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Bis acht Uhr morgens haben die meisten<br />
Tiere ihre Eier gelegt. «Nicht jedes<br />
Huhn legt ein Ei. Maximal 95 % der<br />
Herde legen ein Ei pro Tag», so Markus<br />
Alpiger. Und diese Höchstleistung erzielt<br />
eine Herde in der 24. bis 26. Lebenswoche<br />
der Hühner. Danach sinkt<br />
die Quote wieder langsam ab. 88 %<br />
seien aber das Minimum, so der gebürtige<br />
Toggenburger.<br />
Wir betreten die 2010 erbaute Anlage.<br />
Im Vorraum steht Anita Alpiger und<br />
nimmt die Eier, welche das Förderband<br />
eingesammelt hat, zur Reinigung entgegen.<br />
Von Hand schleift sie die Eier<br />
mit einem Schleifstein ganz leicht ab.<br />
«Bloss nicht waschen! Damit zerstört<br />
man die Kutikula, das Oberhäutchen<br />
des Eis. Dieses bietet Schutz vor Bak-<br />
Anita und Markus Alpiger legen grossen Wert auf eine<br />
artgerechte Haltung und das sieht und spürt man auch.<br />
terien, die ins Ei gelangen und sich vermehren können», so Anita<br />
Alpiger. Nach der Reinigung werden die Eier in den klassischen<br />
Eierkartons abgelegt. Die weissen Eier erfreuen sich gemäss Markus<br />
Alpiger zu Ostern einer besonders grossen Beliebtheit und<br />
werden von den braunen getrennt. Im Anschluss werden sie mittels<br />
Stempel mit der genauen Herkunft, dem Bio-Status und mit<br />
dem Legedatum markiert. Der zeitliche Aufwand, die Eier einzusammeln,<br />
zu schleifen und zu stempeln, beträgt in etwa dreieinhalb<br />
bis vier Stunden täglich.<br />
Wir treten durch eine Tür ins Innere der zweistöckigen Anlage.<br />
Friedlich spazieren die Hühner am Boden und auf einer erhöhten<br />
Plattform umher, gackern und picken uns zur Begrüssung auf<br />
die Schuhe. Weisse und braune Hühner in einem fröhlichen Miteinander.<br />
«Die Farbe des Eis hängt übrigens mit der Farbe des<br />
Ohrläppchens und nicht mit der Farbe des Gefi eders zusammen.<br />
Sind die Ohrläppchen rot, gibt es braune Eier», lehrt uns Markus<br />
Alpiger.<br />
Die Familie Alpiger<br />
Die Leidenschaft für eine nachhaltige Landwirtschaft und<br />
biologische Lebensmittel ist bei der Familie Alpiger spürbar.<br />
Die Sorge zur Umwelt und die Liebe zu den Tieren werden<br />
ganz selbstverständlich gelebt und vermittelt. Sei es bei der<br />
liebevollen Haltung der Tiere oder beim sparsamen Umgang<br />
mit den natürlichen Ressourcen.<br />
Seit 2007 führen die Alpigers nun in Rueun im Graubünden<br />
ihren Bauernhof. Im 2010 wurde der Betrieb mit 36 Kühen und<br />
33 Kälbern mit einer modernen Anlage für Hühner ergänzt<br />
und die Bio-Freiland-Eier-Produktion nahm ihren Betrieb auf.<br />
Mit dem Ziel, einen Lehrling einstellen zu können, absolviert<br />
Markus Alpiger momentan die Ausbildung zum Betriebsleiter.<br />
Carigiet / Chönz, «Schellen-Ursli» Copyright © 1971 Orell Füssli Verlag AG<br />
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