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LATE BEETHOVEN LATE BEETHOVEN - Luisa Guembes-Buchanan

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41<br />

Sonate Nr. 32 in c-moll, op. 111<br />

Obwohl sie die längste der letzten drei Sonaten ist, hat op.<br />

111 nur zwei Sätze. Diese Tatsache veranlasste Maurice<br />

Schlesinger, Beethovens Verleger, zu fragen, ob ein dritter<br />

Satz bereits geschickt worden oder unterwegs sei. Beethoven<br />

soll geantwortet haben, er habe keine Zeit gehabt und deswegen<br />

den 2. Satz ein bisschen länger gemacht! Schlesinger<br />

war nicht der Einzige, der darüber beunruhigt war. In<br />

seinem Doktor Faustus lässt Thomas Mann den Musiker<br />

Kretzschmar einen Vortrag halten mit dem Titel „Warum<br />

Beethoven für die Klaviersonate op. 111 keinen 3. Satz<br />

schrieb“.<br />

Die Sonate in c-moll, op. 111, ist dem Herzog Rudolph<br />

von Österreich gewidmet, einem Schüler von Beethoven,<br />

der sowohl ein ausgezeichneter Pianist als auch Komponist<br />

war. Beethoven widmete ihm verschiedene Kompositionen,<br />

darunter das Klaviertrio, op. 97, (das Erzherzogstrio),<br />

die Klaviersonaten, op. 81a und op. 106, sowie die Missa<br />

solemnis, op. 123.<br />

Der 1. Satz von op. 111 ist das letzte Beispiel für<br />

Beethovens herausfordernde „c-moll-Stimmungen“. Circa<br />

1791 definierte Francesco Galeazzi die Tonart c-moll als<br />

diejenige, die benutzt wird, um „großes Unglück“ auszudrücken.<br />

Ein perfektes Beispiel ist Beethovens Coriolan<br />

Ouvertüre von 1807. Sie basiert auf dem Trauerspiel von<br />

Heinrich von Collin, einem Werk voll ungehemmten Elends<br />

und Leidens.<br />

Der langsame dramatische Beginn der Sonate, das<br />

Fugenthema und seine Auflösung bildet, wie Edward T.<br />

Cone sich ausdrückt, „eine unvollendete Geste nach der<br />

anderen“. 31 Charles Rosen schlägt diese Analyse einer<br />

solchen Kombination von Fuge und Sonatenform vor:<br />

„Das Allegro con brio und appassionato beginnt mit einem<br />

augenscheinlichen Fugenthema, doch hält die fugierte<br />

Struktur zurück, bis ein guter Teil der Aussage bereits<br />

stattgefunden hat. Wenn sie kommt, sorgt die aktuelle<br />

Klanglichkeit des fugierten Komponierens für wachsende<br />

Animation, die der Sonatenstil erfordert“. 32<br />

Der 1. Satz entwickelt sich aus einer Reihe verminderter<br />

Septakkorde. Das Hauptthema ist von diesen verminderten<br />

Akkorden abgeleitet. Die Anordnung der Akkorde<br />

bestimmt die harmonische Struktur der Durchführung. Es<br />

ist vollkommen klar, dass sie von beträchtlicher Bedeutung<br />

ist. Ein großer Teil der Exposition des Satzes beschäftigt<br />

sich mit der fugierten Arbeit am Hauptthema mit Oktaven<br />

als einem zweiten Thema. Große dramatische Bewegung<br />

aufwärts bis zum Höhepunkt in den Takten 48-50 auf Es<br />

findet hier statt. Eine dreitaktige Phrase mit expressiven

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