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38 Tour Rad am Rhein 1/2012<br />

Die aus Richtung Wuppertal kommende<br />

Wupper fließt östlich an Solingen<br />

vorbei, durch den historischen<br />

Stadtteil Burg und weiter<br />

entlang zahlreicher Kotten und Fachwerksiedlungen.<br />

Im Unterlauf geht<br />

ihre Reise über Leichlingen und Opladen<br />

bis zu ihrer Mündung in den<br />

Rhein bei Leverkusen-Rheindorf.<br />

Kurz vorher mündet linksseitig ihr<br />

einziger Nebenfluss, die Dhünn, ein.<br />

Der Mündungsbereich beider Flüsse<br />

wurde bei Umbauarbeiten kanalisiert<br />

und mehrmals verlegt. Bis zur Jahrhundertwende<br />

kam es, bedingt durch<br />

hohe Niederschläge und ausgeprägtes<br />

Gefälle, häufig zu Hochwasser.<br />

Mit dem Bau von Talsperren ab 1890<br />

konnte der Abfluss besser reguliert<br />

werden. Der Name Wipper/Wupper<br />

gab auch den Solinger Ortschaften<br />

Wippe, Wipperaue und Wipperkotten<br />

ihren Namen. Wegen der zahlreichen<br />

Mühlen, Kotten und Hammer werke<br />

galt die Wupper im 19. Jh. als „der<br />

fleißigste Fluss Deutschlands“.<br />

Vom Bahnhof Remscheid-Güldenwerth<br />

geht es auf der Rückseite des<br />

Bahnhofs bergab durch Vieringhausen<br />

in das Lobachtal. In Höhe der<br />

Mühlenteiche verläuft unsere Flusstour<br />

durch den Wald, hierbei müssen<br />

wir auf die offenen Abflussrinnen im<br />

Weg achten. Die schon in die Jahre<br />

gekommenen Info-Tafeln des Industriegeschichtspfades<br />

weisen auf bedeutende,<br />

die frühzeitliche Industriephase<br />

der Region prägende Hammerwerke,<br />

Mühlen und Kotten hin.<br />

In Höhe eines Schieferhauses, dem<br />

Diederichskotten, biegen wir in das<br />

Eschbachtal ein. Im Ortsteil Tyrol<br />

zeugen alte Fabriken von der frühe-<br />

ren Bedeutung der Region als Industriestandort.<br />

Über eine recht belebte<br />

Landesstraße geht es weiter<br />

bis zum Solinger Stadtteil Burg, direkt<br />

an der Wupper gelegen. Wer sich<br />

das Industriedenkmal an der Wupper,<br />

die über 110 Jahre alte Eisenbahnbrücke<br />

ansehen möchte, dem sei ein<br />

Abstecher rechts in die Müngstener<br />

Straße empfohlen. Nach etwa 3 km<br />

gelangt man mit der neuen handbetriebenen<br />

Schwebefähre in den<br />

Müngstener Park, ein Projekt der Regionale<br />

2006, wo man sich über das<br />

Brückenbauwerk informieren kann.<br />

Allerdings muss an Wochenenden<br />

und Feiertagen mit sehr vielen Wanderern<br />

und Spaziergängern gerechnet<br />

werden.<br />

Vom Tal aus nicht zu sehen, doch mit<br />

der Seilbahn bequem zu erreichen ist<br />

die 200 m über der Wupper thronende<br />

Burganlage, die 1133 erstmals<br />

erwähnt wurde und von der aus die<br />

Grafen von Berg die Geschichte und<br />

die Geschicke des Bergischen Land<br />

maßgeblich bestimmten. Die Burg<br />

wurde im 30-jährigen Krieg zerstört,<br />

danach erst im 19 Jh. umfassend saniert<br />

und durch einen Förderverein<br />

unter anderem für den einsetzenden<br />

Fremdenverkehr in Wert gesetzt.<br />

Dass Burg an der Wupper kein Geheimtipp<br />

ist, bezeugen die zahlreichen<br />

Tagesgäste sowohl auf der<br />

Burganlage als auch in den Gasthöfen<br />

am Tal der Wupper vor allem an<br />

sonnigen Wochenenden und Feiertagen.<br />

Nach dem Aufenthalt in Burg geht es<br />

weiter am Klärwerk vorbei und über<br />

Waldwege entlang der Wupper. Hier-<br />

bei weisen uns Tafeln auf die Funktion<br />

und Aufgaben des Wupperverbandes<br />

sowie am anschließenden<br />

Geo-Lehrpfad über Quellaustritte aus<br />

dem Felsgestein hin. Kurz danach<br />

queren wir erstmals die Wupper. Vorbei<br />

am städtischen Wasserwerk geht<br />

es später rechts erneut über den<br />

Fluss nach Glüder hinein. Hinter dem<br />

Campingplatz lohnt der Besuch des<br />

Balkhauser Kottens. Hier wird in<br />

einem wieder aufgebauten Schleif<br />

werk (so die Bedeutung von „Kotten“)<br />

die Geschichte der bergischen<br />

Industrie veranschaulicht.<br />

Ein Stück bergan erreichen wir Balkhausen<br />

mit seinem typisch bergischen<br />

Fachwerkhausbestand. Trotz<br />

Sackgasse fahren wir geradeaus weiter,<br />

hinter dem Ort beginnt das Naturschutzgebiet<br />

„Tal- und Hangbereiche<br />

der Wupper mit Seitenbächen“.<br />

Nach einer weiteren Steigung erreichen<br />

wir auf der anderen Seite den<br />

Solinger Ortsteil Wupperhof, hier<br />

lädt im Sommer ab den frühen<br />

Abendstunden ein schöner Biergarten<br />

zum Verweilen ein. Dieser Abschnitt<br />

der Wupper steht heute unter<br />

Naturschutz. Früher gab es im Tal der<br />

Wupper bis zu 60 % Buchenanteil,<br />

heute findet sich lediglich ein Restbestand<br />

von gerade einmal 5 %. Mit<br />

der starken Nutzung des Wassers<br />

sowie der jahrhundertelangen Zuleitung<br />

von Abwasser ging der natürliche<br />

Bestand der Flora und Fauna<br />

zurück. Heute haben sich dank Einführung<br />

moderner Klärtechniken<br />

wieder flusstypische Pflanzen und<br />

Tiere angesiedelt.

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