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LATE BEETHOVEN LATE BEETHOVEN - Luisa Guembes-Buchanan

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35<br />

kenswerten Entwicklung von Ideen durch den Gebrauch<br />

der verschiedenen Lagen der Klaviatur.<br />

Der 3. Satz besteht aus einer Gruppe von sechs<br />

Variationen über ein Thema, das sowohl eine Arie als auch<br />

ein Choral ist. Es ist in jedem Fall das Gravitätszentrum<br />

der Sonate. Da Beethoven zu jener Zeit sowohl an den<br />

Diabellivariationen wie auch am Variationssatz von<br />

op. 111 und den Variationssätzen der letzten Quartette<br />

arbeitete, ist es offensichtlich, dass Variationsformen den<br />

Komponisten beschäftigten. Er untersuchte ihre rhythmischen<br />

Möglichkeiten und Texturen und fügte lange Triller<br />

in den extremen Lagen der Klaviatur hinzu, womit er die<br />

außergewöhnlichsten Effekte erzielte. Diese kompositorischen<br />

Kunstgriffe erscheinen, zum Beispiel, auch in den<br />

Sonaten op. 110 und 111 und in den Bagatellen, op. 119.<br />

In dieser Sonate treten die Variationen fortlaufend und in<br />

derselben Tonart wie das Thema auf. Jede erforscht einen<br />

anderen Aspekt des Themas. Am Ende des Satzes und<br />

der letzten Variation erfolgt die Rückkehr zum Thema.<br />

Diese ist besonders schön, weil sie auf dem Weg durch<br />

so viele Variationen transformiert wurde. Für mich ist<br />

dies ein besonders herausragender Schluss. Es gibt keine<br />

Resignation, sondern einfach nur Akzeptanz.<br />

Sonate Nr. 31 in As-Dur, op. 110<br />

D ie Entstehung dieser Sonate begann im Herbst 1821<br />

und überlappte sich etwas mit der letzten Sonate, op.<br />

111. Das Autograph datiert sie als „beendet“ op. 110 im<br />

Dezember 1821 und op. 111 im Januar 1822. Obwohl sie als<br />

die „zugänglichste“ von Beethovens letzten Sonaten angesehen<br />

wird, ist sie eine der musikalisch profundesten und<br />

erfordert vom Künstler beträchtliche Reflexion und Reife.<br />

Tovey ist der Meinung, dass die Durchführung<br />

des 1. Satzes den „locus classicus für jene griechischen<br />

Einfachheiten in Beethovens späterem Stil“ festsetzt, „wo<br />

der Spieler nichts tun kann als den Text für sich sprechen<br />

zu lassen“. 25 Nach Charles Rosen ist „keine Sonate von<br />

Beethoven enger zusammengeschlossen durch Wiederkehr<br />

derselben oder ähnlicher Motive das Werk hindurch und<br />

den klaren Wunsch des Komponisten, dass die Sätze ohne<br />

Pause aufeinander folgen sollen“. 26 Jedoch kann man auch<br />

sagen, dass es keine andere Sonate gibt, die aus Sätzen<br />

von solch verschiedenem und kontrastierendem emotionalen<br />

Inhalt besteht. Kompaktheit und Kürze markieren<br />

den 1. Satz. Bemerkenswert sind die ungebrochene Linie<br />

der melodischen Progression und Platzierung entfernter<br />

harmonischer Bereiche in der Reprise. Sie alle entstanden

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