Langfassung - RAG-Stiftung
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Urbane Kultur und Lebensqualität in Stadtquartieren – Zeche Zollverein und Umgebung<br />
ßung der rund 30 Jahre im Betrieb gewesenen Zeche Zollverein im Jahr 1986 und der<br />
Kokerei Zollverein im Jahr 1993 verlor der Essener Norden seinen entscheidenden<br />
Arbeitgeber. Ein enormer Abbau von Arbeitsplätzen auf der Zeche (1956 waren noch<br />
8.100 Beschäftigte, im letzten Betriebsjahr 1986 nur noch 3.885 Beschäftigte auf der<br />
Zeche tätig (GANZELEWSKI; SLOTTA 1999, 39)) führte zu einer erheblichen Arbeitslosigkeit und<br />
löste einen strukturellen Wandel aus, dessen Folgen bis heute spürbar sind. Ein Reihe<br />
baulicher, sozialer und kultureller Probleme, wie z. B. schlechte Wohnverhältnisse, der<br />
Mangel an Zukunftsperspektiven vor allem für junge Leute und eine hohe Zahl an sozi-<br />
al benachteiligten Einwohnerinnen und Einwohnern machen den angrenzenden Stadt-<br />
teilen Katernberg, Schonnebeck und Stoppenberg noch bis heute zu schaffen.<br />
1.2 Möglichkeiten der Städtebauförderung auf Bundes- und Landesebene<br />
Um den allgemein gewandelten wirtschaftlichen und sozialstrukturellen Rahmenbedin-<br />
gungen begegnen und die daran anschließenden Aufgaben und Herausforderungen<br />
bewältigen zu können, wurden auf Gesamtbundesebene unterschiedliche Programme<br />
initiiert. Aktuelle Programme sind:<br />
Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen seit 1971,<br />
Städtebaulicher Denkmalschutz sei 1991,<br />
Soziale Stadt seit 1999,<br />
Stadtumbau Ost seit 2003,<br />
Stadtumbau West seit 2004,<br />
Aktive Stadt- und Ortsteilzentren seit 2008 und<br />
Investitionspakt zur energetischen Modernisierung von Schulen und Kinder-<br />
gärten.<br />
Diese Programme, die die Förderung nachhaltiger städtebaulicher Strukturen zum Ziel<br />
haben, werden mit Mitteln der Länder und Kommunen ergänzt. Der Bund regt dazu an,<br />
die Veränderungen als Chance zu sehen und sich den Herausforderungen als Stadt<br />
aktiv zu stellen (BMVBS 2010). Wesentliche Grundlagen sind dabei eine Modernisie-<br />
rungsbereitschaft, Demokratie und der Wunsch, die wirtschaftlichen und ökologischen<br />
Grundlagen zu erhalten und zu verbessern (BMVBS 2010). Ebenfalls steht fest, dass<br />
Städte ihre neuen Aufgaben und Herausforderungen nur dann bewältigen können,<br />
wenn sie die Lebensinteressen aller Beteiligten unmittelbar berücksichtigen und Mit-<br />
gestaltung und Mitbestimmung zunimmt (BMVBS 2010).<br />
Einführung 3