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schieden die erfassten Radwege nicht nach Eignung.<br />

Und auch hier muss man von einem Zauber ausgehen.<br />

Es fanden sich tatsächlich genügend Aktive,<br />

um diese gewaltige Aufgabe zu stemmen.<br />

Man muss sich nur einmal klarmachen, was es<br />

heißt, einen einzigen Quadratkilometer zu erfassen.<br />

In den Stadtgebieten des Plans gibt es<br />

auf einen Quadratkilometer über den Daumen<br />

fünf Straßen von West nach Ost und fünf querende<br />

Straßen von Nord nach Süd. Alle wollen in<br />

beide Richtungen abgefahren sein, wenn man<br />

die für Fahrradfahrer relevanten Informationen<br />

erfassen und aufzeichnen will. Das macht zwanzig<br />

Kilometer. Aber nicht zwanzig Kilometer<br />

Strecke, die flotte Radler vielleicht in einer<br />

Stunde bewältigen. Zwanzig Kilometer mit ständigem<br />

Anhalten, Schauen und Aufzeichnen. Da<br />

braucht man für einen Quadratkilometer leicht<br />

zwei Stunden oder mehr. Etwas schneller geht<br />

es an den Rändern der Städte oder im ländlichen<br />

Raum.<br />

Mehr als tausend Arbeitstunden<br />

Insgesamt aber können wir annehmen, dass unsere<br />

Aktiven weit mehr als tausend Arbeitstunden<br />

in diesen Plan gesteckt haben. Diese Zahl<br />

zeigt nicht nur die enorme Leistung unserer Ak-<br />

<strong>ADFC</strong> Düsseldorf e.V.<br />

tiven, sie zeigt auch, dass ein solcher Fahrradstadtplan<br />

gewerblich gar nicht erstellt werden<br />

könnte. Wollte man die Arbeitstunden angemessen<br />

bezahlen, müsste der Fahrradstadtplan<br />

so teuer werden, dass er am Markt sicher durchfiele.<br />

Wieder ein Zauber: Alle Planquadrate<br />

waren rechtzeitig erfasst!<br />

Jetzt musste eine Redaktionskonferenz dafür<br />

sorgen, dass benachbarte Blätter, die von unterschiedlichen<br />

Aktiven bearbeitet worden<br />

waren, auch zueinander passten. Trotz einheitlicher<br />

grafischer Handlungsanweisung war nicht<br />

sicher, dass alle alles gleichermaßen verstanden<br />

und dann auch gleichermaßen umgesetzt hatten.<br />

Ganz überwiegend war aber sehr sorgfältig gearbeitet<br />

worden, es gab nicht viel zu ergänzen<br />

oder zu korrigieren.<br />

Eine neue Kartengrundlage muss<br />

her!<br />

Nur zu gerne hätten wir die Kartengrundlage<br />

von OpenStreetMap (OSM)genutzt. Nicht nur,<br />

weil auch hier Ehrenamtliche gemeinsam ein Arbeitsergebnis<br />

produzieren. Mehr, weil es keine<br />

Karte gibt, die zeitnäher aktualisiert wird, als<br />

OSM. Neue Straßen und Wege sind da schon erfasst,<br />

bevor sie für den Verkehr freigegeben<br />

sind. Gerade wegen der bevorstehenden gravierenden<br />

Veränderungen in der Innenstadt, Stichwort<br />

„Kö-Bogen“, hätten wir gerne eine<br />

tagesaktuelle Kartengrundlage gehabt. Aber es<br />

steckten sehr viele Teufel in sehr vielen Details.<br />

Es fängt schon damit an, dass es einer Menge<br />

Fachwissens bedarf, um überhaupt einen passenden<br />

Planausschnitt aus der die ganze Welt<br />

umfassenden Datenbank zu generieren. Fachwissen,<br />

das wir nicht haben und das auch <strong>beim</strong><br />

OSM-Stammtisch Düsseldorf nur partiell vorhanden<br />

war. Letztlich hätten wir die Hürde mit<br />

Hilfe Dritter nehmen können, aber dann zeigte<br />

sich, dass eine für die Präsentation im Netz gedachte<br />

Karte nicht mal so eben als Grundlage<br />

für eine Papierkarte genutzt werden kann. Sehr<br />

komplexe Probleme bei der drucktechnischen<br />

Aufbereitung eines Kartenausschnitts schienen<br />

unlösbar, jedenfalls innerhalb kurzer Zeit. Wir<br />

wollten ja nicht erneut ein Jahr verlieren und<br />

erst einmal Probleme lösen.<br />

Es blieb der Weg zu dem kommerziellen Kartenanbieter<br />

Kober-Kümmerly+Frey. Der erwies sich<br />

dann allerdings als sehr flexibel, wir konnten<br />

auf das Kartenbild und die Signaturen jeden gewünschten<br />

Einfluss nehmen.<br />

Traditionell begleitet den Fahrradstadtplan ein<br />

umfassendes Beiheft. Neben einem Straßenverzeichnis<br />

enthält es sehr viele Beiträge rund um<br />

den Fahrradverkehr.<br />

Allgemein<br />

Zu guter Letzt.<br />

Wir alle hoffen, dass der neue Fahrradstadtplan<br />

ein wirtschaftlicher Erfolg wird. Ein Erfolg für<br />

uns und ein Erfolg für den Verleger. Nur dann<br />

können wir die Tradition der AFDC-Fahrradstadtpläne<br />

für Düsseldorf fortsetzen.<br />

Und wir setzen darauf, dass wir der städtischen<br />

Radverkehrspolitik Hilfestellung geben konnten<br />

mit unserer Klassifizierung der Radwege.<br />

Der Fahrradverkehr wird in den nächsten Jahren<br />

enorm zunehmen, das kann man überall<br />

lesen. Der Markt für Elektro-Fahrräder boomt<br />

und die Gruppe der Älteren wird immer größer.<br />

Wenn nicht deutlich mehr Fahrradverkehr auf<br />

die Straße kommt, werden wir erleben, wie mobile<br />

Senioren mit Elektrorädern auf den Bürgersteigen<br />

die immobilen Senioren mit den<br />

Rollatoren über den Haufen fahren. Und mitten<br />

drin die Fußgänger.<br />

Schreckliche Vorstellung.<br />

Ein ganz großer Dank für die aktive Mitarbeit<br />

geht an Andreas Jeltsch, Andreas Schardt, Dominik<br />

Kegel, Edda Schindler-Matthes, Ernst<br />

Welski, Esther Pollmann, Frank Haarmeier, Frank<br />

Schäfer, Frank Zillich, Georg Blanchot, Gunther<br />

Schweickert, Jörg Hermann, Kerstin Lemmen,<br />

Lerke Tyra, Manfred Bisling, Manfred Hoth, Michael<br />

Hollstein, Michael Schmitz, Oliver von<br />

Hörsten, Stefanie Schardt, Reinhard Hillmann,<br />

Rüdiger Heumann, Ulrich Pegelow und Walter<br />

Reinhard.<br />

Als Koordinator des Projekts bin ich glücklich<br />

über das gute Gelingen, sage aber auch: „Ich<br />

muss es nicht jedes Jahr haben.“<br />

Rolf Borrmann<br />

Preis: 9,85 €<br />

Erscheinungstermin: Mitte März 2012.<br />

ISBN 978-3-9815064-0-2<br />

Rad am Rhein 1/2012<br />

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