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LATE BEETHOVEN LATE BEETHOVEN - Luisa Guembes-Buchanan

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Trillern, Skalen und Triolen, bis sie schließlich am Ende<br />

zusammen kommen.<br />

Die Sonate ist eine Mischung von alten und neuen<br />

Elementen. Die Andante-Einleitung zum ersten Satz oder<br />

das Adagio und die Rückkehr zur Einleitung direkt vor<br />

dem Finale sind Beispiele besonderer beethovenscher<br />

Auslotungen, die schließlich in den letzten Streichquartetten<br />

Früchte tragen sollten. Der Gebrauch unerwarteter sforzando-Vorschriften<br />

und besonders des sostenuto im Cello,<br />

beginnend in Takt 89 des letzten Satzes – während das<br />

Klavier eine choralartige Melodie spielt, die in die Reprise<br />

des Satzes übergeht – jedes dieser Elemente gibt dieser<br />

Sonate einen besonderen Charakter. Martin Cooper<br />

behauptet, „es würde schwer sein, einen Vorgänger für die<br />

Andante-Einleitung zum 1. Satz oder für das Adagio und<br />

die Wiederkehr der Einleitung, die dem Finale vorausgeht,<br />

zu finden“. 6<br />

Sonate op. 102, 2 in D-Dur<br />

D iese Sonate ist, vielleicht wegen ihrer dreisätzigen<br />

Anordnung, die konventionellste der Cello-Sonaten.<br />

Der explosive Charakter der Anfangsphrase, manifestiert in<br />

der Anfangsgeste, besteht aus aufsteigenden Arpeggios und<br />

Sprüngen, die jegliche Erwartung von Gleichgewicht durcheinander<br />

bringen. Das dolce-Thema im Cello liefert die<br />

Grundlage für die tumultartige Anfangsgeste. Der Dialog<br />

wird dann fortgesetzt, indem er sich aus einem reflektiven<br />

Charakter zu einer sprühenden und äußerlichen Kadenz<br />

entwickelt. Kindermann theoretisiert, dass das Allegro con<br />

brio dieser Sonate „aus einer zurückgehaltenen Spannung<br />

zwischen Vorwegnahme des Zukünftigen und Erinnerung<br />

an Vergangenes entsteht“. 7<br />

Der 2. Satz mit der Bezeichnung Adagio con molto<br />

sentimento d’affetto steht in d moll und war ursprünglich<br />

als unabhängiger Satz komponiert (anders als op. 102,1). Er<br />

beginnt mit einem choralartigen Thema, das sich dann zu<br />

immer dickeren Texturen erweitert. Dieser Teil ist düster,<br />

wobei der Gebrauch der tieferen Klavierlage zu diesem<br />

Effekt beiträgt. Der Mittelteil, jetzt in D-Dur, hebt das<br />

Düstere auf und wird ätherisch. Der plötzliche Wechsel<br />

zum cis moll in der Coda bereitet eine fast neckische<br />

Skalenpassage zwischen Cello und Klavier vor, die zum

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