Rind im Bild - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

nete Tagesgemelke für Roboter-Betriebe aufgrund
der unterschiedlichen und unregelmäßigeren Zwischenmelkzeiten
wenig repräsentativ. Daher ist das
Tagesgemelk eines Tieres im Roboter-Betrieb die -
ausgehend vom Zeitpunkt der letzten Probenahme -
in den vorangegangenen 48 Stunden gebildete und
auf 24 Stunden standardisierte Milchmenge.
Im MLP-Rückbericht werden als Angabe zum Prüftag
das ermittelte Tagesgemelk und die analysierten
Inhaltsstoffwerte der gezogenen Proben aus-
Strukturentwicklung in der
deutschen Milchviehhaltung 1996 bis 2006
Die Daten zur Milchkuhhaltung in den MLP-Betrieben,
die in Kürze im ADR- Jahresbericht – Ausgabe
2007 - veröffentlicht werden, lassen einen aktuellen
und detaillierten Einblick in die Strukturentwicklung
der Milchkuhhaltung in Deutschland zu. Immerhin
werden 66,5 % der Milch erzeugenden Betriebe
mit 83,8 % der Milchkühe in den MLP-Betrieben
gehalten. Die Aussichten für einen weiteren Anstieg
des Anteils der MLP-Betriebe stehen günstig,
zumal die durchschnittliche Herdengröße 2006 im
Bundesgebiet bei 49,6 Kühen lag - gegenüber dem
Durchschnitt aller Betriebe bei 38,3 Kühen - und die
Strukturentwicklung die Wanderung der Milchkühe
in größere Bestände begünstigt. Bundesweit ist
2006 im Jahresvergleich die Zahl der MLP-Betriebe
um 4,3 % auf 68.856 zurückgegangen und die Zahl
der MLP-Kühe sank um 2,6 % auf 3.412.796 Stück.
Die durchschnittliche Milchfettleistung je Kuh stieg
um 1,3 % auf 321 kg. Regional gab es allerdings
unterschiedliche Entwicklungen: Im Süden (Bayern,
Baden-Württemberg) nahm die Zahl der Betriebe
um 4,5 % ab, die Zahl der Kühe um 2,0 %, doch
stieg die durchschnittliche Milchfettleistung um 1,1
%. Im Nordwesten sank die Zahl der Betriebe um
4,1 % und die Kuhzahl um 2,6 %; die durchschnittliche
Milchfettleistung stieg um 1,5 %. Im Osten
ging die Zahl der Betriebe um 3,0 % und diejenige
der Kühe um 3,9 % zurück, bei einer Steigerung der
Milchfettleistung um 1,5 %. Bundesweit hielten 57
% der MLP-Betriebe im Jahre 2006 weniger als 40
Kühe, 37 % zwischen 40 und 100 Kühen und 6 %
mehr als 100 Kühe, mit starken regionalen Unterschieden:
(Tabelle1)
Diese Betriebe hatten bundesweit folgende Anteile
am MLP-Kuhbestand: unter 40 Kühe 27 %,
40 bis 100 Kühe 45 % und über 100 Kühe 28 %:
(Tabelle 2)
Eine weitere Bestandsaufstockung fi ndet im Süden
hauptsächlich im Bereich 40 bis 200 Kühe, im Nordwesten
zwischen 80 und 500 Kühen und im Osten
über 500 Kühe statt.
gewiesen. Für Roboterbetriebe ist die Teilnahme
an diesem MLP-Verfahren aus technischen und arbeitswirtschaftlichen
Gründen alternativlos. Für einen
Mitgliedsbetrieb mit elektronischer Milchmengenaufzeichung
liegt der Hauptvorteil (neben der
exakteren Leistungsberechnung) in dem geringeren
Arbeitsaufwand. Voraussetzung hierfür ist, dass
alle Gemelksdaten von der Vor- bis zur aktuellen
Kontrolle in dem ADIS/ADED-Format bereitgestellt
werden. Dies kann mit den meisten Herdenma-
Tabelle 1
Region < 40 Kühe % 40 - 100 Kühe % >100 Kühe %
Im 10-Jahresvergleich lässt sich deutlicher erkennen,
wie unterschiedlich sich die Betriebsstrukturen
der Milchkuhhaltung regional entwickelt haben.
Insgesamt hat die Zahl der Milcherzeuger von 1996
bis 2006 um 44% auf 103.500 Betriebe abgenommen,
die Zahl der Milchkühe um 22 % auf 4,07 Mio.
Die Zahl der MLP-Betriebe und -Kühe sank um 31
% bzw. 14 %, doch wurde der Milchkuhbestand je
MLP-Betrieb im Durchschnitt um 9,3 Kühe bzw. 23
% aufgestockt. Regional bestanden wieder deutliche
Unterschiede (Änderungen in %): (Tabelle 3)
Die süddeutschen Milcherzeuger haben zahlenmäßig
weniger stark abgenommen und ihre Betriebe
moderater aufgestockt als die nordwestdeutschen
Milcherzeuger.
Rind im Bild 2/2007
LKV
Gesamtzahl
MLP-Betriebe
Süd 70 29 1 38.151
Nord-West 41 52 7 27.125
Ost 16 26 58 3.580
Deutschland 57 37 6 68.856
Tabelle 2
Region < 40 Kühe % 40 - 100 Kühe % 100 Kühe % Gesamtzahl MLP-Kühe
Süd 48 49 3 1.251.984
Nord-West 19 61 20 1.416.119
Ost 3 10 87 744.693
Deutschland 27 45 28 3.412.796
Tabelle 3
nagement-Programmen automatisch ohne großen
Mehraufwand erledigt werden. Lediglich die Probenzuordnung
und die Zu- und Abgänge müssen in
das MLP-Taschenbuch eingetragen werden. Die von
der Milchmengenmessung automatisch aufgezeichneten
Milchleistungsdaten können dann entweder
per Diskette mit den Proben verschickt werden,
oder – und dieser Übermittlungsweg hat deutliche
Vorteile - per Email oder Internet-Datentransfer an
das LKV-Rechenzentrum gesendet werden.
Merkmal Süd Nordwest Ost D
MLP-Betriebe -27,0 -35,5 -24,8 -30,5
MLP-Kühe -10,3 -10,5 -26,2 -14,4
Durchschnittskuhzahl je Betrieb +22,8 +38,8 - 1,9 +23,1
Milchfettleistung je Kuh +21,1 +15,9 +69,1 +21,6
Gleichzeitig konnten sie die Milchfettleistung je
Kuh relativ stärker steigern. Allerdings ist das Ausscheiden
von 35,5 % der MLP-Betriebe und die Aufstockung
der verbleibenden Betriebe um 38,8 % im
Nordwesten bemerkenswert.
Einen anderen Weg beschritten die ostdeutschen
Milcherzeuger:
Bei Rückgang der MLP-Betriebe um ein Viertel wurde
der Milchkuhbestand (-26,2 %) mehr als doppelt
so stark abgebaut wie im Süden oder Nordwesten.
Unter Quotenbedingungen waren die Milcherzeuger
im Osten angesichts der enormen Leistungssteigerung
um +69 % je Kuh allerdings auch zum Abbau
der Bestände gezwungen.
(ADR)
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