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Allgemein<br />

Ein Fahrradstadtplan<br />

entsteht –<br />

ein Werkstattbericht.<br />

Zunächst ein kurzer Blick zurück:<br />

Die Vorsitzende des „United Kingdom, Inc.“, Königin<br />

Elisabeth die Zweite, nannte das Jahr<br />

1992 ein „annus horribilis“, ein schreckliches<br />

Jahr. In ihrer Familie waren Beziehungen gleich<br />

reihenweise zerbrochen und ein Brand hatte<br />

Windsor Castle schwer beschädigt.<br />

Ganz so schlimm traf es den <strong>ADFC</strong> Düsseldorf<br />

e. V. nicht, dennoch waren die Jahre 2010 und<br />

2011 schreckliche Jahre, nämlich Jahre ohne<br />

Fahrradstadtplan.<br />

Unser bisheriger Verleger, der Bachem-Verlag<br />

aus Köln, schaffte es nicht, den druckreifen<br />

Plan auf den Markt zu bringen. Erst wollte er<br />

unser Autorenhonorar um 2.000 € kürzen, zuletzt<br />

gar um 4.000 €. Dann wäre angesichts der<br />

Kosten, die wir bei der Erstellung hatten, fast<br />

nichts mehr für uns übrig geblieben. Also bestanden<br />

wir letztlich auf Vertragserfüllung, allerdings<br />

vergeblich. Der Ärger endete vor dem<br />

Amtsgericht Köln, wo wir wenigstens einen Teil<br />

unserer Kosten erstreiten konnten.<br />

Mit im Boot war über vier Auflagen hinweg die<br />

Stadt Düsseldorf. Das Vermessungsamt stellte<br />

die Kartengrundlage und übertrug unsere Aufzeichnungen<br />

in die Karte.<br />

Diese Zusammenarbeit hätten wir fortsetzen<br />

können. Das Vermessungsamt aber verhielt sich<br />

ganz merkwürdig: Es bestand darauf, dass wir<br />

weiter mit dem Bachem-Verlag zusammenarbeiten<br />

sollten, wollte uns gar vertraglich dazu verpflichten.<br />

Und das in dem Wissen, dass wir<br />

dabei viel Geld verlieren würden! Wir konnten<br />

nicht aufklären, welche Verbindungen zwischen<br />

der Stadt oder städtischen Mitarbeitern und<br />

dem Bachem-Verlag das Verhalten des Vermessungsamtes<br />

beeinflussten.<br />

Uns blieb also nichts anderes übrig, als auch die<br />

Zusammenarbeit mit der Stadt aufzukündigen.<br />

Ein neuer Anfang.<br />

Seit Hermann Hesse wissen wir: „Und jedem Anfang<br />

wohnt ein Zauber inne…“<br />

Unser Zauber hieß: Jetzt sind wir frei von Bindungen<br />

und Rücksichtnahmen, jetzt können wir<br />

unser <strong>ADFC</strong>-Konzept in Reinkultur umsetzen.<br />

Wir haben eine „Eignungsskala“ erarbeitet. Auf<br />

Platz 1 stehen die Radfahrstreifen und die<br />

Schutzstreifen auf der Fahrbahn. Fahrräder sind<br />

Fahrzeuge und Fahrzeuge gehören auf die Fahrbahn.<br />

Dort haben Kraftfahrer und Radfahrer sich<br />

wechselseitig im Blick, können aufeinander<br />

Rücksicht nehmen.<br />

Erst danach kommen die Bürgersteigradwege,<br />

die uns schon immer ein Dorn im Auge waren.<br />

Radwege, die diese Bezeichnung nicht verdie-<br />

nen. Zusätzlich zu den permanenten Konflikten<br />

mit den Fußgängern kommen die Gefahren an<br />

Kreuzungen und Einmündungen durch abbiegende<br />

Fahrzeuge, deren Fahrer die Fahrradfahrer<br />

erst sehr spät sehen können. Innerhalb<br />

dieser Gruppe haben wir noch unterschieden<br />

zwischen getrennten Rad- und Fußwegen nach<br />

Zeichen 241 StVO und gemeinsamen Rad- und<br />

Fußwegen nach Zeichen 240 StVO. Letztere bergen<br />

das größte Konfliktpotential.<br />

Durch eine deutliche grafische Darstellung<br />

sollte der neue Fahrradstadtplan die unterschiedliche<br />

Eignung der Fahrradfahrern angebotenen<br />

und auch zugemuteten Radwege deutlich<br />

machen.<br />

Für das neue Konzept brauchten wir auch einen<br />

neuen Verlag. Erst nach mehrmonatigem Hin<br />

und Her und nicht ganz ohne Sorgen war dann<br />

unser bewährter Partner Düssel-Druck bereit, als<br />

Verleger zu fungieren. Der Verleger muss eine<br />

ganze Menge Geld in die Hand nehmen, um den<br />

Plan marktreif zu machen und das Geld kommt<br />

erst mit Verzögerung wieder rein.<br />

Los geht’s!<br />

19 km von West nach Ost, 27 km von Nord nach<br />

Süd: Ein Plangebiet von 513 Quadratkilometern<br />

wollte bewältigt sein. Auf den früheren Erfassungen<br />

konnten wir nicht aufbauen, die unter-<br />

32 Rad am Rhein 1/2012 <strong>ADFC</strong> Düsseldorf e.V.

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