Das Buch erhalten Sie im Onkologischen Zentrum bzw. ist hier ...

34
Informationen für abwehrgeschwächte Patienten
Manche Patienten können als Folge ihrer Chemotherapie einen starken Abfall
der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) entwickeln.
Besonders wichtig sind dabei eine spezielle Untergruppe der Leukozyten, die
sog. neutrophilen Granulozyten. Wenn die Werte dieser Blutzellen niedrig sind
spricht der Arzt von einer Leukopenie oder Neutropenie. In dieser Zeit ist das Infektionsrisiko
erhöht. Wir möchten Ihnen deshalb auf den folgenden Seiten einige
Hinweise geben, wie Sie sich in dieser Zeit mit geschwächter Abwehr am besten
verhalten sollten. Bitte sprechen Sie das Pflegepersonal oder den
betreuenden Arzt an, wenn Sie weitere Fragen haben.
Wann besteht überhaupt ein Risiko?
Nicht bei allen Patienten mit Chemotherapie fällt die Zahl der Leukozyten so
stark ab, dass sie infektgefährdet sind. Der Arzt erwartet eine Infektgefährdung
erst
• wenn die sog. Leukozyten unter die Zahl von 1000 pro Millionstel Liter Blut
(„pro Mikroliter“)
• oder die sog. Neutrophilen unter die Zahl von 500 pro Mikroliter gefallen sind.
Die „gefährliche“ Zeit sind meist die ersten 10 Tage nach einer Chemotherapie (gezählt
vom ersten Tag der Chemotherapie!). Fragen Sie nach einer Blutentnahme in
der Klinik oder beim Hausarzt, ob die Zahl der Leukozyten/Neutrophilen unter die
o. g. Grenzen abgefallen ist, dass sie sich entsprechend verhalten können.
Muss man sich isolieren?
Wenn Ihre Leukozyten niedrig sind, können Sie sich leichter bei anderen Personen
anstecken. Sie müssen sich aber nicht zu Hause isolieren und können ruhig
ins Freie gehen (Spaziergänge, kurze Einkäufe). Bitte vermeiden Sie jedoch Waldspaziergänge,
altes Holz kann Pilzsporen verbreiten. Blumentöpfe mit Erde sollten
Sie aus Ihrer unmittelbaren Umgebung entfernen, Schnittblumen können verbleiben.
Menschenansammlungen (Schlussverkauf, Restaurants, öffentliche
Verkehrsmittel) sollten Sie ebenfalls meiden.