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LATE BEETHOVEN LATE BEETHOVEN - Luisa Guembes-Buchanan

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33 Variationen über einen Walzer von<br />

Anton Diabelli, op. 120<br />

Die 33 Variationen über einen Walzer von Anton Diabelli,<br />

op. 120, repräsentieren Beethovens außerordentliche<br />

Einzelleistung in der Kunst, Variationen zu schreiben. In<br />

ihrer Originalität und Erfindungsgabe stehen sie auf dem<br />

gleichen Niveau wie andere Meisterwerke der Spätzeit,<br />

zum Beispiel der Neunten Sinfonie, der Missa solemnis<br />

und den letzten Streichquartetten. Die bemerkenswerte<br />

Kreativität dieser Komposition macht sie sowohl zu einem<br />

Mikrokosmos von Beethovens Werk als auch zu einem<br />

Monument musikalischer Kunst.<br />

Der österreichische Verleger und Komponist Anton<br />

Diabelli (1781-1856) schrieb einige Sonatinen im wienerischen<br />

Stil seiner Zeit und einen großen Teil von Musik<br />

für Gitarre, darunter einige sehr populäre Gruppen von<br />

Ländlern, die normalerweise von kleinen Orchestern in<br />

Wiener Tavernen aufgeführt wurden. Schubert soll sie sehr<br />

gemocht haben. Um 1819 bat Diabelli fünfzig der populärsten<br />

Komponisten der Zeit, je eine Variation über ein originales<br />

Walzerthema beizusteuern. Seine Absicht war, ihre<br />

Beiträge als Kollektion zu publizieren. Beethoven lehnte<br />

zunächst ab, daran teilzunehmen, bot aber dann doch<br />

später an, eine Gruppe von Variationen über das Diabelli-<br />

Thema zu schreiben. Er begann mit den Variationen im<br />

Jahre 1819 und erweiterte im Laufe der Zeit den Rahmen<br />

seiner Bemühungen. Die Variationen waren 1823 fertig,<br />

und er widmete sie Antonie Brentano. Beethoven veröffentlichte<br />

sie im Juni 1923 unter dem Titel „33 Veränderungen<br />

über einen Walzer von A. Diabelli“. Beethoven benutzte<br />

den Ausdruck „Veränderungen“ und folgte damit Bachs<br />

Titel für dessen „Aria mit 30 Veränderungen“ (den<br />

Goldbergvariationen).<br />

Zusammen mit den im Jahre 1825 veröffentlichten<br />

Bagatellen op. 126 repräsentieren die Diabelli Variationen<br />

Beethovens letzten Beitrag zur Klavierliteratur. Wir wissen<br />

von Skizzen und Entwürfen der Variationen, dass er<br />

ursprünglich plante, eine große Anzahl zu komponieren,<br />

aber er gab das Projekt abrupt auf und machte sich<br />

an die Arbeit, die Missa solemnis und die letzten drei<br />

Klaviersonaten zu schreiben. Ende 1822 nahm Beethoven<br />

die Arbeit an den Variationen wieder auf und vollendete<br />

sie Anfang 1823. Das Werk, wie wir es kennen, ist also zu<br />

einem großen Teil das Produkt zweier Konzeptionen, einer<br />

originalen und einer überlagerten.<br />

Über Jahre hinweg war diese umfassende Komposition<br />

das Thema zahlreicher Studien und Theorien. Hans von<br />

Diabelli Variations op. 120, Beethoven-Haus Bonn, Collection H. C. Bodmer; HCB Mh 55, Beethoven´s title page of<br />

copyist´s manuscript corrected by the composer

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