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Traismaurer Rundschau - SPÖ Traismauer

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Philipp Maschl:<br />

Rauchverbot<br />

Rauchverbot - setzt es sich durch?<br />

Über das Rauchverbot in Lokalen und<br />

öffentlichen Gebäuden wird seit Monaten<br />

in Österreich diskutiert, strenge<br />

Kontrollen gibt es in den meisten Betrieben<br />

fast keine. Die ArbeitgeberInnen<br />

sind aber rechtlich dazu verpflichtet,<br />

NichtraucherInnen vor Tabakrauch am<br />

Arbeitsplatz zu schützen. Konfuse Regelungen<br />

und keine einheitliche Linie<br />

führen zu den dubiosesten Geschichten<br />

rund um dieses Thema.<br />

An der Uni Wien wird kontrolliert<br />

Es ist Prüfungswoche an der Uni Wien,<br />

viele Studierende stehen die Gänge entlang<br />

vor allem aber vor der Universitätsbibliothek<br />

ist eine Ansammlung von<br />

rauchenden Studierenden zu finden.<br />

Trotz striktem Rauchverbot, das als solches<br />

auch gekennzeichnet ist, wird des<br />

öfteren an diesem Platz geraucht und<br />

keine Rücksicht genommen. Eine neu<br />

installierte "Raucherpolizei" versucht die<br />

Lage an der Uni unter Kontrolle zu bringen.<br />

Ein Dialog mit RaucherInnen wird<br />

gesucht, sollte kein Konsens gefunden<br />

werden, sprich die Zigarette wird ausgedämpft<br />

und entsorgt, muss der/die<br />

RaucherIn damit rechnen dem Rektorat<br />

gemeldet zu werden. Dabei wollen die<br />

RaucherpolizistInnen den Ausweis der<br />

betreffenden Person sehen und anschließend<br />

ein Foto zur Beweisaufnahme<br />

machen. Unlängst scheint die Lage<br />

an der Uni Wien jedoch etwas aus den<br />

Bahnen geraten zu sein, denn nach einer<br />

Diskussion zwischen RaucherInnen und<br />

der Raucherpolizei, wurde die Uni durch<br />

echte PolizistInnen besucht und ein uneinsichtiger<br />

Medizinstudent aus dem Lesesaal<br />

gebeten. Die Raucherpolizei hatte die<br />

Exekutive verständigt nachdem der<br />

Student sich weigerte der Bitte nachzukommen<br />

seine Zigarette auszumachen.<br />

ArbeitgeberInnen müssen schützen<br />

Solche Szenen könnten auch in Zukunft in<br />

einigen Firmen passieren. Arbeitgeber-<br />

Innen müssen dafür sorgen, dass NichtraucherInnen<br />

geschützt werden. Im Klartext<br />

bedeutet das, dass zum Beispiel in einer<br />

Werkshalle, wo RaucherInnen und<br />

NichtraucherInnen arbeiten ein Rauchverbot<br />

herrschen muss. Dies gilt auch für<br />

Sanitärräume oder Umkleidekabinen, also<br />

wurden in den letzten Jahren eigene Raucherzimmer<br />

installiert. Stellt sich nun die<br />

Frage wie fair es für NichtraucherInnen ist,<br />

dass ihre KollegInnen zur Rauchpause<br />

gehen? Es ist falsch, dass Raucher ein<br />

Recht auf diese Pause haben. Viele Arbeitgeber<br />

haben bis dato eine Rauchpause<br />

akzeptiert, doch in Zukunft könnten RaucherInnen<br />

ihre Pausen mit längeren Arbeitszeiten<br />

absitzen müssen.<br />

Droht die Entlassung?<br />

Wenn ein Unternehmen ein generelles<br />

Philipp Maschl<br />

Rauchverbot ausspricht, ist die<br />

rechtliche Lage nicht zur Gänze<br />

durchschaubar. Dennoch<br />

scheint es möglich, dass ArbeitgeberInnen<br />

eine Entlassung<br />

begründen können. Sollten ArbeitnehmerInnen<br />

trotz mehrmaliger<br />

Aufforderung der Arbeit<br />

wieder nachzugehen, keine<br />

Einsicht haben und weiter rauchen,<br />

kann dies als Grund<br />

genannt werden.<br />

Auch NichtraucherInnen mobilisieren<br />

sich und können Klagen<br />

einreichen. Diese treffen aber<br />

dann die ArbeitgeberIn, denn<br />

die sind ja gesetzlich dazu verpflichtet,<br />

NichtraucherInnen zu<br />

schützen. Dabei können im<br />

Extremfall sogar Schadensersatzsprüche<br />

gestellt werden.<br />

Weitere Diskussionen<br />

vorprogrammiert<br />

Rauchverbot ist ein Thema,<br />

dass noch lange beschäftigen<br />

wird, in vielen EU Ländern gibt<br />

es bereits strikte Regeln. Die<br />

Gastronomie wehrt sich zum<br />

Beispiel derzeit in Deutschland<br />

massiv gegen die neuen<br />

Richtlinien. Eine Diskussion mit<br />

weitreichenden Folgen für<br />

beide Seiten wird auch in<br />

Zukunft stattfinden. Eine Kluft<br />

zwischen RaucherInnen und<br />

NichtraucherInnen könnte sich<br />

demnach nicht nur am Arbeitsplatz<br />

auftun.<br />

Philipp Maschl<br />

Seite 20 | <strong>Traismaurer</strong> <strong>Rundschau</strong> 1 | 08 www.traismauer.spoe.at

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