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Was ist ein Onkologisches Zentrum? - Caritasklinik St. Theresia

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Vorbeugende Gabe von Antibiotika und Abführmitteln?<br />

Wir alle sind im Mund/Rachen, in den Bronchien und im Magen-Darm-Trakt von<br />

Bakterien besiedelt. Das <strong>ist</strong> normal und eigentlich k<strong>ein</strong> Grund zur Sorge; <strong>ein</strong>ige dieser<br />

Bakterien sind für unsere Gesundheit sogar sehr wichtig. Nach <strong>ein</strong>er Chemotherapie<br />

können diese Bakterien jedoch durch die Abwehrschwäche stark wachsen und durch<br />

die Schleimhäute in die Blutbahn gelangen. Bei <strong>ein</strong>igen Erkrankungen – me<strong>ist</strong> sind dies<br />

Bluterkrankungen wie Lymphdrüsenkrebs, Leukämien und das sog. Plasmozytom – und<br />

bei bestimmten Chemotherapien <strong>ist</strong> das Risiko, <strong>ein</strong>en Infekt zu entwickeln so hoch, dass<br />

der Arzt Ihnen vorbeugende Medikamente verordnet.<br />

1. Mundspüllösung (Saarbrücker Mundspüllösung). Bitte gurgeln und spülen Sie den<br />

Mund nach dem Aufstehen, nach jeder Mahlzeit und auch vor dem Zubettgehen<br />

(ca. 6-8 x am Tag).<br />

2. Ein Antibiotikum, um zu verhindern, dass die Bakterien während der Zeit der<br />

Abwehrschwäche stark wachsen und in das Blut gelangen.<br />

3. Ein Pilzmittel (z. B. Fluconazol Tbl. oder Ampho-Moronal® Lutschtabletten oder<br />

Suspension).<br />

4. Lactulose (z. B. Bifiteral®) hilft <strong>ein</strong>er Gruppe von auf Sauerstoff empfindlichen<br />

Bakterien, dass andere Bakterien und Pilze k<strong>ein</strong>en Raum finden. So schützt Sie<br />

Lactulose indirekt gegen die me<strong>ist</strong>en gefährlichen Erreger (Nebenbemerkung: dass<br />

Lactulose als Abführmittel verkauft wird, hat mit diesem Vorgehen nicht viel zu tun.<br />

Es <strong>ist</strong> das Verkaufsargument für <strong>ein</strong>en anderen großen Markt.).<br />

Bitte fragen Sie Ihren Arzt, wie sie die Medikamente <strong>ein</strong>nehmen sollen, für wie viele<br />

Tage und auf welche Nebenwirkungen Sie achten sollten.<br />

Fiebermessen<br />

Fieber <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>es der frühesten Infektions-Zeichen. Bei normalen Blutwerten besteht me<strong>ist</strong><br />

k<strong>ein</strong> Grund zur Beunruhigung. Wenn Ihre Leukozyten aber niedrig sind, kann Fieber<br />

<strong>ein</strong>e beginnende Infektion ankündigen, die ohne Behandlung innerhalb weniger <strong>St</strong>unden<br />

zu <strong>ein</strong>er schweren und manchmal sogar lebensbedrohlichen Erkrankung wird. Deshalb<br />

gelten während der Zeit niedriger Leukozytenwerte folgende Regeln:<br />

- Messen Sie bitte 1 x pro Tag die Temperatur, auch wenn Sie sich gut fühlen. So<br />

bekommen Sie <strong>ein</strong> Gefühl für Ihre individuelle Körpertemperatur. Führen Sie diese<br />

Messung immer ungefähr zur gleichen Zeit aus (denn abends <strong>ist</strong> die<br />

Körpertemperatur me<strong>ist</strong> etwas höher als morgens) und an der gleichen <strong>St</strong>elle (Mund,<br />

Ohr, Achselhöhle, aber nicht im Po, um Schleimhautverletzungen an dieser <strong>St</strong>elle zu<br />

vermeiden).<br />

- Messen Sie immer die Temperatur, wenn Sie sich schlecht fühlen (schlapp, matt),<br />

wenn Sie Husten oder Luftnot entwickeln oder sonstige Beschwerden, die auf <strong>ein</strong>en<br />

beginnenden Infekt hindeuten könnten.<br />

- Wenn die Temperatur 1 x über 38°C liegt, dann mes sen Sie nach <strong>ein</strong>er <strong>St</strong>unde noch<br />

<strong>ein</strong>mal. Wenn die Temperatur dann immer noch über 38°C liegt, müssen Sie den<br />

Arzt anrufen und informieren.<br />

- Wenn die Temperatur bereits bei der ersten Messung über 38.5°C liegt, dann warten<br />

Sie nicht <strong>ein</strong>e <strong>St</strong>unde, sondern rufen gleich den Arzt an.<br />

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