// Rind im Bild 4/2010 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.
// Rind im Bild 4/2010 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.
// Rind im Bild 4/2010 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.
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ZKZ 30665<br />
<strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong><br />
MITTEILUNGSORGAN DER RINDERZUCHT SCHLESWIG-HOLSTEIN EG UND DES LANDESKONTROLLVERBANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V.<br />
4. VIERTELJAHR<br />
4/<strong>2010</strong><br />
// TOP-THEMA Seminar „Fruchtbarkeit“ S. 13<br />
// RSH eG EuroTier <strong>2010</strong> S. 5<br />
// RSH eG Patrick ist abgegangen S. 7<br />
// RSH eG Verleihung Ehrenpreise S. 10<br />
// KREISVEREINE Jahreshauptversammlungen S. 33<br />
// JUNGZÜCHTER Fittingseminare // <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> S. <strong>Bild</strong> 40<br />
4/<strong>2010</strong> 1
Einladung<br />
Beachten Sie bitte den Anmeldeschluss für Ihre<br />
Verkaufstiere, der mit dem 27.12.<strong>2010</strong> festgelegt ist.<br />
Vorgesehen ist außerdem ein attraktives und informatives<br />
Rahmenprogramm und die Präsentation aktueller<br />
Nachzuchten von Vererbern der RSH eG. Für<br />
das leibliche Wohl wird gesorgt!<br />
Diese Veranstaltung bietet eine sehr gute Gelegenheit,<br />
Qualitätstiere zu vermarkten und zu erwerben.<br />
Bitte beachten Sie die Hinweise <strong>im</strong> Internet unter<br />
www.rsheg.de<br />
Die Januar-Auktion der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> e.G. in Neumünster, Holstenhallen, wird als<br />
„Auktion am Abend“<br />
am 13.01.2011 ausgerichtet.<br />
Bitte unterstützen Sie uns mit der Anmeldung<br />
von guten Verkaufstieren oder mit Ihrem Besuch<br />
diese Abendveranstaltung!<br />
Folgender Zeitplan ist vorgesehen:<br />
19.00 Uhr Körung<br />
20.00 Uhr Beginn Verkauf<br />
Unter allen Beschickern verlosen<br />
wir eine Mini-Kreuzfahrt<br />
für 2 Personen nach Oslo!<br />
Den Käufern des teuersten Bullen<br />
und der teuersten Färse wird<br />
jeweils ein Bonus in Höhe<br />
von 500 Euro gewährt!<br />
Weitere Auskünfte erhalten Sie bei Ihrem zuständigen<br />
Außendienstmitarbeiter oder in der Zentrale der<br />
RSH eG in Neumünster, Telefon 04321 – 905 307.<br />
<strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG | Rendsburger Straße 178 | D-24537 Neumünster | Tel. +49 (0)4321 / 905-300 | Fax +49 (0)4321 / 905-395 & -396 | E-Mail rsheG@rsheG.de
Liebe Mitglieder,<br />
das zu Ende gehende Kalenderjahr <strong>2010</strong> hat richtungweisende Veränderungen in der <strong>Rind</strong>erzucht<br />
durch Einführung der genomischen Selektion mit sich gebracht.<br />
Die wirtschaftliche Lage der deutschen <strong>Rind</strong>erhaltung war <strong>im</strong> Jahr <strong>2010</strong> recht stabil. Gleiches<br />
kann man heute auch für das abgelaufene Geschäftsjahr der RSH eG festhalten. Neben<br />
einem deutlichen Anstieg der vermarkteten Zuchtrinder haben leicht gestiegene Besamungszahlen<br />
ein erfolgreiches Geschäftsjahr geprägt.<br />
Die Einführung der genomischen Zuchtwerte <strong>im</strong> August <strong>2010</strong> hat gezeigt, dass die deutsche<br />
<strong>Holstein</strong>zucht über eines der besten Zuchtwertschätzsysteme weltweit verfügt. Ein hoher<br />
Besamungsanteil, stabile und sichere MLP-Daten und eine sorgfältige Datenerfassung haben<br />
uns in die Lage versetzt, direkt mit einem recht stabilen Zuchtwertschätzmodell zu arbeiten<br />
und ein Höchstmass an möglicher Genauigkeit für unsere Mitglieder zu erreichen. Einschneidende<br />
Veränderungen in der Selektion der Jungbullen für die Zuchtprogramme wurden bereits<br />
umgesetzt. Für unsere Mitglieder haben sich ebenfalls einige Punkte verändert. So gibt<br />
es keinen speziellen Testeinsatz mehr, da die Bullen mit genomischen Zuchtwerten flächendeckend<br />
eingesetzt werden können. Aus diesen Besamungen resultieren dann die Nachkommen,<br />
die in die töchterbasierende Zuchtwertschätzung gehen. Viele Mitglieder benutzen<br />
genomische Bullen noch sehr zurückhaltend. Dabei steht fest, dass genomisch geprüfte<br />
Jungbullen den herkömmlichen Testbullen in der Sicherheit deutlich überlegen sind. Man<br />
kann durch einen klugen, breit angelegten Einsatz der etwas unsichereren, rein genomischen<br />
Bullen gegenüber töchtergeprüften Vererbern ein enormes züchterisches Potential nutzen<br />
und den höchstmöglichen Zuchtfortschritt realisieren. Es ist daher verkehrt, die genomisch<br />
geprüften Jungbullen mit einer Sicherheit von 70 % als nicht sicher zu bezeichnen. Derzeit<br />
ist den Betrieben durchaus zu empfehlen, ca. 30 % der Herde mit genomisch geprüften,<br />
gesunden Bullen bei Schwarzbunt und Rotbunt Red <strong>Holstein</strong> zu belegen. Die weitere Entwicklung<br />
<strong>im</strong>mer leistungsfähigerer Untersuchungsmethoden wird die genomische Selektion<br />
und Zuchtwertschätzung weiter verbessern. Informieren Sie sich in unseren Mitteilungen<br />
„Bullenkarte RSH genomic“, die Ihnen in Kürze zugestellt wird, über die einzelnen Bullen<br />
und Produktlinien.<br />
Erfreulich sieht die Entwicklung ebenfalls <strong>im</strong> Bereich der Zuchtviehvermarktung aus. Insbesondere<br />
der Export, aber auch die he<strong>im</strong>ische Nachfrage, sorgen für stabile Preise und sichern<br />
nachhaltig gute Absatzmöglichkeiten. Ein Preisbarometer sind und bleiben die regelmäßigen<br />
Zuchtviehauktionen. Auf unseren regulären Auktionen in Neumünster ist die Anzahl der vermarkteten<br />
Tiere, insbesondere <strong>im</strong> Bereich der abgekalbten Färsen, an der unteren Grenze.<br />
Dies obwohl die realisierten Durchschnittspreise auf einem beachtlichen, hohen Niveau sind.<br />
Am 13. Januar 2011 wird die <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG erstmalig eine Abendauktion<br />
mit Rahmenprogramm in den Holstenhallen in Neumünster durchführen. Wir laden Sie<br />
recht herzlich ein, diese Veranstaltung zu besuchen und fordern Sie auf, aktiv und nachhaltig<br />
die Vermarktung durch die Meldung geeigneter Tiere sowohl für die Auktionen als auch für<br />
den Export zu unterstützen. Nur mit einem entsprechend guten Angebot können wir dauerhaft<br />
unsere regionalen, die nationalen aber insbesondere auch die internationalen Kunden<br />
an die RSH binden.<br />
Im Interesse unserer <strong>Rind</strong>erhalter hoffen wir, dass der Milchmarkt nachhaltig stabile Milchpreise<br />
bringt und dadurch Chancen für eine erfolgreiche Betriebsentwicklung unserer<br />
Mitgliedsbetriebe zulässt. Die RSH eG unterstützt Sie gerne in Ihrer Entwicklung mit kompetenter<br />
Beratung sowohl bei der richtigen Bullenauswahl, mit hervorragendem Besamungsservice<br />
und qualifizierten Mitarbeitern <strong>im</strong> Bereich der Zuchtviehvermarktung.<br />
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien frohe Weihnachten und ein erfolgreiches, krisenfreies,<br />
neues Jahr.<br />
Matthias Leisen<br />
// Vorwort<br />
Inhalt<br />
Termine 4<br />
RSH eG 5<br />
EuroTier <strong>2010</strong> 5<br />
Patrick ist abgegangen 7<br />
Ehrenpreise der Landwirtschaftskammer 10<br />
Top Thema 13<br />
Seminar „Fruchtbarkeit“ 13<br />
LKV 18<br />
Aus den Rasseabteilungen 23<br />
Schwarzbunt 23<br />
Rotbunt 24<br />
Angler 24<br />
Fleischrinder 25<br />
Kreisvereine 30<br />
Jahreshauptversammlungen 33<br />
Jungzüchter 40<br />
Fittingseminare 40<br />
Jahreshauptversammlung 42<br />
Für Sie gelesen 43<br />
Personalien 46<br />
Zucht 49<br />
Nachzuchten für Sie gesehen 50<br />
Exterieurstärkste Kühe 51<br />
100.000 l Kühe 56<br />
Elite Auktion in Hamm 59<br />
Testbullen 59<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 3
4<br />
Termine<br />
Auktionstermine 2011<br />
Schwarzbunt/Rotbunt<br />
13.Jan. 2011 Neumünster 18. Aug. 2011 Neumünster<br />
3. März 2011 Neumünster 29. Sept. 2011 Neumünster<br />
7. April 2011 Neumünster 20. Okt. 2011 Neumünster<br />
26. Mai 2011 Neumünster 17. Nov. 2011 Neumünster<br />
15. Dez. 2011 Neumünster<br />
Für alle Auktionen gilt Status nach BHV1-Bundes-VO<br />
BVD/MD: Alle Auktionstiere sind Antigen-negativ oder stammen aus unverdächtigen Beständen<br />
Terminkalender<br />
03.01.2011 Meldeschluss für Herdbuchkuhbewertung <strong>im</strong> Januar<br />
Schwarzbunt – Rotbunt – Angler<br />
Veranstaltungskalender<br />
Schwarzbunt – Rotbunt – Angler – Fleischrinder<br />
7. Jan. 2011 Highlight Sale, Hamm (RUW)<br />
13. Jan. 2011 WEU-Konvent, Oldenburg (WEU)<br />
21. – 30. Jan. 2011 Internationale Grüne Woche, Berlin<br />
29. Jan. 2011 Osnabrücker Schwarzbunttage (OHG)<br />
5. Feb. 2011 Hessens Zukunft, Alsfeld (ZBH)<br />
23. – 24. Feb. 2011 Schau der Besten, Verden (MAR)<br />
9. März 2011 Excellent-Schau, Leer (VOSt)<br />
13. März 2011 RBW-Schau, Ilshofen (RBW)<br />
15. – 16. März 2011 <strong>Rind</strong> aktuell mit Sunrise Sale, Karow (RMV)<br />
27. März 2011 Gemeinsame Jungzüchterschau in den Kreisen<br />
Stormarn, Segeberg und Lauenburg<br />
30. März 2011 Färsenschau, Krefeld (RUW)<br />
3. April 2011 Kreisjungzüchterschau RD-ECK, Gnutz<br />
17. April 2011 Landesjungzüchterschau, Aukrug<br />
19. April 2011 Best of - Färsenauktion, Groß Kreutz (RBB)<br />
6. – 7. Mai 2011 Sächsische <strong>Holstein</strong>tage, Leipzig (MAR)<br />
7. Mai 2011 Kreisrinderschau Stormarn<br />
8. – 9. Juni 2011 DHV-Schau, Oldenburg<br />
17. Juni 2011 Kreisrinderschau (Sbt + Rbt) SL-FL, Großenwiehe<br />
8. – 11. Juli 2011 Tarmstedter Ausstellung<br />
1. – 4. Sept. 2011 Norla, Messegelände Rendsburg<br />
6. – 8. Okt. 2011 Schwarz-Rot-Gold, Alsfeld<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
Titelbild:<br />
Es weihnachtet sehr.<br />
Foto: Tordsen<br />
// Termine<br />
Impressum<br />
„<strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong>“, 19. Jahrgang, Nr. 4/<strong>2010</strong><br />
Mitteilungsorgan der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG<br />
u. des Landeskontrollverbandes <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> e.V.<br />
„<strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong>“ soll die <strong>Rind</strong>erzüchter und -halter in<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> über die laufende Entwicklung in Zucht,<br />
Besamung, Absatz sowie der Milchleistungsprüfung informieren.<br />
Verlag und Herausgeber:<br />
„<strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong>“<br />
Rendsburger Str. 178 · D-24537 Neumünster<br />
E-mail: redaktion@rsheg.de<br />
Telefon 04321/905300<br />
Fax 04321/905396<br />
Internet: www.rsheg.de<br />
www.angler-rind.de<br />
Bankverbindung: VR Bank Flensburg-<strong>Schleswig</strong><br />
(BLZ 216.617.19), Kto.-Nr. 417 220<br />
„<strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong>“ wird herausgegeben von:<br />
Der RSH eG mit folgenden Abteilungen:<br />
Matthias Leisen<br />
Abt. Besamung/Vermarktung/Herdbuch<br />
Telefon 04321/905351<br />
Dr. Heiner Kahle<br />
Abt. Schwarzbunte <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>er<br />
Telefon 04321/905301<br />
Günter Koch<br />
Abt. Rotbunte <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>er<br />
Telefon 04321/905303<br />
Claus-Peter Tordsen<br />
Abt. Angler<br />
Telefon 04321/905359<br />
Claus Henningsen<br />
Abt. Fleischrinder<br />
Telefon 04321/905305<br />
Landeskontrollverband <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> e. V. ,<br />
Gerd Schulz<br />
Steenbeker Weg 151 · D-24106 Kiel<br />
Telefon 0431/339870<br />
Fax 0431/3398713<br />
E-Mail: info@lkv-sh.de<br />
Redakt. Schriftleitung:<br />
Susanne Derner<br />
Rendsburger Str. 178<br />
D-24537 Neumünster<br />
Erscheinungsweise: Viermal <strong>im</strong> Jahr<br />
Auflage 9.000 Exemplare<br />
Anzeigenverwaltung: „<strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong>“<br />
Rendsburger Str. 178<br />
D-24537 Neumünster<br />
Telefon 04321/905300<br />
Fax 04321/905396<br />
Preisliste Nr. 9 vom 01. September 2001<br />
Anzeigenschluss Nr. 1 am 15. Januar,<br />
Nr. 2 am 15. April,<br />
Nr. 3 am 15. August,<br />
Nr. 4 am 15. November<br />
Satz und Layout: bdrops GmbH Werbeagentur<br />
Werftbahnstr. 8 · D-24143 Kiel<br />
Telefon 0431/70 28 170 · Fax 0431/70 28 171<br />
E-mail: info@bdrops.de<br />
Druck: Neue Nieswand Druck GmbH<br />
Werftbahnstr. 8 · D-24143 Kiel<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und fotomechanische<br />
Wiedergabe – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung<br />
des Verlages gestattet.
RSH eG<br />
EuroTier <strong>2010</strong> –<br />
RSH stellt traditionell drei Rassen aus<br />
Vom 16.-19. November fand auf dem Messegelände<br />
in Hannover wieder einmal eine<br />
gigantische Ausstellung für Innovation in der<br />
Tierhaltung statt. Die DLG meldete mehr als<br />
1.900 Aussteller aus 50 Ländern, die dann<br />
über 140.000 Besucher anlockten und mit<br />
+8% eine neue Rekordzahl erreichten. Dass<br />
die EuroTier mittlerweile auch international<br />
das Top-Event für Tierhaltungsprofis ist, machen<br />
die 23.000 Besucher aus dem Ausland<br />
deutlich.<br />
Top Tier-Treff<br />
Wie bereits in den Vorjahren waren die <strong>Rind</strong>erzuchtorganisationen<br />
in der Halle 27 untergebracht. Hier<br />
konnte der interessierte Landwirt alle <strong>Rind</strong>errassen<br />
finden. Bei den Fleischrindern waren es Angus,<br />
Blonde d’ Aquitaine, Charolais, Fleckvieh, Galloway,<br />
Hereford, Highländer, L<strong>im</strong>ousin, Uckermärker, Wagyu,<br />
Wasserbüffel, Welsh Black, außerdem Salers und die<br />
Zweinutzungsrassen Pinzgauer und Grauvieh. Die<br />
Milchrassen wurden wie üblich vertreten durch <strong>Holstein</strong>s,<br />
Angler, Braunvieh und Fleckvieh.<br />
Nachzuchtpräsentation<br />
Die GGI-Mitgliedsverbände hatten wieder je drei<br />
Töchter eines Vererbers nach Hannover geschickt.<br />
Diese wurden unter einem Dach gezeigt, sodass die<br />
interessierten Milchviehhalter einen guten Überblick<br />
über die momentanen Spitzenvererber hatten. Bei<br />
den <strong>Holstein</strong>s waren die Ostfriesen (Vost) mit „Jardin“<br />
vertreten. Die <strong>Rind</strong>erzucht Sachsen-Anhalt (RSA)<br />
Vollbesetzter Infostand<br />
In der Ruhe liegt die Kraft, die drei RSH Nachzuchten ruhen,während andere noch stehen<br />
präsentierte mit drei großen Färsen eine Gruppe des<br />
Goldwin-Sohnes „Van Gogh“. Die Weser-Ems-Union<br />
(WEU) stellte Töchter aus dem Wiedereinsatz des Eiweißvererbers<br />
„Stylist“ (v. Steven) vor. Die hessischen<br />
<strong>Rind</strong>erzüchter (ZBH) hatten Elite-Töchter mitgebracht.<br />
Die <strong>Rind</strong>er Union West (RUW) stellte bei den<br />
Schwarzbunten die Nachzucht des Ramos-Sohnes<br />
„Radon“ und bei den Rotbunten den stark eingesetzten<br />
Cadon-Sohn „Carmano“ aus. Aus Mecklenburg-Vorpommern<br />
(RMV) waren Zweitkalbskühe des<br />
Titanic-Sohns „Tilo“ ausgestellt. Der Brandenburger<br />
Zuchtverband (RBB) zeigte drei von über 9.000 Janosch-Töchtern<br />
(Vollbruder zu „Jackpot“), die auch<br />
bereits in der zweiten Laktation waren.<br />
Die RSH stellt als einziger Verband drei Nachzuchten<br />
Wie üblich sorgte die <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
(RSH) für einen besonderen Höhepunkt. Neben den<br />
Schwarzbunten und Rotbunten <strong>Holstein</strong>s gehörte<br />
ein Angler-Trio zur Kollektion und somit war die RSH<br />
mit drei Nachzuchten, die alle von neuen Vererbern<br />
stammten, der größte Aussteller unter dem GGI-Dach.<br />
Brigade<br />
Bei den Schwarzbunten wurde „Brigade“ ins Rennen<br />
geschickt. Der Newcomer mit der Abstammung Best<br />
x Durham x Prelude fiel durch hohe Einsatzleistungen<br />
bei seinen Töchtern auf, von denen in der letzten<br />
Zuchtwertschätzung erst 17 berücksichtigt werden<br />
konnten. Die Zuchtwerte für RZG 135, RZM 126, RZE<br />
130 sind in allen Merkmalen überragend und durch<br />
die hohen Inhaltsstoffe (+0,47 %-Fett, +0,22 %-Eiweiß)<br />
erreicht er ein Plus von 112 kg-Fett und Eiweiß.<br />
Im Exterieur liegen die Stärken <strong>im</strong> Fundament (123)<br />
und <strong>im</strong> Euter (125).<br />
Die Informationen basieren auf der genomischen<br />
Zuchtwertschätzung, aber schon mit der Zuchtwertschätzung<br />
<strong>im</strong> Dezember werden zahlreiche Töchter<br />
die genomischen Zahlen untermauern. Die ausgestellten<br />
Färsen waren „Kori“, eine sehr gut ausbalancierte<br />
junge Kuh mit viel Kaliber von der Jacobsen/<br />
Nehlsen GbR in Mielkendorf. „Kamilla“ von Anke<br />
David aus Ellingstedt zeigte ebenfalls viel Stärke,<br />
Rippe und Rahmen. Als dritte war die elegante und<br />
leistungsstarke „Kati“ von der Behmer GbR in Hüsby<br />
mit dabei.<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 5
6<br />
3 mal Brigade<br />
Rotbunt<br />
Die Abteilung Rotbunt wurde von „Keel“ vertreten.<br />
„Keel“ ist ein absoluter Outcross-Bulle. Mit seiner<br />
Abstammung Komtur x VG86 Windchester x VG85<br />
Momentum x VG89 Aerostar bringt er völlig neues<br />
Blut in die Rotbuntzucht. „Keel“ ist <strong>im</strong> Zuchtgebiet<br />
der <strong>Rind</strong>er Union West eG und der <strong>Rind</strong>erzucht<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG getestet wurden, und relativ<br />
früh stellten sich seine Exterieurqualitäten heraus. Als<br />
typischer „Komtur“ sind Keel-Töchter mittelrahmig,<br />
verfügen aber über genügend Substanz und Stärke.<br />
Glanzpunkt seiner Exterieurvererbung sind die Fundamente.<br />
Opt<strong>im</strong>al gewinkelte Hinterbeine, hohe Trachten, trockene,<br />
klare Sprunggelenke und parallele Hinterbeinstellung<br />
sind Garanten für ein Top-Fundament, das<br />
in jedem Stall zurecht kommt. Die hohe Bewegungsnote<br />
unterstreicht die sehr gute Mobilität der Keel-<br />
Töchter. Die hohen Hintereuter wurden von einem<br />
starken Zentralband gehalten. Die Strichplatzierung<br />
der vorderen und hinteren Striche ist opt<strong>im</strong>al. Die drei<br />
ausgestellten Keel-Töchter zeigten sich als sehr einheitliche<br />
Gruppe, die die Stärken <strong>im</strong> Fundament und<br />
<strong>im</strong> Euter klar herausstellten. Bei der Demonstration<br />
auf der Drehbühne am Top Tier-Treffen zeigten sie viel<br />
Eleganz und jeder Besucher zeigte sich beeindruckt.<br />
Hexer-Töchter auf der Drehbühne am Top-Tier-Treff<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// RSH eG<br />
Keel – einheitlicher geht es nicht<br />
Die ausgestellten Keel-Töchter stammten von den<br />
Zuchtbetrieben Andreas Schmidt aus Hodorf, Jörg<br />
Göttsche aus St. Margarathen und Herbert de Vries<br />
aus Kronsmoor.<br />
Keel kann aufgrund seiner Abstammung breit eingesetzt<br />
werden. Er steht für absolute Produktionskühe,<br />
sie sehr alt werden können. „Keel“ sollte nicht für<br />
Färsenbesamungen verwendet werden.<br />
Angler<br />
Die Angler-<strong>Rind</strong>erzüchter hatten in den letzten Jahren<br />
zwe<strong>im</strong>al Töchter von „Zober“ und davor von<br />
„Taunus“ und „Rubin“ gezeigt, die jeweils aus dem<br />
Wiedereinsatz stammten und bereits in der zweiten<br />
oder dritten Laktation waren. In diesem Jahr wurde<br />
die Messlatte besonders hoch gelegt. Zwischen den<br />
<strong>Holstein</strong>s wollte man mit einkalbigen Töchtern des<br />
neuen Vererbers „Hexer“ überzeugen und das Konzept<br />
ging auf. Der Bulle „Hexer“ (Baldo x Cadon x<br />
Pyllberg) wurde von Matthias Petersen-Knutzen in<br />
Scholderup gezogen. Aus seinem Stall kam auch die<br />
Kuh „Klinke“, deren Mutter vor zwei Jahren Werbung<br />
für „Zober“ machte. „Klinke“ war zwar fast trocken,<br />
konnte aber durch ihren enormen Rahmen, klare Fundamente<br />
und beste Eutertextur überzeugen. Aus dem<br />
Stall von Claus Heinrich Niemann in Schörderup kam<br />
die Kuh „268“ mit nach Hannover. Sie glänzte durch<br />
Harmonie und Euterqualität. Die Devern-Enkelin „Kamel“<br />
aus der Zucht von Michael Petersen, Westerakeby<br />
prahlte mit breitem Hintereuter und herrlichem Seitenbild.<br />
Die ausgestellten Hexer-Töchter hatten alle<br />
eine 200-Tageleistung, die bei Milchmengen von über<br />
5.500 kg auch <strong>im</strong> Fett über 5 % lagen. Im Gegensatz<br />
zu den anderen Kühen hatten die Angler in Hannover<br />
schon einige Auftritte mehr auf dem Laufsteg, denn<br />
bei den russischen und englischen Präsentationen<br />
wurden sie als Spezialrasse ausgelobt.<br />
Gute Präsentation<br />
Das Konzept am Top Tier-Treff ging auch in diesem<br />
Jahr auf. Die Präsentation auf der Drehbühne vor<br />
der großen Videoleinwand war stets gut besucht. An<br />
den Infoständen konnten wieder viele interessante<br />
Gespräche geführt werden. Die GGI hatte zahlreiche<br />
Ausländer eingeladen, die unsere Zuchtprodukte aus<br />
der Nähe bestaunen konnten.<br />
Die <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> bedankt sich<br />
bei den Beschickern für die Bereitstellung der<br />
Nachzuchtkühe, die auch dieses Mal eine Werbung<br />
für Gutes aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> machte.<br />
C.-P. Tordsen, G. Koch<br />
Die typstarken Hexer-Töchter Fotos: Tordsen
RSH eG<br />
Patrick – eine Legende der schleswig-holsteinischen<br />
Schwarzbuntzucht – ist abgegangen<br />
Im sprichwörtlich biblischen Alter von nahezu<br />
20 Jahren ist wohl der berühmteste Besamungsbulle<br />
der RSH eG am 15. November<br />
<strong>2010</strong> abgegangen. Patricks`s Werdegang ist<br />
hoch interessant und durch einige Besonderheiten<br />
geprägt, die <strong>im</strong> Nachfolgenden noch<br />
mal kurz dargestellt werden sollen.<br />
Hintergrund des Ankaufs<br />
Die Mutter des Bullen Patrick kam aus einem Embryo-<br />
<strong>im</strong>port und war eine Tochter der weltberühmten<br />
Rippvalley Bell Tammy. Die Embryonen wurden<br />
damals von Herrn Blunck über die RWL angekauft.<br />
Der von dort erwartete Bulle wurde nicht geboren.<br />
Heinrich Blunck war begeistert über das Kuhkalb,<br />
das auf den Namen „New York“ getauft wurde und<br />
sich zu einer züchterisch außerordentlich wertvollen<br />
Kuh entwickelte. Bereits recht früh erkannte Heinrich<br />
Blunck die Qualitäten dieses Jungtieres, so dass<br />
er beschloss, „New York“ bereits <strong>im</strong> März 1990 mit<br />
dem damaligen TOP-Vererber Blackstar vor der ersten<br />
eigenen Trächtigkeit mittels Embryotransfer zu<br />
nutzen.<br />
Aus dieser Färsennutzung stammt auch der Bulle<br />
Patrick, den Herr Blunck der damaligen RB-<strong>Holstein</strong><br />
zum Kauf angeboten hat.<br />
Begleitet von einigen Diskussionen, ob man ein<br />
Kalb aus einer noch nicht gekalbten Färse übernehmen<br />
könne, wurde Patrick am 31. Januar 1992<br />
in die ELP-Sation Ruhwinkel aufgenommen. Herr<br />
Blunck erhielt eine Anzahlung von 800,00 DM. Da<br />
Patrick sich recht gut entwickelt und seine Mutter<br />
New York ebenfalls nicht nur durch überzeugende<br />
Leistungen, sondern auch durch ein exzellentes Exterieur,<br />
sowie Erfolgen auf der Landestierschau, auf<br />
Enkel (vorn) und Großvater - Zabing RF / Patrick Foto: RSHeG<br />
Patrick <strong>im</strong> Alter von zwei Jahren Foto: RSH eG<br />
sich aufmerksam machte, stand der Körung nichts<br />
<strong>im</strong> Wege und der Testeinsatz war gesichert. Herr<br />
Blunck erhielt die vereinbarte höhere Nachzahlung.<br />
Abstammung:<br />
Patricks Mutter New York, die aus Embryo<strong>im</strong>port<br />
hervorgegangen war, verfügte über eine exzellente<br />
Abstammung. Ihre Mutter war die weltberühmte<br />
Bell Tammy (4.) 94 EX, die international zu den<br />
anerkanntesten Bullenmüttern gehörte. Ihre Mutter<br />
wiederum war die mit 91 EX eingestufte Imperial-<br />
Tochter Natalie. Davor befindet sich die mit 94<br />
Punkten nach der 9. Laktation bewertete Stammkuh<br />
Lad Nina.<br />
Insgesamt eine vorzügliche Kuhfamilie, aus der so<br />
bekannte internationale Vererber wie Ruß, Tonic, Titan<br />
und dann halt eben auch Patrick hervorgingen<br />
und in jüngster Zeit auch weitere TOP-Vererber, wie<br />
der neue RSH-Komet Brigade (v. Best), ihre Wurzeln<br />
haben.<br />
Zur „New York“ gab es in den USA drei Vollschwestern,<br />
die ebenfalls alle internationale Bullenmütter<br />
waren und wie „New York“ alle EX eingestuft wurden.<br />
Die Anpaarung von „New York“ mit Blackstar<br />
erwies sich <strong>im</strong> Nachhinein als Volltreffer. Neben<br />
Patrick wurde aus derselben Spülung der Bulle Bartram<br />
664669 an die RUW verkauft, der ebenfalls<br />
zum Wiedereinsatz kam. Die Vollschwestern Pr<strong>im</strong>el<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 7
8<br />
und Philadelphia wurden über die Elite Auktion des<br />
DHV in Hamm verkauft. Pr<strong>im</strong>el war lange Zeit eine<br />
der begehrtesten Bullenmütter in Europa, wie die<br />
gesamte Familie durch außergewöhnliche Leistungen<br />
auf sich aufmerksam machte.<br />
Aus einer zweiten Spülung mit Blackstar wurden<br />
ebenfalls der Bulle Rostock zur RSH eG verkauft.<br />
Seine Vollschwester Rio wurde ebenfalls internationale<br />
Bullenmutter, wobei Rios erster Oskar-Sohn<br />
Oman ebenfalls schon mit einem sehr guten RZG<br />
Aufmerksamkeit auf sich zog. „New York“ zeichnete<br />
sich wie ihr Sohn Patrick und viele ihrer weiblichen<br />
Nachkommen durch Vitalität, hervorragende<br />
Körper, vor allem einem exzellenten Fundament und<br />
einer sehr guten Euterqualität aus. Sie brachte es<br />
bei sieben Kalbungen auf eine Lebensleistung von<br />
knapp 80.000 kg-Milch und war auf zahlreichen<br />
Schauen, wie auch bei Neumünster am Abend, als<br />
Siegerkuh <strong>im</strong> Schauring recht erfolgreich.<br />
Betrachtet man das Leistungsniveau der Patrick-<br />
Nachkommen und der Kuhfamilie, so zeichnen sie<br />
sich durch Konstanz und Solidität aus.<br />
Patrick und seine Töchter<br />
Patrick-Töchter fielen bereits relativ früh durch ihre<br />
gute Entwicklung und die soliden Fundamente auf,<br />
so dass mit Spannung die Zuchtwertschätzung erwartet<br />
wurde.<br />
Mit einem RZM von 113 als ersten Zuchtwert wurden<br />
die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Dann <strong>im</strong><br />
Folgenden entwickelten sich seine Zuchtwerte und<br />
stabilisierten sich auf einem erstaunlichen Niveau.<br />
Der aktuelle Leistungszuchtwert von Patrick basiert<br />
auf über 57.000 Töchter weltweit, die in Deutschland,<br />
Tschechien, Spanien, Österreich, Italien, in den<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// RSH eG<br />
New York EX 91 zeichnete sich wie ihr Sohn Patrick und viele ihrer weiblichen Nachkommen durch Vitalität, hervorragende Körper, vor<br />
allem einem exzellenten Fundament und einer sehr guten Euterqualität aus Foto: Arkink<br />
baltischen Ländern, Dänemark, Schweden und in<br />
vielen anderen Ländern mehr stehen und bestätigt<br />
nachhaltig die Konstanz seiner Leistungsvererbung.<br />
Seine besonderen Vorzüge sind, dass er auch heute<br />
noch <strong>im</strong> Exterieur und in den Sekundärmerkmalen<br />
konkurrenzfähig ist.<br />
Mit über 57.000 Töchtern erreicht er folgende Resultate:<br />
RZN 121, RZR 108. Nicht von ungefähr<br />
gelten Patrick-Töchter als fruchtbare, vitale, langlebige<br />
Kühe, von denen bereits viele über 100.000<br />
kg-Lebensleistung haben.<br />
Silke v. Patrick, Tochter aus dem Testeinsatz, Besitzer: H. Schnoor, Schillsdorf. Silke ist die Großmutter des Bruce-Sohnes Buran (Bruce x<br />
Gibbon), ein hoher Inhaltsstoffvererber in Sachsen-Anhalt Foto: Arkink<br />
Sein Exterieurzuchtwert ist eine Erfolgsstory. Aktuell<br />
sind von Patrick weltweit über 6.640 Töchter in<br />
sechs Ländern mit folgendem Ergebnis bewertet:<br />
Milchtyp Körper Fundament<br />
Euter Gesamt<br />
100 105 115 103 110<br />
Auf Grund des Alters ist dies eine einmalige Leistung,<br />
die nachhaltig bestätigt, dass Patrick berechtigterweise<br />
zu den besten Exterieurvererbern seiner<br />
Zeit zu zählen ist und aktuell noch <strong>im</strong> Bereich der<br />
Nutzungsdauer, der Fruchtbarkeit und des Exterieurs<br />
voll konkurrenzfähig gegenüber Bullen, die 15<br />
Jahre jünger (das entspricht drei Kuhgenerationen)<br />
als er sind, wäre.<br />
Schaugeschichte<br />
Erstmalig wurde bei Neumünster am Abend 1996<br />
eine Nachkommengruppe aus dem Testeinsatz gezeigt.<br />
Sie überzeugte durch Uniformität, Rahmen,<br />
viel Körper und beste Beine, bei sehr guter Euterqualität.<br />
Im selben Jahr wurde eine Töchtergruppe<br />
auf der DHV-Schau in Oldenburg gezeigt, die nachhaltig<br />
diese Qualitäten unterstrich und besonders<br />
die Körperstärke der Patrick-Töchter hervorhob. Damals<br />
war die Konkurrenz der Blackstar-Söhne groß<br />
und Patrick nur in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> und bei den<br />
heutigen NOG-Partnern ein gefragter Bulle. Den<br />
nationalen und internationalen Durchbruch erzielte<br />
Patrick mit Nachkommengruppen bei Neumünster<br />
am Abend 2000 und anschließend in Brüssel auf<br />
der Agribex. Patrick erfreute sich, insbesondere in<br />
den größeren Laufstallbetrieben, einer sehr starken
Welda v. Patrick, Besitzer: H. Sach, Zarnekau, war Mitglied der Patrick-Nachzuchtgruppe auf der<br />
Europaschau 2000 in Brüssel Foto: Arkink<br />
Nachfrage, die auch international ungebrochen<br />
war. Die Besitzer der Töchter lobten insbesondere<br />
die Einheitlichkeit und Uniformität in der Vererbung,<br />
sowohl hinsichtlich der Leistung, als auch<br />
der Exterieurmerkmale, die ihn zu einem der stärkst<br />
nachgefragtesten deutschen Bullen machten. Von<br />
Patrick wurden insgesamt über 800.000 Portionen<br />
in der KB-Einsatz gebracht.<br />
// RSH eG<br />
Damit ist und bleibt er einer der einflussreichsten,<br />
deutschen Vererber der <strong>Holstein</strong>zucht. Der von<br />
Heinrich Blunck gezüchtete Bulle hat leider wenige<br />
Söhne gebracht, die in seine Fußstapfen getreten<br />
sind.<br />
Patrick hat Dank überragender Töchter nachhaltig<br />
das <strong>Bild</strong> der <strong>Holstein</strong>zucht in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>,<br />
national und international als einer der einfluss-<br />
Christa v. Patrick, Besitzer: J. Krause, Redingsdorf. Christa weiß durch gute Fundamente und bestes Euter<br />
zu gefallen. Sie wurde 1b platziert bei Neumünster am Abend 2006 und errang den Titel „Siegerkuh alt“<br />
bei der Kreisrinderschau in Ostholstein 2008 Foto: Schulze<br />
reichsten Bullen mitgeprägt. Er selbst war der<br />
Liebling der Mitarbeiter <strong>im</strong> Stall in Schönböken, da<br />
er ein überaus korrekter, solider und sehr umgänglicher<br />
Zeitgenosse war und letztlich sehr viel zum<br />
Erfolg und zum guten Image der RSH eG beigetragen<br />
hat.<br />
M. Leisen<br />
Patrick <strong>im</strong> Jahr 2005 mit seinem Züchter Heinrich Blunck sowie seinem Betreuerteam Foto: Arkink<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 9
10<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// RSH eG<br />
Landwirtschaftskammer zeichnet Christian<br />
Fischer, Brunsbek und Ingwer-Martin Carstensen,<br />
Lütjenholm als beispielhafte Tierhalter aus<br />
Der Ehrenpreis für beispielhafte Leistungen<br />
ist die höchste Auszeichnung der<br />
Landwirtschaftskammer auf dem Gebiet<br />
der Tierhaltung und wird auf Vorschlag der<br />
Zuchtverbände verliehen.<br />
Mit dem Preis werden Züchter geehrt, die mit ihrer<br />
Zucht führend in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> sind. Die<br />
Tiere aus diesen Betrieben zeichnen sich durch<br />
hohe Leistungen, sehr gutes Exterieur, Erfolge auf<br />
regionalen und überregionalen Schauen sowie<br />
durch den züchterischen Einfluss auf die breite Landeszucht<br />
aus. Der Präsident der Landwirtschaftskammer,<br />
Claus Heller, besuchte am 2. September<br />
zwei Mitgliedsbetriebe der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> eG, um ihre außergewöhnlichen Leistungen<br />
zu würdigen.<br />
Langlebigkeit auf höchstem Leistungsniveau<br />
– das Markenzeichen bei Familie Fischer in<br />
Brunsbek<br />
Züchter müssen eigene Wege gehen, um ihre Vorstellungen<br />
vom Zuchttier der Zukunft zu verwirklichen.<br />
Erfolgreiche Züchter verlassen häufig die<br />
üblichen Pfade. Sie probieren neue Anpaarungen<br />
aus, um ihre Visionen vom „idealen“ Tier zu verwirklichen.<br />
Ob eine Anpaarung erfolgreich ist, lässt<br />
sich nicht sicher planen. Nachhaltige Zuchterfolge<br />
beruhen auf einer Kombination von hervorragendem<br />
Tierverstand, genauer Kenntnis der Tiere<br />
mit ihren Abstammungen und Eigenschaften sowie<br />
dem Mut, neue Kombinationen auszuprobieren. Erfolgreiche<br />
Zucht bedeutet ein Denken in Generationen<br />
und verlangt ein Gespür dafür, welche Tiere in<br />
Zukunft benötigt werden, so Präsident Claus Heller.<br />
Die <strong>Holstein</strong>-Zucht vom Hof Fischer in Brunsbek<br />
(Kreis Stormarn) hat bundesweit einen hervorragenden<br />
Ruf. Mit den Tieren verbinden Berufskollegen<br />
langlebige Kühe von hervorragendem Exterieur<br />
mit zahlreichen Schauerfolgen auf internationalen,<br />
Mit „Wanka“ steht in Brunsbek eine der bekanntesten Schwarzbunten des Landes. Geboren 1997, hat sie schon über 140.000 l Milch<br />
gegeben Foto: Isa-Maria Kuhn<br />
Zitat Christian Fischer: „Wir leben nicht von oder für die Kühe, sondern wir leben mit den Kühen.“ Foto: Isa-Maria Kuhn<br />
nationalen und regionalen Wettbewerben. Die Tiere<br />
aus Brunsbek waren auf der Schau in Utrecht und<br />
Barcelona, sie sind in Oldenburg auf Bundesschauen<br />
vertreten und selbstverständlich auf der Landesschau<br />
Neumünster am Abend. Fast 50 Siegerkühe<br />
auf Kreis-, Landes- und Bundesschauen wurden auf<br />
dem Betrieb gezüchtet.<br />
Bemerkenswert ist die Lebensleistung der Kühe. Die<br />
Tiere, die den Betrieb verlassen, hatten nach 7,3<br />
Jahren eine Lebensleistung von 56.800 kg und wurden<br />
über fünf Jahre als Kühe genutzt. Einschließlich<br />
der Aufzucht vom Kalb bis zur ersten Kalbung mit<br />
knapp 27 Monaten hatten diese Tiere eine Lebenstagleistung<br />
von 21,3 kg. Viele Tiere erreichen eine<br />
Lebensleistung von mehr als 100.000 kg. Damit<br />
belegt der Zuchtbetrieb eine Spitzenposition auf<br />
Bundesebene. Im Vergleich dazu liegt der Durchschnittsbetrieb<br />
bei 23.400 kg Lebensleistung, 12,2<br />
l Lebenstagleistung und 5,2 Jahre Nutzungsdauer.<br />
Ein Leben mit den Kühen<br />
Das Rezept langlebiger, leistungsstarker Kühe liegt<br />
in einer hohen Leistung der Einzelkuh, einer sehr<br />
guten Haltung mit eingestreuten Boxen und Weidegang<br />
<strong>im</strong> Sommer, einer ausgewogenen Rationsgestaltung<br />
mit Sicherheitsreserven, einer sorgfältigen
RSH eG<br />
Drei Generationen Kuhsachverstand: Familie Carstensen mit Claus Heller, Präsident der Landwirtschaftskammer (2. v. r.) Foto: Leisen<br />
Betreuung aller Tiere und einem exzellenten Kuhverstand.<br />
Die Betriebsphilosophie lautet „Wir leben<br />
nicht für die Kühe. Wir leben nicht von den Kühen,<br />
sondern wir leben mit den Kühen.“<br />
Die Genetik aus dem Betrieb in Brunsbek findet sich<br />
in vielen Betrieben. Ein wesentliches Standbein neben<br />
der Milch ist der Verkauf von Zuchtrinden und<br />
Zuchtbullen. Fischers sind Züchter, die seit vielen<br />
Jahren zuverlässig hochwertige Tiere verkaufen. Allein<br />
über die Auktionen der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> werden jährlich zirka 40 Tiere vermarktet.<br />
Der Zuchtbetrieb <strong>im</strong> Hamburger Randgebiet ist seit<br />
250 Jahren <strong>im</strong> Familienbesitz, seit 1917 betreibt<br />
der Betrieb Herdbuchzucht. Schon <strong>im</strong>mer haben<br />
die Fischers bewährte Genetik weiterentwickelt.<br />
Dabei nutzen sie die jeweiligen Möglichkeiten der<br />
Tierzucht. Sie setzten frühzeitig auch auf die Besamung,<br />
beteiligten sich am damals noch ungewissen<br />
Ausgang des Einsatzes von Samen aus den USA<br />
und nutzten seit einigen Jahren auch konsequent<br />
die Möglichkeiten des Embryotransfers. Das Zuchtziel<br />
war <strong>im</strong>mer eine wirtschaftliche Kuh mit hoher<br />
Lebensleistung. Gleichzeitig sollten die Tiere auch<br />
über ein gutes Exterieur verfügen, denn mit schönen<br />
Kühen macht die Zucht mehr Spaß.<br />
2002 haben Steffi und Christian Fischer den Betrieb<br />
von Walter Fischer übernommen. Sie haben die<br />
Tradition der Familie fortgesetzt und züchten weiterhin<br />
in der Bundesligaklasse. Dabei werden sie<br />
vom Senior unterstützt, denn Ehrenamt und Schaubeschickung<br />
erfordern viel Zeit. So engagiert sich<br />
Christian Fischer in den Gremien des Verbandes: Er<br />
ist stellvertretender Vorsitzender der <strong>Rind</strong>erzucht<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG. Als Mitglied <strong>im</strong> Zuchtausschuss<br />
ist er unter anderem auch für die Bullenmütterauswahl<br />
auf nationaler und internationaler<br />
Ebene tätig. Als exzellenter Tierkenner ist Christian<br />
Fischer Mitglied <strong>im</strong> europäischen Pool der Preisrichter<br />
und richtet auf allen bedeutenden Schauen.<br />
Mit Christian Fischer und seiner Zucht haben die<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>er ein Aushängeschild, das weit<br />
über die Landesgrenzen hinaus strahlt.<br />
Rotbunte und Schwarzbunte mit Höchstleistungen<br />
Die Adresse Carstensen, Lütjenholm, <strong>im</strong> Kreis Nordfriesland<br />
steht seit Jahren für einen Betrieb, der <strong>Holstein</strong>s<br />
der Farbrichtung Rotbunt und Schwarzbunt<br />
züchtet. Die <strong>Holstein</strong>varianten erreichen ein Niveau<br />
von mehr als 11.000 kg Milch bei den Schwarzbun-<br />
ten und über 10.000 kg Milch bei den Rotbunten.<br />
Damit gehören diese Zuchten zu den leistungsstärksten<br />
Herden in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>. Auch die drei<br />
Färsenleistungen von mehr als 12.000 kg <strong>im</strong> vergangenen<br />
Jahr zeigen, dass diese Leistung bis in<br />
die Nachzucht gehalten wird. Die hohen Leistungen<br />
führen auch zu den höchsten Lebensleistungen in<br />
den entsprechenden Herdenklassen: Die Rotbunten<br />
hatten Lebensleistungen von 35.800 kg und die<br />
Schwarzbunten erreichten 38.420 kg mit jeweils<br />
knapp sechs Jahre alten Abgangskühen.<br />
Nach der Betriebsübernahme von seinem Vater Ketel<br />
August 1999 hat Ingwer Martin mit seiner Familie<br />
den Betrieb kontinuierlich weiter ausgebaut.<br />
Heute werden mit 186 Kühen knapp 40 Kühe mehr<br />
gemolken. Gleichzeitig konnte die Leistung nochmals<br />
um etwa 1.500 kg, das heißt, um 150 kg jährlich<br />
gesteigert werden.<br />
Die Leistungen der Kühe sind keine Eintagsfliegen,<br />
sie wurden langfristig systematisch aufgebaut.<br />
Daher sind die Tiere aus der Zucht von Familie<br />
Carstensen <strong>im</strong>mer wieder bundesweit gefragt: Die<br />
Zuchtorganisationen suchen Bullenmütter, um sie<br />
mit den besten Bullen für die nächste Generation<br />
anzupaaren. Positiv getestete Vererber werden<br />
unter anderem in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> und Hessen<br />
eingesetzt. Aktuell überzeugt der Bulle „Carie“<br />
durch hohe genomische Zuchtwerte für Zellzahl,<br />
Nutzungsdauer und Exterieur.<br />
Zahlreiche Schauerfolge<br />
Neben der regelmäßigen, erfolgreichen Teilnahme<br />
<strong>im</strong> Zuchtprogramm der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
wird die Genetik des Lütjenholmer Betriebes<br />
über den Verkauf von Zuchttieren weit verbreitet.<br />
Der Betrieb zieht alle geborenen Kälber auf und<br />
bereitet sie für die Zucht vor. Zirka 30 Deckbullen<br />
verlassen jährlich den Bestand, um die Leistung in<br />
Der Betrieb von Familie Carstensen steht für Langlebigkeit auf höchstem Leistungsniveau Foto: Dr. Werner Lüpping<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 11
12<br />
anderen Betrieben zu verbessern. Nach dem Abkalben<br />
der weiblichen Zuchtrinder gehen die nicht für<br />
die eigene Bestandsergänzung benötigten Färsen<br />
ebenfalls in Milchviehbetriebe, die das Leistungspotenzial<br />
sicher erhöhen wollen. Der Milchverkauf<br />
ist zwar das wirtschaftlich entscheidende Standbein,<br />
aber der Zuchttierverkauf sichert das Einkommen<br />
des Betriebes ab.<br />
Ein engagierter Züchter wie Ingwer Martin Carstensen<br />
ist <strong>im</strong>mer vom Virus „Zuchtschau“ infiziert.<br />
Regelmäßig beschickt der Betrieb erfolgreiche<br />
Schauen von der Kreis- über die Landesliga bis hin<br />
zur Bundesliga. So holte die Kuh „Emsige“ auf der<br />
Bundesschau der deutschen <strong>Holstein</strong>s in Oldenburg<br />
2007 eine 1a-Platzierung. Auf der Landesschau<br />
Neumünster am Abend belegen die Tiere aus der<br />
Zucht von Ingwer Martin Carstensen <strong>im</strong>mer die vorderen<br />
Plätze bis hin zu Siegerkühen. Auf der diesjährigen<br />
Kreistierschau in Löwenstedt standen drei<br />
Sieger und ein Reservesieger aus dem Betrieb auf<br />
dem Ehrenpodest.<br />
Diese Schauerfolge über lange Jahre sind nur möglich,<br />
wenn die Tiere über eine solide langfristig stabil<br />
angelegte Genetik verfügen und tiergerecht gehalten<br />
werden. Mit Augenmaß werden neue Anpaa-<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// RSH eG<br />
rungen ausprobiert und neue Techniken genutzt.<br />
Die Nachkommen zeigen dann, ob die Anpaarung<br />
erfolgreich war. Spitzentiere sind stets das Produkt<br />
aus langjähriger Erfahrung, hervorragendem Kuhverstand<br />
und der notwendigen Portion Glück. Erst<br />
über mehrere Generationen, insbesondere <strong>im</strong> Wiedereinsatz<br />
von Besamungsbullen, zeigt sich, ob sich<br />
die Genetik bewährt.<br />
Für den Landwirtschaftsmeister Ingwer-Martin<br />
Carstensen ist es selbstverständlich, dass er sein<br />
Wissen weitergibt. Als Ausbildungsbetrieb ist er insbesondere<br />
be<strong>im</strong> Nachwuchs anderer Zuchtbetriebe<br />
eine gefragte Adresse. Neben der arbeitsintensiven<br />
Vorbereitung von Schautieren und der Beschickung<br />
von Schauen engagiert er sich zusätzlich <strong>im</strong> Aufsichtsrat<br />
seiner Zuchtorganisation und <strong>im</strong> Kreisverein<br />
der Schwarzbuntzüchter. Außerdem stellt er den<br />
Betrieb vielen interessierten Züchtern vor. Dieses<br />
Engagement ist typisch für erfolgreiche Züchter und<br />
nur möglich, wenn Mitarbeiter und Familie den Betrieb<br />
unterstützen.<br />
Beide Betriebe stehen auch dafür, dass erfolgreiche<br />
Zucht eine Lebensaufgabe ist, und in beiden Betrieben<br />
wird Zucht mit Sachverstand und Kenntnis rund<br />
um die Kuh umgesetzt.<br />
Die <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG gratuliert<br />
sowohl Familie Fischer als auch Familie Carstensen<br />
recht herzlich zu dieser hohen Auszeichnung.<br />
Dr. Werner Lüpping. LWK<br />
verändert M. Leisen, RSH eG<br />
Norla <strong>2010</strong><br />
All unseren Mitgliedern,<br />
ihren Familienangehörigen<br />
sowie Freunden und Wegbegleitern<br />
der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG<br />
wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest<br />
und ein erfolgreiches Jahr 2011.<br />
<strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG<br />
Otto Gravert Karl-Heinz Boyens<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates Vorsitzender des Vorstandes<br />
Geschäftsführung und Mitarbeiter<br />
Die 61. Norla schloss mit 71.000 Besuchern<br />
ab. Ein Ergebnis, dass alle Beteiligten zufrieden<br />
st<strong>im</strong>mte. Die <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG<br />
war in diesem Jahr ohne Tiere nach Rendsburg gereist.<br />
Am Infostand der RSH eG hatten die Mitarbeiter<br />
jedoch keine Langeweile. Sehr viele Landwirte<br />
nutzten den Messerundgang, um sich über die neuesten<br />
züchterischen Entwicklungen zu informieren.<br />
Im Vordergrund stand natürlich die genomische<br />
Selektion mit den Fragen „Was ändert sich für die<br />
Betriebe?“ und „Wie hoch sind die Sicherheiten?“.<br />
Das Brunsterkennungssystem Heat<strong>im</strong>e sowie die<br />
Spermarabatt-Aktion waren weitere Anziehungspunkte.<br />
C.-P. Tordsen
Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung<br />
der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG mit der<br />
Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> stand<br />
in diesem Jahr vor vollbesetzter Kammerhalle in<br />
Rendsburg das Thema „Fruchtbarkeit“ <strong>im</strong> Mittelpunkt.<br />
Der Vorsitzende der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> eG Karl-Heinz Boyens eröffnete die Veranstaltung<br />
und wies in seiner Ansprache darauf hin,<br />
dass in der Verbesserung der Fruchtbarkeit nach<br />
wie vor sehr viel Potential steckt, um nachhaltig<br />
die Effektivität der Wirtschaftlichkeit der Milchrinderhaltung<br />
zu steigern. Denn die meisten Abgänge<br />
– laut Erhebung des LKV`S <strong>im</strong> Milchrinderbereich –<br />
haben ihre Ursache in Fruchtbarkeitsproblematiken.<br />
Die hochaktuellen Vorträge haben wir nachstehend<br />
für Sie zusammengefasst.<br />
Gute Fruchtbarkeitsergebnisse – aber wie ?<br />
(Dr. Markus Jung, Institut für Fortpflanzung<br />
landwirtschaftlicher Nutztiere, Schönow)<br />
In den letzten Jahren wird <strong>im</strong>mer wieder von der<br />
nachlassenden Fruchtbarkeit unserer Milchrinder<br />
berichtet. Dies wird vielfach mit der stetig steigenden<br />
Milchleistung der Tiere erklärt. In den<br />
vergangenen 50 Jahren hat sich die Milchleistung<br />
vervielfacht: Lag die Milchleistung pro Kuh und Laktation<br />
<strong>im</strong> Jahr 1991 durchschnittlich noch bei unter<br />
// Top-Thema<br />
Seminar „Fruchtbarkeit“ bringt<br />
viele neue Erkenntnisse für die Praxis<br />
Dr. Markus Jung zum Thema „Gute Fruchtbarkeitsergebnisse“<br />
Blick auf die Veranstaltung<br />
7000 kg in den alten und unter 5000 kg in den<br />
neuen Bundesländern ist sie bis 2002 durchschnittlich<br />
auf über 8000 kg gesteigert worden (Kanitz et<br />
al., 2003).<br />
Es konnten Zusammenhänge zwischen hoher<br />
Milchleistung und erschwerter Brunsterkennung<br />
aufgezeigt werden. So war bei Tieren mit einer Tagesmilchleistung<br />
von mehr als 39,5 kg die Dauer<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
>39,5 kg/Tag<br />
14<br />
mone wie Östrogen und Progesteron abgebaut.<br />
Die gesteigerte Leberdurchblutung zieht einen beschleunigten<br />
Abbau dieser Hormone nach sich. Verringerte<br />
Östrogenkonzentrationen <strong>im</strong> Blut führen zu<br />
einer undeutlicheren Ausprägung der Brunstsymtomatik<br />
(Wiltbank et al., 2006, Lopez 2005).<br />
Darüber hinaus wird die verschlechterte Fruchtbarkeit<br />
mit der nach der Abkalbung entstehenden<br />
negativen Energiebilanz (NEB) in Zusammenhang<br />
gebracht. Durch eine ausgeprägte NEB wird die<br />
Freisetzung des für die Funktion der Geschlechtsorgane<br />
übergeordneten Steuerungshormons (GNRH)<br />
herabgesetzt. Tiere mit stark ausgeprägter NEB<br />
sind erkennbar an dem starken Körpermasseverlust<br />
nach der Abkalbung. Vor allem vor der Kalbung<br />
überkonditionierte Tiere neigen hierzu. Eine hohe<br />
Milchleistung stellt einen Risikofaktor für eine verlängerte<br />
Phase der NEB dar. Als wichtigste Maßnahmen<br />
zur Prophylaxe sind zu nennen die Vermeidung<br />
einer Überkonditionierung in der Spätlaktation und<br />
Tockenstehphase sowie eine effiziente Anfütterung<br />
der Tiere 3 Wochen vor der Kalbung.<br />
Bemerkenswert ist, dass steigende Leistungen<br />
nicht zwangsläufig in Zusammenhang mit einer<br />
Verschlechterung der Fruchtbarkeitskennzahlen <strong>im</strong><br />
Betrieb stehen müssen. In einer Studie von Zube<br />
und Franke (2007) wiesen Tiere mit hoher Leistung<br />
keine schlechtere Fruchtbarkeit auf als Tiere mit<br />
niedriger Milchleistung.<br />
Es ist somit möglich, Tiere mit hoher Leistung so zu<br />
halten, dass keine Einbußen durch verschlechterte<br />
Fruchtbarkeitskennzahlen entstehen. Die Aufgabenstellung<br />
besteht demnach darin, bei steigender<br />
Leistung die Umwelt- und Managementbedingungen<br />
in geeigneter Weise zu opt<strong>im</strong>ieren.<br />
In erster Linie sind hierzu opt<strong>im</strong>ale Haltungs- und<br />
Fütterungsbedingungen notwendig. Volle Aufmerksamkeit<br />
darf hier nicht erst dem laktierenden Tier<br />
geschenkt werden! Bereits die Trockenstehphase,<br />
die Vorbereitung auf die Laktation und der Verlauf<br />
der Abkalbung einen entscheidenden Einfluss auf<br />
die folgende Laktation haben.<br />
Mit Strategie zum Erfolg<br />
Die durch herabgesetzte Fruchtbarkeit verursachten<br />
ökonomischen Verluste werden in ihrer Bedeutung<br />
<strong>im</strong>mer wieder unterschätzt. Jeder Tag unnötig verlängerter<br />
Güstzeit (Zeitspanne von der Abkalbung<br />
bis zur erfolgreichen Besamung) verursacht Kosten<br />
in Höhe von 2 bis 4 Euro. Aus diesen Zahlen ist zu<br />
ersehen, welches ökonomische Potential in vielen<br />
Betrieben leider vergeben wird.<br />
Somit ist es wichtig das Fruchtbarkeitsmanagement<br />
darauf auszurichten, dass Tiere mit kürzeren<br />
Brunsten entdeckt und der Künstlichen Besamung<br />
zugeführt werden. Hier gilt es, sowohl die Brunster-<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Top-Thema<br />
Wie ist der Status der Brunsterkennung in Ihrem Betrieb?<br />
Die Brunsterkennungs- (BER) und -nutzungsrate (BNR) stellen wichtige Parameter dar. Die BNR<br />
erfasst den Anteil der Kühe, die nach Ablauf der physiologisch bedingten Mindestrastzeit oder einer<br />
betrieblich festgelegten freiwilligen Wartezeit (FWZ) in einem Zeitraum von 21 Tagen erstbesamt<br />
wurden, <strong>im</strong> Verhältnis zu den in diesem Zeitraum zur Brunstbeobachtung / Besamung vorgesehenen<br />
Tieren. Die BER erfasst alle in Brunst gesehenen Tiere in diesem Zeitraum, unabhängig von der<br />
Durchführung einer Besamung.<br />
Betriebe können die Brunstnutzungsrate entweder ihrer EDV-Auswertung entnehmen oder diese mit<br />
einer einfachen Maßnahme selbst dokumentieren.<br />
Sie schreiben alle Tiere, die zur Besamung anstehen (d.h. freiwillige Wartezeit abgelaufen und nicht<br />
zuchtuntauglich), auf einen Zettel. In den nächsten 21 Tagen streichen Sie die Tiere, die besamt<br />
wurden. Alle richtig als brünstig erkannten Tiere, die nicht besamt wurden, kreisen Sie ein.<br />
Bsp. Betrieb Müller:<br />
123<br />
210<br />
215<br />
217<br />
310<br />
312<br />
331<br />
337 »<br />
123<br />
210<br />
215<br />
217<br />
310<br />
312<br />
331<br />
337<br />
225 350 225 350<br />
kennungsrate als auch die Brunstnutzungsrate zu<br />
verbessern. Bei den <strong>im</strong> Rahmen der Arbeiten des<br />
IFN betreuten Betrieben erweist sich gerade der<br />
Faktor der Brunstbeobachtung mit den daraus folgenden<br />
Parametern als sehr wichtig für die Fruchtbarkeit<br />
<strong>im</strong> Bestand.<br />
Brunstbeobachtung als Kernproblem für die<br />
Fruchtbarkeit<br />
Ein entscheidender Faktor ist das Vorgehen bei der<br />
Brunstbeobachtung. Den zum Teil verkürzten oder<br />
weniger deutlichen Ausprägungen der Brunstsymptomatik<br />
muss Rechnung getragen werden. Häufigeres<br />
und genaueres Hinsehen durch geschulte<br />
Personen ist hier notwendig. Unter best<strong>im</strong>mten<br />
Bedingungen kann der Einsatz von Hilfsmitteln zur<br />
Brunsterkennung wie Aufsprungdetektoren oder<br />
Aktivitätsmessern sinnvoll sein. Vor allem Systeme,<br />
die die Aktivitätsmessung mit anderen Parametern<br />
wie z.B. Leitfähigkeitsmessung koppeln, werden<br />
hier geschätzt. Eine neue Form stellt die Messung<br />
von brunstspezifischen Bewegungsmustern dar.<br />
Das Heat<strong>im</strong>e System der Firma Milklinie ermöglicht<br />
diese Vorgehensweise und stellt zudem eine von<br />
den Investitionskosten interessante Möglichkeit zur<br />
Verbesserung der Brunsterkennung <strong>im</strong> Betrieb dar.<br />
Es ist wichtig, dass nicht nur Brunsten die zur Besamung<br />
genutzt werden sollen, registriert werden.<br />
Auch das Anlaufen des Zyklus nach der Abkalbung<br />
verdient Beachtung. Die Brunstbeobachtung sollte<br />
demnach bald nach der Abkalbung beginnen. Nur<br />
so ist eine frühzeitige Erkennung der Tiere mit Er-<br />
Herr Müller hat sieben von<br />
zehn Tieren in 21 Tagen<br />
besamt, dies entspricht einer<br />
guten Brunstnutzungsrate von<br />
70 %. Insgesamt sind 8 Tiere<br />
in Brunst erkannt worden, was<br />
einer BER von 80 % entspricht.<br />
krankungen der Eierstöcke oder Gebärmutter und<br />
effiziente Behandlung der Störungen möglich. Dazu<br />
ist ebenfalls die Durchführung eines strategischen<br />
Fruchtbarkeitsprogramms sinnvoll. Hierbei werden<br />
routinemäßig geplante Untersuchungen von Tieren<br />
durchgeführt, die bis zu einem gewissen Zeitpunkt<br />
nach der Abkalbung nicht besamt wurden (Sterilitätsuntersuchungen).<br />
Tiere, die bei einer solchen<br />
Jens Eggers be<strong>im</strong> Vortrag zur Brunsterkennung mit dem Heat<strong>im</strong>e-<br />
System
Fritz Reinhardt vom VIT erläutert die Zuchtwertschätzung Fruchtbarkeit<br />
Untersuchung als erkrankt erkannt werden, werden<br />
entsprechend behandelt und einer Erfolgskontrolle<br />
ca. 14 Tage nach der Erstuntersuchung unterzogen.<br />
In ein solches strategisches Konzept muss auch<br />
eine möglichst frühzeitige, schonende und sichere<br />
Trächtigkeitsuntersuchung eingebunden werden,<br />
damit die nicht tragenden Tiere wieder zur Brunstbeobachtung<br />
vorgesehen oder eine Brunst ausgelöst<br />
werden kann. Wichtig bei diesem Vorgehen<br />
ist die Kontinuität, mit der diese Untersuchungen<br />
durchgeführt werden. Auffällige Tiere müssen regelmäßigen<br />
Nachuntersuchungen unterzogen werden,<br />
bis ein Erfolg zu verzeichnen ist.<br />
Um die Wirtschaftlichkeit eines Milchviehbetriebes<br />
zu steigern ist es notwendig, das allgemeine Management<br />
des Betriebes auf höchstem Niveau zu<br />
gewährleisten, eine effiziente Brunstbeobachtung<br />
durchzuführen und ein strategisches Fruchtbarkeitsmanagementkonzept<br />
konsequent umzusetzen!<br />
Züchterische Möglichkeiten zur Verbesserung<br />
der Fruchtbarkeit - Wie hilft mir die<br />
Zuchtwertschätzung? (Friedrich Reinhardt,<br />
Vereinigte Informationssysteme Tierzucht<br />
VIT, Verden)<br />
In der Verbesserung der Fruchtbarkeit steckt nach<br />
wie vor sehr großes Potential die Wirtschaftlichkeit<br />
der Milchrinderhaltung zu steigern. Auch wenn<br />
schneller und in größerem Umfang Erfolge durch<br />
Verbesserungsmaßnahmen <strong>im</strong> Herdenmanagement<br />
zu erzielen sind, sind zusätzlich züchterische Möglichkeiten<br />
zu hinterfragen um die Fruchtbarkeit in<br />
den Milchviehbeständen nachhaltig zu steigern.<br />
Deutschland hat <strong>im</strong> internationalen Vergleich durch<br />
// Top-Thema<br />
die konsequente Erfassung von Belegungsdaten<br />
schon <strong>im</strong>mer eine gute Datenbasis für eine Zuchtwertschätzung<br />
auf Fruchtbarkeitsmerkmale.<br />
Leider sind die Heritabilitäten für die Fruchtbarkeitsmerkmale<br />
sehr gering und in keinster Weise<br />
mit den Erblichkeiten für Milchleistung, etc. zu<br />
vergleichen. Daher sind auch züchterische Erfolge<br />
in diesem Merkmalsbereich bisher kaum festzustellen.<br />
Es muss allerdings auch konstatiert werden,<br />
dass sich die Fruchtbarkeit genetisch nicht<br />
so verschlechtert hat, wie vielfach dargestellt. Der<br />
aktuelle Gesamtzuchtwert RZG und damit auch das<br />
Gesamtzuchtziel der deutschen <strong>Holstein</strong>zucht ist so<br />
ausgerichtet, dass bei inzwischen nach wie vor betonter<br />
Leistungszucht die Funktionalität in gleicher<br />
Weise verbessert wird und damit die Fruchtbarkeit<br />
zumindest konstant gehalten wird.<br />
In der deutschen Fruchtbarkeitszuchtwertschätzung<br />
werden derzeit die Merkmale Rastzeit, Non-Return-<br />
Rate und Verzögerungszeit erfasst. Die genetischen<br />
Trends in diesen Merkmalen sind in den letzten<br />
Jahren seit Einführung der neuen Gesamtzuchtwertschätzung<br />
RZG stabil.<br />
Index Töchter-Fruchtbarkeit (RZR = mat. Reproduktion)<br />
Im RZR wird der Gesamtkomplex der weiblichen<br />
Fruchtbarkeit erfasst und <strong>im</strong> RZG (Gesamtzuchtwert)<br />
mit 10 % gewichtet. Leider, so Herr Reinhardt,<br />
bestehen negative Korrelationen der Fruchtbarkeitsmerkmale<br />
zur Leistung. Daher macht eine<br />
wesentlich stärkere Gewichtung <strong>im</strong> Gesamtzuchtwert<br />
– auch auf Grund des hohen Umwelteinflusses<br />
und der geringen Schätzgenauigkeit – wenig Sinn.<br />
Um züchterisch die Fruchtbarkeit zu verbessern,<br />
kann an verschiedenen Punkten angesetzt werden.<br />
Wobei wir uns klar sein müssen, dass bei allen<br />
Maßnahmen die züchterischen Wirkungen sich erst<br />
langfristig einstellen, bzw. sichtbar werden. Die bis-<br />
Index Töchter-Fruchtbarkeit (RZR = mat. Reproduktion)<br />
her erfassten Fruchtbarkeitsmerkmale können nicht<br />
genau erfasst werden, haben daher einen großen<br />
Restfehler und eine niedrige Erblichkeit. Hier<br />
könnten neue Merkmale, die <strong>im</strong> Rahmen des Gesundheitsmonitorings<br />
erfasst werden, zusätzliche<br />
Information bringen. Dies können Gesundheitsmerkmale<br />
<strong>im</strong> Komplex Fruchtbarkeit oder zusätzlich<br />
routinemäßig ermittelte Hormonlevel sein. Diese<br />
neuen Informationen können <strong>im</strong> Abgleich und Verbund<br />
mit den herkömmlich erfassten Merkmalen<br />
mehr und vor allem zuverlässigere Phänotypen für<br />
die Zuchtwertschätzung liefern. Auch das neue Verfahren<br />
zur genetischen Bewertung von Tieren – die<br />
genomische Zuchtwertschätzung – sollte dann mit<br />
sichereren Phänotypen noch mehr Vorteile gegenüber<br />
den derzeitigen Schätzverfahren liefern.<br />
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass die Zucht nur<br />
langfristig unterstützen kann und keine Fruchtbarkeitsverbesserungen<br />
wie <strong>im</strong> Bereich der<br />
Milchleistung, etc. zu erwarten sind. Gezielte Managementmaßnahmen<br />
sind deutlich höher zu bewerten<br />
und zeigen schneller Wirkung.<br />
Praktischer Teil 1 – Brunsterkennung mit<br />
dem Heat<strong>im</strong>e-System - praktische Erfahrungen<br />
und Ergebnisse (Jens Eggers, Oldendorf)<br />
Im praktischen Teil wurde von Herrn Jens Eggers<br />
aus Oldendorf den Teilnehmern veranschau-<br />
licht, wie er das Fruchtbarkeitsmanagements seines<br />
Betriebes mit dem Brunsterkennungssystem<br />
„Heat<strong>im</strong>e“ organisiert. Viele Berichte in der aktuellen<br />
Presse zeigen, dass mit Aktivitätsmessungssystemen<br />
viele Viehhalter wesentliche Veränderungen<br />
bewerkstelligen, mit dem ein deutlich<br />
gestiegener Prozentsatz der Brunsterkennungsraten<br />
zur besseren und zeitgerechteren Besamung<br />
und damit höheren Trächtigkeiten führt.<br />
Quelle: VIT<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 15
16<br />
Dies nutzte Herr Eggers, um für sich nach geeigneten<br />
Möglichkeiten zur Verbesserung der Fruchtbarkeitslage<br />
in seiner 136-köpfigen Milchkuhherde,<br />
die bei einem Herdendurchschnitt von knapp 9.200<br />
l liegt, Ausschau zu halten, um die Fruchtbarkeitsleistung<br />
der Herde zu verbessern. Seine Erfahrungen<br />
mit dem Brunsterkennungssystem zeigen, dass die<br />
Brunsten zu fast 100 % erkannt werden, dass er<br />
eine rund um die Uhr-Kontrolle <strong>im</strong> Stall hat und auf<br />
Grund der einfachen Handhabung und Erkennung<br />
von Tieren durch die „rote Lampe“ auch andere<br />
Betriebsangehörige problemlos damit arbeiten<br />
können. Entscheidend für ihn ist, dass der Druck in<br />
der Brunstbeobachtung, dass etwas Gravierendes<br />
übersehen wird, entfällt. Mit guten praktischen<br />
Tipps – auch in Punkto Handling – gab er viele Anregungen<br />
für die einzelnen Betriebe.<br />
Zu seinem heutigen Brunstmanagement gehören<br />
folgende Schritte:<br />
• Brunsterkennung mit dem Heat<strong>im</strong>e-System<br />
• gynäkologische Bestandskontrolle einmal <strong>im</strong><br />
Monat<br />
• Besamungsbeginn bei Kühen frühestens 60<br />
Tage nach der Abkalbung<br />
• TU bei allen Kühen und Färsen ab dem<br />
35-igsten Tag nach der Besamung<br />
• Kühe ab dem 40-igsten Tag nach der Abkalbung<br />
ohne Zyklus werden untersucht<br />
• Kühe ohne Brunst mit Gelbkörper werden<br />
untersucht<br />
Entsprechend der Befunde werden gynäkologische<br />
Maßnahmen eingeleitet.<br />
Als Fazit schloss er, dass er durch das Brunsterkennungssystem<br />
Heat<strong>im</strong>e eine wesentliche Vereinfachung<br />
in der Koordination der Informationen und<br />
der routinemäßigen Umsetzung aller Maßnahmen<br />
rund um die Fruchtbarkeit erreicht hat. Das RSH-<br />
Heat<strong>im</strong>e-System hat ihm dabei seine Herdenmanagementaufgaben<br />
spürbar erleichtert.<br />
Ökonomische Betrachtung der <strong>Rind</strong>erfruchtbarkeit<br />
– was kostet eine Trächtigkeit? (Prof.<br />
Dr. Johannes Holzner, Fachhochschule Weihenstephan-Triesdorf)<br />
An Hand eines interessanten Fachvortrages berichtete<br />
Herr Prof. Holzner von der Hochschule<br />
Weihenstephan über ein Projekt, das unter seiner<br />
Federführung durchgeführt wird. Ziel ist es, einen<br />
strukturierten Leitfaden zur Opt<strong>im</strong>ierung des<br />
Fruchtbarkeitsmanagements an Hand betriebsindividueller<br />
Daten zu erstellen. Hierbei ging er <strong>im</strong><br />
Wesentlichen auf einen Wirtschaftsvergleich ein. Im<br />
Fruchtbarkeitsmanager, den er vorstellte, werden<br />
die Kosten einer versäumten Brunst, die Bewertung<br />
der Brunsterkennungsmethoden und die Kosten<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Top-Thema<br />
Brunsterkennung mit dem Heat<strong>im</strong>e-System<br />
von Brunst- und Ovulationssynchronisationsmaßnahmen<br />
dargestellt. Hierbei wurden von Studenten<br />
an Hand zahlreicher Kennzahlen aus dem Bereich<br />
der <strong>Rind</strong>erspezialberatung entsprechende Kosten<br />
ermittelt. Bei den Kosten einer versäumten Brunst<br />
bewegt man sich in der <strong>Rind</strong>erzucht heute zwischen<br />
40 und 70 EURO.<br />
Bei der Bewertung der Brunsterkennungsmethoden<br />
wurden ebenfalls große Kostenunterschiede<br />
ermittelt. Es zeigt sich jedoch, dass die normale<br />
Brunstbeobachtung nicht wesentlich preiswerter<br />
ist, als die Investitions- und laufenden Kosten eines<br />
Heat<strong>im</strong>e-Systems.<br />
Kosten der Brunstbeobachtung<br />
Unter Berücksichtigung von: Erfolgswahrscheinlichkeit,<br />
Investitionskosten, laufende Kosten und<br />
Anwendbarkeit <strong>im</strong> Betrieb, betriebsindividuelle Vorgaben<br />
(Akh-Bedarf, Zwischenkalbezeit, …) ergeben<br />
sich je nach Methodik der Brunstbeobachtung<br />
folgende Ergebnisse:<br />
Methoden Kosten je Tier und Jahr<br />
Brunstbeobachtung 35 - 120 €<br />
Farbmarkierung 18 - 55 €<br />
Suchbulle 50 - 85 €<br />
Brunstmessgerät 95 - 195 €<br />
Pedometer 33 - 68 €<br />
eProCheck 260 - 355 €<br />
Heat<strong>im</strong>e 33 - 50 €<br />
Quelle: Fakultät Land- und Ernährungswirtschaft,<br />
18.11.<strong>2010</strong>, Tobias Fischer<br />
Ebenfalls wurden Kosten für die Brunstsynchronisation<br />
mit verschiedenen Methoden dargestellt.<br />
Als unbedingt erforderlich sah Prof. Holzner die<br />
Trächtigkeitsuntersuchung an. Die verschiedenen<br />
Möglichkeiten der Trächtigkeitsuntersuchungen<br />
wurden auch hier finanziell bewertet. Als Fazit hielt<br />
er fest, dass technische Hilfsmittel die Brunstbeobachtung<br />
nicht ersetzen können aber die Arbeit<br />
und den Erfolg sehr stark verbessern können. Was<br />
man einsetzt ist letztlich abhängig von der Betriebsstruktur<br />
und den Haltungsbedingungen. Bei funktionierendem<br />
Herdenmanagement sind laut seiner<br />
Auffassung Brunstsynchronisationsprogramme nur<br />
bedingt sinnvoll. An Hand von praktischen Beispielen<br />
präsentierte er dabei die Nutzung des neuen<br />
Fruchtbarkeitsmanagers, was sehr klar die Potentiale<br />
in jedem einzelnen Betrieb aufweist.<br />
Praktischer Teil 2– Wie manage ich die<br />
Fruchtbarkeit in meiner Herde? (Hans Eggert<br />
Rohwer, Stafstedt)<br />
Herr Hans Eggert Rohwer aus Stafstedt stellte in<br />
einem zweiten praktischen Teil dar, wie man über<br />
mehrere Jahre mit einem straffen Fruchtbarkeitsmanagement<br />
effektive Besamungsresultate und sehr<br />
gute Reproduktionsraten erzielen kann.<br />
Herr Rohwer, der einen 160 ha Futterbaumilchviehbetrieb<br />
bewirtschaftet und aktuell 250 Milchkühe<br />
mit einer Herdenleistung von über 9.600 l hält,<br />
stellt an Hand von Kennzahlen seines Betriebes sein<br />
Fruchtbarkeitsmanagement dar. Dabei verbesserten<br />
sich in den letzten Jahren die Besamungserfolge<br />
deutlich. Vor allem ist erstaunlich, dass nur knapp<br />
12 % aller Abgänge auf Grund von Fruchtbarkeit<br />
in seiner großen Herde erfolgen. Diese Zahl hat<br />
sich in den letzten Jahren drastisch reduziert. Als<br />
Gründe für eine bessere Fruchtbarkeit nannte er an<br />
erster Stelle das gesamte Mitarbeiterteam, die alle<br />
Vorgänge in eigens von ihm entwickelten Formblättern<br />
dokumentieren. Der Tierarzt gehört ebenfalls<br />
zu seinem Team. Mit ihm und dem Besamungstechniker<br />
erfolgt eine regelmäßige Kommunikation und<br />
Absprache zu fruchtbarkeitsrelevanten Themen. In<br />
Punkto Fruchtbarkeitsmanagement führte er aus,<br />
dass aus seiner Sicht Besamungserfolg bei Färsen
Hans Eggert Rohwer bei seinem Vortrag Fruchtbarkeitsmanagement<br />
<strong>im</strong> praktischen Betrieb Fotos: Danger<br />
mit gut entwickelten Tieren anfängt. In seiner Herde<br />
werden Jungrinder, die <strong>im</strong> Durchschnitt knapp<br />
950g/Tag Lebendzunahme haben (wird regelmäßig<br />
ExtruLin ®<br />
patentierte extrudierte Leinsaat<br />
Omega-3-Fettsäuren<br />
die essentiellen Fettsäuren, die nur in Pflanzen<br />
gebildet werden können.<br />
Wichtiger Baustein der Körperzellwand<br />
Funktioneller Bestandteil des Nervengewebes<br />
Vorstufe von so genannten Fruchtbarkeitshormonen<br />
// Top-Thema<br />
erfasst) ab dem 13,5 Monat Lebensalter besamt<br />
und nach dem 30-igsten Tag auf Trächtigkeit untersucht.<br />
Neben einer opt<strong>im</strong>alen Trockensteherphase<br />
und der Vorbereitungsfütterung sind für eine gute<br />
Fruchtbarkeit die ersten Tage nach der Kalbung einer<br />
Kuh entscheidend.<br />
Ab dem Tag der Kalbung wird genauestens festgehalten:<br />
• die Wasserversorgung der Kuh<br />
• Ist die Nachgeburt abgegangen?<br />
– Sonst Behandlung<br />
• prinzipiell wird Fieber gemessen<br />
bis zum 10-15 Tag:<br />
• Fieber messen täglich<br />
• Wurde Kraftfutter abgeholt?<br />
• Hat die Kuh Ausfluss?, etc.<br />
• intensivste Tierbeobachtung<br />
Bei Unregelmäßigkeiten in der Phase bis zum 15.<br />
Tag nach der Kalbung werden sofort die entsprechenden<br />
tierärztlichen Maßnahmen eingeleitet. Ab<br />
dem 60.-80. Tag nach der Abkalbung beginnt Herr<br />
Rohwer mit der Besamung seiner Milchkühe, die<br />
HaGe <strong>Rind</strong>erfutter Programm<br />
mit ExtruLin ®<br />
ExtruLin ® ist die sichere Quelle für<br />
eine opt<strong>im</strong>ale Omega-3-Ergänzung<br />
Der „grüne Gras-Effekt"<br />
für das ganze Jahr – verbessert:<br />
Milchleistung<br />
Eiweiß/Fettverhältnis<br />
Tiergesundheit<br />
Fruchtbarkeit<br />
HaGe Futter<br />
Am Kreishafen 27-31 · 24768 Rendsburg<br />
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Hauptgenossenschaft Nord AG<br />
prinzipiell alle nach dem 40. Belegtag auf Trächtigkeit<br />
untersucht werden. Bei Nicht-Trächtigkeit<br />
werden tierärztliche Maßnahmen unverzüglich eingeleitet.<br />
Für ihn ist Fruchtbarkeit be<strong>im</strong> <strong>Rind</strong> kein Wunder,<br />
sondern gute Fruchtbarkeit ist auch eine Frage:<br />
• der Aufmerksamkeit<br />
• der Sorgfalt und Disziplin<br />
• der Dokumentation und Datenerfassung<br />
Dies sind die Schlüssel für erfolgreiches Fruchtbarkeitsmanagement.<br />
Intensiv ging Herr Rohwer<br />
auf die Dokumentation und Datenerfassung ein.<br />
Er wies darauf hin, dass es elementar ist, alle Vorkommnisse<br />
rund um die Kuh zu kennen, damit man<br />
be<strong>im</strong> Bedarfsfall auch hier auf das notwendige Vorwissen<br />
zurückgreifen kann.<br />
Nach einem hochinformativen Fachseminar mit<br />
viel Wissenswertem und Neuem bedankte sich das<br />
Vorstandsmitglied der Landwirtschaftskammer Ferdinand<br />
Feddersen bei allen Referenten für die ausgezeichneten<br />
Fachvorträge und für die wertvollen<br />
Tipps für die Praxis.<br />
M. Leisen<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 17
18<br />
Im November letzten Jahres erhielt der LKV<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> <strong>im</strong> Rahmen einer Gruppenzertifizierung<br />
unter dem Dach des Deutschen Verbandes<br />
für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e. V. (DLQ)<br />
das neu geschaffene ICAR-Qualitätszertifikat für<br />
die Bereiche Leistungsprüfung Milchrinder, Identifikation<br />
Milchrinder, Probentransport, Milchuntersuchung<br />
und Datenverarbeitung. ICAR ist das<br />
Internationale Komitee für Leistungsprüfungen in<br />
der Tierproduktion und als weltweite Organisation<br />
insbesondere für die Standardisierung und Harmonisierung<br />
der Identifikation, Leistungsprüfung und<br />
Zuchtwertschätzung in der Tierproduktion tätig.<br />
Das neue Qualitätszertifikat soll die Einhaltung<br />
hoher, gleich lautender Standards international<br />
sicherstellen. Für den Erhalt des Gruppenzertifi-<br />
Die Bovine Virusdiarrhoe (BVD) stellt <strong>im</strong> Alltag eine<br />
der verlustreichsten Infektionskrankheiten des <strong>Rind</strong>es<br />
dar und führt gesamthaft in den betroffenen <strong>Rind</strong>erbeständen<br />
zu bedeutsamen betriebswirtschaftlichen<br />
Einbußen. Die Grundsätze der Erkrankung sind in einer<br />
Broschüre dargestellt, die auf dem Internet-Portal<br />
des Landwirtschaftsministeriums zum Download zur<br />
Verfügung steht.<br />
Ab dem 01.01.2011 werden die Best<strong>im</strong>mungen der<br />
bis dahin gültigen Landesverordnung durch die bundesweit<br />
gültige Verordnung zum Schutz der <strong>Rind</strong>er<br />
vor einer Infektion mit dem Bovinen Virusdiarrhoe-<br />
Virus (BVD-Verordnung) ersetzt. Diese gilt dann für<br />
alle <strong>Rind</strong>erhalter verpflichtend.<br />
Für die Untersuchung von Blutproben müssen die<br />
betreffenden Tiere mindestens 60 Tage alt sein. Da<br />
die Tiere ohne negatives Untersuchungsergebnis<br />
nicht gehandelt werden dürfen, stört das die üblichen<br />
Vermarktungswege erheblich. Außerdem scheiden<br />
bis dahin unerkannte PI-Tiere Viren in erheblichen<br />
Mengen aus, so wird die Infektionskette <strong>im</strong> gesamten<br />
Bestand aufrecht erhalten.<br />
Eine wichtige Alternative zur Blutprobe stellt die<br />
Untersuchung einer Ohrgewebeprobe dar, die be<strong>im</strong><br />
Einziehen der Ohrmarke gewonnen wird. Die Probe<br />
wird innerhalb der ersten Lebenswoche gezogen; das<br />
Ergebnis liegt <strong>im</strong> Betrieb also – bei rechtzeitigem Versand<br />
– mit Ablauf der zweiten Lebenswoche vor.<br />
Nach der Untersuchung werden die Ergebnisse per<br />
Post an den <strong>Rind</strong>erhalter versandt, außerdem in elek-<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// LKV<br />
LKV besteht internes DLQ-Audit<br />
kates mussten die <strong>im</strong> DLQ organisierten deutschen<br />
Landeskontrollverbände und Milchprüfringe ihre<br />
Tätigkeiten in den zu zertifizierenden Feldern umfangreich<br />
darlegen. Die Einhaltung der Vorgaben<br />
wird von ICAR durch international ausgewiesene<br />
Experten <strong>im</strong> Rahmen von Vor-Ort-Begutachtungen<br />
in einem dreijährigen Turnus überprüft.<br />
In Vorbereitung zu dem voraussichtlich in 2012<br />
stattfindenden ICAR-Audit wurden bereits in diesem<br />
Herbst bei den einzelnen Mitgliedsorganisationen<br />
interne Überprüfungen durch den DLQ<br />
vorgenommen. Am 8. September führten deshalb<br />
der Geschäftsführer des DLQ, Dr. Folkert Onken,<br />
und Herr Jörg Höfener vom Landeskontrollverband<br />
Brandenburg ein derartiges „Internes DLQ-Audit“<br />
Zur Untersuchung von Ohrgewebeproben<br />
auf BVD-Virus<br />
tronischer Form an das zuständige Veterinäramt, und<br />
sie werden vom Landeslabor in die zentrale Datenbank<br />
HI-Tier eingestellt.<br />
Positive Untersuchungsergebnisse bedeuten, dass das<br />
betreffende Tier ein PI-Tier, also ein Dauerausscheider<br />
ist. Diese aus Ohrgewebeproben erzielten positiven<br />
Ergebnisse müssen nicht durch Nachuntersuchung<br />
bestätigt werden. Liegt ein nicht eindeutiges Ergebnis<br />
vor, so wird das Tier in der Ergebnismitteilung als<br />
„verdächtig“ eingestuft. In diesem Fall erhält der Tierhalter<br />
mit gleicher Post ein vorbereitetes Formular für<br />
die Nachuntersuchung, die anhand einer neuen Gewebeprobe<br />
(nach mindestens 21 Tagen) oder anhand<br />
einer Blutprobe (nach mindestens 21 Tagen, Mindestalter<br />
des Tieres jedoch 61 Tage) vom Hoftierarzt<br />
veranlasst werden soll. Der Hoftierarzt sollte in jedem<br />
Fall, auch wenn keine Nachuntersuchung notwendig<br />
ist, benachrichtigt werden, um das weitere Vorgehen<br />
<strong>im</strong> Bestand zu besprechen.<br />
Ein gewisser Anteil der <strong>im</strong> Labor eingehenden Probengefäße<br />
enthält nicht das gewünschte Gewebematerial<br />
(Leerproben). Auch in diesen Fällen erhält der<br />
Tierhalter ein Formular zur Einsendung einer Ersatzprobe,<br />
die von ihm selbst (grüne Zusatzmarke) oder<br />
vom Hoftierarzt (Veterinärkit) entnommen werden<br />
kann. Die benötigten Materialien werden von der LKD<br />
mbH ausgegeben.<br />
Dr. Martin Heilemann, Ministerium für Landwirtschaft,<br />
Umwelt und ländliche Räume, Dr. Ursula Biesenbach,<br />
Landeslabor <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
be<strong>im</strong> LKV <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> durch. Hierbei wurden<br />
alle Tätigkeitsbereiche des Verbandes, angefangen<br />
bei der Durchführung der Stallkontrolle, dem Probentransport,<br />
der Milchuntersuchung bis hin zur<br />
Datenverarbeitung, eingehend begutachtet und<br />
überprüft.<br />
Die DLQ-Auditoren bescheinigten abschließend,<br />
dass be<strong>im</strong> Landeskontrollverband <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> die bereichsspezifischen Vorgaben sowie<br />
Maßnahmen mit den Anforderungen gemäß ICAR<br />
und den ADR/DLQ-Empfehlungen und Richtlinien<br />
übereinst<strong>im</strong>men. Der LKV ist somit gut gerüstet für<br />
eine Vor-Ort-Begutachtung durch ein von ICAR beauftragtes<br />
Expertenteam.<br />
BVD-Ohrmarkensystem<br />
Nachprobe durch Landwirt<br />
Nachprobe durch Veterinär Fotos: LKV
Tab. 1: Durchschnittsleistung aller MLP-Kühe <strong>2010</strong> nach MLP-Organisationen (vorläufig)<br />
LKV Kuh- Milch Fett Eiweiß Fett + Eiw.-kg<br />
zahl kg % kg % kg <strong>2010</strong> Diff.zu<br />
2009<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> 301.815 8.312 4,23 352 3,43 285 637 +11<br />
Niedersachs./Bremen 326.679 8.858 4,13 366 3,42 303 669 +20<br />
Weser-Ems 327.027 8.761 4,13 362 3,40 298 660 +15<br />
Nordrhein-Westfalen 328.265 8.539 4,15 354 3,42 292 646 +14<br />
Hessen 123.927 7.901 4,14 327 3,38 267 594 ±0<br />
Rheinland-Pfalz 99.403 7592 4,19 318 3,36 255 573 -9<br />
Saarland 11.509 7.696 4,18 322 3,36 259 581 +10<br />
Baden-Württemberg 278.691 7.219 4,16 301 3,42 247 548 +3<br />
Bayern 958.989 7.115 4,15 295 3,49 248 543 +6<br />
Mecklenb.-Vorpom. 166.369 8.824 4,10 362 3,39 299 661 +1<br />
Brandenburg 147.425 8.934 4,10 366 3,39 303 669 +8<br />
Sachsen-Anhalt 116.186 8.837 4,04 357 3,42 302 659 +4<br />
Thüringen 109.196 8.964 4,03 361 3,38 303 664 +8<br />
Sachsen 179.630 8.944 4,07 364 3,41 305 669 +2<br />
Deutschland 3.475.111 8.093 4,14 335 3,43 277 612 +8<br />
gegenüber Vorjahr -0,9% +104 +0,01 +5 ±0,00 +3<br />
Quelle: DLQ, Bonn<br />
Tab. 2: Durchschnittsleistung <strong>im</strong> Prüfjahr <strong>2010</strong> und der Vergleich zum Vorjahr (A+B-Kühe)<br />
Rasse Kuh- Milch Fett Eiweiß Fett+Eiweiß<br />
zahl kg % kg % kg kg<br />
Angler 11.008 7.856 4,75 373 3,63 285 658<br />
Diff. zu 2009 -0,20% +97 +0,01 +5 ±0,00 +3 +8<br />
Rotbunte DN 36.553 6.915 4,34 300 3,47 240 540<br />
Diff. zu 2009 -5,00% +84 +0,04 +6 ±0,002 +3 +9<br />
Rotbunte RH 52.860 8.090 4,26 345 3,44 278 623<br />
Diff. zu 2009 -2,50% +88 +0,01 +5 -0,01 +2 +7<br />
Schwarzbunte 193.859 8.690 4,18 363 3,41 296 659<br />
Diff. zu 2009 +0,30% +134 +0,02 +7 +0,01 +4 +11<br />
Jersey 125 6.838 6,17 422 4,14 283 705<br />
Diff. zu 2009 +8,70% +116 +0,04 +10 +0,03 +7 +17<br />
Sonstige 7.410 7.615 4,29 327 3,45 263 590<br />
Diff. zu 2009 +37,90% +164 ±0,00 +7 -0,01 +5 +12<br />
LKV 301.815 8.312 4,23 352 3,43 285 637<br />
Diff. zu 2009 -0,30% +124 +0,02 +7 ±0,00 +4 +11<br />
Diff. zu 2008 +0,40% +122 +0,03 +8 +0,01 +5 +13<br />
Tab. 3: Durchschnittsleistung <strong>im</strong> Prüfjahr <strong>2010</strong> nach Kreisen (A+B-Kühe)<br />
Kreis Kuh- Milch Fett Eiweiß Fett+Eiweiß-kg<br />
zahl kg % kg % kg <strong>2010</strong> Diff.zu<br />
2009<br />
Dithmarschen 27.957 7.898 4,27 337 3,46 273 610 +10<br />
Nordfriesland 52.898 8.447 4,23 357 3,41 288 645 +5<br />
<strong>Schleswig</strong>-Flensbg. 57.982 8.455 4,29 363 3,45 292 655 +8<br />
Rendsburg-Eckernf. 55.905 8.174 4,23 346 3,41 279 625 +12<br />
Steinburg 34.976 7.890 4,23 334 3,42 270 604 +15<br />
Plön 14.717 8.726 4,16 363 3,40 297 660 +13<br />
Ostholstein 7.338 8.933 4,18 373 3,40 304 677 +11<br />
Segeberg 20.401 8.356 4,24 354 3,41 285 639 +14<br />
Pinneberg 12.808 8.437 4,18 353 3,40 287 640 +16<br />
Stormarn 8.211 8.614 4,21 363 3,39 292 655 +6<br />
Lauenburg 7.625 8.664 4,16 360 3,39 294 654 +10<br />
Hamburg 997 8.779 4,23 371 3,46 304 675 +44<br />
Gesamt 301.815 8.312 4,23 352 3,43 285 637 +11<br />
// LKV<br />
Tab. 4: Durchschnittsleistung der Herdbuchkühe <strong>2010</strong> (A+B-Kühe)<br />
Kreis Kuh- Milch Fett Eiweiß Fett + Eiw.-kg<br />
zahl<br />
Angler<br />
kg % kg % kg <strong>2010</strong> Diff.zu<br />
2009<br />
Dithmarschen 4 7.382 4,88 360 3,71 274 634 -53<br />
Nordfriesland 90 8.298 4,89 406 3,60 299 705 +38<br />
<strong>Schleswig</strong>-Flensbg. 6.928 8.493 4,77 405 3,64 309 714 +12<br />
Rendsburg-Eckernf. 435 8.373 4,81 403 3,64 305 708 +20<br />
Steinburg 19 8.728 4,71 411 3,60 314 725 +34<br />
Plön 34 8.301 4,66 387 3,65 303 690 +16<br />
Ostholstein 49 9.091 4,48 407 3,57 325 732 +14<br />
Segeberg 79 8.284 4,90 406 3,73 309 715 +3<br />
Pinneberg 3 9.579 4,53 434 3,74 358 792 +71<br />
Stormarn 9 8.612 5,14 443 3,69 318 761 +33<br />
Lauenburg 6 8.940 4,32 386 3,64 325 711 +81<br />
Hamburg 1 9.355 4,45 416 3,59 336 752 +7<br />
Gesamt 7.657 8.486 4,77 405 3,64 309 714 +13<br />
Diff. zu 2009 -2,80% +141 +0,01 +8 ±0,00 +5<br />
Rotbunte DN<br />
Dithmarschen 845 7.313 4,38 320 3,58 262 582 +7<br />
Nordfriesland 88 7.212 4,41 318 3,52 254 572 -12<br />
<strong>Schleswig</strong>-Flensbg. 395 7.534 4,37 329 3,50 264 593 ±0<br />
Rendsburg-Eckernf. 1.606 7.337 4,39 322 3,46 254 576 +13<br />
Steinburg 1.348 7.437 4,25 316 3,46 257 573 +10<br />
Plön 14 9.054 4,05 367 3,30 299 666 -9<br />
Ostholstein 60 7.697 4,33 333 3,44 265 598 +28<br />
Segeberg 379 7.117 4,45 317 3,55 253 570 +15<br />
Pinneberg 451 7.478 4,48 335 3,60 269 604 +2<br />
Stormarn 27 6.566 4,40 289 3,27 215 504 +56<br />
Lauenburg 14 8.868 4,07 361 3,36 298 659 +29<br />
Hamburg 1 7.609 3,94 300 3,30 251 551 -90<br />
Gesamt 5.228 7.377 4,35 321 3,5 258 579 +9<br />
Diff. zu 2009 -4,00% +100 +0,02 +6 ±0,00 +3<br />
Rotbunte RH<br />
Dithmarschen 2.536 8.171 4,31 352 3,48 284 636 -6<br />
Nordfriesland 1.008 8.493 4,32 367 3,44 292 659 +11<br />
<strong>Schleswig</strong>-Flensbg. 1.719 8.543 4,27 365 3,44 294 659 +13<br />
Rendsburg-Eckernf. 6.582 8.442 4,25 359 3,42 289 648 +8<br />
Steinburg 7.391 8.426 4,25 358 3,43 289 647 +13<br />
Plön 472 9.200 4,13 380 3,39 312 692 +21<br />
Ostholstein 222 8.274 4,29 355 3,41 282 637 ±0<br />
Segeberg 2.534 8.066 4,29 346 3,45 278 624 +8<br />
Pinneberg 952 8.894 4,18 372 3,41 303 675 +15<br />
Stormarn 248 7.461 4,36 325 3,39 253 578 +14<br />
Lauenburg 448 8.753 4,10 359 3,43 300 659 +16<br />
Hamburg 137 9.052 4,20 380 3,48 315 695 +34<br />
Gesamt 24.249 8.409 4,26 358 3,44 289 647 +8<br />
Diff. zu 2009 -2,00% +84 +0,03 +6 +0,01 +2<br />
Schwarzbunte<br />
Dithmarschen 2.506 9.263 4,16 385 3,41 316 701 +5<br />
Nordfriesland 12.129 9.430 4,13 389 3,38 319 708 +3<br />
<strong>Schleswig</strong>-Flensbg. 14.049 9.232 4,13 381 3,39 313 694 +5<br />
Rendsburg-Eckernf. 13.015 9.209 4,15 382 3,40 313 695 +13<br />
Steinburg 2.112 8.826 4,15 366 3,41 301 667 +1<br />
Plön 8.254 8.999 4,14 373 3,40 306 679 +10<br />
Ostholstein 4.878 9.216 4,17 384 3,40 313 697 +16<br />
Segeberg 7.565 9.118 4,16 379 3,39 309 688 +7<br />
Pinneberg 2.096 9.568 4,02 385 3,35 321 706 +15<br />
Stormarn 4.502 9.159 4,18 383 3,40 311 694 +9<br />
Lauenburg 3.765 9.166 4,12 378 3,38 310 688 +11<br />
Hamburg 485 9.283 4,13 383 3,48 323 706 +50<br />
Gesamt 75.356 9.214 4,14 381 3,39 312 693 +8<br />
Diff. zu 2009 +0,70% +118 +0,02 +6 +0,02 +2<br />
Jersey 52 7.154 6,63 474 4,33 310 784 +35<br />
Diff. zu 2009 +2,00% +314 -0,04 +18 +0,05 +17<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 19
20<br />
Die Milchleistungsprüfung (MLP) hat in der zweiten<br />
Hälfte des Prüfjahres <strong>2010</strong> einen so nicht erwarteten<br />
Verlauf genommen. Während die Leistung in<br />
den Wintermonaten auf dem Niveau des Vorjahres<br />
und z. T. sogar geringfügig darunter lag, ist seit dem<br />
Frühjahr ein deutlicher Leistungsanstieg festzustellen<br />
(Tab. 1). Angesichts der frühsommerlichen Trockenheit<br />
und der Hitzewelle kam dieser Leistungsanstieg<br />
überraschend. Er drückt sich auch in einem Anstieg<br />
der durchschnittlichen Jahresleistung in Tabelle 2 aus.<br />
Leistungen am Prüftag<br />
In der Tabelle 1 sind die Durchschnittsleistungen in<br />
den einzelnen Monaten des abgelaufenen Prüfjahres<br />
aufgeführt. In den Wintermonaten waren ein leichter<br />
Rückgang der Milchleistungsprüfung und ein Anstieg<br />
des Milchfettgehaltes festzustellen. Mit dem Weideaustrieb<br />
stieg die Milchleistung der Kühe <strong>im</strong> Vergleich<br />
zum Vorjahr an, während der Fettgehalt sich<br />
verringerte. Der Milchharnstoffgehalt lag <strong>im</strong> Winter<br />
und Frühjahr <strong>im</strong>mer unter dem Vorjahresniveau und<br />
deutet auf einen durch die niedrigen Milchpreise bedingten<br />
restriktiven Kraftfuttereinsatz hin.<br />
Die Auswirkungen der frühsommerlichen Hitzewelle<br />
sind be<strong>im</strong> Milchzellgehalt spürbar geworden. Seit<br />
dem Juni wird das Niveau des Vorjahres deutlich<br />
überschritten. Eine ähnliche Entwicklung war in dem<br />
extrem heißen Sommer 2006 festzustellen. Das damals<br />
eingetretene erhöhte Niveau be<strong>im</strong> Milchzellgehalt<br />
hat sich seitdem nicht wieder verringert.<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// LKV<br />
Entwicklung der Milchleistungsprüfung<br />
<strong>im</strong> Prüfjahr <strong>2010</strong><br />
Tabelle 1: Leistungsergebnisse am Prüftag nach Monaten<br />
Tabelle 2: Leistung <strong>im</strong> Prüfjahr <strong>2010</strong> und der Vergleich zum Vorjahr (A+B-Kühe)<br />
Rasse Kuhzahl Milch Fett Eiweiß<br />
kg % kg % kg<br />
Angler 11.008 7.856 4,75 373 3,63 285<br />
-0,2 % +97 +0,01 +5 ±0,00 +3<br />
Rotbunte DN 36.553 6.915 4,34 300 3,47 240<br />
-5,0 % +84 +0,04 +6 ±0,00 +3<br />
Rotbunte RH 52.860 8.090 4,26 345 3,44 278<br />
-2,5 % +88 +0,01 +5 -0,01 +2<br />
Schwarzbunte 193.859 8.690 4,18 363 3,41 296<br />
+0,3 % +134 +0,02 +7 +0,01 +4<br />
Jersey 125 6.838 6,17 422 4,14 283<br />
+8,7 % +116 +0,04 +10 +0,03 +7<br />
Sonstige 7.410 7.615 4,29 327 3,45 263<br />
+37,9 % +164 ±0,00 +7 -0,01 +5<br />
LKV 301.815 8.312 4,23 352 3,43 285<br />
-0,3 % +124 +0,02 +7 ±0,00 +4<br />
Die Jahresleistung steigt wieder<br />
Aus dem Anstieg der Tagesleistungen ergibt sich eine<br />
Verbesserung der Durchschnittsleistung je Kuh um<br />
124 kg Milch auf 8.312 kg Milch, 4,23 % und 352<br />
kg Fett sowie 3,43 % und 285 kg Eiweiß (Tab. 2).<br />
Nach vier Jahren mit weitgehend konstanten Leistungen<br />
ist erstmals wieder eine spürbare Steigerung<br />
festzustellen. Die einzelnen Rassen sind davon annähernd<br />
gleichmäßig betroffen.<br />
Von den hauptsächlich in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> gehaltenen<br />
Rassen weisen die Schwarzbunten einen Anstieg<br />
der Kuhzahl um 0,3 % auf, während der Umfang<br />
bei den Anglern und Rotbunten rückläufig ist.<br />
Insgesamt verringerte sich die Durchschnittskuhzahl<br />
dadurch um 0,3 %. Auch die Entwicklung der Kuhzahl<br />
verlief in den beiden Jahreshälften unterschiedlich.<br />
Sie lag bis zum Juni noch unter dem Vorjahresstand.<br />
Danach setzte eine deutliche Verbesserung <strong>im</strong><br />
Monat Milch Fett Eiweiß Harnstoff Zellzahl<br />
kg ± Vj. % ± Vj. % ± Vj. mg/kg ± Vj. (1.000) ± Vj.<br />
Oktober 2009 24,6 ±0,0 4,33 +0,06 3,50 +0,03 209 - 9 245 - 5<br />
November 25,0 - 0,1 4,34 +0,06 3,48 - 0,01 208 -11 251 - 8<br />
Dezember 25,7 - 0,2 4,33 +0,05 3,46 - 0,02 211 -14 256 + 3<br />
Januar <strong>2010</strong> 26,0 - 0,3 4,36 +0,07 3,46 ±0,00 213 - 9 249 - 4<br />
Februar 26,2 - 0,3 4,34 +0,05 3,45 ±0,00 210 -14 253 - 1<br />
März 26,4 ±0,0 4,29 +0,01 3,41 - 0,02 211 -13 253 - 2<br />
April 26,6 +0,2 4,22 ±0,00 3,37 - 0,03 219 -15 261 - 1<br />
Mai 26,8 +0,5 4,19 +0,06 3,37 - 0,01 224 -17 261 - 3<br />
Juni 26,6 +0,8 4,07 - 0,01 3,34 - 0,04 235 - 9 271 + 9<br />
Juli -- -- -- -- -- -- -- -- -- --<br />
August 25,8 +1,0 4,04 - 0,02 3,36 ±0,00 243 + 5 300 +18<br />
September 25,4 +0,7 4,16 - 0,1 3,43 +0,02 247 +14 278 +19
Vergleich zu dem entsprechenden Vorjahresmonat<br />
ein. Zu Beginn des Prüfjahres 2011 wurden 306.369<br />
Kühe geprüft und damit der entsprechende Vorjahresstand<br />
um 1,6 % überschritten.<br />
Regional unterschiedliche Entwicklungen<br />
Abweichend vom Trend der rückläufigen Durchschnitts-Kuhzahl<br />
<strong>im</strong> Prüfjahr <strong>2010</strong> ist in den Kreisen<br />
Rendsburg-Eckernförde, Steinburg, Plön und Pinneberg<br />
ein Anstieg festzustellen (Tab. 3). Der Leistungsanstieg<br />
war in den Kreisen Pinneberg, Steinburg und<br />
Segeberg am stärksten, wenn man Hamburg wegen<br />
der geringen Kuhzahl und besonderer Verhältnisse<br />
bei der Betrachtung außen vor lässt. Die höchste Leistung<br />
erzielen seit vielen Jahren die Kühe <strong>im</strong> Kreis<br />
Ostholstein. Sie erbrachten <strong>im</strong> abgelaufenen Prüfjahr<br />
durchschnittlich 677 kg Fett+Eiweiß und lagen damit<br />
deutlich vor den Kühen <strong>im</strong> Kreis Plön, die 660<br />
kg Fett+Eiweiß gaben. Ausführliche Informationen<br />
zur Leistung sind den Tabellen auf Seite 19 zu entnehmen.<br />
Die durchschnittliche Herdengröße hat sich in den<br />
LKV-Betrieben innerhalb eines Jahres um 5,1 Kühe<br />
auf 81,7 Kühe/Betrieb erhöht. Die größten Herden<br />
stehen <strong>im</strong> Kreis Rendsburg-Eckernförde. Dort werden<br />
durchschnittlich 92,5 Kühe gehalten, 7,4 Kühe/<br />
Bestand mehr als vor einem Jahr. Ein ähnlich großer<br />
Anstieg ist <strong>im</strong> Kreis Pinneberg festzustellen. Die weit<br />
// LKV<br />
Tabelle 3: Umfang der MLP, Leistung und Herdengröße <strong>2010</strong><br />
<strong>im</strong> Vergleich zu 2009 nach Kreisen<br />
Kreis Ø-Kuhzahl (A+B) Fett+Eiweiß-kg Kühe/Betrieb (1.10.)<br />
<strong>2010</strong> % 1) <strong>2010</strong> Diff. z. 2009 <strong>2010</strong> Diff. z. 2009<br />
Dithmarschen 27.957 +0,0 610 +10 91,1 + 4,9<br />
Nordfriesland 52.898 - 0,9 645 + 5 79,6 + 5,3<br />
<strong>Schleswig</strong>-Flensburg 57.982 - 0,2 655 + 8 85,0 + 4,7<br />
Rendsburg-Eckernförde 55.905 +1,6 625 +12 92,5 + 7,4<br />
Steinburg 34.976 +1,0 604 +15 77,3 + 3,8<br />
Plön 14.717 +0,6 660 +13 82,8 + 4,6<br />
Ostholstein 7.338 - 4,0 677 +11 62,4 + 2,7<br />
Segeberg 20.401 - 4,2 639 +14 70,9 + 3,4<br />
Pinneberg 12.808 +0,1 640 +16 85,9 + 7,6<br />
Stormarn 8.211 - 1,8 655 + 6 72,9 + 3,9<br />
Lauenburg 7.625 - 1,7 654 +10 59,7 + 4,8<br />
Hamburg 997 - 3,4 675 +44 62,4 -11,2<br />
gesamt<br />
1)<br />
Diff. zu 2009 in Prozent<br />
301.815 - 0,3 637 +11 81,7 + 5,1<br />
Damals – Das Leben auf dem Land<br />
Wandkalender mit alten Motiven für 2011<br />
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Raum mit der Herausgabe der 28. Ausgabe des Wandkalenders<br />
„Damals - Das Leben auf dem Land“ wie<br />
in den Vorjahren eine Zusammenstellung von Motiven<br />
aus früherer Zeit mit den entsprechenden Erläuterungen<br />
an. Gezeigt werden u. a. das Dreschen um<br />
1900, das Verlegen einer Drainage in Handarbeit und<br />
junge Frauen eines Dorfes, die unter freiem H<strong>im</strong>mel<br />
eine Hochzeitsuppe zubereiten. Die Aufnahmen stammen<br />
überwiegend von Jürgen Mahrt aus dem Raum<br />
der Eiderniederung um Elsdorf und vermitteln etwas<br />
von der Beschaulichkeit früherer Zeiten.<br />
Der Kalender kann nur be<strong>im</strong> Herausgeber bezogen<br />
werden. Bestellungen sind zu richten an den:<br />
überdurchschnittliche Vergrößerung der Herden in<br />
diesen beiden Kreisen ist u. a. auch auf die Zusammenlegung<br />
von Großherden zurückzuführen.<br />
Als Ergebnis des Prüfjahres <strong>2010</strong> lässt sich feststellen,<br />
das die MLP in der zweiten Jahreshälfte sowohl<br />
hinsichtlich des Umfangs als auch bei der Leistung<br />
Angesehene Bürger der Insel<br />
Fehmarn 1927 auf dem Weg<br />
zum Turnierplatz in Burg<br />
Titel Kalender 2011<br />
eine nicht erwartete positive Entwicklung genommen.<br />
Der Anstieg des Milchpreises seit dem Frühjahr<br />
hat sicherlich zu dieser kurzfristigen Trendwende beigetragen.<br />
Landeskontrollverband <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> e. V., Steenbeker Weg 151, 24106 Kiel,<br />
Telefon: 0431 – 339870, E-mail: info@lkv-sh.de oder per Fax: 0431 – 3398713.<br />
Er kostet 10,– € zuzüglich der gesetzlichen MwSt. und evtl. Versandkosten<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 21
22<br />
Kreiskontrollvereinsversammlungen<br />
2011<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// LKV<br />
Kreisverein Tag Datum Uhrzeit Versammlungsort Thema<br />
Pinneberg Donnerstag 06.01.2011 19:30 Uhr Elmshorn, Gaststätte Sibirien 1<br />
Plön Montag 10.01.2011 19:30 Uhr Rathjensdorf, Dörpskrog Lindemann 2<br />
Flensburg Dienstag 11.01.2011 19:30 Uhr Bilschau, Gaststätte Thomsen 3<br />
Ostholstein Donnerstag 13.01.2011 19:30 Uhr Gosdorf, Bruhn’s Gasthof 3<br />
Eckernförde Montag 17.01.2011 19:30 Uhr Gettorf, Hotel Stadt Hamburg 4<br />
<strong>Schleswig</strong> Dienstag 18.01.2011 19:30 Uhr Lürschau, Hotel Ruhekrug 5<br />
Steinburg Donnerstag 20.01.2011 19:30 Uhr Heiligenstedten, Zur Erholung 1<br />
Nordfriesland Montag 24.01.2011 19:30 Uhr Horstedt, Carstens Gasthof 11<br />
Dithmarschen Dienstag 25.01.2011 19:30 Uhr Meldorf, Gaststätte Erheiterung 6<br />
Stormarn Mittwoch 26.01.2011 19:30 Uhr Rethwisch, Gaststätte Mäcki 7<br />
Lauenburg Donnerstag 27.01.2011 19:30 Uhr Breitenfelde, Gothmann’s Hotel 5<br />
Rendsburg Mittwoch 02.02.2011 19:30 Uhr Legan, Gaststätte Margarethenmühle 8<br />
Segeberg Donnerstag 03.02.2011 19:30 Uhr Leezen, Hotel Teegen 10<br />
Hamburg Freitag 04.02.2011 10:00 Uhr HH-Tatenberg, Fährhaus Tatenberg 9<br />
1<br />
2<br />
Thema Referent<br />
„Neue Aspekte der praktischen Rationsgestaltung<br />
für Kühe, Färsen und Bullen“<br />
– Eine praktische Demonstration mit dem<br />
Fütterungsprogramm ProFeed <strong>Rind</strong><br />
„Abwehrstarke Kälber“<br />
– Grundlage für eine erfolgreiche Milchviehhaltung<br />
3 „Die Klauen tragen die Milch“<br />
4<br />
„MLP-Daten nicht genutzt – Geld für die<br />
Milchkontrolle umsonst ausgegeben?“<br />
– Was lässt sich aus den Milchkontrolldaten<br />
alles herausholen?<br />
5 „Rückzug oder Durchstarten?“<br />
6<br />
7<br />
„Arbeitsfalle Milchviehbetrieb“<br />
(Ausweg/Lösungen)<br />
„Risikovorsorge – was ist zu tun?“<br />
– Der Betriebleiter fällt aus oder es ist ein<br />
Notfall <strong>im</strong> Betrieb<br />
8 „Machen 400 Kühe glücklich?“<br />
9<br />
10<br />
11<br />
„Wachstum in Milchviehbetrieben<br />
– worauf kommt es an?“<br />
„Quo vadis Agrarpolitik? Wohin steuert<br />
die EU-Agrarpolitik nach 2013“<br />
„Wachstum in Milchviehbetrieben –<br />
worauf kommt es für den landwirtschaftlichen<br />
Unternehmer an?“<br />
Prof. Dr. Hans-Joach<strong>im</strong> Laue<br />
Fachhochschule Kiel<br />
Fachbereich Agrarwirtschaft<br />
Dr. Hans-Jürgen Kunz<br />
Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Dr. Peter-Nahne Jens, Koldenbüttel<br />
(praktizierender Tierarzt)<br />
Dr. Katrin Mahlkow<br />
Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Dr. Klaus Drescher<br />
Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Abteilung Beratung<br />
Dipl.-Ing. Johannes Thomsen<br />
Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Dipl.-Ing. Johannes Thomsen<br />
Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Dr. Klaus Drescher<br />
Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Abteilung Beratung<br />
Dr. Karl-Heinz Deerberg<br />
Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Prof. Dr. Vlad<strong>im</strong>ir Dolenc<br />
Fachhochschule Kiel<br />
Fachbereich Agrarwirtschaft<br />
LD Ernst-Walter Meyer<br />
Berufliche Schulen Bad Segeberg<br />
Abteilung Landwirtschaft<br />
Mitteilung der<br />
MLP-Ergebnisse<br />
Für den Rücklauf der Ergebnisse der Stallkontrolle<br />
gibt es mehrere Möglichkeiten. Das langjährig<br />
übliche Verfahren ist die Übersendung der Rückmeldung<br />
als Brief per Post. Die Ergebnisse können<br />
auch zusätzlich per E-Mail als Datei geschickt werden,<br />
die dann auf einem PC mit einem Herdenmanagementprogramm<br />
weiter ausgewertet werden<br />
können. Ein dritter Weg ist, die Daten <strong>im</strong> Internet<br />
auf der Homepage des LKV einzusehen und zu bearbeiten.<br />
Je nach dem damit für den LKV verbundenen zusätzlichen<br />
Aufwand bzw. wegen Lizenzgebühren<br />
für die Nutzung fremder Programme können Gebühren<br />
für zusätzliche Datenlieferungen anfallen.<br />
Rückmeldung<br />
Als Standard erhält jedes Mitglied etwa 4 bis 6<br />
Tage nach der Stallkontrolle die Rückmeldung mit<br />
den ausgedruckten Ergebnissen. Als Sonderleistung<br />
kann für eine monatliche Gebühr von 3 Euro eine<br />
Rückmeldung an eine weitere Adresse übersandt<br />
werden.<br />
E-Mail<br />
Per E-Mail werden die Daten in dem standardisierten<br />
Datenformat ADIS/ADED als Datei verschickt.<br />
Dieses Format ist mit den Entwicklern von<br />
Herdenmanagement-Programmen für die Datenübernahme<br />
abgest<strong>im</strong>mt. Der Versand der E-Mail ist<br />
<strong>im</strong> Mitgliedsbeitrag enthalten. Im Vergleich zum<br />
Datenrücklauf per Post verkürzt sich die Rücklaufdauer<br />
um den Postweg (normalerweise einen Tag).<br />
Wenn das Mitglied die Daten an eine kommerzielle<br />
Beratungsorganisation senden lässt, werden dafür<br />
jährliche Gebühren von 50,– € zzgl. Mehrwertsteuer<br />
fällig.<br />
Herdenauswertungsprogramm<br />
Die MLP-Ergebnisse können auch ohne eigene<br />
Datenspeicherung auf einem Server des LKV genutzt<br />
werden. Nachdem ein Mitglied diese Form<br />
der Datennutzung beantragt hat, kann er über die<br />
Homepage des LKV nach der Eingabe eines Passwortes<br />
auf seine Daten zugreifen. Die Daten sind<br />
unmittelbar nach der abschließenden Bearbeitung<br />
der Stallkontrolle <strong>im</strong> Rechenzentrum abrufbar. Der<br />
Abruf ist nicht an einen speziellen PC gebunden,<br />
sondern von jedem Internetanschluss möglich. Die<br />
Gebühren für diesen Direktangriff betragen 30,– €<br />
zzgl. MWST pro Jahr.
Die 5. Generation<br />
ist geboren!<br />
Fünf lebende Generationen auf einem<br />
Betrieb, dies ist selten genug und soll hier<br />
einmal besondere Erwähnung finden. Vater<br />
dieses züchterischen Erfolges ist Claus Gülck<br />
aus Mönchneversdorf, der seine Herde in<br />
gute Hände an Dirk Huhne in Bergfeld abgegeben<br />
hat.<br />
Aber nun zu den Kühen: „Stammmutter“ ist die<br />
1996 geborene „Valine“ mit einer Lebensleistung<br />
von mehr als 130.000 kg Milch bei sehr guten Inhaltsstoffen.<br />
Vater ist einmal mehr der Cleitus-Sohn<br />
Nagel, Produzent von vielen 100.000 kg-Kühen.<br />
Auf der Mutterseite finden wir mit Prelude, Bova<br />
Glow und Very bekannte HF-Vererber.<br />
Die Tochter-Generation wird dann durch den bewährten<br />
RSH-Vererber Patrick repräsentiert. „Blondine“<br />
steuert nach der 9. Kalbung ebenfalls auf die<br />
100.000 kg-Marke zu. Deren Tochter „Holdine“,<br />
Vater ist der Italiener Banderas, damaliger Zeit Bullenvater,<br />
zeigt die besten Anlagen es einmal Mutter<br />
und Großmutter gleichzutun. Holdines Minister-<br />
Tochter „Kaline“ sorgte dann <strong>im</strong> April dieses Jahres<br />
mit einem Vach<strong>im</strong>-Kuhkalb für die 5. Generation.<br />
Die 1. bis 3. Generation weist mit 84, 85 und 86<br />
Punkten zudem überdurchschnittliche Exterieurwerte<br />
auf.<br />
www.schaumann.de<br />
// Schwarzbunt<br />
5 lebende Generationen auf dem Betrieb von Dirk Huhne in Bergfeld Foto: Huhne<br />
Durch die Zuchtwertschätzung mit Hilfe der Genomanalyse<br />
wird die Bedeutung von Kuhfamilien nicht<br />
abnehmen, es wird dem züchterisch interessierten<br />
Milchviehhalter auch in Zukunft Freude bereiten,<br />
Familien „aufzubauen“, über Abstammungen zu<br />
diskutieren und die Kuh somit nicht nur als reines<br />
Produktionsmittel zu sehen.<br />
R. Witt<br />
Fit in die Laktation<br />
Das Transit-Programm für leistungsstarke Milchkühe<br />
NEU<br />
TIRSANA 1312<br />
Flüssiger Energieaufwerter auf der<br />
Basis von Glycerin und Propylenglykol,<br />
mit Vitamin B12<br />
SCHAUMANN ENERGIZER C PLUS<br />
Das Ergänzungsfutter zur besseren<br />
Energieversorgung.<br />
RINDAVITAL VK PLUS<br />
Die neue Formel zur<br />
Milch eber-Prophylaxe.<br />
RINDAVITAL C PLUS<br />
Das Top-Dressing zur Opt<strong>im</strong>ierung<br />
des Energiesto wechsels.<br />
Das SCHAUMANN-Programm für die Transitfütterung stellt die Weichen für sichere Fruchtbarkeit und<br />
hohe Lebensleistungen. Fragen Sie Ihren SCHAUMANN-Fachberater oder unter Telefon 0 41 01 / 2 18 20 00<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 23
24<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Rotbunt<br />
Chile zeigt großes Interesse<br />
an Rotbunt-Doppelnutzung<br />
Die sehr guten Beziehungen der German<br />
Genetics International mit Chile wurden<br />
durch den Besuch von Herrn Winckler weiter<br />
ausgebaut. Die DN-Population wird schon<br />
seit langer Zeit mit Spermalieferungen unterstützt,<br />
so dass sich <strong>im</strong> aktuellen Angebot<br />
in Chile alle Rotbunt-Doppelnutzungsbullen<br />
der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> befinden.<br />
Neben der guten Mastfähigkeit stehen die Milchinhaltsstoffe,<br />
hier vor allem <strong>im</strong> Eiweiß, und die geringen<br />
Ansprüche der Rasse Rotbunt-DN bei den<br />
Züchtern in Chile <strong>im</strong> Vordergrund.<br />
Herr Winckler informierte sich über das Zuchtprogramm<br />
Rotbunt-Doppelnutzung, die Zuchtpopulation,<br />
den Testumfang und über die Zusammenarbeit<br />
mit anderen Rotbunt-DN-Populationen.<br />
Ullmann-Tochter geehrt<br />
Der Angler-Zuchtausschuss hatte wieder<br />
die Ehre, eine neue Jubilarin in den Club der<br />
Hunderttausender aufzunehmen.<br />
Die Ullmann-Tochter „Windhalm“ von Jürgen Jordt<br />
aus Barg hatte mit der Septemberkontrolle die<br />
Schallmauer durchbrochen und benötigte für die Rekordleistung<br />
lediglich zehn Laktationen.<br />
Die kleine, bunte Anglerkuh zeigte sich bei der Ehrung<br />
stur wie schon in den 13,5 Jahren zuvor. Sie hat <strong>im</strong><br />
Juli <strong>2010</strong> zum elften Mal gekalbt und eine weitere<br />
Trächtigkeit scheint nicht ausgeschlossen. Wie viele<br />
Dauerleistungskühe, hat auch „Windhalm“ die Leistung<br />
langsam von Laktation zu Laktation gesteigert<br />
und erst nach dem achten Kalb wurde die Höchstleistung<br />
von knapp 10.500 kg erreicht. Das besondere<br />
an dieser Ausnahmekuh ist der Stammbaum. Dieser<br />
lässt sich bis zur Linienbegründerin Lore (geboren<br />
1949) zurückverfolgen. Direkt vor „Windhalm“ steht<br />
eine Pako-Tochter mit sechs Kälbern, davor eine Fila<br />
mit sieben Kälbern, davor Huflattich, eine bekannte<br />
Fiat-Tochter, die es mit Hilfe von Embryo-Transfer in<br />
den 80er-Jahren bereits auf 15 Nachkommen brachte.<br />
Sehr beeindruckt zeigte er sich von der Herde von<br />
Andreas Junghans in Bokholt-Hanredder. Die Herde<br />
besteht zu 100% aus Rotbunt-DN-Kühen und hatte<br />
<strong>im</strong> letzten Kontrolljahr eine Durchschnittsleitung<br />
von 9.000 kg mit 4,60% Fett und 3,77% Eiweiß.<br />
Die gut bemuskelten Typen, die laufstallgerechten<br />
Fundamente und die sehr guten Euter zeigen das<br />
Potential von Rotbunt-Doppelnutzung.<br />
In idealer Weise das Zuchtziel Rotbunt-DN verkörpert<br />
die Mark-Tochter „Ille“, die zwar trocken stand<br />
aber trotzdem begeisterte. „Ille“ war Siegerkuh der<br />
Landesschau Neumünster am Abend <strong>2010</strong> und ist<br />
aktuell tragend von Balt<strong>im</strong>ore und Anpaarungskuh<br />
<strong>im</strong> Rotbunt-DN-Zuchtprogramm.<br />
Herr Winckler bedankte sich bei Familie Junghans<br />
für die hervorragende Demonstration und hofft,<br />
dass die gute Zusammenarbeit zwischen Chile, GGI<br />
und RSH eG weiter ausgebaut wird. G. Koch<br />
// Angler<br />
Herr Winckler (links) zeigte sich auf dem Betrieb von Andreas<br />
Junghans in Bokholt-Hanredder sehr beeindruckt von den Rotbunt-DN-Kühen<br />
Foto: Branding<br />
Der Angler Zuchtausschuss gratuliert Jürgen Jordt aus Barg zur 100.000 Liter Kuh “Windhalm“ Foto: Tordsen<br />
Die Genetik für eine hohe Lebensleistung war bei<br />
„Windhalm“ also vorhanden. Doch nur durch eine<br />
gute Umwelt, die durch den Besitzer geschaffen wird,<br />
sind derartige Leistungen überhaupt realisierbar.<br />
Die Angler <strong>Rind</strong>erzüchter gratulieren herzlich und<br />
wünschen der Familie Jordt weiter viel Erfolg <strong>im</strong> Stall.<br />
C.-P. Tordsen
Best of<br />
3. Deutsches Färsen-Championat<br />
Termin 19. April 2011<br />
Ort RBB Vermarktungszentrum<br />
14550 Groß Kreutz (Havel)<br />
Lehniner Straße 9<br />
Tel. +49-33207 533-025<br />
Rassen Angus Blonde d´Aquitaine<br />
Charolais Fleckvieh<br />
Hereford L<strong>im</strong>ousin<br />
Uckermärker<br />
Tiere ca. 100 <strong>Rind</strong>er vom Jährling bis zur<br />
tragenden Färse<br />
Schau Einlass ab 9.00 Uhr<br />
Auktion 13.00 Uhr<br />
Präsentation der Verkaufstiere ab 10.00 Uhr<br />
Wahl der Rasse-Champions<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 25<br />
Weiterführende Informationen und Beratung erhalten Sie über Ihre Zuchtorganisation.
26<br />
Rasseversammlungen<br />
Angus auf dem Gestüt Westerau<br />
Ein Highlight in diesem Jahr war das Angus-Züchtertreffen<br />
auf dem Gestüt von Dr. Friedrich Gentz<br />
in Westerau. Der gesamte Betrieb inklusive der<br />
Traberzucht, Pferdebesamungsstation sowie der<br />
Landwirtschaft wurde von dem Betriebsleiterehepaar<br />
vorgestellt. Eindrucksvoll berichtete Dr. Gentz<br />
von den Erfolgen in der Traberzucht. Unter anderem<br />
wurde das Gestüt <strong>im</strong> Jahr 2009 deutscher Züchterchampion.<br />
Aber auch internationale Erfolge sprechen<br />
für das „Know-how“ des Gestütes.<br />
Das größte Interesse fand aber die 30-köpfige<br />
Angus-Mutterkuhherde samt Nachzucht. Auf großzügigen<br />
Weiden grasen die Angus mit den Pferden.<br />
Auf Zufütterung von Kraftfutter wird verzichtet.<br />
Hohe Zunahmen bei den Jungtieren durch max<strong>im</strong>ale<br />
Grundfutteraufnahme verfolgt der Betriebsleiter.<br />
Die fast rote Herde wird belegt von Galerius-Enkel<br />
„Gaucho“. Ein herzlicher Dank an die Familie Gentz<br />
für den hochinteressanten Tag rund um die Zucht<br />
von Angusrindern, aber auch von Trabern und<br />
Rhönschafen.<br />
Blonde d’ Aquitaine Treffen auf Fehmarn<br />
Bei herrlichem Wetter fand das diesjährige schleswig-holsteinische<br />
Züchtertreffen auf dem Betrieb<br />
von Matthias Meetz in Bannesdorf auf Fehmarn<br />
statt. Familie Meetz betreibt neben zahlreichen<br />
Ferienwohnungen eine Gastwirtschaft auf der Ferieninsel.<br />
Neben seiner Arbeit ist Matthias Meetz<br />
leidenschaftlicher <strong>Rind</strong>erhalter. Neben der eigenen<br />
Blonde d’ Aquitaine-Herde unterstützt er einen<br />
Partner bei der Bewirtschaftung von Naturschutzflächen<br />
mit Robustrindern. Nach dem hervorra-<br />
Der neue Färsenjahrgang steht bereit<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Fleischrinder<br />
Interessierte Züchter be<strong>im</strong> Rassetreffen auf Fehmarn bei Matthias Meetz, Bannesdorf<br />
genden Mittagessen konnten die einzelnen Herden,<br />
die teilweise direkt an der Ostsee weiden, besichtigt<br />
werden. Vor allem der neue Kälberjahrgang<br />
vom Bullen Bruno, einem Balou-Sohn, wusste zu<br />
überzeugen. Seit diesem Jahr deckt der Ulino-Sohn<br />
„Fritz“, ebenfalls aus der Zucht von Ralf Röschmann,<br />
Nortorf. Nach der Besichtigung wurde über<br />
aktuelle Themen der RSH eG und des Bundesrasseverbandes<br />
durch Claus Henningsen und den 1.<br />
Vorsitzenden des Bundesrasseverbandes, Hans<br />
Ackermann, berichtet und der gelungene Tag klang<br />
bei Kaffee und Kuchen aus. Vielen Dank an die Familie<br />
Meetz.<br />
Robustrinderstammtisch<br />
Der Robustrinderstammtisch fand auf zwei Galloway-Betrieben<br />
statt. Den Anfang machte der Betrieb<br />
„von Gallen“ von Günther Bock, Wolkenwehe. Mitte<br />
der achtziger Jahre begann bei Günther Bock die<br />
Leidenschaft, Galloways zu halten und zu züchten.<br />
1985 wurden die ersten Galloways in Großbritannien,<br />
aber auch in Deutschland gekauft, um den<br />
Grundstein der Herde zu bilden. Heute zählt die Herde<br />
12 Kühe mit insgesamt 48 schwarzen Galloways.<br />
Die Galloways laufen auf knapp 29 ha Grünland.<br />
Ab Dezember kommen die einzelnen Herden auf<br />
die Hausweide. Durch gutes Management und sehr<br />
gutes Futter gehen die Bullen mit 18 Monaten in die<br />
Direktvermarktung. Ein bis zwei Bullen werden zur<br />
Zucht jährlich verkauft. Die anderen Schlachttiere<br />
werden über Biopark vermarktet. An Verbands- und<br />
Bundesschauen wurde ab 1986 intensiv teilgenommen,<br />
u. a. an Kreistierschauen, Landesschauen in<br />
Lübeck und Rendsburg, Bundesschauen in Hitzacker<br />
und Cloppenburg. Die Kuh „Bonny“ wurde<br />
1992 und 1996 Landessiegerkuh. Gezüchtet werden<br />
typvolle, wirtschaftliche Galloways mit guter<br />
Milchleistung und guten Fundament.<br />
Zweiter Anlaufpunkt war die White Galloway-Herde<br />
von Mechthild Bening aus Bebensee. Nach einer<br />
leckeren Stärkung mit Kaffee und Kuchen wurden<br />
die White Galloways besichtigt. Die Besucher waren<br />
beeindruckt von der Qualität der Herde „vom Bebensee“.
Sehr typvolle White Galloways wurden den Besuchern von Mechthild Bening, Bebensee vorgestellt Gallowayherde „von Gallen“ von Günther Bock, Wolkenwehe Fotos. Henningsen<br />
Gezüchtet werden von Frau Bening ausschließlich<br />
White Galloways mit zwei Vorfahrensgenerationen<br />
weißen Farbschlages. Da nur züchterisch wertvolle<br />
Tiere vermarktet werden, wird besonders Wert gelegt<br />
auf die Erreichung sehr guter Schlachtgewichte.<br />
Die Zuchterfolge seit 1996 beweisen den hohen<br />
Zuchtstandart: Sie stellte 2000 auf der Bundesschau<br />
den Reservesiegerbullen. 2002 auf der „Grünen<br />
Woche“ den Bundessiegerbullen, weiter stellte<br />
// Fleischrinder<br />
sie regelmäßig das „schönste weiße Galloway“<br />
auf den Bundesschauen. Auf den Landesschauen<br />
erreichte Sie mehrmals Siegerplätze u. a. 2005 mit<br />
der Landessiegerkuh und dem Siegerbullen, sowie<br />
2009 mit dem Siegerbullen der Rasse.<br />
Nach der Besichtigung der White Galloways vom<br />
Bebensee referierte Frau Inke Rabe vom Landesamt<br />
für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume<br />
des Landes <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> über das Jakobskreuzkraut<br />
<strong>im</strong> Land.<br />
Ein herzliches Dankeschön an die beiden Betriebe<br />
Bock und Bening für die hervorragende Gastfreundschaft.<br />
C. Henningsen<br />
MeLa: Landeswettbewerb Fleischrinder<br />
Reservesiegerkuh aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Bei stürmischem Herbstwetter fand am<br />
16. September <strong>2010</strong> der Wettbewerb der intensiven<br />
Fleischrinderrassen <strong>im</strong> Rahmen der<br />
MeLa in Mühlengeez statt. Die Rassen Angus,<br />
Blonde d´ Aquitaine, Charolais, L<strong>im</strong>ousin<br />
und Uckermärker stellten sich den Preisrichtern<br />
Thorsten Ahlers, Masterrind, und Eike<br />
Schön-Petersen, Leopoldshagen.<br />
Aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> beteiligte sich Anke Jaspers<br />
aus Halstenbek mit „Atletin vom Brandener<br />
Hof“ am mecklenburgischen Wettbewerb - und<br />
wurde dafür belohnt! Sie stellte mit „Atletin“ bei<br />
den Charolais-Kühen den Klassensieg und sicherte<br />
sich <strong>im</strong> rasseübergreifenden Wettbewerb den Titel<br />
„Reservesiegerkuh über alle Rassen“. „Atletin“<br />
zeigte sich bestens <strong>im</strong> Rassetyp mit einer sehr guten<br />
Bemuskelung.<br />
C. Henningsen<br />
„Atletin“ zeigte sich bestens <strong>im</strong> Rassetyp mit einer sehr guten Bemuskelung Foto: Henningsen<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 27
28<br />
Anfang November fand die alljährliche<br />
Jungviehschau in Northe<strong>im</strong> statt. Mit 90 Tieren<br />
war die Veranstaltung bestens beschickt.<br />
Aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> waren Anke Jaspers,<br />
Halstenbek und Hans-Wilhelm Dressel, Ahrensbök,<br />
mit ihren besten Tieren vertreten.<br />
Rangiert wurde in den Kategorien: Bullenkälber,<br />
Kuhkälber und Jungrinder.<br />
Bei den Bullenkälbern ging der Siegertitel an den<br />
Sylvain-Sohn „Samuel“ von Erwin Rabenau, Rabenau.<br />
Der typvolle Bulle überzeugte durch seine harmonische<br />
Ausstrahlung und bester Bemuskelung.<br />
Reservesieger wurde „Nobel ET“, der Nestor-Sohn<br />
aus der Comet-Tochter Lawene von Marco Beu,<br />
Osterholz-Scharmbeck.<br />
Die Jungrinder wurden angeführt von der tadellosen<br />
„Esmeralda“ von Siegfried Schneiderbauer<br />
aus Roßbach. Den Reservesieg errang die zweijährige<br />
„Lara“ von Wilfried Steinhauer, Waldbrunn.<br />
Hans-Wilhelm Dressel erreichte mit der typstarken<br />
„Donata“ den 1d-Platz.<br />
Eine Französin schaffte es bei den Kuhkälbern auf<br />
das Siegertreppchen. Francis Boehmler, Frankreich,<br />
erreichte mit der tadellosen „Emience“ den Siegertitel<br />
vor der „Nenci“ von der MKH-Agrar GmbH,<br />
Remda-Teichel.<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Fleischrinder<br />
22. Bundesjungviehschau<br />
Hervorragende Qualitäten präsentiert<br />
Erfolgreiches Jungrind aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> – die typvolle „Estella vom Brandener Hof“ von Anke Jaspers aus Halstenbek wurde 1b<br />
platziert Foto: Jaspers<br />
In stark besetzter Klasse errang „Estella vom Brandener<br />
Hof“ von Anke Jaspers, Halstenbek, den 1b<br />
Platz. Typstark, harmonisch und bestens entwickelt,<br />
wurde das Jungrind von Anke Jaspers mit dem Silberteller<br />
der Landesregierung <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> ausge-<br />
zeichnet. Die jährige „Jule“ von Hans-Wilhelm Dressel<br />
zeigte sich <strong>im</strong> besten Rassetyp und bekam den 1c<br />
Platz zugesprochen. Insgesamt wurden hochwertige<br />
Charolais-Jungtiere präsentiert, die sich <strong>im</strong> Laufe der<br />
Jahre in der Qualität mehr als gesteigert haben.<br />
C. Henningsen<br />
Fleischrinder präsentieren sich auf der Eurotier<br />
Foto: Tordsen<br />
Unter dem Dach des Bundesverbandes Deutscher<br />
Fleischrinderzüchter und -halter e.V. wurden<br />
insgesamt sieben Bullen der Rassen Welsh Black,<br />
L<strong>im</strong>ousin, Charolais, Uckermärker, Hereford, Fleckvieh<br />
und Blonde d`Aquitaine und vier Kühe mit<br />
Kälbern der Rassen Angus, Wagyu, Highland Cattle<br />
und Galloway gezeigt.<br />
Der Gemeinschaftsstand war Anlaufpunkt zahlreicher<br />
Gäste aus dem In- und Ausland!<br />
C. Henningsen
AuF DEN SPuREN<br />
SCHLESWiG-HoLSTEiNER<br />
iN DEN uSA<br />
Erlebnisreise mit landwirtschaftlichen Besuchen in die uSA<br />
(ostküste und Mittlerer Westen, 27. April bis 09. Mai <strong>2010</strong>)<br />
Kommen Sie mit uns in die uSA und besuchen eingewanderte<br />
<strong>Schleswig</strong> – <strong>Holstein</strong>er und erleben Sie New York, Washington,<br />
die ostküste der uSA und den Mittleren Westen. Die Reise ist<br />
besonders auch für Altenteiler geeignet.<br />
Reiseverlauf:<br />
1. Tag: Mi., 27.04., Hamburg – Newark<br />
Linienflug von Hamburg nonstop nach New York.<br />
2. Tag: Do., 28.04, New York City<br />
Ganztägige Stadtbesichtigung New York.<br />
3. Tag: Fr., 29.04., Newark – Lancester<br />
New York – Philadelphia – Amish Siedlung – Lancaster.<br />
4. Tag: Sa., 30.04., Lancaster – Washington D.C.<br />
Bauernmarkt – Nationalpark Gettxsburg mit dem Schlachtfeld des<br />
Bürgerkrieges – Washington.<br />
5. Tag: So., 01.05., Washington D.C. – Crisfield<br />
Stadtrundfahrt Washington, Weiterfahrt über Annapolis und weiter<br />
über die Chesapeake Bay Brücke nach Salisbury. Gemeinsames Abend–<br />
essen und Übernachtung <strong>im</strong> Hotel.<br />
6. Tag: Mo., 02.05., Salisbury – Virginia Beach<br />
Besuch <strong>im</strong> Landwirtschaftlichen Forschungs-und Beratungszentrum.<br />
Fahrt über die Chesapeake Bay zur Insel Tangier. Sie verlassen Maryland<br />
über die 37 km lange Chesapeake Bay Brücke nach Virginia Beach.<br />
7. Tag: Di., 03.05. Virginia Beach<br />
Für heute haben wir kein Programm vorgesehen. Genießen Sie den<br />
Strand, ruhen Sie sich aus.<br />
8. Tag: Mi., 04.05., Virginia Beach – Bettendorf<br />
Flug von Norfolk nach Chicago. Transfer per Bus nach Davenport <strong>im</strong><br />
Staat Iowa. Unterwegs Besichtigung einer Farm. Gemeinsames Mittagessen<br />
mit den Schülern einer Landwirtschaftsschule. Nachmittags<br />
fahren Sie nach Bettendorf, ca 9 km von Davenport entfernt, direkt<br />
am Mississippi.<br />
9. Tag: Do., 05.05.,Bettendorf – Davenport<br />
Ganztägige Besuche bei Einwanderern aus <strong>Schleswig</strong> – <strong>Holstein</strong>.<br />
Gespräche auch auf Plattdeutsch. Besichtigung einer typischen Farm<br />
der Region.<br />
10. Tag: Fr., 06.05.,Davenport<br />
Besuch des John Deer Museums. Flusskreuzfahrt auf dem Mississippi.<br />
11. Tag: Sa., 07.05., Davenport – Chicago<br />
Besuch des Gründerhauses von John Deer, der hier seinen ersten Pflug<br />
geschmiedet hat. Weiterfahrt nach Chicago und Stadtrundfahrt.<br />
12. Tag: So., 08.05. Chicago – Hamburg<br />
10.45 Uhr Abflug mit Continental Airlines über Newark nach Hamburg.<br />
13. Tag: Montag, 09.05. Hamburg<br />
07.30 Uhr Planmäßige Landung in Hamburg und individuelle He<strong>im</strong>reise.<br />
Ende der Reise.<br />
Rufen Sie uns, an (06181 - 926 797) oder senden Sie ein Fax<br />
(06181 - 926 798) wir senden Ihnen das ausführliche Programm!<br />
Preis p. P. <strong>im</strong> Doppelz<strong>im</strong>mer: Einzelz<strong>im</strong>merzuschlag:<br />
2.488,– Euro 492,– Euro<br />
Mindestteilnehmerzahl: Anmeldeschluss:<br />
20 Personen 01.03.2011<br />
Leistungen:<br />
» Linienflüge mit Continental Airline in der Touristenklasse inklusive aller<br />
Flugnebenkosten.<br />
» Alle Transportleistungen vor Ort <strong>im</strong> bequemen Reisebus mit Kl<strong>im</strong>aanlage<br />
laut Routenverlauf<br />
» 11 Übernachtungen in guten 3-Sterne + 4-Sterne-Hotels<br />
(Landeskategorie) mit tägl. amerikanischen Frühstück.<br />
» 2 Abendessen und 7 Mittagessen<br />
» Fachliche und touristische Leistungen wie <strong>im</strong> Programm beschrieben<br />
» Deutschsprachige Reiseleitung von New York bis Chicago<br />
» Insolvenzabsicherung und Organisationskosten<br />
» Örtliche und deutsche Abgaben/Steuern<br />
» 26,– Euro für Einholen der Einreisegenehmigung und Visagebühren<br />
sowie Reiseunterlagen<br />
Nicht eingeschlossen:<br />
» Nicht aufgeführte Mahlzeiten und Getränke<br />
» Persönliche Ausgaben, Versicherungen und Trinkgelder<br />
» Zu erwartende Abflugsteuer ab Deutschland 45,– Euro pro Person<br />
» Gastgeschenke für besuchte Betriebe<br />
Es gelten unsere allgemeinen Reisebedingungen.<br />
Programmänderungen vorbehalten.<br />
Goldmann-Touristik e.K. Kehler Straße 5, 63454 Hanau<br />
Telefon: 06181- 926 797, Fax: 06181- 926 798<br />
E-Mail: info@goldmann-touristik.de
30<br />
Der Landkreis Dithmarschen ist bisweilen<br />
als sonnenreicher und windstarker Standort<br />
bekannt. Prädikate die so auch auf die Aktivitäten<br />
der beiden Kreisvereine Rotbunt<br />
und Schwarzbunt <strong>im</strong> Jahr <strong>2010</strong> zutreffen.<br />
Frischer Wind weht bei den Schwarzbunten<br />
durch die Wahl von Ludwig Clausen, Hennstedt<br />
zum 1. Vorsitzenden, der Klaus Mirow<br />
aus Wennbüttel nach 15 jähriger, vorzüglicher<br />
Führungsarbeit zum Jahresbeginn<br />
abgelöst hat, was nicht bedeutet, dass Herr<br />
Mirow auch weiterhin die beliebten Ausflugsfahrten<br />
organisiert. Bei den Rotbunten<br />
regiert seit Jahren souverän Wilhelm Hollmann,<br />
Österdeichstrich, unterstützt durch<br />
einen jungen, sehr engagierten Vorstand.<br />
Die Dithmarscher <strong>Rind</strong>erzucht ist stets in der<br />
landesweiten Spitze zu finden, besonderes Attribut<br />
ist hier die Langlebigkeit. Schon seit Jahren<br />
stehen auf den Betrieben <strong>im</strong> Kreis stets mehr als<br />
20 100.000 Liter Kühe. Besonders hervorzuheben<br />
sind hier die Zuchtstätten Ove Rohwedder,<br />
Fedderingen, Ludwig Clausen, Hennstedt, Armin<br />
Jautelat, Wrohm, Udo Schladetsch, Kleve, Jürgen<br />
Wandmaker und Anke Jöns, St. Annen, Karl Popp,<br />
Gudendorf und Henning T<strong>im</strong>m, Krumstedt bei den<br />
Schwarzbunten, sowie Carsten Holtmeier, Volsemenhusen<br />
und Monika Knorr, Gudendorf bei den<br />
Rotbunten. Moderne Betriebe mit sehr viel Potential<br />
zeichnet die Region aus, die hervorragendes<br />
Tiermaterial für die Vermarktung <strong>im</strong> Binnenland<br />
sowie für den Export bereitstellt. Belohnt wird es<br />
mit attraktiven Verkaufserlösen, jedoch wird dieses<br />
noch nicht von allen Betrieben genutzt – die<br />
Herdbuchdichte ist leider <strong>im</strong>mer noch verbesserungsfähig.<br />
Sonnig und heiter verliefen die Fahrten der Vereine.<br />
Fast voll war der Bus der Rotbuntfreunde zur<br />
Meierei nach Barmstedt sowie zu Jürgen T<strong>im</strong>m,<br />
Brande, einem traditionsbewusstem Rotbuntzuchtbetrieb<br />
mit interessanten Kühen und neuem<br />
Melkhaus. Anschließend gab es ein Kuchenbuffet<br />
in der benachbarten Kaffeerösterei Sun Beam bis<br />
die Melkzeit rief. Ganz voll war dann der Bus zur<br />
Tagesfahrt der Schwarzbunten nach Bremerhaven.<br />
Zwei Betriebe hatten für uns die Tore geöffnet,<br />
zum einen Familie Janssen in Balje mit Melkrobotertechnik<br />
und viel Erfahrung, sowie der beeindruckende<br />
Betrieb der Familie Kaarst in Schiffdorf,<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Kreisvereine<br />
Dithmarschen <strong>im</strong> Aufwind – Kreisvereine<br />
boten abwechslungsreiches Jahresprogramm<br />
Sieger des Jungzüchterwettbewerbes<br />
der nicht nur modernste Haltung von <strong>Rind</strong>ern<br />
sondern auch von Pferden auf Sand präsentierte.<br />
Kulturell standen dann noch das Auswandererhaus<br />
und eine Hafenrundfahrt in Bremerhaven auf<br />
dem Programm, bevor es abends über die Fähre<br />
Glückstadt zurück nach Dithmarschen ging. Im<br />
August zeigte uns dann die Familie Jens Meyer<br />
aus Eddelak <strong>im</strong> Rahmen eines Grillabends ihren<br />
Betrieb. Auch hier trafen sich viele Züchter und<br />
Berufskollegen zum Erfahrungsaustausch, einem<br />
Rangierwettbewerb und satt zu Essen inklusive.<br />
Bei den Rotbunten waren dann die Züchter gefragt<br />
zur Färsenprämierung in der Herde. Bei guter<br />
Beteiligung wurden auf allen Betrieben hervorragende<br />
Färsen gezeigt. Die Siegerfärsen <strong>im</strong> Bereich<br />
Doppelnutzung kamen aus der Zuchtstätte Thies<br />
Karstens, Röst: „Klee“ von Bas mit 85,90 Punkten<br />
vor „Kali“ von Pacht mit 85,30 Punkten. Siegerfärse<br />
bei den Red <strong>Holstein</strong>s wurde „Kränzchen“<br />
von Joyboy mit 85,8 Punkten von der Hollmann<br />
GbR in Österdeichstrich vor „Kamille“ von Joyboy<br />
mit 85,6 Punkten von Karl-Heinz Stüertz in Wöhrden.<br />
Alle Färsen wurden <strong>im</strong> guten oder sehr guten<br />
Bereich eingestuft, als Sammlung war die von der<br />
Hollmann GbR allerdings nicht zu schlagen, <strong>im</strong><br />
DN-Bereich die von Thies Karstens, Röst.<br />
Unschlagbar waren an diesem Tage allerdings<br />
auch die Jungzüchter mit ihren meist rotbunten<br />
Kälbern. Preisrichterin Wenke Re<strong>im</strong>ers, Westerhorn,<br />
hatte das wohl schwierigste Amt, aus den<br />
Klasse-Vorführungen die Beste zu finden. In der<br />
jungen Klasse lag wie ein Profi Marlene Heuer<br />
aus Bargenstedt vor Ingo Schmidt aus Buchholzermoor<br />
vorn, in der mittleren Klasse Kai Mohr<br />
vor Jaqueline Kurzawe, beide aus Buchholzermoor<br />
und in der „älteren“ Klasse siegte Lea Holtmeier,<br />
Volsemenhusen vor Janina Last, Arkebek. Alle Teilnehmer<br />
feierten bei Familie Stefan Heuer in Bargenstedt<br />
ausgiebig ihre Erfolge <strong>im</strong> Rahmen eines<br />
sehr gelungenen Grillabends. Auf zwei Herbstversammlungen<br />
in Sarzbüttel informierte die RSH eG<br />
über das neue Bullenangebot, das durch die neue<br />
genomische Selektion in beiden Farbrichtungen<br />
überaus interessant geworden ist – auch von dieser<br />
Seite gibt es richtig frischen Wind! Bleibt zu<br />
hoffen, dass viele <strong>Rind</strong>erhalter von diesem und<br />
vom reichhaltigen Angebot der Kreisvereine Rot-<br />
und Schwarzbunt Gebrauch machen, zur Jahresversammlung<br />
treffen sich alle Mitglieder erstmals<br />
gemeinsam am 9. Februar 2011 in Meldorf „Zur<br />
Erheiterung“.<br />
J. Bahlmann
Das Melkhaus der Familie Kaarst in Schiffdorf<br />
Die „kleinste“ Theresa Heuer<br />
DN-Qualität bei Familie Karstens, Röst<br />
Besichtigung der Meierei Barmstedt<br />
// Kreisvereine<br />
Hafenrundfahrt in Bremerhaven<br />
Jungzüchterkollektion Heuer, Bargenstedt<br />
Kommission bei der Arbeit<br />
Betriebssammlung Hollmann Fotos: Bahlmann<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 31
32<br />
Zum Ende des Sommers fand am 1. September<br />
der Züchterabend der Schwarzbuntzüchter<br />
<strong>im</strong> Kreis Rendsburg-Eckernförde auf dem Betrieb<br />
der Familie Wendell-Andresen in Beringstedt<br />
statt.<br />
Anfang August war die komplett neu erstellte Hofanlage<br />
bei einem Tag der offenen Tür zu besichtigen<br />
gewesen. In etwas kleinerer Runde, ungefähr 200<br />
Züchter und an der <strong>Rind</strong>erzucht Interessierte waren<br />
der Einladung gefolgt, konnte nun ein direkter Gedankenaustausch<br />
mit dem Betriebsleiter zu Stallungen,<br />
Melkanlage oder Biogasanlage geführt werden. Diese<br />
Gelegenheit wurde dann bei der Betriebsbesichtigung<br />
auch genutzt.<br />
Neben der neu erstellten Hofanlage stand aber vor<br />
allem der züchterische Aspekt an diesem Abend <strong>im</strong><br />
Vordergrund. Für den Richtwettbewerb wurden fünf<br />
zweit- bzw. drittkalbige Kühe am Halfter <strong>im</strong> Ring<br />
präsentiert. Gerichtet wurde die Kuhklasse von Markus<br />
Fuschera-Petersen. Seiner Meinung konnten sich<br />
viele anschließen und so hatten wir auffällig viele<br />
Ergebnisse, die mit dem Richter zu hundert Prozent<br />
übereinst<strong>im</strong>mten. Ein großer Dank an dieser Stelle<br />
noch einmal an Heiko Wendell-Andresen und seine<br />
Frau Christine, die bei vielen Firmen um eine Spende<br />
gebeten hatten. Wir konnten daher viele Preise be<strong>im</strong><br />
Rangierwettbewerb ausgeben. Erwähnen möchte ich<br />
in diesem Bericht die ersten drei einer jeden Klasse.<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Kreisvereine<br />
Züchterabend auf dem Betrieb<br />
der Familie Wendell-Andresen<br />
Begrüßung durch den Kreisvorsitzenden Paul Hameister auf der neuen Hofanlage<br />
Bei den Kindern und Jugendlichen konnte Synja Becker,<br />
Bredenbek vor Tobias Tank, Fockbek und Nele<br />
Sieh-Petersen, Bünsdorf gewinnen. Bei den Frauen<br />
entschied Regina Fechter, Hamdorf die Klasse für sich.<br />
Ihr folgten Susanne Vehlow und Sandy Harms. Bei den<br />
Männern st<strong>im</strong>mten insgesamt elf Teilnehmer zu hundert<br />
Prozent mit dem Ergebnis des Richters überein.<br />
Gewinnen konnte aber auch hier nur einer. Das war in<br />
diesem Jahr Nikolaus Jensen, Südensee. Auf den nächsten<br />
Plätzen folgten Jan Krabbenhöft, Revensdorf und<br />
Christian Jacobsen, Hohelieth.<br />
Gerichtet wurde die Kuhklasse durch Markus Fuschera-Petersen und Dr. Heiner Kahle Fotos: Lucanus<br />
An diesem Abend wurden auch noch einmal die drei<br />
Terbium-Töchter gezeigt, die ihren Vater schon am Tag<br />
der offenen Tür würdig repräsentiert hatten. Diesen<br />
positiven Eindruck konnten sie am Züchterabend bestätigen.<br />
Zum Abschluss wurde gegrillt und der Abend fand<br />
seinen gemütlichen Ausklang in der für diesen Abend<br />
hergerichteten Scheune.<br />
Vielen Dank an die Familie Wendell-Andresen und ihre<br />
Mitarbeiter für die Vorbereitung der Kühe, deren gute<br />
Präsentation <strong>im</strong> Ring und die vielen weiteren Mühen<br />
und Vorbereitungen, die dem Kreisverein einen gelungenen<br />
Züchterabend beschert haben.<br />
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Kreisvereine<br />
Einladung zur Jahreshauptversammlung der nachstehend<br />
aufgeführten Kreisvereine Schwarzbunt und Rotbunt<br />
Tagesordnung 1. Eröffnung und Begrüßung 5. Entlastung<br />
2. Jahresbericht des Kreisvereins 6. Wahlen<br />
3. Kassenbericht des Kreisvereins 7. Vorträge<br />
4. Bericht des Kassenprüfers 8. Verschiedenes<br />
Herzlich willkommen sind die Ehefrauen, Jungbauern, Auszubildende, Senioren, Tierzuchttechniker und Leistungsinspektoren!<br />
Schwarzbunt<br />
11. Jan. 2011 19.30<br />
19. Jan. 2011 19.30<br />
20. Jan. 2011 19.30<br />
9. Feb. 2011 19.30<br />
9. Feb. 2011 19.30<br />
24. Feb 2011 19.30<br />
1. März 2011 19.30<br />
2. März 2011 19.30<br />
3. März 2011 19.30<br />
8. März 2011 19.30<br />
Verein der Rot- und Schwarzbuntzüchter<br />
in den Kreisen Steinburg und Pinneberg<br />
Kremperheide, „Heidekrug“, Zur Wahl: Carl<br />
Rusch, Claus Detlef Re<strong>im</strong>ers, Kassenprüfer<br />
Verein der <strong>Holstein</strong>züchter <strong>im</strong> Kreis Plön<br />
Nettelsee, „Zum Beeksberg“, Zur Wahl: Bernd<br />
Doepner, Heiko Schnoor, Kassenprüfer<br />
Verein der Schwarzbuntzüchter <strong>im</strong> Kreis<br />
Segeberg<br />
Leezen, Hotel „Teegen“, Zur Wahl: Volker Kaack,<br />
Eckhart Beecken, Dirk Tensfeldt, Kassenprüfer<br />
Verein der Schwarzbuntzüchter <strong>im</strong> Kreis<br />
Dithmarschen<br />
Meldorf, „Zur Erheiterung“, Zur Wahl: Sönke<br />
Haase, Kassenprüfer<br />
Verein der <strong>Holstein</strong>züchter <strong>im</strong> Kreis<br />
Stormarn<br />
Rethwisch, Gaststätte „Mäcki“ Zur Wahl: Christian<br />
Fischer, Thomas Rübcke, Kassenprüfer<br />
Verein der Schwarzbuntzüchter <strong>im</strong> Kreis<br />
Rendsburg-Eckernförde<br />
Bünsdorf, „König Ludwig“, Zur Wahl: Werner<br />
Jepsen, Carsten Damlos, Ralf Schneede,<br />
Kassenprüfer<br />
Verein der Rot- und Schwarzbuntzüchter<br />
<strong>im</strong> Kreis <strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />
Wanderup, „Westerkrug“, Zur Wahl: Asmus<br />
Thomsen, Sönke Ottzen, Hans-Jakob Andresen,<br />
Kassenprüfer<br />
Verein der Schwarzbuntzüchter <strong>im</strong> Kreis<br />
Nordfriesland<br />
Horstedt, „Gasthof Carstens“, Zur Wahl: Christian<br />
Gonnsen, Klaus Schmidt, Edmund Freitag,<br />
Kassenprüfer<br />
Verein der <strong>Holstein</strong>züchter <strong>im</strong> Kreis<br />
Ostholstein<br />
Beschendorf, „Neuer Krug“, Zur Wahl: Henning<br />
Willms, Ute Wendt, Kassenprüfer<br />
Verein der <strong>Holstein</strong>züchter <strong>im</strong> Kreis<br />
Lauenburg<br />
Breitenfelde , „Gothmanns Hotel“, Zur Wahl:<br />
Hans-Peter Grell, Hans-Joach<strong>im</strong> Luer, Stefan<br />
Körner, Kassenprüfer<br />
Rotbunt<br />
11. Jan. 2011 19.30<br />
19. Jan. 2011 19.30<br />
3. Feb. 2011 19.30<br />
9. Feb. 2011 19.30<br />
9. Feb. 2011 19.30<br />
15.Feb. 2011 19.30<br />
22. Feb. 2011 19.30<br />
1. März 2011 19.30<br />
3. März 2011 19.30<br />
8. März 2011 19.30<br />
9. März 2011 19.30<br />
Verein der Rot- und Schwarzbuntzüchter in<br />
den Kreisen Steinburg und Pinneberg<br />
Kremperheide, „Heidekrug“, Zur Wahl: Carl Rusch,<br />
Claus Detlef Re<strong>im</strong>ers, Kassenprüfer<br />
Verein der <strong>Holstein</strong>züchter <strong>im</strong> Kreis Plön<br />
Nettelsee, „Zum Beeksberg“, Zur Wahl: Bernd<br />
Doepner, Heiko Schnoor, Kassenprüfer<br />
Verein der Rotbuntzüchter <strong>im</strong> Kreis Rendsburg-Eckernförde<br />
Oldenhütten, „Speck´s Dörpskrog“, Zur Wahl:<br />
Karsten Kühl, Hans-Wilhelm Stange, Klaus Jürgen<br />
Wichmann, Kassenprüfer<br />
Verein der Rotbuntzüchter <strong>im</strong> Kreis Dithmarschen<br />
Meldorf, „Zur Erheiterung“, Zur Wahl: Wilhelm<br />
Hollmann, Hans-Heinrich Schmidt, Michael Voigt,<br />
Karl-Heinz Stuertz, Kassenprüfer<br />
Verein der <strong>Holstein</strong>züchter <strong>im</strong> Kreis Stormarn<br />
Rethwisch, Gaststätte „Mäcki“ Zur Wahl: Christian<br />
Fischer, Thomas Rübcke, Kassenprüfer<br />
Verein der Rotbuntzüchter <strong>im</strong> Kreis Segeberg<br />
Struvenhütten, „Gerth`s Gasthof“, Zur Wahl: Heiko<br />
Rahlf, Klaus Hauschildt, Kassenprüfer<br />
Verein der Rotbuntzüchter <strong>im</strong> Kreis Nordfriesland<br />
Breklum, „Kirchspielkrug Möllgaard“, Zur Wahl:<br />
Klaus-Jürgen Lorenzen, Matthias Detlefsen,<br />
Kassenprüfer<br />
Verein der Rot- und Schwarzbuntzüchter <strong>im</strong><br />
Kreis <strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />
Wanderup, „Westerkrug“, Zur Wahl: Asmus<br />
Thomsen, Sönke Ottzen, Hans-Jakob Andresen,<br />
Kassenprüfer<br />
Verein der <strong>Holstein</strong>züchter <strong>im</strong> Kreis Ostholstein<br />
Beschendorf, „Neuer Krug“, Zur Wahl: Henning<br />
Willms, Ute Wendt, Kassenprüfer<br />
Verein der <strong>Holstein</strong>züchter <strong>im</strong> Kreis Lauenburg<br />
Breitenfelde , „Gothmanns Hotel“, Zur Wahl:<br />
Hans-Peter Grell, Hans-Joach<strong>im</strong> Luer, Stefan Körner,<br />
Kassenprüfer<br />
Verein der Hannoverschen Rotbuntzüchter<br />
Cadenberge, „Gastro am Markt“, Zur Wahl: Bernd<br />
Horeis, Kassenprüfer<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 33
34<br />
Luther, Laufstall und El Bedavi –<br />
Die mittlerweile zur Tradition gewordene<br />
Herbst-Tour des Vereins der Rot- und<br />
Schwarzbuntzüchter in den Kreisen Steinburg<br />
und Pinneberg führt die Teilnehmer<br />
<strong>im</strong> jährlichen Wechsel an ein Ziel <strong>im</strong><br />
In- bzw. Ausland. In diesem Jahr ging die<br />
erstmals 3-tägige Reise nach Thüringen. So<br />
starteten am 19. Oktober um 4 Uhr morgens<br />
zwei Reisebusse in Itzehoe bzw. Horst<br />
in Richtung des ersten Etappenziels der<br />
Tour: Erfurt.<br />
Nach einer fast 8-stündigen Fahrt inkl. Frühstückspause<br />
und unserer Ankunft am Domplatz<br />
in Erfurt folgt unverzüglich der erste kulturelle<br />
Programmpunkt unserer Reise. Unter dem Motto<br />
„Erfurt - die Faszination einer historischen Stadt<br />
erleben“ machen wir uns auf, die Geschichte der<br />
über 1260 Jahre alten Landeshauptstadt Thüringens<br />
bei einer Stadtführung zu erkunden. Unser<br />
Weg führt dabei vorbei an Dom und Severikirche,<br />
prachtvollen Patrizier- und Fachwerkhäusern, sowie<br />
einigen der zahleichen Kirchen, denen Erfurt<br />
den Titel „thüringisches Rom“ verdankt. Zum<br />
Abschluss dieser überaus interessanten Reise in<br />
Erfurts Vergangenheit machen wir Rast <strong>im</strong> Ratskeller<br />
und stärken uns mit Kaffee und Kuchen.<br />
Nach dem kulturellen Einstieg steht dann am<br />
Nachmittag die Besichtigung der Erzeuger- und<br />
Handels-AG LAPROMA in Schloßvippach <strong>im</strong><br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Kreisvereine<br />
84 Steinburger/innen und Pinneberger/innen<br />
erkunden drei Tage lang Kultur und Landwirtschaft<br />
<strong>im</strong> Freistaat Thüringen<br />
Landkreis Sömmerda auf unserem Programm.<br />
Hier empfängt uns der Vorstandsvorsitzende Herr<br />
Kirchner, der uns zuerst einen Überblick über die<br />
Vielseitigkeit des Unternehmens gibt und uns anschließend<br />
über den Milchviehbetrieb führt. Die<br />
Hauptgeschäftsfelder dieses landwirtschaftlichen<br />
Unternehmens, das nach der Wende aus der örtlichen<br />
LPG Tierproduktion und LPG Pflanzenproduktion<br />
hervorging und seit 1995 eine Aktiengesellschaft<br />
ist, sind die Milchproduktion und Zucht<br />
Dank einer sehr engagierten Stadtführerin erwacht Erfurts Geschichte für uns zum Leben Foto: Biehl<br />
Im Schatten des Erfurter Doms Foto: Biehl<br />
mit 850 HF-Kühen plus Nachzucht und der Futter-<br />
und Marktfruchtanbau auf 2360 ha. Darüber<br />
hinaus gehören eine Biogasanlage mit 499 kW<br />
elektrischer Leistung, die Verrichtung verschiedener<br />
Lohnarbeiten sowie die extensive Haltung<br />
von Mutterkühen der Rassen Galloway und Fleckvieh<br />
auf 40 ha Grünland durch die Dielsdorfer<br />
Landwirtschafts GmbH, ein Tochterunternehmen<br />
der LAPROMA, ebenfalls zu dem vielseitig aufgestellten<br />
Unternehmen.<br />
Von den insgesamt 43 Angestellten sind 20 in<br />
der <strong>Rind</strong>erhaltung beschäftigt. Der Herdendurchschnitt<br />
liegt <strong>im</strong> 10-jährigen Mittel bei 10.297<br />
kg je Kuh und Jahr, sodass täglich rund 22.000 l<br />
Milch per Tanklastzug an eine Molkerei in Bayern<br />
gehen.<br />
Als wir am Abend <strong>im</strong> Hotel in Jena ankommen,<br />
wird uns klar, dass der verheißungsvolle Name<br />
„Fair Resort **** Superior“ hier auch Programm<br />
ist. Die verbleibende Zeit bis zum Abendessen <strong>im</strong><br />
großzügig angelegten Restaurantbereich nutzen<br />
Einige von uns, um das verlockende Wellnessangebot<br />
auszuprobieren oder ein entspannendes<br />
und vor allem wärmendes Vollbad auf dem Z<strong>im</strong>mer<br />
zu nehmen. Als wir den Abend nach dem<br />
Essen gemütlich bei dem einen oder anderen
Gläschen ausklingen lassen, ke<strong>im</strong>t in uns der<br />
Verdacht, dass das Jenaer Hotel nicht allzu oft<br />
Gäste aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> beherbergt, denn<br />
bereits nach kurzer Zeit sind die spärlichen Korn-<br />
Reserven aufgebraucht. Doch es ist ohnehin Zeit<br />
für die Nachtruhe, da das Frühstück am folgenden<br />
Tag für 7 Uhr angesetzt ist und wir um 8.15 Uhr<br />
wieder aufbrechen wollen.<br />
Der zweite Tag unserer Reise beginnt mit einer<br />
kurvenreichen Fahrt durch den Thüringer Wald,<br />
der uns in das auf 600 m gelegene Örtchen Meura<br />
bringt. Hier befindet sich das weithin bekannte<br />
Haflinger Gestüt Meura, in dem seit 40 Jahren<br />
Pferde der Rasse Haflinger gezüchtet und insgesamt<br />
rund 350 Pferde gehalten werden.<br />
In zwei Gruppen aufgeteilt beginnen wir unseren<br />
Rundgang. Dr. Siegfried Sendig, der das Gestüt<br />
in 1960er Jahren gründete, und die Zuchtleiterin<br />
Kathrin Unger führen uns höchst fachkundig über<br />
den Betrieb. Im Hengststall angekommen, erklärt<br />
Dr. Sendig die Entstehung der Haflinger Rasse, als<br />
deren Begründer der 1874 geborene Hengst „Folie<br />
249“ gilt, der aus der Kreuzung einer veredelten<br />
Landstute und dem Halbblutorientalen (Araber)<br />
„El Bedavi“ hervorging. Die Nachkommen<br />
von „Folie 249“ vereinen Ausdauer und Kraft des<br />
Kaltbluts mit der Leichtfuttrigkeit und dem Adel<br />
des Araber Pferdes und werden heute in insgesamt<br />
sieben Blutlinien unterteilt, die an den Anfangsbuchstaben<br />
ihrer Namen zu erkennen sind.<br />
Dr. Sendig verdeutlicht mehr als anschaulich, wie<br />
viel Engagement und Idealismus zur Leitung eines<br />
Gestüts dieser Größe unter den vorhandenen Gegebenheiten<br />
vonnöten waren und sind. Nur unter<br />
einem harten Reg<strong>im</strong>ent und mit viel Disziplin–<br />
wie er selbst sagt – ließen sich Zucht, Ausbildung<br />
// Kreisvereine<br />
Im Bann der Geschichte: der berühmte Sängersaal als Schauplatz der Sage vom Sängerkrieg Foto: Zettler<br />
und Pensionspferdehaltung erfolgreich managen.<br />
Es ist kaum vorstellbar, wie schwer es diesem<br />
Pferdemenschen gefallen sein muss, die Leitung<br />
des Gestüts krankheits-, jedoch keineswegs altersbedingt<br />
(Dr. Sendig ist 75 Jahre jung!) an seine<br />
Tochter Anke abzugeben. Uns allen ist jedoch<br />
klar, dass er das Zepter längst nicht völlig aus der<br />
Hand gelegt hat.<br />
Nach einer beeindruckenden Vorführung auf dem<br />
Reitplatz, bei der wir (Haflinger-) Pferd und Reiter<br />
in Aktion erleben dürfen, werden uns die Stallungen,<br />
die Reithalle sowie das Museum mit den<br />
unzähligen Kutschen und wertvollen Geschirren<br />
gezeigt. Die letzte Station der Führung ist der<br />
hofeigene Laden, in dem man die aus Haflingerstutenmilch<br />
hergestellten Kosmetikprodukte und<br />
Liköre käuflich erwerben kann.<br />
Wir beschließen unseren Besuch auf dem Haflingergestüt<br />
Meura in der Cafeteria, wo wir von<br />
Herrn Dr. Sendigs Frau Martina herzlich eingeladen<br />
werden, uns mit Gulaschsuppe und Kuchen<br />
zu stärken. Be<strong>im</strong> anschließenden Abschied vom<br />
Gestüt und seinen Betreibern bedanken wir uns<br />
nicht nur mit einem kleinen Präsent aus den Kellinghusener<br />
Fayencen für den herzlichen Empfang<br />
und die beeindruckende Führung. Besonders der<br />
lange Applaus für Herrn Dr. Sendig, seine Frau<br />
und das ganze Team zeigt, wie sehr es uns <strong>Rind</strong>erleuten<br />
bei den Haflingern in Meura gefallen<br />
hat.<br />
Bei der Güterverwaltung Nicolaus Schmidt AG in<br />
Rothenacker, unserer zweiten Station dieses Tages<br />
angekommen, werden wir von Herrn Wolfgang<br />
Jatzke vom Landesverband Thüringer <strong>Rind</strong>erzüchter<br />
(LTR) und Herrn Stefan Kühne, dem Geschäftsführer<br />
der Güterverwaltung, empfangen.<br />
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// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 35
36<br />
Der Betrieb liegt <strong>im</strong> Dreiländereck Sachsen-Thüringen-Bayern<br />
auf 520 bis 630 m über NN. Den<br />
Produktionsschwerpunkt bilden Milchviehhaltung<br />
und Futteranbau sowie Marktfruchtanbau<br />
und die Energiegewinnung mit einer 540 kWel<br />
Biogasanlage. Die Betriebsfläche von insgesamt<br />
2322 ha LN setzt sich aus 1905 ha Ackerland und<br />
417 ha Grünland zusammen.<br />
Da bei unserer Ankunft gerade Melkzeit ist, beginnen<br />
wir die Führung mit einem Blick in das <strong>im</strong><br />
Jahr 2001 gebaute Melkzentrum, wo wir einen<br />
American Line Westfalia-Surge Side by Side Melkstand<br />
mit 2 mal 20 Plätzen in Aktion sehen. Die<br />
850 Kühe werden dre<strong>im</strong>al am Tag mit insgesamt<br />
sechs Melkern gemolken, die nach abgelieferter<br />
Milchmenge bezahlt werden und so auf einen<br />
Bruttolohn von 14 Euro pro Stunde kommen.<br />
Je zwei von ihnen bestreiten eine Melkzeit. Das<br />
erste Team melkt von 6.00 bis 12.30 Uhr, das<br />
zweite von 14.00 bis 16.30 Uhr und wird dann<br />
vom ersten abgelöst, das bis 19.30 Uhr <strong>im</strong> Melkstand<br />
steht. Das zweite Team übern<strong>im</strong>mt dann die<br />
letzte Schicht von 22.00 bis 3.00 Uhr morgens.<br />
Zum Betrieb gehören 8 Mio. kg Quote; die Milch<br />
wird an eine Privatmolkerei in Bayern geliefert.<br />
Waren es Anfang <strong>2010</strong> noch 25 ct/l, so werden<br />
derzeit 32 ct pro Liter Milch (bei 3,7 % Fett und<br />
4,4 % Eiweiß) bezahlt. Herr Kühne beziffert seine<br />
Produktionskosten nach Vollkostenrechnung auf<br />
28,2 ct pro Liter.<br />
Als nächstes führt uns Herr Kühne in den Kuhstall,<br />
wo ein Lichtprogramm mit 200 lux für täglich<br />
18 Stunden gefahren wird, um Fruchtbarkeit<br />
und Fressverhalten der 850 melkenden Kühe positiv<br />
zu beeinflussen. Der Effekt dieses Lichtprogramms<br />
zeigt sich - laut Herrn Kühne - in Form<br />
einer um durchschnittlich 2 kg erhöhten Aufnahme<br />
von Trockenmasse je Kuh und Tag. Das Erstkalbealter<br />
liegt bei 25,2 Monaten.<br />
Nächste Station ist die Lagerhalle für die Futterkomponenten.<br />
Herr Kühne, der die Rations-<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Kreisvereine<br />
Der Doppel-20-er-Melkstand der Güterverwaltung Rothenacker in Aktion Foto: Wendorff-Rusch<br />
berechnung selbst vorn<strong>im</strong>mt, hält von der Verwendung<br />
von Vormischungen nichts, da sich die<br />
Qualität von Einzelkomponenten anhand ihres<br />
Geruchs und Geschmacks am besten beurteilen<br />
lasse. Auch spezielle Zusätze wie Niacin, Hefen<br />
oder geschützte Fette hält der Futtermeister für<br />
unnötig.<br />
Die durchschnittliche Leistung des in vier Gruppen<br />
unterteilten Kuhbestandes liegt derzeit bei<br />
10.179 kg pro Kuh und Jahr. Dabei wird hier in<br />
Rothenacker äußerst streng nach Leistung selektiert.<br />
In der ersten Laktation ist die Milchmenge<br />
noch unwichtig. Kühe, die in der zweiten Laktation<br />
unter 8.500 kg bleiben, werden verkauft.<br />
Wer in der dritten Laktation nicht über 10.300 kg<br />
kommt, muss leider ebenfalls gehen. In unserer<br />
Gruppen melden sich die Ersten, die durchaus an<br />
der Übernahme von Herrn Kühnes aussortierten<br />
Kühen interessiert wären…<br />
Weiter geht´s zum Kälberstall. Alle Kuhkälber<br />
bleiben <strong>im</strong> Betrieb und werden 42 Tage lang<br />
getränkt, wobei sie Pellets und Heu ad libitum<br />
aufnehmen können. Das Colostrum stammt von<br />
ausgewählten Kühen und wird portionsweise eingefroren.<br />
Die jedem Kalb zustehende Tränkemenge<br />
wird bewusst unter ihrem Bedarf angesetzt,<br />
damit die sie stets durstig sind und somit viel<br />
Wasser trinken.<br />
Be<strong>im</strong> Thema Trockensteher wird es erneut sehr interessant.<br />
Herr Kühne erklärt, dass etwa ab dem<br />
230. Trächtigkeitstag – unabhängig von der Leistung<br />
- trockengestellt wird, wodurch die Kühe ca.<br />
Calystos Nachwuchs gedeiht auch in Thüringen prächtig Foto: Wendorff-Rusch Blick in den Ziegenstall in Jenaprießnitz: Wer beguckt hier wen? Foto: Wendorff-Rusch
Kreisvereine<br />
Zu Gast bei Herrn Herich und seinen 1200 Ziegen - so wird <strong>im</strong> 76er Karussell gemolken Foto: Wendorff-Rusch Der beschwerliche Aufstieg zur Wartburg beginnt: noch haben Manche gut lachen... Foto: Wendorff-Rusch<br />
50 Tage trocken stehen. Dies hat zur Folge, dass<br />
teilweise Kühe mit 40 bis 50 kg Tagesgemelk „von<br />
heute auf morgen“ nicht mehr gemolken werden,<br />
was ohne Probleme funktioniert, wie Herr Kühne<br />
seiner teilweise mit dem Kopf schüttelnden Zuhörerschaft<br />
versichert. Nach dem Trockenstellen<br />
kontrolliert und dippt Herr Kühne einmal täglich.<br />
Auch für die Zucht hat man in Rothenacker ein<br />
Faible. Die Auswahl der Bullen, mit denen die<br />
Kühe vom betriebseigene Besamer belegt werden<br />
sollen, übern<strong>im</strong>mt – wie könnte es anders<br />
sein – Herr Kühne. Auf den Ohrmarken der Kälber<br />
lassen sich einige Namen erkennen: Marmax RF,<br />
Toystory, O-Man, Juwel, Mr. Sam und… Calysto!<br />
Wir alle fragen uns, wie Herr Kühne, der selbstverständlich<br />
auch jährlich einen Lehrling ausbildet,<br />
sein tägliches Arbeitspensum bewältigen<br />
kann, wie oft er wohl in Urlaub fährt und welche<br />
Frau das alles mitmacht! Letzteres klärt sich, als<br />
Herr Kühne uns erzählt, dass er mit der „Kälberfrau“<br />
des Betriebes verheiratet ist. Sie beide<br />
sehen sich –<strong>im</strong>merhin! – zumindest einmal am<br />
Tag, und zwar wenn er ins Haus geht, um den<br />
täglich anfallenden Berg an Büroarbeit zu bewältigen,<br />
und Frau Kühne aus dem Haus zum Kälberfüttern<br />
geht. So komme es wenigstens seltener<br />
zu Streit zwischen seiner Frau und ihm, versucht<br />
Herr Kühne zu beschönigen. Es darf zumindest<br />
vermutet werden, dass das Ehepaar Kühne sich<br />
auch häufiger trifft, <strong>im</strong>merhin haben die Beiden<br />
Kinder…<br />
Von diesem wirklich interessanten Besuch bei<br />
der Güterverwaltung Nicolaus Schmidt AG, einem<br />
überaus ereignisreichen Tag und den sehr kühlen<br />
Temperaturen ganz geschafft, treten wir den Weg<br />
zurück ins Hotel an. Dort erwartet uns wiederum<br />
ein Buffet, das keine Wünsche offen lässt. Etwas<br />
anders verhält es sich erneut mit den Vorräten der<br />
Hotelbar. Diese hatte sich nach den Erfahrungen<br />
des ersten Abends mit Korn eingedeckt, jedoch<br />
nicht damit gerechnet, dass uns an diesem Abend<br />
der Sinn mehr nach Aquavit steht. Eine harte Probe<br />
für das Hotelbarpersonal…<br />
Auch der dritte und somit letzte Tag unserer<br />
Thüringen-Tour verspricht, ereignisreich zu werden.<br />
Auf der kurzen Fahrt zum ersten Besichtigungstermin<br />
bleibt einer unserer Busse liegen.<br />
Mit leichter Verspätung treffen wir daher bei der<br />
Gleistal-Agrar eG Golmsdorf in Jenaprießnitz ein.<br />
Auch dieser landwirtschaftliche Betrieb ist äußerst<br />
vielseitig aufgestellt und betreibt auf insgesamt<br />
2000 ha neben Pflanzen- (Marktfrucht-,<br />
Futter- und Energiepflanzenanbau) und Gemüseproduktion<br />
(Chicorée und Kohl) auch Nutztierhaltung<br />
mit 360 Mutterkühen und 1200 Milchziegen.<br />
Auch ein Autohof mit Gebrauchtwagen- und<br />
Ersatzteilhandel, Abschleppdienst, Reifenservice<br />
und Autowäsche sowie eine Landtechnikwerkstatt<br />
gehören zur „Produktpalette“.<br />
Wir sind jedoch nach Jenaprießnitz gekommen,<br />
um uns die Milchziegenhaltung anzusehen.<br />
Nachdem wir die erforderliche Schutzkleidung<br />
angelegt haben, begrüßen uns Herr Dipl.-agr.<br />
Ing. Wickler und sein Mitarbeiter Herr Herich <strong>im</strong><br />
Melkhaus. Hier dreht sich täglich 22 Stunden lang<br />
ein 76er Außenmelker-Karussell, das auch die<br />
Transponder gesteuerte Einzeltierfütterung übern<strong>im</strong>mt.<br />
Fasziniert sehen wir zu, wie die Ziegen<br />
sich anstellen und nacheinander das Karussell<br />
betreten, um sich eine neue Ration Kraftfutter zu<br />
holen, wobei wir von den teils gehörnten Damen<br />
mindestens genauso neugierig beäugt werden.<br />
Die Ziegenmilch wird in das 70 km entfernte Altenburg<br />
transportiert, wo der bekannte „Altenburger<br />
Ziegenkäse“ (aus 30 % Ziegen- und 70 %<br />
Kuhmilch!) hergestellt wird. Für den Liter Ziegenmilch<br />
werden derzeit - bedingt durch die direkte<br />
Konkurrenz zum holländischen Milchpreis von 40<br />
bis 42 ct pro Liter - durchschnittlich 45 ct pro<br />
Liter ausgezahlt, was <strong>im</strong> Vergleich zu Großbritannien<br />
mit einem Preis von 80 ct/l und Italien mit 60<br />
ct/l nicht gerade üppig ist. Die durchschnittliche<br />
Leistung liegt bei 3 Litern pro Tier und Tag, wobei<br />
die Ziegen nur einmal belegt und dann mehrere<br />
Jahre durchgemolken werden. Die Bocklämmer<br />
werden zur Mast ins Elsass verkauft. Ablammung<br />
und Aufzucht erfolgen an einem zweiten<br />
Geschafft - der fantastische Ausblick von der Wartburg über den Thüringer Wald und Eisenach Foto: Zettler<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 37
38<br />
Standort. Der anfallende Ziegenmist geht in die<br />
eigene Biogasanlage, deren Abwärme zu 95 %<br />
in das Fernwärmenetz der Stadt Jena eingespeist<br />
wird. Die Nähe zum Stadtgebiet birgt jedoch auch<br />
Schwierigkeiten, wie Herr Wickler uns anschaulich<br />
schildert, da Tierhaltung in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft von Wohngebieten bekanntermaßen<br />
nicht <strong>im</strong>mer ganz einfach ist.<br />
Gerne würden wir den Herren Wickler und Herich<br />
und ihren interessanten Ausführungen rund ums<br />
Thema Ziegenhaltung noch länger lauschen, doch<br />
in Eisenach wartet bereits das Team der Restaurants<br />
„Storchenturm“ mit einer ganz besonderen<br />
thüringischen Spezialität auf uns. Während wir<br />
bereits ordentlich bei Entenkeule mit Thüringer<br />
Kartoffelklößen und Rotkohl zugreifen, erfahren<br />
wir von Herr Arends, dem Chef <strong>im</strong> „Storchenturm“,<br />
dass wir unser Mahl in einem historischen<br />
Gemäuer einnehmen dürfen, dessen Grundstein<br />
bereits <strong>im</strong> frühen Mittelalter gelegt wurde. Somit<br />
st<strong>im</strong>mt Herr Arends uns gekonnt auf den krönenden<br />
Abschluss unserer Reise ein: die Besichtigung<br />
der Wartburg, die 1999 von der UNESCO<br />
in die Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen<br />
wurde.<br />
Nach einem kurzen, jedoch sehr anstrengenden<br />
weil steilen Anstieg betreten wir den Hof der<br />
Wartburg und damit äußerst geschichtsträchtigen<br />
Grund. Wie wir bei unserer Besichtigung erfahren,<br />
war die Wartburg seit ihrer Gründung durch<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Kreisvereine<br />
Graf Ludwig dem Springer <strong>im</strong> Jahr 1067 n. Chr.<br />
<strong>im</strong>mer wieder Schauplatz historisch bedeutsamer<br />
Ereignisse. Eines der berühmtesten von ihnen<br />
hat jedoch in Wirklichkeit nie stattgefunden, lieferte<br />
jedoch den Stoff für Richard Wagners Oper<br />
„Tannhäuser“: der Sängerkrieg auf der Wartburg.<br />
Ein Weiteres ist das sog. Rosenwunder der Hl. Elisabeth,<br />
das historisch betrachtet ebenfalls mehr<br />
als umstritten ist.<br />
Der wohl berühmteste Bewohner bzw. Gast der<br />
Wartburg ist jedoch mit Best<strong>im</strong>mtheit Martin Luther,<br />
der unter seinem Decknamen „Junker Jörg“<br />
nach seiner Ächtung durch Kaiser und Papst <strong>im</strong><br />
Jahr 1521 hier Zuflucht fand und in seinem Z<strong>im</strong>mer,<br />
der sog. Lutherstube, das Neue Testament<br />
ins Deutsche übersetzte. Hier ist auch heute noch<br />
der berühmte Tintenfleck zu sehen, der der Sage<br />
nach entstanden ist, als Luther sein Tintenfass<br />
an die Wand warf, um den Teufel zu vertreiben.<br />
Auch die Grundsteinlegung für einen geeinten<br />
deutschen Nationalstaat fand hier anlässlich des<br />
„Wartburgfests der Burschenschaften“ am 18.<br />
Oktober 1817 statt.<br />
Einige von uns wären sicher noch gerne etwas<br />
länger durch Geschichte und Geschichten der<br />
Wartburg gewandelt. Unser erlebnis- und lehrreicher<br />
Aufenthalt in Thüringen neigt sich jedoch<br />
leider unweigerlich seinem Ende zu. Nach einer<br />
kleinen Rast an der Autobahn besteigen wir ein<br />
letztes Mal die Busse und erreichen am späten<br />
Abend das he<strong>im</strong>atliche <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />
Fahrt zwischen den Melkzeiten<br />
Die Kreisvereine der Rot- und Schwarzbuntzüchter<br />
der Kreise <strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />
und Nordfriesland luden Anfang November<br />
zur „Fahrt zwischen den Melkzeiten“ ein.<br />
Ziel war der rotbunte Zuchtbetrieb der Re<strong>im</strong>ers<br />
GbR in Westerhorn von Bernd und Lars<br />
Re<strong>im</strong>ers.<br />
Auf dem gut 110 ha großen Betrieb werden zur Zeit<br />
100 Milchkühe gemolken mit über 11.400 kg Milch<br />
bei 3,98 % Fett und 3,47 % Eiweiß.<br />
Gemolken wird <strong>im</strong> Doppelzehner Fischrätenmelkstand.<br />
Seit 1997 erhalten die Milchkühe eine Voll-<br />
TMR in einer Gruppe. Im Sommer haben die Kühe<br />
drei bis vier Stunden Auslauf auf der Weide direkt<br />
am Stall. Das Erstkalbealter liegt bei 25,7 Monaten,<br />
die Zwischenkalbezeit bei 395 Tagen. Ca. 13<br />
Färsen werden jährlich über die <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
eG vermarktet, 10 Bullen werden zur<br />
Zucht verkauft sowie 5 bis 8 Bullenkälber an die<br />
Besamungsstation.<br />
Highlight der Betriebsbesichtigung war die Vorstellung<br />
der einzelnen Kühe und der Siegerkuh<br />
„Karlotta“ der schwarzbunten Nachzuchten von<br />
„Neumünster am Abend“ <strong>2010</strong> sowie weiterer<br />
typstarker, äußerst harmonischer Kühe.<br />
Abschlussfoto auf der Wartburg Foto: Zettler<br />
An dieser Stelle sei einmal mehr dem Ehepaar<br />
Elke und Hans Biehl ganz herzlich gedankt, die<br />
auch diese Tour des Kreisvereins mit viel Liebe<br />
zum Detail und Sinn für das Besondere perfekt<br />
geplant haben und so zu einem unvergesslichen<br />
Erlebnis für alle Teilnehmer werden ließen!<br />
C. Zettler<br />
Die Teilnehmer der Tour zwischen den Melkzeiten auf dem Betrieb von Bernd und Lars Re<strong>im</strong>ers, Westerhorn, mit der schauerfahrenen<br />
„Toronto“ Foto: Henningsen<br />
Wir bedanken uns bei Familie Re<strong>im</strong>ers für die Gastfreundschaft<br />
und die interessante Vorstellung ihres<br />
Zuchtbetriebes.<br />
C. Henningsen
Kreisvereine<br />
Verein der Rot- und Schwarzbuntzüchter<br />
in den Kreisen Steinburg und Pinneberg<br />
ehrte 100.000 l Kühe<br />
100.000 l Kuh „Bibo“ bei der Engelbrecht<br />
GbR in Bokholt-Hanredder<br />
Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr erschien<br />
eine Abordnung des Kreisvereins auf dem Betrieb<br />
der Engelbrecht GbR in Bokholt-Hanredder, um<br />
zu einer 100.000 l-Kuh zu gratulieren. Die Preval-<br />
Tochter „Bibo“ hatte kürzlich die magische Grenze<br />
überschritten. Sie wurde am 4.6.2000 geboren,<br />
kalbte <strong>im</strong> Alter von 25 Monaten erstmalig und<br />
brachte bisher 9 Kälber zur Welt, von denen mehrere<br />
weibliche noch auf dem expandierenden Betrieb<br />
als Nachzucht zur Verfügung stehen.<br />
Züchterischer Sachverstand, opt<strong>im</strong>ale Haltungsbedingungen<br />
mit idealem Kuhkomfort, gepaart mit<br />
abgest<strong>im</strong>mter Fütterung und tiergerechtem Umgang<br />
sorgen <strong>im</strong>mer wieder dafür, dass auf dem<br />
Betrieb von Johann und Dirk Engelbrecht langlebige<br />
Kühe mit extrem hohen Leistungen gehalten<br />
werden können, die anlässlich der Ehrung be<strong>im</strong> anschließenden<br />
Grillabend besonders herausgestellt<br />
wurden. H. Biehl<br />
100.000 l Kuh „Videl“ bei Familie Gravert<br />
in Süderau<br />
Einen besonderen Anlass zum Feiern gab es auf dem<br />
bekannten Zuchtbetrieb von Jan Gravert in Süderau.<br />
Hier konnte die Kuh „Videl“ mit der September-Kontrolle<br />
die magische Grenze von 100.000 Liter Milch<br />
überschreiten. Aus diesem Grund fand sich eine Abordnung<br />
des Kreisvereins bei der Familie Gravert ein,<br />
um diese Ausnahmekuh für die außergewöhnliche<br />
Lebensleistung auszuzeichnen. Unter den Gratulanten<br />
befand sich auch der Tierzuchttechniker a.D.<br />
Joach<strong>im</strong> Nagel, der seinerzeit diese „goldene Anpaarung“<br />
durchführte.<br />
„Videl“ ist am 15.08.1995 geboren und eine<br />
Tochter des RH-Vererbers Condor (Caveman x<br />
Hilton). Sie befindet sich zurzeit in der 11. Laktation,<br />
hat aber bereits 13 Kälber zur Welt gebracht<br />
(2x Zwillinge), von denen sage und schreibe zehn<br />
Kuhkälber sind. So scheute Jan Gravert auch keine<br />
Mühen und präsentierte den anwesenden Züchterkollegen<br />
zahlreiche hervorragende Töchter und<br />
Enkeltöchter aus dieser Kuh. „Videl“ selbst ist in<br />
der siebten Laktation mit VG 86 eingestuft worden<br />
Die Preval-Tochter Bibo <strong>im</strong> Kreise der Familie Engelbrecht Foto: Re<strong>im</strong>ers<br />
Eine Abordnung des Kreisvereines übermittelt die herzlichsten Glückwünsche zur Ausnahmekuh Videl Foto: Wiencken<br />
und zeigte sich <strong>im</strong>mer noch in erstaunlich vitalem<br />
Zustand. Sie ist auch wieder tragend, so dass sie<br />
der Familie Gravert noch viel Freude bereiten wird.<br />
Der Kreisverein wünscht der Familie Gravert weiterhin<br />
alles Gute und noch viele züchterische Erfolge.<br />
B. Wiencken<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 39
40<br />
Fittingseminare waren<br />
ein voller Erfolg<br />
Im Oktober veranstaltete der Landesjungzüchterverband<br />
ein Einsteigerfittingseminar<br />
für interessierte Jungzüchter. Es wurden<br />
drei verschiedene Termine <strong>im</strong> Land angesetzt,<br />
zu denen sich jeweils zwischen 14 und<br />
18 Teilnehmer angemeldet haben.<br />
Zunächst wurde den Jungzüchtern erklärt, wie<br />
man das Tier richtig zum Scheren vorbereitet. Dazu<br />
muss man es gründlich waschen, bis kein Schmutz,<br />
Fett und auch kein Reinigungsmittel mehr <strong>im</strong> Fell<br />
vorhanden sind. Danach trocknet man das Tier ab<br />
und lässt es dann, eventuell mit einer Decke über<br />
dem Rücken, vollständig trocknen. Bevor es an das<br />
eigentliche Scheren ging, wurden die unterschiedlichen<br />
Schermaschinen und Kämme erklärt. Für die<br />
großen Körperteile n<strong>im</strong>mt man die große Schermaschinen,<br />
für Beine, Kopf und Euter lässt es sich mit<br />
einer kleinen Schermaschine leichter und sauberer<br />
arbeiten. Dann wurde das Scheren an einem Tier<br />
erklärt und jeder Teilnehmer konnte selber Hand<br />
anlegen und das Scheren erlernen. Be<strong>im</strong> Scheren<br />
wird <strong>im</strong>mer erst der Rumpf, dann die Beine und<br />
schließlich der Kopf geschoren, damit sich das Tier<br />
an die Schermaschine gewöhnen kann und die Unfallgefahr<br />
eingedämmt wird. Geschoren wird <strong>im</strong>mer<br />
„gegen den Strich“ in langen Bahnen, damit<br />
man ein möglichst gleichmäßiges Scherergebnis<br />
bekommt.<br />
Während des Seminars gab es von der RSH eG<br />
einen kleinen Imbiss. Ein besonderer Dank gilt<br />
den Familien Re<strong>im</strong>ers in Westerhorn, Schramm in<br />
Wanderup und Freyer in Lübeck, die bereit waren,<br />
ihre Tiere und die Örtlichkeiten für das Seminar zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
C. Jacobsen<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Jungzüchter<br />
Merkzettel:<br />
-<strong>Rind</strong> mit Orvus oder Waschpulver<br />
waschen<br />
-Große Schermaschine mit<br />
501/502’er Kamm für den Körper<br />
-Kleine Schermaschine mit 10’er<br />
Kamm für Beine/Kopf<br />
-Kleine Schermaschine mit 40’er<br />
Kamm für Euter
Am 15.Oktober hatten sich 42 Jungzüchter<br />
aus dem benachbarten Mecklenburg<br />
Vorpommern und Brandenburg auf den Weg<br />
nach <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> gemacht.<br />
Ihre erste Station war der Charolais Zuchtbetrieb<br />
von Anke Jaspers in Halstenbek. Danach wurden<br />
die beiden Versuchsbetriebe der Universität Kiel besichtigt.<br />
Herr Dr. Junge stellte den Versuchsbetrieb<br />
Karkendamm mit seiner Bullenmutterprüfstation<br />
der Nord Ost Genetik vor. Ingo Schnoor zeigte hier<br />
einige der momentan besten Färsen des Zuchtprogrammes.<br />
Am späten Nachmittag erreichte die<br />
Gruppe dann den Lindhof direkt an der Ostsee. Hier<br />
bekamen sie einen Einblick in den ökologisch bewirtschafteten<br />
Betrieb mit outdoor Sauenhaltung<br />
und L<strong>im</strong>ousin Mutterkühen. Zur Übernachtung ging<br />
es zur Deula nach Rendsburg. Am nächsten Tag<br />
ging die Reise ganz in den Norden von <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong>. So wurde der vielseitige Betrieb von Johann<br />
Peter Lass in Osterschnatebüll besichtigt. Hier<br />
gab es neben Fleckviehzucht auch noch <strong>Holstein</strong>er<br />
Pferde und einen Ferkelmaststall zu sehen. Weiter<br />
ging es zur Zuchtstätte Ingwer-Martin Carstensen<br />
nach Lütjenholm, wo die Jungzüchter Spitzentiere<br />
in Rot und Schwarz zu sehen bekamen. Um<br />
auch noch ein bisschen über die Naturgesetze der<br />
// Jungzüchter<br />
Besuch der Jungzüchter aus<br />
Brandenburg und Mecklenburg<br />
Die Gruppe Jungzüchter aus Mecklenburg und Brandenburg Foto: Lienau<br />
Westküste zu erfahren, wurde <strong>im</strong> Anschluss das<br />
Mult<strong>im</strong>are Wattforum in Tönning besucht. Auf der<br />
He<strong>im</strong>reise am Sonntag wurden noch zwei weitere<br />
Betriebe besichtigt. Zum einen stellte Volker Kaack<br />
in Mözen seinen Betrieb und einige seiner besten<br />
Kühe vor. Am Nachmittag ging es dann zur Klose<br />
Köhler GbR nach Trittau. Hier haben Frau Klose, die<br />
Gesunde Kälber? r?<br />
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Klose bei einem Hofrundgang Rede und Antwort<br />
gestanden und ihre Zukunftspläne dargestellt.<br />
Ein besonderer Dank gilt den Betrieben, die sich die<br />
Zeit genommen haben, um den Jungzüchtern einen<br />
Eindruck über die Landwirtschaft in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
zu geben. B. Lienau<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 41
42<br />
Traditionell am 1.Mittwoch <strong>im</strong> Dezember<br />
fand die Jahreshauptversammlung des Jungzüchterverbandes<br />
der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> in der Tierzuchtverwaltung in Neumünster<br />
statt.<br />
Der 1.Vorsitzende Markus Fuschera-Petersen begrüßte<br />
die Jungzüchter sowie Ehrengäste und gab dann einen<br />
Überblick über die Zahlreichen Aktivitäten des<br />
Verbandes <strong>im</strong> vergangenen Jahr. Als Höhepunkte des<br />
vergangenen Jahres sind hier die Landesjungzüchterschau<br />
in Aukrug und die Landesfahrt nach Holland zu<br />
nennen. Auf zahlreichen <strong>Bild</strong>ern die den Jahresrückblick<br />
untermauerten, konnte man die gute St<strong>im</strong>mung<br />
auf den Veranstaltungen wiedererkennen. Der Kassenbericht<br />
von Christoph Horn zeigte auf, dass die Finanzielle<br />
Grundlage für das kommende Jahr gegeben ist.<br />
Bei den anschließenden Wahlen wurden Markus<br />
Fuschera-Petersen (1.Vorsitzender), T<strong>im</strong>m Staggen<br />
(2.Vorsitzender), Christina Wendt (3.Vorsitzende),<br />
Christoph Horn (Kassenwart) und Maria Schnepel<br />
(Beisitzer) in ihren Ämtern bestätigt. Maren Dethlefs<br />
die zurzeit einen längeren Aufenthalt <strong>im</strong> Ausland<br />
absolviert, schied aus eigenem Wunsch aus dem<br />
Vorstand aus. Für Maren wurde dann Sabrina Heldt<br />
aus Groß Schlamin neu in den Vorstand gewählt. Der<br />
Vorstand bedankt sich bei Maren Dethlefs für ihre Unterstützung<br />
bei der Jungzüchterarbeit.<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Jungzüchter<br />
Jahreshauptversammlung des<br />
Landesjungzüchterverbandes<br />
Interessante Vorträge auf der Jahreshauptversammlung<br />
Günter Koch berichtete über Aktuelles aus dem Zuchtgeschehen<br />
der RSH eG ehe Heiko Wendell-Andresen<br />
einen sehr interessanten Bericht über Anforderungen<br />
an das Management und die Genetik in stark wachsenden<br />
Milchviehbetrieben hielt. Heiko Wendell-An-<br />
NEU<br />
dresen stellte dabei seinen zum Teil neu erbauten Betrieb<br />
mit Melkkarussel, Kuhstall und Selektionsbereich<br />
vor und beschrieb dann wie er und sein Team sich neu<br />
eingefunden haben.<br />
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Für Sie gelesen<br />
Berlin fordert Überarbeitung<br />
der EU-Biopatentrichtlinie<br />
Die Bundesregierung warnt jetzt auch auf europäischer<br />
Ebene vor einer Patentierung von Pflanzen<br />
und Tieren „durch die Hintertür“. Anlässlich einer<br />
Informationsveranstaltung in der Ständigen Vertretung<br />
der Bundesrepublik Deutschland rief die Parlamentarische<br />
Staatssekretärin vom Bundeslandwirtschaftsministerium,<br />
Julia Klöckner, zur Änderung der<br />
EU-Biopatentrichtlinie aus dem Jahr 1998 auf. Darin<br />
sei zwar die Vereinnahmung von Tierrassen und Pflanzensorten<br />
verboten; bestehende Lücken machten es<br />
jedoch möglich, dass über den Schutz best<strong>im</strong>mter<br />
Züchtungsverfahren de facto auch Pflanzen, Tiere und<br />
deren Nachkommen patentiert würden. Das Europäische<br />
Patentamt sei <strong>im</strong>mer öfter bereit, solche Schutzrechte<br />
zu gewähren.<br />
Sie nannte als Beispiele das Milchleistungspatent und<br />
das Brokkolipatent, bei der jeweils die gesamte Art<br />
<strong>im</strong> Vordergrund stehe. Die Reichweite solcher Patente<br />
müsse eingeschränkt werden, so die Staatssekretärin.<br />
Inken Lampe vom Deutschen Bauernverband (DBV)<br />
unterstrich die große Skepsis des Berufsstandes gegenüber<br />
Biopatenten. Dass auch Verfahren zur Züchtung<br />
patentierbar sein sollten, erschließe sich der<br />
Landwirtschaft nicht.<br />
Es gebe klare Grenzen zwischen einer Entdeckung<br />
und einer Erfindung, stellte Klöckner klar. Wer etwas<br />
Vorhandenes lediglich entdecke, schaffe nichts Neues.<br />
Es bestehe eine Monopolisierungsgefahr der Produktion,<br />
die zu Lasten kleinerer Landwirte und auch<br />
der Sortenvielfalt gehe. Klöckner zeigte Verständnis<br />
dafür, dass Züchter ihre Produkte schützen wollten.<br />
Alle herkömmlichen Züchtungsverfahren sollten von<br />
der Patentierbarkeit ausgenommen werden. Ferner<br />
bestehe auf europäischer Ebene Harmonisierungsbedarf,<br />
da ein europäisches Patent bislang in nationale<br />
Einzelpatente zerfalle. Darüber hinaus müsse sichergestellt<br />
werden, dass allenfalls ein Prozess, aber nicht<br />
das Ergebnis geschützt Klöckner unterschied hierbei<br />
zwischen dem Arbeitsverfahren und dem Herstellungsverfahren.<br />
Letzteres sei abzulehnen.<br />
Nur der Wettbewerb um die besten Sorten und Rassen<br />
könne den Züchtungsfortschritt gewährleisten,<br />
betonte Lampe. Dafür müssten sämtliche genetischen<br />
Ressourcen auch weiterhin frei verfügbar sein, gerade<br />
auch angesichts der künftigen, weiter wachsenden<br />
Aufgaben der Landwirtschaft. Die CDU-Politikerin<br />
Elisabeth Jeggle betonte, Patente auf Tiere und<br />
Pflanzen widersprächen ihrem Grundverständnis als<br />
Landwirtin. Als Europaabgeordnete werbe sie jedoch<br />
für eine sachliche Diskussion, an deren Ende auch<br />
Mehrheiten stehen müssten. Die Biopatentrichtlinie<br />
spiegle das Wissen von 1998 wider und bedürfe deshalb<br />
einer Weiterentwicklung.<br />
Ziel müsse es sein, einerseits die Biodiversität zu<br />
erhalten und andererseits die Freiheit von Züchtung<br />
und Forschung sicherzustellen. Nach Darstellung von<br />
Prof. Geertrui van Overwalle, die an der Katholischen<br />
Universität Löwen Patentrecht unterrichtet, verbirgt<br />
sich hinter zahlreichen Anträgen auf Biopatente, dort<br />
wo man große technische Neuerungen erwarten würde,<br />
eigentlich nur bereits bekanntes Wissen.<br />
Sie warb für die Setzung klarer Normen und Prioritäten,<br />
um einen nachhaltigen Land- und Gartenbau<br />
aufrechterhalten zu können und begrüßte in diesem<br />
Zusammenhang den Vorstoß der Bundesregierung.<br />
Dr. Peter H. Feindt von der Universität Cardiff wies darauf<br />
hin, dass die Akzeptanz für Biopatente über die<br />
vergangenen 20 Jahre deutlich gestiegen sei.<br />
Nichtsdestotrotz betrachtet der Umweltwissenschaftler<br />
diese Entwicklung kritisch. Biopatente brächten<br />
Landwirten Rechtsunsicherheit und zusätzliche Kosten<br />
durch Lizenzgebühren. Dr. Siobhán Yeats vom<br />
Europäischen Patentamt wies die Verantwortung ihrer<br />
Einrichtung für die Folgen von Biopatenten zurück.<br />
Man schütze Erfindungen und wolle damit Innovationen<br />
fördern. Die Klärung der Reichweite oder wirtschaftlicher<br />
Auswirkungen einzelner Patente sei nicht<br />
die Aufgabe des Amts.<br />
AgE adr-informationen 40/10<br />
Ein Landwirt ernährt mittlerweile 133 Mitbürger<br />
Nach enormen Produktivitätssteigerungen der<br />
Landwirtschaft in den vergangenen 100 Jahren ernährt<br />
ein Landwirt statt 1900 erst vier und 1950<br />
schon zehn Personen mittlerweile 133 Mitbürger.<br />
Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV)<br />
Karina v. Terbium, Besitzer: H. Wendell-Andresen, Beringstedt<br />
Foto: Arkink<br />
weiter mitteilte, liegt heute der Hektarertrag mit<br />
77,8 dt viermal so hoch wie vor 100 Jahren, als gerade<br />
einmal 18,5 dt pro ha geerntet werden konnten.<br />
Trotz dieser starken Produktivitätssteigerung ist<br />
Deutschland stets ein Netto<strong>im</strong>portland an Agrar- und<br />
Karla v. Teewag, Besitzer: T. T<strong>im</strong>m, Nindorf Foto: Arkink<br />
Ernährungsgütern geblieben. RLV-Angaben zufolge<br />
lag der Selbstversorgungsgrad bei Nahrungsmitteln<br />
1900 bei 87 % und Anfang des 21. Jahrhunderts<br />
bei 88 %.<br />
AgE adr-informationen 43/10<br />
Kentucky v. Haithabu, Besitzer; F. Fuschera-Petersen, Fahrdorf<br />
Foto: Geverink<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 43
44<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Für Sie gelesen<br />
Neues DLG-Merkblatt<br />
zu Klauenpflegeständen<br />
Ausschüsse der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft<br />
(DLG) für Technik in der tierischen Produktion<br />
und für Klauenpflege und –hygiene haben<br />
unter Federführung von Dr. Hans-Joach<strong>im</strong> Herrmann<br />
vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) ein<br />
bereits bestehendes DLG-Merkblatt grundlegend<br />
überarbeitet. Darin gingen die Autoren sehr ausführlich<br />
auf die verschiedenen Arten von Klauenpflegeständen<br />
und ihrer Beurteilung auf dem Arbeitsplatz,<br />
die Integration des Standes <strong>im</strong> Betriebsablauf sowie<br />
auf Sicherheitsaspekte ein, erklärte die DLG in einem<br />
Hinweis auf ihr Merkblatt. Darüber hinaus enthält<br />
die neue Publikation Links zu Ausbildungsstätten<br />
für Klauenpfleger und zu ausgebildeten, geprüften<br />
und registrierten Klauenpflegern. In diesem Zusammenhang<br />
weist die DLG darauf hin, dass Gliedmaßenerkrankungen<br />
in Deutschland die dritthäufigste<br />
Abgangsursache bei Milchkühen seien. In der bei<br />
weitem überwiegenden Zahl der Erkrankungen<br />
liege die Ursache <strong>im</strong> Bereich des Unterfußes. Abgänge<br />
durch Klauenerkrankungen seien für die Betriebe<br />
aus ökonomischer Sicht nur die Spitze des<br />
Eisberges. Die Häufigkeit von Lahmheiten werde für<br />
die Europäische Union mit 25 % angegeben und der<br />
so verursachte volkswirtschaftliche Schaden betrage<br />
jährlich etwa 2 Mrd. Euro. Neben Einflussfaktoren<br />
wie der Fütterung und Leistung der Tiere, der genetischen<br />
Veranlagung oder der Haltungsumwelt<br />
habe die Pflege einen maßgeblichen Einfluss auf<br />
die Klauengesundheit. Mit einer regelmäßigen und<br />
sachgerechten Klauenpflege stehe dem Landwirt ein<br />
wirkungsvolles Management-Werkzeug zur Förderung<br />
der Gesundheit zur Verfügung.<br />
Bei den heutigen Bestandsgrößen sei ein guter Klauenpflegestand<br />
unabdingbar.<br />
Dieser solle, genau wie ein Melkstand, zur Grundausstattung<br />
eines jeden zukunftsorientierten Milchkuhhalters<br />
gehören, empfahl die DLG. Gemeinschaftsstände<br />
seien nicht mehr zeitgemäß, da ein<br />
unmittelbares Reagieren auf Klauenprobleme nicht<br />
möglich sei.<br />
AgE adr-informationen 42/10<br />
Vorschläge zur Stärkung der Milcherzeuger<br />
in der Vermarktungskette vorgelegt<br />
Aufbauend auf dem Bericht der hochrangigen<br />
Expertengruppe Milch hat die EU-Kommission nun<br />
Legislativvorschläge zur Stärkung der Milchbauern<br />
in der Kette zur Vermarktung von Milch und Milcherzeugnissen<br />
vorgelegt. Wie der Deutsche Bauernverband<br />
(DBV) mitteilte, beziehen sich die Vorschläge<br />
auf schriftliche Vertragsbeziehungen zwischen Milch-<br />
erzeuger und Molkerei, die Gründung von Erzeugerorganisationen<br />
und Branchenverbänden sowie zur<br />
Transparenz am Milchmarkt. Im Einzelnen soll das<br />
EU-Recht in folgenden Punkten geändert werden:<br />
1. Wie <strong>im</strong> nationalen Recht bereits gegeben, soll nun<br />
auch das EU-Recht die Billigung von Erzeugerorganisationen<br />
vorsehen. Erzeugerorganisationen sollen<br />
damit ermächtigt werden, Milchlieferverträge mit<br />
der Molkerei oder der Milchsammelstelle für ihre<br />
Mitglieder auszuhandeln.<br />
Diese dürfen dann aber u. a. nicht mehr als 3,5 Prozent<br />
der gesamten EU-Milcherzeugung bündeln. Ferner<br />
soll <strong>im</strong> EU-Recht die Möglichkeit für grenzüberschreitende<br />
Tätigkeiten von Erzeugerorganisationen<br />
geschaffen werden.<br />
2. Den Mitgliedstaaten wird die Möglichkeit gegeben,<br />
eine Verpflichtung zum Abschluss von schriftlichen<br />
Verträgen zwischen Milcherzeuger und Verarbeiter<br />
einzuführen. Der <strong>im</strong> Voraus abzuschließende<br />
und frei auszuhandelnde Vertrag soll den für die<br />
Lieferung zu zahlenden Preis bzw. eine Preisformel,<br />
die Liefermenge und die Vertragslaufzeit beinhalten.<br />
Von einer Verpflichtung zum Abschluss schriftlicher<br />
Verträge sind Genossenschaften und deren Mitglieder<br />
ausgenommen, wenn die Satzung bereits Regelungen<br />
<strong>im</strong> Sinne der genannten Vertragselemente<br />
enthält.<br />
3. Den Mitgliedstaaten soll die Möglichkeit eröffnet<br />
werden, Branchenorganisationen, die die Akteure <strong>im</strong><br />
Milchsektor (Milcherzeuger, Verarbeiter, Händler und<br />
Einzelhandel) repräsentieren, anzuerkennen.<br />
Die Vorschläge zu den Branchenorganisationen zeigen<br />
deutlich die Grenzen möglicher Vereinbarungen,<br />
Entscheidungen und Verhaltensweisen auf. Mit der<br />
Tätigkeit dieser Organisationen darf es nicht zu einer<br />
Einschränkung des Wettbewerbs, der Funktionsfähigkeit<br />
des Binnenmarktes und zur Festsetzung von<br />
Preisen kommen.<br />
4. Hinsichtlich der Transparenz sieht der Verordnungsvorschlag<br />
die Meldung der monatlichen Milchliefermengen<br />
durch die Molkereien an eine zuständige<br />
nationale Behörde vor.<br />
Der DBV weist zu den vorgelegten Gesetzesvorschlägen<br />
daraufhin, dass einige dieser vorgeschlagenen<br />
Maßnahmen in Deutschland schon seit Jahren gelebt<br />
werden, beispielsweise <strong>im</strong> Bereich der Vertragsgestaltung<br />
zwischen Milcherzeuger und Molkerei. So<br />
seien in Deutschland rund 70 Prozent der Milchbauern<br />
genossenschaftlich organisiert.<br />
Das vertragliche Miteinander sei hier über Milchlieferordnungen<br />
und Satzungen geregelt. Die restlichen<br />
30 Prozent würden ihre Milch privaten Molkereien<br />
andienen, mit denen es ebenso Verträge gebe, während<br />
eine Vielzahl von Milchbauern in den anderen<br />
EU-Mitgliedsstaaten keine schriftlichen Verträge mit<br />
ihren Abnehmern hätten. Die Vorschläge über verbindlichere<br />
Vertragsbestandteile bezüglich Preisen,<br />
Mengen und Fristen bringen nach Ansicht des DBV<br />
jedoch einen positiven Impuls in die Diskussion zur<br />
Stärkung der Milchbauern in der Wertschöpfungskette.<br />
In Bezug auf die Stärkung von Erzeugerorganisationen<br />
zur Verbesserung der Verhandlungsmacht<br />
biete das deutsche Marktstrukturgesetz ausreichend<br />
rechtliche Möglichkeiten, die es in anderen EU-<br />
Mitgliedstaaten so nicht gibt. Gute Beispiele von Erzeugerzusammenschlüssen<br />
in Deutschland gebe es<br />
u. a. in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.<br />
Neu ist, dass nunmehr auch Regelungen für eine<br />
eventuell grenzüberschreitende Tätigkeit geschaffen<br />
werden.<br />
Dbv adr-informationen 44/10
Deutscher Agrarexport<br />
auf Rekordkurs<br />
Ganz besonders kräftig erholte sich in den ersten<br />
acht Monaten des Jahres <strong>2010</strong> der Exportwert bei<br />
Milchprodukten. Dahinter standen deutlich größere<br />
Ausfuhrmengen und höhere Preise. Allerdings<br />
war der Einbruch <strong>im</strong> Krisenjahr 2009 in diesem<br />
Bereich auch besonders dramatisch. So nahmen<br />
die Ausfuhren von Käse um 14 Prozent auf fast 2<br />
Milliarden Euro zu, und bei Butter erhöhten sich die<br />
Lieferungen sogar um 70 Prozent auf knapp 0,3<br />
Milliarden Euro. Insgesamt stieg der Exportwert aller<br />
Erzeugnisse der Milchwirtschaft um 18 Prozent<br />
auf gut 4,8 Milliarden Euro. Damit liegt die Milch-<br />
// Für Sie gelesen<br />
Dr. Herbert Sonn verstorben<br />
Am 28. September <strong>2010</strong> ist Dr. Herbert Sonn aus<br />
Tutzing nach schwerer Krankheit <strong>im</strong> Alter von 76 Jahren<br />
verstorben. Sein Leben stellte er in den Dienst der<br />
deutschen Tierzucht, besonders machte er sich um<br />
das Gemeinschaftsmarketing <strong>im</strong> Export verdient. Als<br />
Sohn eines Landstallmeisters in Zweibrücken/Pfalz<br />
erwarb er schon als Schüler ausgezeichnete Sprachkenntnisse,<br />
studierte in Göttingen Landwirtschaft und<br />
promovierte mit einer Dissertation über die Charolais-<br />
Zucht bei Professor Haring in Göttingen. Von 1965-68<br />
betreute er das Münchener Büro des Auslandskontors<br />
der Deutschen Tierzucht, ging 1968 als dessen Leiter<br />
und Nachfolger von Heino Messerschmidt nach Bonn<br />
wirtschaft nun dicht hinter der Fleischwirtschaft,<br />
denn die Exporte von Fleisch und Fleischwaren haben<br />
<strong>im</strong> gleichen Zeitraum nur moderat um gut zwei<br />
Prozent auf knapp 4,9 Milliarden Euro zugenommen.<br />
Am stärksten wuchs dabei mit einem Plus von<br />
27 Prozent die Ausfuhr in der Kategorie gefrorenes<br />
Schweinefleisch. Wertmäßig bedeutendste Exportkategorien<br />
waren weiterhin frisches/gekühltes<br />
Schweinefleisch und frisches/gekühltes <strong>Rind</strong>fleisch.<br />
In einigen anderen Sektoren der deutschen Agrar-<br />
und Ernährungswirtschaft hat der Ausfuhrwert<br />
ebenfalls kräftig zugelegt.<br />
und wechselte 1975 zur Fa. IMEX Deutsche Zucht- und<br />
Nutzvieh Im- und Export GmbH wieder nach München.<br />
Nach dem Untergang der Imex 1988 war er maßgeblich<br />
an der Gründung der Fa. Zuchtviehkontor beteiligt<br />
und übernahm in späteren Jahren auch die Geschäftsführung<br />
für diese Firma. Auch die Spermex wurde zeitweise<br />
von ihm als Geschäftsführer betreut.<br />
Seine besondere Verbundenheit mit den <strong>Rind</strong>erzüchtern<br />
in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> hat Herr Dr. Sonn anlässlich<br />
der Eröffnung des Exportstalls in Dätgen 1998 zum<br />
Ausdruck gebracht, als er als Ehrengast einen Festvortrag<br />
hielt.<br />
So nahmen die wertmäßigen Exporte von frischem<br />
Gemüse und Obst um ein Fünftel und ein Zehntel<br />
zu. Bei der Ausfuhr von Kakao und Kakaoerzeugnissen<br />
vergrößerte sich der Ausfuhrwert sogar um<br />
ein Viertel und be<strong>im</strong> Export von Ölfrüchten um 30<br />
Prozent. Deutlich unter dem Exportwert des Vorjahres<br />
blieben <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2010</strong> hingegen<br />
die Ausfuhrwerte bei Weizen, und auch bei Kartoffeln<br />
war ein kleines Minus zu verzeichnen.<br />
AMI adr-informationen 46/10<br />
LfL entschlüsselt Erbkrankheit be<strong>im</strong> Fleckvieh<br />
Forscher der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
(LfL), Institut für Tierzucht, in Grub haben<br />
die Ursache der erblichen Spinnengliedrigkeit be<strong>im</strong><br />
Fleckvieh gefunden. Die Mutation in einem Gen<br />
des Schwefel-Stoffwechsels bewirkt eine schwerwiegende<br />
Störung der Knochenbildung. Dies führt<br />
nicht nur dazu, dass die Kälber stark missgebildet<br />
und nicht lebensfähig sind, sondern auch dass das<br />
Muttertier oftmals schwere Verletzungen während<br />
des Geburtsvorgangs erleidet.<br />
Die erbliche Spinnengliedrigkeit tritt seit einigen<br />
Jahren bei Fleckviehkälbern auf. Die Krankheit<br />
führte zum Zuchtausschluss genetisch wertvoller<br />
Tiere, wenn sie Träger der Mutation waren. Seit dem<br />
Jahr 2007 können Bullen mit einem am Institut für<br />
Tierzucht entwickelten indirekten Gentest untersucht<br />
werden. Bullen, die nicht Träger der Mutation<br />
sind, können seitdem wieder unbegrenzt in der<br />
Zucht eingesetzt werden. Der Test war allerdings<br />
aufwändig und setzte voraus, dass auch Gewebeproben<br />
von Verwandten des zu untersuchenden<br />
Tieres vorlagen. Zudem konnte der Trägerstatus<br />
eines Bullen nicht <strong>im</strong>mer eindeutig best<strong>im</strong>mt werden.<br />
Der neu entwickelte Test ist wesentlich einfacher<br />
durchzuführen und zwar unabhängig von der Information<br />
über verwandte Tiere. Er wird ab sofort<br />
von der Firma GeneControl (www.genecontrol.de)<br />
in Grub bei München angeboten, die auch bereits<br />
den indirekten Gentest durchgeführt hat.<br />
Kürzlich hat eine Schweizer Arbeitsgruppe die ursächliche<br />
Mutation der Spinnengliedrigkeit be<strong>im</strong><br />
Braunvieh aufgeklärt. Der Erbfehler bei beiden<br />
Rassen liegt jedoch auf unterschiedlichen Chromosomen.<br />
Beide Mutationen greifen in dieselbe<br />
Stoffwechselreaktion ein und führen auf unterschiedliche<br />
Weise zum Ausfall desselben Enzyms.<br />
Durch die unabhängigen Befunde konnte erstmals<br />
die Beteiligung des Schwefel-Stoffwechsels an der<br />
Knochenbildung gezeigt werden.<br />
ADR-aktuell 30/10<br />
In den letzten Jahren engagierte er sich als Ratgeber<br />
für das Vermarktungsteam der Zuchtvieh Export GmbH<br />
mit Sitz in Kassel-Lohfelden. Auch trug er maßgeblich<br />
zum Erfolg der EVT Jahrestagung 1980 in München<br />
bei. Herbert Sonn hat durch sein honoriges Auftreten,<br />
seine Hilfsbereitschaft und seinen Sachverstand<br />
viel Vertrauen für die deutsche Tierzucht <strong>im</strong> Ausland<br />
aufgebaut, besonders in der arabischen Welt und in<br />
der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten. Seine<br />
erfolgreichen Bemühungen wurden mehrfach gewürdigt.<br />
Die ADR verlieh <strong>im</strong> die Ehrenmedaille, der Bayrische<br />
Staatsminister für Landwirtschaft die Bayerische<br />
Staatsmedaille in Silber. adr-informationen 40/10<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 45
46<br />
Rüdiger Böhnke<br />
Bereits seit dem<br />
01.10.1985 ist Rüdiger<br />
Böhnke für die <strong>Rind</strong>erzucht<br />
tätig. Damals hat<br />
ihn die Zuchtvieherzeugergemeinschaft<br />
der<br />
<strong>Rind</strong>erzüchter <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong>s eG, Abteilung<br />
Rotbunte, angestellt. In<br />
den 25 Jahren in der <strong>Rind</strong>erzucht war seine Tätigkeit<br />
<strong>im</strong>mer eng mit der Rotbuntzucht in <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> verbunden.<br />
Zu seinem Werdegang:<br />
Eigentlich kann man bei Rüdiger Böhnke von einem<br />
Spätberufenen der Tierzucht reden. Nach dem<br />
Schulabschluss trat er 1968 die Ausbildung zum<br />
Molkereifachmann bei der Malenter Milchzentrale<br />
an, die er 1971 abschloss. Bei der Milchzentrale<br />
arbeitete er nach der Ausbildung weitere zwei<br />
Jahre als Molkereifachmann. Im Jahr 1973 zog es<br />
Rüdiger zur Bundeswehr. Hier hat er sich als Zeitsoldat<br />
verpflichtet und leistete bis 1980 insgesamt<br />
sieben Jahre <strong>im</strong> Wehrdienst. Nach Abschluss der<br />
Bundeswehr entschloss sich Herr Böhnke 1982<br />
eine landwirtschaftliche Lehre anzutreten. Im Betrieb<br />
Klaus Bumann, Gowens wurde er ausgebildet.<br />
Anschließend besuchte er die Landwirtschaftsschule<br />
in Preetz, wo er den Abschluss zum staatlich<br />
geprüften Wirtschafter <strong>im</strong> März 1984 erlangte. Der<br />
Besuch der höheren Landbauschule in Lensahn<br />
1984-1985 mit der Abschlussprüfung zum staatlich<br />
geprüften Landwirt <strong>im</strong> März 1985 schließt den<br />
Kreis der Ausbildung ab.<br />
Auf Grund der fundierten Ausbildung wurde Rüdiger<br />
Böhnke am 1.10.1985 von der damaligen<br />
Zuchtvieherzeugergemeinschaft der <strong>Rind</strong>erzüchter,<br />
Abteilung Rotbunte, in Neumünster eingestellt.<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Personalien<br />
Jubiläen bei der RSH eG<br />
5 Jahre<br />
Dirk Leye<br />
15 Jahre<br />
Gesa Lunau<br />
20 Jahre<br />
Frenz Henningsen<br />
25 Jahre<br />
Unter Chefs wie Dr. Gätgens, Dr. Hammen und<br />
Herrn Oltmann lernte er alle Bereiche der Herdbuchzucht<br />
und Vermarktung kennen und wurde in<br />
allen Bereichen, sei es der Herdbuchführung, der<br />
Zucht- und Nutzviehvermarktung, der Kuhbeurteilung<br />
und Nachzuchtbewertung, eingesetzt.<br />
Viel Fleiß, Engagement und fundiertes Fachwissen<br />
haben den beruflichen Werdegang von Rüdiger<br />
Böhnke in der RSH geprägt. Durch seine Tätigkeit<br />
<strong>im</strong> Rahmen der Kuheinstufung und Nachzuchtbewertung<br />
war er stets nah an den Betrieben und deren<br />
Sorgen und Nöten. Mit der Fusion zur RSH hat<br />
sich sein Tätigkeitsfeld kaum verändert. Bis zum<br />
heutigen Tag sind die Schwerpunkte seiner Arbeit<br />
der Bereich der Nachzuchtbewertung und Kuheinstufung.<br />
Dies zeigt, dass hier ein Mensch seine Tätigkeit<br />
verrichtet, der mit Fach- und Sachverstand,<br />
stets aktuellem Wissen und einer gehörigen Portion<br />
züchterischer Passion mit Freude bei der Sache ist.<br />
Diese Fähigkeiten haben dazu geführt, dass er <strong>im</strong><br />
Rahmen der Herbstversammlungen jeweils <strong>im</strong> Rotbuntbereich<br />
die Bullenvorstellungen übern<strong>im</strong>mt<br />
und in offener, ehrlicher Art unsere Mitglieder über<br />
Stärken und Schwächen der Vererber informiert.<br />
Für ihn ist es zweifelsfrei, dass man Kollegen weiterhilft.<br />
So ist es für ihn selbstverständlich, dass bei<br />
Schauen und Auktionen überall angepackt wird,<br />
um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Dass<br />
Rüdiger Böhnke vielseitig einsetzbar ist, zeigt die<br />
Tatsache, dass er bereits mehrfach als ungelernter<br />
Auktionator eingesetzt wurde und dies in seiner<br />
unnachahmlichen Art hervorragend gemacht hat.<br />
Nicht nur die erfreulichen Dinge werden von Rüdiger<br />
Böhnke erledigt. Einer seiner Tätigkeiten ist<br />
die Bearbeitung von Auktionsreklamationen. Mit<br />
Umsicht und Geschick, stets aufrichtig aber auch<br />
konsequent, wurden von ihm zahlreiche Reklamationen<br />
<strong>im</strong> Rotbuntbereich der letzten 20 Jahre unspektakulär<br />
geregelt, so dass Verkäufer und Käufer<br />
zufrieden und mit denen von Rüdiger Böhnke gefundenen<br />
Lösungen einverstanden waren.<br />
Bei seinen Kollegen genießt Herr Böhnke hohes Ansehen,<br />
da er zuverlässig, ehrlich und stets hilfsbereit<br />
ist. 1998 wurde er in den Betriebsrat gewählt und<br />
hat dort bis <strong>2010</strong> die Interessen der Mitarbeiter<br />
vertreten. In zahlreichen Verhandlungen bewies er<br />
dabei viel Geschick und war stets kompromissbereit.<br />
Mit ihm als Verhandlungspartner wurden stets<br />
offene und <strong>im</strong> beiderseitigen Interesse liegende Lösungen<br />
gefunden. Seit diesem Jahr hat er seine Betriebsratstätigkeit<br />
niedergelegt und vertritt nun die<br />
Interessen der landwirtschaftlichen Arbeitnehmer<br />
<strong>im</strong> Vorstand der Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong>. Mit ihm haben wir einen Vertreter, der wie<br />
kein Zweiter die Sorgen und Nöte der <strong>Rind</strong>erhalter<br />
durch seine tägliche Arbeit kennt und sich nachhaltig<br />
für die Interessen unserer <strong>Rind</strong>erhalter einsetzt.<br />
Für die hervorragende Arbeit in 25 Jahren, die<br />
durch Zuverlässigkeit, Fachwissen und Einsatz für<br />
die Interessen der Mitglieder und Kollegen gekennzeichnet<br />
waren, bedanken wir uns recht herzlich.<br />
Der Vorstand, Aufsichtsrat und die Geschäftsführung<br />
sowie alle Kollegen und die Mitarbeiter gratulieren<br />
Rüdiger Böhnke recht herzlich, verbunden mit<br />
dem Wunsch, dass er sich weiterhin so engagiert<br />
wie bisher.<br />
M. Leisen<br />
35 Jahre<br />
Nico Andresen<br />
Am 01.01.1975 begann<br />
Herr Andresen nach abgeschlossenerlandwirtschaftlicher<br />
Lehre die Ausbildung<br />
zum Tierzuchttechniker auf<br />
der Station Borgwedel der<br />
RBG Haddeby.<br />
Die Ausbildung verlief klassisch<br />
in allen Bereichen<br />
des Stationsbetriebes. Die Besamungstechnik und die<br />
Kenntnisse über die Abläufe <strong>im</strong> Reproduktionsgeschehen<br />
der <strong>Rind</strong>er erlernte Herr Andresen von Herrn Dr.<br />
Baumann. Mit dieser guten Vorbereitung absolvierte<br />
Herr Andresen die Technikerprüfung sehr erfolgreich.<br />
Anschließend übernahm er einen Besamungsbezirk <strong>im</strong><br />
Gebiet Dannewerk, Wohlde, Schuby und Rheide und<br />
arbeitete, wie in der Zeit üblich, bei der Ausführung<br />
der anfallenden Arbeiten auf der Station unterstützend<br />
mit.<br />
Sehr viel Glück hatte er dabei als junger Techniker, als<br />
ihn der zu der Zeit bekannte Haddebyer Bulle „Lirano“<br />
anging und über die Weide schleppte. Durch beherztes<br />
Handeln konnte Herr Andresen einen schweren Unfall<br />
verhindern und hat seitdem einen großen Respekt vor<br />
ausgewachsenen Bullen.<br />
Bedingt durch Fusionen und Auflösung der Station<br />
Borgwedel konzentrierte sich die Tätigkeit von Herrn<br />
Andresen auf die ausschließliche Mitgliederbetreuung,<br />
die er seit Anfang der 90er Jahre aus dem Zentralbüro<br />
Klein-Rheide gemeinsam mit drei weiteren Kollegen<br />
des Teams vorn<strong>im</strong>mt.<br />
Herr Andresen hat sich über all die Jahre seiner sehr<br />
anerkannten und erfolgreichen Tätigkeit seinen beruflichen<br />
Ehrgeiz und den Wissensdrang bewahrt. Ob<br />
Veranstaltungen oder Mitarbeit <strong>im</strong> Technikerverein,<br />
Fortbildungsveranstaltungen in Neumünster oder
Schönow. Herr Andresen war stets mit großem Interesse<br />
und inhaltlichem Engagement dabei und nahm<br />
neue Erkenntnisse zielorientiert und konsequent in die<br />
tägliche Mitgliederbetreuung mit auf. Die berühmte<br />
Nasenlänge voraus zu sein und somit als Botschafter<br />
in allen Fragen der Besamung, Trächtigkeitskontrolle,<br />
Bullenauswahl und Managementangelegenheiten ein<br />
äußerst qualifizierter und angenehmer Gesprächspartner<br />
in den betreuten Betrieben zu sein, ist eine Ursache<br />
für die außerordentliche Anerkennung, die Herr<br />
Andresen in seinen Betrieben genießt.<br />
Darüber hinaus begeistert Herr Andresen durch seine<br />
stets positive, freundliche und humorvolle Ausstrahlung,<br />
die verbunden mit respektvoller Zurückhaltung<br />
eine stetige, ruhige Ausgeglichenheit vermittelt. Diese<br />
Eigenschaften kommen auch bei der Einarbeitung junger<br />
Kollegen, an der sich Herr Andresen mit großem<br />
Engagement beteiligt sowie in der Mitarbeit <strong>im</strong> Betriebsrat<br />
der RSH eG voll zur Geltung.<br />
Im Namen aller betreuten Mitgliedsbetriebe, den Gremien<br />
der RSH sowie allen Mitarbeitern und Kollegen<br />
möchten wir uns für die in jeder Hinsicht vorbildliche<br />
Tätigkeit und das über das Normale weit hinausgehende<br />
Engagement sehr herzlich bedanken.<br />
Wir freuen uns auf noch viele weitere Jahre so angenehmer<br />
Zusammenarbeit und wünschen Herrn Andresen<br />
und seiner Familie neben Gesundheit alles erdenklich<br />
Gute. Darin eingeschlossen ist natürlich auch das<br />
Wohlergehen der ´Thumbyer Bienenzucht´!<br />
Dr. E. Hasenpusch<br />
40 Jahre<br />
Gerd Wittern<br />
Am 1. Oktober konnte Herr<br />
Wittern auf 40 Jahre Tätigkeit<br />
<strong>im</strong> Dienste der <strong>Rind</strong>erzucht<br />
zurückblicken. Herr<br />
Wittern trat am 1.10.1970,<br />
nach abgeschlossener<br />
landwirtschaftlicher Lehre,<br />
eine zweijährige Ausbildung<br />
zum Tierzuchttechniker<br />
in Schönböken an. Während dieser Zeit lernte Herr<br />
Wittern alle Routinetätigkeiten in der Station, von der<br />
Bullenbetreuung über die Samengewinnung und –verarbeitung<br />
sowie dem Spermaversand, kennen. Mittels<br />
Organübungen wurden die notwendigen Kenntnisse<br />
über die Reproduktionsbiologie des <strong>Rind</strong>es vermittelt,<br />
und dann folgten die ersten Besamungsdurchführungen<br />
in Begleitung erfahrener Kollegen. So gut vorbereitet<br />
absolvierte Herr Wittern den Technikerkurs in<br />
Hannover <strong>im</strong> Herbst 1972. Im Anschluss folgte der Einsatz<br />
als Vertretungstechniker. Im Frühjahr 1973 musste<br />
Herr Wittern die Ableistung des Wehrdienstes antreten<br />
und verbrachte fünfzehn Monate bei der Truppe. Im<br />
Herbst 1974 kehrte er dann an die Station Schön-<br />
// Personalien<br />
böken zurück und übernahm einen festen Bezirk <strong>im</strong><br />
Gebiet Lütjenburg, Selent, Plön, den er <strong>im</strong> Kern noch<br />
heute aus dem Zentralbüro Kreuzfeld heraus betreut.<br />
In den Jahren 1982/1983 nahm Herr Wittern an der<br />
Weiterbildung zum Fachagrarwirt Besamungswesen<br />
teil und qualifizierte sich dadurch weiter.<br />
Bedingt durch Veränderungen in der Struktur der<br />
rinderhaltenden Betriebe, insbesondere in den Ackerbauregionen<br />
des südöstlichen <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s,<br />
konnte Anfang der 90er Jahre das Arbeitsgebiet um<br />
die Schweinebesamung sowie die Schweinesamenauslieferung<br />
erweitert werden. Dieses neue Tätigkeitsfeld<br />
nahm Herr Wittern mit den Kollegen sehr<br />
aufgeschlossen und erfolgreich an. Kurze Zeit später<br />
änderte sich die Organisation der Mitgliederbetreuung<br />
durch Einführung des Zentralbüros Malente-Kreuzfeld.<br />
Mit ursprünglich vier Kollegen nahm Herr Wittern die<br />
Mitgliederbetreuung <strong>im</strong> Team vor, wobei sich sein Bezirk<br />
weiter östlich, nach dem Ausscheiden von Herrn<br />
Voß und Herrn Köppen, bis in den Bereich Oldenburg,<br />
Grömitz und Neustadt verschob. Geographisch ein<br />
weites Gebiet mit vergleichsweise niedriger Kuhdichte.<br />
Die von Herrn Wittern betreuten Betriebe schätzen<br />
seine zurückhaltende, stets höfliche Art und seine<br />
qualifizierte Arbeit, die sich durch einen ausgeprägten<br />
Ordnungssinn, verbunden mit hoher Fachkenntnis und<br />
solider Arbeit am Tier, auszeichnet. Mit Ruhe und Bedacht<br />
absolviert er nunmehr Jahrzehnte die tägliche<br />
Tour und gehört in manchen Betrieben fast schon zum<br />
Inventar. Im Zentralbüro Kreuzfeld trägt er zum guten<br />
Kl<strong>im</strong>a bei und wird von seinen Kollegen als Dienstältester<br />
geschätzt.<br />
Im Namen der betreuten Mitgliedsbetriebe der Region<br />
Ostholstein sowie den Gremien der RSH eG und allen<br />
Mitarbeitern und Kollegen gratulieren wir zum vierzigjährigen<br />
Dienstjubiläum und sagen Danke für die<br />
geleistete Arbeit, die Treue zum Unternehmen und den<br />
stetigen Einsatz für Zucht und Besamung.<br />
Wir wünschen Herrn Wittern und seiner Familie für die<br />
Zukunft alles Gute, vor allem eine starke Gesundheit<br />
und freuen uns auf eine weiterhin gute und problemlose<br />
Zusammenarbeit.<br />
Dr. E. Hasenpusch<br />
Wilfried Weißert<br />
Seit 1. November 1970<br />
ist Herr Weißert <strong>im</strong> Dienst<br />
der <strong>Rind</strong>erbesamung tätig.<br />
Er begann seine Technikerlaufbahn<br />
in der Station<br />
Eutin, wo er intensiv in<br />
die Aufgaben des Technikerberufes<br />
eingeführt und<br />
parallel in die kompletten<br />
Stationsaufgaben eingearbeitet wurde. Es folgte <strong>im</strong><br />
Anschluss der Technikerkurs in Futterkamp, den Herr<br />
Weißert sehr erfolgreich abschloss. Gut ausgebildet<br />
und voller Tatendrang übernahm Herr Weißert dann<br />
zunächst als Vertretungstechniker die ersten Einsätze<br />
in der Mitgliederbetreuung <strong>im</strong> Raum Eutin. Anschließend<br />
wurde er für sechs Monate auf der Außenstelle<br />
Cismar in Ostholstein eingesetzt. Durch Fusionen der<br />
Stationen Eutin und Reinfeld entstand die <strong>Rind</strong>erbesamung<br />
Südost und Herr Weißert erhielt <strong>im</strong> Zuge der<br />
gebietlichen Neuaufteilung einen festen Bezirk <strong>im</strong><br />
Lauenburgischen. Unweit von Mölln <strong>im</strong> Ort Nusse ließ<br />
sich Familie Weißert häuslich nieder und Herr Weißert<br />
baute selbstbewusst <strong>im</strong> Vertrauen auf seine Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten systematisch seine Stellung als<br />
qualifizierter Besamungstechniker und Zuchtberater<br />
aus.<br />
Die von ihm betreuten Mitgliedsbetriebe schätzen<br />
seine direkte Art sowie seine kompetenten handwerklichen<br />
und diagnostischen Fähigkeiten <strong>im</strong> Hinblick auf<br />
die Fruchtbarkeitssituation ihrer <strong>Rind</strong>er.<br />
Dabei hat Herr Weißert nie ein Gehe<strong>im</strong>nis aus seiner<br />
Sicht der Dinge gemacht. Ob bei den betreuten Mitgliedsbetrieben<br />
oder gegenüber älteren oder jüngeren<br />
Kollegen <strong>im</strong> Zentralbüro Todendorf und heute Sandesneben<br />
hat er stets mit Nachdruck und Nachhaltigkeit<br />
seine Auffassung zu fachlichen und organisatorischen<br />
Fragen eingebracht und dadurch oft intensive Diskussionen<br />
ausgelöst. Im Umfeld von Herrn Weißert ist es<br />
nie leise und nie ungeordnet, <strong>im</strong>mer eine Packung<br />
guter Rauchwaren <strong>im</strong> Anbruch, das Arbeitsfeld systematisch<br />
geordnet und die Tourenplanung für den<br />
Tag konsequent opt<strong>im</strong>iert, so hat er über nunmehr 40<br />
Jahre mit großem Engagement und Liebe zum Beruf<br />
kompetent, treu, zuverlässig und dem stetigen Ehrgeiz<br />
sehr gut sein zu wollen, die Mitgliedsbetriebe betreut.<br />
Dabei hat Herr Weißert sehr große Anerkennung und<br />
Wertschätzung der Mitgliedbetriebe erfahren.<br />
Beispielhaft sei hier die sehr frühzeitige Trächtigkeitsdiagnose<br />
genannt, die Herr Weißert wie einen Sport<br />
betreibt. Auch neuen Serviceangeboten steht Herr<br />
Weißert sehr offen gegenüber, ob die Einführung der<br />
Schweinebesamung oder der Vertrieb der Agrarprodukte.<br />
Die Dinge wurden angepackt und erfolgreich<br />
umgesetzt. Im Namen der souverän betreuten Mitgliedsbetriebe,<br />
des Vorstandes und Aufsichtsrates, sowie<br />
der Kollegen und Mitarbeiter, bedanken wir uns<br />
für 40 Jahre hervorragender Arbeit, stetiger Kollegialität<br />
und nachhaltiger Diskussionsbereitschaft in der<br />
Frage des Ringens und den „richtigen Weg“. Für die<br />
Zukunft wünschen wir Herrn Weißert, insbesondere<br />
vor dem Hintergrund der letzten Monate, eine stabile<br />
Gesundheit, Glück und Zufriedenheit in Nusse. Wir<br />
freuen uns auf eine weiterhin gute und erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit mit spannendem und humorvollem<br />
Gedankenaustausch.<br />
Dr. E. Hasenpusch<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 47
48<br />
In den Ruhestand<br />
Heinrich Rathje<br />
Hans Rathje am Tag der Verabschiedung.<br />
Nach fast 43 Dienstjahren verlässt Herr Rathje als Urgestein<br />
der Besamung und Zentralelement der Techniker<br />
der ehemaligen Station Haddeby die aktive Bühne.<br />
Herr Rathje war am 01.02.1968 in den Dienst der<br />
RBG Haddeby getreten und hat am 07.10.1968 die<br />
Ausbildung zum Tierzuchttechniker sehr erfolgreich<br />
abgeschlossen.<br />
Im Anschluss wirkte er als Stationstechniker in Haddeby<br />
in der täglichen Samengewinnung, -verarbeitung,<br />
-lagerung und –ausgabe entscheidend mit.<br />
Seine Ordnungsliebe, Gewissenhaftigkeit und sein<br />
Ehrgeiz zeichneten ihn für diese Tätigkeit besonders<br />
aus. Darüber hinaus war er in dieser Zeit als Vertretungstechniker<br />
<strong>im</strong> Außendienst für die Kollegen in den<br />
Besamungsbezirken tätig. Seine Einsatzbereite und<br />
Einsatzfreude machten ihn zum „Mädchen für Alles“,<br />
ein Libero ohne Starallüren, den jede gute Mannschaft<br />
braucht, um dauerhaft erfolgreich zu sein.<br />
Um sich weiter zu qualifizieren, legte Herr Rathje nach<br />
zwei Sommerkursen 1987 die Prüfung zum Fach agrarwirt<br />
ab. Im Anschluss wechselte er fusionsbedingt<br />
seinen Dienstort und begleitete unter der Flagge RB<br />
Nordwest die Laborproduktion am Standort Wanderup.<br />
1992 übernahm er dann einen festen Technikerbezirk<br />
in Treia und ab 1994 betreute er die Mitgliedsbetriebe<br />
aus dem Zentralbüro Klein-Rheide.<br />
Sein fundiertes Fachwissen, seine vorbildliche Arbeitsweise<br />
sowie die stets freundliche Art gepaart mit einer<br />
unermüdlichen Einsatzbereitschaft machten ihn<br />
zum gerne gesehenen Fachmann und angenehmen,<br />
kompetenten Gesprächspartner auf jedem betreuten<br />
Mitgliedsbetrieb.<br />
Unser Heini, wie ihn liebevoll Kollegen und Freunde<br />
nennen, wird uns fehlen, als anerkannter Techniker<br />
auf den Betrieben, als Ratgeber <strong>im</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>ischen<br />
Technikerverein, für den er einige Jahre ehrenamtlich<br />
tätig war und als netter, hilfsbereiter sowie<br />
humorvoller Mensch.<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Personalien<br />
Herr Rathje selbst meinte unlängst, es sei nun Zeit für<br />
ihn, sich aus dem aktiven Dienst zurückzuziehen, da<br />
in 40 Jahren die Kühe soviel größer geworden seien<br />
und er die Hoffnung aufgegeben habe, selbst noch zu<br />
wachsen.<br />
Im Namen aller betreuten Betriebe, des Vorstandes<br />
und Aufsichtsrates sowie aller Kollegen und Mitarbeiter<br />
der RSH möchten wir uns für die in jeder Hinsicht<br />
vorbildliche Leistung Tag für Tag über fast 43 Dienstjahre<br />
von ganzem Herzen bedanken.<br />
Wir wünschen Herrn Rathje alles erdenklich Gute, Gesundheit<br />
und Lebensfreude und hoffen vielleicht auf<br />
einen gelegentlichen Liberoeinsatz.<br />
Danke für die vielen Jahre!<br />
Dr. E. Hasenpusch<br />
Personalien<br />
be<strong>im</strong> LKV<br />
25 Jahre<br />
Carsten Peter Carstensen<br />
Am 1. September <strong>2010</strong> konnte der Milchleistungsprüfer<br />
Carsten Peter Carstensen aus Kollundfeld<br />
<strong>im</strong> Kreis Nordfriesland auf eine 25-jährige Tätigkeit<br />
be<strong>im</strong> Landeskontrollverband <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> e.V.<br />
zurückblicken. Herr Carstensen ist als Sohn eines<br />
Landwirts in der Hattstedtermarsch <strong>im</strong> Kreis Nordfriesland<br />
aufgewachsen. Nach der Ausbildung und<br />
einigen Jahren Tätigkeit als Geselle <strong>im</strong> Baugewerbe<br />
zog es ihn 1985 wieder zur Landwirtschaft hin und<br />
so konnte er zum 1. September 1985 <strong>im</strong> Kontrollbezirk<br />
„Osterhusum 1“ die Arbeit als Leistungsprüfer<br />
aufnehmen. In den Jahren seiner Tätigkeit folgten für<br />
Herrn Carstensen einige Veränderungen. Einerseits<br />
waren diese bedingt durch die von ihm vorgenommenen<br />
Wohnortwechsel, zunächst nach Almdorf und<br />
später dann nach Kollundfeld, andererseits durch die<br />
Einführung der Besitzerkontrolle und weiterer Prüfmethoden.<br />
Während zu Beginn seiner Tätigkeit, als er<br />
in dem Bezirk 16 Betriebe mit insgesamt 512 Kühen<br />
betreute, nur das A-Prüfverfahren angewandt wurde,<br />
sind mit den Jahren verschiedene andere Verfahren,<br />
u. a. auch mit elektronischen Geräten wie dem LactoCorder<br />
und Betriebe mit automatischen Melkverfahren<br />
hinzu gekommen. Inzwischen werden von<br />
Herr Carstensen monatlich 60 Betriebe mit insgesamt<br />
5.100 Kühen betreut.<br />
Ich bedanke mich bei Herrn Carstensen für die langjährige<br />
und gute Tätigkeit. Für die Zukunft wünsche<br />
ich ihm weiterhin Erfolg <strong>im</strong> Berufsleben und eine gute<br />
Gesundheit.<br />
Gerd Schulz<br />
Neu be<strong>im</strong> LKV<br />
Sonja Ulrich<br />
Seit dem 4. Oktober <strong>2010</strong><br />
ist Sonja Ulrich als neue<br />
Mitarbeiterin für die Tätigkeit<br />
als Zuchtwartin <strong>im</strong><br />
Außendienst angestellt.<br />
Frau Ulrich stammt von<br />
einem landwirtschaftlichen<br />
Betrieb in Niedersachsen.<br />
Nach der landwirtschaftlichen<br />
Ausbildung hat sie an der Christian-Albrechts-<br />
Universität zu Kiel Agrarwissenschaften studiert und<br />
den Abschluss Master of Science erreicht. Frau Ulrich<br />
werden be<strong>im</strong> LKV zunächst die erforderlichen Kenntnisse<br />
vermittelt, um die Mitglieder und Mitarbeiter in<br />
einem Zuchtwartbezirk betreuen zu können. Danach<br />
wird Frau Ulrich für die Dauer der Elternzeit von Frau<br />
Gerdes in deren Zuchtwartbezirk <strong>im</strong> Raum Segeberg-<br />
Pinneberg eingesetzt.<br />
Ich wünsche Frau Ulrich viel Erfolg für den beruflichen<br />
Werdegang be<strong>im</strong> Landeskontrollverband <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> e. V.<br />
Gerd Schulz<br />
Be<strong>im</strong> LKV ausgeschieden<br />
Antje Behrens & Heinz Barz<br />
Im Herbst dieses Jahres sind Antje Behrens aus Westerrönfeld<br />
und Heinz Barz aus Oldenhütten be<strong>im</strong><br />
Landeskontrollverband nach langjähriger Tätigkeit<br />
ausgeschieden.<br />
Heinz Barz und Antje Behrens am Tag der Verabschiedung.<br />
Antje Behrens begann ihre Tätigkeit 1981 von<br />
ihrem damaligen Wohnort Schülp aus in den Betrieben<br />
der Ortschaften Schülp, Westerrönfeld und in<br />
der Nähe von Jevenstedt. Der erste Abschluss wies<br />
15 Betriebe mit 688 Kühen aus. Bedingt durch die<br />
Veränderungen in den Betrieben und der Umsetzung<br />
der verschiedenen Prüfmethoden, für die Frau<br />
Behrens sich insbesondere für die Durchführung der<br />
B-Methode vehement bei ihren „Kunden“, wie sie<br />
die Mitglieder <strong>im</strong>mer zu nennen pflegte, einsetzte,
konnte der Bezirk von Frau Behrens über die Jahre<br />
kontinuierlich ausgebaut werden. Auf Grund ihres<br />
unermüdlichen Einsatzes für die MLP gehörte Frau<br />
Behrens auch zu den ersten Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern, die mit dem LactoCorder tätig wurden.<br />
Im Laufe der Jahre wuchs der Bezirk so stetig<br />
an, bis sie vor einigen Jahren monatlich mehr als 80<br />
Betriebe betreute. Leider führte <strong>im</strong> Dezember 2008<br />
ein unglücklicher Unfall dazu, dass Frau Behrens fast<br />
ein Jahr lang die Tätigkeit nicht durchführen konnte.<br />
Danach hat Frau Behrens in den vergangenen beiden<br />
Jahren das Arbeitsmaß so weit reduziert, dass sie<br />
zum Ende ihrer Tätigkeit monatlich noch 62 Betriebe<br />
mit 4.950 Kühen betreute. Frau Behrens zeigte sich<br />
in ihrer Zeit be<strong>im</strong> LKV <strong>im</strong>mer an Neuerungen bei<br />
der Durchführung der MLP interessiert. Obwohl sie<br />
ständig einen großen Bezirk betreute, der sich auch<br />
wegen der LactoCorder-Betriebe von der Nähe Kiels<br />
bis nach Itzehoe und von Neumünster bis Owschlag<br />
erstreckte, war Frau Behrens in schwierigen Situationen<br />
bereit, Vertretungen zu übernehmen oder bei<br />
„Problemfällen“ einzuspringen.<br />
Eine besondere Überraschung hatten sich einige ihrer<br />
Mitglieder zum Ende ihrer Tätigkeit einfallen lassen,<br />
indem sie Frau Behrens zur letzten „A-Kontrolle“<br />
auf dem Hof der Familie Brügmann in Tetenhusen<br />
mit einem Prosecco empfingen, ihr Dienstfahrzeug<br />
festlich mit einer Girlande schmückten und ihr so auf<br />
dem Weg in den Ruhestand alles Gute wünschten.<br />
Heinz Barz kam 1983 zum LKV. Da seine Frau bereits<br />
einige Jahre für den LKV tätig war, sah Herr<br />
Barz nach verschiedenen anderen Tätigkeiten auch<br />
für sich die Chance, in der Nähe seines Wohnortes<br />
Hinweis<br />
Liebe Mitglieder,<br />
die offizielle Zuchtwertschätzung wurde<br />
Mitte Dezember <strong>2010</strong> veröffentlicht.<br />
Sowohl die töchtergeprüften Vererber als auch<br />
die Jungbullen mit Zuchtwerten auf genomischer<br />
Basis haben dann neue Zuchtwerte<br />
erhalten.<br />
Da bis Druckunterlagenschluss noch keine<br />
aktuellen Zuchtwerte vorlagen, werden Ihnen<br />
kurzfristig nach Erscheinen der neuen Zuchtwerte<br />
die aktuelle Bullenkarte sowie Informationen<br />
zu den neuen Bullen per Post zugesendet.<br />
// Personalien<br />
// Zucht<br />
den Lebensunterhalt <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich der<br />
Landwirtschaft zu verdienen. Aus den 21 Betrieben<br />
mit 1.154 Kühen, die Heinz Barz zu Beginn seiner<br />
Tätigkeit zu betreuen hatte, wurden ständig mehr.<br />
Die Einführung neuer Prüfmethoden und die Veränderung<br />
der technischen Einrichtung in den Mitgliedsbetrieben<br />
führten dazu, dass er zum Ende der<br />
Tätigkeit 51 Betriebe mit 4.780 Kühen betreute, also<br />
durchschnittlich fast 94 Kühe pro Herde. Mit dieser<br />
Kuhzahl lag der Bezirk von Herrn Barz schon deutlich<br />
über dem Landesschnitt mit rund 80 Kühen pro<br />
Herde. Dies wirkte sich auch auf die tägliche Arbeitserledigung<br />
aus, denn nicht jedem Mitarbeiter ist es<br />
gegeben, Monat für Monat die Arbeitserledigung in<br />
Betrieben dieser Größe zu meistern. Für Heinz Barz<br />
war dies aber selbstverständlich. Mit einer <strong>im</strong>mer korrekten<br />
und souveränen Arbeitserledigung hat er die<br />
Milchleistungsprüfung stets zur vollsten Zufriedenheit<br />
seiner Mitgliedsbetriebe und der Dienstvorgesetzten<br />
durchgeführt. Durch seine eher ruhige und besonnene<br />
Art hat er zudem Anerkennung und Wertschätzung<br />
in den Betrieben erfahren.<br />
In einer kleinen Feierstunde wurden Frau Behrens<br />
und Herr Barz am 30.09.<strong>2010</strong> durch die Geschäftsführung<br />
und die Außendienstleitung in der Hauptgeschäftsstelle<br />
des Verbandes in Kiel verabschiedet.<br />
Ich bedanke mich bei Frau Behrens und Herrn Barz für<br />
die langjährige Tätigkeit zum Wohle unserer Mitglieder<br />
und des Landeskontrollverbandes. Für die Zukunft<br />
wünsche ich beiden vor allem Gesundheit und Zufriedenheit<br />
in ihrem Ruhestand.<br />
Gerd Schulz<br />
Wir werden uns bemühen, Sie schnellstmöglich<br />
über die Neuigkeiten bei unseren aktuellen<br />
Bullen über die aktuelle RSH-Bullenkarte und<br />
eine neue Ausgabe von „RSH-Genomics“ zu<br />
informieren.<br />
Seit Mitte Dezember <strong>2010</strong> finden Sie<br />
auch aktuelle Informationen, die „Neuen<br />
Vererber“, aktuellste gRZG-Jungbullen<br />
und vieles Mehr rund um unser Bullenangebot<br />
<strong>im</strong> Internet unter www.rsheg.de.<br />
Sollten Sie Fragen zur aktuellen Zuchtwertschätzung<br />
haben, so sprechen Sie uns gerne<br />
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Nachzuchten<br />
für Sie gesehen<br />
PLEASURE<br />
Talent x Merton x Goldie<br />
RZG 132 RZM 119 RZE 130<br />
RZS 114 RZN 117 RZR 93<br />
Gezeigt wurden 10 Töchter, von denen sich mehrere<br />
bereits am Ende der 2. Laktation befanden.<br />
Es handelt sich dabei um durchweg edle, <strong>im</strong> gut<br />
mittleren bis großen Rahmen stehende Kühe, die<br />
bei normaler Schärfe <strong>im</strong> Widerrist durch ihren harmonischen<br />
Körperbau gefallen. Mehrfach waren<br />
Kühe mit hervorragendem Seitenbild zu sehen:<br />
bei tadelloser Oberlinie fielen die gut gelagerten,<br />
langen und sehr breiten Becken auf, offensichtlich<br />
ist hier der Einfluss des Großvaters Talent durchgekommen,<br />
Stärke und Tiefe sind als gut durchschnittlich<br />
zu bezeichnen.<br />
Die parallel gestellten Hinterbeine zeigten bei<br />
leichten Unterschieden in der Winkelung eine<br />
mittlere Knochenqualität. Bei durchweg geschlossenen<br />
Klauen und mittlerer Ausprägung des Klauenwinkels<br />
zeigten die Kühe einen tadellosen Bewegungsablauf.<br />
Ein sehr ausgeglichenes <strong>Bild</strong> war<br />
bei den Eutern der Nachzucht zu sehen: Neben<br />
der guten Hintereuterhöhe und den klar sichtbaren<br />
Zentralbändern fielen die Euter durch ihren<br />
straffen Sitz auf, vor allem bei den Kühen in der<br />
2. Laktation. Hinsichtlich der Länge der Vordereuter<br />
gab es leichte Unterschiede, die Strichplatzierung<br />
vorn ist als durchschnittlich zu bezeichnen<br />
(Abweichung zum Lineardiagramm), hinten war<br />
die Tendenz zur etwas engeren Strichplatzierung<br />
in einigen Fällen sichtbar. Einheitlich ist die Ver-<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Nachzuchten<br />
erbung etwas kürzerer Striche, dabei wurden in<br />
keinem Fall Extreme festgestellt, so dass dem Bullen<br />
Pleasure insgesamt eine eindeutig überdurchschnittliche<br />
Eutervererbung zu bescheinigen ist.<br />
Fazit: Bei teilweise mittleren Milchmengen fielen<br />
die sehr guten Inhaltsstoffe in vielen Fällen auf.<br />
Besichtigt durch: G. Koch, RSH eG<br />
Am 15. September zeigte die RSH eG während<br />
einer Tagestour, Töchter der Bullen<br />
Hexer (V.: Baldo) und Hybrid ( V.: Orraryd )<br />
Das Interesse an dieser Nachzuchttour war sehr<br />
groß. Neben Rassevertretern aus Sachsen, Sachsen-Anhalt,<br />
Hessen und Nordrhein-Westfalen waren<br />
auch Landwirte aus Angeln mit dabei. Nach<br />
der Tour zog Miriam Nobbe (Anpaarungsberaterin<br />
bei der RSH eG) folgendes Fazit:<br />
HEXER<br />
Baldo x Cadon x Pyllberg<br />
RZG 120 RZM 120 RZE 120<br />
RZS 97 RZN 101 RZR 99<br />
Bei dieser Nachzuchtbesichtigung wurden 12 erstlaktierende<br />
Kühe in 8 Betrieben gezeigt.<br />
Insgesamt präsentierten sich die Hexer-Töchter<br />
großrahmig mit durchschnittlicher Stärke und<br />
überdurchschnittlicher Körpertiefe. Positiv aufgefallen<br />
ist die gute Breite der mehrheitlich eben<br />
gelagerten Becken.<br />
Die Fundamente zeigten sich dem Linearenprofil<br />
entsprechend mit mehr Winkel <strong>im</strong> Hinterbein<br />
und mit einer Tendenz zum hackenengen, was<br />
den Bewegungsablauf aber nicht negativ beeinflusste.<br />
Hohe Trachten und eine durchschnittliche<br />
Sprunggelenksqualität vervollständigen das <strong>Bild</strong><br />
der Hexer-Töchter.<br />
Seine Stärke spielt der Bulle in der Eutervererbung<br />
aus. Hohe, feste Euter mit langen Vordereutern<br />
prägten das <strong>Bild</strong>. Die Stärke des Zentralbandes<br />
variierte stark unter den gezeigten Kühen, bei einer<br />
opt<strong>im</strong>alen Strichplatzierung und durchschnittlicher<br />
Strichlänge.<br />
Besichtigt durch: M. Nobbe, RSH eG<br />
HYBRID<br />
Orraryd x Stadel x Rudi<br />
RZG 118 RZM 116 RZE 104<br />
RZS 107 RZN 109 RZR 99<br />
Gezeigt wurden 11 junge einkalbige Kühe in 5<br />
Betrieben. Es handelt sich um mittelrahmige Tiere<br />
mit einer knapp durchschnittlichen Vorhandstärke<br />
und Körpertiefe mit schmaleren, tendenziell ebeneren<br />
Becken.<br />
Die Kühe bewegten sich gut auf leicht gewinkelten<br />
Fundamenten, die über größtenteils hohe Trachten<br />
und eine gute Hinterbeinstellung verfügen, wobei<br />
die Sprunggelenksqualität etwas variierte.<br />
Die Euter zeigten sich in der Hintereuterhöhe<br />
durchschnittlich mit gutem Bodenabstand. Bei<br />
etwas längeren Strichen ist die breitere Strichplatzierung<br />
auch auf die sehr breiten, etwas voluminöseren<br />
Vordereuter zurückzuführen.<br />
Besichtigt durch: M. Nobbe, RSH eG<br />
Kiebitz v. Hexer, Besitzer: E. Schmidt, Boren Konni und Kanta v. Hybrid, Besitzer: F. Fuschera-Petersen, Fahrdorf Fotos: Arkink
Zucht<br />
Die exterieurstärksten Kühe<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s<br />
Unsere Exzellentkühe eingestuft vom 01.11.2009 - 31.10.<strong>2010</strong><br />
Name HB-Nr. La M-K-F-E Ges. Vater Besitzer<br />
Schwarzbunt<br />
HaH Darina 13308880 6 90-90-92-92 91 Pedant Bewersdorff,Bockhorn<br />
Dirne 13163875 6 92-89-92-90 91 Mtoto Zucht-u.Milchvieh GbR<br />
Gabe 14318550 5 94-94-89-89 91 Stern Clausen,Oster-Ohrstedt<br />
Falke 14431036 4 90-91-88-93 91 Juote Schramm,Wanderup<br />
Goldmeise 14949692 3 90-93-90-90 91 September Carstensen,Lütjenholm<br />
Baronin 12235126 6 88-89-89-91 90 Italie Mas Beecken,Henstedt-Ulzburg<br />
Ela 13768682 6 89-86-90-91 90 Juote Feddersen,Wanderup<br />
Erika 13701432 6 90-90-90-89 90 Pedant Först, Böhnhusen<br />
HBK Laura 14748933 3 88-91-90-89 90 Avanti Biehl,Kisdorf<br />
Toronto 14904244 3 93-88-90-91 90 September Re<strong>im</strong>ers GbR, Westerhorn<br />
IR Lore 14666084 3 90-89-91-89 90 Spy Rossen,Nordhackstedt<br />
SH C.Twine 14753499 3 94-93-88-90 90 Champion Wendell GbR, Beringstedt<br />
SH Mr.Sam Model 13.02712730 3 92-92-88-89 90 Mr.sam Wendell GbR, Beringstedt<br />
Halli 14853655 3 93-89-90-90 90 Murphy Westphal,Eutin<br />
SH Storm Lizy 15528698 2 90-90-90-90 90 Stormatic Wendell GbR, Beringstedt<br />
Rotbunt<br />
Diggy 13459780 6 91-89-88-93 91 Stadel Sievers,Beidenfleth<br />
Medy Red 13973099 4 92-90-88-90 90 Achtung Thies,Wankendorf<br />
HBK Farah 14748903 3 91-90-88-90 90 Avanti Biehl,Kisdorf<br />
NOG Fortuna 14437396 3 93-88-90-89 90 Komtur Carstensen, Lütjenholm<br />
Falte 03.48629324 3 90-90-88-91 90 Goldstar Kamps,Cuxhaven<br />
HaH Darina EX 91 v. Pedant, Besitzer: A. Bewersdorff, Ruhwinkel<br />
Foto: Schulze<br />
Ela EX 90 v. Juote, Besitzer: D. Feddersen, Wanderup Foto: Arkink<br />
Falke EX 91 v. Juote, Besitzer: K. Schramm, Wanderup Foto: Arkink<br />
Toronto EX 90 v. September, Besitzer: Re<strong>im</strong>ers GbR, Westerhorn<br />
Foto: Arkink<br />
Goldmeise EX 91 v. September, Besitzer: I.M. Carstensen, Lütjenholm<br />
Foto: Schulze<br />
SH C.Twine EX 90 v. Champion, Besitzer: Wendell GbR, Beringstedt<br />
Foto: Arkink<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 51
52<br />
Diggy EX 90 v. Stadel, Besitzer: G. Sievers, Beidenfleth Foto: Arkink<br />
Unsere besten Färsen eingestuft vom 01.11.2009 - 31.10.<strong>2010</strong><br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Zucht<br />
Medy Red Ex 90 v. Achtung, Besitzer: U. Thies, Wankendorf Foto: Arkink<br />
Name HB-Nr. La M-K-F-E Ges. Vater Besitzer<br />
HBK Farah EX 90 v. Avanti, Besitzer: M. Biehl, Kisdorf Foto: Arkink<br />
Schwarzbunt<br />
HaH Kanada 15831478 1 88-87-88-88 88 Allen Bewersdorff,Bockhorn<br />
Konny 03.51328833 1 87-87-87-87 87 Goldwin Canadian Cattle Club<br />
Inga 16026913 1 85-88-86-87 87 Douglas Carstensen,Lütjenholm<br />
Kronjuwel 16018168 1 86-87-87-86 87 Shottle Gravert GbR, Lindau<br />
Gunhild 14490964 1 86-85-88-87 87 Domherr Wagner-Maart u. Maart GbR, Nordstrand<br />
Geest 14597643 1 87-86-87-87 87 Drummer Nissen,Ockholm<br />
IR Ice t 16152045 1 86-85-87-87 87 Storm Rossen,Nordhackstedt<br />
IR Worqnesh 15808094 1 87-86-86-87 87 Stormatic Rossen,Nordhackstedt<br />
IR Haylee 16478013 1 87-86-86-87 87 Aladdin Rossen,Nordhackstedt<br />
SH September Love 15897536 1 88-87-86-87 87 September Wendell GbR, Beringstedt<br />
SH Laurine 16122997 1 87-88-87-87 87 Laurin Wendell GbR, Beringstedt<br />
OFH Kornelia 16083506 1 83-86-84-87 86 Ramos Andresen,Böklund<br />
Karola 16044239 1 86-86-86-86 86 Zesty Andresen,Haurup<br />
NOG Karibi 16044250 1 87-87-86-86 86 Jurus Andresen,Haurup<br />
15796844 1 85-86-85-87 86 Geminos Bethke,Königshügel<br />
HaH Know-how 16205569 1 86-85-86-87 86 Fortune3 Bewersdorff,Bockhorn<br />
HaH Kondor 16205524 1 85-86-85-86 86 Lexikon Bewersdorff,Bockhorn<br />
HaH Krokus 16205533 1 86-85-85-86 86 Marbach Bewersdorff,Bockhorn<br />
HBK Diabolo 14748971 1 86-88-85-85 86 September Biehl,Kisdorf<br />
Kornblune 15864184 1 84-86-85-86 86 Marbach Brodersen,Nordhackstedt<br />
Kobra 16138227 1 87-87-85-85 86 September Carstensen,Lütjenholm<br />
Jet-set 15585854 1 86-85-85-86 86 Ticket Clausen,Oster-Ohrstedt<br />
Kamilla 15585877 1 86-86-85-86 86 Jefferson Clausen,Oster-Ohrstedt<br />
Kanada 15585865 1 85-86-86-86 86 Lee Clausen,Oster-Ohrstedt<br />
Kandy 16247910 1 84-86-85-86 86 Jurus Clausen,Oster-Ohrstedt<br />
Karla 16247884 1 86-85-86-86 86 Emil II Clausen,Oster-Ohrstedt<br />
Katja 15585862 1 86-85-85-86 86 Marbach Clausen,Oster-Ohrstedt<br />
Kati 15522168 1 84-85-85-87 86 Emil II Dohrn,Nortorf/W<br />
Idol 15854767 1 85-87-86-85 86 Toystory Enninga,Liensfeld<br />
Kanada 15854777 1 85-85-87-85 86 Toystory Enninga,Liensfeld<br />
Jamaica 15769077 1 85-88-86-84 86 Jannsen Feddersen,Wanderup<br />
Inga 15875027 1 86-86-85-86 86 Linie Fischer,Brunsbek<br />
Kandia 15875051 1 86-87-86-86 86 Jackpot Fischer,Brunsbek<br />
Kansas 15875060 1 85-85-86-87 86 Roy Fischer,Brunsbek<br />
Katjana 15652137 1 84-85-85-87 86 September Freyer,Lübeck
Zucht<br />
Name HB-Nr. La M-K-F-E Ges. Vater Besitzer<br />
Kosi 16130345 1 85-84-87-86 86 Douglas Hannemann,Holtsee<br />
8206 16177704 1 85-85-86-86 86 Marbach Hansen,Löwenstedt<br />
Nog Jane 15601860 1 87-87-85-85 86 Wildman Heldt,Groß Schlamin<br />
Presen 16210262 1 86-85-85-86 86 Goldwin Hof Nyding GbR,Kummerfeld<br />
Karona 16299313 1 87-87-85-85 86 Douglas Köpke,Felm<br />
Kenia 16299314 1 84-87-85-86 86 September Köpke,Felm<br />
Kremona 16299316 1 87-85-86-85 86 Freelanze Köpke,Felm<br />
Beauty 15760465 1 85-85-85-87 86 Douglas Kaack,Wesenberg-Ratzbek<br />
Kaja 15932415 1 86-86-86-86 86 Buckeye Levshöh GbR<br />
Karibik 16232510 1 86-87-86-85 86 Mr.sam Levshöh GbR<br />
Kroenchen 15932419 1 86-85-85-86 86 Buckeye Levshöh GbR<br />
Premiere 16210263 1 85-87-85-87 86 Goldwin Levshöh GbR<br />
Klee 15569241 1 85-85-84-87 86 Jackpot Moeller,Stampe<br />
Jubilee 15971604 1 87-86-85-86 86 Goldwin Neuwerk,Barderup<br />
Kate 15795790 1 86-84-86-88 86 Goldwin Petersen,Nordhackstedt<br />
Korki 16147001 1 86-85-87-85 86 Gesner Prall & Marxen,Gettorf<br />
IR Annelie 15808081 1 86-88-86-84 86 September Rossen,Nordhackstedt<br />
IR Cherry 16152032 1 86-85-86-86 86 Talent2 Rossen,Nordhackstedt<br />
IR Cina 089 15808089 1 85-85-86-86 86 River Rossen,Nordhackstedt<br />
IR Iroquise l 16152046 1 87-85-86-87 86 Goldwin Rossen,Nordhackstedt<br />
IR Partylline 16152064 1 85-86-85-86 86 Pagewire Rossen,Nordhackstedt<br />
IR Ridley 16152071 1 85-87-86-86 86 Talent2 Rossen,Nordhackstedt<br />
IR Rosaria 16152036 1 86-85-86-86 86 Talent2 Rossen,Nordhackstedt<br />
IR Vera 16152021 1 87-87-86-85 86 Instinct Rossen,Nordhackstedt<br />
Karina 15779578 1 85-87-86-85 86 Jurus Ruser,Vogelsdorf<br />
Kamille 15881164 1 85-86-84-87 86 Jurus Sach,Zarnekau<br />
AD Joyce 15697189 1 86-86-85-86 86 Goldwin Schack,Tangstedt<br />
AD Golden mod 16128232 1 86-87-85-85 86 Goldwin Schack,Tangstedt<br />
AD Isabella 15697168 1 86-87-85-85 86 Douglas Schack,Tangstedt<br />
Kuba 16204520 1 85-87-85-86 86 Artic Schlüter, Süderstapel<br />
Indy 15768187 1 84-84-85-87 86 Schneede,Gnutz<br />
Kiebitz 16166770 1 86-86-86-85 86 Ice Pack Schramm,Wanderup<br />
Jamira 15684245 1 87-88-84-87 86 Austin-et Schroedter,Lentföhrden<br />
Kognak 15848887 1 86-86-84-87 86 Mascol ET Schwarzlos,Wilstedt<br />
Karela 16136570 1 84-85-85-87 86 Talent2 Seier GbR, Wittbek<br />
Jena 15619277 1 86-88-86-86 86 Boss Iron Tepel,Wanderup<br />
Kara 16116300 1 86-86-85-86 86 Final Cut Thies/Gröhn GbR,Stuvenborn<br />
T.indiana 15782500 1 86-85-85-86 86 Riverland Thies,Wankendorf<br />
Korina 16235182 1 86-86-85-86 86 Litotes Thiesen,Silberstedt<br />
Isa 15512340 1 88-87-85-86 86 Goldwin Thomsen,Kleinwiehe<br />
Jeanne 15512326 1 85-87-85-86 86 Toystory Thomsen,Kleinwiehe<br />
Kanone 16033469 1 87-85-86-87 86 H-tom Thomsen,Kleinwiehe<br />
Katharina 16033443 1 87-87-86-85 86 Toystory Thomsen,Kleinwiehe<br />
TH K<strong>im</strong> 15841545 1 86-87-85-85 86 Goldwin Thormaehlen,Holtsee<br />
8196 15776166 1 86-85-86-86 86 Zesty Voß,Nehms<br />
Melanie 16210278 1 86-86-87-85 86 Fortune3 Weilandt,Presen<br />
Merci 16210279 1 86-86-86-85 86 Fortune3 Weilandt,Presen<br />
SH Bambam Lauri 15897412 1 87-87-84-86 86 Bambam Wendell GbR, Beringstedt<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 53
54<br />
Name HB-Nr. La M-K-F-E Ges. Vater Besitzer<br />
SH Ramos Sarah 16122935 1 84-85-85-87 86 Ramos Wendell GbR, Beringstedt<br />
SH Joyboy Model 16122965 1 85-85-86-86 86 Joyboy Wendell GbR, Beringstedt<br />
AG Janine 16129984 1 85-86-86-86 86 Buckeye Wendell GbR, Beringstedt<br />
AG Geraldine 15473169 1 88-85-86-85 86 Goldwin Wendell GbR, Beringstedt<br />
SH Gold Model 15528756 1 86-87-86-85 86 Goldwin Wendell GbR, Beringstedt<br />
Kabel 15821749 1 86-86-85-87 86 Minister Westphal,Eutin<br />
Istanbul 15932389 1 86-85-87-86 86 Zesty Zucht-u.Milchvieh GbR<br />
Juli 15932361 1 86-85-86-86 86 Goldwin Zucht-u.Milchvieh GbR<br />
Kanada 16232486 1 85-86-86-85 86 Modest Zucht-u.Milchvieh GbR<br />
Rotbunt<br />
Insel 15647578 1 86-88-85-87 87 Joyboy Tank,Fockbek<br />
Kiwi 15918289 1 86-86-85-86 86 Bahnsen,Immenstedt<br />
HaH Kadett 15831470 1 87-85-87-86 86 Glacierred Bewersdorff,Bockhorn<br />
FG Nebraska 03.50806398 1 86-87-85-85 86 September Bewersdorff,Bockhorn<br />
HBK Ida 15867921 1 85-87-85-86 86 Joyboy Biehl,Kisdorf<br />
HBK Karin 15867949 1 85-87-86-86 86 Joyboy Biehl,Kisdorf<br />
HBK Kaja 15867943 1 86-87-86-85 86 Talent2 Biehl,Kisdorf<br />
Ingrid 15618769 1 87-86-86-85 86 Gambara Blohm,Kl.Nordende<br />
Idee 15642141 1 86-86-85-86 86 Joyboy Carstensen,Lütjenholm<br />
179 16138366 1 86-87-85-85 86 Carstensen,Lütjenholm<br />
Kade 16138300 1 85-86-85-88 86 Joyboy Carstensen,Lütjenholm<br />
Karola 16138208 1 84-87-86-85 86 Classic PS Carstensen,Lütjenholm<br />
Kitta 16138213 1 85-87-86-86 86 Joyboy Carstensen,Lütjenholm<br />
Klaudia 16138215 1 86-88-85-85 86 Classic PS Carstensen,Lütjenholm<br />
Karlotta 15815567 1 85-86-86-85 86 Elayo Engelland,Kropp<br />
Kaiserin 15808134 1 87-87-85-85 86 Joyboy Fechter,Hamdorf<br />
Klara 15808138 1 86-86-86-85 86 Joyboy Fechter,Hamdorf<br />
Kathrin 16109890 1 85-86-85-86 86 Joyboy Hauschildt,Kükels<br />
Konzert 15983820 1 86-85-86-86 86 Joyboy Hollmann GbR,Österdeichstrich<br />
Kraenzchen 15983818 1 86-87-86-86 86 Joyboy Hollmann GbR,Österdeichstrich<br />
Iran 02.00035872 1 86-86-85-86 86 Rustler Jaacks,Hamburg<br />
Katrin 15792520 1 84-86-85-86 86 Toblerone Kröger,Hamdorf<br />
Jette 15625561 1 86-87-85-86 86 Classic PS Lorenzen,Norderfriedrichskoog<br />
Koja 16142610 1 83-87-86-85 86 Kian Lorenzen,Norderfriedrichskoog<br />
Kolibri 16142609 1 83-86-86-86 86 Kian Lorenzen,Norderfriedrichskoog<br />
Kirmes 16022894 1 85-86-85-86 86 Joyboy Magens,Kollmar<br />
Kreide 16022804 1 85-86-85-86 86 Classic PS Magens,Kollmar<br />
Kristina 16240913 1 86-86-86-85 86 Classic PS Magens,Kollmar<br />
Judy 15812062 1 86-86-86-85 86 Dominator Ohrt,Nindorf<br />
Kiel 15406090 1 86-84-85-87 86 Elayo Petersen, Olderup<br />
Kara 15925379 1 84-87-85-86 86 Wilg Re<strong>im</strong>ers GbR, Westerhorn<br />
Keitum 15925380 1 85-85-85-87 86 Elayo Re<strong>im</strong>ers GbR, Westerhorn<br />
K<strong>im</strong> 15925358 1 84-85-86-86 86 Carmano Re<strong>im</strong>ers GbR, Westerhorn<br />
Klematis 15925356 1 85-86-85-86 86 Classic PS Re<strong>im</strong>ers GbR, Westerhorn<br />
Klaudia 16153633 1 86-86-85-86 86 Bravisi Rohr,Grube<br />
Inga 15431962 1 86-88-85-85 86 Classic PS Sachau,Gnutz<br />
AD Kia 16128245 1 86-87-85-86 86 Talent2 Schack,Tangstedt<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Zucht
Zucht<br />
Name HB-Nr. La M-K-F-E Ges. Vater Besitzer<br />
Kamille 15752272 1 86-86-85-87 86 Joyboy Stuertz,Wöhrden<br />
Kiefer 16225355 1 87-85-86-85 86 Faber Stuertz, Wöhrden<br />
Inge 15647577 1 84-86-85-86 86 Achtung Tank,Fockbek<br />
Valencia 15518822 1 85-88-86-84 86 Rustler Thies,Wankendorf<br />
TH Kuba 15841530 1 85-86-86-85 86 Laroso Thormaehlen,Holtsee<br />
TH Korsa 16314617 1 86-85-85-86 86 Wilg Thormaehlen,Holtsee<br />
NOG Ladina 15776154 1 86-87-85-85 86 Classic PS Voß,Nehms<br />
BS Maryann 15835503 1 87-86-85-87 86 Joyboy Weilandt,Presen<br />
Jessi 15500574 1 85-86-85-86 86 Joyboy Wulf,Kaehlsdorf<br />
Angler<br />
Juleika 15575252 1 86-85-86-86 86 Favor Jacobsen,Hohenlieth<br />
Kristall 16019276 1 84-86-86-87 86 Stadel Melchertsen,Norgaardholz<br />
Jola 15911505 1 85-87-85-85 85 Gava Diederichsen,Grundhof<br />
Kaktus 15833097 1 84-82-86-86 85 R Cirkel Fuschera-Petersen,Fahrdorf<br />
Kapri 16001488 1 87-85-85-85 85 Centini Jensen,Südensee<br />
Jenny 15730922 1 84-86-84-85 85 Peterslund Jessen,Grossjoerl<br />
Karin 16083305 1 85-84-85-86 85 Gerson Jessen,Grossjoerl<br />
Klaudine 16083267 1 86-84-84-86 85 Peterslund Jessen,Grossjoerl<br />
Königin 16019258 1 85-84-84-85 85 Dragomir Melchertsen,Norgaardholz<br />
Kolding 15999219 1 86-85-85-84 85 Graham Milch GbR Sorgenfrei,Satrup<br />
Kelly-tux 16041127 1 84-84-86-84 85 Centini Re<strong>im</strong>ers GbR, Westerhorn<br />
HaH Kanada VG 88 v. Allen, Besitzer: A. Bewersdorff, Ruhwinkel<br />
Foto:Arkink<br />
AD Joyce VG 86 v. Goldwin, Besitzer: M. Schack, Tangstedt<br />
Foto:Arkink<br />
Konny VG 87 v. Goldwin, Besitzer: Canadian Cattle Club, Beringstedt<br />
Foto: Schulze<br />
Katrin VG 86 v. Toblerone, Besitzer: K. Kröger, Hamdorf Foto:Arkink<br />
Inga VG 86 v. Linie, Besitzer: C. Fischer, Brunsbek Foto: Schulze<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 55
56<br />
100.000 Liter Kühe<br />
Traditionell festgelegt veröffentlichen wir<br />
in der nachfolgenden Tabelle die Kühe, die<br />
<strong>im</strong> vergangenen Leistungsjahr die Schallmauer<br />
von 100.000 Liter Lebensleistung<br />
durchbrochen haben.<br />
In diesem Jahr erreichten insgesamt 99 <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong>ische Kühe die Rekordmarke (Vorjahr: 110),<br />
aufgeteilt in 76 Schwarzbunte, 19 Red-<strong>Holstein</strong> und<br />
4 Angler. Die Anzahl bei den Anglern blieb somit<br />
konstant, Red <strong>Holstein</strong> konnte erheblich zulegen<br />
(in 2009 waren es 11 rotbunte Kühe die dem „10<br />
Tonnen-Club“ beitraten). Die Zahl der Schwarzbunten<br />
Kühe ging indes etwas zurück, hier waren es <strong>im</strong><br />
Vorjahr noch 93 neue 100.000 Liter Kühe gewesen.<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Zucht<br />
Ungebrochen ist die Dominanz des ehemaligen<br />
RSH Top-Vererbers Patrick, der mit zehn Töchtern<br />
(<strong>im</strong> Vorjahr waren es 13 Töchter) zum zweiten Mal<br />
in Folge das am häufigsten genannte Vatertier ist.<br />
Mit „Preval“ ist ein weiterer alter Bekannter mit<br />
sieben Töchtern auf Rang zwei der meistgenannten<br />
Väter platziert.<br />
Insgesamt produzieren <strong>im</strong> Moment 240 Kühe mit<br />
einer Leistung von über 100.000 Liter in schleswigholsteinischen<br />
Ställen Milch.<br />
Natürlich zeichnet eine hohe erbliche Veranlagung<br />
diese Ausnahmekühe aus aber nur eine sehr gute<br />
Umwelt ein passionierter Besitzer und am Ende<br />
etwas Glück machen diese enormen Leistungen<br />
möglich.<br />
Arizona v. Lee, Besitzer: C. Gonnsen, Struckum Foto: Arkink<br />
Unser Glückwunsch gilt den Züchtern und besonders<br />
den Besitzern dieser Rekordkühe.<br />
J.-T. Heesch<br />
Kuh Geb.- Vater Lebensleistung Besitzer<br />
Dat.<br />
Schwarzbunt 93 neue Sbt<br />
M-kg F-% F-kg E-% E-kg<br />
Wally 10999712 1997 Patrick 109097 3,81 4159 3,30 3596 H. Habeck, Ellingstedt<br />
Camela 12563515 2000 Ra<strong>im</strong>on 108972 3,80 4145 3,21 3498 B. Ruser, Klamp-Vogelsdorf<br />
91 12454616 1999 108934 3,72 4050 3,29 3588 M. Kawald + W. Buss GbR, Wildenhorst<br />
Ader 12094449 1999 Herodot 108818 4,10 4466 3,15 3426 L. Bendixen, Dörpum<br />
Aura 12268857 1998 Luxemburg 108667 3,69 4008 3,22 3503 J. Schödter, Lentföhrden<br />
Unze 08860063 1995 Pulatte 108516 4,59 4979 3,34 3621 J. Plagmann, Gross Buchwald<br />
Ajona 12157746 1998 Danny 108368 3,50 3790 3,17 3434 J. Wandmaker, St. Annen<br />
Amore 12138868 1998 Lasso 108321 3,48 3774 3,38 3660 C. Fischer, Brunsbek<br />
Arizona 12211803 1999 Lee 108028 4,67 5043 3,46 3733 C. Gonnsen, Struckum<br />
97 11878566 1998 Juote 107904 4,09 4414 3,39 3653 B. S<strong>im</strong>okat-Glüsing, Gottesgabe<br />
Zaster 11477665 1998 Vulno 107657 4,25 4580 3,37 3624 V. Wehde, Bünsdorf<br />
Bolivia 12208892 1999 Preval 107241 3,72 3990 3,01 3233 Fichtenhe<strong>im</strong> GbR, Dörpum<br />
W<strong>im</strong>ke 11214741 1996 Ominoes 107191 4,24 4543 3,30 3539 J. Möller, Nahe<br />
F.Eternety 11754245 1998 107141 3,55 3803 3,21 3440 Westerkamp Dairy, Hemdingen<br />
Cambridge 10001487 2000 Ubbo 106609 2,81 3000 3,01 3210 Gut Hülsenberg GmbH, Wahlstedt<br />
Walnuss 10904773 1997 Tonic 106016 4,25 4503 3,55 3764 M. A. Schwansen GbR, Rieseby<br />
Zirbel 11845316 1998 Volkrad 105889 3,98 4219 3,07 3249 Boll GbR, Nortorf<br />
Vorbei 10084279 1995 HJ Vogd 105591 4,52 4774 3,85 4065 C. Sieh-Petersen, Bünsdorf<br />
Ashton 10001404 1999 Rudolph 105589 3,76 3972 3,18 3354 Gut Hülsenberg GmbH, Wahlstedt<br />
Bluete 12618808 2000 Preval 105576 3,02 3186 3,06 3229 J. Krabbenhöft, Revensdorf<br />
Britta 12138925 1999 Chamoir 105325 4,00 4218 3,49 3679 C. Fischer, Brunsbek<br />
Wisi 10912130 1997 Layout 105285 3,62 3813 3,04 3197 V. Kringel, Ruhwinkel<br />
Amsel 11793366 1998 Novalis 105204 2,94 3088 3,33 3501 H. H. Fröhlich, Linau<br />
7885 B 12077885 1999 Gelpro 105100 3,48 3653 3,15 3311 H. Haase, Weesby<br />
Weichsel 10981712 1996 Larus 104955 3,26 3423 2,92 3068 C. Fischer, Blekendorf<br />
Borneo 12852811 2000 Preval 104852 2,92 3065 2,82 2961 S. Kruse, Rellingen<br />
Albina 11423668 1999 Faun 104828 4,29 4497 3,49 3662 S. Hack, Niendorf
Zucht<br />
Kuh Geb.- Vater Lebensleistung Besitzer<br />
Dat. M-kg F-% F-kg E-% E-kg<br />
Schwarzbunt (Fortsetzung)<br />
Wanna 11069333 1997 Nagel 104601 4,40 4604 3,11 3256 D. Groth, Louisenhof<br />
Zeus 11098986 1997 Patrick 104503 3,98 4163 3,41 3563 C. P. Petersen, Enge-Sande<br />
Vroni 10074302 1996 Nagel 104404 4,71 4921 3,57 3726 J. Jensen, Medelby<br />
Welga 10881836 1997 Patrick 104167 3,75 3903 3,25 3390 B. Brodersen, Großenwiehe<br />
64 11886919 1998 103929 4,04 4197 3,35 3479 H.-E. Jürgensen, Osterwittbekfeld<br />
Amrum 12123249 1998 Patrick 103669 4,13 4277 3,06 3168 S. Knutzen, Hollingstedt<br />
Bea 40520725 1996 Lentini RF 103347 3,86 3992 3,35 3457 E. Tönjes, Kiel<br />
Aspik 11986925 1999 Novalis 103278 4,43 4579 3,81 3930 B. Köhler, Weddelbrook<br />
Unox 11342138 1995 103219 4,22 4361 3,18 3287 S. Repenning, Schmalstede<br />
Agnes 12071975 1999 Donald 103087 3,55 3664 3,15 3250 Wieck GbR, Osterrönfeld<br />
Alma 11841963 1998 Beller 102996 3,83 3944 3,16 3258 H. B. Ingwersen, Osterhever<br />
Atrix 11858468 1998 Wendel 102935 4,00 4120 3,24 3332 Bornhöft/Stepputis GbR, Wildenhorst<br />
Bonbon 12394532 1999 Rudolph 102702 3,68 3783 3,11 3196 T. Arneth, Janneby<br />
Ceylon 12934237 2000 Ladin 102688 3,32 3414 3,36 3449 Beecken - Wischmann GbR, Henstedt-U.<br />
Zurin 11855643 1998 Bonatus 102668 3,46 3557 3,16 3245 U. + H. J. Wendt GbR, Riepsdorf<br />
Zacke 11419409 1997 Patrick 102605 3,69 3783 3,33 3412 Wriggers-Fick GbR, Kronsforde<br />
731 C 13246291 2001 Lentini RF 102390 2,92 2987 3,23 3304 H. Tönder, Medelby<br />
Astra 12150082 1999 Basar 102372 4,07 4169 3,19 3265 K.-D. Andresen, Haurup<br />
Zentis 11471073 1997 Patrick 102291 3,78 3866 3,18 3254 M. Perrey, Theresienhof<br />
Zipfel 11370646 1997 Patrick 102120 3,78 3865 3,09 3158 Milchhof Delfs GbR, Christiansholm<br />
Zaola 10926142 1997 Talent 102034 3,98 4058 3,27 3337 A. Jautelat, Wrohm<br />
Ara 12060453 1998 Bonatus 101973 3,97 4050 3,07 3128 L.-C. Carstensen, Rantrum<br />
Agate 11860096 1998 Panama 101947 3,68 3754 3,26 3327 J. Lange, Kaköhl<br />
51 A 12112015 1999 101926 4,18 4262 3,28 3340 W. Struve, Lübeck<br />
Zahl 11471732 1997 Nagel 101905 3,91 3981 3,46 3530 R. Röver, Eutin<br />
Ziesar 10909074 1997 Aerostar 101901 4,00 4081 3,27 3331 C. Sieh-Petersen, Bünsdorf<br />
Center 13196449 2001 Jocko Besn 101819 3,53 3590 3,32 3385 H. Andresen, Böklund<br />
Brasilien 12469116 1999 Amateur 101633 3,61 3671 2,86 2904 Engelbrecht GbR, Bockholt-Hanredder<br />
Cheyenne 10001531 2001 Emerson 101578 3,72 3780 3,23 3281 Gut Hülsenberg GmbH, Wahlstedt<br />
Beate 12464095 1999 Preval 101555 3,43 3479 3,10 3145 G. Behrens, Strenglin<br />
Airport 12360666 1999 Hondo Aero 101535 3,98 4042 3,38 3431 H. Sach, Zarnekau<br />
Zuerich 10822970 1997 Patrick 101439 3,82 3874 3,24 3283 Jensen & Ottzen GbR, Sieverstedt<br />
Babsi 12252258 1999 Preval 101395 3,87 3929 3,04 3086 R. Schneede, Gnutz<br />
Brise 10984793 2000 Preval 101228 3,52 3563 3,27 3309 H. Sach, Zarnekau<br />
52 A 11558099 1998 Roels 101205 3,80 3849 3,12 3155 J. Willmann, Oersdorf<br />
Zwiebel 10989856 1997 101043 4,28 4325 3,38 3414 F. Markmann, Rohlsdorf<br />
45 12504818 1999 100904 3,55 3583 3,10 3124 A. Friedrichsen, Ladelund<br />
Boa 12464134 1999 Leo 100768 3,72 3749 3,35 3379 G. Behrens, Strenglin<br />
Wienerin 10909055 1997 Blackredrf 100743 3,56 3588 3,24 3262 C. Sieh-Petersen, Bünsdorf<br />
Zorro 11120693 1997 Ullerich 100701 4,65 4678 3,45 3479 U. Schramm, Damsdorf<br />
Bibo 12469155 2000 Preval 100697 3,53 3555 2,89 2909 Engelbrecht GbR, Bockholt-Hanredder<br />
Zottel 11481020 1997 Urolith 100574 4,29 4317 3,34 3363 T. T<strong>im</strong>mermann -Thies, Lütjensee<br />
Adita 11711277 1998 Mork 100563 4,77 4796 3,35 3365 A. + J. Stepputt, Kolkerheide<br />
Zuenftige 11414104 1997 Roels 100475 4,49 4515 3,50 3513 K. H. Tietgen, Dersau<br />
Zunke 11485527 1997 Lasso 100447 3,97 3989 3,42 3431 Boll GbR, Nortorf<br />
Zitter 10984737 1997 Patrick 100442 3,83 3846 3,28 3292 H. Sach, Zarnekau<br />
Zitrus 11186978 1997 Rudolph 100389 4,22 4237 3,50 3518 Beecken - Wischmann GbR, Henstedt-U.<br />
Akona 12128747 1998 Patrick 100253 4,48 4488 3,53 3537 H. Harder, Schmalensee<br />
Venezuela 10318728 1996 Mohr 100063 4,10 4104 3,39 3394 W. A. Toft, Eggebek<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 57
58<br />
Kuh Geb.- Vater Lebensleistung Besitzer<br />
Dat. M-kg F-% F-kg E-% E-kg<br />
Rotbunt RH 19 neue Rbt-RH<br />
Walnuss 10150701 1996 Antrix 110417 4,20 4632 3,36 3708 R. Nissen, Emmelsbüll-Horsbüll<br />
50 10225837 1996 Harro 107951 3,49 3763 3,06 3307 W. Nienmann, Niendorf<br />
Arnika 78119499 1998 Laredo Red 107388 4,31 4624 3,41 3659 Westerkamp Dairy, Hemdingen<br />
Auslese 12127845 1999 Lucky Red 107381 3,94 4235 3,15 3382 P. Ratjen, Fitzbek<br />
Waltraud 11140972 1997 Uschko 106928 3,96 4236 3,57 3814 H. Vries, Kronsmoor<br />
Alme 11889856 1998 105342 3,66 3855 3,32 3498 J. Gansewendt, Emkendorf<br />
Birte 12317233 2000 Savoy Red 103945 3,47 3609 3,19 3317 J. Gansewendt, Emkendorf<br />
Adelheid 12017876 1999 Toxal 103656 3,25 3370 3,21 3330 H. Kühl, Stafstedt<br />
Zota 11137381 1998 Jupiler 103182 3,75 3874 3,07 3170 E. Lange, Süderauersdorf<br />
Aida 11902533 1998 Clown 103137 3,36 3461 3,19 3291 V. Rohwer, Rickert<br />
Witje 11041814 1996 Neptun 102810 4,00 4111 3,50 3596 J. Gosch, Rendsburg<br />
Urte 08197048 1995 Antrix 102674 3,61 3708 3,02 3097 T. Thiessen, Süderhastedt<br />
Vanilla 02699626 1995 Eric Red 102406 4,41 4517 3,38 3464 H. Stamer, Luhnstedt<br />
Attika 12187038 1998 Laredo Red 101883 3,82 3891 3,22 3285 Westerkamp Dairy, Hemdingen<br />
Budapest 12631944 2000 Cared 101855 3,96 4037 3,32 3380 H.-H. Schmidt, Buchholz<br />
Aura 11982679 1999 Marty 100594 4,51 4538 3,50 3524 H.-H. Ohrt, Nindorf<br />
Videl 02743274 1995 Condor 100545 4,49 4517 3,60 3623 J. Gravert, Süderau<br />
Wesel 11128359 1996 Solhil 100523 4,80 4823 3,47 3493 D. Oldenburg, Nahe<br />
Bayern 12397549 1999 Savoy Red 100184 3,62 3628 3,42 3427 Rix GbR, Schönbek<br />
Angler 4 neue Angler<br />
Ulina 08898397 1995 Stocken 106045 5,10 5407 3,66 3878 B. Adam, Grosssoltbrück<br />
Annabella 11927762 1998 Walter 102038 4,52 4608 3,89 3971 D. Petersen, Brarupholz<br />
Wick 11019822 1997 Motor 101146 4,61 4658 3,44 3481 N. Jensen, Südensee<br />
Windhalm 11151704 1997 Ullmann 100759 4,53 4565 3,51 3538 J. Jordt, Barg<br />
Europäischer <strong>Holstein</strong> Wettbewerb <strong>2010</strong><br />
Auf dem Europäischen <strong>Holstein</strong> Wettbewerb<br />
am 29. und 30. Oktober <strong>2010</strong> in<br />
Cremona/Italien rangierten die deutschen<br />
Kühe vorwiegend <strong>im</strong> Mittelfeld.<br />
Die Übermacht in der Qualität der Schaukühe der<br />
schweizer, der italienischen und der spanischen<br />
Kollektion war zu groß, um sich dagegen behaupten<br />
zu können. Diese Länder belegten in der<br />
Rangierung bei den insgesamt 12 Red <strong>Holstein</strong><br />
und <strong>Holstein</strong>-Einzelklassen insgesamt 29 erste bis<br />
dritte Plätze.<br />
Deutschland war mit zehn <strong>Holstein</strong>- und 10 Red<br />
<strong>Holstein</strong>kühen am Wettbewerb beteiligt. Davon<br />
errang die Cento-Tochter „Wölkchen“ aus dem<br />
// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />
// Zucht<br />
// Schauen<br />
Betrieb von R-G. Ritz aus Uelzen einen dritten<br />
Platz. Jeweils einen vierten Platz erreichten die<br />
Talent-Tochter „Gänseblümchen“ von Thomas<br />
Wiethege, Halver, und die Marbach-Tochter<br />
„Nastygirl“ von Bernd Schulte-Lohmöller, Rhede.<br />
Als Grand Champion kürte der Preisrichter John<br />
Gribbon aus Großbritannien bei den <strong>Holstein</strong>s<br />
„Castel Jolie“ (James x Red Marker) von Michel<br />
Castella/L. Zubke, Sommentier (Schweiz) und bei<br />
den Red <strong>Holstein</strong> „Pepita“ (Rustler-Red x Rubens<br />
RF), Everdes <strong>Holstein</strong>, Echarlen (Schweiz).<br />
Be<strong>im</strong> Länderwettbewerb der <strong>Holstein</strong>s mit zwölf<br />
Nationen ging der Sieg an die Schweiz (121<br />
Punkte), gefolgt von Italien (104), Frankreich<br />
(103), Spanien (96), Österreich (79) und Deutsch-<br />
land (69). Bei den Red <strong>Holstein</strong>s belegte Deutschland<br />
(9) hinter der Schweiz (12) den zweiten Platz.<br />
Be<strong>im</strong> erstmals durchgeführten Europäischen<br />
Jungzüchter-Wettbewerb belegten die beiden<br />
deutschen Teilnehmer Georg Jansen, Haselünne/<br />
Eweu (21-25 Jahre) und Anna Hobbie, Kiebitznest/<br />
VOST (16-20 Jahre) von den insgesamt 15 teilnehmenden<br />
Ländern einen sehr guten sechsten und<br />
achten Platz. Hierbei wurden sowohl das Clipping<br />
wie auch das Vorführen bewertet.<br />
Der nächste Europäische <strong>Holstein</strong>-Wettbewerb<br />
findet am 1./2. März 2013 in der Schweiz statt.<br />
DHV ADR-Informationen 44/10
Angler<br />
Elite Auktion Hamm<br />
Am 29. November <strong>2010</strong> fand in Hamm die<br />
Elite-Auktion des Deutschen <strong>Holstein</strong> Verbandes<br />
(DHV) statt. Obwohl der frühe Wintereinbruch<br />
die Besucherzahl und damit auch<br />
die Verkaufsquote gedrückt hatte, lag der<br />
Durchschnittspreis von 3.231 Euro um rund<br />
200 Euro über dem Ergebnis von 2009.<br />
Starke Schneefälle in mehreren Regionen Deutschlands<br />
hatten dafür gesorgt, dass die Besucherzahl<br />
der Elite-Auktion hinter den Vorjahren zurück blieb.<br />
Dementsprechend war es schwierig, für alle angebotenen<br />
Tiere einen Käufer zu finden. Dazu kam, dass<br />
sich gerade bei den Jungrindern die zum Teil recht<br />
hohen Preisvorstellungen der Verkäufer nicht <strong>im</strong>mer<br />
realisieren ließen. Insgesamt konnte Auktionator<br />
Dieter Brockhoff 55 von 82 aufgetriebenen Katalognummern<br />
zuschlagen, was einer Verkaufsquote<br />
von gut 67 % entspricht.<br />
Topseller des Abends war die von Karl Gleiser, Stadtallendorf,<br />
angebotene Man-O-Man-Tochter „RZG Jacinta“<br />
(Kat.-Nr. 87), die für 10.000 Euro den Besitzer<br />
wechselte. Der Käufer aus Dänemark honorierte damit<br />
das Zuchtpotenzial des Jungrindes, das über den<br />
höchsten genomischen Zuchtwert (gRZG 141) der<br />
Auktion verfügte. Das knapp einjährige Tier stammt<br />
aus der für hohe Zuchtwerte bekannten Familie der<br />
Jocko Besne-Tochter Jelykoe EX-90.<br />
Den zweithöchsten Preis von 5.700 Euro erzielte<br />
„SLH Nashgirl“ (Kat.-Nr. 65), eine Mr. Sam-Tochter<br />
von Bernd Schulte-Lohmöller, Rhede, die mit zwei<br />
Atwood-Embryonen angeboten wurde. Hier stand<br />
für den Käufer aus Baden-Württemberg offensichtlich<br />
die Exterieurqualität des Tieres <strong>im</strong> Vordergrund.<br />
Sie selbst war be<strong>im</strong> Richten der Verkaufstiere von<br />
Preisrichter Klaus-Dieter Augustin aus Mecklenburg-<br />
Vorpommern zur Reservesiegerin der tragenden Färsen<br />
gekürt worden. Ihre Mutter Loh Nastygirl hatte<br />
die deutschen Farben be<strong>im</strong> Europa-Wettbewerb in<br />
Cremona vertreten und war für den All German-Titel<br />
nominiert.<br />
Das teuerste Red <strong>Holstein</strong>-Tier und gleichzeitig die<br />
teuerste abgekalbte Färse war die Joyboy-Tochter<br />
„RH Maibrit“ (Kat.-Nr. 26) von Antonius Richter,<br />
Mogier 10.589083 TV TL 28.08.09<br />
Zü: Nissen, Westerholz<br />
V: Dragomir<br />
M: Feder 04/86-85-90-86/87 v.Walter<br />
3 La. 9304 4,34 404 3,86 359<br />
HL 3 10593 4,43 469 3,96 419<br />
MM: Daune 03/88-90-88-87/88 v.Stadel<br />
6 La. 9186 4,14 380 3,72 342<br />
// Schauen<br />
Salzkotten. Ein Käufer aus Ostfriesland investierte<br />
5.500 Euro für diese exterieurstarke Jungkuh, die<br />
sich in ihrer Richtklasse einen Ib-Preis gesichert hatte.<br />
Maibrits Großmutter ist die bekannte RH Meggilee<br />
EX-91.<br />
Für ebenfalls 5.500 Euro erhielt ein Käufer aus<br />
Luxemburg den Zuschlag für die Shottle-Tochter<br />
„THI Blackbetty“ (Kat.-Nr. 61) von Rainer Thoenes,<br />
Kalkar. Über Talent und Stardust geht sie auf die legendäre<br />
Stookey Elmpark Blackrose EX-96 zurück.<br />
Zum Preis von 5.200 Euro fand auch die Bolton-<br />
Tochter „Ulana“ (Kat.-Nr. 64) eine neue He<strong>im</strong>at in<br />
Luxemburg. Diese ganz frisch abgekalbte Färse von<br />
Bernhard Wacker, Steinfurt, war nicht nur Reservesiegerin<br />
der Abgekalbten, sondern glänzte auch mit<br />
einer Einsatzleistung von über 46 kg Milch. Der Siegertitel<br />
dieser Kategorie war an die schicke und mit<br />
einem absolut überzeugenden Fundament ausgestattete<br />
Ramos-Tochter „KHL Mirella“ (Kat.-Nr. 29)<br />
von Jakob und Eric Kleemann, Hage, gegangen. Sie<br />
wechselte für 4.000 Euro ins Osnabrücker Zuchtgebiet.<br />
Bei den tragenden <strong>Rind</strong>ern hatte Klaus-Dieter<br />
Augustin den Siegertitel an „SL Tory 5“ (Kat.-Nr. 75),<br />
die jüngste Teilnehmerin des Wettbewerbs, vergeben.<br />
Die aus der Familie von Ricecrest Tesk Tory stammende<br />
Lightning-Tochter von der Seydaland <strong>Rind</strong>erzucht<br />
GmbH bestach mit einem extrem korrekten Körperbau<br />
sowie ganz viel Entwicklungspotenzial und wurde<br />
für 4.500 Euro nach Luxemburg verkauft.<br />
Bei den Kälbern erzielte die Bogart-Tochter „BoS<br />
Elaine“ (Kat.-Nr. 103) aus der Familie von Broker Elegance<br />
mit 4.800 Euro den Höchstpreis. Den Zuschlag<br />
für dieses edle und mit viel Ausstrahlung versehene<br />
Kalb der Winkler/Hooß GbR erhielt ein Käufer aus<br />
Italien.<br />
Johannes Röh, Nedderwatt, verkaufte eine sehr<br />
elegante und äußerst korrekte, hornlose Lawn Boy-<br />
Tochter (Kat.-Nr. 72), tragend von Fidelity, für 2.200<br />
Euro in das Weser-Ems-Gebiet.<br />
Das Joyboy-Jungrind (Kat.-Nr. 78) von Sven und Uwe<br />
Thies, Wankendorf, wurde für 1.700 Euro zugeschlagen.<br />
Es stammt aus der renommierten Boy George-<br />
Tochter Mary Lou EX 90 und wurde von einem Käufer<br />
aus Hessen erworben.<br />
// Testbullen<br />
Malibu 10.589072 TV TL 09.07.09<br />
Pl RZG: 127 Pl RZM: 134 PI RZS: 92 PI RZE: 108<br />
Zü: Fuschera-Petersen, Fahrdorf<br />
V: R Degn<br />
M: Germany 02/86-84-86-87/86 v.Orraryd<br />
3 La. 11033 4,16 459 3,65 403<br />
HL 2 12024 4,16 500 3,63 436<br />
MM: Canada 04/89-89-89-92/90 v.Zion<br />
4 La. 9419 4,57 430 3,5 330<br />
Rotbunt DN<br />
Die Joyboy-Tochter RH Maibrit von Antonius Richter, Kat.-Nr. 26,<br />
erzielte 5.500,- Euro und war damit die teuerste abgekalbte Färse.<br />
RH Maibrit ist eine Halbschwester zu dem RSH-Bullen Madorty.<br />
Foto: Keleki<br />
Ein Käufer aus dem he<strong>im</strong>ischen Zuchtgebiet legte<br />
3.500 Euro für die edle „Medina“ (Kat.-Nr. 98) an,<br />
eine Goldwin-Tochter aus der Zucht von Monika Lau,<br />
Lüngerau. Dieses feine Jungrind geht über Outside<br />
und Jocko Besne auf die bekannte Ladin-Tochter Walena<br />
VG 85 zurück. Aus diesem Stamm sind bereits<br />
zahlreiche, breit eingesetzte Vererber hervorgegangen.<br />
Das Ruacana-Jungrind „Mary Lou“ (Kat.-Nr. 99) von<br />
Klaus-Jürgen Lorenzen, Norderfriedrichskoog, sicherte<br />
sich ein Käufer aus Luxemburg für 1.600 Euro. Bei<br />
dieser Kaufentscheidung spielte ganz sicher auch der<br />
weit über dem Durchschnitt liegende genomische<br />
Zuchtwert dieses Tieres (gRZG 128) eine entscheidende<br />
Rolle.<br />
Es ist klar einzuschätzen, dass gerade bei den<br />
Jungrindern und Kälbern ein bereits zur Auktion vorliegender<br />
genomischer Zuchtwert zukünftig von entscheidender<br />
Bedeutung für den Vermarktungserfolg<br />
sein wird.<br />
Insgesamt wurden 22 Katalognummern in den Export<br />
verkauft, was wieder einmal die Stellung der<br />
Elite-Auktion als internationaler Marktplatz unterstreicht.<br />
Mit jeweils zehn Tieren waren Käufer aus<br />
Luxemburg und Italien die stärksten Abnehmer. Ein<br />
Tier ging nach Dänemark und eines nach Belgien.<br />
DHV, Dr. Kahle RSHeG<br />
Schiraz 10.599484 TV TL 21.07.09<br />
Pl RZG: 117 Pl RZM: 109 PI RZS: 106 PI RZE: 119<br />
Zü: Junghans, Bokholt-Hanredder<br />
V: Swingfox<br />
M: Diana 05/88-87-85-87/87 v.Robel<br />
5 La. 8217 4,56 375 3,78 311<br />
HL 2 9287 4,71 437 3,80 353<br />
MM: Baronesse v.Rum<br />
2 La. 6727 4,79 322 3,72 250
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