeordnet hat.<br />

Versäumt ein spieler das spiel unverzüglich zu unterbrechen, so ist er disqualifiziert,<br />

sofern nicht umstän<strong>de</strong> die aufhebung <strong>de</strong>r strafe nach regel 33-7<br />

rechtfertigen.<br />

Hat die spielleitung das spiel wegen Gefahr ausgesetzt, sind im interesse <strong>de</strong>r<br />

sicherheit <strong>de</strong>r spieler alle Übungsflächen gesperrt, bis sie von <strong>de</strong>r spielleitung<br />

wie<strong>de</strong>r zum Üben freigegeben sind. spieler, die gegen diese regelung verstoßen,<br />

können vom weiteren spielbetrieb ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Signale für Spielunterbrechung nach Regel 6-8:<br />

- sofortige spielunterbrechung wegen Gefahr: ein langer signalton<br />

- Witterungsbedingte spielunterbrechung: Drei kurze signaltöne<br />

- Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>s spiels: Zwei kurze signaltöne, wie<strong>de</strong>rholt<br />

Die signaltöne sind in dieser be<strong>de</strong>utung in Deutschland und auch international<br />

weit verbreitet. es sollte <strong>de</strong>shalb nicht ohne wirklich wichtigen Grund von diesen<br />

signaltönen abgewichen wer<strong>de</strong>n, da ein missverständnis über die be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s<br />

signals nicht nur einen regelverstoß darstellen kann, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n spieler u. u.<br />

in Lebensgefahr bringt.<br />

4.1.22 Hinweis auf Wettspielordnung / Rahmenausschreibung<br />

in abschnitt 2. (Ziffer 2.2.3) ist im einzelnen dargelegt, wann es sich empfiehlt,<br />

eine Wettspielordnung bzw. rahmenausschreibung zu erstellen und welchen<br />

inhalt sie haben kann. Hat ein DGV-mitglied von dieser möglichkeit Gebrauch<br />

gemacht, so muss, wenn die regelungen <strong>de</strong>r Wettspielordnung / rahmenausschreibung<br />

für ein Wettspiel o<strong>de</strong>r eine eDs-run<strong>de</strong> gelten sollen, in <strong>de</strong>r einzelaus-<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

schreibung bzw. ausschreibung für extra Day scores darauf bezug genommen<br />

wer<strong>de</strong>n. es empfiehlt sich ein Hinweis wie folgt:<br />

„ergänzend gilt unsere aktuelle Wettspielordnung (bzw. rahmenausschreibung).“<br />

Die <strong>Golf</strong>regeln enthalten in anhang i, teil c ebenfalls empfehlungen zur Gestaltung<br />

von Wettspielausschreibungen. einzelheiten zu Wettspielbedingungen können<br />

auch <strong>de</strong>n „Decisions – entscheidungen zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln“ zu regel 33-1<br />

entnommen wer<strong>de</strong>n.<br />

4.2 MuSTERAuSSCHREIBunG<br />

monatsbecher Juli<br />

offenes Wettspiel im <strong>Golf</strong>club <br />

– austragung:<br />

einzel-Zählspiel über 18 Löcher mit voller Vorgabe.<br />

, <strong>de</strong>n - 1. run<strong>de</strong> (start: )<br />

– abschläge:<br />

Herren: bis stammvorgabe 12,0: weiß<br />

stammvorgabe 12,1 bis 28,0: gelb<br />

ab stammvorgabe 28,1: blau<br />

Damen: bis stammvorgabe 12,0 blau<br />

ab stammvorgabe 12,1 rot<br />

sollte dies eine bessere aufteilung <strong>de</strong>r Wertungsklassen ermöglichen, können die<br />

Grenzen <strong>de</strong>r Wertungsklassen durchaus von <strong>de</strong>n Grenzen <strong>de</strong>r Vorgabenklassen<br />

abweichen.<br />

– spielbedingungen:<br />

Gespielt wird nach <strong>de</strong>n offiziellen <strong>Golf</strong>regeln (einschl. amateurstatut) <strong>de</strong>s<br />

Deutschen <strong>Golf</strong> Verban<strong>de</strong>s e.V. mit örtlich gültigen platzregeln. Das Wettspiel<br />

wird nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem ausgerichtet. einsichtnahme in<br />

diese Verbandsordnungen ist im sekretariat möglich.<br />

– teilnahmeberechtigung:<br />

teilnahmeberechtigt sind amateure, die einem DGV-mitglied angehören o<strong>de</strong>r<br />

(bei einem Heimatclub im ausland) <strong>de</strong>ren club <strong>de</strong>m in seinem Land zuständigen<br />

nationalen Verband angeschlossen ist.<br />

Vorgabengrenze: Die Höchstvorgabe beträgt – xx. spieler müssen auf anfor<strong>de</strong>-<br />

221


222<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

rung ihre aktuelle Vorgabe nachweisen, wenn diese nicht im intranet abgefragt<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Wird die stammvorgabe eines rechtzeitig gemel<strong>de</strong>ten teilnehmers<br />

zwischen mel<strong>de</strong>schluss und spieltermin über die zulässige Höchstvorgabe<br />

-xx hinaus heraufgesetzt, so muss sich <strong>de</strong>r teilnehmer mit <strong>de</strong>r zulässigen<br />

Höchstvorgabe begnügen.<br />

spieler mit weniger als vier vorgabenwirksamen ergebnissen im Vorjahr o<strong>de</strong>r<br />

weniger als drei vorgabenwirksamen ergebnissen im laufen<strong>de</strong>n Jahr haben<br />

keine aktuelle Vorgabe und spielen außer Konkurrenz.<br />

– Höchstzahl <strong>de</strong>r teilnehmer:<br />

120. Gehen mehr meldungen ein, entschei<strong>de</strong>t das frühere Datum <strong>de</strong>s eingangs<br />

<strong>de</strong>r meldung, bei gleichem Datum das Los. es wird eine Warteliste geführt.<br />

– Wertung:<br />

bruttowertung:<br />

Getrennt für Damen und Herren.<br />

nettowertung:<br />

Gemeinsam für Damen und Herren in drei preisklassen. Kl. 1: bis 12,0; Kl. 2:<br />

12,1 - 28,0; Kl. 3 ab 28,1.<br />

bei gleichen ergebnissen entschei<strong>de</strong>n die besseren letzten 18 Löcher. bei<br />

weiterer Gleichheit wer<strong>de</strong>n bis zu einer entscheidung die letzten 9, 6, 3, 1<br />

Löcher gewertet, im netto unter Vorgabenanrechnung. bei weiterer Gleichheit<br />

entschei<strong>de</strong>t das Los.<br />

– Zusammenstellung <strong>de</strong>r spielergruppen:<br />

spielergruppen wer<strong>de</strong>n nach Vorgaben aufgestellt, beginnend mit <strong>de</strong>r niedrigsten<br />

Vorgabe.<br />

– meldungen:<br />

online, per email o<strong>de</strong>r durch eintragung in die im clubhaus aushängen<strong>de</strong><br />

mel<strong>de</strong>liste.<br />

– mel<strong>de</strong>schluss:<br />

, <strong>de</strong>n bis uhr<br />

– mel<strong>de</strong>gebühr:<br />

Für Gäste euro 60,- / für mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>clubs euro 15,–. Das nenngeld<br />

muss vor <strong>de</strong>m start entrichtet wer<strong>de</strong>n. Gemel<strong>de</strong>te spieler, die nicht zum Wettspiel<br />

antreten, sind von <strong>de</strong>r Zahlung <strong>de</strong>r mel<strong>de</strong>gebühr nicht befreit und sind<br />

erst wie<strong>de</strong>r für ein Wettspiel teilnahmeberechtigt, wenn <strong>de</strong>r offene betrag<br />

beglichen wur<strong>de</strong>.<br />

– preise:<br />

brutto: 1., 2., 3. preis für Damen.<br />

1., 2., 3. preis für Herren.<br />

Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />

netto: 1., 2., 3. preis pro preisklasse.<br />

Den Wan<strong>de</strong>rpreis gewinnt <strong>de</strong>r spieler mit <strong>de</strong>m besten nettoergebnis aller<br />

Klassen. Der Wan<strong>de</strong>rpreis verbleibt im <strong>Golf</strong>club. Der sieger erhält einen erinnerungspreis.<br />

einem Gewinner stehen alle gewonnenen preise zu.<br />

– spielleitung:<br />

Die mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r spielleitung (und ggf. die platzrichter) wer<strong>de</strong>n vor beginn<br />

<strong>de</strong>s Wettspiels auf <strong>de</strong>r startliste bekannt gegeben. starter han<strong>de</strong>ln im rahmen<br />

ihrer aufgaben im auftrag <strong>de</strong>r spielleitung.<br />

– beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels:<br />

Das Wettspiel ist mit abschluss <strong>de</strong>r siegerehrung been<strong>de</strong>t. 20 minuten vorher<br />

wird ein vorläufiges ergebnis ausgehängt.<br />

– Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt:<br />

bis zum 1. start hat die spielleitung in begrün<strong>de</strong>ten Fällen das recht, die ausschreibung<br />

zu än<strong>de</strong>rn (ausnahme: Vorgabenwirksamkeit). nach <strong>de</strong>m 1. start<br />

sind Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r ausschreibung nur bei Vorliegen außergewöhnlicher<br />

umstän<strong>de</strong> zulässig.<br />

– rahmenausschreibung<br />

ergänzend gilt die rahmenausschreibung <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>clubs.<br />

223


224<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

Abschnitt 5.<br />

Platzregeln und festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

5.1 PLATZREGELn<br />

regel 33-8a <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln ermächtigt spielleitungen, platzregeln für außergewöhnliche<br />

umstän<strong>de</strong> zu veröffentlichen, sofern sie mit <strong>de</strong>n Grundsatzbestimmungen vereinbar<br />

sind, wie sie aus anhang i <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln hervorge-hen. platzregeln ergänzen die<br />

<strong>Golf</strong>regeln und legen damit umstän<strong>de</strong> fest, die nicht durch die <strong>Golf</strong>regeln unmittel-bar<br />

erfasst sind. in anhang i <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln ist das erlassen von platzregeln ausführlich<br />

besprochen. teil a gibt zunächst einen Überblick über mögliche regelungsgegenstän<strong>de</strong>,<br />

teil b enthält umfassend und ausführlich musterplatzregeln, die eine Vielzahl von sachverhalten<br />

ab<strong>de</strong>cken.<br />

als oberster Grundsatz ist beim erlassen von platzregeln regel 33-8b <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln zu<br />

beachten. Danach darf eine platzregel in keinem Fall eine <strong>Golf</strong>regel außer Kraft setzen.<br />

sollten in einem ausnahmefall örtlich außergewöhnliche umstän<strong>de</strong> reguläres <strong>Golf</strong>spiel<br />

beeinträchtigen und von <strong>de</strong>r spielleitung aufgrund <strong>de</strong>ssen sogar die abän<strong>de</strong>rung einer<br />

<strong>Golf</strong>regel als unabwendbar erachtet wer<strong>de</strong>n, so muss über <strong>de</strong>n DGV die Zustimmung<br />

<strong>de</strong>s royal & ancient <strong>Golf</strong> club of st. andrews eingeholt wer<strong>de</strong>n.<br />

einzelheiten bezüglich zulässiger und unzulässiger platzregeln gehen auch aus <strong>de</strong>n<br />

„entscheidungen zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln“ zu regel 33-8 hervor.<br />

5.2 fESTLEGunG DER PLATZ- <strong>unD</strong> HInDERnISGREnZEn<br />

nach regel 33-2a <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln muss die spielleitung <strong>de</strong>n platz und das aus, die<br />

Grenzen von Wasserhin<strong>de</strong>rnissen und seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnissen, bo<strong>de</strong>n in ausbesserung<br />

und Hemmnisse sowie zum bestandteil <strong>de</strong>s platzes erklärte anlagen genau festlegen.<br />

Dies hat so zu geschehen, dass alle spieler auch ohne die Hilfe <strong>de</strong>r spielleitung<br />

entschei<strong>de</strong>n können, ob ein ball in <strong>de</strong>m fraglichen Gebiet (aus, Wasserhin<strong>de</strong>rnis, bo<strong>de</strong>n<br />

in ausbesserung) liegt, für das eine bestimmte <strong>Golf</strong>regel gilt.<br />

Dabei sind einige wichtige umstän<strong>de</strong> zu berücksichtigen:<br />

5.2.1 Bezeichnen von Aus<br />

arten <strong>de</strong>r Kennzeichnung:<br />

im Falle farblicher Kennzeichnung von ausgrenzen soll weiße Farbe verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Dienen pfosten als Kennzeichnung, so sollen sie stets in weißer Farbe gehalten sein. Da<br />

die art und Weise <strong>de</strong>r Kennzeichnung einer ausgrenze in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln nicht verbindlich<br />

vorgeschrieben ist, muss in <strong>de</strong>n platzregeln darauf eingegangen wer<strong>de</strong>n, wie die<br />

225


226<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

Grenzen <strong>de</strong>s platzes gekennzeichnet sind. beschränkt man sich auf eine platzregel, ohne<br />

eine zusätzliche Kennzeichnung vor ort, besteht die Gefahr, dass vor allem auswärtige<br />

spieler von <strong>de</strong>r ausgrenze keine notiz nehmen und somit unwissentlich gegen die<br />

platzregel bzw. regel 27 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln verstoßen. in je<strong>de</strong>m Fall muss für alle spieler<br />

klar erkennbar sein, wo eine platzgrenze verläuft.<br />

Hier wur<strong>de</strong>n die weißen Pfähle vor das<br />

hohe Rough gesetzt, obwohl auch das<br />

Gebiet links im Bild noch zum Platz<br />

gehört. Zur Spielbeschleunigung bietet<br />

sich dieses Verfahren an. Es ist sofort zu<br />

sehen, ob ein Ball noch auf <strong>de</strong>m Platz liegt<br />

o<strong>de</strong>r nicht und die Suchzeit wird verkürzt.<br />

aus innerhalb <strong>de</strong>s platzes<br />

Die spielleitung kann auch innerhalb <strong>de</strong>s begrenzten Gelän<strong>de</strong>s (also „auf <strong>de</strong>m platz“)<br />

ausflächen (umgangs-sprachlich „ausgrenzen“) einrichten. so kann es z. b. sinnvoll<br />

sein, die ausgrenze vor ein undurchdringliches rough zu legen, um das spiel zu<br />

beschleunigen, weil dann das suchen weitgehend entfällt. ausgrenzen können auch<br />

anpflanzungen und biotope schützen, vorzugsweise, wenn sie am ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s spielfel<strong>de</strong>s<br />

liegen. nicht selten wird man bei gegenläufigen Doglegs (abknicken<strong>de</strong> spielbahnen)<br />

verhin<strong>de</strong>rn wollen, dass auf gefährliche Weise abgekürzt wird o<strong>de</strong>r sich durch<br />

abkürzen eine bahn sehr viel einfacher spielen lässt. Hier wird man durch das setzen<br />

weißer pfosten eine interne ausgrenze schaffen, die unter umstän<strong>de</strong>n auch nur beim<br />

spielen einer bestimmten spielbahn als ausgrenze gelten soll.<br />

allgemein gilt: eine interne ausgrenze ist eher eine notlösung. Vorzuziehen wäre es, mit<br />

an<strong>de</strong>ren mitteln das abkürzen zu erschweren o<strong>de</strong>r zu verhin<strong>de</strong>rn. Dichte anpflanzungen<br />

o<strong>de</strong>r rough in <strong>de</strong>r geplanten Lan<strong>de</strong>zone auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren bahn zum beispiel könnten<br />

eine solche spielstrategie verhin<strong>de</strong>rn. bei<strong>de</strong>s ist natürlich nur möglich, wenn dadurch<br />

nicht das spiel <strong>de</strong>s benachbarten Lochs behin<strong>de</strong>rt wird.<br />

Für <strong>de</strong>n Fall, dass nur <strong>de</strong>r Luftraum <strong>de</strong>r benachbarten bahn beim abkürzen <strong>de</strong>s zu spielen<strong>de</strong>n<br />

Lochs überquert wird, ist eine ausgrenze nicht geeignet. in diesen Fällen muss<br />

<strong>de</strong>r abkürzen<strong>de</strong> schlag an sich durch anpflanzungen, schutzzäune o. ä. verhin<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n. es ist nicht zulässig, einen bestimmten schlag (abkürzung, richtungswahl,<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

schlägerwahl) durch platzregel zu verbieten. ebenso unzulässig ist es, eine Fläche nur für<br />

bestimmte schläge (z. b. von bestimmten abschlägen) zum aus zu erklären. Die <strong>Golf</strong>regeln<br />

beurteilen nach <strong>de</strong>r Lage und nicht nach <strong>de</strong>r bewegung <strong>de</strong>s balls, ob dieser „aus“ ist.<br />

bezeichnete Flächen innerhalb eines platzes dürfen für bestimmte Löcher zum aus erklärt wer<strong>de</strong>n,<br />

sofern die abgrenzungen durch pfosten o<strong>de</strong>r sonst wie zweifelsfrei zu erkennen sind.<br />

Beispiel <strong>de</strong>r Kennzeichnung<br />

einer internen Ausfläche.<br />

Auch wenn hier keine echte<br />

Fläche durch <strong>de</strong>n Verlauf <strong>de</strong>r<br />

weißen Pfähle <strong>de</strong>finiert wird,<br />

ist diese Lösung praktikabel,<br />

da ein Ball we<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>m<br />

ersten noch hinter <strong>de</strong>m letzten<br />

Auspfahl vorbeifliegen bzw.<br />

zur Ruhe kommen kann. Eine<br />

Anbindung (mit Linie o<strong>de</strong>r<br />

Pfeil am ersten und letzten<br />

Pfahl, s. nächste Bil<strong>de</strong>r) an<br />

die <strong>de</strong>n Platz umgeben<strong>de</strong><br />

Ausgrenze wür<strong>de</strong> eine echte<br />

Fläche schaffen.<br />

pfosten einer ausgrenze gelten als unbeweglich und sind keine Hemmnisse (siehe<br />

erklärung „Hemmnisse“ <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln), sodass nicht nach regel 24 erleichterung in<br />

anspruch genommen wer<strong>de</strong>n darf.<br />

beispiel 1 für platzregel: „aus beim spielen <strong>de</strong>s Loches 9 ist <strong>de</strong>r gesamte platz jenseits<br />

<strong>de</strong>r durch weiße pfosten markierten ausgrenze rechts <strong>de</strong>s Loches 9“.<br />

es bedarf also weiterer pfosten „über eck“, um eine Fläche entstehen zu lassen, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

genauen beschreibung <strong>de</strong>r Fläche durch eine platzregel.<br />

beispiel 2 für platzregel: „beim spielen von Loch 9 ist die auf Fairway-Höhe o<strong>de</strong>r kürzer<br />

gemähte rasenfläche von bahn 8 aus“.<br />

eine solche platzregel ist verlockend, da sie ohne optisch stören<strong>de</strong> weiße pfähle auskommt,<br />

verlangt aber auch einen hervorragend gepflegten platz, da immer eine ein<strong>de</strong>utige<br />

schnittkante <strong>de</strong>s Fairways als Grenze sichtbar sein muss.<br />

227


228<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

Bei nicht ein<strong>de</strong>utigem weiteren Verlauf<br />

einer Grenze kann an einem Pfahl mit<br />

einer Farblinie (o<strong>de</strong>r einem Brett als<br />

„Wegweiser“) ange<strong>de</strong>utet wer<strong>de</strong>n, in<br />

welche Richtung die Grenze verläuft bzw.<br />

<strong>de</strong>r nächste Pfahl zu suchen ist.<br />

Dies ist sowohl bei Ausgrenzen wie auch<br />

bei Wasserhin<strong>de</strong>rnissen <strong>de</strong>r Fall.<br />

Noch ein<strong>de</strong>utiger ist es, <strong>de</strong>n weiteren<br />

Verlauf <strong>de</strong>r Ausgrenze durch eine<br />

Fortsetzung <strong>de</strong>r weißen Pfähle in einer<br />

Schneise im Wald zu kennzeichnen.<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

es ist nicht ausreichend, z. b. mit einem „Doppelpfahl“ (zwei unmittelbar nebeneinan<strong>de</strong>r<br />

gesetzte pfähle) eine reihe von weißen pfählen zu „been<strong>de</strong>n“. Damit wird keine Fläche<br />

<strong>de</strong>finiert, <strong>de</strong>shalb ist dieses Verfahren nicht zulässig.<br />

sollte in einzelnen Fällen die abgrenzung einer genau umrissenen Fläche aus irgen<strong>de</strong>inem<br />

Grund nicht möglich sein, so ist es ersatzweise <strong>de</strong>nkbar, <strong>de</strong>n ersten und letzten<br />

weißen pfahl so weit hinter <strong>de</strong>n abschlag und hinter das Grün zu setzen, dass es völlig<br />

ausgeschlossen ist, einen ball in <strong>de</strong>ssen nähe zu spielen o<strong>de</strong>r vor bzw. hinter diesen<br />

pfählen herum zu spielen. Zu<strong>de</strong>m kann dort durch einen auf <strong>de</strong>n bo<strong>de</strong>n gesprühten<br />

weißen pfeil o<strong>de</strong>r einen „Wegweiser“ am ersten und letzten pfahl ange<strong>de</strong>utet wer<strong>de</strong>n,<br />

in welche richtung sich <strong>de</strong>r Grenzverlauf fortsetzt.<br />

neben weißen pfählen sind Zäune eine weitere möglichkeit, die Grenzen <strong>de</strong>s platzes<br />

zu kennzeichnen. Wechselt die auskennzeichnung von weißen pfählen in einem<br />

Zaun, sollte einer <strong>de</strong>r Zaunpfähle weiß gestrichen wer<strong>de</strong>n, um die Übergangsstelle zu<br />

kennzeichnen, an <strong>de</strong>r die art <strong>de</strong>r Kennzeichnung sich än<strong>de</strong>rt. Da die Gegenstän<strong>de</strong><br />

zur Kennzeichnung <strong>de</strong>s „aus“ sich<br />

im aus befin<strong>de</strong>n, kann auch <strong>de</strong>r<br />

Zaun eines benachbarten Grundstücks<br />

dazu dienen. Gleiches gilt<br />

für mauern.<br />

Übergang einer Reihe weißer Pfähle in<br />

einen Zaun. Ein Zaunpfahl wur<strong>de</strong> hierbei<br />

weiß angestrichen, um die Stelle zu<br />

zeigen, an <strong>de</strong>r die Linie <strong>de</strong>r weißen<br />

Pfähle durch <strong>de</strong>n Verlauf <strong>de</strong>s Zauns<br />

abgelöst wird.<br />

Verwendung eines Zauns mit weißen<br />

Pfählen als Ausgrenze.<br />

229


230<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

sollten Wege o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re asphaltierte bzw. befestigte Flächen vorhan<strong>de</strong>n sein, kann<br />

<strong>de</strong>ren platz-innenkante auch die ausgrenze <strong>de</strong>finieren. unbefestigte Wege eignen sich<br />

wegen <strong>de</strong>s meist nicht <strong>de</strong>utlich erkennbaren Weg-rands nicht hierzu.<br />

Weg als Auskennzeichnung: Der weiße<br />

Ball ist noch „in“, da ein Teil von ihm <strong>de</strong>n<br />

Platz berührt, <strong>de</strong>r gelbe (rechte) Ball<br />

dagegen befin<strong>de</strong>t sich im „Aus“.<br />

Derartige Wege können aufgrund<br />

ihrer unregelmäßigen natürlichen<br />

Wegrän<strong>de</strong>r nicht in einer Platzregel zur<br />

Kennzeichnung von „Aus“<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Geteilte plätze<br />

ist ein platz durch eine straße o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgleichen geteilt, und die spielleitung erklärt die<br />

straße o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgleichen zum aus, so kann für das spielen diesseitiger Löcher auch die<br />

jenseitige platzfläche zum aus erklärt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wasserlauf vom platz fließt ins aus<br />

ein ball, <strong>de</strong>r in einem Wasserhin<strong>de</strong>rnis (seitliches eingeschlossen) lan<strong>de</strong>t und von <strong>de</strong>r<br />

strömung ins aus getragen wird, ist aus. man kann durch Fangkonstruktionen dafür<br />

sorgen, dass bälle von <strong>de</strong>r strömung nicht ins aus ge-tragen wer<strong>de</strong>n können.<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

Übungseinrichtungen<br />

Driving range, putting-Grün, chipping-Grün und Übungsbunker können durchaus auf<br />

<strong>de</strong>m platz liegen. es wird unter solchen umstän<strong>de</strong>n davon ausgegangen, dass die<br />

spielleitung das Üben auf diesen Flächen ausdrücklich gestattet hat. Deshalb ist es nicht<br />

nötig, diese Flächen ins aus zu legen.<br />

musterplatzregeln für ausgrenzen:<br />

aus (r 27-1)<br />

ist jenseits von weißen pfählen, Zäunen o<strong>de</strong>r mauern, welche <strong>de</strong>n platz begrenzen.<br />

sofern weiße Linien die platzgrenze kennzeichnen, haben diese Vorrang.<br />

– Die weißen pfähle zwischen <strong>de</strong>n bahnen a und b bezeichnen eine interne ausgrenze,<br />

nur beim spielen <strong>de</strong>r bahn a. beim spielen an<strong>de</strong>rer bahnen gelten sie als<br />

unbewegliche Hemmnisse.<br />

– ein ball, <strong>de</strong>r beim spielen <strong>de</strong>r bahn „aaa“ auf <strong>de</strong>r auf Fairwayhöhe o<strong>de</strong>r kürzer<br />

gemähten Flä-che <strong>de</strong>r bahn „bbb“ zu liegen kommt gilt als im aus befindlich.<br />

– ein ball, auf o<strong>de</strong>r jenseits <strong>de</strong>r öffentlichen straße zwischen <strong>de</strong>n bahnen „ccc“ und<br />

„GGG“ ist „aus“.<br />

o<strong>de</strong>r:<br />

– ein ball auf o<strong>de</strong>r jenseits <strong>de</strong>r clubhausterrasse / <strong>de</strong>s parkplatzes / <strong>de</strong>s Wegs am<br />

18. Grün ist aus.<br />

Da ausgrenzen für das spiel mit die größte be<strong>de</strong>utung haben und die Konsequenzen<br />

eines ins aus geschlagenen balls schwerwiegend sind, sollte die beschreibung <strong>de</strong>r ausgrenzen<br />

in <strong>de</strong>n platzregeln an erster stelle stehen.<br />

5.2.2 bezeichnen von Wasserhin<strong>de</strong>rnissen und seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnissen<br />

arten <strong>de</strong>r Kennzeichnung<br />

im Falle farblicher Kennzeichnung müssen folgen<strong>de</strong> Farben verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n:<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnis – gelb;<br />

seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis – rot.<br />

pfosten und Linien zur Kennzeichnung von Hin<strong>de</strong>rnissen befin<strong>de</strong>n sich innerhalb <strong>de</strong>s<br />

Hin<strong>de</strong>rnisses.<br />

Die erklärung „seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis“ in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln ist beson<strong>de</strong>rs zu beachten,<br />

da es danach – formal gesehen – nicht darauf ankommt, ob ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis tatsächlich<br />

an <strong>de</strong>r seite liegt. ist ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis teilweise seitlich, so sind <strong>de</strong>r anfangs- und<br />

endpunkt dieses teils <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses ein<strong>de</strong>utig zu bezeichnen. ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

231


232<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

ist ein seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis, wenn es nach ansicht <strong>de</strong>r spielleitung nicht möglich<br />

o<strong>de</strong>r undurchführbar ist, einen ball in Übereinstimmung mit regel 26-1b fallen zu lassen.<br />

bei <strong>de</strong>r Kennzeichnung von Wasserhin<strong>de</strong>rnissen ist Folgen<strong>de</strong>s zu beachten:<br />

– es sei <strong>de</strong>nn, die natürliche Grenze ist für alle spieler immer unzweifelhaft feststellbar,<br />

sodass je<strong>de</strong>r ball entwe<strong>de</strong>r einwandfrei als innerhalb o<strong>de</strong>r außerhalb <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses<br />

liegend zu erkennen ist, muss das Hin<strong>de</strong>rnis bzw. seine Grenze gekennzeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n. Dies ist in <strong>de</strong>n meisten Fällen erfor<strong>de</strong>rlich, es sei <strong>de</strong>nn, es wür<strong>de</strong> sich z. b.<br />

um Hin<strong>de</strong>rnisse mit steil abfallen<strong>de</strong>n (ggf. künstlichen) rän<strong>de</strong>rn han<strong>de</strong>ln.<br />

– Wenn es nicht sofort <strong>de</strong>utlich ist, um welche art von Wasserhin<strong>de</strong>rnis es sich han<strong>de</strong>ln<br />

sollte, so sollte es im Zweifel als ein seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis ausgewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />

– ein betretungsverbot o<strong>de</strong>r ein Verbot, aus <strong>de</strong>m Wasserhin<strong>de</strong>rnis zu spielen, darf nur<br />

bei behördlich geschützten biotopen ausgesprochen wer<strong>de</strong>n.<br />

Im ersten Bild ist <strong>de</strong>r<br />

Verlauf <strong>de</strong>r Grenze<br />

ausnahmsweise auch<br />

ohne Kennzeichnung<br />

sichtbar, während im<br />

zweiten Bild im Fall einer<br />

fehlen<strong>de</strong>n Kennzeichnung<br />

nicht von je<strong>de</strong>m Spieler<br />

gleichermaßen bestimmt<br />

wer<strong>de</strong>n könnte, wo<br />

die Grenze <strong>de</strong>s<br />

Hin<strong>de</strong>rnisses verläuft.<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

– Wenn (wie allgemein üblich) pfähle zur Kennzeichnung genommen wer<strong>de</strong>n, darf die<br />

Verbindungslinie zwischen <strong>de</strong>n pfählen das Hin<strong>de</strong>rnis nicht schnei<strong>de</strong>n.<br />

Hier fehlt ein roter Pfahl.<br />

Die Verbindungslinie zwischen<br />

<strong>de</strong>n Pfählen schnei<strong>de</strong>t das Wasser und<br />

wirft bei <strong>de</strong>n Spielern Fragen auf,<br />

wo die Grenze tatsächlich verläuft.<br />

– es muss von einem pfahl zum an<strong>de</strong>ren ein ungehin<strong>de</strong>rter blick möglich sein, falls<br />

eine peilung über die bei<strong>de</strong>n pfähle erfor<strong>de</strong>rlich ist, um festzustellen, ob ein ball im<br />

Hin<strong>de</strong>rnis liegt.<br />

– Wenn ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis auch gleichzeitig teilweise als seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

gekennzeichnet ist, muss <strong>de</strong>r punkt, wo die „gelbe“ zur „roten“ Kennzeichnung wechselt,<br />

einwandfrei erkennbar sein. am besten wird hierzu ein pfahl benutzt, <strong>de</strong>r auf<br />

einer seite gelb und auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren rot ist, es können auch ein roter und ein gelber<br />

pfahl unmittelbar nebeneinan<strong>de</strong>r gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

An diesem rot und gelb gestrichenen Pfahl<br />

geht ein seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis (links)<br />

in ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis (rechts) über.<br />

233


234<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

Ist die Kennzeichnung mit<br />

Pfählen aus irgen<strong>de</strong>inem<br />

Grund nicht gewünscht<br />

und das regelmäßige<br />

Markieren <strong>de</strong>r Grenze mit<br />

farbigen Linien zu zeitaufwändig<br />

und teuer, so kann<br />

<strong>de</strong>r Verlauf <strong>de</strong>r Wasserhin<strong>de</strong>rnisgrenze<br />

auch mit<br />

ebenerdig eingegrabenen<br />

Steinen gekennzeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n. Dies ist natürlich<br />

nur auf <strong>de</strong>m Fairway o<strong>de</strong>r<br />

in niedrigem Semirough<br />

sinnvoll, da die Steine sonst<br />

zu schwer zu sehen sind.<br />

Der Abstand wird bei Steinen<br />

geringer sein als bei<br />

Pfählen, damit man leicht<br />

von einem Stein zum an<strong>de</strong>ren<br />

sehen können muss.<br />

– brücken befin<strong>de</strong>n sich innerhalb <strong>de</strong>s natürlichen Verlaufs eines Grabens o<strong>de</strong>r teiches<br />

im Hin<strong>de</strong>rnis. es ist nicht richtig, rechts und links von einer brücke die Kennzeichnung<br />

<strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses en<strong>de</strong>n zu lassen, <strong>de</strong>nn auch unter <strong>de</strong>r brücke befin<strong>de</strong>t sich ein teil<br />

<strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses mit <strong>de</strong>m gleichen o<strong>de</strong>r ähnlichen Grabenprofil wie rechts und links<br />

davon. an<strong>de</strong>rs verhält es sich, wenn ein Hin<strong>de</strong>rnis durch einen Überweg auf einem<br />

Damm in zwei teile getrennt wird, die mit einem betonrohr verbun<strong>de</strong>n sind.<br />

Diese Brücke befin<strong>de</strong>t<br />

sich im Wasserhin<strong>de</strong>rnis,<br />

es gibt z. B. keine<br />

straflose Erleichterung<br />

nach Regel 24-2 von ihr.<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

Hier befin<strong>de</strong>n sich vor und hinter <strong>de</strong>m<br />

Weg bei „natürlicher Betrachtungsweise“<br />

zwei getrennte Hin<strong>de</strong>rnisse, da das Rohr<br />

nicht <strong>de</strong>m Charakter, Ausmaß und <strong>de</strong>r Art<br />

<strong>de</strong>s eigentlichen Grabens entspricht. Von<br />

<strong>de</strong>m künstlichen Weg auf <strong>de</strong>m Übergang<br />

darf also straflos Erleichterung genommen<br />

wer<strong>de</strong>n, da er nicht im Hin<strong>de</strong>rnis liegt. Ein<br />

Ball, <strong>de</strong>r im Rohr unter <strong>de</strong>m Weg gefun<strong>de</strong>n<br />

wird, gilt als in einem Hemmnis liegend und<br />

darf straflos nach Regel 24-2 (unbewegliches<br />

Hemmnis) fallen gelassen wer<strong>de</strong>n.<br />

Wird er darin verloren, gilt er als im Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

verloren, da er dann nach<br />

Regel 24-3b an <strong>de</strong>r Stelle liegend gilt, wo<br />

er in das Hemmnis hineingegangen ist.<br />

Dort wür<strong>de</strong> er jedoch das Wasserhin<strong>de</strong>rnis berühren und damit als im Wasserhin<strong>de</strong>rns liegend gelten.<br />

Der Spieler kann dann nur nach Regel 26 mit einem Strafschlag Erleichterung nehmen. Es ist hier auch<br />

gut zu sehen, dass <strong>de</strong>r Graben aufgrund seiner Form (eine Vertiefung, die Wasser enthalten könnte) als<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnis gekennzeichnet wur<strong>de</strong>, auch wenn dort nicht ständig Wasser fließt.<br />

Dropzonen<br />

Dropzonen sind eine alternative, falls die optionen zur spielfortsetzung aus <strong>de</strong>r regel<br />

26-1 nicht ausreichen. sie sollen nicht dazu dienen, einem spieler mangeln<strong>de</strong> regelkenntnis<br />

zu ersetzen und sollten <strong>de</strong>shalb nur eingesetzt wer<strong>de</strong>n, wenn selbst regelkundige<br />

personen ein problem damit haben, wo sie <strong>de</strong>n ball fallen lassen können.<br />

Die regeln verlangen, dass ein in <strong>de</strong>r Dropzone fallen gelassener ball auch dort auf <strong>de</strong>n<br />

bo<strong>de</strong>n auftrifft. um dies zu ermöglichen, müssen Dropzonen als Flächen gekennzeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n und nicht nur mit einem einzelnen schild ungefähr ange<strong>de</strong>utet wer<strong>de</strong>n. Da<br />

gesprühte Linien relativ schnell wie<strong>de</strong>r verschwin<strong>de</strong>n, bietet es sich an, eine Dropzone<br />

mit vier entfernungsplatten o. ä. zu kennzeichnen.<br />

Die roten Markierungen mit <strong>de</strong>m „DZ“<br />

auf <strong>de</strong>m Bild besagen, dass es sich hier<br />

um eine Dropzone für ein seitliches<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnis han<strong>de</strong>lt (dieses liegt<br />

links neben <strong>de</strong>m Grün). Der Ball kann<br />

nicht nach Regel 26-1b fallen gelassen<br />

wer<strong>de</strong>n, da diese Linie ins Aus führt, und<br />

nach Regel 26-1c innerhalb zweier Schlägerlängen<br />

kommt <strong>de</strong>r Spieler nur bis auf<br />

<strong>de</strong>n Weg.<br />

235


236<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

Dropzonen sollten in <strong>de</strong>n meisten Fällen optional sein. es ist jedoch in extremfällen auch<br />

<strong>de</strong>nkbar, ihre Verwendung vorzuschreiben.<br />

Dropzonen sind für <strong>de</strong>n seltenen Fall gedacht, dass das erleichterungsverfahren aus<br />

regel 26-1a, b o<strong>de</strong>r c nicht anwendbar ist. bei einem seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnis am<br />

Grün ist die Fläche zum Fallenlassen <strong>de</strong>s balls inner-halb von zwei schlägerlängen vom<br />

Kreuzungspunkt manchmal sehr schmal, teilweise nur 10 – 20 Zentimeter breit. Dennoch<br />

reicht dies aus, einen ball regelkonform ins spiel zu bringen und sollte kein anlass für<br />

eine Dropzone sein.<br />

eine Dropzone auf <strong>de</strong>r gegenüberliegen<strong>de</strong>n seite eines (gelb gekennzeichneten)<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnisses umgeht unzulässigerweise die regel, die ein Fallenlassen <strong>de</strong>s balls<br />

nach regel 26-1a o<strong>de</strong>r -b verlangt. es ist <strong>de</strong>mnach keinesfalls zulässig, mit einer<br />

Dropzone die For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r regel zu umgehen, dass ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis überspielt<br />

wer<strong>de</strong>n muss.<br />

eine Dropzone sollte <strong>de</strong>m spieler die Lage bieten, die er an an<strong>de</strong>ren stellen <strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n<br />

Hin<strong>de</strong>rnisses auch beim Fallenlassen <strong>de</strong>s balls vorfin<strong>de</strong>t. ist also ein seitliches<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnis von rough umgeben, wäre es ein unbilliger Vorteil gegenüber an<strong>de</strong>ren<br />

spielern, die Dropzone auf Fairway-Höhe zu schnei<strong>de</strong>n.<br />

Dropzonen sind Flächen, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r ball fallen gelassen wird. Wenn ein spieler<br />

<strong>de</strong>n ball innerhalb dieser Fläche fallen lassen möchte, muss er die genaue Grenze <strong>de</strong>r<br />

Dropzone kennen. es reicht somit nicht aus, ein schild mit <strong>de</strong>r aufschrift „Dropzone“<br />

aufzustellen, diese muss durch Linien auch zu einer einwandfrei erkennbaren Fläche<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Der provisorische ball am Wasserhin<strong>de</strong>rnis ist für Fälle gedacht, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r ball ausschließlich<br />

im Wasserhin<strong>de</strong>rnis liegen kann, wenn man ihn außerhalb <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses<br />

nicht fin<strong>de</strong>t, also z. b. in einem teich, <strong>de</strong>r rundum von Fairway umgeben ist, bei <strong>de</strong>m<br />

<strong>de</strong>r spieler aber wegen schilf o<strong>de</strong>r büschen am jenseitigen en<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>r-nisses nicht<br />

sehen kann, ob sein ball außerhalb <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses liegt.<br />

„provisorischer ball am Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

Kann ein ball im Wasserhin<strong>de</strong>rnis auf <strong>de</strong>r bahn 3 zur ruhe gekommen sein, so darf<br />

ein provisorischer ball nach regel 26-1 gespielt wer<strong>de</strong>n. Wird <strong>de</strong>r ursprüngliche ball<br />

außerhalb <strong>de</strong>s Wasser-hin<strong>de</strong>rnisses gespielt, so muss das spiel mit diesem ball fortgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Liegt <strong>de</strong>r ursprüngliche ball im Wasserhin<strong>de</strong>rnis, so kann <strong>de</strong>r spieler<br />

<strong>de</strong>n ursprünglichen ball spielen, wie er liegt, o<strong>de</strong>r das spiel mit <strong>de</strong>m provisorischen<br />

ball fortsetzen, jedoch nicht mit <strong>de</strong>m ursprünglichen ball nach regel 26-1 verfahren.“<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

besteht die möglichkeit, dass ein ball auch außerhalb <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses nicht gefun<strong>de</strong>n<br />

wird, ist diese platzregel nicht anwendbar.<br />

musterplatzregeln für Wasserhin<strong>de</strong>rnisse:<br />

Dieser teil <strong>de</strong>r platzregeln ist optional. <strong>Golf</strong>clubs, in <strong>de</strong>nen die Wasserhin<strong>de</strong>rnisse ausschließlich<br />

mit <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln vorgeschriebenen Farben gekennzeichnet sind,<br />

sollen keinen weiteren text zu Wasserhin<strong>de</strong>rnissen in die platzregeln aufnehmen, da dies<br />

die <strong>Golf</strong>regeln unnötig wie<strong>de</strong>rholen wür<strong>de</strong>. ergänzungen sind nur sinnvoll<br />

– um Dropzonen zu beschreiben,<br />

– um das spielen eines provisorischen balls nach regel 26 zuzulassen, o<strong>de</strong>r<br />

– um Wasserhin<strong>de</strong>rnisgrenzen zu beschreiben, die an<strong>de</strong>rs als mit gelber o<strong>de</strong>r roter<br />

Farbe gekennzeichnet sind (z. b. „Die steinmauer an Grün 8 ist Grenze <strong>de</strong>s seitlichen<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnisses“).<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnisse (r 26)<br />

Wenn ein ball im seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnis <strong>de</strong>r bahn X zur ruhe kommt, so kann als<br />

zusätzliche option unter Hinzurechnung eines strafschlages ein ball in <strong>de</strong>r weiß umran<strong>de</strong>ten,<br />

mit DZ gekennzeichneten Dropzone fallen gelassen wer<strong>de</strong>n.<br />

5.2.3 ungewöhnlich beschaffener Bo<strong>de</strong>n<br />

Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung<br />

arten <strong>de</strong>r Kennzeichnung<br />

bo<strong>de</strong>n in ausbesserung sollte mit blauen pfählen o<strong>de</strong>r weißen einkreisungen gekennzeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n. blaue Linien bewähren sich im allgemeinen weniger gut, da die Farbe<br />

weniger lange sichtbar ist.<br />

bo<strong>de</strong>n in ausbesserung (s. erklärung in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln) teilt sich auf in<br />

– bereiche, die nach ansicht <strong>de</strong>r spielleitung geschont wer<strong>de</strong>n sollen (z. b. neueinsaat)<br />

und von <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>shalb erleichterung gewährt wird (regel 25-1) und<br />

– bereiche, die durch platzarbeiten o<strong>de</strong>r naturereignisse beschädigt sind und in<br />

<strong>de</strong>nen ein guter schlag in einer schlechten Lage en<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>.<br />

im ersten Fall wird die spielleitung das spielen aus bo<strong>de</strong>n in ausbesserung durch eine<br />

platzregel untersagen, im zweiten Fall ist dies nicht notwendig. Da üblicherweise das<br />

erleichterungsverfahren in nahezu allen Fällen einen Vorteil bringt, ist es selten notwendig,<br />

das spiel aus bo<strong>de</strong>n in ausbesserung zu untersagen.<br />

Die bezeichnung „bo<strong>de</strong>n in ausbesserung“ legt nahe, dass es sich um einen vorübergehen<strong>de</strong>n<br />

Zustand han<strong>de</strong>lt, <strong>de</strong>r ausgebessert wird. es ist <strong>de</strong>shalb nicht angebracht,<br />

bereiche <strong>de</strong>s platzes mit schlechten Lagen dauerhaft als bo<strong>de</strong>n in ausbesserung zu kennzeichnen.<br />

außerhalb <strong>de</strong>r Fairways ist bei einem spiel in <strong>de</strong>r natur damit zu rechnen,<br />

dass <strong>de</strong>r ball in einer schlechten Lage zur ruhe kommt. Deshalb sollen beschädigungen<br />

237


Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

am platz auch nur im eigentlichen spielbereich gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n und nicht etwa<br />

im hohen rough o<strong>de</strong>r im Wald.<br />

abgeschnittenes Gras und sonstiges material, das auf <strong>de</strong>m platz liegen gelassen wor<strong>de</strong>n<br />

und nicht zur späteren beseitigung bestimmt ist, gilt nicht als bo<strong>de</strong>n in ausbesserung,<br />

sofern es nicht entsprechend gekennzeichnet ist; platzpflegepersonal sollte daher von<br />

<strong>de</strong>r spielleitung angewiesen wer<strong>de</strong>n, abfälle nicht an stellen liegen zu las-sen, an <strong>de</strong>nen<br />

wahrscheinlich bälle zu liegen kommen.<br />

musterplatzregeln für bo<strong>de</strong>n in ausbesserung und ungewöhnlich beschaffenen bo<strong>de</strong>n:<br />

Je nach notwendigkeit können eine o<strong>de</strong>r mehrere <strong>de</strong>r u. a. Formulierungen unter <strong>de</strong>r<br />

rubrik „bo<strong>de</strong>n in ausbesserung“ in <strong>de</strong>n platzregeln aufgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

bo<strong>de</strong>n in ausbesserung, ungewöhnlich beschaffener bo<strong>de</strong>n (r 25-1)<br />

– bo<strong>de</strong>n in ausbesserung ist durch weiße einkreisungen und / o<strong>de</strong>r blaue pfähle<br />

gekenn-zeichnet.<br />

– Von bo<strong>de</strong>n in ausbesserung darf nicht gespielt wer<strong>de</strong>n.<br />

– Wintergrüns (kenntlich durch die mähkante) gelten als bia, von <strong>de</strong>m nicht gespielt<br />

wer<strong>de</strong>n darf. erleichterung nach regel 25-1 muss in anspruch genommen wer<strong>de</strong>n.<br />

– Das blumenbeet hinter <strong>de</strong>m Grün x, einschließlich <strong>de</strong>r das beet umgeben<strong>de</strong>n<br />

mauer, gilt als bia, von <strong>de</strong>m nicht gespielt wer<strong>de</strong>n darf.<br />

Das o. g. blumenbeet ist dann zwar dauerhaft als bo<strong>de</strong>n in ausbesserung <strong>de</strong>klariert wor<strong>de</strong>n,<br />

aber da es sich um eine künstliche einrichtung han<strong>de</strong>lt, ist dies eher vertretbar als<br />

bei einem stück rough. alternativ kann ein solches blumenbeet mit seinem künstlichen<br />

rand auch zu einem Hemmnis erklärt wer<strong>de</strong>n.<br />

Hier ist das Wintergrün<br />

durch <strong>de</strong>n blauen Pfahl<br />

als Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung<br />

<strong>de</strong>finiert und durch die<br />

(in <strong>de</strong>r Natur <strong>de</strong>utlich<br />

sichtbare) Schnittkante im<br />

Ausmaß exakt begrenzt.<br />

238<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

Ist eine Fläche von Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung nicht (wie im Fall <strong>de</strong>r Mähkante <strong>de</strong>s o. a. Wintergrüns<br />

<strong>de</strong>utlich sichtbar abzugrenzen, ist es erfor<strong>de</strong>rlich, das Gebiet mit blauen Pfählen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rweitig<br />

abzugrenzen.<br />

Mehrere Hemmnisse und<br />

frische So<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n hier<br />

zu einer einzigen Fläche<br />

„Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“<br />

zusammengefügt, damit ein<br />

Spieler in einem Zug Erleichterung<br />

von allen vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Hemmnissen sowie<br />

<strong>de</strong>n frisch verlegten So<strong>de</strong>n<br />

erhalten kann. Wichtig:<br />

Es sollte immer (wie bei<br />

DGV-Wettspielen) weiße<br />

Farbe genommen wer<strong>de</strong>n,<br />

die länger sichtbar ist als<br />

blaue Farbe.<br />

Zeitweiliges Wasser<br />

im Gegensatz zu einem bunker, <strong>de</strong>r durch platzarbeiten vorübergehend nicht bespielbar<br />

ist und <strong>de</strong>shalb zu bo<strong>de</strong>n in ausbesserung erklärt wur<strong>de</strong>, darf ein nach regenfällen voll<br />

Wasser gelaufener o<strong>de</strong>r ausgespülter bunker nach einer entscheidung <strong>de</strong>s r&a nicht zu<br />

bo<strong>de</strong>n in ausbesserung erklärt wer<strong>de</strong>n, da es sich hierbei um natureinflüsse han<strong>de</strong>lt.<br />

Der spieler hat kein recht, ohne schlag straflos aus einem Hin<strong>de</strong>rnis zu kommen, da<br />

ihn das einem an<strong>de</strong>ren spieler mit einem besseren schlag gleichsetzen wür<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r es<br />

geschafft hat, das Hin<strong>de</strong>rnis zu vermei<strong>de</strong>n. in <strong>de</strong>rartigen Fällen darf die spielleitung<br />

nicht nur im interesse <strong>de</strong>s einzelnen spielers <strong>de</strong>nken, son<strong>de</strong>rn sie muss die interessen<br />

aller spieler berücksichtigen. nur in außergewöhnlichen Fällen ist es zulässig, einem<br />

bunker seinen status als Hin<strong>de</strong>rnis zu nehmen. einer davon betrifft <strong>de</strong>n umbau o<strong>de</strong>r die<br />

renovierung <strong>de</strong>s bunkers, ein an<strong>de</strong>rer wäre ein bunker, <strong>de</strong>r wegen eines Defekts an <strong>de</strong>r<br />

beregnungsanlage voll Wasser gelaufen ist.<br />

239


240<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

Ein Bunker voll Wasser<br />

bleibt ein Bunker. Die<br />

Spielleitung sollte jedoch<br />

(wie hier) alles unternehmen,<br />

diesen möglichst<br />

schnell wie<strong>de</strong>r in einen<br />

spielbaren Zustand zu versetzen.<br />

Im Übrigen gibt es<br />

Regel 25-1b(II).<br />

Loch, Aufgeworfenes o<strong>de</strong>r Laufweg eines Erdgänge graben<strong>de</strong> Tiers, Reptils o<strong>de</strong>r Vogels<br />

Diese umgangssprachlich als „tierspuren“ bezeichneten umstän<strong>de</strong> berechtigen zu strafloser<br />

erleichterung, auch ohne dass eine platzregel existiert. Die anwendung <strong>de</strong>r regel<br />

setzt voraus, dass <strong>de</strong>r spieler weiß, dass ein be-stimmtes Loch von einem <strong>de</strong>r o.g. tiere<br />

gemacht wur<strong>de</strong> und nicht von etwas an<strong>de</strong>rem stammt, wie z. b. einem Hund, einer<br />

erdsenkung o<strong>de</strong>r -ausspülung durch regen usw.<br />

Wer<strong>de</strong>n kleinere spuren von Wühlmäusen, mauselöcher o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Vorkommnisse,<br />

von <strong>de</strong>nen erleichterung genommen wer<strong>de</strong>n darf, von <strong>de</strong>n spielern als Vorwand genommen,<br />

um <strong>de</strong>n ball in einer evtl. besseren Lage fallen lassen zu dürfen, obwohl nur<br />

<strong>de</strong>r stand <strong>de</strong>r spieler von <strong>de</strong>r Wühlmausspur betroffen war, empfiehlt sich folgen<strong>de</strong><br />

platzregel:<br />

„behin<strong>de</strong>rung nach regel 25-1a durch einen ungewöhnlich beschaffenen bo<strong>de</strong>n ist<br />

nicht gegeben, wenn nur die standposition <strong>de</strong>s spielers betroffen ist.“<br />

auch wenn spuren von pfer<strong>de</strong>n, Wildschweinen, Kühen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren tieren keine<br />

spuren „erdgänge graben<strong>de</strong>r tiere“ sind, so kann die spielleitung doch eine platzregel<br />

hierzu erlassen:<br />

„Die Hufspuren auf <strong>de</strong>m Fairway <strong>de</strong>r bahn 8 sind bo<strong>de</strong>n in ausbesserung.“<br />

„Frische schä<strong>de</strong>n durch Wildschweine auf <strong>de</strong>n bahnen 6,7 und 11 sind bo<strong>de</strong>n in<br />

ausbesserung.“<br />

ein problem tritt hier erst auf, wenn die spuren nicht mehr frisch sind und die i<strong>de</strong>ntifikation<br />

<strong>de</strong>s scha<strong>de</strong>ns und Feststellung <strong>de</strong>r genauen Grenze <strong>de</strong>shalb nicht mehr ein<strong>de</strong>utig<br />

sind. eine Kennzeichnung <strong>de</strong>r Grenze dieser Flächen mit weißen Linien o<strong>de</strong>r blauen<br />

pfählen ist dann unerlässlich, es sei <strong>de</strong>nn, man stellt sich auf <strong>de</strong>n stand-punkt, dass<br />

schlechte Lagen im rough ein teil <strong>de</strong>s spiels wären. Diese art von platzregeln sollten<br />

immer nur für eine möglichst kurze Zeit veröffentlicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

5.2.4 Weitere Platzregeln<br />

Biotope<br />

befin<strong>de</strong>n sich behördlich geschützte biotope auf <strong>de</strong>m <strong>Golf</strong>platz, ist es beson<strong>de</strong>rs wichtig,<br />

sie in <strong>de</strong>r jeweiligen regelgerechten Farbe mit einem zusätzlichen grünem Kopf zu kennzeichnen,<br />

da man auflagen <strong>de</strong>r behör<strong>de</strong>n zu erfüllen hat. anhang i <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln enthält<br />

eine musterplatzregel für solche Fälle. nur die zuständige behör<strong>de</strong> kann solche Flächen<br />

zu geschützten biotopen erklären und nicht <strong>de</strong>r club o<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>platzbetreiber selbst.<br />

Die son<strong>de</strong>rregelung für geschützte biotope soll nach <strong>de</strong>m Willen <strong>de</strong>r obersten regelinstanzen<br />

(r&a und united states <strong>Golf</strong> association (usGa)) nur ausnahmsweise die<br />

sonst gelten<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln abän<strong>de</strong>rn, da sie <strong>de</strong>n spie-lern einen teil <strong>de</strong>r ihnen aus <strong>de</strong>n<br />

<strong>Golf</strong>regeln zustehen<strong>de</strong>n rechte einschränkt. Deshalb ist es ausschließlich bei behördlich<br />

geschützten Biotopen gerechtfertigt, die <strong>Golf</strong>regeln einzuschränken.<br />

Hinweis: Die <strong>Golf</strong>regeln (z. b. regel 26 „erklärungen“, anmerkung 2) geben <strong>de</strong>r spielleitung<br />

nur das recht, durch platzregel zu bestimmen, dass in einem geschützten biotop<br />

nicht gespielt wer<strong>de</strong>n darf. nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln kann nur für das unzulässige spielen aus<br />

einem biotop eine strafe verhängt wer<strong>de</strong>n. Die zuständige behör<strong>de</strong> hat übli-cherweise<br />

das betreten <strong>de</strong>s biotops verboten. evtl. droht die behör<strong>de</strong> mit sanktionen bei nichtbeachtung<br />

dieser auflage. Das DGV-mitglied muss dieses Verbot in seine allgemeine<br />

spielordnung (platzordnung) aufnehmen, wenn es Zuwi<strong>de</strong>rhandlungen bestrafen will.<br />

als sanktion kommen daher auch nur disziplinarrechtliche regelungen (platzsperre,<br />

Wettspielverbot o<strong>de</strong>r Ähnliches) in betracht.<br />

Wird eine Fläche durch die zuständige behör<strong>de</strong> zum biotop erklärt, ist zu prüfen, welche<br />

regel aufgrund <strong>de</strong>r beschaffenheit <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s dort anzuwen<strong>de</strong>n wäre, wenn <strong>de</strong>r ball<br />

darin liegt o<strong>de</strong>r verloren wird. nur bei Feuchtbiotopen (sumpf, teich, moor) ist eine Kennzeichnung<br />

als Wasserhin<strong>de</strong>rnis-biotop zulässig. ist die biotopfläche ein trockenes Gebiet,<br />

sollte sie so behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, als gehörte es nicht zum platz und <strong>de</strong>shalb folgerich-tig<br />

zum „aus“ erklärt wer<strong>de</strong>n. nur in ganz seltenen Fällen ist es angebracht, ein biotop zu<br />

„bo<strong>de</strong>n in ausbesserung“ zu erklären. Diese Fälle sollten wegen ihrer beson<strong>de</strong>rheit mit<br />

<strong>de</strong>m zuständigen LGV o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m DGV abgestimmt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn es sollte aus Grün<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s Fairplay an<strong>de</strong>ren spielern gegenüber vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, einem spieler nach<br />

einem schlechten schlag in ein biotop straflose erleichterung zu gewähren.<br />

musterplatzregel zu biotopen<br />

biotope<br />

– Das durch rote pfähle mit grünen Köpfen gekennzeichnete seitliche Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

an bahn xxx ist ein biotop. Liegt <strong>de</strong>r ball im biotop, so muss <strong>de</strong>r spieler unter<br />

Hinzurechnung eines strafschlages nach regel 26-1 vorgehen.<br />

241


242<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

so können bälle, die knapp im Wasserhin<strong>de</strong>rnis liegen, noch gespielt wer<strong>de</strong>n ohne<br />

gegen die biotop-regelung zu verstoßen. auch wenn verschie<strong>de</strong>ne spieler unterschiedlich<br />

lange schläger haben, so ist in vielen erleichterungsverfahren die schlägerlänge ein<br />

gängiges maß auf einem <strong>Golf</strong>platz.<br />

– Die durch weiße pfähle mit grünen Köpfen gekennzeichnete ausfläche an bahn<br />

yyy ist ein biotop. Liegt <strong>de</strong>r ball im biotop, so liegt <strong>de</strong>r ball im aus, und <strong>de</strong>r spieler<br />

muss unter Hinzurech-nung eines strafschlages nach regel 27-1/20-5 vorgehen.<br />

Liegt <strong>de</strong>r ball außerhalb <strong>de</strong>s biotops und sind stand o<strong>de</strong>r schwung durch das<br />

biotop behin<strong>de</strong>rt, so muss straflos erleichterung in anspruch genommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Liegt <strong>de</strong>r ball außerhalb <strong>de</strong>s biotops und sind stand o<strong>de</strong>r schwung durch das<br />

biotop behin<strong>de</strong>rt, so muss straflos erleichterung in anspruch genommen wer<strong>de</strong>n.<br />

muss das Wasserhin<strong>de</strong>rnis aufgrund unregelmäßig verlaufen<strong>de</strong>r Grenzen so gekennzeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n, dass teilweise auch jenseits <strong>de</strong>r Grenze eine geregelte platzpflege<br />

stattfin<strong>de</strong>t (z. b. ein schmaler streifen semirough), so ist die Hin<strong>de</strong>rnisgrenze sicher<br />

nicht die behördlich auferlegte biotopgrenze und es mag vorkommen, dass dort bälle<br />

gut spielbar auf einer Fläche liegen, die offensichtlich nichts mit <strong>de</strong>m biotop zu tun hat.<br />

Hier empfiehlt sich in <strong>de</strong>n platzregeln die Version.<br />

– Das biotop beginnt eine schlägerlänge innerhalb <strong>de</strong>s Wasserhin<strong>de</strong>rnisses.<br />

Wichtig und lei<strong>de</strong>r oft übersehen ist <strong>de</strong>r zweite absatz <strong>de</strong>r o. g. musterplatzregel, <strong>de</strong>r<br />

straflose erleichterung vorsieht, wenn <strong>de</strong>r ball <strong>de</strong>s spielers außerhalb <strong>de</strong>s biotops liegt<br />

und nur <strong>de</strong>r stand o<strong>de</strong>r schwung <strong>de</strong>s spielers von einem biotop behin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Da<br />

die regeln immer nach <strong>de</strong>r Lage <strong>de</strong>s balls entschei<strong>de</strong>n, wäre in <strong>de</strong>rartigen Fällen ein<br />

strafschlag für das erleichterungsverfahren unbillig.<br />

Hemmnisse<br />

Hemmnisse sind durch die erklärungen <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln ein<strong>de</strong>utig <strong>de</strong>finiert. es ist <strong>de</strong>shalb<br />

nicht nur überflüssig, son<strong>de</strong>rn auch irreführend, wenn einzelne Gegenstän<strong>de</strong> wie z. b.<br />

sitzbänke, Deckel <strong>de</strong>r beregnungsanlage u. ä., die unstreitig Hemmnisse sind, nochmals<br />

in <strong>de</strong>n platzregeln als Hemmnis aufgeführt wer<strong>de</strong>n. unerfahrene spieler könn-ten dabei<br />

auf <strong>de</strong>n Gedanken kommen, dass nur von <strong>de</strong>n aufgeführten Gegenstän<strong>de</strong>n erleichterung<br />

gegeben wird. es liegt jedoch in <strong>de</strong>r Verantwortung <strong>de</strong>s spielers, ohne weitere Hinweise<br />

Hemmnisse zu erkennen.<br />

eine platzregel zu Hemmnissen ist nur für situationen notwendig, die eine zusätzliche<br />

erklärung notwendig machen, wie z. b.:<br />

– Wege mit einer oberfläche, <strong>de</strong>r man nicht ansieht, ob sie künstlich ist.<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

– erklärung von Gegenstän<strong>de</strong>n zu Hemmnissen, die sonst keine Hemmnisse sind (z. b.<br />

anpflanzungen).<br />

– erklärung von beweglichen Hemmnissen zu unbeweglichen Hemmnissen (sollte vermie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n).<br />

musterplatzregel zu Hemmnissen<br />

Hemmnisse<br />

– steine in bunker sind bewegliche Hemmnisse (r. 24-1).<br />

– Durch pfähle o. manschetten markierte anpflanzungen sind unbewegliche<br />

Hemmnisse (r 24-2).<br />

– Der Feldweg entlang <strong>de</strong>r ausgrenze auf bahn xxx ist unbewegliches Hemmnis<br />

(r 24-2).<br />

– Die mit einer Zahl versehenen Felsen (entfernungsmarkierungen) sind unbewegliche<br />

Hemmnisse.<br />

in <strong>de</strong>n o. g. beispielen wer<strong>de</strong>n ergänzungen und unklarheiten angesprochen, jedoch<br />

keine durch die Definition schon geklärten Fragen.<br />

steine in <strong>de</strong>n bunkern (nur steine, keine blätter, Äste o<strong>de</strong>r tannenzapfen!) können durch<br />

platzregel zu bewegli-chen Hemmnissen erklärt wer<strong>de</strong>n. nur dann dürfen sie ohne einen<br />

Verstoß gegen regel 13-4 entfernt wer<strong>de</strong>n. es muss im Wortlaut vorkommen, dass die<br />

steine bewegliche Hemmnisse sind, <strong>de</strong>r satz „steine im bunker dürfen entfernt wer<strong>de</strong>n“<br />

gibt <strong>de</strong>n steinen keinen an<strong>de</strong>ren status und setzt regel 13-4 unzulässigerweise außer Kraft.<br />

schützenswerte neuanpflanzungen können ebenfalls<br />

zu Hemmnissen erklärt wer<strong>de</strong>n, einfach nur einen pfahl<br />

an <strong>de</strong>n jungen baum zu stellen, ist noch kein Zeichen<br />

für einen an<strong>de</strong>ren status <strong>de</strong>r pflanze. in diesem Fall ist<br />

erst einmal nur <strong>de</strong>r pfahl ein Hemmnis, <strong>de</strong>r status <strong>de</strong>s<br />

baums muss schriftlich erklärt wer<strong>de</strong>n. Die o. g. Formulierung<br />

hat sich bewährt, da <strong>de</strong>r begriff „stützpfahl“ z.<br />

b. nicht mehr zutrifft, wenn das Halteband zerrissen ist.<br />

Der begriff „anpflanzung“ schließt sowohl bäume wie<br />

auch büsche mit ein und ist so zweifelsfrei für jegliche<br />

mit einem pfahl gekennzeichnete pflanze anwendbar.<br />

Dieser Busch bedarf sicher noch <strong>de</strong>r Schonung, obwohl er<br />

durch <strong>de</strong>n Pfahl nur gekennzeichnet, aber nicht gestützt wird.<br />

Der Pfahl besagt in Zusammenhang mit einer entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Platzregel, dass <strong>de</strong>r Busch ein Hemmnis ist.<br />

243


244<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

Diese Gruppe von neu angepflanzten<br />

Büschen liegt so weit von <strong>de</strong>n üblichen<br />

Lan<strong>de</strong>zonen entfernt, dass die Spielleitung<br />

auf eine Kennzeichnung als Hemmnis o<strong>de</strong>r<br />

Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung verzichtet hat. In<br />

<strong>de</strong>n seltenen Fällen, in <strong>de</strong>nen Bälle dort<br />

zu liegen kommen, muss <strong>de</strong>r Spieler <strong>de</strong>n<br />

Ball für unspielbar erklären o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Ball spielen, wie er liegt. Dies folgt <strong>de</strong>r<br />

I<strong>de</strong>e, dass schlechte Lagen aufgrund von<br />

schlechten Schlägen nicht durch straflose<br />

Erleichterung belohnt wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

Dieser Baum mit einer umfassen<strong>de</strong>n Stützkonstruktion<br />

sollte zusammen mit <strong>de</strong>n umgeben<strong>de</strong>n Pfählen durch<br />

eine Platzregel als Hemmnis bezeichnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Ohne eine beson<strong>de</strong>re Platzregel erhält <strong>de</strong>r Spieler von<br />

<strong>de</strong>r Verbissmanschette an diesem Baum straflose<br />

Erleichterung, da sie ein unbewegliches Hemmnis ist,<br />

jedoch keine Erleichterung von Teilen <strong>de</strong>s Baums<br />

oberhalb <strong>de</strong>r Manschette. Da die Manschette <strong>de</strong>n<br />

Baum nicht vor <strong>de</strong>n Spielern, son<strong>de</strong>rn vor Wildverbiss<br />

schützen soll, bietet es sich aber an, die Manschette<br />

zum „Bestandteil <strong>de</strong>s Platzes“ zu erklären, damit <strong>de</strong>r<br />

Spieler nicht wegen <strong>de</strong>r Manschette straflose<br />

Erleichterung von einem Baum erhält, <strong>de</strong>r (z. B. bei<br />

seiner inzwischen erreichten Größe) nicht vor <strong>de</strong>n<br />

Spielern geschützt wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

ein Weg ist ggf. so zugewachsen, dass er nicht <strong>de</strong>utlich von<br />

einer einfachen Fahrspur zu unterschei<strong>de</strong>n ist, die kein Hemmnis wäre. in diesen Fällen<br />

sollte eine platzregel für Klarheit sorgen. ist ein Weg so abgelegen, dass man <strong>de</strong>m<br />

spieler eines dort liegen<strong>de</strong>n balls keine straflose erleichterung gewähren möchte, lässt<br />

sich auch je<strong>de</strong>s Hemmnis zum „bestandteil <strong>de</strong>s platzes“ erklären. Damit ist eine straflose<br />

erleichterung nach regel 24-2 nicht mehr möglich:<br />

– Der Feldweg / Waldweg entlang bahn xxx ist bestandteil <strong>de</strong>s platzes<br />

Genauso möglich ist:<br />

Schlechte Lagen unter<br />

einem Busch sind normal,<br />

auch wenn dieser nicht erst<br />

kürzlich gepflanzt wur<strong>de</strong>.<br />

Deshalb sind hier die Er<strong>de</strong><br />

und <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>nmulch unter<br />

diesem Busch nicht als<br />

Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung<br />

gekennzeichnet wor<strong>de</strong>n.<br />

Dieser Weg im Wald ist nur<br />

mit schlechten Schlägen zu<br />

erreichen. Spieler wür<strong>de</strong>n<br />

straflose Erleichterung teilweise<br />

nur <strong>de</strong>swegen anstreben,<br />

um einen Baum in <strong>de</strong>r<br />

Spiellinie zu umgehen.<br />

Der Weg sollte <strong>de</strong>shalb zum<br />

„Bestandteil <strong>de</strong>s Platzes“<br />

erklärt wer<strong>de</strong>n, wodurch er<br />

seinen Status als Hemmnis<br />

verliert und nicht mehr zu<br />

strafloser Erleichterung<br />

berechtigt.<br />

– mit Holzchips be<strong>de</strong>ckte Wege sind bestandteil <strong>de</strong>s platzes.<br />

– Gießringe o<strong>de</strong>r baumscheiben aus er<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r rin<strong>de</strong>nmulch sind bestandteil<br />

<strong>de</strong>s platzes.<br />

245


Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

Hierbei wird im ersteren Fall die i<strong>de</strong>e vertreten, dass ein Weg mit Holzchips keine<br />

schlechtere Lage für <strong>de</strong>n ball bietet als das umgeben<strong>de</strong> rough. im zweiten Fall dagegen<br />

steht man auf <strong>de</strong>m standpunkt, dass unmittelbar in <strong>de</strong>r nähe eines baumstamms selten<br />

eine gute Lage vorzufin<strong>de</strong>n sei und <strong>de</strong>shalb auch im Fall eines künstlichen Gießrings<br />

keine straflose erleichterung gegeben wer<strong>de</strong>n sollte.<br />

Die mit einer Zahl beschriebenen steine o<strong>de</strong>r Felsen, die auf diese art und Weise zu<br />

entfernungsmarkierungen wur<strong>de</strong>n, sind nicht in einem maße „künstlich“, dass sie unstrittig<br />

als Hemmnisse erkennbar sind. Deshalb sollten <strong>de</strong>rartige Fälle durch eine platzregel<br />

geklärt wer<strong>de</strong>n. normale entfernungspfähle sind davon nicht betroffen.<br />

es wird davon abgeraten, bewegliche markierungspfähle von Wasserhin<strong>de</strong>rnissen<br />

o<strong>de</strong>r entfernungspfähle durch eine platzregel zu unbeweglichen Hemmnissen zu<br />

erklären. ein spieler, <strong>de</strong>ssen ball spielbar im Wasserhin<strong>de</strong>rnis liegt, dürfte dann<br />

<strong>de</strong>n eigentlich beweglichen pfahl nicht mehr entfernen, aber auch nicht von <strong>de</strong>m<br />

„unbeweglichen“ pfahl erleichterung in anspruch nehmen. Gleiches gilt für die<br />

behin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r spiellinie durch einen entfernungspfahl in einigen metern abstand<br />

zum ball. Da we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r stand noch <strong>de</strong>r raum <strong>de</strong>s beabsichtigten schwungs behin<strong>de</strong>rt<br />

sind, gibt es keine straflose erleichterung, jedoch dürfte ein beweglicher pfahl<br />

entfernt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dieser Ball liegt so nahe an <strong>de</strong>m Hemmnis<br />

(Entfernungspfahl), dass <strong>de</strong>r Schwung o<strong>de</strong>r Stand<br />

behin<strong>de</strong>rt wird. Selbst wenn <strong>de</strong>r Pfahl unbeweglich<br />

wäre, wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Spieler also Erleichterung erhalten.<br />

Hier wird we<strong>de</strong>r Stand noch Schwung <strong>de</strong>s Spielers<br />

durch <strong>de</strong>n ca. 2 Meter entfernten Pfahl behin<strong>de</strong>rt,<br />

son<strong>de</strong>rn nur die Spiellinie. Es gibt <strong>de</strong>shalb keine<br />

straflose Erleichterung nach Regel 24-2 (unbewegliche<br />

Hemmnisse). Die einzige Chance, <strong>de</strong>n stören<strong>de</strong>n Pfahl<br />

zu vermei<strong>de</strong>n, ist in diesem Fall, ihn entfernen zu dürfen.<br />

246<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

Dieser Ball berührt <strong>de</strong>n gelben Pfahl und<br />

liegt <strong>de</strong>shalb im Wasserhin<strong>de</strong>rnis.<br />

Nur wenn <strong>de</strong>r Pfahl beweglich ist, darf <strong>de</strong>r<br />

Spieler ihn entfernen.Ist er unbeweglich<br />

o<strong>de</strong>r so <strong>de</strong>finiert wor<strong>de</strong>n, gibt es im<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnis keine straflose Erleichterung.<br />

Es wäre daher wohl unfair, <strong>de</strong>n Pfahl<br />

zum unbeweglichen Hemmnis zu erklären<br />

und <strong>de</strong>m Spieler nur aufgrund dieses Pfahls<br />

<strong>de</strong>n ansonsten gut spielbaren Schlag zu<br />

erschweren.<br />

eine beson<strong>de</strong>rheit zu Hemmnissen gibt es für oberirdische stromleitungen. Hier darf<br />

eine platzregel erlassen wer<strong>de</strong>n, dass ein ball, <strong>de</strong>r die Leitung trifft, ignoriert und straflos<br />

wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n muss:<br />

stromleitungen<br />

trifft ein ball die Leitung [o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n mast] an <strong>de</strong>r bahn …, so muss <strong>de</strong>r schlag für<br />

ungültig erklärt und ein an<strong>de</strong>rer ball nach regel 20-5 gespielt wer<strong>de</strong>n.<br />

es ist nicht nötig, die Lochnummern aufzuführen, an <strong>de</strong>nen die regel gilt, wenn sie auf<br />

<strong>de</strong>m ganzen platz gelten soll.<br />

Die regel sollte nur für Leitungen in Kraft gesetzt wer<strong>de</strong>n, die eine spielbahn kreuzen.<br />

seitlich einer spielbahn muss ein spieler es auch sonst in Kauf nehmen, dass sein ball<br />

durch bäume o.ä. abgelenkt wird.<br />

Die masten sollten nur in die regel aufgenommen wer<strong>de</strong>n, wenn diese die eigentliche<br />

spiellinie behin<strong>de</strong>rn und nicht nur seitlich im rough stehen.<br />

5.2.5 Abschlagsmarkierungen<br />

spielleitungen müssen be<strong>de</strong>nken, dass nach erklärung „abschlag“ <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln die<br />

rechteckige Fläche zwei schlägerlängen tief ist. abschlagsmarkierungen sind so zu setzen,<br />

dass <strong>de</strong>m spieler die volle tiefe zur Verfügung steht, auf die er anspruch hat (vgl.<br />

dazu auch abschnitt 9., Ziffer 9.7).ein Versäumnis <strong>de</strong>r spielleitung, die abschläge so<br />

setzen zu lassen, dass nach hinten zwei schlägerlängen frei sind, än<strong>de</strong>rt jedoch nicht<br />

an <strong>de</strong>r Gültigkeit <strong>de</strong>s Wettspiels, sowohl in Hinblick auf die preiswertung wie auch die<br />

Vorgabenwirksamkeit.<br />

Da <strong>de</strong>m setzen <strong>de</strong>r abschlagmarkierungen soviel be<strong>de</strong>utung zukommt, setzt in DGV-<br />

Wettspielen die spielleitung selbst die abschläge. abschläge müssen so gesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />

dass eine Länge eingehalten wird, in <strong>de</strong>r das Wettspiel vorgabenwirksam ist (nicht mehr<br />

247


248<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

als 10 meter vor o<strong>de</strong>r hinter <strong>de</strong>m messpunkt, nicht mehr als 100 meter abweichung auf<br />

18 Löchern). Zu<strong>de</strong>m hat die richtige ausrichtung <strong>de</strong>r abschlagsmarkierungen einfluss<br />

auf die spielgeschwindigkeit:<br />

Üblicherweise richtet sich ein spieler auf <strong>de</strong>m abschlag nach einer von ihm gewählten<br />

spiellinie aus. Dennoch wird er mitunter auch dazu neigen, sich automatisch bzw.<br />

versehentlich im rechten Winkel zu <strong>de</strong>n abschlagmarkierungen auszurichten. Zeigen<br />

diese nicht entlang <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>alen (sicheren!) spiellinie, so wer<strong>de</strong>n nach diesem abschlag<br />

übermäßig viele spieler ihre bälle suchen müssen. ein stau und entsprechend längere<br />

spielzeiten sind die leicht vermeidbare Folge davon.<br />

Hier wur<strong>de</strong>n die Abschlagsmarkierungen<br />

im Verhältnis zur Ausrichtung<br />

<strong>de</strong>s Abschlagsbauwerks (siehe<br />

vor<strong>de</strong>re Mähkante) nach links ausgerichtet,<br />

um <strong>de</strong>n Spielern die<br />

Spielrichtung besser anzuzeigen.<br />

um <strong>de</strong>m spieler die orientierung weiter zu vereinfachen, sollten die bei<strong>de</strong>n markierungen<br />

nicht weiter als 6 schritte auseinan<strong>de</strong>r stehen. auch ein versehentliches aufteen<br />

<strong>de</strong>s balls vor <strong>de</strong>n markierungen wird so eher vermie<strong>de</strong>n. bei breiten abschlägen bietet<br />

dieses Verfahren auch die möglichkeit, die markierungen für <strong>de</strong>n näch-sten tag auf<br />

gleicher Höhe zu versetzen und wie<strong>de</strong>rum unbeschädigten rasen vorzufin<strong>de</strong>n.<br />

seitlich neben <strong>de</strong>m abschlag im rough stehen<strong>de</strong> abschlagsmarkierungen sind ein Zeichen<br />

von liebloser o<strong>de</strong>r überhasteter platzpflege.<br />

es ist unerlässlich, dass alle spieler eines Wettspiels von <strong>de</strong>n gleichen abschlagpositionen<br />

abspielen. ein Versetzen <strong>de</strong>r markierungen im Laufe eines Wettspiels kann dazu<br />

führen, dass das Wettspiel (nicht die Vorgabenwirksamkeit) annulliert wer<strong>de</strong>n muss, da<br />

keine vergleichbaren ergebnisse vorliegen. besteht die Gefahr, dass die markierungen<br />

durch Zuschauer o<strong>de</strong>r spaziergänger entfernt o<strong>de</strong>r versetzt wer<strong>de</strong>n, sollte bei wichtigen<br />

Wettspielen die vor<strong>de</strong>re äußere ecke <strong>de</strong>r abschlagmarkierung mit einem Farbpunkt<br />

gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n. so kann auch ohne die übliche abschlagsmarkierung <strong>de</strong>r<br />

abschlag von <strong>de</strong>n spielern erkannt wer<strong>de</strong>n.<br />

Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

Drei Sprühpunkte neben <strong>de</strong>r<br />

Abschlagsmarkierung (z. B.<br />

bei Verbandswettspielen)<br />

kennzeichnen <strong>de</strong>ren Position<br />

für <strong>de</strong>n dritten Wettspieltag.<br />

Diese Sprühpunkte (und<br />

auch die Markierungspunkte<br />

<strong>de</strong>r Lochposition auf <strong>de</strong>m<br />

Grün für <strong>de</strong>n Greenkeeper)<br />

sind so klein wie möglich zu<br />

halten. Auf sehr glatten und<br />

niedrig geschnittenen Grüns<br />

lässt sich sogar mit einem<br />

breiten Filzstift die Lochposition<br />

kennzeichnen.<br />

Markierung für <strong>de</strong>n Greenkeeper<br />

zum Setzen <strong>de</strong>r<br />

Löcher: Durch Aufsetzen <strong>de</strong>s<br />

Sprühkopfes direkt auf das<br />

Grün lässt sich ein möglichst<br />

kleiner Punkt erzielen, <strong>de</strong>r<br />

maximal <strong>de</strong>n Durchmesser<br />

einer 10-Cent-Münze hat.<br />

249


250<br />

Platzrichter, Beobachter und Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

Abschnitt 6.<br />

Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r, Platzrichter und Beobachter<br />

<strong>Golf</strong> wird in aller regel ohne platzrichter o<strong>de</strong>r beobachter „vor ort“ gespielt. Die<br />

spielleitung eines Wettspiels kann (und sollte nach möglichkeit) jedoch platzrichter und<br />

beobachter einteilen, die die spieler begleiten. Gleichzeitig kann sie einzelne spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

an bestimmte stellen <strong>de</strong>s platzes entsen<strong>de</strong>n, die die spieler bei <strong>de</strong>r<br />

regelanwendung unterstützen.<br />

6.1 SPIELLEITunGSMITGLIEDER<br />

mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r spielleitung sind an bestimmten stellen <strong>de</strong>s platzes postiert o<strong>de</strong>r fahren<br />

auf <strong>de</strong>m platz umher um das spiel zu beobachten.<br />

spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r können gleichzeitig platzrichter sein. in solchen Fällen gilt:<br />

Zunächst bestimmt <strong>de</strong>r Wettspielveranstalter die spielleitung, sodann setzen sich die<br />

spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r gleichzeitig als platzrichter ein.<br />

6.1.1 Lochspiel<br />

in Lochspielen ist es sache <strong>de</strong>r spieler selbst, ihre belange zu wahren. ein spielleitungsmitglied<br />

hat keinerlei Veranlassung, von einem regelverstoß notiz zu nehmen, sofern er<br />

nicht überzeugt ist, dass <strong>de</strong>r betroffene Gegner <strong>de</strong>n regelverstoß nicht habe bemerken<br />

können. Die anwesenheit von spielleitungsmitglie<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>m platz dient im Lochspiel<br />

allein <strong>de</strong>r möglichkeit, dass spieler bei Zweifel o<strong>de</strong>r streit ein mitglied <strong>de</strong>r spielleitung<br />

anrufen können (regel 2-5). aufschub von entscheidungen bis zum Zusammentreten<br />

<strong>de</strong>r spielleitung sollte nur in beson<strong>de</strong>ren ausnahmefällen festgelegt wer<strong>de</strong>n, da es zu<br />

<strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>s Lochspiels gehört, dass bei<strong>de</strong> parteien je<strong>de</strong>rzeit Klarheit über <strong>de</strong>n<br />

spielstand haben.<br />

6.1.2 Zählspiel<br />

Je<strong>de</strong>r bewerber ist durch das spiel aller an<strong>de</strong>ren bewerber in seinen belangen berührt.<br />

ein spielleitungsmitglied hat daher bei je<strong>de</strong>m regelverstoß einzuschreiten, <strong>de</strong>n es beobachtet.<br />

Dies muss durch sofortige befragung <strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n bewerbers nach seinem<br />

Verhalten geschehen. Das spielleitungsmitglied sollte, analog zum Lochspiel, eine sofortige<br />

entscheidung an ort und stelle treffen, sofern nicht nach Lage <strong>de</strong>r Dinge ein aufschub<br />

vertretbar ist. es ist nicht angebracht, einen spieler erst nach <strong>de</strong>r run<strong>de</strong> kurz vor<br />

einreichung <strong>de</strong>r Zählkarte auf einen regelverstoß anzusprechen, da die Gefahr besteht,<br />

dass <strong>de</strong>r spieler <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n regelverstoß aus unkenntnis nochmals begeht. Zu<strong>de</strong>m<br />

sollte <strong>de</strong>r spieler je<strong>de</strong>rzeit wissen, wie seine aktuelle schlagzahl einschließlich aller strafschläge<br />

ist, da er unter umstän<strong>de</strong>n seine spieltaktik danach ausrichten will o<strong>de</strong>r muss.<br />

251


252<br />

Platzrichter, Beobachter und Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

6.1.3 Verantwortlichkeit <strong>de</strong>s Spielleitungsmitglieds<br />

einem spielleitungsmitglied muss bewusst sein, dass seine entscheidung auf <strong>de</strong>m platz<br />

endgültig ist, sofern nicht die spielleitung in ihrer Gesamtheit <strong>de</strong>n Fall neu bespricht.<br />

aufgrund dieser weitreichen<strong>de</strong>n entscheidungsbefugnis sollten nur personen als spielleitungsmitglied<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n, die umfassen<strong>de</strong> Kenntnisse <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln haben<br />

und ihre entscheidungen <strong>de</strong>n spielern auch begrün<strong>de</strong>t erläutern können. Die spielleiter,<br />

die von Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong>n eingesetzt wer<strong>de</strong>n, haben eine Fortbildung von ca. zwei<br />

Jahren und eine abschlussprüfung absolviert, bevor sie eigenständig in einem Wettspiel<br />

entschei<strong>de</strong>n dürfen. auskunft über eine Fortbildung zum platzrichter / spielleiter erteilt<br />

<strong>de</strong>r jeweils zuständige Lan<strong>de</strong>sgolfverband. spielleiter <strong>de</strong>s DGV durchlaufen eine weitere<br />

Fortbildung, die mit <strong>de</strong>r international gültigen prüfung <strong>de</strong>s r&a abschließt, bevor sie<br />

eigenverantwortlich eine nationale o<strong>de</strong>r internationale DGV-meisterschaft leiten dürfen.<br />

Dies sollte immer bedacht wer<strong>de</strong>n, bevor man vorschnell <strong>de</strong>n nächst besten <strong>Golf</strong>spieler<br />

in die spielleitung eines Wettspiels beruft.<br />

ein spielleitungsmitglied sollte nicht nur regelverstöße ahn<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn auch spieler<br />

durch rechtzeitiges beraten<strong>de</strong>s einschreiten von fahrlässigen regelverstößen abhalten.<br />

Gleichzeitig wird jedoch darauf hingewiesen, dass er dazu nicht verpflichtet ist und,<br />

wenn er sich freiwillig zur Warnung entschließt, ein solches Vorgehen einheitlich gegenüber<br />

allen spielern üben soll. mit sportlicher Fairness wäre unvereinbar, wenn ein spielleitungsmitglied<br />

zunächst einen regelverstoß, <strong>de</strong>n er verhin<strong>de</strong>rn könnte, mit ansehen und<br />

anschließend <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n spieler zur rechenschaft ziehen wür<strong>de</strong>. sieht ein spieler<br />

ein spielleitungsmitglied und begeht er in <strong>de</strong>ren anwesenheit einen regelverstoß, so<br />

kann er zu recht immer einwen<strong>de</strong>n, dass das spielleitungsmitglied ihn nicht von seinem<br />

Fehler abgehalten hat. Dies ist natürlich bei unvorhergesehenen regelverstößen kaum<br />

möglich (z. b. das berühren <strong>de</strong>s san<strong>de</strong>s im bunker, regel 13-4), aber beim Droppen<br />

<strong>de</strong>s balls an einer falschen stelle sollte meist genug Zeit sein, <strong>de</strong>n spieler darüber zu<br />

informieren, sodass er seinen Fehler straflos beheben kann (s. regel 20-6).<br />

ein spielleitungsmitglied ist auch für die Überprüfung <strong>de</strong>s platzes, <strong>de</strong>r platzkennzeichnung<br />

und <strong>de</strong>r platzregeln verantwortlich. ein Versäumnis hierbei hat größere auswirkungen<br />

als eine falsche regelentscheidung, die nur einen spieler trifft, <strong>de</strong>nn Versäumnisse<br />

bei <strong>de</strong>r platzkennzeichnung o<strong>de</strong>r unklare platzregeln treffen alle Wettspielteilnehmer.<br />

Die Vorbereitungen auf <strong>de</strong>m platz können mehrere stun<strong>de</strong>n dauern, wenn auch Fahnenpositionen<br />

festzulegen sind und platzkennzeichnungen vervollständigt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

6.1.4 Ausstattung und Ausrüstung <strong>de</strong>s Spielleitungsmitglieds<br />

Zur ausrüstung <strong>de</strong>s spielleitungsmitglieds sollten gehören:<br />

• regelbuch mit <strong>de</strong>n offiziellen <strong>Golf</strong>regeln <strong>de</strong>s DGV (bei teilnahme ausländischer<br />

spieler auch englische Fassung <strong>de</strong>s r&a), zu beziehen über <strong>de</strong>n DGV;<br />

Platzrichter, Beobachter und Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

• „entscheidungen zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln“ <strong>de</strong>s DGV (bei ausländischen teilnehmern<br />

auch „Decisions on the rules of <strong>Golf</strong>“ <strong>de</strong>s r&a);<br />

• die startliste;<br />

• eine Zählkarte;<br />

• die aktuellen platzregeln;<br />

• die ausschreibung und die Wettspielbedingungen / rahmenausschreibung;<br />

• uhr, bandmaß, schreibmaterial;<br />

• Funkgerät o<strong>de</strong>r mobiltelefon;<br />

• Kennzeichnungsmaterial;<br />

• Fahrzeug;<br />

• pin-positions und Durchgangszeiten (wenn vorhan<strong>de</strong>n).<br />

6.1.3 Hauptaufgaben <strong>de</strong>s Spielleitungsmitglieds<br />

6.1.3.1 Vorbereitung<br />

ausstattung zusammenstellen;<br />

platzregeln und ausschreibung genau in allen einzelheiten durchgehen.<br />

6.1.3.2 Im Amt<br />

– erster abschlag<br />

spieler befragen, ob sie ihre schläger gezählt haben (regel 4-4); erfragen, ob eingesetzte<br />

bälle i<strong>de</strong>ntifiziert wer<strong>de</strong>n können.<br />

– beliebige abschläge<br />

im Zählspiel so hinstellen, dass man sehen kann, ob <strong>de</strong>r spieler seinen ball innerhalb<br />

<strong>de</strong>s abschlags aufgeteet hat und ihn sofort darauf aufmerksam machen, falls dies<br />

nicht <strong>de</strong>r Fall ist. (siehe erklärung „abschlag“).<br />

– beim spiel<br />

stets für die spieler sichtbar / erreichbar sein (jedoch nicht stören);<br />

richtige position einnehmen, um das spiel zu beobachten ohne zu stören;<br />

regelverstöße vermei<strong>de</strong>n zu helfen und die aufmerksamkeit <strong>de</strong>r spieler auf die<br />

Gefahr von Verstößen lenken;<br />

auf <strong>de</strong>m Grün sicherstellen, dass aufgenommene bälle an die richtige stelle zurückgelegt<br />

wer<strong>de</strong>n (regel 16-1b);<br />

nicht „helfend“ mit Gegenstän<strong>de</strong>n hantieren, die das spiel beeinflussen können<br />

(Flaggenstöcke, bunkerharken, schläger), es sei <strong>de</strong>nn, ein regelfall macht dies<br />

notwendig.<br />

253


254<br />

Platzrichter, Beobachter und Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

6.1.3.3 Regelentscheidungen<br />

– allgemeines<br />

tatsachen klar herausarbeiten;<br />

nach möglichkeit klären, was <strong>de</strong>r spieler vorgehabt hatte;<br />

feststellen, welches die anwendbare regel war;<br />

<strong>de</strong>n spielern die zutreffen<strong>de</strong> regel zu lesen geben.<br />

– eigene Überlegungen<br />

spieler beansprucht „ball spielunbrauchbar“: ist <strong>de</strong>r ball spielunbrauchbar im sinn<br />

von regel 5-3? Wo ist <strong>de</strong>r scha<strong>de</strong>n eingetreten?<br />

ball im Gelän<strong>de</strong>:<br />

Hat <strong>de</strong>r spieler die Lage <strong>de</strong>s balls o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n raum <strong>de</strong>s schwungs verbessert durch<br />

nie<strong>de</strong>rdrücken von unebenheiten (regel 13-2), bewegen von Gras (regeln 12-1,<br />

13-2), unzulässiges bewegen von Gebüsch, Ästen etc. (regel 13-2)?<br />

bunker o<strong>de</strong>r Wasserhin<strong>de</strong>rnis:<br />

benötigen die spieler Hilfe bei Feststellung, ob <strong>de</strong>r ball im Hin<strong>de</strong>rnis liegt o<strong>de</strong>r es<br />

berührt?<br />

sind lose naturstoffe berührt o<strong>de</strong>r bewegt wor<strong>de</strong>n (regel 13-4)?<br />

Hat <strong>de</strong>r schläger vor <strong>de</strong>m schlag (Vorwärtsbewegung <strong>de</strong>s schlägers in <strong>de</strong>r absicht,<br />

<strong>de</strong>n ball zu schlagen) <strong>de</strong>n bo<strong>de</strong>n berührt (regel 13-4)?<br />

Grün, puttlinie (regel 16-1a):<br />

ist die puttlinie an<strong>de</strong>rs als in <strong>de</strong>n zugelassenen ausnahmen berührt wor<strong>de</strong>n?<br />

ball hängt am Lochrand:<br />

befin<strong>de</strong>t er sich in ruhe?<br />

sind die zulässigen zehn sekun<strong>de</strong>n verstrichen (regel 16-2)?<br />

ball durch etwas nicht zum spiel Gehöriges beeinflusst:<br />

War <strong>de</strong>r ball dabei in ruhe (regel 18-1) o<strong>de</strong>r in bewegung (regel 19-1)?<br />

Lage <strong>de</strong>s balls:<br />

Liegt <strong>de</strong>r ball innerhalb <strong>de</strong>r Grenzen eines bunkers o<strong>de</strong>r Wasserhin<strong>de</strong>rnisses?<br />

ist <strong>de</strong>r ball aus (regel 27, platzregeln)?<br />

Liegt <strong>de</strong>r ball in ungewöhnlich beschaffenem bo<strong>de</strong>n (regel 25)?<br />

Wenn ja: ist das spiel an dieser stelle durch platzregel untersagt?<br />

Zweiter ball soll gespielt wer<strong>de</strong>n:<br />

– ist <strong>de</strong>r ball provisorisch (regel 27-2)?<br />

– Wird <strong>de</strong>r ball mit strafschlag und Distanzverlust (z. b. nach regel 27-1) ins spiel<br />

gebracht?<br />

– Han<strong>de</strong>lt es sich – nur im Zählspiel – um einen zweiten ball nach regel 3-3?<br />

Platzrichter, Beobachter und Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

6.1.3.4 Erleichterungsverfahren<br />

in allen Fällen, in <strong>de</strong>nen ein spieler erleichterung nach <strong>de</strong>n regeln in anspruch nehmen<br />

will, sollte das spielleitungsmitglied <strong>de</strong>n spieler auffor<strong>de</strong>rn, die Lage <strong>de</strong>s balls zu markieren<br />

und <strong>de</strong>n ball nicht zu berühren, bevor er sich über <strong>de</strong>n Weg <strong>de</strong>r erleichterung im<br />

Klaren ist. Wenn möglich, sollte das spielleitungsmitglied <strong>de</strong>n spieler auffor<strong>de</strong>rn, auch<br />

<strong>de</strong>n nächstgelegenen punkt, <strong>de</strong>r behin<strong>de</strong>rung ausschließt, zu markieren.<br />

Das spielleitungsmitglied soll so lange in <strong>de</strong>r nähe <strong>de</strong>s spielers bleiben, bis <strong>de</strong>r fallen<br />

gelassene ball wie<strong>de</strong>r „im spiel“ ist und <strong>de</strong>m spieler dies bestätigen. Das spielleitungsmitglied<br />

muss dabei beachten:<br />

– Wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ball richtig fallen gelassen und kommt er nur an <strong>de</strong>r falschen stelle zur<br />

ruhe? (Dann zählt das erste Fallenlassen und es ist nur eine Wie<strong>de</strong>rholung vorgesehen.<br />

Danach wird <strong>de</strong>r ball hingelegt.)<br />

- Wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ball falsch fallen gelassen (wenn dieser <strong>de</strong>n spieler o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ssen ausrüstung<br />

berührt) und ist damit das Fallenlassen ungültig? Dann beginnt das erleichterungsverfahren<br />

erneut, da falsche anwendungen <strong>de</strong>s Fallenlassens ungültig sind.<br />

ebenso mag ein spieler <strong>de</strong>nken, ein fallen gelassener ball könne ohne einschränkung<br />

nochmals fallen gelassen wer<strong>de</strong>n. Das spielleitungsmitglied sollte <strong>de</strong>n spieler davor<br />

bewahren und darauf hinweisen, dass dieser ball bereits ball im spiel ist.<br />

6.2 PLATZRICHTER<br />

6.2.1 Aufgaben und Verhalten <strong>de</strong>s Platzrichters<br />

ein platzrichter ist gemäß Definition (siehe abschnitt „erklärungen“ <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln) von<br />

<strong>de</strong>r spielleitung zur spielüberwachung bestimmt, er hat eine bestimmte spielergruppe<br />

zu begleiten, um tatfragen zu entschei<strong>de</strong>n, er hat <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln Geltung zu verschaffen<br />

und bei regelverstößen, die ihm gemel<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r die er beobachtet hat, einzuschreiten.<br />

Wird ein platzrichter von <strong>de</strong>r spielleitung ernannt, so muss sein name (genau<br />

wie bei <strong>de</strong>r spielleitung) veröffentlicht wer<strong>de</strong>n.<br />

nach dieser erklärung gibt es selbst bei <strong>de</strong>n meisterschaften <strong>de</strong>s DGV nur sehr selten<br />

platzrichter, <strong>de</strong>nn es sind üblicherweise selbst dort zu wenig regelkundige personen<br />

vorhan<strong>de</strong>n, als dass man an einem Wettspieltag je<strong>de</strong>r spielergruppe einen platzrichter<br />

zuweisen könnte. Die aufgaben eines platzrichters auf <strong>de</strong>m platz entsprechen <strong>de</strong>nen<br />

eines spielleitungsmitglieds, mit <strong>de</strong>r ausnahme, dass er im Lochspiel auch unaufgefor<strong>de</strong>rt<br />

bei regelverstößen in <strong>de</strong>r ihm zugewiesenen spielergruppe tätig wird.<br />

Zu<strong>de</strong>m ist seine entscheidung insoweit endgültig (s. regel 34-2), dass nur mit seiner<br />

Zustimmung ein von ihm entschie<strong>de</strong>ner Fall von <strong>de</strong>r spielleitung überprüft wer<strong>de</strong>n kann.<br />

255


256<br />

Platzrichter, Beobachter und Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

6.3 BEoBACHTER<br />

ein beobachter ist nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln jemand, <strong>de</strong>n die spielleitung bestimmt hat,<br />

einem platzrichter bei <strong>de</strong>r entscheidung von tatfragen zur seite zu stehen und ihm jeglichen<br />

regelverstoß zu mel<strong>de</strong>n (siehe abschnitt „erklärungen“ <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln).<br />

es ist wichtig, dass die beobachter vor je<strong>de</strong>m Wettspiel über ihre rechte umfassend<br />

informiert wer<strong>de</strong>n. beobachter sollten vor <strong>de</strong>n spielergruppen postiert sein, platzrichter<br />

hingegen nahe bei <strong>de</strong>n spielern, um auf Fragen unverzüglich antworten zu können.<br />

ein beobachter sollte sich in <strong>de</strong>r nähe <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>zone <strong>de</strong>r bälle aufhalten.<br />

Dort ist es ihm am ehesten möglich, tatfragen zu entschei<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>r platzrichter<br />

aufgrund seines standortes bei <strong>de</strong>n spielern nicht beurteilen kann. es ist immer hilfreich,<br />

sagen zu können, ob <strong>de</strong>r schlag eines spielers „aus“ o<strong>de</strong>r in einem Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

ist. ebenso ist es wichtig zu wissen, ob ein ball in bewegung war, als er durch nicht<br />

zum spiel Gehöriges (Zuschauer) abgelenkt o<strong>de</strong>r aufgehalten wur<strong>de</strong>, und ob er zufällig<br />

beeinflusst wur<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r nicht. Wenn <strong>de</strong>r ball erst zur ruhe gekommen war und dann<br />

durch nicht zum spiel Gehöriges bewegt wur<strong>de</strong>, kann <strong>de</strong>r beobachter insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n<br />

punkt bestimmen, an <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r ball bewegt wur<strong>de</strong>.<br />

ein beobachter kann auch sinnvoll die Handlungen eines bestimmten spielers verfolgen,<br />

wenn die sonstigen spieler einer Gruppe an voneinan<strong>de</strong>r entfernt liegen<strong>de</strong>n punkten<br />

eines Lochs in schwierigkeiten sind. Vorrangig sollte jedoch <strong>de</strong>r beobachter jeweils auf<br />

das spiel <strong>de</strong>s spielers achten, <strong>de</strong>r als nächster schlagen wird.<br />

Abschnitt 7.<br />

Platzerlaubnis (PE) und DGV-Platzreife<br />

Platzerlaubnis (PE) und DGV-Platzreife<br />

7.1 ALLGEMEInES / PLATZERLAuBnIS<br />

mit <strong>de</strong>r „platzerlaubnis“ legen die Verantwortlichen je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage für <strong>de</strong>n eigenen<br />

platz fest, über welche Kenntnisse und Fähigkeiten ein anfänger verfügen muss, um<br />

allein auf <strong>de</strong>m platz spielen zu dürfen. Welchen Leistungsstand <strong>Golf</strong>einsteiger hierfür<br />

benötigen, muss aufgrund <strong>de</strong>r örtlichen Gegebenheiten individuell abgewogen wer<strong>de</strong>n.<br />

ein anspruchsvoller und stark frequentierter <strong>Golf</strong>platz sollte für die platzerlaubnis höhere<br />

anfor<strong>de</strong>rungen stellen als eine leichtere, weniger stark bespielte <strong>Golf</strong>anlage. Das Ziel<br />

<strong>de</strong>r platzerlaubnis ist es sicherzustellen, dass anfänger lernen, we<strong>de</strong>r sich selber noch<br />

an<strong>de</strong>re personen zu gefähr<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n platz bestmöglich zu schonen und im zügigen<br />

spielfluss mitzuhalten.<br />

Vielen anfängern erscheinen die auflagen zur erlangung <strong>de</strong>r platzerlaubnis zunächst<br />

als „lästige Hür<strong>de</strong>“. nur mit Hilfe einer transparenten und für alle spieler gleichermaßen<br />

gelten<strong>de</strong>n regelung, wie man das recht erlangt, selbständig auf <strong>de</strong>r eigenen <strong>Golf</strong>anlage<br />

spielen zu dürfen wird <strong>de</strong>r reibungslose spielbetrieb auch mit anfängern gewährleistet.<br />

Zwar ist es verständlich, dass je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>-einsteiger schnellst möglich die erlaubnis zum<br />

spiel auf <strong>de</strong>m platz erhalten möchte, falls er die notwendigen Kriterien jedoch noch nicht<br />

erfüllen kann, wird er schnell <strong>de</strong>n spaß am <strong>Golf</strong>spielen verlieren und gleichzeitig zum<br />

unmut an<strong>de</strong>rer spieler auf <strong>de</strong>m platz beitragen. „Fortgeschrittene spieler“ verstehen<br />

rückblickend ganz selbstverständlich, dass bis zur erlangung <strong>de</strong>r platzerlaubnis einige<br />

Übungszeit auf <strong>de</strong>r Driving range notwendig ist. Während <strong>de</strong>r Zeit zwischen aufnahme<br />

<strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>unterrichts und <strong>de</strong>r ersten DGV-Vorgabe bedarf je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>spieler dazu im eigenen<br />

wie im interesse aller einer beson<strong>de</strong>rs sorgfältigen anleitung durch <strong>Golf</strong>lehrer und<br />

Verantwortliche <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage.<br />

eine platzerlaubnis (und damit verbun<strong>de</strong>n die clubvorgabe 54) ist kein übertragbarer<br />

nachweis <strong>de</strong>s spielpotentials wie die sonstigen DGV-Vorgaben, son<strong>de</strong>rn eine interne<br />

maßnahme, um <strong>de</strong>n spieler beim erlernen <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>sports zu för<strong>de</strong>rn. eine an<strong>de</strong>rswo<br />

erlangte platzerlaubnis o<strong>de</strong>r clubvorgabe 54 verpflichtet nicht zu <strong>de</strong>ren Übernahme<br />

(ausnahme: DGV-platzreife, s. u.).<br />

ein spieler, <strong>de</strong>r in seinem Heimatclub noch keine platzerlaubnis hat, sollte nicht versuchen,<br />

allein aufgrund seiner mitgliedschaft im Heimatclub als Gast bei an<strong>de</strong>ren DGVmitglie<strong>de</strong>rn<br />

auf <strong>de</strong>ren <strong>Golf</strong>plätzen zu spielen, es sei <strong>de</strong>nn, er hätte darauf hingewiesen,<br />

dass er im Heimatclub noch keine platzerlaubnis erhalten hat. es bleibt jedoch <strong>de</strong>r<br />

entscheidung eines je<strong>de</strong>n DGV-mitglieds (bzw. sonstigen Hausrechtsinhabers) vorbehalten,<br />

welche spieler auf <strong>de</strong>r eigenen anlage zugelassen wer<strong>de</strong>n. sollte es auf einer<br />

<strong>Golf</strong>anlage zu vermehrten Verzögerungen <strong>de</strong>s spielflusses durch Gastspieler mit platz-<br />

257


258<br />

Platzerlaubnis (PE) und DGV-Platzreife<br />

erlaubnis in ihrem Heimatclub kommen, kann in erwägung gezogen wer<strong>de</strong>n, Gäste erst<br />

ab <strong>de</strong>r clubvorgabe -53 o<strong>de</strong>r einer an<strong>de</strong>ren Höchstvorgabe als Gastspieler auf <strong>de</strong>m<br />

eigenen platz zuzulassen. Damit kann sichergestellt wer<strong>de</strong>n, dass diese bereits über<br />

erste erfahrungen verfügen.<br />

7.2 DGV-PLATZREIfE<br />

mit einer stetig steigen<strong>de</strong>n belegungsdichte auf <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>anlagen wird eine qualitativ<br />

gute „Grundausbildung“ neuer <strong>Golf</strong>spieler immer wichtiger, um einen sicheren und<br />

traditionsgemäßen spielbetrieb zu schaffen. Diese „Grundausbildung“ garantiert die<br />

DGV-platzreife. immer mehr <strong>Golf</strong>anlagen möchten neumitglie<strong>de</strong>rn und schnupperern<br />

ein offizielles angebot zum erwerb <strong>de</strong>r pe machen, um im Wettbewerb mit an<strong>de</strong>ren<br />

anbietern <strong>de</strong>n interessenten einen attraktiven Weg zur mitgliedschaft anbieten zu können.<br />

mit <strong>de</strong>r „DGV-platzreife“ können DGV-mitglie<strong>de</strong>r genau dies tun. Die meisten <strong>Golf</strong>anlagen<br />

in Deutschland bieten ihren anfängern inzwischen die DGV-platzreife für <strong>de</strong>n<br />

einstieg an. sie heben sich damit entschei<strong>de</strong>nd von <strong>de</strong>n angeboten <strong>de</strong>r ausländischen<br />

urlaubsgebiete ab.<br />

Die „DGV-platzreife“ ist markenrechtlich geschützt und darf nur von lizenzierten, <strong>de</strong>m<br />

DGV angehörigen <strong>Golf</strong>anlagen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Während je<strong>de</strong> <strong>Golf</strong>anlage die Kriterien für die eigene platzerlaubnis selber <strong>de</strong>finiert,<br />

han<strong>de</strong>lt es sich bei <strong>de</strong>r „DGV-platzreife“ um einen einheitlichen prüfungsstandard für<br />

anfänger. Durch die einheitlichkeit wird eine transparenz <strong>de</strong>s standards sowohl für<br />

anfänger als auch für <strong>Golf</strong>anlagen gewährleistet. alle teilnehmen<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>anlagen<br />

verpflichten sich, bei <strong>de</strong>r aufnahme neuer mitglie<strong>de</strong>r bzw. <strong>de</strong>m abschluss neuer spielrechtsverträge,<br />

auch eine an<strong>de</strong>rswo ordnungsgemäß erlangte DGV-platzreife, die nicht<br />

älter als zwei Jahre ist, anzuerkennen. Der standard bezieht sich jedoch nur auf die<br />

prüfungsinhalte. Wie die anfänger das dafür notwendige Wissen vermittelt bekommen,<br />

ob durch organisierte Kurse, Gruppen- o<strong>de</strong>r einzelunterricht, bleibt <strong>de</strong>r organisation<br />

je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage überlassen.<br />

Für die spieler wird das buch „<strong>Golf</strong>regeln in Frage und antwort“ zur Vorbereitung auf<br />

die prüfung empfohlen. neben <strong>de</strong>r erklärung zum „<strong>Golf</strong> a-b-c“, <strong>de</strong>r Handicapführung<br />

und verschie<strong>de</strong>ner spielformen sind alle 160 prüfungsfragen mit Lösungen und erläuterungen<br />

enthalten.<br />

7.2.1 DGV-Platzreife-Prüfung<br />

DGV-mitglie<strong>de</strong>r, die ihre pe nach <strong>de</strong>n offiziellen Kriterien vergeben möchten, erhalten<br />

vom DGV alle prüfungsunterlagen, ein offizielles prüfungslogo und die berechtigung<br />

bzw. Lizenz zur Verwendung <strong>de</strong>s namens „DGV-platzreife“.<br />

Die abnahme <strong>de</strong>r DGV-platzreifeprüfung ist für je<strong>de</strong>n Lizenznehmer an <strong>de</strong>n eigenen<br />

Platzerlaubnis (PE) und DGV-Platzreife<br />

<strong>Golf</strong>platz gebun<strong>de</strong>n und nur dort darf die praktische prüfung erfolgen. Die Verantwortung<br />

für die korrekte Durchführung <strong>de</strong>r DGV-platzreife-prüfung liegt in je<strong>de</strong>m Fall beim<br />

jeweiligen Lizenznehmer, d.h. <strong>de</strong>m DGV-mitglied. Wer mit <strong>de</strong>r abnahme <strong>de</strong>r prüfung<br />

betraut wird, liegt im ermessen <strong>de</strong>s DGV-mitglieds.<br />

Die DGV-platzreife-prüfung besteht aus drei teilen, <strong>de</strong>ren reihenfolge durch je<strong>de</strong>n Lizenznehmer<br />

selbst festgelegt wer<strong>de</strong>n kann:<br />

1. Verhalten auf <strong>de</strong>m Platz (ca. 45–60 min.)<br />

Der prüfer und die prüflinge <strong>de</strong>monstrieren auf einer bahn anhand praktischer beispiele<br />

das richtige Verhalten auf <strong>de</strong>m platz (z. b. sicherheit, zügiges spiel, schonung <strong>de</strong>s<br />

<strong>Golf</strong>platzes). um sicher zu stellen, dass alle wichtigen aspekte behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, erhält<br />

je<strong>de</strong> <strong>Golf</strong>anlage wetterfeste, laminierte themenkarten, die als Gedächtnisstütze für <strong>de</strong>n<br />

prüfer dienen und bun<strong>de</strong>sweit einheitlich zum einsatz kommen. bei diesem bestandteil<br />

<strong>de</strong>r prüfung kann kein anfänger durchfallen, die teilnahme ist zur erlangung <strong>de</strong>r DGVplatzreife<br />

jedoch verpflichtend.<br />

2. <strong>Golf</strong>spiel in <strong>de</strong>r Praxis (ca. 140 min.)<br />

es wer<strong>de</strong>n neun Löcher gespielt und die sechs besten gewertet. auf Grundlage einer (fiktiven)<br />

Vorgabe –54 muss <strong>de</strong>r spieler min<strong>de</strong>stens zwölf stableford-nettopunkte erzielen.<br />

Dies entspricht, bezogen auf die sechs gewerteten Löcher (also mit <strong>de</strong>m bonus <strong>de</strong>r „drei<br />

streichlöcher“), <strong>de</strong>r clubvorgabe –54.<br />

Dieser teil <strong>de</strong>r prüfung muss auf neun spielbahnen mit gültigem course-rating auf <strong>de</strong>r<br />

eigenen <strong>Golf</strong>anlage abgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Theorie (ca. 30 min.)<br />

im multiple-choice-Verfahren sind 30 Fragen zu beantworten. es han<strong>de</strong>lt sich um 15<br />

regelfragen, zwölf etikettefragen und drei allgemeine Fragen zum <strong>Golf</strong>sport. Die regelfragen<br />

beschränkt sich auf die wichtigsten regeln <strong>de</strong>s täglichen spielgeschehens. als<br />

Hilfsmittel ist das regelbuch erlaubt.<br />

Die prüfungsbögen wer<strong>de</strong>n im gleichmäßigen mischungsverhältnis durch einen Zufallsgenerator<br />

im „regelquiz online“ auf www.golf.<strong>de</strong>/dgv zusammengestellt. Zum bestehen<br />

dürfen maximal vier Fehler bei <strong>de</strong>n regeln und zwei Fehler bei etikette und allgemeinen<br />

Fragen gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Zur bestätigung <strong>de</strong>r bestan<strong>de</strong>nen prüfung kann je<strong>de</strong>r Lizenznehmer vorgefertigte urkun<strong>de</strong>n<br />

im klassischen bzw. im scheckkartenformat bestellen. bei<strong>de</strong> Formate wer<strong>de</strong>n mit<br />

aufgedrucktem Logo <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage geliefert. Die urkun<strong>de</strong> im scheckkartenformat ist<br />

zu<strong>de</strong>m bereits personalisiert. nähere informationen dazu fin<strong>de</strong>n sie im iis (intranet<br />

informations-system – Zugang über die clubverwaltungssoftware). Die bestellung <strong>de</strong>r<br />

259


260<br />

Platzerlaubnis (PE) und DGV-Platzreife<br />

vorgefertigten urkun<strong>de</strong>n ist ausschließlich über das iis möglich und wird bei <strong>de</strong>r Lizenzvergabe<br />

für je<strong>de</strong>n Lizenznehmer <strong>de</strong>r DGV-platzreife freigeschaltet. als alternative zu <strong>de</strong>n<br />

kostenpflichtigen bestellbaren urkun<strong>de</strong>n kann auch eine selbst erstellte urkun<strong>de</strong> ausgegeben<br />

wer<strong>de</strong>n. in je<strong>de</strong>m Fall muss jedoch <strong>de</strong>r Hinweis enthalten sein, dass die „DGVplatzreife“<br />

allein nicht zum spiel gegen Greenfee auf an<strong>de</strong>ren <strong>Golf</strong>plätzen berechtigt.<br />

7.2.2 Lizenzvergabe an die DGV-Mitglie<strong>de</strong>r<br />

Die Lizenz zur erteilung <strong>de</strong>r DGV-platzreife ist kostenlos, die teilnehmen<strong>de</strong>n DGV-mitglie<strong>de</strong>r<br />

verpflichten sich jedoch in einer kurzen Lizenzvereinbarung mit <strong>de</strong>m DGV die<br />

prüfungsinhalte einzuhalten. sie verpflichten sich darin auch, eine an<strong>de</strong>rswo ordnungsgemäß<br />

erworbene „DGV-platzreife“ innerhalb von zwei Jahren bei eintritt in <strong>de</strong>n eigenen<br />

<strong>Golf</strong>club anzuerkennen.<br />

Der Deutsche <strong>Golf</strong> Verband e. V. (DGV) bietet allen DGV-mitglie<strong>de</strong>rn, die einen spielbetrieb<br />

nach <strong>de</strong>n Vorgaben- und spielbestimmungen <strong>de</strong>s DGV durchführen dürfen, die<br />

möglichkeit, ihre platzerlaubnis auf Grundlage <strong>de</strong>r bestimmungen <strong>de</strong>r „DGV-platzreife“<br />

zu erteilen. Voraussetzung dazu ist die anerkennung <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n regelungen. Dies soll<br />

u. a. einen beson<strong>de</strong>ren Qualitätsstandard und die gleichmäßige anwendung bei allen<br />

teilnehmen<strong>de</strong>n DGV-mitglie<strong>de</strong>rn sichern. im einzelnen gilt:<br />

1. Der DGV räumt <strong>de</strong>m DGV-mitglied das recht ein, die regelungen zur DGV-platzreife,<br />

<strong>de</strong>n titel „DGV-platzreife“, das offizielle platzreife – Logo und alle dazugehörigen materialien<br />

neben <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Lizenznehmern für eigene Zwecke auf <strong>de</strong>r von ihm genutzten<br />

<strong>Golf</strong>anlage zu nutzen. Dieses recht zur nutzung für eigene Zwecke darf nicht auf Dritte<br />

übertragen o<strong>de</strong>r Dritten zur nutzung überlassen wer<strong>de</strong>n (ausnahme Ziffer 6).<br />

2. Das DGV-mitglied nutzt die prüfungskriterien und -materialien sowie titel und Logo<br />

ohne Hinzufügungen o<strong>de</strong>r Weglassungen. erhält ein prüfling eine bestätigung, dass er<br />

die prüfung bestan<strong>de</strong>n hat, ist auf <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rseite <strong>de</strong>utlich lesbar <strong>de</strong>r satz „Die DGV-platzreife<br />

allein berechtigt nicht zum spiel als Gast auf an<strong>de</strong>ren <strong>Golf</strong>anlagen.“ aufzubringen.<br />

3. Das DGV-mitglied hat umfassend Kenntnis von <strong>de</strong>n regelungen zur DGV-platzreife<br />

und erkennt diese regelungen für die Zeit als verbindlich an, in <strong>de</strong>r es die DGV-platzreife<br />

anbietet o<strong>de</strong>r erteilt. Diese anerkennung umfasst auch etwaige zukünftige Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

platzreiferegelungen durch <strong>de</strong>n DGV vom Zeitpunkt <strong>de</strong>r möglichkeit <strong>de</strong>r Kenntnisnahme.<br />

4. Der DGV hat das recht, die nutzung <strong>de</strong>r prüfungskriterien und -materialien, <strong>de</strong>s titels<br />

und <strong>de</strong>s Logos sowie je<strong>de</strong> werbliche bezugnahme auf die DGV-platzreife unmittelbar<br />

zu untersagen und diese Lizenzvereinbarung ohne einhaltung einer Frist zu kündigen,<br />

wenn das DGV-mitglied schuldhaft gegen seine pflichten aus dieser Lizenzvereinbarung<br />

verstößt (insbeson<strong>de</strong>re die pflicht zur unbedingten anwendung <strong>de</strong>s verbindlichen prüfungsinhalts<br />

und <strong>de</strong>r bewertungsmaßstäbe zum bestehen <strong>de</strong>r prüfung, die bestimmungen<br />

Platzerlaubnis (PE) und DGV-Platzreife<br />

zur Dokumentation <strong>de</strong>s prüfungsergebnisses sowie die regelung zur anerkennung einer<br />

an<strong>de</strong>rswo erworbenen DGV-platzreife im sinne von Ziffer 5.).<br />

5. Das DGV-mitglied erklärt, dass es bei aufnahme neuer mitglie<strong>de</strong>r / abschluss neuer<br />

spielrechtsverträge eine an<strong>de</strong>rswo ordnungsgemäß erlangte und entsprechend nachgewiesene<br />

DGV-platzreife, die nicht älter als zwei Jahre ist, als platzerlaubnis anerkennt.<br />

6. Der DGV gestattet <strong>de</strong>m DGV-mitglied, zur organisation und Durchführung <strong>de</strong>r DGVplatzreife<br />

für das DGV-mitglied auch Dritte (z. b. <strong>Golf</strong>professionals) zu beauftragen. soll<br />

<strong>de</strong>r Dritte auch selbst die rechte aus Ziffer 1. in anspruch nehmen (z. b. Verwendung <strong>de</strong>s<br />

Logos o<strong>de</strong>r aufdruck <strong>de</strong>s titels „DGV-platzreife“ auf einer broschüre <strong>de</strong>r selbstständigen<br />

<strong>Golf</strong>schule auf <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage <strong>de</strong>s DGV-mitglieds), setzt dies zusätzlich <strong>de</strong>n vorherigen<br />

abschluss einer Vereinbarung <strong>de</strong>s DGV mit <strong>de</strong>m Dritten voraus. Diese wird vom DGV nur<br />

dann abgeschlossen, wenn <strong>de</strong>r Dritte seinerseits insbeson<strong>de</strong>re die unbedingte einhaltung<br />

<strong>de</strong>r prüfungskriterien verspricht und gilt nur solange, wie auch eine Lizenzvereinbarung<br />

mit <strong>de</strong>m zugehörigen DGV-mitglied besteht und nur solange <strong>de</strong>r Dritte anstelle <strong>de</strong>s DGVmitglieds<br />

auf <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage die pe-prüfungen organisiert / abhält. Je<strong>de</strong>r Verstoß gegen<br />

die Lizenzvereinbarung durch <strong>de</strong>n Dritten wird <strong>de</strong>m DGV-mitglied wie ein eigener Verstoß<br />

zugerechnet. ein Dritter darf nur beauftragt wer<strong>de</strong>n / ein Dritter erhält eine Lizenz nur,<br />

wenn und solange er nicht bereits mit an<strong>de</strong>ren lizenzierten DGV-mitglie<strong>de</strong>rn bei <strong>de</strong>r<br />

DGV-platzreife zusammenarbeitet.<br />

7.3 PE-Regelung für Kin<strong>de</strong>r<br />

Der DGV för<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>sport beson<strong>de</strong>rs auch für Kin<strong>de</strong>r. umfassen<strong>de</strong> informationsunterlagen<br />

dazu hält die DGV-Geschäftsstelle bereit. um Kin<strong>de</strong>rn (bis zwölf Jahre) einen<br />

altersorientierten einstieg in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>sport zu ermöglichen, ist <strong>de</strong>r DGV <strong>de</strong>shalb auch<br />

an einer kindgerechten platzerlaubnis interessiert. Diese sollte sich an <strong>de</strong>n speziellen<br />

bedürfnissen und befähigungen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r orientieren, wobei einschlägige sportwissenschaftliche<br />

erkenntnisse berücksichtigt wer<strong>de</strong>n sollen. auch das regelverständnis sollte<br />

kindgerecht geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r offizielle regeltext ist für Kin<strong>de</strong>r oft unverständlich.<br />

so empfiehlt <strong>de</strong>r DGV allen mitglie<strong>de</strong>rn dringend, als platzerlaubnisregelung das DGV-<br />

Kin<strong>de</strong>rgolfabzeichen in Gold zu übernehmen. mit <strong>de</strong>m erfolgreichen absolvieren <strong>de</strong>s<br />

Kin<strong>de</strong>rgolfabzeichens in Gold sollte die erteilung <strong>de</strong>r platzerlaubnis und einer angemessenen<br />

clubvorgabe (-54 o<strong>de</strong>r besser) verbun<strong>de</strong>n sein (siehe DGV-Vorgabensystem, Ziffer<br />

3.11). Gleichermaßen gilt, dass ein Kind, das eine clubvorgabe erspielt, hiermit auch<br />

das Kin<strong>de</strong>rgolfabzeichen in Gold erlangt hat.<br />

Die von Kin<strong>de</strong>rn mit Vorgaben <strong>de</strong>r Klassen 5 und 6 im Wettspiel zu spielen<strong>de</strong>n abschläge<br />

sollten nicht nur im interesse einer guten spielgeschwindigkeit son<strong>de</strong>rn auch zur besseren<br />

motivation <strong>de</strong>r spieler möglichst weit vorne liegen (s. sWsH Ziffer 4.1.2).<br />

261


262<br />

Abschnitt 8.<br />

Erläuterungen zum Course-Rating<br />

Erläuterungen zum DGV-Course Rating<br />

ein course-rating ist die bewertung <strong>de</strong>r schwierigkeit eines <strong>Golf</strong>platzes nach <strong>de</strong>m<br />

von <strong>de</strong>r usGa lizenzierten usGa-course-rating-system. Diese einheitliche platzbewertung<br />

bil<strong>de</strong>t die Grundlage für die umrechnung <strong>de</strong>r stammvorgabe eines spielers<br />

in die auf <strong>de</strong>m jeweiligen platz gültige spielvorgabe.<br />

Die folgen<strong>de</strong>n ausführungen enthalten Klarstellungen, ergänzen<strong>de</strong> beschreibungen und<br />

auslegungen <strong>de</strong>r meisten Vorgabenbestimmungen, die so vom DGV angewen<strong>de</strong>t und<br />

umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

obwohl die regelungen dieses spiel- und Wettspielhandbuchs zunächst nicht verbindlich<br />

sind, erlangen die folgen<strong>de</strong>n Hinweise dadurch, dass sie die verbandskonforme<br />

und regelmäßige auslegung <strong>de</strong>r Vorgabenbestim-mungen darstellen, verbindlichen<br />

charakter.<br />

alle DGV-mitglie<strong>de</strong>r sind <strong>de</strong>shalb an das DGV-Vorgabensystem unter einbeziehung<br />

folgen<strong>de</strong>r regelungen gebun<strong>de</strong>n:<br />

8.1 EInZELHEITEn Zu DEn GR<strong>unD</strong>LAGEn DES DGV-VoRGABEnSySTEMS<br />

CouRSE RATInG <strong>unD</strong> SLoPE; GERECHTE VoRGABEn IM GoLfSPoRT<br />

Wer<strong>de</strong>n im sport üblicherweise die absoluten ergebnisse gemessen, so vergleicht man<br />

im amateurgolf überwie-gend relative ergebnisse miteinan<strong>de</strong>r. seinen Wettspielergebnissen<br />

entsprechend wird je<strong>de</strong>m spieler eine bestimmte anzahl von schlägen zuerkannt<br />

(Vorgabe), die er über das ergebnis <strong>de</strong>s spitzenspielers hinaus machen darf. Vom<br />

tatsächlich gespielten bruttoergebnis wird diese Vorgabe für das nettoergebnis abgezogen.<br />

eine relative Leistungsverbesserung führt zu einer angemessenen Herabsetzung<br />

<strong>de</strong>r Vorgabe und wird ggf. als sieg belohnt.<br />

Dieses einzigartige system, unterschiedliche Leistungen von <strong>Golf</strong>amateuren vergleichbar<br />

zu machen, ist aber nur dann gerecht und liefert wirklich vergleichbare ergebnisse,<br />

wenn alle Vorgaben auf einheitlicher Grundlage festgelegt wer<strong>de</strong>n. Dabei muss die<br />

Vorgabe einerseits <strong>de</strong>m Können <strong>de</strong>s spielers und an<strong>de</strong>rerseits <strong>de</strong>r schwierigkeit <strong>de</strong>s<br />

platzes entsprechen.<br />

unter diesem aspekt wur<strong>de</strong> das Vorgabensystem in <strong>de</strong>n 70er- und 80er-Jahren durch<br />

die united states <strong>Golf</strong> association (usGa) in zwei richtungen bearbeitet. Dabei wur<strong>de</strong>n<br />

folgen<strong>de</strong> probleme behan<strong>de</strong>lt:<br />

Die analytische bewertung <strong>de</strong>r erschwernisse eines <strong>Golf</strong>platzes<br />

Während unsere Vorfahren nur die Länge <strong>de</strong>r einfach gebauten spielbahnen ihrer plätze<br />

als maßstab für <strong>de</strong>ren schwierigkeit betrachteten (par, 1870), wur<strong>de</strong> später – als Folge<br />

263


264<br />

Erläuterungen zum DGV-Course Rating<br />

gewachsener ansprüche an <strong>Golf</strong>plätze und fortgeschrittenen Könnens <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>platzarchitekten<br />

– auch <strong>de</strong>r einfluss von Hin<strong>de</strong>rnissen und sonstigen erschwernissen auf das<br />

spielergebnis immer be<strong>de</strong>utsamer. spielbahnen mit gleichem par können heute sehr<br />

un-terschiedliche Herausfor<strong>de</strong>rungen darstellen: so lässt sich eine breite, flache, windgeschützte<br />

spielbahn ebenso vorstellen wie eine solche mit schrägen, hohem rough,<br />

Wasser, bunkern und steifem Gegenwind.<br />

bei<strong>de</strong> probleme wur<strong>de</strong>n im usGa-course-rating- und slope-Vorgabensystem weitgehend<br />

gelöst:<br />

8.1.1 Vorbemerkung<br />

Das von <strong>de</strong>r usGa erarbeitete platzbewertungsverfahren beruht auf folgen<strong>de</strong>n<br />

Grundlagen:<br />

– einer umfassen<strong>de</strong>n analyse <strong>de</strong>r schläge von scratch- und bogey-spielern bei<strong>de</strong>rlei<br />

Geschlechts nach Länge und Genauigkeit sowie auf <strong>de</strong>m bewertungsansatz, inwieweit<br />

erschwernisse auf einer spielbahn unter berück-sichtigung <strong>de</strong>r schlagmuster für die<br />

jeweilige spielerkategorie ins spiel kommen,<br />

– <strong>de</strong>r bewertung von Faktoren, die dazu führen, dass sich ein platz wesentlich länger<br />

o<strong>de</strong>r kürzer spielt, als es seiner vermessenen Länge entspricht (effektive spiellänge),<br />

und<br />

– <strong>de</strong>r ermittlung von mathematischen abhängigkeiten zwischen course rating (schlagzahl<br />

<strong>de</strong>s scratch-spielers), bogey rating (schlagzahl <strong>de</strong>s bogey-spielers) und slope<br />

rating.<br />

nachfolgend wer<strong>de</strong>n einige einzelheiten <strong>de</strong>s systems und seiner Verfahrensschritte dargestellt,<br />

soweit <strong>de</strong>r DGV durch die usGa als Lizenzgeber dazu legitimiert ist.<br />

Die broschüren „usGa course rating system manual“ und „usGa course rating system<br />

Gui<strong>de</strong>“, die die volle information enthalten, sind nur <strong>de</strong>n Fachleuten <strong>de</strong>r autorisierten<br />

<strong>Golf</strong>verbän<strong>de</strong> zugänglich.<br />

8.1.2 Definitionen zum uSGA Course Rating<br />

Scratch-Spieler<br />

Der scratch-<strong>Golf</strong>er ist ein amateurspieler, <strong>de</strong>r auf je<strong>de</strong>m <strong>Golf</strong>platz je<strong>de</strong>rzeit eine spielvorgabe<br />

0 spielen kann. sein abschlag ist durchschnittlich 229 m lang, und er erreicht<br />

auf einer spielbahn von 430 m das Grün mit zwei schlägen.<br />

Die scratch-<strong>Golf</strong>erin ist eine amateurspielerin, die auf je<strong>de</strong>m <strong>Golf</strong>platz je<strong>de</strong>rzeit eine<br />

spielvorgabe 0 spielen kann. ihr abschlag beträgt durchschnittlich 192 m, und sie<br />

erreicht auf einer spielbahn von 366 m das Grün mit zwei schlägen.<br />

Course-Rating-Wert<br />

Der course-rating-Wert ist die Kennzahl für die spielschwierigkeit eines platzes für<br />

Erläuterungen zum DGV-Course Rating<br />

scratch-<strong>Golf</strong>er unter norma-len platz- und Witterungsbedingungen. er wird in schlägen<br />

ausgedrückt und auf eine stelle hinter <strong>de</strong>m Komma angegeben. Die basis bil<strong>de</strong>t die Länge<br />

und an<strong>de</strong>re erschwernisse, sofern diese das spiel eines scratch-<strong>Golf</strong>ers beeinflussen.<br />

<strong>Golf</strong>plätze in Deutschland wer<strong>de</strong>n durch ausgebil<strong>de</strong>te course-rater <strong>de</strong>s DGV bewertet.<br />

bemerkung: Die Längenbewertung und <strong>de</strong>r course-rating-Wert sollten nicht mit par verwechselt<br />

wer<strong>de</strong>n. par ist kein genaues maß für die spielschwierigkeit eines <strong>Golf</strong>platzes.<br />

Zwei <strong>Golf</strong>plätze können zwar <strong>de</strong>nselben par-Wert haben, wer<strong>de</strong>n sich ggf. aber im<br />

course rating und <strong>de</strong>r Längenbewertung stark unterschei<strong>de</strong>n.<br />

Bogey-Spieler<br />

Der bogey-spieler hat eine stammvorgabe von 17,5 bis 22,4. sein abschlag ist durchschnittlich<br />

183 m lang, und er erreicht auf einer spielbahn von 338 m das Grün mit zwei<br />

schlägen.<br />

Die bogey-spielerin hat eine stammvorgabe von 21,5 bis 26,4. ihr abschlag beträgt<br />

durchschnittlich 137 m, und sie erreicht auf einer spielbahn von 256 m das Grün mit<br />

zwei schlägen.<br />

Bogey-Rating<br />

Das bogey-rating kennzeichnet die spielschwierigkeit eines platzes für <strong>de</strong>n bogey-<strong>Golf</strong>er<br />

unter normalen platz- und Witterungsbedingungen. es basiert auf <strong>de</strong>r gemessenen Länge,<br />

<strong>de</strong>r effektiven spiellänge und <strong>de</strong>n erschwernissen, sofern diese das spiel <strong>de</strong>s bogey-<br />

<strong>Golf</strong>ers beeinflussen. Das bogey-rating entspricht <strong>de</strong>m durchschnittli-chen ergebnis eines<br />

bogey-<strong>Golf</strong>ers, das dieser unter normalen spielbedingungen in <strong>de</strong>r Hälfte seiner run<strong>de</strong>n<br />

erzielt. Das bogey-rating wird nicht veröffentlicht, da es nicht als in dieser Form angewandt<br />

wird. es wird nur dazu benötigt, zusammen mit <strong>de</strong>m course-rating-Wert <strong>de</strong>n<br />

slope-Wert zu berechnen.<br />

Slope-Wert<br />

Der slope-Wert setzt das course-rating und das bogey-rating zueinan<strong>de</strong>r ins Verhältnis<br />

und dient dazu, die stammvorgaben im Verlauf <strong>de</strong>r umrechnung zu spielvorgaben<br />

umzurechnen.<br />

Für Herren gilt die Formel: (bogey-rating – course-rating) * 5,381 = slope-Wert,<br />

bei Damen ist es (bogey-rating – course-rating) * 4,24 = slope-Wert<br />

alle stammvorgaben sind auf einem platz mit einem basis-slope-Wert von 113 festgesetzt<br />

wor<strong>de</strong>n. Dies ist kein Durchschnittswert, son<strong>de</strong>rn nur eine ausgangsbasis, von <strong>de</strong>r aus<br />

die spielvorgabe berechnet wird. Der niedrigste theoretische slope-Wert beträgt 55 und<br />

<strong>de</strong>r höchste 155.<br />

Spielbedingungen während <strong>de</strong>r Saison<br />

Das course rating sollte die bedingungen wi<strong>de</strong>rspiegeln, die während <strong>de</strong>r saison, wenn<br />

die meisten run<strong>de</strong>n gespielt wer<strong>de</strong>n, als normal gelten.<br />

265


266<br />

Erläuterungen zum DGV-Course Rating<br />

<strong>Golf</strong>regeln<br />

Das course rating basiert auf <strong>de</strong>r annahme, dass die <strong>Golf</strong>regeln eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

etwaige platzregeln müs-sen mit <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln im einklang stehen.<br />

8.1.3 Course-Rating-Verfahren<br />

Ermittlung <strong>de</strong>r effektiven Spiellänge<br />

an je<strong>de</strong>r spielbahn bewertet das rating-team vier Faktoren, die sich auf die spiellänge<br />

<strong>de</strong>s platzes auswirken: ausrollen, Höhenunterschie<strong>de</strong>, erzwungenes Vorlegen und vorherrschen<strong>de</strong>r<br />

Wind. Der einfluss dieser Faktoren sowie <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>s platzes über <strong>de</strong>m meeresspiegel<br />

insgesamt wird in Länge umgewan<strong>de</strong>lt, die entwe<strong>de</strong>r zur gemessenen Länge<br />

addiert o<strong>de</strong>r von dieser subtrahiert wird. Das ergebnis ist die effektive spiellänge, die wie<strong>de</strong>rum<br />

in die Formeln zur ermittlung <strong>de</strong>r scratch- bzw. bogey-Längenbewertung einfließt.<br />

– ausrollen<br />

nicht bewässerte, dünn bewachsene spielbahnen und bergab führen<strong>de</strong> Lan<strong>de</strong>zonen<br />

lassen <strong>de</strong>n ball weiter rollen als die normalen 23 m beim spiel <strong>de</strong>r Herren o<strong>de</strong>r<br />

18 m beim spiel <strong>de</strong>r Damen. bewässerte, saftige spielbahnen o<strong>de</strong>r ansteigen<strong>de</strong><br />

Lan<strong>de</strong>zonen bewirken, dass <strong>de</strong>r ball weniger als 23 (18) m rollt.<br />

– Höhenunterschie<strong>de</strong><br />

spielbahnen, die vom abschlag zum Grün ansteigen, spielen sich länger als solche,<br />

die vom abschlag zum Grün bergab verlaufen.<br />

– erzwungenes Vorlegen<br />

spielbahnen, die z. b. vor <strong>de</strong>r normalen abschlags-Lan<strong>de</strong>zone abknicken, zwingen<br />

<strong>de</strong>n spieler, <strong>de</strong>n ball kürzer als bei einem vollen abschlag zu halten. Dasselbe<br />

trifft zu, wenn sich ein Hin<strong>de</strong>rnis, wie z. b. Wasser, in <strong>de</strong>r ab-schlags-Lan<strong>de</strong>zone<br />

befin<strong>de</strong>t.<br />

– Vorherrschen<strong>de</strong>r Wind<br />

stärke und richtung von vorherrschen<strong>de</strong>m Wind wirken sich auf die spielschwierigkeit<br />

<strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>platzes aus. Hauptsächlich plätze in <strong>de</strong>r Küstenregion o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />

Gegend von Windkraftanlagen qualifizieren sich für diese anpassungen, während<br />

eine bewal<strong>de</strong>te Gegend eher windgeschützt sein wird.<br />

– Höhe über meeresspiegel<br />

Der ball fliegt in größeren Höhen weiter. Die Längenbewertung eines platzes in über<br />

600 m Höhe wird nach un-ten korrigiert.<br />

Erschwernisfaktoren<br />

Das rating-team bewertet zehn erschwernisfaktoren auf einer skala von 0 bis 10, nach<strong>de</strong>m<br />

es <strong>de</strong>ren einfluss auf das spiel von scratch- und bogey-<strong>Golf</strong>ern auf je<strong>de</strong>r spielbahn<br />

Erläuterungen zum DGV-Course Rating<br />

getrennt überprüft hat. anschließend wer<strong>de</strong>n alle für <strong>de</strong>n einzelnen erschwernisfaktor<br />

ermittelten Werte addiert und mit einem Gewichtungsfaktor multipliziert, <strong>de</strong>r die relative<br />

be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r einzelnen erschwernisse kennzeichnet. Die summe aller gewichteten<br />

erschwernisfaktoren wird in die Formeln für scratch und bogey eingesetzt und dann in<br />

schlagzahlen umgewan<strong>de</strong>lt. Diese schlagzahlen, die sowohl positiv als auch negativ<br />

sein können, wer<strong>de</strong>n zur Längenbewertung addiert, um das course rating und das<br />

bogey-rating zu ermitteln.<br />

Die Hin<strong>de</strong>rnisse wer<strong>de</strong>n wie folgt ausgewertet:<br />

– Gelän<strong>de</strong>beschaffenheit: die schwierigkeit <strong>de</strong>r standposition in <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>zonen und<br />

eventuelle Höhenunter-schie<strong>de</strong> zwischen Lan<strong>de</strong>zonen und <strong>de</strong>m Grün;<br />

– Fairway: die effektive breite <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>zone, die durch Dogleg, bäume o<strong>de</strong>r durch<br />

schrägen <strong>de</strong>r spielbahn vermin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n kann;<br />

– Grünanspiel: die Größe, Härte, Form und schräge <strong>de</strong>s Grüns im Verhältnis zur Länge<br />

<strong>de</strong>s annäherungs-schlags;<br />

– rettungsschläge und rough: das Vorhan<strong>de</strong>nsein von rough und an<strong>de</strong>ren erschwernisfaktoren<br />

in und um die Lan<strong>de</strong>zonen und um das Grün sowie die schwierigkeit<br />

nachfolgen<strong>de</strong>r befreiungsschläge;<br />

– bunker: das Vorhan<strong>de</strong>nsein von bunkern in und um die Lan<strong>de</strong>zonen und um das Grün;<br />

– aus / extremes rough: die existenz von aus in und um die Lan<strong>de</strong>zonen und um<br />

das Grün o<strong>de</strong>r das Vorhan-<strong>de</strong>nsein von extremem rough, das in seiner auswirkung<br />

ähnlich ist wie aus;<br />

– Wasserhin<strong>de</strong>rnisse: die existenz von Wasserhin<strong>de</strong>rnissen, vor allem in und um die<br />

Lan<strong>de</strong>zonen und um das Grün;<br />

– bäume: die strategische platzierung, <strong>de</strong>r umfang, die Höhe und Dichte von bäumen<br />

zusammen mit <strong>de</strong>r Wahr-scheinlichkeit einer befreiung aus <strong>de</strong>n bäumen heraus;<br />

– Grünoberfläche: die Grünkonturen sowie die übliche Geschwindigkeit <strong>de</strong>r puttfläche.<br />

– psychologische aspekte: die mentale Wirkung einer Kombination verschie<strong>de</strong>n großer<br />

erschwernisse im Zielbereich auf <strong>de</strong>n spieler.<br />

Der Slope-Wert<br />

Der slope-Wert drückt die schwierigkeit eines <strong>Golf</strong>platzes für einen „bogey-<strong>Golf</strong>er“<br />

(bogey-rating-Wert) im Ver-hältnis zur schwierigkeit <strong>de</strong>s platzes für einen „scratch-<br />

<strong>Golf</strong>er“ (course-rating-Wert) aus.<br />

Der slope-Wert ermittelt sich durch <strong>de</strong>n Vergleich zweier Werte, <strong>de</strong>m Wert <strong>de</strong>r durchschnittlich<br />

zu erwarten<strong>de</strong>n schlagzahl eines bogey-<strong>Golf</strong>ers (bogey rating) und <strong>de</strong>m Wert<br />

<strong>de</strong>r durchschnittlich zu erwarten<strong>de</strong>n schlagzahl eines scratch-<strong>Golf</strong>ers (course rating).<br />

bei<strong>de</strong> Werte wer<strong>de</strong>n ins Verhältnis gesetzt.<br />

Der slope-Wert ist somit eine relative Zahl und gibt nicht die generelle schwierigkeit<br />

eines <strong>Golf</strong>platzes wie<strong>de</strong>r. ein <strong>Golf</strong>platz mit slope 120 (siehe Grafik graue Linie und<br />

267


268<br />

Erläuterungen zum DGV-Course Rating<br />

schwarze Linie) kann sowohl für <strong>de</strong>n scratchgolfer wie auch für <strong>de</strong>n bogeygolfer unterschiedlich<br />

schwer sein. Der Wert „120“ drückt jeweils nur das Verhältnis <strong>de</strong>r schwierigkeit<br />

für scratch- und bogeygolfer auf <strong>de</strong>m einen platz aus und dient nicht <strong>de</strong>m Vergleich<br />

zweier plätze.<br />

Der „rote“ platz hingegen spielt sich für scratchgolfer leichter als <strong>de</strong>r graue und <strong>de</strong>r<br />

schwarze platz, für bogey-<strong>Golf</strong>er jedoch schwerer als die bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren plätze.<br />

Farbbezeichnungen bild ≠ text<br />

Der slope-Wert wird neben <strong>de</strong>m course-rating-Wert benötigt, um die jeweilige spielvorgabe<br />

eines <strong>Golf</strong>ers auf <strong>de</strong>m zu spielen<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>platz zu berechnen. Der slope-Wert<br />

wird benötigt, um die für scratch- und bogey-<strong>Golf</strong>er ermittelten durchschnittlichen schlagzahlen<br />

<strong>de</strong>s zu spielen<strong>de</strong>n platzes auch auf spielpotentiale projizieren zu können, die<br />

we<strong>de</strong>r scratch- noch bogey-<strong>Golf</strong>er sind, sodass auch für diese <strong>Golf</strong>er eine spielvorgabe<br />

ermittelt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

8.1.4 Än<strong>de</strong>rungen am Platz<br />

bei geplanten o<strong>de</strong>r durch naturereignisse entstan<strong>de</strong>nen Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s platzes<br />

kann durch eine rückfrage beim DGV schnell geklärt wer<strong>de</strong>n, ob eine Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

course-rating-Werte notwendig ist.<br />

Abschnitt 9.<br />

Anleitung zur Vermessung von <strong>Golf</strong>plätzen<br />

Anleitung zur Vermessung von <strong>Golf</strong>plätzen<br />

Da die Länge <strong>de</strong>r spielbahnen auch unter <strong>de</strong>m course-rating-system (crs) das wichtigste<br />

bewertungskriterium für einen <strong>Golf</strong>platz darstellt, ist die korrekte Vermessung <strong>de</strong>r<br />

spielbahnen eine unverzichtbar notwendige Voraussetzung für die platzbewertung. sie<br />

ist gleichermaßen be<strong>de</strong>utsam, um sowohl die spielwirksame Länge als auch die Lage<br />

<strong>de</strong>r Hin<strong>de</strong>rnisse und erschwernisse in <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>zonen zu beurteilen.<br />

Die exakte Vermessung einer spielbahn erfor<strong>de</strong>rt ordnungsgemäßes setzen <strong>de</strong>r messpunkte<br />

(Vermarkungsplatten) auf <strong>de</strong>n Zählspielabschlägen, die ein<strong>de</strong>utige bestimmung<br />

<strong>de</strong>r Fairway-Knickpunkte (Dogleg-punkte) und die genaue ermittlung <strong>de</strong>r Grünmitte.<br />

Das DGV-Vorgabensystem sieht vor<strong>de</strong>re, mittlere und hintere abschläge in sechs verschie<strong>de</strong>nen<br />

Farben vor. Hierdurch wird die möglichkeit geschaffen, einen <strong>Golf</strong>platz<br />

in jeweils mehrere verschie<strong>de</strong>nen Längen für Damen bzw. Herren zu spielen. Der<br />

abschlag, von <strong>de</strong>m die überwiegen<strong>de</strong> anzahl Wettspiele gespielt wird, ist <strong>de</strong>r gelb<br />

bzw. rot zu kennzeichnen<strong>de</strong> abschlag. sind zusätzlich weitere abschläge vorhan<strong>de</strong>n,<br />

wer<strong>de</strong>n diese ihrer Lage entsprechend farblich als hintere bzw. vor<strong>de</strong>re abschläge markiert.<br />

Hintere abschläge ermöglichen einen langen platz für beson<strong>de</strong>re meisterschaften,<br />

vor<strong>de</strong>re abschläge erleichtern das spiel für schwächere spieler.<br />

um stets die richtigen course-rating- und slope-Werte zu gewährleisten, ist die nach<br />

crs vermessene Länge je<strong>de</strong>r spielbahn möglichst auf <strong>de</strong>n meter genau konstant zu<br />

halten, wobei die Witterung berücksichtigt wer<strong>de</strong>n darf / soll. so ist es bei außergewöhnlich<br />

trockenem platz angebracht, die abschlagmarkierungen auf <strong>de</strong>n par 4- und<br />

par 5-Löchern nach hinten zu setzen und die par 3 Löcher (auf <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r roll keine rolle<br />

spielt) zu verkürzen, um nicht mehr als 100 meter von <strong>de</strong>r vermessenen Länge abzuweichen.<br />

umgekehrt sollte bei beson<strong>de</strong>rs nassen platzverhältnissen verfahren wer<strong>de</strong>n.<br />

Durch diese anleitung soll eine einheitliche Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Vermessung und<br />

bewertung von <strong>Golf</strong>plätzen sichergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

anleitung zur Vermessung von <strong>Golf</strong>plätzen nach <strong>de</strong>m crs<br />

Die exakt vermessene Länge <strong>de</strong>r spielbahnen ist <strong>de</strong>r wichtigste Faktor im rahmen <strong>de</strong>r<br />

<strong>Golf</strong>platzbewertung nach <strong>de</strong>m crs. Der DGV gibt daher seinen mitglie<strong>de</strong>rn nachfolgend<br />

die art <strong>de</strong>r Vermessung vor.<br />

269


270<br />

Anleitung zur Vermessung von <strong>Golf</strong>plätzen<br />

9.1 MESSPunKT<br />

9.1.1<br />

messpunkt ist <strong>de</strong>r durch eine unverän<strong>de</strong>rbar angebrachte, sichtbare markierung<br />

bestimmte punkt, von <strong>de</strong>m aus die Länge einer spielbahn vermessen wird. Dieser messpunkt<br />

muss sich rechts auf <strong>de</strong>m Zählspielabschlag befin<strong>de</strong>n und die mitte zwischen <strong>de</strong>m<br />

hinteren und vor<strong>de</strong>ren en<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Zählspielabschlags kennzeichnen.<br />

9.1.2<br />

auf <strong>de</strong>n messpunkten müssen Vermarkungsplatten angebracht wer<strong>de</strong>n, die die Lochlänge<br />

in metern sowie die aufschrift „course rating“ tragen und entsprechend <strong>de</strong>r<br />

Farbregelung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems eingefärbt sind.<br />

abschlag Farbe rating möglich für<br />

meisterschaftsabschläge schwarz Herren erst ab 6.300 meter zzgl. weiß<br />

Hintere abschläge weiß Herren<br />

Hintere standardabschläge gelb Damen / Herren (Damen nur bis 5.800 meter)<br />

mittlere abschläge blau Damen / Herren<br />

Vor<strong>de</strong>re standardabschläge rot Damen / Herren<br />

Vor<strong>de</strong>re abschläge orange Damen / Herren<br />

Vermarkungsplatten incl. <strong>de</strong>r beschriftung sind im <strong>Golf</strong>platz-Zubehörhan<strong>de</strong>l erhältlich.<br />

9.1.3<br />

Für je<strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen Zählspielabschlag muss ein messpunkt vorhan<strong>de</strong>n sein.<br />

9.1.4<br />

Die Vermarkungen, die nach angaben <strong>de</strong>s Vermessungsteams vor <strong>de</strong>r Vermessung<br />

gesetzt wer<strong>de</strong>n müssen, sind vom DGV-mitglied über <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>platzzubehörhan<strong>de</strong>l zu<br />

bestellen. nach erfolgter Vermessung muss das DGV-mitglied die Deckplatten <strong>de</strong>r messpunkte<br />

in <strong>de</strong>r jeweiligen Farbe mit <strong>de</strong>r dazugehörigen Länge bestellen. Diese teile sind<br />

ebenfalls im <strong>Golf</strong>platzzubehörhan<strong>de</strong>l erhältlich.<br />

es wird dringend empfohlen, die Deckelplatten <strong>de</strong>r messpunkte durch <strong>de</strong>n Vermesser<br />

setzen zu lassen, um hierbei irrtümer zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

9.2 MESSVERfAHREn <strong>unD</strong> PRoToKoLLIERunG<br />

Die bahnen wer<strong>de</strong>n auf elektro-optischem Weg vermessen. Hierbei wird die direkte<br />

schräge entfernung zwischen <strong>de</strong>m messgerät und <strong>de</strong>m Zielpunkt (reflektor) erfasst und<br />

auf die horizontale strecke reduziert. Gleichzeitig wird die Höhendifferenz zwischen<br />

messgerät und Zielpunkt (reflektor) bestimmt.<br />

Die Vermessung sollte durch speziell dafür ausgebil<strong>de</strong>te DGV-Vermessungsbeauftragte<br />

Anleitung zur Vermessung von <strong>Golf</strong>plätzen<br />

o<strong>de</strong>r durch vom DGV eingewiesene und zur Vermessung von <strong>Golf</strong>plätzen empfohlene<br />

personen vorgenommen wer<strong>de</strong>n. es ist anschließend für je<strong>de</strong> vermessene abschlagfarbe<br />

ein vollständiges „DGV-course-rating / <strong>Golf</strong>platz-Vermessungsprotokoll“ anzulegen.<br />

anmerkung: Die messgenauigkeit <strong>de</strong>s Geräts muss unter +/– 1 dm pro 1.000 m liegen.<br />

einzelne teilstrecken wer<strong>de</strong>n auf 0,1 meter genau vermessen. Die gesamte Lochlänge<br />

(die summe <strong>de</strong>r teilstrecken) wird auf <strong>de</strong>n vollen meter auf- o<strong>de</strong>r abgerun<strong>de</strong>t (z. b.<br />

234,5 m = 235 m; 312,4 m = 312 m).<br />

9.3 VoRGEHEnSWEISE BEI DER LÄnGEnERMITTLunG<br />

nach <strong>de</strong>n richtlinien <strong>de</strong>s course rating systems muss je<strong>de</strong> spielbahn horizontal von <strong>de</strong>n<br />

festen messpunkten an <strong>de</strong>n abschlägen entlang <strong>de</strong>r vom architekten geplanten spiellinie<br />

bis zur mitte <strong>de</strong>s Grüns vermessen wer<strong>de</strong>n. Diese offiziellen Längenangaben sind auf<br />

<strong>de</strong>r Zählkarte zu verwen<strong>de</strong>n.<br />

9.3.1<br />

Die mitte eines Grüns ergibt sich aus <strong>de</strong>r Halbierung <strong>de</strong>r Linie, die bei <strong>de</strong>r Längenvermessung<br />

durch die optische mitte <strong>de</strong>s Grüns führt.<br />

9.3.2 Par-3-Loch / Gera<strong>de</strong>s Par-4-Loch<br />

ein par-3-Loch wird vom hinteren rand zu <strong>de</strong>n auf messpunkten auf <strong>de</strong>n abschlägen<br />

aufgestellten reflektoren vermessen. anschließend wird die entfernung zum vor<strong>de</strong>ren<br />

rand <strong>de</strong>s Grüns gemessen und die so halbe gemessene Grünlänge von <strong>de</strong>n strecken zu<br />

<strong>de</strong>n messpunkten abgezogen. es ergibt sich daraus die vermessene Länge <strong>de</strong>s Lochs.<br />

anmerkung: es ist zu beachten, dass das messgerät auf <strong>de</strong>r Fairway-achse steht und<br />

die tangenten zur bestimmung <strong>de</strong>r Grünlänge rechtwinklig auf die Fairway-achse gelegt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

9.3.3 Dogleg<br />

bei einer geknickten spielbahn wird vom Knickpunkt (ellenbogen) aus vermessen. Dieser<br />

punkt sollte durch festen bezug zu einem unverän<strong>de</strong>rbaren objekt (bunkerkante, baum,<br />

sprinkler etc.) auch später wie<strong>de</strong>r zu fin<strong>de</strong>n sein.<br />

es wird jeweils vom Knickpunkt aus zu je<strong>de</strong>m festen messpunkt auf <strong>de</strong>n abschlägen<br />

gemessen. es folgen die messungen zu <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren und hinteren Kanten <strong>de</strong>s Grüns,<br />

um <strong>de</strong>n abstand zum Zentrum <strong>de</strong>s Grüns zu ermitteln. Die teilstrecken vom abschlag<br />

zum Knickpunkt und vom Knickpunkt zur Grünmitte wer<strong>de</strong>n dann addiert. Damit ist die<br />

Länge <strong>de</strong>s Lochs für je<strong>de</strong>n abschlag bestimmt.<br />

271


272<br />

Anleitung zur Vermessung von <strong>Golf</strong>plätzen<br />

9.3.4 Doppel-Dogleg<br />

ein doppeltes Dogleg wird vermessen, in<strong>de</strong>m man zunächst vorhan<strong>de</strong>ne Knickpunkte<br />

(Doglegs) i<strong>de</strong>ntifiziert, die sich auf <strong>de</strong>r vom architekten geplanten spiellinie befin<strong>de</strong>n.<br />

Hierzu können die pläne <strong>de</strong>s architekten, abschlagtafeln, birdie-books etc. herangezogen<br />

wer<strong>de</strong>n. anschließend wird vom 1. Knickpunkt zu <strong>de</strong>n festen messpunkten auf <strong>de</strong>n<br />

abschlägen (1. teilstrecke) gemessen, danach die entfernung vom 1. zum evtl. vorhan<strong>de</strong>nen<br />

2. Knickpunkt (2.teilstrecke) und abschließend die strecke vom 2. Knickpunkt<br />

zur Grünmitte (3. teilstrecke). Liegen keine Knickpunkte vor, so empfiehlt es sich, die<br />

teilstrecken von <strong>de</strong>r Längen- und breitenmitte <strong>de</strong>r spielbahn aus zu messen.<br />

Hinweis: nur par-5-Löcher können mehr als einen Knickpunkt haben. bei par-4-Löchern<br />

hat <strong>de</strong>r scratch-<strong>Golf</strong>er keine zweite Lan<strong>de</strong>zone, son<strong>de</strong>rn spielt mit <strong>de</strong>m zweiten schlag<br />

das Grün an. nur, wenn ihm dies nicht möglich ist, darf ein zweiter Knickpunkt festgelegt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

9.4 Erklärungen<br />

Zur Korrektur <strong>de</strong>r spielwirksamen Länge ist die Höhendifferenz zwischen abschlag und<br />

Grün mit einer Genauigkeit von +/– 0,1m zu messen.<br />

anmerkung: Vorzeichenumkehr bei messung entgegen <strong>de</strong>r spielrichtung!<br />

Anleitung zur Vermessung von <strong>Golf</strong>plätzen<br />

9.4.1 fairway-Knickpunkt (Dogleg)<br />

im allgemeinen wird <strong>de</strong>r Knickpunkt eines Fairways durch die vom architekten vorgegebene<br />

spiellinie <strong>de</strong>finiert. im rahmen <strong>de</strong>s crs ist <strong>de</strong>r Knickpunkt eines Fairways<br />

folgen<strong>de</strong>rmaßen zu bestimmen:<br />

an <strong>de</strong>n Knickpunkten <strong>de</strong>r vom architekten vorgegebenen spiellinie wird eine gera<strong>de</strong><br />

Linie vom inneren zum äußeren Knickpunkt gezogen. Der für das course rating wesentliche<br />

Knickpunkt ist die mitte dieser Linie, maximal jedoch ein punkt 18 meter vom<br />

inneren Knickpunkt:<br />

9.5 AnoRDnunG DER fESTEn MESSPunKTE An DEn ABSCHLÄGEn<br />

Der standardabschlag ist <strong>de</strong>r abschlag, von <strong>de</strong>m die überwiegen<strong>de</strong> anzahl <strong>de</strong>r vorgabenwirksamen<br />

Wettspiele gespielt wird.<br />

ein platz muss min<strong>de</strong>stens über „rote“ und „gelbe“ standardabschläge verfügen, die<br />

in ausnahmefällen auch <strong>de</strong>n selben messpunkt aufweisen können, <strong>de</strong>r dann rot / gelb<br />

gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Grundsätzlich sollen auch an <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren und hinteren abschlägen die messpunkte in<br />

<strong>de</strong>r mitte <strong>de</strong>s abschlags angebracht wer<strong>de</strong>n.<br />

9.6 VERMARKunGSPLATTEn (MESSPunKTE)<br />

Die Vermarkungsplatten müssen eine Größe von min<strong>de</strong>stens 12x12 cm haben. sie<br />

haben die Farbe <strong>de</strong>s abschlags (gelb, o<strong>de</strong>r rot usw.) und die tragen sowohl die Längenangabe<br />

<strong>de</strong>s Lochs in metern und die aufschrift „DGV-course-rating“.<br />

9.7 GoLfPLATZ-VERMESSunGSPRoToKoLL<br />

eine excel-Vorlage für ein Vermessungsprotokoll ist online in <strong>de</strong>r spielleitungsinfothek<br />

erhältlich.<br />

um bei folgen<strong>de</strong>n Überprüfungen möglichst viele platzinformationen zur Verfügung zu<br />

haben, müssen auf <strong>de</strong>m <strong>Golf</strong>platz-Vermessungsprotokoll (Damen bzw. Herren) neben<br />

<strong>de</strong>n spalten für die Distanzen <strong>de</strong>r einzelnen teilstrecken auch die spalten für weitere<br />

Daten ausgefüllt wer<strong>de</strong>n, die bei <strong>de</strong>r Vermessung anfallen.<br />

erklärungen zu <strong>de</strong>n spalten:<br />

par 3, par 4 o<strong>de</strong>r par 5 ohne Dogleg: es wird die direkt gemessene Länge vom abschlag<br />

bis zur Grünmitte eingetragen; dies ist zugleich auch die Gesamtlänge <strong>de</strong>s Lochs.<br />

par 4 / 5, 1. teilstrecke: es wird die entfernung vom abschlag zum 1. Dogleg-Knickpunkt<br />

eingetragen.<br />

273


274<br />

Anleitung zur Vermessung von <strong>Golf</strong>plätzen<br />

par 4 / 5, 2. teilstrecke: es wird an einem par 4 die entfernung vom Dogleg-Knickpunkt<br />

bis zur Grünmitte, an einem par 5 die Distanz vom 1. zum evtl. vorhan<strong>de</strong>nen 2. Dogleg-Knickpunkt<br />

eingetragen, ansonsten die Distanz vom 1. Dogleg-Knickpunkt bis zur<br />

Grünmitte.<br />

par 5, 3. teilstrecke: Distanz vom evtl. vorhan<strong>de</strong>nen 2. Dogleg-Knickpunkt bis zur<br />

Grünmitte.<br />

Grünlänge: Grüntiefe auf <strong>de</strong>r spiellinie von Grünanfang bis Grünen<strong>de</strong> unter berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r zur spiellinie rechtwinkligen tangenten an das Grün.<br />

Höhendifferenz abschlag / Grün: Vorzeichen für erhöhte Grüns (plus), für tiefer gelegene<br />

(minus).<br />

position <strong>de</strong>r messpunkte: Hier ist die entsprechen<strong>de</strong> spalte anzukreuzen.<br />

Länge abschlag: Gesamtlänge <strong>de</strong>s Zählspielabschlags <strong>de</strong>r jeweiligen Farbe.<br />

Abschnitt 10.<br />

Datenschutz, DGV-Intranet und Spielbetrieb<br />

Datenschutz, DGV-Intranet und Spielbetrieb<br />

10.1 DATEnSCHuTZ IM SPIEL- <strong>unD</strong> WETTSPIELBETRIEB<br />

Der <strong>Golf</strong>sport ist ein beson<strong>de</strong>rs datenintensiver sport. so erfor<strong>de</strong>rt schon die Vorgabenverwaltung<br />

eine Fülle von Datenverarbeitungsvorgängen. aber auch die von<br />

<strong>Golf</strong>anlagen immer häufiger für ihre mitglie<strong>de</strong>r bzw. spielberechtigten erbrachten serviceangebote<br />

(z. b. das Veröffentlichen von start- und ergebnislisten im internet) führen<br />

zu immer neuen Formen <strong>de</strong>r Datenverarbeitung. es gehört zum allgemeinwissen, dass<br />

personendaten nicht uneingeschränkt bzw. in bestimmten bereichen nicht ohne einwilligung<br />

<strong>de</strong>s betroffenen genutzt wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />

ein Verein o<strong>de</strong>r unternehmen darf personenbezogene Daten nur verarbeiten o<strong>de</strong>r nutzen,<br />

wenn eine Vorschrift <strong>de</strong>s bun<strong>de</strong>sdatenschutzgesetzes (bDsG) o<strong>de</strong>r eine sonstige rechtsvorschrift<br />

dies erlaubt o<strong>de</strong>r soweit <strong>de</strong>r betroffene eingewilligt hat.<br />

im Folgen<strong>de</strong>n wird aufgezeigt, welche Vorkehrungen zum Datenschutz in Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>m spiel- und Wettspielbetrieb zumin<strong>de</strong>st getroffen wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

Veröffentlichung von start- und ergebnislisten im clubhaus<br />

soweit es um informationen geht, die in engem Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Verein o<strong>de</strong>r<br />

unternehmen stehen, ist die mitteilung von mitglie<strong>de</strong>r- bzw. nutzerdaten zulässig, wenn<br />

keine überwiegen<strong>de</strong>n schutzwürdigen interessen <strong>de</strong>r mitglie<strong>de</strong>r bzw. spielberechtigten<br />

entgegenstehen (§ 28 abs. 1 satz 1 nr. 2 bDsG). Der Veröffentlichung von start- und<br />

ergebnislisten im clubhaus stehen keine überwiegen<strong>de</strong>n schutzwürdigen interessen <strong>de</strong>r<br />

mitglie<strong>de</strong>r / spielberechtigten entgegen. Dies dient unmittelbar <strong>de</strong>r Verwirklichung <strong>de</strong>s<br />

Vereins- bzw. unternehmenszwecks und gehört damit zum unverzichtbaren Kernbereich<br />

<strong>de</strong>r sportausübung und ist daher zulässig.<br />

Veröffentlichung von DGV-stammvorgaben im clubhaus<br />

um die jeweilige DGV-stammvorgabe nachweisen zu können, gibt <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss<br />

<strong>de</strong>s DGV-mitglieds die DGV-stammvorgaben aller Heimatclubmitglie<strong>de</strong>r ständig<br />

an gut sichtbarer stelle bekannt (siehe Ziffer 3.4.3 <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems). auch<br />

diese Veröffentlichung steht in engem Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Vereins- bzw. unternehmenszweck<br />

und bil<strong>de</strong>t letztlich eine Grundlage für einen regularienkonformen vorgabenwirksamen<br />

spielbetrieb. Überwiegen<strong>de</strong> schutzwürdige interessen <strong>de</strong>s einzelnen stehen<br />

<strong>de</strong>r Veröffentlichung daher nicht entgegen, sodass sie zulässig ist. es ist jedoch<br />

wichtig, dass die Liste <strong>de</strong>r DGV-stammvorgaben neben <strong>de</strong>m namen <strong>de</strong>s spielers nicht<br />

zusätzliche angaben enthält. Generell gilt nämlich <strong>de</strong>r Grundsatz <strong>de</strong>r so genannten<br />

„Datensparsamkeit“. Wür<strong>de</strong>n z. b. auch mitgliedsnummer/servicenummer <strong>de</strong>s<br />

275


276<br />

Datenschutz, DGV-Intranet und Spielbetrieb<br />

mitglieds bekannt gegeben, wür<strong>de</strong> hiermit evtl. ein Zugangsco<strong>de</strong> zu geschützten bereichen<br />

im internet bekannt gegeben.<br />

Veröffentlichung von start- und ergebnislisten im internet<br />

Die abwicklung <strong>de</strong>s spiel- und Wettspielbetriebs gehört, zum Kernbereich <strong>de</strong>s Vereinslebens<br />

bzw. sportbetriebs auf <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage. Die serviceorientierte zukunftsweisen<strong>de</strong><br />

abwicklung <strong>de</strong>s spielbetriebs über das internet ist naturgemäß nicht generell unzulässig.<br />

Wegen <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m internet verbun<strong>de</strong>nen risiken (weltweiter abruf von Daten ist möglich)<br />

ist jedoch stets sicherzustellen, dass <strong>de</strong>r Zugriff auf eine startliste über das internet<br />

nicht für je<strong>de</strong>rmann möglich ist. Deshalb muss ein passwortgeschützter Zugang durch<br />

ein individuelles personenbezogenes passwort-system geschaffen wer<strong>de</strong>n. so kann nur<br />

<strong>de</strong>r betroffene auf seine startzeiten zugreifen, ggf. auch noch auf die <strong>de</strong>r partner seiner<br />

spielergruppe. Diese beschränkung erscheint unumgänglich, da die startliste sensible<br />

Daten enthält, nämlich u. a. die startzeiten einzelner personen, die z. b. gleichzeitig<br />

<strong>de</strong>ren abwesenheit von zu Hause dokumentieren. auch über einen passwortgeschützten<br />

Zugang zu startlisten sollte <strong>de</strong>r betroffene vorab informiert wer<strong>de</strong>n (z. b. durch Hinweis<br />

in <strong>de</strong>r rahmenausschreibung o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r mel<strong>de</strong>liste; siehe unten).<br />

Die allgemeine Veröffentlichung <strong>de</strong>r ergebnisliste im internet erscheint hingegen zulässig.<br />

es sollte jedoch auch hier bereits bei <strong>de</strong>r Datenerhebung, also <strong>de</strong>r meldung zum<br />

Wettspiel und evtl. auch in <strong>de</strong>r rahmenausschreibung, <strong>de</strong>utlich darauf hingewiesen wer<strong>de</strong>n,<br />

dass die ergebnisliste im internet veröffentlicht wird. Wi<strong>de</strong>rspricht ein betroffener<br />

<strong>de</strong>r Veröffentlichung seiner Daten im rahmen <strong>de</strong>r ergebnisliste aber ausdrücklich, so<br />

sollte sein name im internet „geschwärzt“ wer<strong>de</strong>n. Der DGV hat für an das DGV-intranet<br />

angeschlossene DGV-mitglie<strong>de</strong>r technisch sichergestellt, dass bei <strong>de</strong>r Darstellung von<br />

Wettspielergebnissen <strong>de</strong>r name <strong>de</strong>rjenigen spieler allgemein „geschwärzt“ wer<strong>de</strong>n<br />

kann, die einer Veröffentlichung generell wi<strong>de</strong>rsprechen.<br />

Der Heimatclub eines spielers kann dazu über das intranet-informations-system (iis) das<br />

jeweilige mitglied / <strong>de</strong>n jeweiligen spielberechtigten aufrufen und durch aktivierung<br />

<strong>de</strong>r Funktion „anonymisierte ergebnisdarstellung“ <strong>de</strong>m Wi<strong>de</strong>rspruch rechnung tragen.<br />

es wird dann an stelle <strong>de</strong>s namens auf sämtlichen ergebnislisten nur „n. n.“ angezeigt<br />

(ausnahme: ergebnisse, die wegen fehlen<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r geän<strong>de</strong>rter Daten nicht ein<strong>de</strong>utig<br />

zugeordnet wer<strong>de</strong>n können). Wichtig dabei ist, dass <strong>de</strong>r betroffene spieler vom Wettspielausrichter<br />

vollständig, d. h. insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>r richtigen mitgliedsnummer, erfasst<br />

wird. nur so kann die ein<strong>de</strong>utige Zuordnung und damit die „schwärzung“ erfolgen.<br />

Übermittlung von Wettspielergebnissen an das DGV-intranet<br />

an das intranet <strong>de</strong>s DGV angeschlossene DGV-mitglie<strong>de</strong>r mel<strong>de</strong>n für die Wettspielabwicklung<br />

und Vorgabenverwaltung notwendige personenbezogene Daten ihrer eige-<br />

Datenschutz, DGV-Intranet und Spielbetrieb<br />

nen mitglie<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r spielberechtigten bzw. von Gästen nach Wettspielen<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n<br />

zentralen rechner. Dort können sie vom Heimatclub <strong>de</strong>s betroffenen spielers und vom<br />

spieler selbst abgerufen wer<strong>de</strong>n. Der spieler selbst kann dort insbeson<strong>de</strong>re seine Vorgabenhistorie<br />

und aktuelle DGV-stammvorgabe abrufen. bei dieser Datenübermittlung<br />

han<strong>de</strong>lt es sich um eine Datenverarbeitung, mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r unmittelbare Vereins- o<strong>de</strong>r unternehmenszweck<br />

(För<strong>de</strong>rung und ausübung <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>sports) geför<strong>de</strong>rt wird. es han<strong>de</strong>lt<br />

sich um einen beschränkten nutzerkreis (intranet), und eine Datenabfrage ist nur durch<br />

<strong>de</strong>n Heimatclub o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n betroffenen über eine Zugangsberechtigung (name und mitgliedsnummer<br />

/ servicenummer bzw. passwort) möglich. Überwiegen<strong>de</strong> schutzwürdige<br />

belange <strong>de</strong>s mitglieds / spielberechtigten sind vor diesem Hintergrund nicht erkennbar.<br />

Damit ist diese Datenverarbeitung zulässig.<br />

Wahrung <strong>de</strong>r bestimmungen <strong>de</strong>s Datenschutzes<br />

es empfiehlt sich, bereits im aufnahmeantrag bei begründung <strong>de</strong>r mitgliedschaft im<br />

Verein o<strong>de</strong>r im spielrechtsvertrag die Frage <strong>de</strong>s erhebens, <strong>de</strong>r Verarbeitung und <strong>de</strong>s<br />

nutzens von personenbezogenen Daten für Vereins- / unternehmenszwecke gemäß<br />

<strong>de</strong>n bestimmungen <strong>de</strong>s bDsG zu berücksichtigen. eine entsprechen<strong>de</strong> Klausel könnte<br />

wie folgt lauten:<br />

„Die erhebung, Verarbeitung und nutzung meiner personenbezogenen Daten für Vereinszwecke<br />

(bei betreibergesellschaften: Vertragsabwicklung) erfolgt gemäß <strong>de</strong>n bestimmungen<br />

<strong>de</strong>s bun<strong>de</strong>sdatenschutzgesetzes (bDsG). Folgen<strong>de</strong> Daten wer<strong>de</strong>n erhoben,<br />

verarbeitet bzw. genutzt: Vorname, name, Geburtstag, Geschlecht, anschrift, eintrittsdatum<br />

und die angaben im Vorgabenstammblatt [ggf. ergänzen / streichen]. mir ist<br />

bekannt, dass die Datenverarbeitung u. a. die allgemeine mitglie<strong>de</strong>rverwaltung, insbeson<strong>de</strong>re<br />

die abwicklung <strong>de</strong>s Zahlungsverkehrs und <strong>de</strong>s spielbetriebs umfasst.<br />

Der „Verein e. V.“ / Die „betreibergesellschaft“ ist <strong>de</strong>m intranet <strong>de</strong>s Deutschen <strong>Golf</strong><br />

Verban<strong>de</strong>s e. V. (DGV) angeschlossen, über das u. a. die bestellung <strong>de</strong>s DGV-ausweises<br />

und die meldung <strong>de</strong>r spielergebnisse / Vorgaben erfolgt. näheres regeln die aufnahme-<br />

und mitgliedschaftsrichtlinien <strong>de</strong>s DGV, dort Ziff. 7, die ich im clubsekretariat<br />

und im internet unter www.golf.<strong>de</strong>/dgv einsehen kann. ich bin damit einverstan<strong>de</strong>n,<br />

dass die in Ziff. 7 amr genannten und in <strong>de</strong>r beigefügten Übersicht dargestellten personenbezogenen<br />

Daten an <strong>de</strong>n DGV übermittelt und zu <strong>de</strong>n dort beschriebenen Zwecken,<br />

vom „Verein e. V.“ / von <strong>de</strong>r „betreibergesellschaft“ und <strong>de</strong>m DGV verarbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Darüber hinaus willige ich in die bekanntgabe <strong>de</strong>r aktuellen DGV-Vorgabe durch aushang<br />

(gemäß DGV-Vorgabensystem) sowie das erstellen und die Weitergabe einer mitglie<strong>de</strong>rliste<br />

an die Vereinsmitglie<strong>de</strong>r ein [ggf. streichen]. ich habe je<strong>de</strong>rzeit die möglichkeit,<br />

vom Verein / <strong>de</strong>r betreibergesellschaft auskunft über die Verwendung meiner Daten<br />

zu erhalten. meine Daten wer<strong>de</strong>n nach meinem austritt aus <strong>de</strong>m Verein/ nach <strong>de</strong>m en<strong>de</strong><br />

277


278<br />

Datenschutz, DGV-Intranet und Spielbetrieb<br />

<strong>de</strong>s spielrechtsvertrages, mit ausnahme <strong>de</strong>r Daten, die das rechnungswesen betreffen<br />

(zehnjährige steuergesetzliche aufbewahrung) und meiner Vorgabenstammblattdaten<br />

(einjährige Frist zur Wie<strong>de</strong>rzuerkennung gem. DGV-Vs) gelöscht. mir ist bekannt, dass<br />

ich diese einwilligung wi<strong>de</strong>rrufen kann.“<br />

unabhängig davon empfiehlt sich in Zusammenhang mit <strong>de</strong>m spiel- und Wettspielbetrieb<br />

bei nutzung <strong>de</strong>s internets ein Hinweis auf <strong>de</strong>n mel<strong>de</strong>listen und in <strong>de</strong>r (rahmen-)<br />

ausschreibung:<br />

Der teilnehmer erklärt sich mit seiner anmeldung zum Wettspiel mit einer Verwendung<br />

seiner personenbezogenen Daten (u. a. name, Vorgabe, name <strong>de</strong>s Heimatclubs)<br />

zur erstellung und Veröffentlichung von mel<strong>de</strong>-, start- und ergebnislisten wie in Ziffern<br />

7.3.1.5 bis 7.3.1.7 <strong>de</strong>r aufnahme- und mitgliedschaftsrichtlinien <strong>de</strong>s Deutschen <strong>Golf</strong><br />

Verban<strong>de</strong>s e. V. (amr) beschrieben, einverstan<strong>de</strong>n. Die amr in ihrer jeweils gültigen<br />

Fassung können im clubsekretariat o<strong>de</strong>r im internet unter www.golf.<strong>de</strong>/dgv/verbandsordnung.cfm<br />

eingesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

10.2 DGV-Intranet und Spielbetrieb<br />

Das DGV-intranet vernetzt die lokalen computersysteme vor ort zu einem elektronischen<br />

informations- und Kommunikationssystem im <strong>de</strong>utschen <strong>Golf</strong>. Die beim jeweiligen DGVmitglied<br />

zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n informationen und Daten können somit wesentlich<br />

effektiver verteilt und zugänglich gemacht wer<strong>de</strong>n. Was macht das system für DGVmitglie<strong>de</strong>r<br />

zukünftig unverzichtbar? Zum einen wer<strong>de</strong>n bestimmte arbeitsabläufe im<br />

sekretariat rationalisiert und damit Kosten eingespart. Darüber hinaus wird die Kommunikation<br />

zwischen <strong>de</strong>n einzelnen <strong>Golf</strong>clubs, <strong>de</strong>n betreibergesellschaften, <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>m DGV optimiert und letztlich kann das jeweilige DGV-mitglied seinen<br />

mitglie<strong>de</strong>rn über dieses system ein umfangreiches informations- und serviceangebot<br />

über das „öffentliche“ internet offerieren.<br />

Hierzu stellt das DGV-intranet in bezug auf <strong>de</strong>n spielbetrieb bei DGV-mitglie<strong>de</strong>rn das<br />

Vorgaben-informations-system, <strong>de</strong>n Vorgabennachweis aus <strong>de</strong>m internet, <strong>de</strong>n automatischen<br />

ergebnisdienst, das bestellsystem für <strong>de</strong>n DGV-ausweis, <strong>de</strong>n austausch von clubstammdaten,<br />

die Übermittlung von Wettspielterminen an <strong>de</strong>n internet-turnierkalen<strong>de</strong>r<br />

und die publikation von mel<strong>de</strong>liste, turnier-startzeiten und Wettspielergebnissen sowie<br />

clubnachrichten und Greenfee-angebote im internet zur Verfügung.<br />

Gera<strong>de</strong> im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Wettspielabwicklung bietet das DGV-intranet sehr<br />

nützliche Funktionen. schaut man sich die chronologische abwicklung eines Wettspiels<br />

an, steht zu beginn die planung und publikation <strong>de</strong>s turniers. Die publikation von<br />

Wettspielterminen ist jedoch mit einem hohen manuellen arbeitsaufwand verbun<strong>de</strong>n.<br />

außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n diese termine bisher nur in printmedien veröffentlicht und haben<br />

Datenschutz, DGV-Intranet und Spielbetrieb<br />

daher häufig ein aktualitäts<strong>de</strong>fizit. Für das DGV-mitglied besteht darüber hinaus via<br />

DGV-intranet die möglichkeit, einen eigenen Wettspielkalen<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r eigenen Homepage<br />

im internet zu unterhalten. mit installation <strong>de</strong>s DGV-intranets wer<strong>de</strong>n Wettspieltermine<br />

bei anlage <strong>de</strong>s turniers im clubverwaltungssystem an <strong>de</strong>n Datenbank-server<br />

übertragen, wodurch ein ständig aktueller Wettspielkalen<strong>de</strong>r gewährleistet ist, <strong>de</strong>r über<br />

das internet unter www.golf.<strong>de</strong> und www.mygolf.<strong>de</strong> abgerufen wer<strong>de</strong>n kann. Durch die<br />

elektronische Veröffentlichung erreicht <strong>de</strong>r austragen<strong>de</strong> <strong>Golf</strong>club bzw. betreiber weit<br />

mehr <strong>Golf</strong>spieler und erzielt eine größere aufmerksamkeit als bisher.<br />

Der tag <strong>de</strong>s (offenen) Wettspieles naht, und eine reihe von auswärtigen teilnehmern<br />

hat sich hierzu nicht nur über www.mygolf.<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn auch telefonisch angemel<strong>de</strong>t.<br />

Die erfassung neuer Gäste ist mit <strong>de</strong>m DGV-ausweis einfach gewor<strong>de</strong>n, da schon das<br />

auslesen mittels Kartenleser neue Gäste vollständig in ihrer clubverwaltung erfasst, ohne<br />

dass eine manuelle eingabe notwendig ist. unter Zuhilfenahme <strong>de</strong>s Vorgaben-informations-systems<br />

(Vis) <strong>de</strong>s DGV-intranet können die aktuellen Vorgaben <strong>de</strong>r so erfassten<br />

Gastteilnehmer sehr einfach nochmals überprüft und ergänzt wer<strong>de</strong>n, da das Vorgabeninformations-system<br />

das gesamte Vorgaben-Handling im <strong>de</strong>utschen <strong>Golf</strong> übernimmt. Das<br />

DGV-mitglied hat nach wie vor die Verantwortung, die Vorgaben <strong>de</strong>r spieler zu ermitteln<br />

und zu führen, jedoch wird unter einsatz <strong>de</strong>r bereits vorhan<strong>de</strong>nen eDV-clubsysteme die<br />

abfrage <strong>de</strong>r Vorgabe und die Übermittlung <strong>de</strong>r Wettspielergebnisse automatisch über<br />

<strong>de</strong>n DGV-intranet-server abgewickelt. somit ist gewährleistet, dass die Vorgabe eines<br />

mitglieds bzw. spielberechtigten konsistent bei allen an das intranet angeschlossen<br />

DGV-mitglie<strong>de</strong>rn in Deutschland abrufbar ist. nach je<strong>de</strong>m Wettspiel wer<strong>de</strong>n die neu<br />

berechneten Vorgaben für die eigenen mitglie<strong>de</strong>r bzw. spielberechtigten automatisch<br />

an <strong>de</strong>n intranet-server übermittelt.<br />

Die ergebnisse sind damit zwar ordnungsgemäß übermittelt und können zur berechnung<br />

<strong>de</strong>r neuen Vorgaben herangezogen wer<strong>de</strong>n, doch die einzelnen Wettspielteilnehmer<br />

sind noch nicht über <strong>de</strong>n Gesamtstand informiert. Das intranet hilft auch bei <strong>de</strong>r publikation<br />

von Wettspielergebnissen. Via DGV-intranet kann für je<strong>de</strong>s im turnierkalen<strong>de</strong>r<br />

eingetragene Wettspiel die entsprechen<strong>de</strong> ergebnisliste veröffentlicht wer<strong>de</strong>n.<br />

neben <strong>de</strong>r unterstützung im Wettspielbetrieb, die in erster Linie das sekretariat entlastet,<br />

erweist <strong>de</strong>r Vorgabennachweis aus <strong>de</strong>m internet auch <strong>de</strong>m einzelnen <strong>Golf</strong>er einen<br />

nützlichen Dienst. Die Handicap-abfrage im internet unter www.golf.<strong>de</strong>/handicap o<strong>de</strong>r<br />

www.mygolf.<strong>de</strong>, die an das DGV-Vorgaben-informations-system gekoppelt ist, dient als<br />

offizieller Vorgabennachweis. Für <strong>de</strong>n einzelnen <strong>Golf</strong>er be<strong>de</strong>utet das, seine Vorgabe<br />

einschließlich <strong>de</strong>r letzten zehn gespielten ergebnisse bzw. das Vorgabenstammblatt<br />

weltweit per internet abrufen und mittels Webbrowser ausdrucken zu können. Das ausdrucken<br />

<strong>de</strong>s Vorgabenstammblatts im sekretariat <strong>de</strong>s Heimatclubs ist nicht mehr erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Der zweisprachig verfasste erklärungstext ermöglicht <strong>de</strong>n weltweiten nachweis.<br />

279


280<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

Abschnitt 11.<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

Vorwort<br />

Der „behin<strong>de</strong>rten-<strong>Golf</strong>sport“ hat in europa in <strong>de</strong>n letzten Jahren stark zugenommen. so<br />

war es auch folgerichtig, dass sich anfang 2000 die „european Disabled <strong>Golf</strong> association“<br />

konstituierte. Die Zuwachsraten behin<strong>de</strong>rter, die <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>sport ausüben, sind auch<br />

in Deutschland ungebremst.<br />

eine behin<strong>de</strong>rung ist etwas völlig normales. behin<strong>de</strong>rte wollen dies auch im sport so<br />

verstan<strong>de</strong>n wissen. Dennoch benötigt diese sportlergruppe einige son<strong>de</strong>rregelungen,<br />

um <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>sport überhaupt ausüben zu können:<br />

Wer nicht gehen kann, benötigt ein Fahrzeug. Wer aber ein Fahrzeug nutzt (z. b. rollstuhlfahrer),<br />

<strong>de</strong>m muss es gestattet sein, bunker und Greens zu befahren. blin<strong>de</strong>, die in<br />

großem maße ihr Gefühl einsetzen, müssen schläger in Hin<strong>de</strong>rnissen aufsetzen dürfen<br />

und sind zwingend auf die unterstützung eines caddies / coaches angewiesen. stark<br />

bewegungseingeschränkte benötigen evtl. künstliche Hilfsmittel zum spiel, die sonst<br />

nach <strong>de</strong>n regeln unzulässig sind.<br />

mit solchen anpassungen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für spieler mit behin<strong>de</strong>rungen, wird es überhaupt<br />

erst möglich, behin<strong>de</strong>rte <strong>Golf</strong>er sinnvoll in das spielgeschehen einzuglie<strong>de</strong>rn. Dies<br />

ist um so wichtiger, da gera<strong>de</strong> dieser personengruppe <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>sport ein hohes maß an<br />

Lebenswertgefühl vermittelt und für viele auch eine therapie im gesundheitlichen sinne<br />

darstellt.<br />

Die nachfolgen<strong>de</strong>n Anpassungen gelten nur, wenn in <strong>de</strong>r Ausschreibung eines Wettspiels<br />

darauf Bezug genommen wur<strong>de</strong>.<br />

Anpassungen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung:<br />

Die anpassungen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung sollen es behin<strong>de</strong>rten<br />

<strong>Golf</strong>spielern ermöglichen, ohne benachteiligungen mit einem <strong>Golf</strong>spieler ohne behin<strong>de</strong>rung<br />

o<strong>de</strong>r einem <strong>Golf</strong>spieler an<strong>de</strong>rer behin<strong>de</strong>rung zu spielen. es ist wichtig zu verstehen,<br />

dass dieses Ziel gelegentlich zu einer regelän<strong>de</strong>rung führt, die vielleicht auf <strong>de</strong>n ersten<br />

blick unfair aussehen mag, weil es eine einfachere antwort zu geben scheint, je<strong>de</strong>nfalls<br />

wenn zwei <strong>Golf</strong>spieler mit <strong>de</strong>r gleichen behin<strong>de</strong>rung gegeneinan<strong>de</strong>r spielen.<br />

schon aus praktischer sicht ist es sinnvoll, <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung in Gruppen einzuteilen,<br />

von <strong>de</strong>nen je<strong>de</strong> speziell auf sie zugeschnittene anpassungen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

erfährt. Fünf solcher Gruppen sind zu bil<strong>de</strong>n: blin<strong>de</strong> <strong>Golf</strong>spieler, <strong>Golf</strong>spieler mit amputationen,<br />

<strong>Golf</strong>spieler, die stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen, <strong>Golf</strong>spieler, die einen rollstuhl<br />

benötigen und <strong>Golf</strong>spieler mit geistiger behin<strong>de</strong>rung.<br />

281


282<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

im Folgen<strong>de</strong>n wird versucht, die <strong>Golf</strong>regeln an die verschie<strong>de</strong>nen Gruppen von <strong>Golf</strong>spielern<br />

mit behin<strong>de</strong>rung anzupassen, wobei die absicht, benachteiligungen auszugleichen,<br />

als oberstes Ziel angestrebt wird.<br />

auf je<strong>de</strong>n Fall ist hervorzuheben, dass diese regelän<strong>de</strong>rungen nur dann gelten, wenn<br />

sie von <strong>de</strong>r spielleitung für anwendbar erklärt wor<strong>de</strong>n sind. Diese anpassungen gelten<br />

also nicht automatisch für einen Wettbewerb, an <strong>de</strong>m <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung<br />

teilnehmen.<br />

Hinweis: bei Zweifeln über die auslegung einzelner bestimmungen ist stets auf die englische<br />

originalfassung zurückzugreifen. Die regeln wer<strong>de</strong>n vom royal and ancient <strong>Golf</strong><br />

club of st. andrews in unregelmäßigen abstän<strong>de</strong>n überarbeitet.<br />

11.1 BLInDE GoLfSPIELER<br />

Definition von „Coach“<br />

Der status eines coaches und die pflichten, die er zu erfüllen hat, sollen klar <strong>de</strong>finiert<br />

sein. ohne eine solche Klärung wäre es zum beispiel schwierig zu bestimmen, wie ein<br />

blin<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>spieler vorgehen muss, wenn sein ball nach einem schlag seinen coach<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n eines an<strong>de</strong>ren spielers trifft. Daher wird folgen<strong>de</strong> Definition vorgeschlagen:<br />

unter „coach“ versteht man eine person, die einen blin<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>spieler beim ansprechen<br />

<strong>de</strong>s balls und beim ausrichten vor <strong>de</strong>m schlag unterstützt. Gemäß <strong>de</strong>n regeln hat ein<br />

coach <strong>de</strong>n gleichen status wie ein caddie.<br />

Hinweis: ein spieler darf <strong>de</strong>n coach um belehrung bitten und von diesem belehrung<br />

entgegennehmen.<br />

regel 6-4 (caddie)<br />

Die regeln verbieten es nicht, dass <strong>de</strong>r coach eines blin<strong>de</strong>n spielers auch als <strong>de</strong>ssen<br />

caddie tätig ist. aus einer reihe von Grün<strong>de</strong>n könnte <strong>de</strong>r coach jedoch nicht in <strong>de</strong>r<br />

Lage sein, <strong>de</strong>n pflichten eines caddies nachzukommen. Daher sollte es einem blin<strong>de</strong>n<br />

<strong>Golf</strong>spieler nicht untersagt sein, sowohl einen coach als auch einen caddie zu haben. in<br />

diesem Fall darf <strong>de</strong>r coach jedoch die schläger <strong>de</strong>s spielers nicht tragen o<strong>de</strong>r handhaben,<br />

außer um <strong>de</strong>m spieler beim beziehen <strong>de</strong>r standposition o<strong>de</strong>r beim ausrichten vor<br />

<strong>de</strong>m schlag zu helfen o<strong>de</strong>r ihm, entsprechend Decision 6-4/4.5, zu helfen. an<strong>de</strong>rnfalls<br />

wäre <strong>de</strong>r spieler zu disqualifizieren, da er mehr als einen caddie (zu gleicher Zeit) hat.<br />

regel 8-1 (belehrung)<br />

Hinsichtlich <strong>de</strong>r Definition von „coach“ wird vorgeschlagen, regel 8-1 folgen<strong>de</strong>rmaßen<br />

zu än<strong>de</strong>rn:<br />

8-1 belehrung<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

Während einer festgesetzten run<strong>de</strong> darf ein spieler nieman<strong>de</strong>m im Wettspiel, ausgenommen<br />

seinem partner, belehrung erteilen. ein spieler darf nur seinen partner o<strong>de</strong>r<br />

bei<strong>de</strong>r caddies o<strong>de</strong>r – wenn vorhan<strong>de</strong>n – bei<strong>de</strong>r coaches um belehrung bitten.<br />

regel 13-4b (bo<strong>de</strong>n bzw. Grund im Hin<strong>de</strong>rnis mit schläger berühren)<br />

Von regel 13-4 darf die folgen<strong>de</strong>, weitere ausnahme gestattet wer<strong>de</strong>n:<br />

ausnahmen:<br />

Vorausgesetzt, dass nichts zum prüfen <strong>de</strong>r beschaffenheit <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses o<strong>de</strong>r zum<br />

Verbessern <strong>de</strong>r Lage <strong>de</strong>s balls geschieht, ist es straflos, wenn ein blin<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>spieler mit<br />

seinem schläger in einem Hin<strong>de</strong>rnis in Vorbereitung zum schlag <strong>de</strong>n bo<strong>de</strong>n berührt.<br />

unabhängig davon gilt, dass <strong>de</strong>r spieler <strong>de</strong>n ball angesprochen hat, sobald er seine<br />

standposition bezogen hat.<br />

regel 14-2b (position von caddie o<strong>de</strong>r partner)<br />

aufgrund <strong>de</strong>r komplexen Vorgänge, die beim ausrichten eines blin<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>spielers auf<br />

<strong>de</strong>m Grün eine rolle spielen, kann es schwierig o<strong>de</strong>r unzumutbar sein, von einem blin<strong>de</strong>n<br />

<strong>Golf</strong>spieler und seinem coach zu erwarten, regel 14-2b einzuhalten. Daher ist es<br />

straflos, wenn sich <strong>de</strong>r coach eines spielers während eines schlages auf <strong>de</strong>m Grün auf<br />

<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r nahe an die Verlängerung <strong>de</strong>r puttlinie hinter <strong>de</strong>m ball positioniert, vorausgesetzt,<br />

<strong>de</strong>r coach unterstützt <strong>de</strong>n spieler während <strong>de</strong>s schlages in keiner an<strong>de</strong>ren Weise.<br />

unter berücksichtigung von regel 14-2b kann es jedoch sinnvoll sein, einem coach<br />

zu verbieten, in einer position zu bleiben, die gegen diese regel verstößt, wenn er die<br />

aufgaben eines coaches o<strong>de</strong>r caddies für zwei verschie<strong>de</strong>ne spieler gleichzeitig erfüllt.<br />

11.2 GoLfSPIELER MIT AMPuTATIonEn<br />

Das <strong>de</strong>rzeit einzig wichtige problem in bezug auf <strong>Golf</strong>spieler mit amputationen ist <strong>de</strong>r<br />

status von unterstützen<strong>de</strong>n prothesen. Decision 14-3/15 klärt die position <strong>de</strong>s r&a zu<br />

diesen prothesen und wird im Folgen<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>rgegeben:<br />

beinprothesen o<strong>de</strong>r armprothesen sind keine künstlichen Hilfsmittel im sinne von regel<br />

14-3, auch wenn z. b. eine beinprothese eigens zu <strong>de</strong>m Zweck verän<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>, um<br />

<strong>de</strong>m spieler beim spielen zu helfen, o<strong>de</strong>r wenn z. b. eine armprothese eine spezielle<br />

Vorrichtung zum Greifen eines <strong>Golf</strong>schlägers hat. ist die spielleitung jedoch <strong>de</strong>r ansicht,<br />

dass eine prothese in einer Weise verän<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n ist, dass <strong>de</strong>m spieler daraus ein<br />

unangemessener Vorteil gegenüber an<strong>de</strong>ren spielern entsteht, so ist sie berechtigt, diese<br />

prothese als ein künstliches Hilfsmittel im sinne von regel 14-3 zu werten.<br />

schläger, die von einem spieler mit armprothese benutzt wer<strong>de</strong>n, müssen regel 4-1 entsprechen,<br />

jedoch mit <strong>de</strong>r ausnahme, dass am Griff o<strong>de</strong>r schaft eine Zusatzeinrichtung<br />

angebracht sein darf, die <strong>de</strong>m spieler hilft, <strong>de</strong>n schläger zu halten. ist die spielleitung<br />

283


284<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

jedoch <strong>de</strong>r ansicht, dass einem spieler, <strong>de</strong>r seine schläger auf solche Weise verän<strong>de</strong>rt<br />

hat, ein unangemessener Vorteil gegenüber an<strong>de</strong>ren spielern entsteht, so ist sie berechtigt,<br />

diese Zusatzeinrichtung als ein künstliches Hilfsmittel im sinne von regel 14-3 zu<br />

werten.<br />

Das Hereinsteigen in bunker o<strong>de</strong>r Heraussteigen aus bunkern durch beinamputierte<br />

<strong>Golf</strong>spieler, die eine prothese tragen, stellt ein mögliches problem dar – eine situation,<br />

die aber eher selten vorkommen wird. Daher sollte regel 28 (ball unspielbar) ohne<br />

Än<strong>de</strong>rung angewandt wer<strong>de</strong>n.<br />

11.3 GoLfSPIELER, DIE STöCKE oDER KRÜCKEn BEnöTIGEn<br />

Definition von „Standposition“<br />

Der Gebrauch von Hilfsmitteln wirft die Frage auf, aus welchen Komponenten das<br />

beziehen <strong>de</strong>r standposition besteht. Dies ist ein kritischer punkt beim bestimmen <strong>de</strong>r<br />

erleichterung an einem unbeweglichen Hemmnis (regel 24-2) o<strong>de</strong>r bei ungewöhnlich<br />

beschaffenem bo<strong>de</strong>n (regel 25-1) und bei <strong>de</strong>r Frage, ob ein spieler eine strafe erhält,<br />

wenn sich sein ball vor <strong>de</strong>m schlag bewegt. Folgen<strong>de</strong> Definition wird vorgeschlagen:<br />

standposition<br />

Die „standposition“ eines spielers, <strong>de</strong>r ein Hilfsmittel benutzt, ist „bezogen“, wenn er<br />

dieses Hilfsmittel und, soweit möglich, seine Füße in position für einen o<strong>de</strong>r in Vorbereitung<br />

auf einen schlag bringt. Das Hilfsmittel wird als teil <strong>de</strong>r standposition <strong>de</strong>s spielers<br />

angesehen.<br />

regel 6-4 (caddie)<br />

entsprechend Decision 6-4/4.5 han<strong>de</strong>lt jemand – einschließlich eines an<strong>de</strong>ren caddies<br />

o<strong>de</strong>r spielers -, <strong>de</strong>r einem spieler beim suchen seines balls hilft, nicht als <strong>de</strong>r caddie<br />

dieses spielers. eine solche Handlung verletzt regel 6-4 nicht, die es einem spieler<br />

untersagt, mehr als einen caddie zu gleicher Zeit zu haben.<br />

regel 13-2 (Lage, raum <strong>de</strong>s beabsichtigten schwungs o<strong>de</strong>r spiellinie verbessern)<br />

Das „redliche beziehen <strong>de</strong>r standposition“ eines spielers festzustellen, ist eine <strong>de</strong>r<br />

schwierigsten bewertungen im <strong>Golf</strong>. Während die meisten regeln klar und objektiv<br />

auszulegen sind, ist dies hier eher subjektiv. Decision 13-2/1 (erläuterung von „redliches<br />

beziehen <strong>de</strong>r standposition“) enthält zwar Hinweise, jedoch bleibt immer noch<br />

eine Grauzone. ein <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r ein Hilfsmittel verwen<strong>de</strong>t, darf die<br />

Zweige eines baumes o<strong>de</strong>r busches verbiegen o<strong>de</strong>r sogar abbrechen, wenn dies nötig<br />

ist, um seine standposition redlich zu beziehen. es ist ihm jedoch nicht erlaubt, das<br />

Hilfsmittel dazu zu benutzen, die Zweige absichtlich zurückzuhalten, die sonst in <strong>de</strong>n<br />

bereich <strong>de</strong>s von ihm beabsichtigten schwunges o<strong>de</strong>r seiner spiellinie im Wege stün<strong>de</strong>n.<br />

es gibt wohl keinen ersatz für die schwierige beurteilung, die für die auslegung dieser<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

regel erfor<strong>de</strong>rlich ist; und es wird ihn wohl auch in Zukunft nicht geben.<br />

regel 13-3 (standposition herstellen)<br />

Die Verwendung von Hilfsmitteln von <strong>Golf</strong>spielern mit behin<strong>de</strong>rung stellt kein „Herstellen<br />

<strong>de</strong>r standposition“ in <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utung von regel 13-3 dar.<br />

in diesem Zusammenhang gibt es außer<strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n strittigen punkt:<br />

Verstößt ein spieler gegen diese regel, wenn er eine standposition herstellt, sodass die<br />

ihn stützen<strong>de</strong> Krücke während <strong>de</strong>s schwunges nicht wegrutscht?<br />

Die antwort auf diese Frage hängt natürlich vom Konzept <strong>de</strong>s „redlichen beziehens <strong>de</strong>r<br />

standposition“ (regel 13-2) ab.<br />

ein spieler, <strong>de</strong>r seine „standposition bezieht“, in<strong>de</strong>m er er<strong>de</strong> anhäuft, gegen die er seine<br />

Krücke stützt, wür<strong>de</strong> wegen Herstellen einer standposition gegen regel 13-3 verstoßen.<br />

Dennoch ist das „eingraben“ mit <strong>de</strong>n Füßen in gewissem umfang zulässig. analog dazu<br />

wäre also auch ein gewisses maß an „eingraben“ mit einem Hilfsmittel zulässig, um<br />

ein rutschen zu verhin<strong>de</strong>rn, jedoch wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r spieler ab einem gewissen punkt gegen<br />

das „redliche beziehen <strong>de</strong>r standposition“ verstoßen. Letztlich ist dies eine subjektive<br />

entscheidung, die die spielleitung nach abwägung aller umstän<strong>de</strong> zu treffen hat.<br />

regel 13-4a (beschaffenheit <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses prüfen) und<br />

regel 13-4b (berührung <strong>de</strong>s bo<strong>de</strong>ns bzw. Grun<strong>de</strong>s im Hin<strong>de</strong>rnis)<br />

entsprechend Decision 13-4/22 (Harkenstiel vor <strong>de</strong>m schlag in <strong>de</strong>n bunker stecken)<br />

könnte daran gedacht wer<strong>de</strong>n, dass ein <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r einen bunker<br />

mit einem stock o<strong>de</strong>r mit Krücken betritt, die beschaffenheit dieses Hin<strong>de</strong>rnisses prüft<br />

und daher einer strafe unterliegt. Die absicht <strong>de</strong>r Decision 13-4/22 ist es jedoch, klarzustellen,<br />

dass ein spieler keine zusätzlichen informationen über die beschaffenheit <strong>de</strong>s<br />

Hin<strong>de</strong>rnisses durch Handlungen erhalten soll, außer <strong>de</strong>nen, die notwendig sind, um <strong>de</strong>n<br />

ball zu erreichen und seine standposition zu beziehen. Daher wür<strong>de</strong> ein spieler, <strong>de</strong>r ein<br />

Hin<strong>de</strong>rnis mit einem stock o<strong>de</strong>r mit Krücken betritt, also nicht gegen regel 13-4a o<strong>de</strong>r<br />

13-4b verstoßen, vorausgesetzt, seine Handlungen dienen nicht dazu, die beschaffenheit<br />

<strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses zu prüfen.<br />

regel 14-2 (unterstützung)<br />

Vor <strong>de</strong>m schlag ist es einem <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung gestattet, physische unterstützung<br />

von je<strong>de</strong>rmann in anspruch zu nehmen, um ein von ihm benutztes Hilfsmittel o<strong>de</strong>r<br />

sich selbst zu positionieren. Die bestimmungen dieser regel gelten nur, während <strong>de</strong>r<br />

spieler einen schlag durchführt.<br />

regel 14-3 (Künstliche Hilfsmittel und ungebräuchliche ausrüstung)<br />

Hilfsmittel eines <strong>Golf</strong>ers mit behin<strong>de</strong>rung wer<strong>de</strong>n gemäß regel 14-3 als „künstliche<br />

285


286<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

Hilfsmittel“ o<strong>de</strong>r „ungebräuchliche ausrüstung“ betrachtet. Dennoch kann die spielleitung<br />

einem <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung gestatten, ein solches Hilfsmittel zu verwen<strong>de</strong>n,<br />

auch wenn es so verän<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>, dass es <strong>de</strong>n spieler beim spiel unterstützt. ist die<br />

spielleitung jedoch <strong>de</strong>r meinung, dass <strong>de</strong>r spieler dadurch einen unzulässigen Vorteil<br />

gegenüber <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren spielern hätte, hat die spielleitung das recht, die Verwendung<br />

<strong>de</strong>s Hilfsmittels gemäß regel 14-3 zu untersagen.<br />

regel 16-1e (Über o<strong>de</strong>r auf puttlinie stehen)<br />

angesichts <strong>de</strong>r vorgeschlagenen Definition von „standposition“ wird empfohlen, regel<br />

16-1e folgen<strong>de</strong>rmaßen zu än<strong>de</strong>rn:<br />

e. Über o<strong>de</strong>r auf puttlinie stehen<br />

Der spieler darf auf <strong>de</strong>m Grün keinen schlag aus einer standposition spielen, bei <strong>de</strong>r<br />

er bei<strong>de</strong>rseits <strong>de</strong>r puttlinie einschließlich <strong>de</strong>r Verlängerung dieser Linie hinter <strong>de</strong>m ball<br />

steht o<strong>de</strong>r diese Linie einschließlich <strong>de</strong>r Verlängerung mit einem <strong>de</strong>r Füße o<strong>de</strong>r einem<br />

Hilfsmittel berührt.<br />

regel 17-3b (ball trifft Flaggenstock o<strong>de</strong>r bedienen<strong>de</strong> person)<br />

Die Formulierung von regel 17-3b macht klar, dass – wenn ein ball ein Hilfsmittel trifft,<br />

das von einer person benutzt wird, während diese mit ermächtigung o<strong>de</strong>r Kenntnis <strong>de</strong>s<br />

spielers <strong>de</strong>n Flaggenstock bedient – <strong>de</strong>r spieler wegen Verstoßes gegen diese regel<br />

eine strafe erhält.<br />

regel 20-1 (aufnehmen)<br />

siehe ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler im rollstuhl“.<br />

regel 22 (ball behin<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r unterstützt spiel)<br />

siehe ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler im rollstuhl“.<br />

regel 24-2 (unbewegliches Hemmnis) und regel 25-1 (ungewöhnlich beschaffener<br />

bo<strong>de</strong>n)<br />

Die ergänzte Definition <strong>de</strong>r „standposition“ (s. o.) gesteht einem spieler bei einem unbeweglichen<br />

Hemmnis o<strong>de</strong>r ungewöhnlich beschaffenem bo<strong>de</strong>n eine erleichterung zu,<br />

wenn das Hemmnis o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ungewöhnlich beschaffene bo<strong>de</strong>n beim redlichen beziehen<br />

<strong>de</strong>r standposition auch das platzieren seines Hilfsmittels beeinträchtigen wür<strong>de</strong>n. Die<br />

ausnahmen zu regel 24 und 25 wür<strong>de</strong>n jedoch eine erleichterung für einen spieler<br />

ausschließen, <strong>de</strong>r durch diese bedingungen beeinträchtigt wird, wenn er sein Hilfsmittel<br />

in einer für <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen schlag unnötig abnormen position platziert o<strong>de</strong>r eine<br />

unnötig abnorme spielrichtung wählt.<br />

regel 28 (ball unspielbar)<br />

es ist eine tatsache, dass ein <strong>Golf</strong>spieler ohne behin<strong>de</strong>rung versuchen darf, einen schlag<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

auszuführen – und dies auch erfolgreich durchführen kann -, <strong>de</strong>n ein an<strong>de</strong>rer <strong>Golf</strong>spieler<br />

ohne behin<strong>de</strong>rung vielleicht als unspielbar erklärt hätte. es ist auch eine tatsache, dass<br />

ein <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Gebrauch von stöcken, Krücken o<strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>ren Hilfsmitteln angewiesen ist, gelegentlich nicht in <strong>de</strong>r Lage sein kann, einen ball<br />

zu spielen, <strong>de</strong>n ein <strong>Golf</strong>spieler ohne behin<strong>de</strong>rung spielen könnte. so ist es zum beispiel<br />

möglich, dass ein <strong>Golf</strong>spieler, <strong>de</strong>r Krücken benutzt, einen ball als unspielbar erklären<br />

muss, <strong>de</strong>r auf einem steil abfallen<strong>de</strong>n, nassen Grasabhang liegt, um die Gefahr eines<br />

sturzes zu vermei<strong>de</strong>n. Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich jedoch um einen nicht ungewöhnlichen<br />

und <strong>de</strong>shalb vergleichbaren Fall wie <strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>m die bälle zweier <strong>Golf</strong>spieler ohne<br />

behin<strong>de</strong>rung auf einem Kiesweg liegen und ein spieler <strong>de</strong>n ball spielt, <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re seinen<br />

ball jedoch für unspielbar erklärt, um so Verletzungen durch aufgewirbelten Kies<br />

zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Da die oben genannten situationen möglicherweise gefährlich sind, könnte man argumentieren,<br />

dass Decision 1-4/10 (Gefährliche situation, Klapperschlangen o<strong>de</strong>r bienen<br />

behin<strong>de</strong>rn das spiel) anwendung fin<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>m spieler eine straflose erleichterung<br />

gewährt wer<strong>de</strong>n sollte, wie in dieser Decision beschrieben. Die oben genannten situationen<br />

entsprechen aber nicht <strong>de</strong>n umstän<strong>de</strong>n bzw. <strong>de</strong>r Lösung, die in <strong>de</strong>r Decision<br />

1-4/10 angegeben wird. Diese Decision betrifft nämlich einen spieler, <strong>de</strong>r in eine<br />

gefährliche situation gerät, die sowohl völlig außerhalb seiner Kontrolle liegt als auch<br />

in keinem Zusammenhang zum normalen ablauf <strong>de</strong>s spiels steht.<br />

schließlich müssen alle spieler nach besten Kräften beurteilen, ob sie sich selbst durch<br />

das spielen eines bestimmten schlages in Gefahr bringen o<strong>de</strong>r nicht. ist das <strong>de</strong>r Fall,<br />

kann es die beste option für einen spieler sein, <strong>de</strong>n ball für unspielbar zu erklären. tut<br />

er dies, gilt regel 28. Das Gewähren von strafloser erleichterung in einer situation, die<br />

möglicherweise Verletzungen verursachen wür<strong>de</strong>, schafft unkontrollierbare Fälle, die<br />

Gelegenheit zu missbrauch bieten wür<strong>de</strong>n.<br />

11.4 <strong>Golf</strong>spieler im Rollstuhl<br />

Definition von „standposition“<br />

siehe ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler, die stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen.“<br />

regel 1-2 (beeinflussung <strong>de</strong>s balls), regel 13-1 (ball spielen wie er liegt) und regel 18-2a<br />

(ball in ruhe von spieler bewegt)<br />

Vor <strong>de</strong>m schlag haben <strong>Golf</strong>spieler, die aus einem rollstuhl heraus spielen, <strong>de</strong>n ball häufig<br />

ein kurzes stück bewegt, um vor <strong>de</strong>m ansprechen <strong>de</strong>ssen positionierung innerhalb <strong>de</strong>r<br />

standposition zu erleichtern – ein manöver, das oft als „anstoßen <strong>de</strong>s balls“ bezeichnet<br />

wird. als rechtfertigung dieser praxis wird in <strong>de</strong>r regel genannt, das spieltempo<br />

zu steigern und von schä<strong>de</strong>n am rasen zu vermei<strong>de</strong>n, da <strong>de</strong>r spieler seinen rollstuhl<br />

287


288<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

nicht präzise ausrichten muss. Je<strong>de</strong>r sollte das spieltempo steigern und gleichzeitig die<br />

rasenschä<strong>de</strong>n eindämmen. so gesehen ist <strong>de</strong>r Vorgang <strong>de</strong>s „anstoßens“ sicherlich von<br />

Vorteil. Dennoch verstößt solch eine Handlung gegen eines <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n grundlegendsten<br />

spielprinzipien – nämlich das prinzip, <strong>de</strong>n ball zu spielen, wie er liegt.<br />

eine regelung zu formulieren, die ein solches Verfahren erlauben wür<strong>de</strong>, ist schwieriger<br />

als es scheinen mag. Zum beispiel: Womit darf <strong>de</strong>r spieler <strong>de</strong>n ball „anstoßen“? Wie weit<br />

darf er ihn „anstoßen“? Wann ist <strong>de</strong>r ball wie<strong>de</strong>r im spiel? Wenn sich <strong>de</strong>r ball bewegt,<br />

nach<strong>de</strong>m er „angestoßen“ wur<strong>de</strong>, muss er dann neu platziert wer<strong>de</strong>n, gespielt wer<strong>de</strong>n wie<br />

er liegt, o<strong>de</strong>r darf <strong>de</strong>r spieler ihn erneut „anstoßen“? Wenn sich <strong>de</strong>r ball bewegt, nach<strong>de</strong>m<br />

er „angestoßen“ wur<strong>de</strong>, wird gegen <strong>de</strong>n spieler eine strafe verhängt? muss <strong>de</strong>r ball auf<br />

<strong>de</strong>m gleichen teil <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>gelän<strong>de</strong>s bleiben (auf <strong>de</strong>m abschlag, im Gelän<strong>de</strong>, im Hin<strong>de</strong>rnis<br />

und auf <strong>de</strong>m Grün), nach<strong>de</strong>m er „angestoßen“ wur<strong>de</strong>? Wenn er an <strong>de</strong>r gleichen stelle <strong>de</strong>s<br />

<strong>Golf</strong>gelän<strong>de</strong>s bleiben muss, darf dann ein spieler, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n ball nur ein paar Zentimeter<br />

„anstößt“, diesen von einem hohen rough in ein niedriges rough o<strong>de</strong>r auf das Fairway<br />

bewegen? bleibt <strong>de</strong>r ursprüngliche ball in einem Divot liegen, darf <strong>de</strong>r spieler <strong>de</strong>n ball<br />

aus einem Divot heraus „anstoßen“?<br />

Gera<strong>de</strong> die vorletzte Frage lässt durchaus zu erwarten, dass es erheblich weniger wahrscheinlich<br />

ist, dass <strong>de</strong>r spieler, <strong>de</strong>r die Gelegenheit hat, seinen ball aus hohem Gras in<br />

niedriges Gras zu bewegen, an einem beson<strong>de</strong>rs entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n punkt in seiner run<strong>de</strong><br />

eine weniger große anstrengung unternimmt, seinen rollstuhl präzise auszurichten, als im<br />

umgekehrten Fall.<br />

schließlich wird so das „anstoßen“ <strong>de</strong>s balls zu einem mechanismus, durch <strong>de</strong>n das<br />

„besserlegen“ unterstützt wird, was sicherlich kein erwünschtes ergebnis ist. Daher sollte<br />

dieses Verfahren nicht geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. allerdings ist es für die Frage, wie streng diese<br />

regelung zu handhaben ist, ein erheblicher unterschied, ob die <strong>Golf</strong>regeln während einer<br />

privaten <strong>Golf</strong>run<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r während eines Wettspiels angewandt wer<strong>de</strong>n.<br />

regel 6-4 (caddie)<br />

ausführungen zu dieser regel fin<strong>de</strong>n sie unter <strong>de</strong>m gleichen stichwort bei <strong>Golf</strong>spielern,<br />

die stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen. außer<strong>de</strong>m wäre es für einen <strong>Golf</strong>spieler im rollstuhl<br />

zulässig, sowohl einen caddie als auch einen Helfer einzusetzen, <strong>de</strong>r ihn unterstützt, vorausgesetzt,<br />

<strong>de</strong>r Helfer trägt o<strong>de</strong>r handhabt die schläger <strong>de</strong>s spielers nicht (siehe untenstehen<strong>de</strong><br />

regel 8-1). abhängig von seinen Verantwortlichkeiten müsste <strong>de</strong>r status <strong>de</strong>s Helfers<br />

geklärt wer<strong>de</strong>n (siehe ausführung zu „coach“ bei blin<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>spielern und ausführungen<br />

zu „supervisor“ bei <strong>Golf</strong>spielern mit geistiger behin<strong>de</strong>rung).<br />

regel 8-1 (belehrung)<br />

setzt ein <strong>Golf</strong>spieler im rollstuhl sowohl einen caddie als auch einen Helfer ein (siehe oben<br />

stehen<strong>de</strong> regel 6-4.), ist es <strong>de</strong>m Helfer untersagt, <strong>de</strong>m spieler eine belehrung zu geben.<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

regel 13-2 (Lage, raum <strong>de</strong>s beabsichtigten schwungs o<strong>de</strong>r spiellinie verbessern)<br />

siehe ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler, die stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />

regel 13-3 (standposition herstellen)<br />

siehe ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler, die stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />

regel 14-2 (unterstützung)<br />

siehe ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler, die stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />

regel 14-3 (Künstliche Hilfsmittel o<strong>de</strong>r ungebräuchliche ausrüstung)<br />

siehe ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler, die stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />

regel 16-1e (Über o<strong>de</strong>r auf puttlinie stehen)<br />

siehe ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler, die stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />

regel 17-3b (ball trifft Flaggenstock o<strong>de</strong>r bedienen<strong>de</strong> person)<br />

siehe ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler, die stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />

regel 20-1 (aufnehmen)<br />

regel 20-1 legt unter an<strong>de</strong>rem fest:<br />

Wer<strong>de</strong>n ein ball o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ballmarker beim aufnehmen <strong>de</strong>s balls nach einer regel o<strong>de</strong>r<br />

beim Kennzeichnen seiner Lage versehentlich bewegt, so müssen <strong>de</strong>r ball bzw. <strong>de</strong>r<br />

ballmarker zurückgelegt wer<strong>de</strong>n. Dies ist straflos, sofern das bewegen von ball o<strong>de</strong>r<br />

ballmarker unmittelbar auf die beson<strong>de</strong>re Handlung von Kennzeichnen <strong>de</strong>r Lage o<strong>de</strong>r<br />

aufnehmen <strong>de</strong>s balls zurückzuführen ist. in an<strong>de</strong>rweitigen Fällen zieht sich <strong>de</strong>r spieler<br />

einen strafschlag nach dieser regel o<strong>de</strong>r regel 18-2a zu.<br />

Diese regel macht keine Än<strong>de</strong>rung für <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung erfor<strong>de</strong>rlich. Da<br />

jedoch durch physische einschränkungen und Hilfsgeräte, vor allem rollstühle, <strong>de</strong>r<br />

Zugang zum ball erschwert sein kann, sollte diese regel so großzügig ausgelegt wer<strong>de</strong>n,<br />

dass bei <strong>de</strong>r Frage, ob versehentliches bewegen „unmittelbar auf die beson<strong>de</strong>re<br />

Handlung ...“ zurückzuführen ist, im Zweifel zugunsten <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>spielers mit behin<strong>de</strong>rung<br />

entschie<strong>de</strong>n wird.<br />

regel 20-2a (Fallenlassen und erneutes Fallenlassen – Von wem und wie)<br />

statt einem <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r einen rollstuhl benutzt, vorzuschreiben,<br />

<strong>de</strong>n ball über seinen Kopf zu halten und ihn dann fallen zu lassen o<strong>de</strong>r nach oben zu<br />

werfen, um so die gefor<strong>de</strong>rte „schulterhöhe“ (eines aufrecht stehen<strong>de</strong>n spielers) zu<br />

erreichen, und um eine einheitliche regelung zu erzielen, wird folgen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rung von<br />

regel 20-2a vorgeschlagen:<br />

regel 20-2 Fallenlassen und erneutes Fallenlassen<br />

a. Von wem und wie<br />

ein ball, <strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>n regeln fallen zu lassen ist, muss vom spieler selbst fallen gelassen<br />

wer<strong>de</strong>n. Der spieler muss entwe<strong>de</strong>r stehen o<strong>de</strong>r aufrecht sitzen, <strong>de</strong>n ball mit ausgestreck-<br />

289


290<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

tem arm in schulterhöhe halten und ihn fallen lassen. Wird <strong>de</strong>r ball von jemand an<strong>de</strong>rem<br />

o<strong>de</strong>r auf an<strong>de</strong>re Weise fallen gelassen und wird dieser Fehler nicht nach regel 20-6<br />

berichtigt, so zieht sich <strong>de</strong>r spieler einen strafschlag zu.<br />

regel 20-3 (Hinlegen und Zurücklegen)<br />

ein spieler darf zwar eine an<strong>de</strong>re person ermächtigen, seinen ball aufzunehmen, doch<br />

darf nach <strong>de</strong>n regeln nur <strong>de</strong>r spieler o<strong>de</strong>r sein partner einen ball hinlegen. aufgrund <strong>de</strong>r<br />

physischen einschränkungen kann es für einen <strong>Golf</strong>spieler im rollstuhl schwierig o<strong>de</strong>r<br />

unmöglich sein, einen ball so hinzulegen wie in regel 20-3a vorgesehen. Die Lösung für<br />

dieses problem ist nicht ganz unkompliziert. statt unmittelbar vorzuschlagen, dass eine<br />

an<strong>de</strong>re person vom spieler ermächtigt wer<strong>de</strong>n soll, <strong>de</strong>n ball für ihn hinzulegen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

spieler selbst sein bestes versuchen soll, auch wenn das be<strong>de</strong>utet, <strong>de</strong>n ball u. u. ein paar<br />

Zentimeter zu werfen, scheint es vernünftiger zu sein, abzuwarten, ob dieser sachverhalt<br />

tatsächlich ein maßgebliches problem darstellt.<br />

Das Zurücklegen <strong>de</strong>s balls dürfte wohl nur selten schwierigkeiten verursachen, da regel<br />

20-3 ein Zurücklegen nicht nur durch <strong>de</strong>n spieler o<strong>de</strong>r seinen partner, son<strong>de</strong>rn auch<br />

durch die person gestattet, die ihn aufgenommen hat.<br />

regel 22 (ball behin<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r unterstützt spiel)<br />

<strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung, die Hilfsmittel verwen<strong>de</strong>n, neigen dazu, ihren ball auf<br />

<strong>de</strong>m Grün nicht aufzunehmen, um die Gefahr möglicher schä<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r oberfläche<br />

<strong>de</strong>s Grüns zu verringern. Das ist kein so großes problem, wie es scheinen mag, da <strong>de</strong>r<br />

spieler eine an<strong>de</strong>re person ermächtigen darf, seinen ball aufzuheben und zu markieren.<br />

auch die entwicklung von Hilfsmitteln, die die belastung pro Quadratzentimeter Grünoberfläche<br />

minimieren, wird dieses problem weiter verringern.<br />

regel 24-2 (unbewegliche Hemmnisse) und regel 25-1 (ungewöhnlich beschaffener<br />

bo<strong>de</strong>n)<br />

siehe ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler, die stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />

regel 28 (ball unspielbar)<br />

Zusatzbemerkungen zu dieser regel fin<strong>de</strong>n sie im abschnitt „<strong>Golf</strong>spieler, die stöcke<br />

o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />

offensichtlich ist hier <strong>de</strong>r wichtigste punkt, wie diese regel auf <strong>Golf</strong>spieler im rollstuhl<br />

angewandt wer<strong>de</strong>n soll, wenn sie ihren ball, <strong>de</strong>r im bunker liegt, nicht erreichen können.<br />

Derzeit bewegen <strong>Golf</strong>spieler im rollstuhl <strong>de</strong>n ball oft nahe an <strong>de</strong>n rand <strong>de</strong>s bunkers<br />

und spielen ihn dann ohne strafschlag o<strong>de</strong>r lassen <strong>de</strong>n ball außerhalb <strong>de</strong>s bunkers unter<br />

Hinzurechnung eines strafschlages fallen.<br />

Diese Vorgehensweise schafft das potential für eine ein<strong>de</strong>utige ungerechtigkeit. nehmen<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

wir <strong>de</strong>n Fall, dass zwei <strong>Golf</strong>spieler im rollstuhl gegeneinan<strong>de</strong>r spielen und <strong>de</strong>r ball<br />

bei<strong>de</strong>r spieler in einem bunker liegen bleibt. ist einer <strong>de</strong>r bälle spielbar und <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />

unspielbar, wer<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong> spieler gleich behan<strong>de</strong>lt – ein entschie<strong>de</strong>ner Vorteil für <strong>de</strong>n<br />

spieler, <strong>de</strong>ssen ball unspielbar war.<br />

bevor eine Lösung für dieses problem vorgeschlagen wird, muss eine weitere mögliche<br />

ungerechtigkeit beachtet wer<strong>de</strong>n. so sind die möglichen optionen für einen <strong>Golf</strong>spieler<br />

ohne behin<strong>de</strong>rung zu betrachten, wenn er einen schlag spielt und <strong>de</strong>r ball in einem<br />

bunker liegen bleibt. er kann <strong>de</strong>n ball spielen, wie er liegt. erachtet er seinen ball für<br />

unspielbar, muss er unter Hinzurechnung einer strafe von einem schlag:<br />

a. einen ball so nahe wie möglich <strong>de</strong>r stelle spielen, wo <strong>de</strong>r ursprüngliche ball zuletzt<br />

gespielt wur<strong>de</strong>; o<strong>de</strong>r<br />

b. einen ball innerhalb zweier schlägerlängen von <strong>de</strong>r stelle, wo <strong>de</strong>r ball lag, nicht<br />

näher zum Loch, fallen lassen; o<strong>de</strong>r<br />

c. einen ball in beliebiger entfernung hinter <strong>de</strong>m punkt fallen lassen, wo <strong>de</strong>r ball lag,<br />

wobei dieser punkt auf gera<strong>de</strong>r Linie zwischen <strong>de</strong>m Loch und <strong>de</strong>r stelle, wo <strong>de</strong>r ball<br />

fallen gelassen wird, liegen muss.<br />

Der <strong>Golf</strong>spieler ohne behin<strong>de</strong>rung kann daher seinen nächsten schlag außerhalb <strong>de</strong>s<br />

bunkers spielen, doch statt einfach einen ball außerhalb <strong>de</strong>s bunkers fallen zu lassen,<br />

muss er zu <strong>de</strong>r stelle zurückkehren, von <strong>de</strong>r er zuletzt gespielt hat. in einigen Fällen<br />

kann dies dazu führen, dass er einen vollständigen schlag spielen muss, nur um wie<strong>de</strong>r<br />

in Höhe <strong>de</strong>s bunkers zu liegen – dies entspricht <strong>de</strong>mnach zwei strafschlägen. Daher<br />

führt dieses problem zu einer noch größeren ungerechtigkeit, wenn ein <strong>Golf</strong>spieler ohne<br />

behin<strong>de</strong>rung gegen einen <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung spielt.<br />

Dem Ziel folgend, es <strong>Golf</strong>spielern ohne behin<strong>de</strong>rung und <strong>Golf</strong>spielern mit behin<strong>de</strong>rung<br />

zu ermöglichen, auf einer gerechten basis gegeneinan<strong>de</strong>r zu spielen, wird folgen<strong>de</strong><br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Formulierung von regel 28 empfohlen:<br />

erachtet ein <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung seinen ball in einem bunker für unspielbar,<br />

muss er:<br />

a. Gemäß regel 28a., b. o<strong>de</strong>r c. fortfahren; o<strong>de</strong>r<br />

b. einen zusätzlichen strafschlag hinzuzählen und <strong>de</strong>n ball außerhalb <strong>de</strong>s bunkers<br />

spielen, wobei die stelle, an <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ball lag, direkt zwischen <strong>de</strong>m Loch und <strong>de</strong>r stelle,<br />

an <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ball fallen gelassen wird, liegen muss.<br />

Die obige Formulierung kann zwar eine Grundlage für die Handhabung <strong>de</strong>s problems<br />

darstellen, das <strong>Golf</strong>spieler im rollstuhl bei bunkern haben, doch wer<strong>de</strong>n erhebliche pro-<br />

291


292<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

bleme in bezug auf die Vorgabe entstehen, wenn diese endgültig als Lösung anerkannt<br />

wird. Die Vorgabenfragen wer<strong>de</strong>n in einem <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n abschnitte dieser ausführungen<br />

näher behan<strong>de</strong>lt.<br />

11.5 GoLfSPIELER MIT GEISTIGER BEHInDERunG<br />

eine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit geistiger behin<strong>de</strong>rung scheint unnötig<br />

zu sein. Wenn entschie<strong>de</strong>n wird, nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln zu spielen, sollten diese<br />

spieler auch die Fähigkeiten haben, <strong>de</strong>n regeln zu folgen, auch wenn einige von<br />

ihnen eventuell spielbegleiten<strong>de</strong> unterstützung benötigen, um verschie<strong>de</strong>nen o<strong>de</strong>r allen<br />

Gesichtspunkten <strong>de</strong>s spiels, inklusive <strong>de</strong>r etikette, rechnung tragen zu können. in diesem<br />

Zusammenhang hätte ein supervisor, eine spielbegleiten<strong>de</strong> unterstützen<strong>de</strong> person,<br />

in einigen Fällen eine ähnliche Funktion wie <strong>de</strong>r coach eines blin<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>spielers. in<br />

an<strong>de</strong>ren situationen hätte <strong>de</strong>r supervisor eher eine beobachten<strong>de</strong> Funktion, in <strong>de</strong>r er<br />

einer o<strong>de</strong>r mehreren Gruppe/n von <strong>Golf</strong>spielern je nach bedarf hilft. in diesem Fall<br />

wäre er als außenstehen<strong>de</strong>s organ zu betrachten. beim Definieren <strong>de</strong>s status und <strong>de</strong>r<br />

pflichten eines supervisors müssen mögliche Konflikte mit <strong>de</strong>n regeln 6-4 (caddie) und<br />

8-1 (belehrung) beachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

aufgrund <strong>de</strong>r relativ geringen erfahrung mit <strong>Golf</strong>spielern mit geistigen behin<strong>de</strong>rungen<br />

kann <strong>de</strong>rzeit ihren bedürfnissen in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln noch nicht entsprechend rechnung<br />

getragen wer<strong>de</strong>n. Da sich inzwischen aber immer mehr menschen mit geistiger behin<strong>de</strong>rung<br />

für das <strong>Golf</strong>spiel entschei<strong>de</strong>n, wird es notwendig sein, sicherzustellen, dass die<br />

regeln auch insoweit angemessen angepasst wer<strong>de</strong>n, um allen speziellen anfor<strong>de</strong>rungen<br />

gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />

11.6 VERSCHIEDEnES<br />

<strong>Golf</strong>spieler mit an<strong>de</strong>ren behin<strong>de</strong>rungen<br />

es gibt viele <strong>Golf</strong>spieler, die unter physischen einschränkungen zu lei<strong>de</strong>n haben, die zu<br />

einem gewissen Grad von beeinträchtigung führen und erhebliche auswirkungen auf<br />

ihre Fähigkeit haben können, <strong>Golf</strong> zu spielen. beispiele dafür sind <strong>Golf</strong>spieler mit bloßen<br />

sehbehin<strong>de</strong>rungen und <strong>Golf</strong>spieler, die aufgrund schwerer arthritis o<strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>r Finger<br />

keinen schläger halten können. Für sie gelten die hier genannten regelän<strong>de</strong>rungen<br />

nicht spezifisch. in Fällen, in <strong>de</strong>nen ein Hilfsgerät – wie etwa eine stütze o<strong>de</strong>r Greifhilfe<br />

– diesen personen das spielen ermöglicht, wird <strong>de</strong>r royal and ancient <strong>Golf</strong> club of st.<br />

andrews (r&a) dies überprüfen und von Fall zu Fall eine entscheidung darüber fällen, ob<br />

die Verwendung eines solchen Hilfsmittels gegen regel 14-3 (Künstliche Hilfsmittel und<br />

ungebräuchliche ausrüstung) verstößt o<strong>de</strong>r nicht. Je<strong>de</strong>r spieler kann beim r&a schriftlich<br />

eine regelentscheidung für die Hilfsgeräte beantragen, die er verwen<strong>de</strong>n möchte.<br />

Liste von zugelassenen Hilfsmitteln vorbehaltlich medizinischer notwendigkeit.<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

Zusätzlich veröffentlicht <strong>de</strong>r r&a auf seiner Homepage www.randa.org eine Liste von<br />

Hilfsmitteln, die die vorübergehend aus medizinischen Grün<strong>de</strong>n zugelassen sind. es han<strong>de</strong>lt<br />

sich um eine Liste von serienprodukten, die bestimmten Zwecken dienen. ein spieler<br />

verstößt nicht gegen die regeln, wenn er ein Hilfsmittel von dieser Liste verwen<strong>de</strong>t und<br />

er mit <strong>de</strong>r spielleitung <strong>de</strong>s Wettspiels abstimmt, dass er eine gesundheitliches problem<br />

hat, das in Zusammenhang mit einem Hilfsmittel auf <strong>de</strong>r Liste aufgeführt ist, und<br />

die spielleitung feststellt, dass <strong>de</strong>r spieler durch <strong>de</strong>n einsatz dieses Hilfsmittels keinen<br />

unangemessenen Vorteil gegenüber an<strong>de</strong>ren spielern erhält.<br />

etikette – Höflichkeit auf <strong>de</strong>m platz, spieltempo<br />

Dieser abschnitt <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln lautet:<br />

spieler sollten ein zügiges spieltempo einhalten. Die spielleitung kann richtlinien<br />

zur spielgeschwindigkeit aufstellen, an die sich alle spieler halten sollten.<br />

es liegt in <strong>de</strong>r Verantwortung einer spielergruppe, anschluss an die Gruppe vor<br />

sich zu halten. Fällt sie ein ganzes Loch hinter <strong>de</strong>r Gruppe vor sich zurück und<br />

hält sie die ihr folgen<strong>de</strong> Gruppe auf, sollte sie dieser das Durchspielen anbieten,<br />

gleich wie viele spieler in dieser Gruppe spielen. Falls eine spielergruppe zwar<br />

kein ganzes Loch vor sich frei hat, es aber <strong>de</strong>nnoch <strong>de</strong>utlich wird, dass die<br />

nachfolgen<strong>de</strong> spielergruppe schneller spielen kann, so sollte <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n<br />

Gruppe das Durchspielen ermöglicht wer<strong>de</strong>n.<br />

sowohl <strong>Golf</strong>spieler ohne behin<strong>de</strong>rung als auch <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung sollten sich<br />

nach besten Kräften bemühen, ihr spieltempo und ihre position auf <strong>de</strong>m platz zu halten.<br />

Dieser punkt bedarf daher keiner beson<strong>de</strong>ren aufmerksamkeit.<br />

etikette – schonung <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>platzes<br />

auf <strong>de</strong>m gesamten <strong>Golf</strong>platz muss <strong>de</strong>r spieler dafür sorgen, dass jegliche schä<strong>de</strong>n<br />

durch spikes, rä<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Hilfsgeräte wie<strong>de</strong>r beseitigt wer<strong>de</strong>n. auf <strong>de</strong>m Grün<br />

sollten <strong>de</strong>rartige schä<strong>de</strong>n behoben wer<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m alle spieler <strong>de</strong>r Gruppe das Loch<br />

been<strong>de</strong>t haben. bei bestimmten Wetter- o<strong>de</strong>r bo<strong>de</strong>nbedingungen kann es <strong>Golf</strong>spielern<br />

mit behin<strong>de</strong>rung – meist vorübergehend – untersagt wer<strong>de</strong>n, bestimmte Hilfsgeräte zu<br />

benutzen.<br />

es ist zu hoffen, dass die aktuellen entwicklungen von Hilfsgeräten dazu führen wer<strong>de</strong>n,<br />

die beanspruchung <strong>de</strong>s platzes und <strong>de</strong>r Grasnarbe weiter zu reduzieren. es könnte auch<br />

erfor<strong>de</strong>rlich sein, die Öffentlichkeit besser über die wirklichen – nicht bloß die vermuteten<br />

– auswirkungen dieser Geräte auf die Grasnarbe aufzuklären.<br />

regel 6-7 (unangemessene Verzögerung)<br />

Die auslegung und anwendung dieser beson<strong>de</strong>ren regel bringt bereits bei <strong>Golf</strong>spielern<br />

293


294<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

ohne behin<strong>de</strong>rung erhebliche schwierigkeiten mit sich. eine Vorgehensweise vorzuschlagen,<br />

wie diese regel speziell für <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung angewandt wer<strong>de</strong>n soll, ist<br />

genauso schwierig. natürlich liegt in <strong>de</strong>r Festlegung <strong>de</strong>ssen, was eine unangemessene<br />

Verzögerung darstellt, bereits eine subjektive einschätzung, was beson<strong>de</strong>re umsicht <strong>de</strong>r<br />

spielleitung erfor<strong>de</strong>rt. in diesem Zusammenhang wird bei <strong>Golf</strong>spielern mit behin<strong>de</strong>rung<br />

eine etwas großzügigere auslegung <strong>de</strong>ssen vorgeschlagen, was eine unangemessene<br />

Verzögerung darstellt. Letztendlich muss je<strong>de</strong> spielleitung selbst entschei<strong>de</strong>n, welche Kriterien<br />

sie zum messen einer unangemessenen Verzögerung als sinnvoll erachtet, wobei<br />

die schwierigkeit <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>platzes, die Wetterbedingungen und die platzbeschaffenheit<br />

in betracht zu ziehen sind. Der spielleitung eine allgemein gültige konkrete anleitung<br />

an die Hand geben zu wollen, ist wohl unrealistisch.<br />

Vorgaben<br />

Zwar obliegt die Verwaltung und die Vergabe <strong>de</strong>r Vorgaben nicht <strong>de</strong>m r&a, doch<br />

zeigen sich beim Festsetzen von Vorgaben für <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung sofort zwei<br />

probleme. erstens kann das jeweils anwendbare Vorgabensystem erst dann für <strong>Golf</strong>spieler<br />

mit behin<strong>de</strong>rung angepasst wer<strong>de</strong>n, wenn eine anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln vereinbart<br />

wur<strong>de</strong>. regel 28 (ball unspielbar) und seine anwendung auf einen <strong>Golf</strong>spieler<br />

im rollstuhl, <strong>de</strong>ssen ball in einem bunker liegt, dient als gutes beispiel. eine Lösung<br />

<strong>de</strong>s mit dieser regel verbun<strong>de</strong>nen Vorgabenproblems wird notwendig sein, um z. b.<br />

die Diskrepanz zu beseitigen, die auftritt, wenn ein <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung seine<br />

Vorgabe auf einem <strong>Golf</strong>platz mit nur wenigen bunkern erlangt, während ein an<strong>de</strong>rer<br />

<strong>Golf</strong>spieler mit <strong>de</strong>r gleichen behin<strong>de</strong>rung seine Vorgabe auf einem <strong>Golf</strong>platz erlangt,<br />

<strong>de</strong>r sehr viele bunker aufweist.<br />

Das zweite problem betrifft die art <strong>de</strong>r Vorgabe, die ein <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung<br />

erhalten soll, wenn die <strong>Golf</strong>regeln und das entsprechen<strong>de</strong> Vorgabensystem für <strong>Golf</strong>spieler<br />

mit behin<strong>de</strong>rung angepasst wur<strong>de</strong>n – soll es eine normale Vorgabe sein, eine<br />

provisorische Vorgabe, eine lokal begrenzte Vorgabe o<strong>de</strong>r eine sonstige Vorgabe? Die<br />

antwort kann je nach Vorgabensystem verschie<strong>de</strong>n sein und hängt zumin<strong>de</strong>st teilweise<br />

davon ab, inwieweit die angepassten regeln (die von <strong>Golf</strong>spielern mit behin<strong>de</strong>rung<br />

verwen<strong>de</strong>ten regeln) von <strong>de</strong>n eigentlichen <strong>Golf</strong>regeln abweichen.<br />

Zusammenfassung<br />

Die <strong>Golf</strong>regeln sind für <strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>shalb geän<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n, damit<br />

<strong>Golf</strong>spieler mit behin<strong>de</strong>rung und <strong>Golf</strong>spieler ohne behin<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r mit einer an<strong>de</strong>ren<br />

art von behin<strong>de</strong>rung auf gerechter basis miteinan<strong>de</strong>r spielen können. es ist zu hoffen,<br />

dass alle probleme zumin<strong>de</strong>st abge<strong>de</strong>ckt sind, doch ist zu erwarten, dass weitere<br />

analysen und Än<strong>de</strong>rungen notwendig sein wer<strong>de</strong>n, wie es auch bei <strong>de</strong>n offiziellen<br />

<strong>Golf</strong>regeln <strong>de</strong>r Fall ist.<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

Abschnitt 12.<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für<br />

Wettspiele<br />

Vorbemerkungen<br />

bei <strong>de</strong>r abwicklung eines Verbandswettspiels (DGV / LGV) o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rer wichtiger Wettspiele<br />

ist <strong>de</strong>r Zustand <strong>de</strong>s ausgewählten platzes einer beson<strong>de</strong>rs kritischen Würdigung<br />

durch spieler, ggf. auch presse und Zuschauern ausgesetzt. nicht zuletzt ist sogar die<br />

Werbewirkung <strong>de</strong>r berichte von Gastmannschaften o<strong>de</strong>r Gastspielern in ihren Heimatclubs<br />

über <strong>de</strong>n Zustand eines Wettspielplatzes nicht zu unterschätzen. Die nachstehen<strong>de</strong><br />

anleitung wur<strong>de</strong> vor allem entwickelt, um <strong>de</strong>n Verantwortlichen bei <strong>de</strong>r Vorbereitung <strong>de</strong>s<br />

platzes auf solche Wettspiele behilflich zu sein. Gleichzeitig wird hiermit eine gewisse<br />

Vereinheitlichung <strong>de</strong>r spielbedingungen bei Verbandsturnieren angestrebt, insoweit<br />

diese möglich und sinnvoll erscheint. selbstverständlich haben jedoch auch die clubmitglie<strong>de</strong>r<br />

bei einem internen Wettspiel ein interesse daran, einen gut vorbereiteten und<br />

einwandfrei gekennzeichneten platz zu spielen.<br />

alle nachfolgend aufgeführten pflegemaßnahmen sind nicht nur für ein bestimmtes<br />

Wettspiel entschei<strong>de</strong>nd, son<strong>de</strong>rn sollten grundsätzlich bestandteil einer anspruchsvollen<br />

platzpflege sein. es geht also weniger darum, diese maßnahmen überhaupt durchzuführen,<br />

son<strong>de</strong>rn sie zeitlich und von ihrer intensität so zu koordinieren, dass sie zu einem<br />

bestimmten termin die optimale Wirkung zeigen.<br />

Die nachstehen<strong>de</strong> anleitung bezieht sich auf <strong>Golf</strong>anlagen, die einen ausreichen<strong>de</strong>n<br />

vegetativen reifeprozess vollzogen haben, also im allgemeinen min<strong>de</strong>stens fünf Jahre<br />

alt sind.<br />

Der inhalt dieser anleitung ist angelehnt an die „course preparation Gui<strong>de</strong>lines für<br />

tournaments“ <strong>de</strong>r pGa european tour, an die „Guidance of running a competition“<br />

<strong>de</strong>s royal and ancient <strong>Golf</strong> club of st. andrews, die For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r aktuellen <strong>Golf</strong>regeln<br />

und <strong>de</strong>s usGa course rating systems. Grundsätzlich ist je<strong>de</strong> optimierung von<br />

platzpflegemaßnahmen wünschenswert. bei endrun<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>utschen meisterschaften<br />

o<strong>de</strong>r internationalen meisterschaften sind die anfor<strong>de</strong>rungen an die platzpflege <strong>de</strong>shalb<br />

entsprechend höher.<br />

soweit in Verbandsordnungen (z. b. DGV-Verbandsordnungen) o<strong>de</strong>r aufgrund einzelvereinbarungen<br />

auf das Kapitel „Vorbereitung und pflege von <strong>Golf</strong>plätzen…“ bezug<br />

genommen wird, sind die im Folgen<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>ten begriffe „empfiehlt“, „soll“ und<br />

„sollte“ als verbindlich zu verstehen, wenn nicht sachlich gerechtfertigte beson<strong>de</strong>re<br />

Grün<strong>de</strong> im einzelfall nachweisbar gegen eine befolgung sprechen.<br />

295


296<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

12.1 Die Vorbereitung <strong>de</strong>s Platzes für <strong>de</strong>n Wettspielbetrieb<br />

nach <strong>de</strong>n Kriterien <strong>de</strong>s course ratings wird je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>platz hinsichtlich seiner effektiven<br />

spiellänge sowie seiner spielschwierigkeit unter normalen bedingungen bewertet.<br />

Wird im späteren Wettspielbetrieb die Länge <strong>de</strong>s platzes o<strong>de</strong>r die normale spielschwierigkeit<br />

wesentlich verän<strong>de</strong>rt, so verzerrt dies die platzbewertung und somit auch die für<br />

<strong>de</strong>n platz anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n spieler. eine Längenabweichung<br />

von 20 m für Herren o<strong>de</strong>r 16 m für Damen wirkt sich beispielsweise mit ca. 0,1<br />

schlag auf die Längenbewertung aus.<br />

Der Vorgabenausschuss sollte sich daher um die unterstützung durch <strong>de</strong>n platzausschuss<br />

bemühen, um die Längen und die normalen spielschwierigkeiten auf einem<br />

konstanten niveau zu halten, und zwar an sieben tagen in <strong>de</strong>r Woche. Das Ziel ist<br />

es, eine faire und keine trickreiche Herausfor<strong>de</strong>rung zu bieten.<br />

Deshalb müssen die Wettspiel- und platzverantwortlichen stets darauf achten, nicht<br />

nur die Längen und spielschwierigkeiten je<strong>de</strong>rzeit bei Wettspielen auf einem konstanten<br />

niveau zu halten, son<strong>de</strong>rn auch möglichst gleichmäßige und keine extremen<br />

schnitthöhen aller spielelemente anzustreben.<br />

Diese Gesichtspunkte müssen bei <strong>de</strong>n bemühungen, einen platz „optimal vorzubereiten“,<br />

unbedingt berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

12.1.1 Grüns<br />

Die Qualität <strong>de</strong>r Grüns ist von beson<strong>de</strong>rer be<strong>de</strong>utung für das ganze <strong>Golf</strong>spiel. Feste,<br />

schnelle, ten<strong>de</strong>nziell eher trockene Grüns stellen die höchsten ansprüche an das Können<br />

bei annäherungsschlägen und beim putten. Zu weiche Grüns belohnen nicht <strong>de</strong>n guten<br />

schlag gegenüber einem weniger guten. beson<strong>de</strong>rs beim putten sind weiche Grüns<br />

weniger „treu“ als feste Grüns, sodass das Können nicht mehr genügend zur entfaltung<br />

kommen kann. auch sind bei weichen Grüns und großer spielerzahl später starten<strong>de</strong><br />

spieler gegenüber früh gestarteten spielern <strong>de</strong>utlich benachteiligt, weil die Grünoberfläche<br />

durch die trittbelastung oftmals schon starke unebenheiten aufweist. Die Grüns<br />

sollten neben <strong>de</strong>r Festigkeit auch elastisch genug sein, dass sie einen sauber ausgeführten<br />

eisenschlag vom Fairway halten, nicht aber einen fehlerhaften und unkontrollierten<br />

schlag aus <strong>de</strong>m rough.<br />

12.1.1.1 Bewässerung<br />

um feste Grüns zu erhalten, sind diese bedarfsgerecht, aber so selten wie irgend vertretbar<br />

zu bewässern. Wenn bewässert wird, sollte allerdings so viel verabreicht wer<strong>de</strong>n,<br />

dass die rasentragschicht vollständig durchtränkt wird. Wenn <strong>de</strong>r bo<strong>de</strong>n regelmäßig nur<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

oberflächlich durchfeuchtet wür<strong>de</strong>, wür<strong>de</strong> das Wurzelwachstum allmählich verflachen.<br />

eine häufige starke bewässerung in <strong>de</strong>r absicht, dadurch ein besseres Halten <strong>de</strong>r Grüns<br />

zu erreichen, ist nicht nur aus <strong>de</strong>n o. a. spieltechnischen Grün<strong>de</strong>n unerwünscht, son<strong>de</strong>rn<br />

verhin<strong>de</strong>rt auch <strong>de</strong>n lebenswichtigen Gasaustausch <strong>de</strong>s bo<strong>de</strong>ns und ist daher unbedingt<br />

zu vermei<strong>de</strong>n. als Faustregel für das bewässern gilt: so selten wie möglich, aber dann<br />

durchdringend.<br />

Die Frage, wie häufig solche mengen einzuregnen sind, hängt von zu vielen Faktoren<br />

ab, als dass sie pauschal beantwortet wer<strong>de</strong>n könnte: von <strong>de</strong>r Drain-Fähigkeit und<br />

Wasserspeicherkapazität <strong>de</strong>r rasentragschicht, von temperatur und Luftfeuchtigkeit,<br />

von <strong>de</strong>r intensität <strong>de</strong>r Ventilation bei beson<strong>de</strong>rs win<strong>de</strong>xponierten Grüns, vom hauptbestandsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

rasentyp usw. Je<strong>de</strong>r Greenkeeper sollte daher die bo<strong>de</strong>nphysikalischen<br />

eigenschaften „seiner“ Grüns kennen. Voraussetzung hierfür sind spezifische analysen<br />

<strong>de</strong>r rasentragschicht durch ein prüflabor für sportplatzbau.<br />

12.1.1.2 Vertikalschnitt<br />

Grüns wer<strong>de</strong>n üblicherweise während <strong>de</strong>r Wettspielsaison mehrfach mit einem Vertikalschnitt<br />

behan<strong>de</strong>lt, jedoch nicht in <strong>de</strong>r Woche vor einem wichtigen Wettspiel. unter<br />

Vertikalschnitt versteht man das oberflächliche Durchschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Vegetations- und<br />

Filzschicht bis maximal 1 mm tief in <strong>de</strong>n bo<strong>de</strong>n, nicht dagegen das tiefschlitzen mit<br />

schnei<strong>de</strong>einheiten, die einige cm senkrecht in die rasentragschicht eindringen.<br />

es sollte möglichst jeweils nacheinan<strong>de</strong>r längs und quer vertikutiert wer<strong>de</strong>n. anschließend<br />

muss gemäht wer<strong>de</strong>n, um das lose Filzmaterial und aufgerichtete ausläufer <strong>de</strong>s<br />

Grases zu beseitigen.<br />

12.1.1.3 Aerifizieren<br />

Falls vor einem wichtigen turnier eine aerifizierung vorgenommen wer<strong>de</strong>n soll, muss<br />

diese so rechtzeitig vorher durchgeführt wer<strong>de</strong>n, dass bis zum turnierbeginn die dabei<br />

entstan<strong>de</strong>nen Löcher vollständig zugewachsen sind o<strong>de</strong>r die auswirkungen dieser<br />

arbeiten das spiel nicht unüblich beeinträchtigen. insbeson<strong>de</strong>re vor turnieren zu<br />

beginn <strong>de</strong>r Vegetationsperio<strong>de</strong> sollte eine aerifizierung nach möglichkeit unterbleiben.<br />

sollte es <strong>de</strong>nnoch zwingend erfor<strong>de</strong>rlich sein, ist die spielleitung <strong>de</strong>s Wettspiels frühzeitig<br />

und unverzüglich vorab zu informieren, da so schnell wie möglich darüber zu<br />

entschei<strong>de</strong>n ist, ob eine Wettspielausrichtung unter diesen bedingungen ausnahmsweise<br />

<strong>de</strong>nnoch in betracht kommt o<strong>de</strong>r eine Verlegung <strong>de</strong>s Wettspiels erfor<strong>de</strong>rlich wird.<br />

Falls aerifiziert wird, muss anschließend unbedingt genügend sand aufgebracht und<br />

sorgfältig in die Löcher eingeschleppt wer<strong>de</strong>n. Die Körnung und menge <strong>de</strong>s san<strong>de</strong>s, die<br />

297


298<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

Größe und <strong>de</strong>r abstand <strong>de</strong>r aerifizierungslöcher, die Witterung (nässe) und die zum<br />

einschleppen <strong>de</strong>s san<strong>de</strong>s gewählten Geräte entschei<strong>de</strong>n hierbei darüber, wie stark und<br />

wie lange diese arbeiten <strong>de</strong>n spielbetrieb anschließend beeinträchtigen.<br />

12.1.1.4 Topdressing mit Pflegesand<br />

in <strong>de</strong>n letzten 6 Wochen vor einem wichtigen turnier sollten die Grüns mehrfach dünn<br />

besan<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, um unregelmäßigkeiten <strong>de</strong>r oberfläche einzuebnen und um die<br />

Grüns schnell zu machen. Dabei sollte nach möglichkeit gewaschener Quarzsand verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. sehr wichtig ist die richtige Körnung: < 1 mm. Die empfohlene menge<br />

beträgt 0,2 bis max. 0,8 l / m2 je besandungsvorgang.<br />

12.1.1.5 Schnittfrequenz und Schnitthöhe<br />

Falls aus bestimmten Grün<strong>de</strong>n (saisonbeginn, aerifizieren) noch nicht erfolgt, sollten<br />

spätestens eine Woche vor einem wichtigen turnier, besser drei bis vier Wochen vorher,<br />

die Grüns schrittweise wie<strong>de</strong>r auf die gewünschte Höhe herunter geschnitten wer<strong>de</strong>n.<br />

Dieser tiefschnitt sollte danach täglich wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n, ggf. zweimal nacheinan<strong>de</strong>r,<br />

einmal in Längs- und einmal in Querrichtung, um die gewünschte „schnelligkeit“ <strong>de</strong>r<br />

Grüns für das Wettspiel zu erzielen. eine bestimmte schnitthöhe kann hier nicht empfohlen<br />

wer<strong>de</strong>n, da die ballrollentfernung auf einem Grün nicht nur von <strong>de</strong>r schnitthöhe<br />

abhängt, son<strong>de</strong>rn auch von <strong>de</strong>r Gleichmäßigkeit, <strong>de</strong>s Graswuchses und <strong>de</strong>r oberfläche,<br />

<strong>de</strong>r Härte <strong>de</strong>s bo<strong>de</strong>ns und <strong>de</strong>r Grassorte. Die ballrollentfernung soll bei einem club- o<strong>de</strong>r<br />

Verbandswettspiel nicht signifikant an<strong>de</strong>rs eingestellt wer<strong>de</strong>n als dies im course rating<br />

erfasst wur<strong>de</strong>, da sich sonst die rating – Werte än<strong>de</strong>rn können. nach rücksprache<br />

mit <strong>de</strong>m DGV und einer evtl. notwendigen zeitweiligen anpassung <strong>de</strong>r course rating<br />

– Werte spricht jedoch nichts dagegen, die Grüns kurzfristig wesentlich schneller zu<br />

machen.<br />

auf Grüns mit unregelmäßigem o<strong>de</strong>r verfilztem Graswuchs sollte regelmäßig, jedoch<br />

auf je<strong>de</strong>n Fall vor einer absenkung <strong>de</strong>r schnitthöhe das unregelmäßig wachsen<strong>de</strong> Gras<br />

durch bürsten o<strong>de</strong>r Groomer aufgerichtet wer<strong>de</strong>n. es ist wünschenswert, die Grüns am<br />

tag eines größeren Wettspiels täglich zweimal zu schnei<strong>de</strong>n und dabei die schnittrichtung<br />

jeweils um 90° zu drehen. Der erste schnitt kann in abstimmung mit <strong>de</strong>r spielleitung<br />

ggf. auch schon am späteren abend <strong>de</strong>s Vortags erfolgen.<br />

Für <strong>de</strong>n täglichen spielbetrieb und die „alltäglichen Wettspiele“ wird manchmal eine<br />

an<strong>de</strong>re schnitthöhe vorgesehen sein als für be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Wettspiele. Hierbei ist es erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

dass bereits am tag vor <strong>de</strong>m Wettspiel die Grüns auf die Höhe geschnitten wer<strong>de</strong>n,<br />

die am Wettspieltag eingestellt wird. Die spieler müssen die Gelegenheit haben,<br />

<strong>de</strong>n platz so kennen zu lernen, wie er am Wettspieltag gepflegt wer<strong>de</strong>n soll. nur so ist<br />

eine angemessene Vorbereitung auf das spiel möglich, was am Wettspieltag auch zu<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

schnellerem spiel auf <strong>de</strong>n Grüns führen wird. Letztlich ist es auch eine Frage <strong>de</strong>s Fairplay,<br />

die spieler zum Wettspiel nicht vor situationen zu stellen, <strong>de</strong>ren bewältigung sie<br />

vorher nicht üben konnten.<br />

Für Deutsche meisterschaften ist eine ballrollentfernung (stimpmetermessung) von min<strong>de</strong>stens<br />

2,80 meter erwünscht. bei großer nässe können die tatsächlich erreichten<br />

Werte jedoch auch davon abweichen. abhängig von <strong>de</strong>r machbarkeit wird auch eine<br />

schnellere Grüngeschwindigkeit (bis zu Geschwindigkeiten in <strong>de</strong>r Größenordnung über<br />

3 meter) gern gesehen. Die absprache hierzu erfolgt mit <strong>de</strong>r spielleitung. alle Grüns<br />

sollten sich einheitlich putten, <strong>de</strong>shalb müssen sie weitgehend <strong>de</strong>n gleichen stimpmeterwert<br />

aufweisen.<br />

12.1.1.6 Übungsgrüns<br />

Übungsgrüns müssen dieselben eigenschaften und puttqualitäten aufweisen und genauso<br />

gepflegt wer<strong>de</strong>n wie die Grüns auf <strong>de</strong>m platz, insbeson<strong>de</strong>re genauso oft und niedrig<br />

geschnitten wer<strong>de</strong>n. Hier gilt, dass das Übungsgrün morgens vor einem Wettspiel als<br />

erstes gemäht wird, damit die spieler vor <strong>de</strong>r run<strong>de</strong> die situation üben können, die sie<br />

auf <strong>de</strong>m platz vorfin<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. unterschiedliche bedingungen auf <strong>de</strong>m Übungsgrün<br />

und <strong>de</strong>n Grüns auf <strong>de</strong>m platz führen dazu, dass die spieler verunsichert wer<strong>de</strong>n und<br />

sich zusätzliche Zeit zum putten nehmen.<br />

Die vorgeschriebenen Übungsflächen sollten überprüft wer<strong>de</strong>n. Wo eine Übungsfläche<br />

außerhalb <strong>de</strong>r Fläche eines Wettspielplatzes nicht zur Verfügung steht, sollte die spielleitung<br />

eine Fläche bestimmen, wo spieler an je<strong>de</strong>m tag eines Wettspiels üben dürfen.<br />

im regelfall sollte die spielleitung an keinem tag eines Zählwettspiels das spielen auf<br />

einem bzw. auf ein Grün o<strong>de</strong>r aus einem Hin<strong>de</strong>rnis <strong>de</strong>s Wettspielplatzes gestatten.<br />

es empfiehlt sich, eventuelle platzarbeiten (wie z. b. mähen) zwischen <strong>de</strong>n run<strong>de</strong>n eines<br />

Wettspiels vorzubereiten, wobei zu gewährleisten ist, dass die spielbedingungen für alle<br />

bewerber eines Zählspiels in einer bestimmten run<strong>de</strong> stets gleich sind.<br />

12.1.1.7 Vorsorge gegen Pfützen<br />

Wenn die möglichkeit besteht, dass sich auf <strong>de</strong>n Grüns nach starkem regen bzw. Gewittergüssen<br />

pfützen bil<strong>de</strong>n, die zu Verzögerungen im spielablauf o<strong>de</strong>r spielunterbrechung<br />

führen könnten, sollten generell für Wettspiele sog. „abzieher“ o<strong>de</strong>r „Walzen / rollen“<br />

zum entfernen <strong>de</strong>s Wassers bereitgehalten wer<strong>de</strong>n. Wichtig: ein einsatz dieser Geräte<br />

während eines Wettspiels darf nur auf ausdrückliche Weisung <strong>de</strong>r spielleitung erfolgen.<br />

bei pfützen in bunkern sollte Vorsorge getroffen wer<strong>de</strong>n, das Wasser weitgehend abzupumpen,<br />

wenn es morgens vor <strong>de</strong>m Wettspiel ein problem darstellt.<br />

299


300<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

12.1.2 Abschläge<br />

12.1.2.1 Zeitweilige Sperre für Wettspiele<br />

Der teil <strong>de</strong>r abschläge, die während <strong>de</strong>s turniers benutzt wer<strong>de</strong>n sollen, sollte rechtzeitig<br />

geschont wer<strong>de</strong>n, sodass zum Wettspiel in diesen bereichen keine schä<strong>de</strong>n durch<br />

Divots zu fin<strong>de</strong>n sind. Dies gilt beson<strong>de</strong>rs für par-3-Löcher mit kleinen abschlagsflächen.<br />

Ggf. kann die entsprechen<strong>de</strong> Fläche auch noch an <strong>de</strong>n Übungstagen vor möglicher<br />

benutzung geschützt wer<strong>de</strong>n z. b. durch quer gespannte Leinen, Drähte o. ä. Die<br />

abschlagsflächen sollten auch von stören<strong>de</strong>n Ästen, Hecken und Ähnlichem frei geschnitten<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

12.1.2.2 Beseitigung von unebenheiten<br />

unebenheiten, insbeson<strong>de</strong>re Divots, wer<strong>de</strong>n am besten mit einem stark sandhaltigen<br />

bo<strong>de</strong>ngemisch, <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>r rasensamen zugefügt wur<strong>de</strong>, eingeebnet. i<strong>de</strong>alerweise<br />

geschieht dies bei einem Wettspiel über mehrere tage täglich nach <strong>de</strong>m en<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r run<strong>de</strong>.<br />

12.1.2.3 Absan<strong>de</strong>n aufgeweichter flächen<br />

sofern nach einer regenperio<strong>de</strong> zur befestigung <strong>de</strong>s bo<strong>de</strong>ns erfor<strong>de</strong>rlich, sollten aufgeweichte<br />

Flächen gegebenenfalls mehrfach kräftig gesan<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n (Körnung 0 bis 2 mm).<br />

12.1.2.4<br />

Die seitlichen und hinteren begrenzungen sollten nach möglichkeit durch Ketten o. ä.<br />

abgesperrt wer<strong>de</strong>n, um ein betreten durch Zuschauer und befahren mit caddie-Wagen<br />

zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />

12.1.2.5 Schnittfrequenz und Schnitthöhe<br />

Die abschläge sollten mit beginn <strong>de</strong>r Wettspielperio<strong>de</strong> min<strong>de</strong>stens alle zwei tage<br />

gemäht wer<strong>de</strong>n; schnitthöhe: max. 8 bis 10 mm. Diese Werte können in abhängigkeit<br />

von <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>s aufbaus <strong>de</strong>r abschläge auch nach oben abweichen.<br />

12.1.2.6 Driving Range<br />

Die gleichen vorgenannten pflegemaßnahmen sollten auch für die abschläge <strong>de</strong>r Driving<br />

range angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. auch hier ist es ratsam, die zum abschlagen vorgesehenen<br />

bereiche mit seilen zu markieren, sodass <strong>de</strong>n spielern durch versetzen dieser abgrenzungen<br />

täglich ein frisches stück rasen zum Üben angeboten wer<strong>de</strong>n kann. es ist üblich<br />

und bei guten spielern schwungtechnisch unvermeidbar, dass beim Üben <strong>de</strong>r rasen<br />

beschädigt wird. es wäre nicht richtig, <strong>de</strong>shalb das Üben vom rasen zu untersagen,<br />

<strong>de</strong>nn nur dort können gute spieler die schläge üben, die sie auf <strong>de</strong>r run<strong>de</strong> spielen<br />

müssen.<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

12.1.2.7 Abschlagsmarkierungen<br />

schon während <strong>de</strong>r Übungsrun<strong>de</strong>n sollten alle abschlagsmarkierungen von abschlägen,<br />

die während <strong>de</strong>s Wettspiels nicht genutzt wer<strong>de</strong>n, entfernt wer<strong>de</strong>n, um spieler nicht<br />

zu irritieren. auch sollten die spieler Gelegenheit erhalten, <strong>de</strong>n platz schon in seiner<br />

„Wettspiellänge“ zu spielen. es besteht sonst die Gefahr, dass die spieler etikettewidrig<br />

auf <strong>de</strong>n bereichen <strong>de</strong>s abschlags üben, die sie für das Wettspiel für vorgesehen halten.<br />

Messpunkte<br />

es muss regelmäßig überprüft wer<strong>de</strong>n, ob die messpunkte auf allen abschlägen<br />

vorhan<strong>de</strong>n sind. Diese sind <strong>de</strong>r ausgangspunkt für das setzen <strong>de</strong>r abschlagmarkierungen<br />

und zu<strong>de</strong>m eine Voraussetzung für vorgabenwirksames spiel.<br />

Zählspielabschlag<br />

Zu unterschei<strong>de</strong>n sind das abschlagsbauwerk und <strong>de</strong>r „abschlag“ im sinne <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln.<br />

auf einem abschlagsbauwerk können sich ein o<strong>de</strong>r mehrere entsprechend markierte<br />

„Zählspielabschläge“ befin<strong>de</strong>n. (erkl. Zählspielabschlag s. DGV-Vorgabensystem,<br />

abschnitt 1, Ziffer 1.41).<br />

Abschlag im Sinne <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

nach regel 11 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln ist <strong>de</strong>r abschlag eine rechteckige Fläche, zwei schlägerlängen<br />

tief, <strong>de</strong>ren Vor<strong>de</strong>r- und seitenbegrenzungen durch die außenseiten von zwei<br />

abschlagsmarkierungen bezeichnet wer<strong>de</strong>n. innerhalb dieses bereichs muss <strong>de</strong>r spieler<br />

seinen ball abschlagen. beim setzen <strong>de</strong>r abschlagsmarkierungen im sinne <strong>de</strong>r regel 11<br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln ist <strong>de</strong>shalb darauf zu achten, dass <strong>de</strong>m spieler ein bereich von min<strong>de</strong>stens<br />

zwei schlägerlängen tiefe und selbst bei ausnutzen dieses bereichs noch genügend<br />

raum zum aufschwung verbleibt. unabhängig von <strong>de</strong>r breite eines abschlagsbauwerks<br />

empfiehlt es sich, die abschlagsmarkierungen, innerhalb <strong>de</strong>rer das spiel an <strong>de</strong>m jeweiligen<br />

Loch beginnt, maximal 6 m auseinan<strong>de</strong>r zu setzen, da dann für <strong>de</strong>n spieler noch<br />

<strong>de</strong>utlich die ausrichtung <strong>de</strong>r (fiktiven)<br />

abschlaglinie erkennbar ist. unabhängig davon ist ohnehin stets darauf zu achten, dass<br />

die abschlagsmarkierungen rechtwinklig zur i<strong>de</strong>alen spiellinie gesetzt wer<strong>de</strong>n, da sich<br />

spieler unwillkürlich an diesen markierungen ausrichten. Falsch gesetzte abschlagmarkierungen<br />

führen zu mehr in die falsche richtung geschlagenen bällen und unnötigen<br />

suchzeiten auf <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Löchern.<br />

Versetzen <strong>de</strong>r Abschlagmarkierungen<br />

bei Wettspielen über mehrere tage sollte dafür gesorgt wer<strong>de</strong>n, dass immer wie<strong>de</strong>r ein<br />

intaktes stück <strong>de</strong>r möglichen abschlagsfläche als Wettspielabschlag genutzt wer<strong>de</strong>n<br />

301


302<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

kann. insbeson<strong>de</strong>re auf par-3-Löchern, auf <strong>de</strong>nen mit eisen abgeschlagen wird, erscheint<br />

ein Versetzen <strong>de</strong>r abschlagsmarkierungen an je<strong>de</strong>m Wettspieltag unverzichtbar. Hier<br />

kann platz gespart wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m die abschlagmarkierungen nicht über die ganze<br />

breite <strong>de</strong>s abschlags gesetzt wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn nur 3-6 meter auseinan<strong>de</strong>r auf eine seite<br />

<strong>de</strong>s abschlags. Der bereich nebenan ist dann für <strong>de</strong>n nächsten tag noch verfügbar.<br />

beim Versetzen <strong>de</strong>r abschlagmarkierungen auf par 3 Löchern sollte stets auf die Fahnenposition<br />

am betroffenen Loch geachtet wer<strong>de</strong>n. bei großen Wettspielen setzt die spielleitung<br />

die markierungen. Die position aller abschlagmarkierungen wird mit sprühpunkten<br />

(ein punkt am ersten tag, zwei punkte am zweiten tag usw.) an <strong>de</strong>r äußeren vor<strong>de</strong>ren<br />

ecke <strong>de</strong>r abschlagmarkierungen gekennzeichnet. so kann bei Verlust o<strong>de</strong>r versehentlichem<br />

Versetzen einer markierung das spiel von <strong>de</strong>n spielern anhand <strong>de</strong>s sprühpunktes<br />

fortgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

sind verschie<strong>de</strong>ne abschläge vorhan<strong>de</strong>n, so ist es unumgänglich, dass aus <strong>de</strong>r ausschreibung<br />

und/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich sichtbaren bekanntmachungen (z. b. Vermerk auf <strong>de</strong>n<br />

Zählkarten) hervorgeht, von welchen abschlägen gespielt wird. es empfiehlt sich, wenn<br />

möglich, alle nicht genutzten abschlagmarkierungen zu entfernen, um versehentliche<br />

Verwechslungen zu vermei<strong>de</strong>n. Die Lochnummer muss am abschlag <strong>de</strong>s Lochs kenntlich<br />

sein. ist von bestimmten Löchern <strong>de</strong>r Weg zum nächsten abschlag nicht ohne weiteres<br />

ersichtlich und nehmen überwiegen<strong>de</strong> Gäste an <strong>de</strong>m Wettspiel teil, so sollte für Wegweiser<br />

gesorgt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n zu verwechseln<strong>de</strong>n abschlägen die nummer<br />

<strong>de</strong>s jeweiligen Loches noch einmal auf <strong>de</strong>n bo<strong>de</strong>n gesprüht wer<strong>de</strong>n.<br />

12.1.3 fairways<br />

Die spielbahnen <strong>de</strong>r einzelnen Löcher sollten pflegetechnisch so gestaltet wer<strong>de</strong>n, dass<br />

bei<strong>de</strong> spielfaktoren „Genauigkeit“ und „Länge“ <strong>de</strong>r schläge ausreichend berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n. so ist z. b. ein 20 m breites Fairway auf einem kurzen par-4-Loch ausreichend.<br />

an einem langen par-4-Loch sollte das Fairway aber breiter sein, um <strong>de</strong>r größeren<br />

streuung bei einem langen schlag gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Diese maße <strong>de</strong>r Fairway-breite<br />

wer<strong>de</strong>n jedoch von <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage vor <strong>de</strong>m course rating <strong>de</strong>s platzes festgelegt und<br />

können nicht ohne meldung an <strong>de</strong>n DGV verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, da sich die rating Werte<br />

<strong>de</strong>s platzes hierdurch än<strong>de</strong>rn können.<br />

12.1.3.1 Vertikutieren<br />

Die Fairways sollten möglichst nicht kurz vor einem wichtigen Wettspiel vertikutiert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

12.1.3.2 Schnittfrequenz und Schnitthöhe<br />

Für <strong>de</strong>n Wettspielbetrieb - vor allem vor höherrangigen Verbandswettspielen - sollte die<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

schnitthöhe frühzeitig auf eine sehr niedrige stufe eingestellt wer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r eine skalpierung<br />

<strong>de</strong>r rasen<strong>de</strong>cke aber vermie<strong>de</strong>n wird. Die Häufigkeit <strong>de</strong>s mähens richtet sich<br />

nach <strong>de</strong>m Wachstum, ein schnitt kann täglich notwendig sein, o<strong>de</strong>r auch nur alle 2–3<br />

tage. erwünscht ist eine schnitthöhe von 15 millimeter, besser bis zu 10 - 12 millimeter.<br />

Zur Verbesserung <strong>de</strong>r mähqualität sollte regelmäßig auch quer zur üblichen richtung<br />

gemäht wer<strong>de</strong>n. auf langsame Fahrweise <strong>de</strong>r mähmaschinen sollte geachtet wer<strong>de</strong>n,<br />

damit die schnittmesser nicht über die bo<strong>de</strong>nunebenheiten hinwegspringen und inseln<br />

längeren Grases stehen bleiben. Wellen- o<strong>de</strong>r treppenförmige muster an <strong>de</strong>n Grasspitzen<br />

<strong>de</strong>uten auf eine zu hohe mähgeschwindigkeit bzw. zu langsame messerdrehzahl<br />

hin, die <strong>de</strong>n messern keinen gleichmäßigen schnitt erlaubt.<br />

12.1.4 Semiroughs und Roughs<br />

semirough<br />

an <strong>de</strong>n rän<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Fairways kann als Übergang zum eigentlichen rough jeweils<br />

ein etwa 3 bis 5 m breiter streifen semirough mit einer schnitthöhe von 30 bis 50mm<br />

geschnitten wer<strong>de</strong>n. Die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r platzpflege in diesem bereich beeinträchtigt<br />

jedoch die Fairway-breiten und ist <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>m DGV zu einer evtl. anpassung <strong>de</strong>s<br />

course ratings zu mel<strong>de</strong>n.<br />

rough<br />

Die Höhe <strong>de</strong>s Grases im eigentlichen rough sollte mit <strong>de</strong>m Gra<strong>de</strong> <strong>de</strong>r abweichung<br />

von <strong>de</strong>r spielbahn zunehmen, damit einerseits nur geringfügig verzogene bälle mit<br />

hoher Wahrscheinlichkeit wie<strong>de</strong>r gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r spielbetrieb nicht unnötig<br />

aufgehalten wird.<br />

Das rough sollte genügend Höhe haben, um ein problem zu bereiten, sollte aber nicht<br />

so schwer sein, dass ein spieler, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m abschlag im rough lan<strong>de</strong>t, eine Wedge<br />

nehmen muss, um seinen ball seitlich auf das Fairway herauszuschlagen. Die strafe für<br />

das Verfehlen <strong>de</strong>s Fairways sollte etwa einen halben schlag ausmachen.<br />

extremes rough<br />

noch weiter außerhalb <strong>de</strong>s roughs befin<strong>de</strong>t sich auf vielen plätzen das so genannte „extreme<br />

rough“, das je nach behördlichen auflagen nur wenige male im Jahr geschnitten<br />

wer<strong>de</strong>n darf. es ist bei einem Wettspiel zu beachten, dass im Fall eines kürzlich erfolgten<br />

schnitts das schnittgut bereits wie<strong>de</strong>r entfernt wur<strong>de</strong>, da die Haufen gemähten Grases<br />

die suchzeiten stark verlängern. es ist nicht zulässig, aus Zeitmangel o<strong>de</strong>r zur unbilligen<br />

erleichterung <strong>de</strong>s spielbetriebs das schnittgut in <strong>de</strong>n ausgleichsflächen (extrem-rough)<br />

zu bo<strong>de</strong>n in ausbesserung zu erklären.<br />

303


304<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

12.1.5 Bunker<br />

12.1.5.1 Auffüllen mit frischem Sand<br />

Das auffüllen <strong>de</strong>r bunker mit frischem sand kurz vor einem be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Wettspiel ist<br />

unbedingt zu unterlassen, da sich die bälle sonst in <strong>de</strong>n noch lockeren sand einbohren.<br />

soweit erfor<strong>de</strong>rlich, ist frischer sand spätestens zwei monate vor beginn <strong>de</strong>r Wettspielperio<strong>de</strong><br />

einzufüllen, damit er sich hinreichend setzen kann. bei anhalten<strong>de</strong>r trockenheit<br />

muss <strong>de</strong>r sand notfalls durch beregnen verdichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

12.1.5.2 Vermeidung von eingebohrten Bällen<br />

in <strong>de</strong>n geneigten Flächen <strong>de</strong>r bunker, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n hochgezogenen Wän<strong>de</strong>n,<br />

ist die sandschicht so dünn und verfestigt zu halten, dass einem eindringen von bällen<br />

bestmöglich vorgebeugt wird.<br />

12.1.5.3 Schichtstärke und Qualität <strong>de</strong>s San<strong>de</strong>s<br />

Die sandbe<strong>de</strong>ckung sollte so beschaffen sein, dass auf <strong>de</strong>m bo<strong>de</strong>n 8 bis 12 cm, auf <strong>de</strong>n<br />

ansteigen<strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n max. 5 cm sanddicke vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />

bei <strong>de</strong>m sand sollte es sich nach möglichkeit um scharf gewaschenen sand (Körnung 0<br />

bis 2 mm) han<strong>de</strong>ln, <strong>de</strong>r von Lehm gesäubert ist, bessere Lagen im bunker gewährleistet<br />

und damit bessere spielvoraussetzungen bietet. Dies sind jedoch empfehlungen aber<br />

keine richtlinien, da regional die Verfügbarkeit und <strong>de</strong>r preis von entsprechen<strong>de</strong>m sand<br />

sehr unterschiedlich sein können.<br />

12.1.5.4 Grasböschungen<br />

in <strong>de</strong>n böschungen <strong>de</strong>r bunker wachsen<strong>de</strong>s Gras sollte so kurz wie möglich geschnitten<br />

wer<strong>de</strong>n, da ein guter spieler lieber aus einer ebenen sandfläche als aus einem Hang<br />

voller rough spielt. i<strong>de</strong>alerweise rollt ein ball in <strong>de</strong>n meisten Fällen durch die böschung<br />

herab in <strong>de</strong>n sand.<br />

12.1.5.5 Bunkerrän<strong>de</strong>r<br />

Die bunkerrän<strong>de</strong>r sollten regelmäßig geschnitten o<strong>de</strong>r abgestochen wer<strong>de</strong>n, um eine<br />

<strong>de</strong>utlichen Grenze zwischen sand und Gras sichtbar zu machen. Dies verbessert nicht<br />

nur das erscheinungsbild eines gepflegten <strong>Golf</strong>platzes, son<strong>de</strong>rn es ist auch für regelfragen<br />

unerlässlich, sicher bestimmen zu können, ob ein ball im bunker o<strong>de</strong>r außerhalb<br />

liegt.<br />

12.1.5.6 Harken<br />

es ist darauf zu achten, dass im o<strong>de</strong>r in unmittelbarer nähe <strong>de</strong>s bunkers auch eine Harke<br />

(rechen) liegt, bei größeren bunkern zwei bzw. mehr Harken. es gibt keine <strong>Golf</strong>regel,<br />

die genau vorschreibt, wo die Harke abzulegen ist. es wird vom royal & ancient <strong>Golf</strong><br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

club of st. andrews aber empfohlen, die Harke außerhalb <strong>de</strong>s bunkers möglichst dort<br />

abzulegen, wo das spiel am wenigsten gestört / beeinflusst wird. Für <strong>de</strong>n alltäglichen<br />

spielbetrieb hängt es sicher davon ab, ob <strong>de</strong>r bunker o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r rasen außerhalb <strong>de</strong>s<br />

bunkers öfter durch pflegemaschinen befahren wird: Liegt <strong>de</strong>r bunker im semirough das<br />

nur einmal wöchentlich gemäht wird, während die bunker dreimal wöchentlich geharkt<br />

wer<strong>de</strong>n, so stört die Harke das Greenkeeping weniger, wenn sie außerhalb <strong>de</strong>s bunkers<br />

liegt. Wird außerhalb <strong>de</strong>s bunkers jedoch täglich gemäht, stört die Harke im bunker<br />

weniger.<br />

Je<strong>de</strong>r club sollte eine diesbezügliche regelung treffen und bekannt machen.<br />

Harken sollten so beschaffen sein, dass sie keine tiefen o<strong>de</strong>r breiten rillen ziehen.<br />

Harkenstandrohre o<strong>de</strong>r ablagestellen neben und in bunkern sollten vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Lassen sich für <strong>de</strong>n normalen spielbetrieb standrohre für die Harken nicht vermei<strong>de</strong>n, so<br />

sollten diese vor großen Wettspielen entfernt wer<strong>de</strong>n, um keine regelfälle (z. b. umstecken<br />

<strong>de</strong>s standrohrs im sand, während <strong>de</strong>r ball sich im bunker befin<strong>de</strong>t) zu provozieren.<br />

12.1.5.7 Pflege<br />

Die pflege <strong>de</strong>r bunker sollte von Hand erfolgen, was jedoch in <strong>de</strong>n seltensten Fällen<br />

zu realisieren ist. bei Verwendung von maschinen sind eventuelle unregelmäßigkeiten<br />

(reifenspuren, „Hügel“ vom Wen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r maschine) von Hand zu nivellieren. es sollte<br />

darauf geachtet wer<strong>de</strong>n, dass maschinen beim Verlassen <strong>de</strong>s bunkers keine schä<strong>de</strong>n<br />

am bunkerrand verursachen und keine „schleifspuren“ von sand hinter sich lassen, die<br />

Zweifel darüber aufkommen lassen können, wo <strong>de</strong>r bunker aufhört.<br />

12.1.6 Vorgrüns<br />

Die Vorgrüns sind min<strong>de</strong>stens je<strong>de</strong>n zweiten tag (am besten täglich) regelmäßig zu<br />

mähen. schnitthöhe: 6 bis 12 mm.<br />

12.2 PLATZREGELn <strong>unD</strong> PLATZKEnnZEICHnunG<br />

obwohl <strong>de</strong>r platz je<strong>de</strong>rzeit richtig gekennzeichnet bzw. „ausgepflockt“ sein und stets<br />

über aktuelle platzregeln verfügen muss, ist eine nochmalige sorgfältige Überprüfung<br />

<strong>de</strong>r o. a. maßnahmen beson<strong>de</strong>rs vor beginn eines wichtigen Wettspiels angebracht.<br />

Die spielleitung sollte überprüfen, ob aufgrund beson<strong>de</strong>rer umstän<strong>de</strong> (beispiel: Witterungsbedingungen)<br />

die für <strong>de</strong>n allgemeinen spielbetrieb gültigen platzregeln zu<br />

korrigieren bzw. zu ergänzen sind. Zu<strong>de</strong>m ist sicherzustellen, dass die platzregeln<br />

keine <strong>Golf</strong>regel außer Kraft setzen und mit <strong>de</strong>n Grundsatzbestimmungen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

(anhang i <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln) vereinbar sind.<br />

Die platzregeln müssen allen teilnehmern spätestens mit beginn <strong>de</strong>s Wettspiels schrift-<br />

305


306<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

lich zur Kenntnis gelangen. es reicht nicht aus, dass <strong>de</strong>r starter eines Wettspiels je<strong>de</strong><br />

spielergruppe mündlich auf eine platzregel hinweist, wie z. b. „Heute mit besserlegen<br />

spielen“. Den spielern muss ermöglicht wer<strong>de</strong>n, sich <strong>de</strong>n verbindlichen schriftlichen text<br />

einer platzregel durchzulesen und sich hinterher ggf. auf einen text zu berufen, nach<br />

<strong>de</strong>m sie sich gerichtet haben.<br />

12.2.1. Ausgrenzen<br />

beson<strong>de</strong>rs wichtig ist es, die ausgrenzen unter beachtung <strong>de</strong>r Kennzeichnungspflicht<br />

nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln zu überprüfen. Wird <strong>de</strong>r Grenzverlauf durch weiße pfähle gekennzeichnet,<br />

sollten diese etwa 1 m aus <strong>de</strong>m bo<strong>de</strong>n herausragen. Kürzere pfähle, wie sie<br />

z. b. bei Wasserhin<strong>de</strong>rnissen benutzt wer<strong>de</strong>n, sollte man nicht verwen<strong>de</strong>n. Die Grenzpfähle<br />

müssen in aller regel weithin sichtbar sein. Der abstand zwischen zwei pfählen<br />

sollte gering genug sein, um leicht feststellen zu können, ob ein ball „aus“ ist o<strong>de</strong>r nicht.<br />

Die sichtlinie zwischen zwei Grenzpfählen darf nicht durch büsche, bäume o. ä. beeinträchtigt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

umzäunungen können als markierung <strong>de</strong>r platzgrenze dienen. Der obere teil <strong>de</strong>r Zaunpfähle<br />

kann ggf. auch mit weißer Farbe gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n.<br />

unregelmäßig verlaufen<strong>de</strong> Grenzen können auch durch weiße Linien <strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Generell müssen alle mittel zur Kennzeichnung <strong>de</strong>s „aus“ in <strong>de</strong>n platzregeln genannt<br />

sein, da diese variabel sind und in <strong>de</strong>n regeln nicht verbindlich vorgeschrieben wer<strong>de</strong>n.<br />

12.2.2. Grenzen von Wasserhin<strong>de</strong>rnissen<br />

Die Kennzeichnung <strong>de</strong>s Grenzverlaufs von „Wasserhin<strong>de</strong>rnissen“ und „seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnissen“<br />

ist mit beson<strong>de</strong>rer sorgfalt vorzunehmen.<br />

– Wasserhin<strong>de</strong>rnisse: gelbe pfähle und / o<strong>de</strong>r gelbe Linien;<br />

– seitliche Wasserhin<strong>de</strong>rnisse: rote pfähle und / o<strong>de</strong>r rote Linien.<br />

Grenzverlauf<br />

bevor Linien o<strong>de</strong>r pfähle angebracht wer<strong>de</strong>n, ist zu berücksichtigen, dass <strong>de</strong>r spieler<br />

nach <strong>de</strong>m Droppen eine zumutbare standposition fin<strong>de</strong>t. Da die einschlägigen regeln<br />

bei einem Droppen aus einem Wasserhin<strong>de</strong>rnis keine erleichterung im Falle einer beeinträchtigung<br />

<strong>de</strong>s stan<strong>de</strong>s vorsehen, sollte die Grenze in einem abstand verlaufen, <strong>de</strong>r<br />

eine zumutbare standposition ermöglicht, falls <strong>de</strong>r ball in <strong>de</strong>r nähe <strong>de</strong>r Hin<strong>de</strong>rnisgrenze<br />

zum Liegen kommt.<br />

inselgrüns<br />

Wasser bei sog. inselgrüns sollte grünseitig nur dann mit roten pfählen / Linien gekenn-<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

zeichnet wer<strong>de</strong>n, wenn es jenseits <strong>de</strong>s Wasserhin<strong>de</strong>rnisses keine Flächen zum Fallenlassen<br />

<strong>de</strong>s balls gibt (z. b. wegen Wald o<strong>de</strong>r aus). in allen an<strong>de</strong>ren Fällen ist es einfacher,<br />

entlang <strong>de</strong>r insel eine gelbe markierung anzubringen, da dies Diskussionen vermei<strong>de</strong>t.<br />

Hat <strong>de</strong>r ball <strong>de</strong>n Luftraum über <strong>de</strong>r insel überquert, dann dürfte <strong>de</strong>r spieler bei einer<br />

roten markierung (seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnis) auf <strong>de</strong>r insel einen ball weiterspielen. Dies<br />

ist in <strong>de</strong>n wenigsten Fällen klar zu sehen.<br />

rot o<strong>de</strong>r Gelb?<br />

im Zweifel sollte ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis eher als „seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis“ gekennzeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn die spielleitung vor <strong>de</strong>r Wahl steht, gelbe o<strong>de</strong>r rote markierungen<br />

anzubringen. an seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnissen, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r ball nicht innerhalb<br />

von zwei schlägerlängen (nach regel 26-1c) fallen gelassen wer<strong>de</strong>n kann, sollten<br />

notfalls sog. „Dropzonen“ eingerichtet und in <strong>de</strong>r platzregel bekannt gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

es ist jedoch erfahrungsgemäß äußerst selten nötig, Dropzonen einzurichten, da es fast<br />

immer möglich ist, innerhalb von zwei schlägerlängen eine stelle nicht näher zum Loch<br />

zu fin<strong>de</strong>n, selbst wenn diese stelle sehr schmal ist.<br />

Die oftmals festgestellte unsitte, wasserloses rough o<strong>de</strong>r unzugängliche platzbereiche<br />

zum Wasserhin<strong>de</strong>rnis zu erklären, ist regelwidrig. ebenso ist es nicht zulässig, einen<br />

ganzen Wald als Wasserhin<strong>de</strong>rnis zu kennzeichnen, nur weil innerhalb <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s ein<br />

kleiner bach verläuft. Hier muss entwe<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r bach allein als Wasserhin<strong>de</strong>rnis gekennzeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r entlang <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s eine ausgrenze gezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Dagegen ist es zweckmäßig, unmittelbar an Wasserhin<strong>de</strong>rnisse angrenzen<strong>de</strong> büsche<br />

o<strong>de</strong>r Dickicht bei <strong>de</strong>r Kennzeichnung mit ins Hin<strong>de</strong>rnis einzubeziehen, weil oftmals nur<br />

so die „berechtigten anzeichen“ für „ball im Wasserhin<strong>de</strong>rnis o<strong>de</strong>r nicht“ festgestellt<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

12.2.3 Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung<br />

Der wesentliche Grund zur Definition von Flächen als „bo<strong>de</strong>n in ausbesserung“ besteht<br />

darin, erleichterung von einer schlechten Lage zu gewähren, die sich nach einem guten<br />

schlag ergeben könnte. es ist nicht beabsichtigt, dass die Folgen eines schlechten schlages<br />

mit Hilfe einer solchen erleichterung gemil<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wie lange ist eine Fläche „bo<strong>de</strong>n in ausbesserung“?<br />

„bo<strong>de</strong>n in ausbesserung“ ist ein vorübergehen<strong>de</strong>r Zustand, wie <strong>de</strong>r begriff „ausbesserung“<br />

schon sagt. sobald unter <strong>de</strong>m aspekt <strong>de</strong>r platzpflege wie<strong>de</strong>r verantwortet wer<strong>de</strong>n<br />

kann, eine Fläche von bo<strong>de</strong>n in ausbesserung im rough wie<strong>de</strong>r zum spiel freizugeben,<br />

sollte die Kennzeichnung entfernt wer<strong>de</strong>n, auch wenn die Grasbe<strong>de</strong>ckung noch nicht<br />

wie<strong>de</strong>r perfekt ist. auf <strong>de</strong>m Fairway kann eine ausnahme gemacht wer<strong>de</strong>n, da ein<br />

spieler hier erwarten darf, durchgängig gute Lagen vorzufin<strong>de</strong>n.<br />

307


308<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

Will man das spielen in bo<strong>de</strong>n in ausbesserung verbieten, so ist darauf zu achten, dass<br />

in allen Fällen ein faires Weiterspiel möglich ist, nach<strong>de</strong>m ein spieler seinen ball aus<br />

dieser Fläche fallen gelassen hat. es wäre nicht fair, <strong>de</strong>n spieler zu zwingen aus einer<br />

mäßigen Lage in bo<strong>de</strong>n in ausbesserung am nächstgelegenen punkt <strong>de</strong>r erleichterung<br />

in hohem rough o<strong>de</strong>r einem busch fallen zu lassen.<br />

es ist nicht sinnvoll, Flächen dauerhaft zu bo<strong>de</strong>n in ausbesserung zu erklären. sollte<br />

es sich hierbei um bereiche han<strong>de</strong>ln, die sich tatsächlich dauerhaft in einem Zustand<br />

befin<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r kein vernünftiges spiel von diesen Flächen zulässt (z. b. <strong>de</strong>r betriebshof<br />

o<strong>de</strong>r ein materiallagerplatz), wäre bei diesen Flächen auch aus sicherheitsgrün<strong>de</strong>n eine<br />

Kennzeichnung als „aus“ angebrachter.<br />

Wo wird bo<strong>de</strong>n in ausbesserung gekennzeichnet?<br />

Die markierung als „bo<strong>de</strong>n in ausbesserung“ sollte auf solche Flächen beschränkt<br />

wer<strong>de</strong>n, die sich vernünftigerweise „im spiel“ befin<strong>de</strong>n. im allgemeinen sind das die<br />

Fairways und die umgebung <strong>de</strong>r Grüns, außer<strong>de</strong>m eventuell Wagenspuren, Furchen u.<br />

ä. in <strong>de</strong>r nähe <strong>de</strong>s Fairway-ran<strong>de</strong>s, die zu einer unspielbaren Lage führen könnten. Die<br />

Kennzeichnung soll durch blaue pfähle o<strong>de</strong>r eine durchgezogene umrandung mit vorzugsweise<br />

weißer Farbe erfolgen. Kleinere Flächen sollten eher mit sprühfarbe, größere<br />

mit kleinen pfählen gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n. ist die Fläche klar zu beschreiben, so kann<br />

die bezeichnung entfallen und in <strong>de</strong>n platzregeln ein Hinweis aufgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Gemäß erklärungen zu regel 25 gelten „zur beseitigung angehäuftes material“ und<br />

„von platzpflegern gemachte Löcher“ auch ohne beson<strong>de</strong>re Kennzeichnung als „bo<strong>de</strong>n<br />

in ausbesserung“. Da das Vorliegen solcher tatbestän<strong>de</strong> (vor allem <strong>de</strong>s ersten) nicht<br />

immer ohne weiteres für je<strong>de</strong>n ein<strong>de</strong>utig erkennbar ist, sollte in allen Zweifelsfällen eine<br />

Kennzeichnung als „bo<strong>de</strong>n in ausbesserung“ vorgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

mit <strong>de</strong>r bezeichnung „von platzpflegern gemachte Löcher“ ist gewöhnlich bo<strong>de</strong>n<br />

gemeint, <strong>de</strong>r im Zusammenhang mit platzpflegemaßnahmen (z. b. beseitigung von<br />

baumstümpfen, aushub von bewässerungs- o<strong>de</strong>r Drainagegräben) vorübergehend aufgegraben<br />

wur<strong>de</strong>, also „baustellen“. Die reifenspuren eines traktors sind dagegen<br />

keine „von platzpflegern gemachten Löcher“, aber die spielleitung ist berechtigt, solche<br />

traktorspuren separat zu „bo<strong>de</strong>n in ausbesserung“ zu erklären. ob und inwieweit sich<br />

dies empfiehlt, hängt wie<strong>de</strong>rum davon ab, ob sich die traktorspuren „im spiel“ befin<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r nicht (s. o.). es sollte nicht generell eine platzregel aufgestellt wer<strong>de</strong>n, dass<br />

traktorspuren „bo<strong>de</strong>n in ausbesserung“ sind, da dies einerseits bei manchen spielern<br />

dazu führen wird, je<strong>de</strong> schlechte Lage als „traktorspur“ auszulegen und an<strong>de</strong>rerseits bei<br />

<strong>de</strong>m einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Greenkeeper keine notwendigkeit mehr gesehen wird, diese<br />

spuren bestmöglich zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

Gibt es schonflächen auf <strong>de</strong>m platz (z. b. neueinsaaten, Flächen mit jungen anpflanzungen<br />

o<strong>de</strong>r „Wintergrüns“), von <strong>de</strong>nen nicht gespielt wer<strong>de</strong>n soll, sind diese ebenfalls als<br />

„bo<strong>de</strong>n in ausbesserung“ zu kennzeichnen. Zusätzlich muss aber in <strong>de</strong>n platzregeln <strong>de</strong>r<br />

Wortlaut aufgenommen wer<strong>de</strong>n, dass von genau bezeichneten Flächen „nicht gespielt<br />

wer<strong>de</strong>n darf“ (alternativ: „dass erleichterung genommen wer<strong>de</strong>n muss“), falls die spielleitung<br />

dies wünscht. Geschieht dies nicht, hätte <strong>de</strong>r spieler selbst das Wahlrecht,<br />

erleichterung außerhalb <strong>de</strong>r Fläche zu nehmen o<strong>de</strong>r aber von <strong>de</strong>r Fläche zu spielen.<br />

es ist wichtig, <strong>de</strong>n Zustand und die Kennzeichnung aller bö<strong>de</strong>n in ausbesserung zu<br />

überprüfen. ebenso ist Klarheit darüber zu gewinnen, ob angehäuftes material zur<br />

beseitigung bestimmt ist und ob von platzpflegern gemachte Löcher auf <strong>de</strong>m platz<br />

vorhan<strong>de</strong>n sind. nach erklärung „bo<strong>de</strong>n in ausbesserung“ in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln gilt dies<br />

in bei<strong>de</strong>n Fällen auch ohne beson<strong>de</strong>re Kennzeichnung als bo<strong>de</strong>n in ausbesserung. in<br />

allen Zweifelsfällen sollte für Kennzeichnung als bo<strong>de</strong>n in ausbesserung gesorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

es ist auch daran zu <strong>de</strong>nken, die Kennzeichnungen von Flächen zu überprüfen, für die<br />

bestimmte platzregeln wie „besserlegen“, „eingebetteten ball aufnehmen“, „Flächen<br />

zum Fallenlassen <strong>de</strong>s balls“ etc. gelten.<br />

12.2.4 Geschützte Biotope<br />

ist das spiel durch behördliche auflagen in einer unter naturschutz stehen<strong>de</strong>n Fläche auf<br />

<strong>de</strong>m platz untersagt, so muss dies durch eine platzregel klargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

unter naturschutz steht eine Fläche nur, wenn die zuständige behör<strong>de</strong> durch rechtsverbindliche<br />

auflage angeordnet hat, dass sie nicht betreten wer<strong>de</strong>n darf. ein DGVmitglied<br />

allein ist nicht berechtigt, einer Fläche <strong>de</strong>n status eines geschützten biotops<br />

zuzuerkennen.<br />

in ausnahmefällen sind Flächen unter Denkmalschutz auch sinngemäß wie ein biotop zu<br />

behan<strong>de</strong>ln, wenn ein behördliches betretungs- und spielverbot vorliegt. in Zweifelsfällen<br />

empfiehlt sich neben einer Klärung bei <strong>de</strong>n zuständigen behör<strong>de</strong>n, welchen status die<br />

fragliche Fläche hat auch ein anruf beim DGV, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r regelkonformen Kennzeichnung<br />

ggf. einen empfehlung geben kann.<br />

biotope dürfen nach ermessen <strong>de</strong>r spielleitung als Wasserhin<strong>de</strong>rnis, seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

o<strong>de</strong>r aus bezeichnet wer<strong>de</strong>n. in ganz seltenen Fällen, in <strong>de</strong>nen das Loch an<strong>de</strong>rs<br />

nicht spielbar wäre, kann ein biotop auch als bo<strong>de</strong>n in ausbesserung gekennzeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n. Diese gravieren<strong>de</strong> erleichterung sollte jedoch nur nach rücksprache mit <strong>de</strong>m<br />

DGV o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m zuständigen LGV dauerhaft angewandt wer<strong>de</strong>n. Voraussetzung <strong>de</strong>r<br />

bezeichnung als Wasserhin<strong>de</strong>rnis bzw. seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis ist dabei, dass es sich<br />

tatsächlich um Wasserhin<strong>de</strong>rnisse gemäß <strong>de</strong>n erklärungen aus <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln han<strong>de</strong>lt.<br />

309


310<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

Geschützte biotope müssen so gekennzeichnet sein, dass die jeweiligen pfähle (weiß,<br />

rot, gelb, blau) mit einer grünen spitze / Kopf versehen wer<strong>de</strong>n. so lässt sich klar erkennen,<br />

dass es sich bei <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Fläche zusätzlich um ein „geschütztes biotop“<br />

han<strong>de</strong>lt, bei <strong>de</strong>m zusätzliche auflagen (wie z. b. betretungsverbot) gelten.<br />

Wichtig: Der Verstoß gegen das behördliche betretungsverbot kann nicht nach <strong>de</strong>n<br />

<strong>Golf</strong>regeln / platzregeln geahn<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn nur ggf. nach <strong>de</strong>r clubsatzung,<br />

wenn die entsprechen<strong>de</strong>n maßnahmen auch in <strong>de</strong>r clubsatzung bzw. <strong>de</strong>r Haus- und<br />

platzordnung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage vorgesehen sind (z. b. spielsperre). allein das verbotene<br />

spielen aus <strong>de</strong>m biotop kann zu sanktionen nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln führen.<br />

12.2.5 Entfernungsmarkierungen<br />

es ist sinnvoll, auf <strong>de</strong>n Fairways bzw. am ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r bahnen entfernungsmarkierungen<br />

zum „Grünanfang“ anzubringen. Hierdurch wird das spiel – vor allem guter spieler<br />

– wesentlich beschleunigt. Die ausgabe von sog. „pin-positions“ (meterangaben für<br />

position <strong>de</strong>r Fahne auf <strong>de</strong>m Grün) an die spieler ist auch nur dann sinnvoll, wenn die<br />

spieler während <strong>de</strong>s spiels die entfernung ihres balls zum Grünanfang auch exakt und<br />

ohne Zeitverzug ermitteln können.<br />

Wer<strong>de</strong>n entfernungsmarkierungen angebracht (kein muss), so sind aber die regelungen<br />

<strong>de</strong>s DGV einzuhalten. Diese sehen vor, dass an par-4- und par-5-Löchern in einer entfernung<br />

von 100 m, 150 m, bei par-5-Löchern auch 200 m vom Grünanfang entwe<strong>de</strong>r<br />

farbige entfernungspunkte im Fairway o<strong>de</strong>r pfähle mit ringen am rand <strong>de</strong>r bahn (semirough<br />

/ rough) gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

100 m = weißer punkt und / o<strong>de</strong>r pfosten mit einem ring,<br />

150 m = roter punkt und / o<strong>de</strong>r pfosten mit zwei ringen,<br />

200 m (nur par 5) = gelber punkt und / o<strong>de</strong>r pfosten mit drei ringen.<br />

es empfiehlt sich, die jeweils gewählte regelung bzgl. entfernungsmarkierungen auch<br />

auf <strong>de</strong>n Zählkarten unter „Hinweisen“ bekannt zu machen.<br />

Die regelmäßige Kontrolle etwaiger vorhan<strong>de</strong>ner entfernungsmarkierungen ist sinnvoll.<br />

bei <strong>de</strong>r auswahl <strong>de</strong>r Farben für pfosten ist dringend darauf zu achten, dass diese nicht<br />

schon eine regeltechnische be<strong>de</strong>utung (z. b. rot, Weiß ...) haben. es empfiehlt sich<br />

Grün, schwarz o<strong>de</strong>r braun. Zusätzliche entfernungsangaben, z. b. auf sprinkler<strong>de</strong>ckeln,<br />

können durchaus sinnvoll sein. Durch entfernungsmarkierungen, die zum anfang (und<br />

nicht zur mitte) <strong>de</strong>s Grüns gemessen wer<strong>de</strong>n, ist es in solchen Fällen möglich, die genaue<br />

Distanz zur Fahne zu bestimmen.<br />

es sollte bekannt gegeben wer<strong>de</strong>n, welche be<strong>de</strong>utung die einzelnen markierungselemente<br />

haben.<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

12.3 PfLEGEMASSnAHMEn WÄHREnD DER WETTSPIELTAGE<br />

12.3.1 Grüns<br />

es sollte eine min<strong>de</strong>stgeschwindigkeit gewährleistet wer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r bälle bei einer<br />

stimpmetermessung auf einem ebenen Grünabschnitt eine strecke von min<strong>de</strong>stens 2,60<br />

in „normalen“ Verbandswettspielen, aber auch 2,80 meter bis über 3,00 meter in Deutschen<br />

meisterschaften und vergleichbaren Wettspielen zurücklegen.<br />

um dies zu erreichen, sollten die Grüns ggf. zweimal geschnitten wer<strong>de</strong>n, und zwar<br />

entwe<strong>de</strong>r nacheinan<strong>de</strong>r in Längs- und Querrichtung o<strong>de</strong>r einmal vor und einmal nach<br />

<strong>de</strong>r turnierrun<strong>de</strong>.<br />

sollte tau auf <strong>de</strong>n Grüns liegen, so sollte er vor <strong>de</strong>m Grünschnei<strong>de</strong>n mit einer speziellen<br />

rute, einem seil o<strong>de</strong>r einem schlauch entfernt wer<strong>de</strong>n.<br />

sollten die Grüns am frühen morgen noch von leichtem Frost o<strong>de</strong>r reif befallen sein,<br />

sollte nicht gemäht wer<strong>de</strong>n. Die rasenpflanzen könnten sonst leicht brechen und für<br />

längere Zeit schä<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n Grüns verursachen. Leichtes beregnen kann das ab- bzw.<br />

auftauen <strong>de</strong>r Grüns beschleunigen.<br />

Wenn auch schwierige Lochpositionen in einem anspruchsvollen Wettspiel angebracht<br />

sein mögen, müssen extreme positionen in schrägungen, auf bo<strong>de</strong>nwellen, an Grünrän<strong>de</strong>rn<br />

und angrenzen<strong>de</strong>n Hin<strong>de</strong>rnissen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Gemäß regel 33-2b <strong>de</strong>r<br />

<strong>Golf</strong>regeln sollten neue Löcher an <strong>de</strong>m tage, an <strong>de</strong>m ein Zählwettspiel beginnt, und im<br />

Übrigen nach ermessen <strong>de</strong>r spielleitung gesetzt wer<strong>de</strong>n, wobei sicherzustellen ist, dass<br />

alle bewerber in einer bestimmten run<strong>de</strong> alle Löcher an gleicher stelle spielen.<br />

ausnahme: ist es unmöglich, ein beschädigtes Loch so wie<strong>de</strong>rherzustellen, dass es <strong>de</strong>r<br />

erklärung „Loch“ entspricht, so darf die spielleitung in naher, gleichartiger Lage ein<br />

neues Loch setzen.<br />

Hinweis: Geht ein und dieselbe run<strong>de</strong> über mehr als einen tag, ist regel 33-2b „anmerkung“<br />

zu beachten.<br />

12.3.2 Abschläge<br />

täglicher schnitt auf möglichst 8 bis 10 mm.<br />

außer <strong>de</strong>n am jeweiligen tage benutzten abschlagsmarkierungen sind alle an<strong>de</strong>ren<br />

möglichst zu entfernen.<br />

12.3.3 fairways<br />

sofern es die bo<strong>de</strong>n- und Witterungsbedingungen zulassen, täglicher schnitt auf eine<br />

sehr niedrige schnitthöhe, möglichst ca. 10 bis 15 mm und vorzugsweise am späten<br />

nachmittag, wenn das Gras trocken ist. Gute spieler bevorzugen eine Lage <strong>de</strong>s balls<br />

311


312<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

auf kurzem Gras, das sich dann auch weniger beim schlag zwischen ball und schlagfläche<br />

legen kann.<br />

12.3.4 Vorgrüns<br />

täglicher schnitt vor startbeginn auf ca. 6 bis 12 mm.<br />

12.3.5 Bunker<br />

tägliche bunkerpflege vor <strong>de</strong>m start; möglichst von Hand mit Harke.<br />

12.4 PLATZIERunG DER ABSCHLAGSMARKIERunGEn<br />

12.4.1 Allgemeines<br />

abschlagsmarkierungen sollten so ausgeglichen gesetzt wer<strong>de</strong>n, dass die effektive spiellänge<br />

<strong>de</strong>s platzes von tag zu tag in etwa gleich bleibt. in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln (regel 11) wird<br />

<strong>de</strong>r abschlag <strong>de</strong>finiert als ein rechteckiger bereich, <strong>de</strong>r zwei schlägerlängen tiefe aufweist<br />

und <strong>de</strong>ssen Front und seiten durch die vor<strong>de</strong>ren äußeren ecken von zwei markierungen<br />

begrenzt sind. aufgrund dieser Definition sollen die abschlagsmarkierungen immer<br />

min<strong>de</strong>stens zwei schlägerlängen vor <strong>de</strong>m hinteren rand <strong>de</strong>s abschlagbereichs liegen.<br />

12.4.2 Positionierung <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen<br />

Witterungsbedingt sollten die abschlagsmarkierungen vor o<strong>de</strong>r hinter <strong>de</strong>n messpunkt<br />

gesetzt wer<strong>de</strong>n, sodass bei nässe das fehlen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r vermin<strong>de</strong>rte ausrollen <strong>de</strong>s balls<br />

durch nach vorne gesetzte abschlagsmarkierungen ausgeglichen wird. bei trockenheit<br />

gilt dies sinngemäß, nur dass die abschlagsmarkierungen dann nach hinten gesetzt wer<strong>de</strong>n<br />

sollten. in bei<strong>de</strong>n Fällen sind die maße von maximal 10 meter vor o<strong>de</strong>r hinter <strong>de</strong>m<br />

messpunkt und maximal 100 meter abweichung auf <strong>de</strong>r gesamten run<strong>de</strong> zu beachten.<br />

auf <strong>de</strong>n par 3 Löchern, bei <strong>de</strong>nen kein ausrollen <strong>de</strong>s abschlags auf <strong>de</strong>m Fairway ausgeglichen<br />

wer<strong>de</strong>n muss, kann man die abschlagsmarkierungen bei nässe nach hinten<br />

setzen und bei trockenheit nach vorne.<br />

12.4.3 Ausrichten <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen<br />

beim setzen <strong>de</strong>r abschlagsmarkierungen sollte beachtet wer<strong>de</strong>n, dass die durch sie<br />

gebil<strong>de</strong>te abschlagslinie stets rechtwinklig zur gedachten spiellinie liegt.<br />

bei normalen bo<strong>de</strong>n- und Witterungsbedingungen sollten die zwei markierungen in<br />

einem abstand von maximal ca. 6 meter stehen; bei schlechten bedingungen und<br />

großer spielerzahl ggf. etwas weiter auseinan<strong>de</strong>r. auf kleinen abschlägen und par 3<br />

Löchern ist es durchaus ausreichend, die abschlagsmarkierungen nur 3 meter auseinan<strong>de</strong>r<br />

zu setzen.<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

12.5 fAHnEnPoSITIonEn<br />

Viele Faktoren spielen bei <strong>de</strong>r auswahl guter Fahnenpositionen eine rolle, wobei es<br />

jedoch das übergeordnete Ziel sein sollte, einen guten schlag zu belohnen und einen<br />

schlechten zu bestrafen. achten sie bitte nach möglichkeit auf die einhaltung aller nachstehend<br />

genannten Gesichtspunkte:<br />

12.5.1<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> be<strong>de</strong>utung kommt neben <strong>de</strong>m Design <strong>de</strong>s Loches, so wie es <strong>de</strong>r architekt<br />

spielen lassen wollte, dabei <strong>de</strong>r Länge <strong>de</strong>s schlages zum Grün zu, sowie <strong>de</strong>r Frage, wie<br />

dieser schlag durch die voraussichtlichen Wetterbedingungen (Wind, regen) und durch<br />

<strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>r Grüns („hält“ es o<strong>de</strong>r nicht?) beeinflusst wird. in diesem Zusammenhang<br />

empfiehlt es sich, eine Wettervorhersage <strong>de</strong>s örtlichen meteorologischen instituts einzuholen<br />

o<strong>de</strong>r im internet einschlägige seiten mit Wetterberichten und Wetterwarnungen zu<br />

beobachten. Wenn regen wahrscheinlich ist, sollten die Löcher nicht an stellen gesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n, wo sich Wasser sammeln könnte.<br />

es muss soviel raum zwischen <strong>de</strong>m Loch und <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rkante <strong>de</strong>s Grüns und <strong>de</strong>r seitlichen<br />

Grünkante bleiben, wie es <strong>de</strong>m gefor<strong>de</strong>rten schlag entspricht. Wenn das Loch z.<br />

b. einen schlag mit einem langen eisen o<strong>de</strong>r einem Holz zum Grün verlangt, sollte das<br />

Loch tiefer im Grün und mit mehr seitenabstand gesteckt wer<strong>de</strong>n, als wenn lediglich ein<br />

kurzer eisen- o<strong>de</strong>r annäherungsschlag verlangt wür<strong>de</strong>.<br />

12.5.2<br />

Das Loch sollte min<strong>de</strong>stens vier schritte von je<strong>de</strong>r Kante <strong>de</strong>s Grüns entfernt sein. Wenn ein<br />

bunker o<strong>de</strong>r Wasserhin<strong>de</strong>rnis dicht an die Kante angrenzt o<strong>de</strong>r wenn die Grünoberfläche<br />

von <strong>de</strong>r Kante zur Grünmitte hin abfällt, sollte <strong>de</strong>r abstand größer sein, insbeson<strong>de</strong>re<br />

wenn <strong>de</strong>r schlag länger ist als ein pitch. Wenn das Grün zum Vorgrün hin stark abschüssig<br />

ist, ist <strong>de</strong>r abstand von vier schritten vom beginn <strong>de</strong>s Gefälles an einzuhalten.<br />

es sollte berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, dass man im Falle eines verhältnismäßig guten schlages,<br />

<strong>de</strong>r das Grün nur knapp verfehlt, eine faire chance für einen „recovery shot“ haben<br />

sollte. an<strong>de</strong>rerseits sind die Folgen eines schlechten o<strong>de</strong>r misslungenen schlages von<br />

je<strong>de</strong>m spieler bei seiner entscheidung, ob er die jeweilige Fahnenposition angreifen<br />

will o<strong>de</strong>r nicht, vorher ins Kalkül zu ziehen. Die Zumutbarkeit einer Fahnenposition wird<br />

letztlich wesentlich vom allgemeinen Leistungsstandard <strong>de</strong>r teilnehmer abhängen.<br />

12.5.3<br />

in einem umkreis von ca. einer schlägerlänge um das Loch herum sollte die oberfläche<br />

<strong>de</strong>s Grüns weitestgehend eben sein. sollte ein Loch in die nähe einer stufe gesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />

ist darauf zu achten, dass das Loch min<strong>de</strong>stens aus einer richtung sicher angespielt<br />

wer<strong>de</strong>n kann. es ist akzeptabel, dass es richtungen gibt, aus <strong>de</strong>nen eine Fahnenposition<br />

313


314<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

nicht angespielt wer<strong>de</strong>n kann. Dies darf jedoch nur selten im Verlauf <strong>de</strong>r run<strong>de</strong> geschehen,<br />

und nur, wenn die spieler anhand von angaben über die Fahnenposition ihr spiel<br />

auf <strong>de</strong>m betreffen<strong>de</strong>n Loch entsprechend ausrichten können. Falls es das profil <strong>de</strong>s Grüns<br />

unvermeidlich macht, das Loch in eine Hanglage zu platzieren, ist das Loch vertikal zu<br />

stechen, nicht parallel zum Hang. ein spieler, <strong>de</strong>r von oberhalb <strong>de</strong>s Loches puttet, sollte<br />

in <strong>de</strong>r Lage sein, <strong>de</strong>n ball in unmittelbarer Lochnähe zum Halten zu bringen.<br />

12.5.4<br />

Der Zustand <strong>de</strong>r rasen<strong>de</strong>cke in <strong>de</strong>r umgebung <strong>de</strong>r vorgesehenen Lochposition ist zu<br />

beachten. Die nähe ehemaliger Lochpfropfen, die noch nicht vollständig verheilt sind,<br />

o<strong>de</strong>r sonstiger schadhafter rasenstellen muss möglichst vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

12.5.5<br />

Die Lochpositionen sollten ausgewogen verteilt sein (links / rechts, mitte / vorne / hinten),<br />

um nicht einzelne spieler aufgrund bestimmter schläge (Draw / Fa<strong>de</strong>) zu benachteiligen<br />

o<strong>de</strong>r zu bevorzugen.<br />

12.5.6<br />

bei einem mehrtägigen turnier sollte <strong>de</strong>r schwierigkeitsgrad <strong>de</strong>s platzes von einem tag<br />

zum an<strong>de</strong>ren nicht nennenswert verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Der platz sollte nicht von run<strong>de</strong> zu<br />

run<strong>de</strong> wesentlich schwieriger gemacht wer<strong>de</strong>n – ausgeglichenheit ist das Ziel. eine<br />

geeignete Form täglicher ausgewogenheit ist z. b. die auswahl von je sechs schweren,<br />

sechs mäßig schweren und sechs relativ einfachen Fahnenpositionen. extrem schwere,<br />

unfaire positionen sind in je<strong>de</strong>m Fall zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

bei einer meisterschaft (z. b. über 72 Löcher) sollten die besten vier Fahnenpositionen<br />

je<strong>de</strong>s Grüns schon einige Zeit vor <strong>de</strong>m Wettspiel ausgesucht und nach schwierigkeit von<br />

eins bis vier in eine skizze eingetragen wer<strong>de</strong>n. Dies erleichtert dann die auswahl für<br />

die vier run<strong>de</strong>n bzgl. ausgewogenheit.<br />

12.5.7<br />

Während <strong>de</strong>r Übungstage vor einem turnier sollten die Löcher nach möglichkeit an stellen<br />

platziert wer<strong>de</strong>n, die während <strong>de</strong>s turniers nicht benutzt wer<strong>de</strong>n. bei großer Feuchtigkeit<br />

sollten die Löcher für die Übungsrun<strong>de</strong> möglichst an <strong>de</strong>n rän<strong>de</strong>rn gesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />

um an<strong>de</strong>re teile <strong>de</strong>s Grüns stärker zu schonen (schä<strong>de</strong>n durch hohe trittbelastung).<br />

12.5.8<br />

im Lochspiel darf die Lochposition, falls erfor<strong>de</strong>rlich, während <strong>de</strong>r run<strong>de</strong> geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n,<br />

vorausgesetzt, dass alle spieler eines bestimmten matchs dasselbe Loch anspielen.<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

im Zählspiel verlangt regel 33-2b, dass alle bewerber während <strong>de</strong>rselben run<strong>de</strong> alle<br />

Löcher in <strong>de</strong>nselben positionen spielen. ausnahme: z. b. wegen großer teilnehmerzahl<br />

geht eine run<strong>de</strong> über mehr als einen tag. Dann kann das Loch am zweiten tag in einer<br />

neuen position stehen, die jedoch vergleichbar zu <strong>de</strong>r position am Vortag sein sollte.<br />

bei einem spiel über 36 Löcher an einem tag wird man ggf. für die zweite run<strong>de</strong> die<br />

Lochpositionen versetzen. in diesem Falle sollten alle spieler vor beginn <strong>de</strong>r zweiten<br />

run<strong>de</strong> hierüber informiert wer<strong>de</strong>n.<br />

12.5.9<br />

Der Greenkeeper, <strong>de</strong>r die Löcher sticht, sollte darauf achten, dass die <strong>Golf</strong>regeln eingehalten<br />

wer<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re, dass <strong>de</strong>r Locheinsatz in seinem äußeren Durchmesser<br />

nicht mehr als 10,8 cm misst und dass <strong>de</strong>r einsatz nach möglichkeit min<strong>de</strong>stens 2,5 cm<br />

unter die Grünoberfläche eingelassen wird. sobald <strong>de</strong>r einsatz hineingesteckt wur<strong>de</strong>,<br />

sollte <strong>de</strong>r Greenkeeper ein brett o<strong>de</strong>r einen ähnlichen flachen Gegenstand über das Loch<br />

und seine umgebung legen und dann fest mit seinen Füßen hinunterdrücken. Dies festigt<br />

die Lochkanten und beseitigt einen eventuellen Lochkegel (das leicht hochgezogene profil<br />

<strong>de</strong>r umgebung <strong>de</strong>s Loches, das beim Herausziehen <strong>de</strong>s Locheisens entstehen kann).<br />

evtl. sollte die Lochkante mit einer schere nachbearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

alte Lochpfropfen müssen sehr sorgfältig eingesetzt und geglättet wer<strong>de</strong>n, um eine<br />

leichte Vertiefung o<strong>de</strong>r erhöhung (Gefahr <strong>de</strong>r skalpierung) zu vermei<strong>de</strong>n und um das<br />

spiel nicht zu beeinträchtigen.<br />

unzulässig sind sog. „Lochringe“, (dünne Kunststoffringe, die über <strong>de</strong>m eigentlichen<br />

einsatz <strong>de</strong>n rand schonen sollen), da bei Verwendung dieser teile das Loch nicht mehr<br />

<strong>de</strong>r erklärung „Loch“ in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln entspricht..<br />

12.5.10<br />

Die angaben zu <strong>de</strong>n positionen <strong>de</strong>r Löcher auf <strong>de</strong>n Grüns sollten unter nennung <strong>de</strong>s<br />

abstan<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r schritten vom vor<strong>de</strong>ren und <strong>de</strong>m nächsten seitlichen Grünrand in Höhe<br />

<strong>de</strong>s Lochs vor <strong>de</strong>m start an die Wettspielteilnehmer verteilt wer<strong>de</strong>n (sog. blätter „pinpositions“<br />

o<strong>de</strong>r „Fahnenpositionen“).<br />

Die häufig gebrauchten skizzen, auf <strong>de</strong>nen Grüns in sektoren aufgeteilt wer<strong>de</strong>n und<br />

zu <strong>de</strong>nen die spieler vor beginn <strong>de</strong>r run<strong>de</strong> <strong>de</strong>n an diesem tag ausgewählten sektor<br />

erfahren, sind als anhaltspunkt bei einem blin<strong>de</strong>n Grünanspiel nützlich, ersetzen jedoch<br />

keine angaben von Fahnenpositionen in schritten.<br />

12.5.11 flaggenstöcke und -tücher<br />

bei <strong>de</strong>r auswahl <strong>de</strong>r Flaggenstöcke und -tücher eines <strong>Golf</strong>platzes sollte die umgebung<br />

315


316<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Da <strong>de</strong>r Flaggenstock die Lage <strong>de</strong>s Lochs anzeigt, soll dieser<br />

möglichst gut sichtbar sein. Wichtig ist, dass sich vor allem das untere en<strong>de</strong> gut von<br />

<strong>de</strong>m Gras <strong>de</strong>s Grüns abhebt, damit <strong>de</strong>r spieler aus größerer entfernung sehen kann, wo<br />

das Loch sich befin<strong>de</strong>t. bei sehr hellem Gras bzw. Licht ist es <strong>de</strong>shalb angebracht, die<br />

unteren 50 cm <strong>de</strong>s Flaggenstocks schwarz zu bekleben, um <strong>de</strong>n Kontrast zu erhöhen.<br />

auf dunklem Gras bzw. Hintergrund dagegen kann auch ein vollständig gelber o<strong>de</strong>r<br />

weißer Flaggenstock eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Gleiches gilt für die Flaggentücher. auf plätzen ohne höheren bewuchs hinter <strong>de</strong>m<br />

Grün o<strong>de</strong>r auf Grüns, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r spieler <strong>de</strong>n Flaggenstock oft gegen <strong>de</strong>n Himmel<br />

betrachtet, kann ein dunkles tuch verwandt wer<strong>de</strong>n (blau, rot). muss <strong>de</strong>r spieler jedoch<br />

<strong>de</strong>n Flaggenstock gegen einen Hintergrund wahrnehmen, <strong>de</strong>r aus büschen, Waldrand<br />

o. ä. besteht, so empfiehlt sich dringend ein helles Flaggentuch.<br />

Abschnitt 13.<br />

Verschie<strong>de</strong>nes<br />

Verschie<strong>de</strong>nes<br />

13.1 ALTERSKLASSEn<br />

soweit aus Wettspielbedingungen / ausschreibungen keine an<strong>de</strong>ren altersklassen hervorgehen,<br />

empfiehlt <strong>de</strong>r DGV folgen<strong>de</strong> einteilung:<br />

13.1.1 Jugendliche<br />

als Jugendliche gelten spielerinnen und spieler, die am 1. Januar <strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahrs<br />

noch nicht 18 Jahre alt waren.<br />

13.1.2 Juniorinnen, Junioren<br />

als Juniorinnen bzw. Junioren gelten spielerinnen und spieler, die am 1. Januar <strong>de</strong>s<br />

Kalen<strong>de</strong>rjahrs noch nicht 21 Jahre alt waren.<br />

13.1.3 Jungseniorinnen, Jungsenioren („Mid Amateurs“)<br />

stichtag für <strong>de</strong>n beginn <strong>de</strong>s Jungseniorinnen- bzw. Jungseniorenalters ist <strong>de</strong>r beginn<br />

<strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahrs, in <strong>de</strong>m Damen das 30. und Herren das 35. Lebensjahr vollen<strong>de</strong>n.<br />

13.1.4 Seniorinnen, Senioren<br />

stichtag für <strong>de</strong>n beginn <strong>de</strong>s seniorinnen- bzw. seniorenalters ist <strong>de</strong>r beginn <strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahrs,<br />

in <strong>de</strong>m Damen das 50. und Herren das 55. Lebensjahr vollen<strong>de</strong>n.<br />

13.2 As (Hole-in-one)<br />

Die begriffe „as“ bzw. „Hole-in-one“ sind nicht <strong>de</strong>finiert. unbescha<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r bestimmungsfreiheit<br />

von Veranstaltern und sponsoren bei <strong>de</strong>r aussetzung zulässiger preise<br />

sollte jedoch auf ehrentafeln von DGV-mitglie<strong>de</strong>rn ein as (Hole-in-one) nur verzeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn es vom abschlag zum Grün <strong>de</strong>s vermessenen Lochs erzielt wor<strong>de</strong>n ist.<br />

13.3 PLATZREKoRD<br />

Der begriff „platzrekord“ ist ebenfalls nicht <strong>de</strong>finiert, jedoch wird allgemein darunter<br />

verstan<strong>de</strong>n, dass nur Wettspielergebnisse in Zählwettspielen von vermessenen abschlägen<br />

(ggf. hinteren abschlägen) mit Löchern auf vermessenen Grüns gewertet wer<strong>de</strong>n.<br />

es ist <strong>de</strong>nkbar, dass es von verschie<strong>de</strong>nen abschlägen (weiß, gelb) verschie<strong>de</strong>ne<br />

platzrekor<strong>de</strong> gibt.<br />

Wird nach einem umbau ein signifikant an<strong>de</strong>rer platz gespielt, so wird ab dann ein<br />

neuer platzrekord gerechnet. Die alten platzrekor<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n dadurch nicht hinfällig, da<br />

sie bis zu diesem Zeitpunkt die jeweilige bestleistung darstellen.<br />

ein platzrekord sollte nur aus einem Zählspiel gewertet wer<strong>de</strong>n, nicht aus stableford-<br />

317


318<br />

Verschie<strong>de</strong>nes<br />

Wettspielen o<strong>de</strong>r in spielen Gegen par, da in diesen an<strong>de</strong>ren spielen die taktik nicht auf<br />

das erzielen einer Gesamtschlagzahl ausgerichtet ist (vgl. hierzu die „Decision“ misc.1<br />

in <strong>de</strong>n entscheidungen zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln). auch ein ergebnis, das mit „besserlegen“<br />

erzielt wur<strong>de</strong>, sollte nicht als platzrekord anerkannt wer<strong>de</strong>n.<br />

13.4 Regelanfragen / Anfragen zum DGV-Vorgabensystem<br />

War nicht nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln gespielt wor<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r fand das spiel nicht auf Grundlage<br />

<strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems statt, trifft <strong>de</strong>r DGV keine entscheidung. ansonsten gilt:<br />

Regelanfragen:<br />

13.4.1<br />

Der regel- und amateurstatut-ausschuss ist das entscheidungsgremium bei regelanfragen<br />

(<strong>Golf</strong>regeln / platzregeln), das dann eingeschaltet wird, wenn keine entscheidung<br />

vor ort durch die zuständige spielleitung möglich ist o<strong>de</strong>r wenn im nachhinein streitigkeiten<br />

über die richtigkeit <strong>de</strong>r getroffenen entscheidung aufgetreten sind (regel 34-3<br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln). Daneben gibt <strong>de</strong>r regel- und amateurstatut-ausschuss im einzelfall<br />

auskünfte zu allgemeinen regelfragen, wenn diese durch spielleitungen von DGV-mitglie<strong>de</strong>rn<br />

o<strong>de</strong>r von Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong>n an die DGV-Geschäftsstelle gerichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

13.4.2<br />

Die anfragen sind schriftlich an die DGV-Geschäftsstelle zu richten, die sie an <strong>de</strong>n regelausschuss<br />

weiterleitet und auch für die rückantwort an <strong>de</strong>n Fragesteller sorgt.<br />

13.4.3<br />

Gemäß regel 34-3 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln wer<strong>de</strong>n nur anfragen <strong>de</strong>r spielleitungen von mitglie<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>s DGV beantwortet. anfragen von einzelpersonen müssen über das zuständige<br />

DGV-mitglied eingereicht wer<strong>de</strong>n bzw. bedürfen einer bestätigung <strong>de</strong>r sachlichen richtigkeit<br />

durch das DGV-mitglied. Die regelanfragen müssen <strong>de</strong>n anfragegegenstand (d.<br />

h. <strong>de</strong>n sachverhalt) klar, präzise und umfassend beschreiben.<br />

13.4.4<br />

Der eingang <strong>de</strong>r anfragen wird von <strong>de</strong>r DGV-Geschäftsstelle umgehend schriftlich<br />

bestätigt, falls eine längere bearbeitungszeit zu erwarten ist. entspricht die anfrage<br />

offensichtlich nicht <strong>de</strong>n Vorschriften nach regel 34-3 o<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r anfragegegenstand<br />

unklar, so erfolgt gleichzeitig ein Hinweis auf <strong>de</strong>n mangel.<br />

13.4.5<br />

Die anfragen wer<strong>de</strong>n im allgemeinen innerhalb weniger tage beantwortet. nur schriftliche<br />

entscheidungen <strong>de</strong>s regel- und amateurstatut-ausschusses haben Gültigkeit.<br />

Verschie<strong>de</strong>nes<br />

Anfragen zum DGV-Vorgabensystem:<br />

Die zum Vorgabensystem ergangenen und für mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DGV verbindlichen regularien<br />

sind im DGV-Vorgabensystem veröffentlicht. Die meisten Fragen zu diesen themengebieten<br />

lassen sich durch sorgfältige Lektüre <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n abschnitte lösen.<br />

bestehen trotz sorgfältiger Lektüre <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems und <strong>de</strong>s spiel- und Wettspielhandbuchs<br />

Zweifel, kann sich je<strong>de</strong>s mitglied an <strong>de</strong>n DGV mit <strong>de</strong>r bitte um eine<br />

verbindliche auskunft wen<strong>de</strong>n. anfragen sind an die DGV-Geschäftsstelle, „recht und<br />

regularien“ zu richten. Diese leitet die anfrage an <strong>de</strong>n Vorgaben- und course-ratingausschuss<br />

zur beantwortung weiter.<br />

Die anfragen wer<strong>de</strong>n im allgemeinen innerhalb weniger tage beantwortet. nur schriftliche<br />

entscheidungen <strong>de</strong>s Vorgaben- und course-rating-ausschusses haben Gültigkeit.<br />

13.5 Schematische Darstellung eines K.o-Lochspiels bei 64er-feld (Muster!)<br />

64 spieler 32 spieler 16 spieler 8 spieler 4 spieler<br />

1 – 64 1<br />

32 – 33 32 1<br />

16 – 49 16 1<br />

17 – 48 17 16 1<br />

8 – 57 8<br />

25 – 40 25 4<br />

9 – 56 9 8<br />

24 – 41 24 13<br />

4 – 61 4<br />

29 – 36 29 8<br />

13 – 52 13<br />

20 – 45 20 9 5<br />

5 – 60 5<br />

28 – 37 28 5 4<br />

12 – 53 12<br />

319


320<br />

Verschie<strong>de</strong>nes<br />

21 – 44 21 12 4<br />

2 – 63 2<br />

31 – 34 31 2<br />

15 – 50 15 2<br />

18 – 47 18 15<br />

7 – 58 7 2<br />

26 – 39 26 3<br />

10 – 55 10 7<br />

23 – 42 23 14<br />

3 – 62 3<br />

30 – 35 30 7<br />

14 – 51 14 3<br />

19 – 46 19 10<br />

6 – 59 6 3<br />

27 – 38 27 6<br />

11 – 54 11 6<br />

22 – 43 22 11<br />

Register<br />

A<br />

Abkürzen <strong>de</strong>r regulären <strong>Golf</strong>run<strong>de</strong><br />

Absan<strong>de</strong>n aufgeweichter flächen<br />

Abschläge<br />

abschlag im sinne <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

abschlagsbauwerk<br />

Zählspielabschlag<br />

Abschlagsmarkierungen<br />

Abspielen vom 10. Abschlag<br />

Abspielzeiten<br />

Aerifizieren<br />

Aggregat-Zählspiel<br />

Altersklassen<br />

Amateurstatut<br />

Höchstgrenze für <strong>de</strong>n Wert von preisen und preisgutscheinen<br />

Än<strong>de</strong>rungen an einem vermessenen Platz<br />

Hinweise<br />

Vorübergehen<strong>de</strong> bewertung<br />

Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt<br />

Art <strong>de</strong>r Vorgabe<br />

As (Hole-in-one)<br />

Aus<br />

Ausflächen<br />

Ausgrenzen<br />

Auslosung<br />

Auslosung von K.o.-Wettspielen<br />

Ausrollen<br />

Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong><br />

Ausschreibung<br />

für extra Day scores<br />

für vorgabenwirksame Wettspiele<br />

Aussetzung <strong>de</strong>s Spiels wegen Gefahr<br />

Auswahlspiel (Eclectic) lochweise<br />

B<br />

Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

Behin<strong>de</strong>rtengolfregeln<br />

Register<br />

321


322<br />

Register<br />

Bekleidung<br />

Belehrung bei Mannschaftswettspielen<br />

Benutzung von Carts<br />

Beobachter<br />

Beseitigung von unebenheiten<br />

Besserlegen<br />

Bewässerung<br />

Biotop<br />

disziplinarrechtliche regelungen<br />

strafe nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln<br />

Blitzgefahr<br />

Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung<br />

bezeichnen<br />

Bogey Rating<br />

Bogey-Spieler<br />

Brutto vor netto<br />

Bunker<br />

C<br />

Cart<br />

Chapman-Zählspiel<br />

Clubmeisterschaften<br />

empfehlung zur terminierung<br />

Clubvorgabe<br />

erste für Kin<strong>de</strong>r<br />

spieler erhält erstmals clubvorgabe,<br />

wenn platzerlaubnis<br />

Course Rating<br />

archivierung <strong>de</strong>r bewertungsunterlagen<br />

ausgeglichene platzierung <strong>de</strong>r abschlagsmarkierungen<br />

Hinweise<br />

offenlegung <strong>de</strong>r platzbewertung<br />

platzbewertung<br />

platzschwierigkeit konstant halten<br />

Überprüfung<br />

Verän<strong>de</strong>rungen am platz<br />

Vorübergehen<strong>de</strong> bewertung<br />

Course-Rating- und Slope-Werte<br />

provisorische<br />

Course-Rating-Wert<br />

Formeln<br />

Cut<br />

D<br />

Damenabschlag<br />

Datenschutz<br />

Decisions<br />

DGV-Intranet<br />

DGV-Mitglied<br />

ausrichtung vorgabenwirksamer Wettspiele<br />

registrierung von extra Day scores<br />

DGV-Platzreife<br />

Disqualifikation<br />

Dogleg<br />

Fairway-Knickpunkt<br />

Doping<br />

Doppelpreisausschluss<br />

Doppelwertungen<br />

Dreiball-Lochspiel gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Regel 30<br />

Dreier gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Regel 29<br />

Dreier gemäß Regel 29-1 und 3<br />

Dreier- und Dreiball-Spiele<br />

Durchspielen<br />

E<br />

EGA<br />

EGA Handicap System<br />

Ehepaarvierer<br />

Einfä<strong>de</strong>ln<br />

auf plätzen mit weniger als 18 Löchern<br />

Einzel bzw. Zweier<br />

Einzel Gegen Par<br />

Einzel nach Stableford<br />

Elektronische Kommunikationsmittel<br />

Entfernungsmarkierungen<br />

ergebnisliste<br />

ergebnisse<br />

auswertung<br />

Register<br />

323


324<br />

Register<br />

bekanntgabe<br />

Feststellung<br />

Erschwernisfaktoren<br />

f<br />

fahnenpositionen<br />

fairways<br />

frist <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

G<br />

<strong>Golf</strong>carts<br />

<strong>Golf</strong>gruppen<br />

Leiter von<br />

<strong>Golf</strong>regeln<br />

abän<strong>de</strong>rung durch platzregeln<br />

<strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

Grüns<br />

H<br />

Handy<br />

Heimatclub<br />

Wechsel im rahmen <strong>de</strong>utscher mannschaftsmeisterschaften<br />

Herrenabschlag<br />

Hilfsmittel<br />

Höchstvorgabe<br />

für Gäste<br />

Überschreiten<br />

Höchstzahl <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

Höhe über Meeresspiegel<br />

Höhenunterschie<strong>de</strong><br />

Hole-in-one<br />

Hun<strong>de</strong><br />

I<br />

Intranet<br />

einsatz im spielbetrieb<br />

nachweis <strong>de</strong>r aktuellen DGV-Vorgabe<br />

Übermittlung <strong>de</strong>r ergebnisse<br />

J<br />

Jahresspielplan<br />

Erstellen von<br />

K<br />

K.o.-Lochspiel<br />

schematische Darstellung<br />

K.o.-Wettspiele<br />

auslosung von<br />

Kanonenstart<br />

Kartenstechen<br />

Kennzeichnungen<br />

<strong>de</strong>r aktualität von Vorgaben<br />

Kennzeichnungsmaterial<br />

Kin<strong>de</strong>rgolfabzeichen<br />

L<br />

Ladies Captain<br />

Längenbewertung<br />

Formeln<br />

Langsames Spiel<br />

Liste <strong>de</strong>r zugelassenen <strong>Golf</strong>bälle<br />

Löcher<br />

Lochpositionen<br />

Lochspiele<br />

Lochspieltermine<br />

nichteinigung über<br />

Lochspielwettbewerb<br />

über einen gewissen Zeitraum<br />

Longest Drive<br />

M<br />

Mehrfachpreisausschluss<br />

Mehrrun<strong>de</strong>n-Wettspiel<br />

Mel<strong>de</strong>schluss<br />

Meldungen<br />

Mens Captain<br />

Messpunkt<br />

anordnung an <strong>de</strong>n abschlägen<br />

Register<br />

325


326<br />

Register<br />

Messverfahren<br />

Min<strong>de</strong>stzahl <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

Musterausschreibung<br />

n<br />

nachmeldungen<br />

nachputten<br />

nearest to the Pin<br />

nenngeld<br />

neue Löcher<br />

nicht angetreten<br />

nicht-Vorgabeninstanz<br />

als Veranstalter eines Wettspiels<br />

o<br />

offenlegung <strong>de</strong>r Platzbewertung<br />

P<br />

Par<br />

Hinweise<br />

Länge<br />

Pargrenzen<br />

abweichungen<br />

Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für Wettspiele<br />

Fahnenpositionen<br />

pflegemaßnahmen während <strong>de</strong>r Wettspieltage<br />

platzierung <strong>de</strong>r abschlagsmarkierungen<br />

Vorbereitung <strong>de</strong>s platzes<br />

Pfosten<br />

entfernungsangaben<br />

Pin-Position<br />

Platz<br />

bespielbarkeit<br />

durch straße geteilt<br />

Platz- und <strong>Golf</strong>regeln<br />

Zusammenhang<br />

Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

Festlegung<br />

Plätze mit weniger als 18 Löchern<br />

abwicklung<br />

Platzerlaubnis<br />

allgemeines<br />

min<strong>de</strong>stinhalt<br />

regelung für Kin<strong>de</strong>r<br />

Platzregeln<br />

abän<strong>de</strong>rn<br />

erstellen von<br />

falsche<br />

Zusammenhang von platz- und <strong>Golf</strong>regeln<br />

Platzrekord<br />

Platzrichter<br />

als mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r spielleitung<br />

aufgaben und Verhalten<br />

ausstattung und ausrüstung<br />

Hauptaufgaben<br />

regelentscheidungen<br />

Platzsperre<br />

Platzvorbereitung<br />

„Plus“-Vorgabe<br />

Preise<br />

Weitergabe<br />

Pro-Am-Wettspiel<br />

Vorgabenwirksamkeit<br />

Prüfung über <strong>Golf</strong>regeln (Etikette)<br />

inhalt<br />

Pufferzone<br />

stammvorgabe unverän<strong>de</strong>rt<br />

Q<br />

Qualifikation<br />

Qualifikationswettspiele<br />

R<br />

Rabbit<br />

Rahmenausschreibung<br />

Rasten<br />

Rechte für Jungen<br />

Rechte und Pflichten <strong>de</strong>r LGV<br />

Register<br />

327


328<br />

Register<br />

Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s DGV<br />

Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s DGV-Mitglieds<br />

Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Spielers<br />

Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses<br />

Regelanfragen<br />

Regelausschuss<br />

Regelentscheidungen<br />

Regelkundige Personen<br />

Run<strong>de</strong><br />

nach entscheidung <strong>de</strong>r spielleitung abgebrochene<br />

S<br />

Schnittfrequenz und Schnitthöhe<br />

Schonflächen auf <strong>de</strong>m Platz<br />

Schwierigkeitsgra<strong>de</strong><br />

von spielbahnen bei Vorgabenverteilung<br />

Scratch-Spieler<br />

Seitliche Wasserhin<strong>de</strong>rnisse<br />

bezeichnen<br />

Grenzen von<br />

Semiroughs und Roughs<br />

Setzen<br />

Siegerehrung<br />

Slope Rating<br />

Slope-Rating-Wert<br />

Formeln<br />

Slope-Wert (Slope)<br />

Son<strong>de</strong>rpreise<br />

Son<strong>de</strong>rwertungen<br />

Sperrung von DGV-Vorgaben<br />

Spielausschuss<br />

Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen spielbetriebs<br />

Spielbetrieb<br />

Spieler<br />

alle vorgabenwirksamen ergebnisse<br />

mel<strong>de</strong>n<br />

benennt Heimatverein<br />

rechte und pflichten<br />

wechselt seinen Heimatclub<br />

Spielformen<br />

aggregat-Zählspiel<br />

auswahlspiel (eclectic) lochweise<br />

chapman-Zählspiel<br />

Dreiball-Lochspiel gemäß erklärung<br />

„parteien im Lochspiel“ und regel 30<br />

Dreier gemäß erklärung „parteien im<br />

Lochspiel“ und regel 29<br />

Dreier gemäß regel 29-1 und 3<br />

Dreier- und Dreiball-spiele<br />

einzel bzw. Zweier<br />

einzel Gegen par<br />

einzel nach stableford<br />

Lochspiele<br />

Vierball gemäß erklärung „parteien im Lochspiel“ und regel 30<br />

Vierball „bester ball und aggregat“ mit punktwertung<br />

Vierball „bester / schlechtester ball“ mit punktwertung<br />

Vierball-Zählspiel gemäß regel 31<br />

Vierer<br />

Vierer gemäß erklärung „parteien im<br />

Lochspiel“ und regel 29-2<br />

Vierer Zählspiel mit auswahltreibschlag<br />

Vierer-Zählspiel gemäß regel 29-1 und 3.<br />

Zählspiel-einzel<br />

Zählspiele<br />

Spielführer<br />

Spielgeschwindigkeit<br />

Hinweise<br />

Spiellänge<br />

effektive<br />

Spielleitung<br />

aufgaben<br />

Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

Spielordnung<br />

allgemeine<br />

erstellen von<br />

Spieltage<br />

Spieltempo<br />

Spielvorgabe<br />

Register<br />

329


330<br />

Register<br />

nicht auf Grundlage <strong>de</strong>s eGa Handicap systems gespielt<br />

spielvorgabentabelle<br />

Spielvorgabentabelle<br />

Squeezes<br />

Stableford<br />

Stammvorgabe<br />

erfolgreiche teilnahme an einer prüfung<br />

über die <strong>Golf</strong>regeln<br />

erste wird wie folgt berechnet<br />

erstmaliges erlangen<br />

Herabsetzung<br />

Heraufsetzung<br />

höchste<br />

umrechnung höchste DGV--stammvorgabe<br />

bzw. clubvorgabe<br />

Verlust bei en<strong>de</strong> von mitgliedschaft o<strong>de</strong>r amateurstatus<br />

Starter<br />

Startliste<br />

erstellen <strong>de</strong>r<br />

Stechen<br />

Stimpmeter<br />

T<br />

Teilnehmer<br />

Termin <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

Tiger and Rabbit<br />

Topdressing mit Pflegesand<br />

u<br />

Üben<br />

Überprüfung von DGV-Vorgaben<br />

Hinweise<br />

Übungsflächen<br />

unangemessene Verzögerung<br />

uSGA<br />

uSGA Course Rating System<br />

V<br />

Verän<strong>de</strong>rungen an einem vermessenen Platz<br />

bleiben<strong>de</strong><br />

Hinweise<br />

Verbandsordnungen<br />

Grundlage <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

Verbandswettspiele<br />

Verbindlichkeit <strong>de</strong>r Verbandsordnungen<br />

Verlust von DGV-Vorgaben<br />

Vermarkungsplatten<br />

Vermessung<br />

anleitung<br />

art<br />

Hinweise<br />

Vermessungsprotokoll<br />

DGV-course-rating<br />

Vertikalschnitt<br />

Vertikutieren<br />

Vierball gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Regel 30<br />

Vierball „bester Ball und Aggregat“ mit Punktwertung<br />

Vierball „bester / schlechtester Ball“ mit Punktwertung<br />

Vierball-Zählspiel gemäß Regel 31<br />

Vierer<br />

Vierer gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Regel 29-2<br />

Vierer Zählspiel mit Auswahltreibschlag<br />

Vierer-Zählspiel gemäß Regel 29-1 und 3<br />

Vorgabe<br />

auf <strong>de</strong>m DGV-ausweis<br />

bei mehrrun<strong>de</strong>n-Wettspielen<br />

Herauf- bzw. Herabsetzungen <strong>de</strong>r DGV-Vorgabe durch <strong>de</strong>n Vorgabenausschuss<br />

sperre<br />

Wie<strong>de</strong>rzuerkennung<br />

erlangung einer DGV-stammvorgabe<br />

Vorgabe und Vorgabenwirksamkeit<br />

Vorgaben<br />

Än<strong>de</strong>rungen<br />

regelmäßige Überprüfung<br />

sperrung<br />

Verlust<br />

Vorgaben- und Course-Rating-Ausschuss <strong>de</strong>s DGV<br />

Register<br />

331


332<br />

Register<br />

Vorgaben-Informations-System (VIS)<br />

Vorgabenän<strong>de</strong>rung<br />

bei unmittelbar aufeinan<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Wettspielen<br />

Vorgabenschlag<br />

Vorgabenausschuss<br />

begrün<strong>de</strong>te Überzeugung, dass stammvorgabe bzw. clubvorgabe zu hoch<br />

begrün<strong>de</strong>te Überzeugung, dass stammvorgabe zu niedrig<br />

im DGV-mitglied<br />

laufen<strong>de</strong>r Überblick über die DGV-Vorgaben aller Heimatclubmitglie<strong>de</strong>r<br />

rechte und pflichten<br />

regelmäßige Überprüfung von DGV-Vorgaben<br />

zum Jahresen<strong>de</strong> stammvorgaben bzw. clubvorgaben überprüfen<br />

Vorgabenberechnung<br />

Hinweise<br />

nach stableford<br />

spielform „Gegen par“<br />

stableford-nettopunkte<br />

Vorgabeninstanz<br />

Vorgabenschläge<br />

zur ermittlung <strong>de</strong>r stableford-nettopunkte<br />

Vorgabenstammblatt<br />

für spielberechtigte Heimatclubmitglie<strong>de</strong>r<br />

nachweis <strong>de</strong>r aktuellen DGV-Vorgabe<br />

notwendiger inhalt<br />

Vorgabensystem<br />

anwendung und auslegung<br />

bestandteil <strong>de</strong>r satzung <strong>de</strong>s DGV<br />

erläuterungen<br />

Handhabung überprüfen<br />

Überwachung <strong>de</strong>r anwendung<br />

Verstöße<br />

Verstöße <strong>de</strong>s DGV-mitglieds<br />

Vorgabenverteilung<br />

Verteilung <strong>de</strong>r schwierigkeitsgra<strong>de</strong><br />

Vorgabenwirksame Bedingungen<br />

Vorgabenwirksame Ergebnisse<br />

Hinweise<br />

Vorgabenwirksame Wettspiele Dritter<br />

Vorgabenwirksames Wettspiel<br />

Vorgabenzuteilung<br />

einzel Gegen par nach regel 32-1a<br />

einzel nach stableford nach regel 32-1b<br />

einzel-Zählspiel nach regel 3-1<br />

Ganzer, bzw. 3/4 <strong>de</strong>s unterschieds<br />

spielvorgabe auf die Löcher verteilt<br />

spielvorgabe für die run<strong>de</strong><br />

Vorgrüns<br />

Vorherrschen<strong>de</strong>r Wind<br />

Vorrecht auf <strong>de</strong>m Platz<br />

Vorsorge gegen Pfützen<br />

W<br />

Wan<strong>de</strong>r- und Herausfor<strong>de</strong>rungspreise<br />

Warteliste<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnisse<br />

Grenzen von<br />

Wechsel <strong>de</strong>s Heimatclubs<br />

Wettspiel<br />

als „nicht vorgabenwirksam“ <strong>de</strong>klarieren<br />

Wettspiel von organisation, die nicht<br />

Vorgabeninstanz ist<br />

Vorgabenwirksamkeit<br />

Wettspielausschreibung<br />

min<strong>de</strong>stinhalt<br />

musterausschreibung<br />

Wettspielordnung / Rahmenausschreibung<br />

erstellen von<br />

Hinweis auf<br />

Wie<strong>de</strong>rzuerkennung einer DGV-Vorgabe<br />

Hinweise<br />

x<br />

„x-out“-Bälle<br />

Z<br />

Zähler<br />

Zählerbestimmung<br />

Zählkarten<br />

Register<br />

333


334<br />

Register<br />

Vorbereitung <strong>de</strong>r<br />

Zählspiel-Einzel<br />

Zählspielabschlag<br />

Zählspiele<br />

Zusammenstellung <strong>de</strong>r Spielergruppen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!