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Mozart Stadtführer herunterladen [PDF] - Frankfurter Bürgerstiftung ...

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<strong>Mozart</strong>s zweite Reise nach Frankfurt im Herbst<br />

1790 stand unter einem weniger günstigen Stern.<br />

Ein Jahr vor seinem Tod fuhr der von Geldschulden<br />

und sozialem Abstieg bedrohte Komponist<br />

anläßlich der Kaiserkrönung Leopolds II. in die<br />

Stadt am Main. Seine Hoffnung, als Angehöriger<br />

der Hofkapelle eingeladen zu werden, hatte sich<br />

nicht erfüllt: Dem Kaiser gefielen die Werke<br />

Salieris besser, und so mußte <strong>Mozart</strong> auf eigene<br />

Kosten reisen und dafür sein Silber versetzen, um<br />

die Reise finanzieren zu können. Immerhin fuhr<br />

er standesgemäß im eigenen Reisewagen und in<br />

Begleitung seines Schwagers Franz Hofer. Aus<br />

demselben Jahr 1790 stammen die immer verzweifelteren<br />

Bittbriefe an den Logenbruder Michael<br />

Puchberg. In einer Schuldverschreibung, datiert<br />

vom 1. Oktober 1790 (<strong>Mozart</strong> war zu dieser Zeit<br />

bereits in Frankfurt) verpfändet er sein gesamtes<br />

Mobiliar für ein Darlehen von 1000 Gulden.<br />

Offenbar hoffte er, aus Frankfurt eine ansehnliche<br />

Summe zur Tilgung nach Hause zu bringen.<br />

<strong>Mozart</strong> spekulierte, wie 27 Jahre zuvor schon sein<br />

Vater, auf den Reichtum der Stadt. Aber in dem<br />

kunterbunten Rummel rund um die Krönung, in<br />

der Fülle musikalischer, militärischer, gesellschaftlicher<br />

Vergnügungen ging sein eigenes Konzert<br />

förmlich unter. Er wurde zwar von den spärlich<br />

1790 kam Wolfgang Amadeus <strong>Mozart</strong> in eigener Kutsche nach Frankfurt – wahrscheinlich,<br />

wie auf diesem zeitgenössischen Kupferstich, von der Sachsenhäuser Seite her.<br />

erschienenen Zuhörern mit Ehre und Anerkennung<br />

bedacht, aber finanziell scheint sich die<br />

Unternehmung nicht gelohnt zu haben.<br />

Schließlich weilte <strong>Mozart</strong>s jüngster Sohn Franz<br />

Xaver Wolfgang in Frankfurt – er blieb einen<br />

Monat lang. Er war, wie sein Vater, Komponist<br />

und reisender Virtuose und lebte sein Leben in<br />

dessen Schatten. Von seiner Mutter Konstanze<br />

wurde er schon früh zum Wunderkind erzogen.<br />

Als Fünfjähriger sang er vor geladenen Gästen<br />

Papagenos Vogelfänger-Lied aus der «Zauberflöte»<br />

und brachte schon bald die Klaviersonaten<br />

seines Vaters öffentlich zu Gehör. Er nannte sich<br />

«Wolfgang Amadeus <strong>Mozart</strong> junior» und schrieb<br />

gediegene Kompositionen im Stil der Frühromantik.<br />

Er war keineswegs unbegabt, aber eben<br />

kein Genie. Nach einer Anstellung als Musiklehrer<br />

bei einer wohlhabenden Familie ließ er<br />

sich in Lemberg nieder und brach von dort im<br />

Mai 1819 zu einer großen Konzertreise durch<br />

Europa auf. Wir wissen gut über diese Reise<br />

Bescheid, denn Franz Xaver <strong>Mozart</strong> führte ein<br />

Brieftagebuch für seine daheim zurückgelassene<br />

Geliebte. Am 5. Dezember 1820 war er hier im<br />

«Rothen Haus» auf der Zeil Zeuge einer denkwürdigen<br />

Aufführung von <strong>Mozart</strong>s Requiem<br />

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