13.05.2013 Aufrufe

// Rind im Bild 4/2010 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

// Rind im Bild 4/2010 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

// Rind im Bild 4/2010 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ZKZ 30665<br />

<strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong><br />

MITTEILUNGSORGAN DER RINDERZUCHT SCHLESWIG-HOLSTEIN EG UND DES LANDESKONTROLLVERBANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V.<br />

4. VIERTELJAHR<br />

4/<strong>2010</strong><br />

// TOP-THEMA Seminar „Fruchtbarkeit“ S. 13<br />

// RSH eG EuroTier <strong>2010</strong> S. 5<br />

// RSH eG Patrick ist abgegangen S. 7<br />

// RSH eG Verleihung Ehrenpreise S. 10<br />

// KREISVEREINE Jahreshauptversammlungen S. 33<br />

// JUNGZÜCHTER Fittingseminare // <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> S. <strong>Bild</strong> 40<br />

4/<strong>2010</strong> 1


Einladung<br />

Beachten Sie bitte den Anmeldeschluss für Ihre<br />

Verkaufstiere, der mit dem 27.12.<strong>2010</strong> festgelegt ist.<br />

Vorgesehen ist außerdem ein attraktives und informatives<br />

Rahmenprogramm und die Präsentation aktueller<br />

Nachzuchten von Vererbern der RSH eG. Für<br />

das leibliche Wohl wird gesorgt!<br />

Diese Veranstaltung bietet eine sehr gute Gelegenheit,<br />

Qualitätstiere zu vermarkten und zu erwerben.<br />

Bitte beachten Sie die Hinweise <strong>im</strong> Internet unter<br />

www.rsheg.de<br />

Die Januar-Auktion der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> e.G. in Neumünster, Holstenhallen, wird als<br />

„Auktion am Abend“<br />

am 13.01.2011 ausgerichtet.<br />

Bitte unterstützen Sie uns mit der Anmeldung<br />

von guten Verkaufstieren oder mit Ihrem Besuch<br />

diese Abendveranstaltung!<br />

Folgender Zeitplan ist vorgesehen:<br />

19.00 Uhr Körung<br />

20.00 Uhr Beginn Verkauf<br />

Unter allen Beschickern verlosen<br />

wir eine Mini-Kreuzfahrt<br />

für 2 Personen nach Oslo!<br />

Den Käufern des teuersten Bullen<br />

und der teuersten Färse wird<br />

jeweils ein Bonus in Höhe<br />

von 500 Euro gewährt!<br />

Weitere Auskünfte erhalten Sie bei Ihrem zuständigen<br />

Außendienstmitarbeiter oder in der Zentrale der<br />

RSH eG in Neumünster, Telefon 04321 – 905 307.<br />

<strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG | Rendsburger Straße 178 | D-24537 Neumünster | Tel. +49 (0)4321 / 905-300 | Fax +49 (0)4321 / 905-395 & -396 | E-Mail rsheG@rsheG.de


Liebe Mitglieder,<br />

das zu Ende gehende Kalenderjahr <strong>2010</strong> hat richtungweisende Veränderungen in der <strong>Rind</strong>erzucht<br />

durch Einführung der genomischen Selektion mit sich gebracht.<br />

Die wirtschaftliche Lage der deutschen <strong>Rind</strong>erhaltung war <strong>im</strong> Jahr <strong>2010</strong> recht stabil. Gleiches<br />

kann man heute auch für das abgelaufene Geschäftsjahr der RSH eG festhalten. Neben<br />

einem deutlichen Anstieg der vermarkteten Zuchtrinder haben leicht gestiegene Besamungszahlen<br />

ein erfolgreiches Geschäftsjahr geprägt.<br />

Die Einführung der genomischen Zuchtwerte <strong>im</strong> August <strong>2010</strong> hat gezeigt, dass die deutsche<br />

<strong>Holstein</strong>zucht über eines der besten Zuchtwertschätzsysteme weltweit verfügt. Ein hoher<br />

Besamungsanteil, stabile und sichere MLP-Daten und eine sorgfältige Datenerfassung haben<br />

uns in die Lage versetzt, direkt mit einem recht stabilen Zuchtwertschätzmodell zu arbeiten<br />

und ein Höchstmass an möglicher Genauigkeit für unsere Mitglieder zu erreichen. Einschneidende<br />

Veränderungen in der Selektion der Jungbullen für die Zuchtprogramme wurden bereits<br />

umgesetzt. Für unsere Mitglieder haben sich ebenfalls einige Punkte verändert. So gibt<br />

es keinen speziellen Testeinsatz mehr, da die Bullen mit genomischen Zuchtwerten flächendeckend<br />

eingesetzt werden können. Aus diesen Besamungen resultieren dann die Nachkommen,<br />

die in die töchterbasierende Zuchtwertschätzung gehen. Viele Mitglieder benutzen<br />

genomische Bullen noch sehr zurückhaltend. Dabei steht fest, dass genomisch geprüfte<br />

Jungbullen den herkömmlichen Testbullen in der Sicherheit deutlich überlegen sind. Man<br />

kann durch einen klugen, breit angelegten Einsatz der etwas unsichereren, rein genomischen<br />

Bullen gegenüber töchtergeprüften Vererbern ein enormes züchterisches Potential nutzen<br />

und den höchstmöglichen Zuchtfortschritt realisieren. Es ist daher verkehrt, die genomisch<br />

geprüften Jungbullen mit einer Sicherheit von 70 % als nicht sicher zu bezeichnen. Derzeit<br />

ist den Betrieben durchaus zu empfehlen, ca. 30 % der Herde mit genomisch geprüften,<br />

gesunden Bullen bei Schwarzbunt und Rotbunt Red <strong>Holstein</strong> zu belegen. Die weitere Entwicklung<br />

<strong>im</strong>mer leistungsfähigerer Untersuchungsmethoden wird die genomische Selektion<br />

und Zuchtwertschätzung weiter verbessern. Informieren Sie sich in unseren Mitteilungen<br />

„Bullenkarte RSH genomic“, die Ihnen in Kürze zugestellt wird, über die einzelnen Bullen<br />

und Produktlinien.<br />

Erfreulich sieht die Entwicklung ebenfalls <strong>im</strong> Bereich der Zuchtviehvermarktung aus. Insbesondere<br />

der Export, aber auch die he<strong>im</strong>ische Nachfrage, sorgen für stabile Preise und sichern<br />

nachhaltig gute Absatzmöglichkeiten. Ein Preisbarometer sind und bleiben die regelmäßigen<br />

Zuchtviehauktionen. Auf unseren regulären Auktionen in Neumünster ist die Anzahl der vermarkteten<br />

Tiere, insbesondere <strong>im</strong> Bereich der abgekalbten Färsen, an der unteren Grenze.<br />

Dies obwohl die realisierten Durchschnittspreise auf einem beachtlichen, hohen Niveau sind.<br />

Am 13. Januar 2011 wird die <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG erstmalig eine Abendauktion<br />

mit Rahmenprogramm in den Holstenhallen in Neumünster durchführen. Wir laden Sie<br />

recht herzlich ein, diese Veranstaltung zu besuchen und fordern Sie auf, aktiv und nachhaltig<br />

die Vermarktung durch die Meldung geeigneter Tiere sowohl für die Auktionen als auch für<br />

den Export zu unterstützen. Nur mit einem entsprechend guten Angebot können wir dauerhaft<br />

unsere regionalen, die nationalen aber insbesondere auch die internationalen Kunden<br />

an die RSH binden.<br />

Im Interesse unserer <strong>Rind</strong>erhalter hoffen wir, dass der Milchmarkt nachhaltig stabile Milchpreise<br />

bringt und dadurch Chancen für eine erfolgreiche Betriebsentwicklung unserer<br />

Mitgliedsbetriebe zulässt. Die RSH eG unterstützt Sie gerne in Ihrer Entwicklung mit kompetenter<br />

Beratung sowohl bei der richtigen Bullenauswahl, mit hervorragendem Besamungsservice<br />

und qualifizierten Mitarbeitern <strong>im</strong> Bereich der Zuchtviehvermarktung.<br />

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien frohe Weihnachten und ein erfolgreiches, krisenfreies,<br />

neues Jahr.<br />

Matthias Leisen<br />

// Vorwort<br />

Inhalt<br />

Termine 4<br />

RSH eG 5<br />

EuroTier <strong>2010</strong> 5<br />

Patrick ist abgegangen 7<br />

Ehrenpreise der Landwirtschaftskammer 10<br />

Top Thema 13<br />

Seminar „Fruchtbarkeit“ 13<br />

LKV 18<br />

Aus den Rasseabteilungen 23<br />

Schwarzbunt 23<br />

Rotbunt 24<br />

Angler 24<br />

Fleischrinder 25<br />

Kreisvereine 30<br />

Jahreshauptversammlungen 33<br />

Jungzüchter 40<br />

Fittingseminare 40<br />

Jahreshauptversammlung 42<br />

Für Sie gelesen 43<br />

Personalien 46<br />

Zucht 49<br />

Nachzuchten für Sie gesehen 50<br />

Exterieurstärkste Kühe 51<br />

100.000 l Kühe 56<br />

Elite Auktion in Hamm 59<br />

Testbullen 59<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 3


4<br />

Termine<br />

Auktionstermine 2011<br />

Schwarzbunt/Rotbunt<br />

13.Jan. 2011 Neumünster 18. Aug. 2011 Neumünster<br />

3. März 2011 Neumünster 29. Sept. 2011 Neumünster<br />

7. April 2011 Neumünster 20. Okt. 2011 Neumünster<br />

26. Mai 2011 Neumünster 17. Nov. 2011 Neumünster<br />

15. Dez. 2011 Neumünster<br />

Für alle Auktionen gilt Status nach BHV1-Bundes-VO<br />

BVD/MD: Alle Auktionstiere sind Antigen-negativ oder stammen aus unverdächtigen Beständen<br />

Terminkalender<br />

03.01.2011 Meldeschluss für Herdbuchkuhbewertung <strong>im</strong> Januar<br />

Schwarzbunt – Rotbunt – Angler<br />

Veranstaltungskalender<br />

Schwarzbunt – Rotbunt – Angler – Fleischrinder<br />

7. Jan. 2011 Highlight Sale, Hamm (RUW)<br />

13. Jan. 2011 WEU-Konvent, Oldenburg (WEU)<br />

21. – 30. Jan. 2011 Internationale Grüne Woche, Berlin<br />

29. Jan. 2011 Osnabrücker Schwarzbunttage (OHG)<br />

5. Feb. 2011 Hessens Zukunft, Alsfeld (ZBH)<br />

23. – 24. Feb. 2011 Schau der Besten, Verden (MAR)<br />

9. März 2011 Excellent-Schau, Leer (VOSt)<br />

13. März 2011 RBW-Schau, Ilshofen (RBW)<br />

15. – 16. März 2011 <strong>Rind</strong> aktuell mit Sunrise Sale, Karow (RMV)<br />

27. März 2011 Gemeinsame Jungzüchterschau in den Kreisen<br />

Stormarn, Segeberg und Lauenburg<br />

30. März 2011 Färsenschau, Krefeld (RUW)<br />

3. April 2011 Kreisjungzüchterschau RD-ECK, Gnutz<br />

17. April 2011 Landesjungzüchterschau, Aukrug<br />

19. April 2011 Best of - Färsenauktion, Groß Kreutz (RBB)<br />

6. – 7. Mai 2011 Sächsische <strong>Holstein</strong>tage, Leipzig (MAR)<br />

7. Mai 2011 Kreisrinderschau Stormarn<br />

8. – 9. Juni 2011 DHV-Schau, Oldenburg<br />

17. Juni 2011 Kreisrinderschau (Sbt + Rbt) SL-FL, Großenwiehe<br />

8. – 11. Juli 2011 Tarmstedter Ausstellung<br />

1. – 4. Sept. 2011 Norla, Messegelände Rendsburg<br />

6. – 8. Okt. 2011 Schwarz-Rot-Gold, Alsfeld<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

Titelbild:<br />

Es weihnachtet sehr.<br />

Foto: Tordsen<br />

// Termine<br />

Impressum<br />

„<strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong>“, 19. Jahrgang, Nr. 4/<strong>2010</strong><br />

Mitteilungsorgan der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG<br />

u. des Landeskontrollverbandes <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> e.V.<br />

„<strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong>“ soll die <strong>Rind</strong>erzüchter und -halter in<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> über die laufende Entwicklung in Zucht,<br />

Besamung, Absatz sowie der Milchleistungsprüfung informieren.<br />

Verlag und Herausgeber:<br />

„<strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong>“<br />

Rendsburger Str. 178 · D-24537 Neumünster<br />

E-mail: redaktion@rsheg.de<br />

Telefon 04321/905300<br />

Fax 04321/905396<br />

Internet: www.rsheg.de<br />

www.angler-rind.de<br />

Bankverbindung: VR Bank Flensburg-<strong>Schleswig</strong><br />

(BLZ 216.617.19), Kto.-Nr. 417 220<br />

„<strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong>“ wird herausgegeben von:<br />

Der RSH eG mit folgenden Abteilungen:<br />

Matthias Leisen<br />

Abt. Besamung/Vermarktung/Herdbuch<br />

Telefon 04321/905351<br />

Dr. Heiner Kahle<br />

Abt. Schwarzbunte <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>er<br />

Telefon 04321/905301<br />

Günter Koch<br />

Abt. Rotbunte <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>er<br />

Telefon 04321/905303<br />

Claus-Peter Tordsen<br />

Abt. Angler<br />

Telefon 04321/905359<br />

Claus Henningsen<br />

Abt. Fleischrinder<br />

Telefon 04321/905305<br />

Landeskontrollverband <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> e. V. ,<br />

Gerd Schulz<br />

Steenbeker Weg 151 · D-24106 Kiel<br />

Telefon 0431/339870<br />

Fax 0431/3398713<br />

E-Mail: info@lkv-sh.de<br />

Redakt. Schriftleitung:<br />

Susanne Derner<br />

Rendsburger Str. 178<br />

D-24537 Neumünster<br />

Erscheinungsweise: Viermal <strong>im</strong> Jahr<br />

Auflage 9.000 Exemplare<br />

Anzeigenverwaltung: „<strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong>“<br />

Rendsburger Str. 178<br />

D-24537 Neumünster<br />

Telefon 04321/905300<br />

Fax 04321/905396<br />

Preisliste Nr. 9 vom 01. September 2001<br />

Anzeigenschluss Nr. 1 am 15. Januar,<br />

Nr. 2 am 15. April,<br />

Nr. 3 am 15. August,<br />

Nr. 4 am 15. November<br />

Satz und Layout: bdrops GmbH Werbeagentur<br />

Werftbahnstr. 8 · D-24143 Kiel<br />

Telefon 0431/70 28 170 · Fax 0431/70 28 171<br />

E-mail: info@bdrops.de<br />

Druck: Neue Nieswand Druck GmbH<br />

Werftbahnstr. 8 · D-24143 Kiel<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und fotomechanische<br />

Wiedergabe – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung<br />

des Verlages gestattet.


RSH eG<br />

EuroTier <strong>2010</strong> –<br />

RSH stellt traditionell drei Rassen aus<br />

Vom 16.-19. November fand auf dem Messegelände<br />

in Hannover wieder einmal eine<br />

gigantische Ausstellung für Innovation in der<br />

Tierhaltung statt. Die DLG meldete mehr als<br />

1.900 Aussteller aus 50 Ländern, die dann<br />

über 140.000 Besucher anlockten und mit<br />

+8% eine neue Rekordzahl erreichten. Dass<br />

die EuroTier mittlerweile auch international<br />

das Top-Event für Tierhaltungsprofis ist, machen<br />

die 23.000 Besucher aus dem Ausland<br />

deutlich.<br />

Top Tier-Treff<br />

Wie bereits in den Vorjahren waren die <strong>Rind</strong>erzuchtorganisationen<br />

in der Halle 27 untergebracht. Hier<br />

konnte der interessierte Landwirt alle <strong>Rind</strong>errassen<br />

finden. Bei den Fleischrindern waren es Angus,<br />

Blonde d’ Aquitaine, Charolais, Fleckvieh, Galloway,<br />

Hereford, Highländer, L<strong>im</strong>ousin, Uckermärker, Wagyu,<br />

Wasserbüffel, Welsh Black, außerdem Salers und die<br />

Zweinutzungsrassen Pinzgauer und Grauvieh. Die<br />

Milchrassen wurden wie üblich vertreten durch <strong>Holstein</strong>s,<br />

Angler, Braunvieh und Fleckvieh.<br />

Nachzuchtpräsentation<br />

Die GGI-Mitgliedsverbände hatten wieder je drei<br />

Töchter eines Vererbers nach Hannover geschickt.<br />

Diese wurden unter einem Dach gezeigt, sodass die<br />

interessierten Milchviehhalter einen guten Überblick<br />

über die momentanen Spitzenvererber hatten. Bei<br />

den <strong>Holstein</strong>s waren die Ostfriesen (Vost) mit „Jardin“<br />

vertreten. Die <strong>Rind</strong>erzucht Sachsen-Anhalt (RSA)<br />

Vollbesetzter Infostand<br />

In der Ruhe liegt die Kraft, die drei RSH Nachzuchten ruhen,während andere noch stehen<br />

präsentierte mit drei großen Färsen eine Gruppe des<br />

Goldwin-Sohnes „Van Gogh“. Die Weser-Ems-Union<br />

(WEU) stellte Töchter aus dem Wiedereinsatz des Eiweißvererbers<br />

„Stylist“ (v. Steven) vor. Die hessischen<br />

<strong>Rind</strong>erzüchter (ZBH) hatten Elite-Töchter mitgebracht.<br />

Die <strong>Rind</strong>er Union West (RUW) stellte bei den<br />

Schwarzbunten die Nachzucht des Ramos-Sohnes<br />

„Radon“ und bei den Rotbunten den stark eingesetzten<br />

Cadon-Sohn „Carmano“ aus. Aus Mecklenburg-Vorpommern<br />

(RMV) waren Zweitkalbskühe des<br />

Titanic-Sohns „Tilo“ ausgestellt. Der Brandenburger<br />

Zuchtverband (RBB) zeigte drei von über 9.000 Janosch-Töchtern<br />

(Vollbruder zu „Jackpot“), die auch<br />

bereits in der zweiten Laktation waren.<br />

Die RSH stellt als einziger Verband drei Nachzuchten<br />

Wie üblich sorgte die <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

(RSH) für einen besonderen Höhepunkt. Neben den<br />

Schwarzbunten und Rotbunten <strong>Holstein</strong>s gehörte<br />

ein Angler-Trio zur Kollektion und somit war die RSH<br />

mit drei Nachzuchten, die alle von neuen Vererbern<br />

stammten, der größte Aussteller unter dem GGI-Dach.<br />

Brigade<br />

Bei den Schwarzbunten wurde „Brigade“ ins Rennen<br />

geschickt. Der Newcomer mit der Abstammung Best<br />

x Durham x Prelude fiel durch hohe Einsatzleistungen<br />

bei seinen Töchtern auf, von denen in der letzten<br />

Zuchtwertschätzung erst 17 berücksichtigt werden<br />

konnten. Die Zuchtwerte für RZG 135, RZM 126, RZE<br />

130 sind in allen Merkmalen überragend und durch<br />

die hohen Inhaltsstoffe (+0,47 %-Fett, +0,22 %-Eiweiß)<br />

erreicht er ein Plus von 112 kg-Fett und Eiweiß.<br />

Im Exterieur liegen die Stärken <strong>im</strong> Fundament (123)<br />

und <strong>im</strong> Euter (125).<br />

Die Informationen basieren auf der genomischen<br />

Zuchtwertschätzung, aber schon mit der Zuchtwertschätzung<br />

<strong>im</strong> Dezember werden zahlreiche Töchter<br />

die genomischen Zahlen untermauern. Die ausgestellten<br />

Färsen waren „Kori“, eine sehr gut ausbalancierte<br />

junge Kuh mit viel Kaliber von der Jacobsen/<br />

Nehlsen GbR in Mielkendorf. „Kamilla“ von Anke<br />

David aus Ellingstedt zeigte ebenfalls viel Stärke,<br />

Rippe und Rahmen. Als dritte war die elegante und<br />

leistungsstarke „Kati“ von der Behmer GbR in Hüsby<br />

mit dabei.<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 5


6<br />

3 mal Brigade<br />

Rotbunt<br />

Die Abteilung Rotbunt wurde von „Keel“ vertreten.<br />

„Keel“ ist ein absoluter Outcross-Bulle. Mit seiner<br />

Abstammung Komtur x VG86 Windchester x VG85<br />

Momentum x VG89 Aerostar bringt er völlig neues<br />

Blut in die Rotbuntzucht. „Keel“ ist <strong>im</strong> Zuchtgebiet<br />

der <strong>Rind</strong>er Union West eG und der <strong>Rind</strong>erzucht<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG getestet wurden, und relativ<br />

früh stellten sich seine Exterieurqualitäten heraus. Als<br />

typischer „Komtur“ sind Keel-Töchter mittelrahmig,<br />

verfügen aber über genügend Substanz und Stärke.<br />

Glanzpunkt seiner Exterieurvererbung sind die Fundamente.<br />

Opt<strong>im</strong>al gewinkelte Hinterbeine, hohe Trachten, trockene,<br />

klare Sprunggelenke und parallele Hinterbeinstellung<br />

sind Garanten für ein Top-Fundament, das<br />

in jedem Stall zurecht kommt. Die hohe Bewegungsnote<br />

unterstreicht die sehr gute Mobilität der Keel-<br />

Töchter. Die hohen Hintereuter wurden von einem<br />

starken Zentralband gehalten. Die Strichplatzierung<br />

der vorderen und hinteren Striche ist opt<strong>im</strong>al. Die drei<br />

ausgestellten Keel-Töchter zeigten sich als sehr einheitliche<br />

Gruppe, die die Stärken <strong>im</strong> Fundament und<br />

<strong>im</strong> Euter klar herausstellten. Bei der Demonstration<br />

auf der Drehbühne am Top Tier-Treffen zeigten sie viel<br />

Eleganz und jeder Besucher zeigte sich beeindruckt.<br />

Hexer-Töchter auf der Drehbühne am Top-Tier-Treff<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// RSH eG<br />

Keel – einheitlicher geht es nicht<br />

Die ausgestellten Keel-Töchter stammten von den<br />

Zuchtbetrieben Andreas Schmidt aus Hodorf, Jörg<br />

Göttsche aus St. Margarathen und Herbert de Vries<br />

aus Kronsmoor.<br />

Keel kann aufgrund seiner Abstammung breit eingesetzt<br />

werden. Er steht für absolute Produktionskühe,<br />

sie sehr alt werden können. „Keel“ sollte nicht für<br />

Färsenbesamungen verwendet werden.<br />

Angler<br />

Die Angler-<strong>Rind</strong>erzüchter hatten in den letzten Jahren<br />

zwe<strong>im</strong>al Töchter von „Zober“ und davor von<br />

„Taunus“ und „Rubin“ gezeigt, die jeweils aus dem<br />

Wiedereinsatz stammten und bereits in der zweiten<br />

oder dritten Laktation waren. In diesem Jahr wurde<br />

die Messlatte besonders hoch gelegt. Zwischen den<br />

<strong>Holstein</strong>s wollte man mit einkalbigen Töchtern des<br />

neuen Vererbers „Hexer“ überzeugen und das Konzept<br />

ging auf. Der Bulle „Hexer“ (Baldo x Cadon x<br />

Pyllberg) wurde von Matthias Petersen-Knutzen in<br />

Scholderup gezogen. Aus seinem Stall kam auch die<br />

Kuh „Klinke“, deren Mutter vor zwei Jahren Werbung<br />

für „Zober“ machte. „Klinke“ war zwar fast trocken,<br />

konnte aber durch ihren enormen Rahmen, klare Fundamente<br />

und beste Eutertextur überzeugen. Aus dem<br />

Stall von Claus Heinrich Niemann in Schörderup kam<br />

die Kuh „268“ mit nach Hannover. Sie glänzte durch<br />

Harmonie und Euterqualität. Die Devern-Enkelin „Kamel“<br />

aus der Zucht von Michael Petersen, Westerakeby<br />

prahlte mit breitem Hintereuter und herrlichem Seitenbild.<br />

Die ausgestellten Hexer-Töchter hatten alle<br />

eine 200-Tageleistung, die bei Milchmengen von über<br />

5.500 kg auch <strong>im</strong> Fett über 5 % lagen. Im Gegensatz<br />

zu den anderen Kühen hatten die Angler in Hannover<br />

schon einige Auftritte mehr auf dem Laufsteg, denn<br />

bei den russischen und englischen Präsentationen<br />

wurden sie als Spezialrasse ausgelobt.<br />

Gute Präsentation<br />

Das Konzept am Top Tier-Treff ging auch in diesem<br />

Jahr auf. Die Präsentation auf der Drehbühne vor<br />

der großen Videoleinwand war stets gut besucht. An<br />

den Infoständen konnten wieder viele interessante<br />

Gespräche geführt werden. Die GGI hatte zahlreiche<br />

Ausländer eingeladen, die unsere Zuchtprodukte aus<br />

der Nähe bestaunen konnten.<br />

Die <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> bedankt sich<br />

bei den Beschickern für die Bereitstellung der<br />

Nachzuchtkühe, die auch dieses Mal eine Werbung<br />

für Gutes aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> machte.<br />

C.-P. Tordsen, G. Koch<br />

Die typstarken Hexer-Töchter Fotos: Tordsen


RSH eG<br />

Patrick – eine Legende der schleswig-holsteinischen<br />

Schwarzbuntzucht – ist abgegangen<br />

Im sprichwörtlich biblischen Alter von nahezu<br />

20 Jahren ist wohl der berühmteste Besamungsbulle<br />

der RSH eG am 15. November<br />

<strong>2010</strong> abgegangen. Patricks`s Werdegang ist<br />

hoch interessant und durch einige Besonderheiten<br />

geprägt, die <strong>im</strong> Nachfolgenden noch<br />

mal kurz dargestellt werden sollen.<br />

Hintergrund des Ankaufs<br />

Die Mutter des Bullen Patrick kam aus einem Embryo-<br />

<strong>im</strong>port und war eine Tochter der weltberühmten<br />

Rippvalley Bell Tammy. Die Embryonen wurden<br />

damals von Herrn Blunck über die RWL angekauft.<br />

Der von dort erwartete Bulle wurde nicht geboren.<br />

Heinrich Blunck war begeistert über das Kuhkalb,<br />

das auf den Namen „New York“ getauft wurde und<br />

sich zu einer züchterisch außerordentlich wertvollen<br />

Kuh entwickelte. Bereits recht früh erkannte Heinrich<br />

Blunck die Qualitäten dieses Jungtieres, so dass<br />

er beschloss, „New York“ bereits <strong>im</strong> März 1990 mit<br />

dem damaligen TOP-Vererber Blackstar vor der ersten<br />

eigenen Trächtigkeit mittels Embryotransfer zu<br />

nutzen.<br />

Aus dieser Färsennutzung stammt auch der Bulle<br />

Patrick, den Herr Blunck der damaligen RB-<strong>Holstein</strong><br />

zum Kauf angeboten hat.<br />

Begleitet von einigen Diskussionen, ob man ein<br />

Kalb aus einer noch nicht gekalbten Färse übernehmen<br />

könne, wurde Patrick am 31. Januar 1992<br />

in die ELP-Sation Ruhwinkel aufgenommen. Herr<br />

Blunck erhielt eine Anzahlung von 800,00 DM. Da<br />

Patrick sich recht gut entwickelt und seine Mutter<br />

New York ebenfalls nicht nur durch überzeugende<br />

Leistungen, sondern auch durch ein exzellentes Exterieur,<br />

sowie Erfolgen auf der Landestierschau, auf<br />

Enkel (vorn) und Großvater - Zabing RF / Patrick Foto: RSHeG<br />

Patrick <strong>im</strong> Alter von zwei Jahren Foto: RSH eG<br />

sich aufmerksam machte, stand der Körung nichts<br />

<strong>im</strong> Wege und der Testeinsatz war gesichert. Herr<br />

Blunck erhielt die vereinbarte höhere Nachzahlung.<br />

Abstammung:<br />

Patricks Mutter New York, die aus Embryo<strong>im</strong>port<br />

hervorgegangen war, verfügte über eine exzellente<br />

Abstammung. Ihre Mutter war die weltberühmte<br />

Bell Tammy (4.) 94 EX, die international zu den<br />

anerkanntesten Bullenmüttern gehörte. Ihre Mutter<br />

wiederum war die mit 91 EX eingestufte Imperial-<br />

Tochter Natalie. Davor befindet sich die mit 94<br />

Punkten nach der 9. Laktation bewertete Stammkuh<br />

Lad Nina.<br />

Insgesamt eine vorzügliche Kuhfamilie, aus der so<br />

bekannte internationale Vererber wie Ruß, Tonic, Titan<br />

und dann halt eben auch Patrick hervorgingen<br />

und in jüngster Zeit auch weitere TOP-Vererber, wie<br />

der neue RSH-Komet Brigade (v. Best), ihre Wurzeln<br />

haben.<br />

Zur „New York“ gab es in den USA drei Vollschwestern,<br />

die ebenfalls alle internationale Bullenmütter<br />

waren und wie „New York“ alle EX eingestuft wurden.<br />

Die Anpaarung von „New York“ mit Blackstar<br />

erwies sich <strong>im</strong> Nachhinein als Volltreffer. Neben<br />

Patrick wurde aus derselben Spülung der Bulle Bartram<br />

664669 an die RUW verkauft, der ebenfalls<br />

zum Wiedereinsatz kam. Die Vollschwestern Pr<strong>im</strong>el<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 7


8<br />

und Philadelphia wurden über die Elite Auktion des<br />

DHV in Hamm verkauft. Pr<strong>im</strong>el war lange Zeit eine<br />

der begehrtesten Bullenmütter in Europa, wie die<br />

gesamte Familie durch außergewöhnliche Leistungen<br />

auf sich aufmerksam machte.<br />

Aus einer zweiten Spülung mit Blackstar wurden<br />

ebenfalls der Bulle Rostock zur RSH eG verkauft.<br />

Seine Vollschwester Rio wurde ebenfalls internationale<br />

Bullenmutter, wobei Rios erster Oskar-Sohn<br />

Oman ebenfalls schon mit einem sehr guten RZG<br />

Aufmerksamkeit auf sich zog. „New York“ zeichnete<br />

sich wie ihr Sohn Patrick und viele ihrer weiblichen<br />

Nachkommen durch Vitalität, hervorragende<br />

Körper, vor allem einem exzellenten Fundament und<br />

einer sehr guten Euterqualität aus. Sie brachte es<br />

bei sieben Kalbungen auf eine Lebensleistung von<br />

knapp 80.000 kg-Milch und war auf zahlreichen<br />

Schauen, wie auch bei Neumünster am Abend, als<br />

Siegerkuh <strong>im</strong> Schauring recht erfolgreich.<br />

Betrachtet man das Leistungsniveau der Patrick-<br />

Nachkommen und der Kuhfamilie, so zeichnen sie<br />

sich durch Konstanz und Solidität aus.<br />

Patrick und seine Töchter<br />

Patrick-Töchter fielen bereits relativ früh durch ihre<br />

gute Entwicklung und die soliden Fundamente auf,<br />

so dass mit Spannung die Zuchtwertschätzung erwartet<br />

wurde.<br />

Mit einem RZM von 113 als ersten Zuchtwert wurden<br />

die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Dann <strong>im</strong><br />

Folgenden entwickelten sich seine Zuchtwerte und<br />

stabilisierten sich auf einem erstaunlichen Niveau.<br />

Der aktuelle Leistungszuchtwert von Patrick basiert<br />

auf über 57.000 Töchter weltweit, die in Deutschland,<br />

Tschechien, Spanien, Österreich, Italien, in den<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// RSH eG<br />

New York EX 91 zeichnete sich wie ihr Sohn Patrick und viele ihrer weiblichen Nachkommen durch Vitalität, hervorragende Körper, vor<br />

allem einem exzellenten Fundament und einer sehr guten Euterqualität aus Foto: Arkink<br />

baltischen Ländern, Dänemark, Schweden und in<br />

vielen anderen Ländern mehr stehen und bestätigt<br />

nachhaltig die Konstanz seiner Leistungsvererbung.<br />

Seine besonderen Vorzüge sind, dass er auch heute<br />

noch <strong>im</strong> Exterieur und in den Sekundärmerkmalen<br />

konkurrenzfähig ist.<br />

Mit über 57.000 Töchtern erreicht er folgende Resultate:<br />

RZN 121, RZR 108. Nicht von ungefähr<br />

gelten Patrick-Töchter als fruchtbare, vitale, langlebige<br />

Kühe, von denen bereits viele über 100.000<br />

kg-Lebensleistung haben.<br />

Silke v. Patrick, Tochter aus dem Testeinsatz, Besitzer: H. Schnoor, Schillsdorf. Silke ist die Großmutter des Bruce-Sohnes Buran (Bruce x<br />

Gibbon), ein hoher Inhaltsstoffvererber in Sachsen-Anhalt Foto: Arkink<br />

Sein Exterieurzuchtwert ist eine Erfolgsstory. Aktuell<br />

sind von Patrick weltweit über 6.640 Töchter in<br />

sechs Ländern mit folgendem Ergebnis bewertet:<br />

Milchtyp Körper Fundament<br />

Euter Gesamt<br />

100 105 115 103 110<br />

Auf Grund des Alters ist dies eine einmalige Leistung,<br />

die nachhaltig bestätigt, dass Patrick berechtigterweise<br />

zu den besten Exterieurvererbern seiner<br />

Zeit zu zählen ist und aktuell noch <strong>im</strong> Bereich der<br />

Nutzungsdauer, der Fruchtbarkeit und des Exterieurs<br />

voll konkurrenzfähig gegenüber Bullen, die 15<br />

Jahre jünger (das entspricht drei Kuhgenerationen)<br />

als er sind, wäre.<br />

Schaugeschichte<br />

Erstmalig wurde bei Neumünster am Abend 1996<br />

eine Nachkommengruppe aus dem Testeinsatz gezeigt.<br />

Sie überzeugte durch Uniformität, Rahmen,<br />

viel Körper und beste Beine, bei sehr guter Euterqualität.<br />

Im selben Jahr wurde eine Töchtergruppe<br />

auf der DHV-Schau in Oldenburg gezeigt, die nachhaltig<br />

diese Qualitäten unterstrich und besonders<br />

die Körperstärke der Patrick-Töchter hervorhob. Damals<br />

war die Konkurrenz der Blackstar-Söhne groß<br />

und Patrick nur in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> und bei den<br />

heutigen NOG-Partnern ein gefragter Bulle. Den<br />

nationalen und internationalen Durchbruch erzielte<br />

Patrick mit Nachkommengruppen bei Neumünster<br />

am Abend 2000 und anschließend in Brüssel auf<br />

der Agribex. Patrick erfreute sich, insbesondere in<br />

den größeren Laufstallbetrieben, einer sehr starken


Welda v. Patrick, Besitzer: H. Sach, Zarnekau, war Mitglied der Patrick-Nachzuchtgruppe auf der<br />

Europaschau 2000 in Brüssel Foto: Arkink<br />

Nachfrage, die auch international ungebrochen<br />

war. Die Besitzer der Töchter lobten insbesondere<br />

die Einheitlichkeit und Uniformität in der Vererbung,<br />

sowohl hinsichtlich der Leistung, als auch<br />

der Exterieurmerkmale, die ihn zu einem der stärkst<br />

nachgefragtesten deutschen Bullen machten. Von<br />

Patrick wurden insgesamt über 800.000 Portionen<br />

in der KB-Einsatz gebracht.<br />

// RSH eG<br />

Damit ist und bleibt er einer der einflussreichsten,<br />

deutschen Vererber der <strong>Holstein</strong>zucht. Der von<br />

Heinrich Blunck gezüchtete Bulle hat leider wenige<br />

Söhne gebracht, die in seine Fußstapfen getreten<br />

sind.<br />

Patrick hat Dank überragender Töchter nachhaltig<br />

das <strong>Bild</strong> der <strong>Holstein</strong>zucht in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>,<br />

national und international als einer der einfluss-<br />

Christa v. Patrick, Besitzer: J. Krause, Redingsdorf. Christa weiß durch gute Fundamente und bestes Euter<br />

zu gefallen. Sie wurde 1b platziert bei Neumünster am Abend 2006 und errang den Titel „Siegerkuh alt“<br />

bei der Kreisrinderschau in Ostholstein 2008 Foto: Schulze<br />

reichsten Bullen mitgeprägt. Er selbst war der<br />

Liebling der Mitarbeiter <strong>im</strong> Stall in Schönböken, da<br />

er ein überaus korrekter, solider und sehr umgänglicher<br />

Zeitgenosse war und letztlich sehr viel zum<br />

Erfolg und zum guten Image der RSH eG beigetragen<br />

hat.<br />

M. Leisen<br />

Patrick <strong>im</strong> Jahr 2005 mit seinem Züchter Heinrich Blunck sowie seinem Betreuerteam Foto: Arkink<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 9


10<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// RSH eG<br />

Landwirtschaftskammer zeichnet Christian<br />

Fischer, Brunsbek und Ingwer-Martin Carstensen,<br />

Lütjenholm als beispielhafte Tierhalter aus<br />

Der Ehrenpreis für beispielhafte Leistungen<br />

ist die höchste Auszeichnung der<br />

Landwirtschaftskammer auf dem Gebiet<br />

der Tierhaltung und wird auf Vorschlag der<br />

Zuchtverbände verliehen.<br />

Mit dem Preis werden Züchter geehrt, die mit ihrer<br />

Zucht führend in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> sind. Die<br />

Tiere aus diesen Betrieben zeichnen sich durch<br />

hohe Leistungen, sehr gutes Exterieur, Erfolge auf<br />

regionalen und überregionalen Schauen sowie<br />

durch den züchterischen Einfluss auf die breite Landeszucht<br />

aus. Der Präsident der Landwirtschaftskammer,<br />

Claus Heller, besuchte am 2. September<br />

zwei Mitgliedsbetriebe der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> eG, um ihre außergewöhnlichen Leistungen<br />

zu würdigen.<br />

Langlebigkeit auf höchstem Leistungsniveau<br />

– das Markenzeichen bei Familie Fischer in<br />

Brunsbek<br />

Züchter müssen eigene Wege gehen, um ihre Vorstellungen<br />

vom Zuchttier der Zukunft zu verwirklichen.<br />

Erfolgreiche Züchter verlassen häufig die<br />

üblichen Pfade. Sie probieren neue Anpaarungen<br />

aus, um ihre Visionen vom „idealen“ Tier zu verwirklichen.<br />

Ob eine Anpaarung erfolgreich ist, lässt<br />

sich nicht sicher planen. Nachhaltige Zuchterfolge<br />

beruhen auf einer Kombination von hervorragendem<br />

Tierverstand, genauer Kenntnis der Tiere<br />

mit ihren Abstammungen und Eigenschaften sowie<br />

dem Mut, neue Kombinationen auszuprobieren. Erfolgreiche<br />

Zucht bedeutet ein Denken in Generationen<br />

und verlangt ein Gespür dafür, welche Tiere in<br />

Zukunft benötigt werden, so Präsident Claus Heller.<br />

Die <strong>Holstein</strong>-Zucht vom Hof Fischer in Brunsbek<br />

(Kreis Stormarn) hat bundesweit einen hervorragenden<br />

Ruf. Mit den Tieren verbinden Berufskollegen<br />

langlebige Kühe von hervorragendem Exterieur<br />

mit zahlreichen Schauerfolgen auf internationalen,<br />

Mit „Wanka“ steht in Brunsbek eine der bekanntesten Schwarzbunten des Landes. Geboren 1997, hat sie schon über 140.000 l Milch<br />

gegeben Foto: Isa-Maria Kuhn<br />

Zitat Christian Fischer: „Wir leben nicht von oder für die Kühe, sondern wir leben mit den Kühen.“ Foto: Isa-Maria Kuhn<br />

nationalen und regionalen Wettbewerben. Die Tiere<br />

aus Brunsbek waren auf der Schau in Utrecht und<br />

Barcelona, sie sind in Oldenburg auf Bundesschauen<br />

vertreten und selbstverständlich auf der Landesschau<br />

Neumünster am Abend. Fast 50 Siegerkühe<br />

auf Kreis-, Landes- und Bundesschauen wurden auf<br />

dem Betrieb gezüchtet.<br />

Bemerkenswert ist die Lebensleistung der Kühe. Die<br />

Tiere, die den Betrieb verlassen, hatten nach 7,3<br />

Jahren eine Lebensleistung von 56.800 kg und wurden<br />

über fünf Jahre als Kühe genutzt. Einschließlich<br />

der Aufzucht vom Kalb bis zur ersten Kalbung mit<br />

knapp 27 Monaten hatten diese Tiere eine Lebenstagleistung<br />

von 21,3 kg. Viele Tiere erreichen eine<br />

Lebensleistung von mehr als 100.000 kg. Damit<br />

belegt der Zuchtbetrieb eine Spitzenposition auf<br />

Bundesebene. Im Vergleich dazu liegt der Durchschnittsbetrieb<br />

bei 23.400 kg Lebensleistung, 12,2<br />

l Lebenstagleistung und 5,2 Jahre Nutzungsdauer.<br />

Ein Leben mit den Kühen<br />

Das Rezept langlebiger, leistungsstarker Kühe liegt<br />

in einer hohen Leistung der Einzelkuh, einer sehr<br />

guten Haltung mit eingestreuten Boxen und Weidegang<br />

<strong>im</strong> Sommer, einer ausgewogenen Rationsgestaltung<br />

mit Sicherheitsreserven, einer sorgfältigen


RSH eG<br />

Drei Generationen Kuhsachverstand: Familie Carstensen mit Claus Heller, Präsident der Landwirtschaftskammer (2. v. r.) Foto: Leisen<br />

Betreuung aller Tiere und einem exzellenten Kuhverstand.<br />

Die Betriebsphilosophie lautet „Wir leben<br />

nicht für die Kühe. Wir leben nicht von den Kühen,<br />

sondern wir leben mit den Kühen.“<br />

Die Genetik aus dem Betrieb in Brunsbek findet sich<br />

in vielen Betrieben. Ein wesentliches Standbein neben<br />

der Milch ist der Verkauf von Zuchtrinden und<br />

Zuchtbullen. Fischers sind Züchter, die seit vielen<br />

Jahren zuverlässig hochwertige Tiere verkaufen. Allein<br />

über die Auktionen der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> werden jährlich zirka 40 Tiere vermarktet.<br />

Der Zuchtbetrieb <strong>im</strong> Hamburger Randgebiet ist seit<br />

250 Jahren <strong>im</strong> Familienbesitz, seit 1917 betreibt<br />

der Betrieb Herdbuchzucht. Schon <strong>im</strong>mer haben<br />

die Fischers bewährte Genetik weiterentwickelt.<br />

Dabei nutzen sie die jeweiligen Möglichkeiten der<br />

Tierzucht. Sie setzten frühzeitig auch auf die Besamung,<br />

beteiligten sich am damals noch ungewissen<br />

Ausgang des Einsatzes von Samen aus den USA<br />

und nutzten seit einigen Jahren auch konsequent<br />

die Möglichkeiten des Embryotransfers. Das Zuchtziel<br />

war <strong>im</strong>mer eine wirtschaftliche Kuh mit hoher<br />

Lebensleistung. Gleichzeitig sollten die Tiere auch<br />

über ein gutes Exterieur verfügen, denn mit schönen<br />

Kühen macht die Zucht mehr Spaß.<br />

2002 haben Steffi und Christian Fischer den Betrieb<br />

von Walter Fischer übernommen. Sie haben die<br />

Tradition der Familie fortgesetzt und züchten weiterhin<br />

in der Bundesligaklasse. Dabei werden sie<br />

vom Senior unterstützt, denn Ehrenamt und Schaubeschickung<br />

erfordern viel Zeit. So engagiert sich<br />

Christian Fischer in den Gremien des Verbandes: Er<br />

ist stellvertretender Vorsitzender der <strong>Rind</strong>erzucht<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG. Als Mitglied <strong>im</strong> Zuchtausschuss<br />

ist er unter anderem auch für die Bullenmütterauswahl<br />

auf nationaler und internationaler<br />

Ebene tätig. Als exzellenter Tierkenner ist Christian<br />

Fischer Mitglied <strong>im</strong> europäischen Pool der Preisrichter<br />

und richtet auf allen bedeutenden Schauen.<br />

Mit Christian Fischer und seiner Zucht haben die<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>er ein Aushängeschild, das weit<br />

über die Landesgrenzen hinaus strahlt.<br />

Rotbunte und Schwarzbunte mit Höchstleistungen<br />

Die Adresse Carstensen, Lütjenholm, <strong>im</strong> Kreis Nordfriesland<br />

steht seit Jahren für einen Betrieb, der <strong>Holstein</strong>s<br />

der Farbrichtung Rotbunt und Schwarzbunt<br />

züchtet. Die <strong>Holstein</strong>varianten erreichen ein Niveau<br />

von mehr als 11.000 kg Milch bei den Schwarzbun-<br />

ten und über 10.000 kg Milch bei den Rotbunten.<br />

Damit gehören diese Zuchten zu den leistungsstärksten<br />

Herden in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>. Auch die drei<br />

Färsenleistungen von mehr als 12.000 kg <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr zeigen, dass diese Leistung bis in<br />

die Nachzucht gehalten wird. Die hohen Leistungen<br />

führen auch zu den höchsten Lebensleistungen in<br />

den entsprechenden Herdenklassen: Die Rotbunten<br />

hatten Lebensleistungen von 35.800 kg und die<br />

Schwarzbunten erreichten 38.420 kg mit jeweils<br />

knapp sechs Jahre alten Abgangskühen.<br />

Nach der Betriebsübernahme von seinem Vater Ketel<br />

August 1999 hat Ingwer Martin mit seiner Familie<br />

den Betrieb kontinuierlich weiter ausgebaut.<br />

Heute werden mit 186 Kühen knapp 40 Kühe mehr<br />

gemolken. Gleichzeitig konnte die Leistung nochmals<br />

um etwa 1.500 kg, das heißt, um 150 kg jährlich<br />

gesteigert werden.<br />

Die Leistungen der Kühe sind keine Eintagsfliegen,<br />

sie wurden langfristig systematisch aufgebaut.<br />

Daher sind die Tiere aus der Zucht von Familie<br />

Carstensen <strong>im</strong>mer wieder bundesweit gefragt: Die<br />

Zuchtorganisationen suchen Bullenmütter, um sie<br />

mit den besten Bullen für die nächste Generation<br />

anzupaaren. Positiv getestete Vererber werden<br />

unter anderem in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> und Hessen<br />

eingesetzt. Aktuell überzeugt der Bulle „Carie“<br />

durch hohe genomische Zuchtwerte für Zellzahl,<br />

Nutzungsdauer und Exterieur.<br />

Zahlreiche Schauerfolge<br />

Neben der regelmäßigen, erfolgreichen Teilnahme<br />

<strong>im</strong> Zuchtprogramm der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

wird die Genetik des Lütjenholmer Betriebes<br />

über den Verkauf von Zuchttieren weit verbreitet.<br />

Der Betrieb zieht alle geborenen Kälber auf und<br />

bereitet sie für die Zucht vor. Zirka 30 Deckbullen<br />

verlassen jährlich den Bestand, um die Leistung in<br />

Der Betrieb von Familie Carstensen steht für Langlebigkeit auf höchstem Leistungsniveau Foto: Dr. Werner Lüpping<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 11


12<br />

anderen Betrieben zu verbessern. Nach dem Abkalben<br />

der weiblichen Zuchtrinder gehen die nicht für<br />

die eigene Bestandsergänzung benötigten Färsen<br />

ebenfalls in Milchviehbetriebe, die das Leistungspotenzial<br />

sicher erhöhen wollen. Der Milchverkauf<br />

ist zwar das wirtschaftlich entscheidende Standbein,<br />

aber der Zuchttierverkauf sichert das Einkommen<br />

des Betriebes ab.<br />

Ein engagierter Züchter wie Ingwer Martin Carstensen<br />

ist <strong>im</strong>mer vom Virus „Zuchtschau“ infiziert.<br />

Regelmäßig beschickt der Betrieb erfolgreiche<br />

Schauen von der Kreis- über die Landesliga bis hin<br />

zur Bundesliga. So holte die Kuh „Emsige“ auf der<br />

Bundesschau der deutschen <strong>Holstein</strong>s in Oldenburg<br />

2007 eine 1a-Platzierung. Auf der Landesschau<br />

Neumünster am Abend belegen die Tiere aus der<br />

Zucht von Ingwer Martin Carstensen <strong>im</strong>mer die vorderen<br />

Plätze bis hin zu Siegerkühen. Auf der diesjährigen<br />

Kreistierschau in Löwenstedt standen drei<br />

Sieger und ein Reservesieger aus dem Betrieb auf<br />

dem Ehrenpodest.<br />

Diese Schauerfolge über lange Jahre sind nur möglich,<br />

wenn die Tiere über eine solide langfristig stabil<br />

angelegte Genetik verfügen und tiergerecht gehalten<br />

werden. Mit Augenmaß werden neue Anpaa-<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// RSH eG<br />

rungen ausprobiert und neue Techniken genutzt.<br />

Die Nachkommen zeigen dann, ob die Anpaarung<br />

erfolgreich war. Spitzentiere sind stets das Produkt<br />

aus langjähriger Erfahrung, hervorragendem Kuhverstand<br />

und der notwendigen Portion Glück. Erst<br />

über mehrere Generationen, insbesondere <strong>im</strong> Wiedereinsatz<br />

von Besamungsbullen, zeigt sich, ob sich<br />

die Genetik bewährt.<br />

Für den Landwirtschaftsmeister Ingwer-Martin<br />

Carstensen ist es selbstverständlich, dass er sein<br />

Wissen weitergibt. Als Ausbildungsbetrieb ist er insbesondere<br />

be<strong>im</strong> Nachwuchs anderer Zuchtbetriebe<br />

eine gefragte Adresse. Neben der arbeitsintensiven<br />

Vorbereitung von Schautieren und der Beschickung<br />

von Schauen engagiert er sich zusätzlich <strong>im</strong> Aufsichtsrat<br />

seiner Zuchtorganisation und <strong>im</strong> Kreisverein<br />

der Schwarzbuntzüchter. Außerdem stellt er den<br />

Betrieb vielen interessierten Züchtern vor. Dieses<br />

Engagement ist typisch für erfolgreiche Züchter und<br />

nur möglich, wenn Mitarbeiter und Familie den Betrieb<br />

unterstützen.<br />

Beide Betriebe stehen auch dafür, dass erfolgreiche<br />

Zucht eine Lebensaufgabe ist, und in beiden Betrieben<br />

wird Zucht mit Sachverstand und Kenntnis rund<br />

um die Kuh umgesetzt.<br />

Die <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG gratuliert<br />

sowohl Familie Fischer als auch Familie Carstensen<br />

recht herzlich zu dieser hohen Auszeichnung.<br />

Dr. Werner Lüpping. LWK<br />

verändert M. Leisen, RSH eG<br />

Norla <strong>2010</strong><br />

All unseren Mitgliedern,<br />

ihren Familienangehörigen<br />

sowie Freunden und Wegbegleitern<br />

der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG<br />

wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest<br />

und ein erfolgreiches Jahr 2011.<br />

<strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG<br />

Otto Gravert Karl-Heinz Boyens<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates Vorsitzender des Vorstandes<br />

Geschäftsführung und Mitarbeiter<br />

Die 61. Norla schloss mit 71.000 Besuchern<br />

ab. Ein Ergebnis, dass alle Beteiligten zufrieden<br />

st<strong>im</strong>mte. Die <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG<br />

war in diesem Jahr ohne Tiere nach Rendsburg gereist.<br />

Am Infostand der RSH eG hatten die Mitarbeiter<br />

jedoch keine Langeweile. Sehr viele Landwirte<br />

nutzten den Messerundgang, um sich über die neuesten<br />

züchterischen Entwicklungen zu informieren.<br />

Im Vordergrund stand natürlich die genomische<br />

Selektion mit den Fragen „Was ändert sich für die<br />

Betriebe?“ und „Wie hoch sind die Sicherheiten?“.<br />

Das Brunsterkennungssystem Heat<strong>im</strong>e sowie die<br />

Spermarabatt-Aktion waren weitere Anziehungspunkte.<br />

C.-P. Tordsen


Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung<br />

der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eG mit der<br />

Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> stand<br />

in diesem Jahr vor vollbesetzter Kammerhalle in<br />

Rendsburg das Thema „Fruchtbarkeit“ <strong>im</strong> Mittelpunkt.<br />

Der Vorsitzende der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> eG Karl-Heinz Boyens eröffnete die Veranstaltung<br />

und wies in seiner Ansprache darauf hin,<br />

dass in der Verbesserung der Fruchtbarkeit nach<br />

wie vor sehr viel Potential steckt, um nachhaltig<br />

die Effektivität der Wirtschaftlichkeit der Milchrinderhaltung<br />

zu steigern. Denn die meisten Abgänge<br />

– laut Erhebung des LKV`S <strong>im</strong> Milchrinderbereich –<br />

haben ihre Ursache in Fruchtbarkeitsproblematiken.<br />

Die hochaktuellen Vorträge haben wir nachstehend<br />

für Sie zusammengefasst.<br />

Gute Fruchtbarkeitsergebnisse – aber wie ?<br />

(Dr. Markus Jung, Institut für Fortpflanzung<br />

landwirtschaftlicher Nutztiere, Schönow)<br />

In den letzten Jahren wird <strong>im</strong>mer wieder von der<br />

nachlassenden Fruchtbarkeit unserer Milchrinder<br />

berichtet. Dies wird vielfach mit der stetig steigenden<br />

Milchleistung der Tiere erklärt. In den<br />

vergangenen 50 Jahren hat sich die Milchleistung<br />

vervielfacht: Lag die Milchleistung pro Kuh und Laktation<br />

<strong>im</strong> Jahr 1991 durchschnittlich noch bei unter<br />

// Top-Thema<br />

Seminar „Fruchtbarkeit“ bringt<br />

viele neue Erkenntnisse für die Praxis<br />

Dr. Markus Jung zum Thema „Gute Fruchtbarkeitsergebnisse“<br />

Blick auf die Veranstaltung<br />

7000 kg in den alten und unter 5000 kg in den<br />

neuen Bundesländern ist sie bis 2002 durchschnittlich<br />

auf über 8000 kg gesteigert worden (Kanitz et<br />

al., 2003).<br />

Es konnten Zusammenhänge zwischen hoher<br />

Milchleistung und erschwerter Brunsterkennung<br />

aufgezeigt werden. So war bei Tieren mit einer Tagesmilchleistung<br />

von mehr als 39,5 kg die Dauer<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

>39,5 kg/Tag<br />


14<br />

mone wie Östrogen und Progesteron abgebaut.<br />

Die gesteigerte Leberdurchblutung zieht einen beschleunigten<br />

Abbau dieser Hormone nach sich. Verringerte<br />

Östrogenkonzentrationen <strong>im</strong> Blut führen zu<br />

einer undeutlicheren Ausprägung der Brunstsymtomatik<br />

(Wiltbank et al., 2006, Lopez 2005).<br />

Darüber hinaus wird die verschlechterte Fruchtbarkeit<br />

mit der nach der Abkalbung entstehenden<br />

negativen Energiebilanz (NEB) in Zusammenhang<br />

gebracht. Durch eine ausgeprägte NEB wird die<br />

Freisetzung des für die Funktion der Geschlechtsorgane<br />

übergeordneten Steuerungshormons (GNRH)<br />

herabgesetzt. Tiere mit stark ausgeprägter NEB<br />

sind erkennbar an dem starken Körpermasseverlust<br />

nach der Abkalbung. Vor allem vor der Kalbung<br />

überkonditionierte Tiere neigen hierzu. Eine hohe<br />

Milchleistung stellt einen Risikofaktor für eine verlängerte<br />

Phase der NEB dar. Als wichtigste Maßnahmen<br />

zur Prophylaxe sind zu nennen die Vermeidung<br />

einer Überkonditionierung in der Spätlaktation und<br />

Tockenstehphase sowie eine effiziente Anfütterung<br />

der Tiere 3 Wochen vor der Kalbung.<br />

Bemerkenswert ist, dass steigende Leistungen<br />

nicht zwangsläufig in Zusammenhang mit einer<br />

Verschlechterung der Fruchtbarkeitskennzahlen <strong>im</strong><br />

Betrieb stehen müssen. In einer Studie von Zube<br />

und Franke (2007) wiesen Tiere mit hoher Leistung<br />

keine schlechtere Fruchtbarkeit auf als Tiere mit<br />

niedriger Milchleistung.<br />

Es ist somit möglich, Tiere mit hoher Leistung so zu<br />

halten, dass keine Einbußen durch verschlechterte<br />

Fruchtbarkeitskennzahlen entstehen. Die Aufgabenstellung<br />

besteht demnach darin, bei steigender<br />

Leistung die Umwelt- und Managementbedingungen<br />

in geeigneter Weise zu opt<strong>im</strong>ieren.<br />

In erster Linie sind hierzu opt<strong>im</strong>ale Haltungs- und<br />

Fütterungsbedingungen notwendig. Volle Aufmerksamkeit<br />

darf hier nicht erst dem laktierenden Tier<br />

geschenkt werden! Bereits die Trockenstehphase,<br />

die Vorbereitung auf die Laktation und der Verlauf<br />

der Abkalbung einen entscheidenden Einfluss auf<br />

die folgende Laktation haben.<br />

Mit Strategie zum Erfolg<br />

Die durch herabgesetzte Fruchtbarkeit verursachten<br />

ökonomischen Verluste werden in ihrer Bedeutung<br />

<strong>im</strong>mer wieder unterschätzt. Jeder Tag unnötig verlängerter<br />

Güstzeit (Zeitspanne von der Abkalbung<br />

bis zur erfolgreichen Besamung) verursacht Kosten<br />

in Höhe von 2 bis 4 Euro. Aus diesen Zahlen ist zu<br />

ersehen, welches ökonomische Potential in vielen<br />

Betrieben leider vergeben wird.<br />

Somit ist es wichtig das Fruchtbarkeitsmanagement<br />

darauf auszurichten, dass Tiere mit kürzeren<br />

Brunsten entdeckt und der Künstlichen Besamung<br />

zugeführt werden. Hier gilt es, sowohl die Brunster-<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Top-Thema<br />

Wie ist der Status der Brunsterkennung in Ihrem Betrieb?<br />

Die Brunsterkennungs- (BER) und -nutzungsrate (BNR) stellen wichtige Parameter dar. Die BNR<br />

erfasst den Anteil der Kühe, die nach Ablauf der physiologisch bedingten Mindestrastzeit oder einer<br />

betrieblich festgelegten freiwilligen Wartezeit (FWZ) in einem Zeitraum von 21 Tagen erstbesamt<br />

wurden, <strong>im</strong> Verhältnis zu den in diesem Zeitraum zur Brunstbeobachtung / Besamung vorgesehenen<br />

Tieren. Die BER erfasst alle in Brunst gesehenen Tiere in diesem Zeitraum, unabhängig von der<br />

Durchführung einer Besamung.<br />

Betriebe können die Brunstnutzungsrate entweder ihrer EDV-Auswertung entnehmen oder diese mit<br />

einer einfachen Maßnahme selbst dokumentieren.<br />

Sie schreiben alle Tiere, die zur Besamung anstehen (d.h. freiwillige Wartezeit abgelaufen und nicht<br />

zuchtuntauglich), auf einen Zettel. In den nächsten 21 Tagen streichen Sie die Tiere, die besamt<br />

wurden. Alle richtig als brünstig erkannten Tiere, die nicht besamt wurden, kreisen Sie ein.<br />

Bsp. Betrieb Müller:<br />

123<br />

210<br />

215<br />

217<br />

310<br />

312<br />

331<br />

337 »<br />

123<br />

210<br />

215<br />

217<br />

310<br />

312<br />

331<br />

337<br />

225 350 225 350<br />

kennungsrate als auch die Brunstnutzungsrate zu<br />

verbessern. Bei den <strong>im</strong> Rahmen der Arbeiten des<br />

IFN betreuten Betrieben erweist sich gerade der<br />

Faktor der Brunstbeobachtung mit den daraus folgenden<br />

Parametern als sehr wichtig für die Fruchtbarkeit<br />

<strong>im</strong> Bestand.<br />

Brunstbeobachtung als Kernproblem für die<br />

Fruchtbarkeit<br />

Ein entscheidender Faktor ist das Vorgehen bei der<br />

Brunstbeobachtung. Den zum Teil verkürzten oder<br />

weniger deutlichen Ausprägungen der Brunstsymptomatik<br />

muss Rechnung getragen werden. Häufigeres<br />

und genaueres Hinsehen durch geschulte<br />

Personen ist hier notwendig. Unter best<strong>im</strong>mten<br />

Bedingungen kann der Einsatz von Hilfsmitteln zur<br />

Brunsterkennung wie Aufsprungdetektoren oder<br />

Aktivitätsmessern sinnvoll sein. Vor allem Systeme,<br />

die die Aktivitätsmessung mit anderen Parametern<br />

wie z.B. Leitfähigkeitsmessung koppeln, werden<br />

hier geschätzt. Eine neue Form stellt die Messung<br />

von brunstspezifischen Bewegungsmustern dar.<br />

Das Heat<strong>im</strong>e System der Firma Milklinie ermöglicht<br />

diese Vorgehensweise und stellt zudem eine von<br />

den Investitionskosten interessante Möglichkeit zur<br />

Verbesserung der Brunsterkennung <strong>im</strong> Betrieb dar.<br />

Es ist wichtig, dass nicht nur Brunsten die zur Besamung<br />

genutzt werden sollen, registriert werden.<br />

Auch das Anlaufen des Zyklus nach der Abkalbung<br />

verdient Beachtung. Die Brunstbeobachtung sollte<br />

demnach bald nach der Abkalbung beginnen. Nur<br />

so ist eine frühzeitige Erkennung der Tiere mit Er-<br />

Herr Müller hat sieben von<br />

zehn Tieren in 21 Tagen<br />

besamt, dies entspricht einer<br />

guten Brunstnutzungsrate von<br />

70 %. Insgesamt sind 8 Tiere<br />

in Brunst erkannt worden, was<br />

einer BER von 80 % entspricht.<br />

krankungen der Eierstöcke oder Gebärmutter und<br />

effiziente Behandlung der Störungen möglich. Dazu<br />

ist ebenfalls die Durchführung eines strategischen<br />

Fruchtbarkeitsprogramms sinnvoll. Hierbei werden<br />

routinemäßig geplante Untersuchungen von Tieren<br />

durchgeführt, die bis zu einem gewissen Zeitpunkt<br />

nach der Abkalbung nicht besamt wurden (Sterilitätsuntersuchungen).<br />

Tiere, die bei einer solchen<br />

Jens Eggers be<strong>im</strong> Vortrag zur Brunsterkennung mit dem Heat<strong>im</strong>e-<br />

System


Fritz Reinhardt vom VIT erläutert die Zuchtwertschätzung Fruchtbarkeit<br />

Untersuchung als erkrankt erkannt werden, werden<br />

entsprechend behandelt und einer Erfolgskontrolle<br />

ca. 14 Tage nach der Erstuntersuchung unterzogen.<br />

In ein solches strategisches Konzept muss auch<br />

eine möglichst frühzeitige, schonende und sichere<br />

Trächtigkeitsuntersuchung eingebunden werden,<br />

damit die nicht tragenden Tiere wieder zur Brunstbeobachtung<br />

vorgesehen oder eine Brunst ausgelöst<br />

werden kann. Wichtig bei diesem Vorgehen<br />

ist die Kontinuität, mit der diese Untersuchungen<br />

durchgeführt werden. Auffällige Tiere müssen regelmäßigen<br />

Nachuntersuchungen unterzogen werden,<br />

bis ein Erfolg zu verzeichnen ist.<br />

Um die Wirtschaftlichkeit eines Milchviehbetriebes<br />

zu steigern ist es notwendig, das allgemeine Management<br />

des Betriebes auf höchstem Niveau zu<br />

gewährleisten, eine effiziente Brunstbeobachtung<br />

durchzuführen und ein strategisches Fruchtbarkeitsmanagementkonzept<br />

konsequent umzusetzen!<br />

Züchterische Möglichkeiten zur Verbesserung<br />

der Fruchtbarkeit - Wie hilft mir die<br />

Zuchtwertschätzung? (Friedrich Reinhardt,<br />

Vereinigte Informationssysteme Tierzucht<br />

VIT, Verden)<br />

In der Verbesserung der Fruchtbarkeit steckt nach<br />

wie vor sehr großes Potential die Wirtschaftlichkeit<br />

der Milchrinderhaltung zu steigern. Auch wenn<br />

schneller und in größerem Umfang Erfolge durch<br />

Verbesserungsmaßnahmen <strong>im</strong> Herdenmanagement<br />

zu erzielen sind, sind zusätzlich züchterische Möglichkeiten<br />

zu hinterfragen um die Fruchtbarkeit in<br />

den Milchviehbeständen nachhaltig zu steigern.<br />

Deutschland hat <strong>im</strong> internationalen Vergleich durch<br />

// Top-Thema<br />

die konsequente Erfassung von Belegungsdaten<br />

schon <strong>im</strong>mer eine gute Datenbasis für eine Zuchtwertschätzung<br />

auf Fruchtbarkeitsmerkmale.<br />

Leider sind die Heritabilitäten für die Fruchtbarkeitsmerkmale<br />

sehr gering und in keinster Weise<br />

mit den Erblichkeiten für Milchleistung, etc. zu<br />

vergleichen. Daher sind auch züchterische Erfolge<br />

in diesem Merkmalsbereich bisher kaum festzustellen.<br />

Es muss allerdings auch konstatiert werden,<br />

dass sich die Fruchtbarkeit genetisch nicht<br />

so verschlechtert hat, wie vielfach dargestellt. Der<br />

aktuelle Gesamtzuchtwert RZG und damit auch das<br />

Gesamtzuchtziel der deutschen <strong>Holstein</strong>zucht ist so<br />

ausgerichtet, dass bei inzwischen nach wie vor betonter<br />

Leistungszucht die Funktionalität in gleicher<br />

Weise verbessert wird und damit die Fruchtbarkeit<br />

zumindest konstant gehalten wird.<br />

In der deutschen Fruchtbarkeitszuchtwertschätzung<br />

werden derzeit die Merkmale Rastzeit, Non-Return-<br />

Rate und Verzögerungszeit erfasst. Die genetischen<br />

Trends in diesen Merkmalen sind in den letzten<br />

Jahren seit Einführung der neuen Gesamtzuchtwertschätzung<br />

RZG stabil.<br />

Index Töchter-Fruchtbarkeit (RZR = mat. Reproduktion)<br />

Im RZR wird der Gesamtkomplex der weiblichen<br />

Fruchtbarkeit erfasst und <strong>im</strong> RZG (Gesamtzuchtwert)<br />

mit 10 % gewichtet. Leider, so Herr Reinhardt,<br />

bestehen negative Korrelationen der Fruchtbarkeitsmerkmale<br />

zur Leistung. Daher macht eine<br />

wesentlich stärkere Gewichtung <strong>im</strong> Gesamtzuchtwert<br />

– auch auf Grund des hohen Umwelteinflusses<br />

und der geringen Schätzgenauigkeit – wenig Sinn.<br />

Um züchterisch die Fruchtbarkeit zu verbessern,<br />

kann an verschiedenen Punkten angesetzt werden.<br />

Wobei wir uns klar sein müssen, dass bei allen<br />

Maßnahmen die züchterischen Wirkungen sich erst<br />

langfristig einstellen, bzw. sichtbar werden. Die bis-<br />

Index Töchter-Fruchtbarkeit (RZR = mat. Reproduktion)<br />

her erfassten Fruchtbarkeitsmerkmale können nicht<br />

genau erfasst werden, haben daher einen großen<br />

Restfehler und eine niedrige Erblichkeit. Hier<br />

könnten neue Merkmale, die <strong>im</strong> Rahmen des Gesundheitsmonitorings<br />

erfasst werden, zusätzliche<br />

Information bringen. Dies können Gesundheitsmerkmale<br />

<strong>im</strong> Komplex Fruchtbarkeit oder zusätzlich<br />

routinemäßig ermittelte Hormonlevel sein. Diese<br />

neuen Informationen können <strong>im</strong> Abgleich und Verbund<br />

mit den herkömmlich erfassten Merkmalen<br />

mehr und vor allem zuverlässigere Phänotypen für<br />

die Zuchtwertschätzung liefern. Auch das neue Verfahren<br />

zur genetischen Bewertung von Tieren – die<br />

genomische Zuchtwertschätzung – sollte dann mit<br />

sichereren Phänotypen noch mehr Vorteile gegenüber<br />

den derzeitigen Schätzverfahren liefern.<br />

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass die Zucht nur<br />

langfristig unterstützen kann und keine Fruchtbarkeitsverbesserungen<br />

wie <strong>im</strong> Bereich der<br />

Milchleistung, etc. zu erwarten sind. Gezielte Managementmaßnahmen<br />

sind deutlich höher zu bewerten<br />

und zeigen schneller Wirkung.<br />

Praktischer Teil 1 – Brunsterkennung mit<br />

dem Heat<strong>im</strong>e-System - praktische Erfahrungen<br />

und Ergebnisse (Jens Eggers, Oldendorf)<br />

Im praktischen Teil wurde von Herrn Jens Eggers<br />

aus Oldendorf den Teilnehmern veranschau-<br />

licht, wie er das Fruchtbarkeitsmanagements seines<br />

Betriebes mit dem Brunsterkennungssystem<br />

„Heat<strong>im</strong>e“ organisiert. Viele Berichte in der aktuellen<br />

Presse zeigen, dass mit Aktivitätsmessungssystemen<br />

viele Viehhalter wesentliche Veränderungen<br />

bewerkstelligen, mit dem ein deutlich<br />

gestiegener Prozentsatz der Brunsterkennungsraten<br />

zur besseren und zeitgerechteren Besamung<br />

und damit höheren Trächtigkeiten führt.<br />

Quelle: VIT<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 15


16<br />

Dies nutzte Herr Eggers, um für sich nach geeigneten<br />

Möglichkeiten zur Verbesserung der Fruchtbarkeitslage<br />

in seiner 136-köpfigen Milchkuhherde,<br />

die bei einem Herdendurchschnitt von knapp 9.200<br />

l liegt, Ausschau zu halten, um die Fruchtbarkeitsleistung<br />

der Herde zu verbessern. Seine Erfahrungen<br />

mit dem Brunsterkennungssystem zeigen, dass die<br />

Brunsten zu fast 100 % erkannt werden, dass er<br />

eine rund um die Uhr-Kontrolle <strong>im</strong> Stall hat und auf<br />

Grund der einfachen Handhabung und Erkennung<br />

von Tieren durch die „rote Lampe“ auch andere<br />

Betriebsangehörige problemlos damit arbeiten<br />

können. Entscheidend für ihn ist, dass der Druck in<br />

der Brunstbeobachtung, dass etwas Gravierendes<br />

übersehen wird, entfällt. Mit guten praktischen<br />

Tipps – auch in Punkto Handling – gab er viele Anregungen<br />

für die einzelnen Betriebe.<br />

Zu seinem heutigen Brunstmanagement gehören<br />

folgende Schritte:<br />

• Brunsterkennung mit dem Heat<strong>im</strong>e-System<br />

• gynäkologische Bestandskontrolle einmal <strong>im</strong><br />

Monat<br />

• Besamungsbeginn bei Kühen frühestens 60<br />

Tage nach der Abkalbung<br />

• TU bei allen Kühen und Färsen ab dem<br />

35-igsten Tag nach der Besamung<br />

• Kühe ab dem 40-igsten Tag nach der Abkalbung<br />

ohne Zyklus werden untersucht<br />

• Kühe ohne Brunst mit Gelbkörper werden<br />

untersucht<br />

Entsprechend der Befunde werden gynäkologische<br />

Maßnahmen eingeleitet.<br />

Als Fazit schloss er, dass er durch das Brunsterkennungssystem<br />

Heat<strong>im</strong>e eine wesentliche Vereinfachung<br />

in der Koordination der Informationen und<br />

der routinemäßigen Umsetzung aller Maßnahmen<br />

rund um die Fruchtbarkeit erreicht hat. Das RSH-<br />

Heat<strong>im</strong>e-System hat ihm dabei seine Herdenmanagementaufgaben<br />

spürbar erleichtert.<br />

Ökonomische Betrachtung der <strong>Rind</strong>erfruchtbarkeit<br />

– was kostet eine Trächtigkeit? (Prof.<br />

Dr. Johannes Holzner, Fachhochschule Weihenstephan-Triesdorf)<br />

An Hand eines interessanten Fachvortrages berichtete<br />

Herr Prof. Holzner von der Hochschule<br />

Weihenstephan über ein Projekt, das unter seiner<br />

Federführung durchgeführt wird. Ziel ist es, einen<br />

strukturierten Leitfaden zur Opt<strong>im</strong>ierung des<br />

Fruchtbarkeitsmanagements an Hand betriebsindividueller<br />

Daten zu erstellen. Hierbei ging er <strong>im</strong><br />

Wesentlichen auf einen Wirtschaftsvergleich ein. Im<br />

Fruchtbarkeitsmanager, den er vorstellte, werden<br />

die Kosten einer versäumten Brunst, die Bewertung<br />

der Brunsterkennungsmethoden und die Kosten<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Top-Thema<br />

Brunsterkennung mit dem Heat<strong>im</strong>e-System<br />

von Brunst- und Ovulationssynchronisationsmaßnahmen<br />

dargestellt. Hierbei wurden von Studenten<br />

an Hand zahlreicher Kennzahlen aus dem Bereich<br />

der <strong>Rind</strong>erspezialberatung entsprechende Kosten<br />

ermittelt. Bei den Kosten einer versäumten Brunst<br />

bewegt man sich in der <strong>Rind</strong>erzucht heute zwischen<br />

40 und 70 EURO.<br />

Bei der Bewertung der Brunsterkennungsmethoden<br />

wurden ebenfalls große Kostenunterschiede<br />

ermittelt. Es zeigt sich jedoch, dass die normale<br />

Brunstbeobachtung nicht wesentlich preiswerter<br />

ist, als die Investitions- und laufenden Kosten eines<br />

Heat<strong>im</strong>e-Systems.<br />

Kosten der Brunstbeobachtung<br />

Unter Berücksichtigung von: Erfolgswahrscheinlichkeit,<br />

Investitionskosten, laufende Kosten und<br />

Anwendbarkeit <strong>im</strong> Betrieb, betriebsindividuelle Vorgaben<br />

(Akh-Bedarf, Zwischenkalbezeit, …) ergeben<br />

sich je nach Methodik der Brunstbeobachtung<br />

folgende Ergebnisse:<br />

Methoden Kosten je Tier und Jahr<br />

Brunstbeobachtung 35 - 120 €<br />

Farbmarkierung 18 - 55 €<br />

Suchbulle 50 - 85 €<br />

Brunstmessgerät 95 - 195 €<br />

Pedometer 33 - 68 €<br />

eProCheck 260 - 355 €<br />

Heat<strong>im</strong>e 33 - 50 €<br />

Quelle: Fakultät Land- und Ernährungswirtschaft,<br />

18.11.<strong>2010</strong>, Tobias Fischer<br />

Ebenfalls wurden Kosten für die Brunstsynchronisation<br />

mit verschiedenen Methoden dargestellt.<br />

Als unbedingt erforderlich sah Prof. Holzner die<br />

Trächtigkeitsuntersuchung an. Die verschiedenen<br />

Möglichkeiten der Trächtigkeitsuntersuchungen<br />

wurden auch hier finanziell bewertet. Als Fazit hielt<br />

er fest, dass technische Hilfsmittel die Brunstbeobachtung<br />

nicht ersetzen können aber die Arbeit<br />

und den Erfolg sehr stark verbessern können. Was<br />

man einsetzt ist letztlich abhängig von der Betriebsstruktur<br />

und den Haltungsbedingungen. Bei funktionierendem<br />

Herdenmanagement sind laut seiner<br />

Auffassung Brunstsynchronisationsprogramme nur<br />

bedingt sinnvoll. An Hand von praktischen Beispielen<br />

präsentierte er dabei die Nutzung des neuen<br />

Fruchtbarkeitsmanagers, was sehr klar die Potentiale<br />

in jedem einzelnen Betrieb aufweist.<br />

Praktischer Teil 2– Wie manage ich die<br />

Fruchtbarkeit in meiner Herde? (Hans Eggert<br />

Rohwer, Stafstedt)<br />

Herr Hans Eggert Rohwer aus Stafstedt stellte in<br />

einem zweiten praktischen Teil dar, wie man über<br />

mehrere Jahre mit einem straffen Fruchtbarkeitsmanagement<br />

effektive Besamungsresultate und sehr<br />

gute Reproduktionsraten erzielen kann.<br />

Herr Rohwer, der einen 160 ha Futterbaumilchviehbetrieb<br />

bewirtschaftet und aktuell 250 Milchkühe<br />

mit einer Herdenleistung von über 9.600 l hält,<br />

stellt an Hand von Kennzahlen seines Betriebes sein<br />

Fruchtbarkeitsmanagement dar. Dabei verbesserten<br />

sich in den letzten Jahren die Besamungserfolge<br />

deutlich. Vor allem ist erstaunlich, dass nur knapp<br />

12 % aller Abgänge auf Grund von Fruchtbarkeit<br />

in seiner großen Herde erfolgen. Diese Zahl hat<br />

sich in den letzten Jahren drastisch reduziert. Als<br />

Gründe für eine bessere Fruchtbarkeit nannte er an<br />

erster Stelle das gesamte Mitarbeiterteam, die alle<br />

Vorgänge in eigens von ihm entwickelten Formblättern<br />

dokumentieren. Der Tierarzt gehört ebenfalls<br />

zu seinem Team. Mit ihm und dem Besamungstechniker<br />

erfolgt eine regelmäßige Kommunikation und<br />

Absprache zu fruchtbarkeitsrelevanten Themen. In<br />

Punkto Fruchtbarkeitsmanagement führte er aus,<br />

dass aus seiner Sicht Besamungserfolg bei Färsen


Hans Eggert Rohwer bei seinem Vortrag Fruchtbarkeitsmanagement<br />

<strong>im</strong> praktischen Betrieb Fotos: Danger<br />

mit gut entwickelten Tieren anfängt. In seiner Herde<br />

werden Jungrinder, die <strong>im</strong> Durchschnitt knapp<br />

950g/Tag Lebendzunahme haben (wird regelmäßig<br />

ExtruLin ®<br />

patentierte extrudierte Leinsaat<br />

Omega-3-Fettsäuren<br />

die essentiellen Fettsäuren, die nur in Pflanzen<br />

gebildet werden können.<br />

Wichtiger Baustein der Körperzellwand<br />

Funktioneller Bestandteil des Nervengewebes<br />

Vorstufe von so genannten Fruchtbarkeitshormonen<br />

// Top-Thema<br />

erfasst) ab dem 13,5 Monat Lebensalter besamt<br />

und nach dem 30-igsten Tag auf Trächtigkeit untersucht.<br />

Neben einer opt<strong>im</strong>alen Trockensteherphase<br />

und der Vorbereitungsfütterung sind für eine gute<br />

Fruchtbarkeit die ersten Tage nach der Kalbung einer<br />

Kuh entscheidend.<br />

Ab dem Tag der Kalbung wird genauestens festgehalten:<br />

• die Wasserversorgung der Kuh<br />

• Ist die Nachgeburt abgegangen?<br />

– Sonst Behandlung<br />

• prinzipiell wird Fieber gemessen<br />

bis zum 10-15 Tag:<br />

• Fieber messen täglich<br />

• Wurde Kraftfutter abgeholt?<br />

• Hat die Kuh Ausfluss?, etc.<br />

• intensivste Tierbeobachtung<br />

Bei Unregelmäßigkeiten in der Phase bis zum 15.<br />

Tag nach der Kalbung werden sofort die entsprechenden<br />

tierärztlichen Maßnahmen eingeleitet. Ab<br />

dem 60.-80. Tag nach der Abkalbung beginnt Herr<br />

Rohwer mit der Besamung seiner Milchkühe, die<br />

HaGe <strong>Rind</strong>erfutter Programm<br />

mit ExtruLin ®<br />

ExtruLin ® ist die sichere Quelle für<br />

eine opt<strong>im</strong>ale Omega-3-Ergänzung<br />

Der „grüne Gras-Effekt"<br />

für das ganze Jahr – verbessert:<br />

Milchleistung<br />

Eiweiß/Fettverhältnis<br />

Tiergesundheit<br />

Fruchtbarkeit<br />

HaGe Futter<br />

Am Kreishafen 27-31 · 24768 Rendsburg<br />

Tel. 0 43 31 / 59 08-0 · Fax 59 08 29 E-mail: hagefutter@hage.hagekiel.de<br />

Hauptgenossenschaft Nord AG<br />

prinzipiell alle nach dem 40. Belegtag auf Trächtigkeit<br />

untersucht werden. Bei Nicht-Trächtigkeit<br />

werden tierärztliche Maßnahmen unverzüglich eingeleitet.<br />

Für ihn ist Fruchtbarkeit be<strong>im</strong> <strong>Rind</strong> kein Wunder,<br />

sondern gute Fruchtbarkeit ist auch eine Frage:<br />

• der Aufmerksamkeit<br />

• der Sorgfalt und Disziplin<br />

• der Dokumentation und Datenerfassung<br />

Dies sind die Schlüssel für erfolgreiches Fruchtbarkeitsmanagement.<br />

Intensiv ging Herr Rohwer<br />

auf die Dokumentation und Datenerfassung ein.<br />

Er wies darauf hin, dass es elementar ist, alle Vorkommnisse<br />

rund um die Kuh zu kennen, damit man<br />

be<strong>im</strong> Bedarfsfall auch hier auf das notwendige Vorwissen<br />

zurückgreifen kann.<br />

Nach einem hochinformativen Fachseminar mit<br />

viel Wissenswertem und Neuem bedankte sich das<br />

Vorstandsmitglied der Landwirtschaftskammer Ferdinand<br />

Feddersen bei allen Referenten für die ausgezeichneten<br />

Fachvorträge und für die wertvollen<br />

Tipps für die Praxis.<br />

M. Leisen<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 17


18<br />

Im November letzten Jahres erhielt der LKV<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> <strong>im</strong> Rahmen einer Gruppenzertifizierung<br />

unter dem Dach des Deutschen Verbandes<br />

für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e. V. (DLQ)<br />

das neu geschaffene ICAR-Qualitätszertifikat für<br />

die Bereiche Leistungsprüfung Milchrinder, Identifikation<br />

Milchrinder, Probentransport, Milchuntersuchung<br />

und Datenverarbeitung. ICAR ist das<br />

Internationale Komitee für Leistungsprüfungen in<br />

der Tierproduktion und als weltweite Organisation<br />

insbesondere für die Standardisierung und Harmonisierung<br />

der Identifikation, Leistungsprüfung und<br />

Zuchtwertschätzung in der Tierproduktion tätig.<br />

Das neue Qualitätszertifikat soll die Einhaltung<br />

hoher, gleich lautender Standards international<br />

sicherstellen. Für den Erhalt des Gruppenzertifi-<br />

Die Bovine Virusdiarrhoe (BVD) stellt <strong>im</strong> Alltag eine<br />

der verlustreichsten Infektionskrankheiten des <strong>Rind</strong>es<br />

dar und führt gesamthaft in den betroffenen <strong>Rind</strong>erbeständen<br />

zu bedeutsamen betriebswirtschaftlichen<br />

Einbußen. Die Grundsätze der Erkrankung sind in einer<br />

Broschüre dargestellt, die auf dem Internet-Portal<br />

des Landwirtschaftsministeriums zum Download zur<br />

Verfügung steht.<br />

Ab dem 01.01.2011 werden die Best<strong>im</strong>mungen der<br />

bis dahin gültigen Landesverordnung durch die bundesweit<br />

gültige Verordnung zum Schutz der <strong>Rind</strong>er<br />

vor einer Infektion mit dem Bovinen Virusdiarrhoe-<br />

Virus (BVD-Verordnung) ersetzt. Diese gilt dann für<br />

alle <strong>Rind</strong>erhalter verpflichtend.<br />

Für die Untersuchung von Blutproben müssen die<br />

betreffenden Tiere mindestens 60 Tage alt sein. Da<br />

die Tiere ohne negatives Untersuchungsergebnis<br />

nicht gehandelt werden dürfen, stört das die üblichen<br />

Vermarktungswege erheblich. Außerdem scheiden<br />

bis dahin unerkannte PI-Tiere Viren in erheblichen<br />

Mengen aus, so wird die Infektionskette <strong>im</strong> gesamten<br />

Bestand aufrecht erhalten.<br />

Eine wichtige Alternative zur Blutprobe stellt die<br />

Untersuchung einer Ohrgewebeprobe dar, die be<strong>im</strong><br />

Einziehen der Ohrmarke gewonnen wird. Die Probe<br />

wird innerhalb der ersten Lebenswoche gezogen; das<br />

Ergebnis liegt <strong>im</strong> Betrieb also – bei rechtzeitigem Versand<br />

– mit Ablauf der zweiten Lebenswoche vor.<br />

Nach der Untersuchung werden die Ergebnisse per<br />

Post an den <strong>Rind</strong>erhalter versandt, außerdem in elek-<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// LKV<br />

LKV besteht internes DLQ-Audit<br />

kates mussten die <strong>im</strong> DLQ organisierten deutschen<br />

Landeskontrollverbände und Milchprüfringe ihre<br />

Tätigkeiten in den zu zertifizierenden Feldern umfangreich<br />

darlegen. Die Einhaltung der Vorgaben<br />

wird von ICAR durch international ausgewiesene<br />

Experten <strong>im</strong> Rahmen von Vor-Ort-Begutachtungen<br />

in einem dreijährigen Turnus überprüft.<br />

In Vorbereitung zu dem voraussichtlich in 2012<br />

stattfindenden ICAR-Audit wurden bereits in diesem<br />

Herbst bei den einzelnen Mitgliedsorganisationen<br />

interne Überprüfungen durch den DLQ<br />

vorgenommen. Am 8. September führten deshalb<br />

der Geschäftsführer des DLQ, Dr. Folkert Onken,<br />

und Herr Jörg Höfener vom Landeskontrollverband<br />

Brandenburg ein derartiges „Internes DLQ-Audit“<br />

Zur Untersuchung von Ohrgewebeproben<br />

auf BVD-Virus<br />

tronischer Form an das zuständige Veterinäramt, und<br />

sie werden vom Landeslabor in die zentrale Datenbank<br />

HI-Tier eingestellt.<br />

Positive Untersuchungsergebnisse bedeuten, dass das<br />

betreffende Tier ein PI-Tier, also ein Dauerausscheider<br />

ist. Diese aus Ohrgewebeproben erzielten positiven<br />

Ergebnisse müssen nicht durch Nachuntersuchung<br />

bestätigt werden. Liegt ein nicht eindeutiges Ergebnis<br />

vor, so wird das Tier in der Ergebnismitteilung als<br />

„verdächtig“ eingestuft. In diesem Fall erhält der Tierhalter<br />

mit gleicher Post ein vorbereitetes Formular für<br />

die Nachuntersuchung, die anhand einer neuen Gewebeprobe<br />

(nach mindestens 21 Tagen) oder anhand<br />

einer Blutprobe (nach mindestens 21 Tagen, Mindestalter<br />

des Tieres jedoch 61 Tage) vom Hoftierarzt<br />

veranlasst werden soll. Der Hoftierarzt sollte in jedem<br />

Fall, auch wenn keine Nachuntersuchung notwendig<br />

ist, benachrichtigt werden, um das weitere Vorgehen<br />

<strong>im</strong> Bestand zu besprechen.<br />

Ein gewisser Anteil der <strong>im</strong> Labor eingehenden Probengefäße<br />

enthält nicht das gewünschte Gewebematerial<br />

(Leerproben). Auch in diesen Fällen erhält der<br />

Tierhalter ein Formular zur Einsendung einer Ersatzprobe,<br />

die von ihm selbst (grüne Zusatzmarke) oder<br />

vom Hoftierarzt (Veterinärkit) entnommen werden<br />

kann. Die benötigten Materialien werden von der LKD<br />

mbH ausgegeben.<br />

Dr. Martin Heilemann, Ministerium für Landwirtschaft,<br />

Umwelt und ländliche Räume, Dr. Ursula Biesenbach,<br />

Landeslabor <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

be<strong>im</strong> LKV <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> durch. Hierbei wurden<br />

alle Tätigkeitsbereiche des Verbandes, angefangen<br />

bei der Durchführung der Stallkontrolle, dem Probentransport,<br />

der Milchuntersuchung bis hin zur<br />

Datenverarbeitung, eingehend begutachtet und<br />

überprüft.<br />

Die DLQ-Auditoren bescheinigten abschließend,<br />

dass be<strong>im</strong> Landeskontrollverband <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> die bereichsspezifischen Vorgaben sowie<br />

Maßnahmen mit den Anforderungen gemäß ICAR<br />

und den ADR/DLQ-Empfehlungen und Richtlinien<br />

übereinst<strong>im</strong>men. Der LKV ist somit gut gerüstet für<br />

eine Vor-Ort-Begutachtung durch ein von ICAR beauftragtes<br />

Expertenteam.<br />

BVD-Ohrmarkensystem<br />

Nachprobe durch Landwirt<br />

Nachprobe durch Veterinär Fotos: LKV


Tab. 1: Durchschnittsleistung aller MLP-Kühe <strong>2010</strong> nach MLP-Organisationen (vorläufig)<br />

LKV Kuh- Milch Fett Eiweiß Fett + Eiw.-kg<br />

zahl kg % kg % kg <strong>2010</strong> Diff.zu<br />

2009<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> 301.815 8.312 4,23 352 3,43 285 637 +11<br />

Niedersachs./Bremen 326.679 8.858 4,13 366 3,42 303 669 +20<br />

Weser-Ems 327.027 8.761 4,13 362 3,40 298 660 +15<br />

Nordrhein-Westfalen 328.265 8.539 4,15 354 3,42 292 646 +14<br />

Hessen 123.927 7.901 4,14 327 3,38 267 594 ±0<br />

Rheinland-Pfalz 99.403 7592 4,19 318 3,36 255 573 -9<br />

Saarland 11.509 7.696 4,18 322 3,36 259 581 +10<br />

Baden-Württemberg 278.691 7.219 4,16 301 3,42 247 548 +3<br />

Bayern 958.989 7.115 4,15 295 3,49 248 543 +6<br />

Mecklenb.-Vorpom. 166.369 8.824 4,10 362 3,39 299 661 +1<br />

Brandenburg 147.425 8.934 4,10 366 3,39 303 669 +8<br />

Sachsen-Anhalt 116.186 8.837 4,04 357 3,42 302 659 +4<br />

Thüringen 109.196 8.964 4,03 361 3,38 303 664 +8<br />

Sachsen 179.630 8.944 4,07 364 3,41 305 669 +2<br />

Deutschland 3.475.111 8.093 4,14 335 3,43 277 612 +8<br />

gegenüber Vorjahr -0,9% +104 +0,01 +5 ±0,00 +3<br />

Quelle: DLQ, Bonn<br />

Tab. 2: Durchschnittsleistung <strong>im</strong> Prüfjahr <strong>2010</strong> und der Vergleich zum Vorjahr (A+B-Kühe)<br />

Rasse Kuh- Milch Fett Eiweiß Fett+Eiweiß<br />

zahl kg % kg % kg kg<br />

Angler 11.008 7.856 4,75 373 3,63 285 658<br />

Diff. zu 2009 -0,20% +97 +0,01 +5 ±0,00 +3 +8<br />

Rotbunte DN 36.553 6.915 4,34 300 3,47 240 540<br />

Diff. zu 2009 -5,00% +84 +0,04 +6 ±0,002 +3 +9<br />

Rotbunte RH 52.860 8.090 4,26 345 3,44 278 623<br />

Diff. zu 2009 -2,50% +88 +0,01 +5 -0,01 +2 +7<br />

Schwarzbunte 193.859 8.690 4,18 363 3,41 296 659<br />

Diff. zu 2009 +0,30% +134 +0,02 +7 +0,01 +4 +11<br />

Jersey 125 6.838 6,17 422 4,14 283 705<br />

Diff. zu 2009 +8,70% +116 +0,04 +10 +0,03 +7 +17<br />

Sonstige 7.410 7.615 4,29 327 3,45 263 590<br />

Diff. zu 2009 +37,90% +164 ±0,00 +7 -0,01 +5 +12<br />

LKV 301.815 8.312 4,23 352 3,43 285 637<br />

Diff. zu 2009 -0,30% +124 +0,02 +7 ±0,00 +4 +11<br />

Diff. zu 2008 +0,40% +122 +0,03 +8 +0,01 +5 +13<br />

Tab. 3: Durchschnittsleistung <strong>im</strong> Prüfjahr <strong>2010</strong> nach Kreisen (A+B-Kühe)<br />

Kreis Kuh- Milch Fett Eiweiß Fett+Eiweiß-kg<br />

zahl kg % kg % kg <strong>2010</strong> Diff.zu<br />

2009<br />

Dithmarschen 27.957 7.898 4,27 337 3,46 273 610 +10<br />

Nordfriesland 52.898 8.447 4,23 357 3,41 288 645 +5<br />

<strong>Schleswig</strong>-Flensbg. 57.982 8.455 4,29 363 3,45 292 655 +8<br />

Rendsburg-Eckernf. 55.905 8.174 4,23 346 3,41 279 625 +12<br />

Steinburg 34.976 7.890 4,23 334 3,42 270 604 +15<br />

Plön 14.717 8.726 4,16 363 3,40 297 660 +13<br />

Ostholstein 7.338 8.933 4,18 373 3,40 304 677 +11<br />

Segeberg 20.401 8.356 4,24 354 3,41 285 639 +14<br />

Pinneberg 12.808 8.437 4,18 353 3,40 287 640 +16<br />

Stormarn 8.211 8.614 4,21 363 3,39 292 655 +6<br />

Lauenburg 7.625 8.664 4,16 360 3,39 294 654 +10<br />

Hamburg 997 8.779 4,23 371 3,46 304 675 +44<br />

Gesamt 301.815 8.312 4,23 352 3,43 285 637 +11<br />

// LKV<br />

Tab. 4: Durchschnittsleistung der Herdbuchkühe <strong>2010</strong> (A+B-Kühe)<br />

Kreis Kuh- Milch Fett Eiweiß Fett + Eiw.-kg<br />

zahl<br />

Angler<br />

kg % kg % kg <strong>2010</strong> Diff.zu<br />

2009<br />

Dithmarschen 4 7.382 4,88 360 3,71 274 634 -53<br />

Nordfriesland 90 8.298 4,89 406 3,60 299 705 +38<br />

<strong>Schleswig</strong>-Flensbg. 6.928 8.493 4,77 405 3,64 309 714 +12<br />

Rendsburg-Eckernf. 435 8.373 4,81 403 3,64 305 708 +20<br />

Steinburg 19 8.728 4,71 411 3,60 314 725 +34<br />

Plön 34 8.301 4,66 387 3,65 303 690 +16<br />

Ostholstein 49 9.091 4,48 407 3,57 325 732 +14<br />

Segeberg 79 8.284 4,90 406 3,73 309 715 +3<br />

Pinneberg 3 9.579 4,53 434 3,74 358 792 +71<br />

Stormarn 9 8.612 5,14 443 3,69 318 761 +33<br />

Lauenburg 6 8.940 4,32 386 3,64 325 711 +81<br />

Hamburg 1 9.355 4,45 416 3,59 336 752 +7<br />

Gesamt 7.657 8.486 4,77 405 3,64 309 714 +13<br />

Diff. zu 2009 -2,80% +141 +0,01 +8 ±0,00 +5<br />

Rotbunte DN<br />

Dithmarschen 845 7.313 4,38 320 3,58 262 582 +7<br />

Nordfriesland 88 7.212 4,41 318 3,52 254 572 -12<br />

<strong>Schleswig</strong>-Flensbg. 395 7.534 4,37 329 3,50 264 593 ±0<br />

Rendsburg-Eckernf. 1.606 7.337 4,39 322 3,46 254 576 +13<br />

Steinburg 1.348 7.437 4,25 316 3,46 257 573 +10<br />

Plön 14 9.054 4,05 367 3,30 299 666 -9<br />

Ostholstein 60 7.697 4,33 333 3,44 265 598 +28<br />

Segeberg 379 7.117 4,45 317 3,55 253 570 +15<br />

Pinneberg 451 7.478 4,48 335 3,60 269 604 +2<br />

Stormarn 27 6.566 4,40 289 3,27 215 504 +56<br />

Lauenburg 14 8.868 4,07 361 3,36 298 659 +29<br />

Hamburg 1 7.609 3,94 300 3,30 251 551 -90<br />

Gesamt 5.228 7.377 4,35 321 3,5 258 579 +9<br />

Diff. zu 2009 -4,00% +100 +0,02 +6 ±0,00 +3<br />

Rotbunte RH<br />

Dithmarschen 2.536 8.171 4,31 352 3,48 284 636 -6<br />

Nordfriesland 1.008 8.493 4,32 367 3,44 292 659 +11<br />

<strong>Schleswig</strong>-Flensbg. 1.719 8.543 4,27 365 3,44 294 659 +13<br />

Rendsburg-Eckernf. 6.582 8.442 4,25 359 3,42 289 648 +8<br />

Steinburg 7.391 8.426 4,25 358 3,43 289 647 +13<br />

Plön 472 9.200 4,13 380 3,39 312 692 +21<br />

Ostholstein 222 8.274 4,29 355 3,41 282 637 ±0<br />

Segeberg 2.534 8.066 4,29 346 3,45 278 624 +8<br />

Pinneberg 952 8.894 4,18 372 3,41 303 675 +15<br />

Stormarn 248 7.461 4,36 325 3,39 253 578 +14<br />

Lauenburg 448 8.753 4,10 359 3,43 300 659 +16<br />

Hamburg 137 9.052 4,20 380 3,48 315 695 +34<br />

Gesamt 24.249 8.409 4,26 358 3,44 289 647 +8<br />

Diff. zu 2009 -2,00% +84 +0,03 +6 +0,01 +2<br />

Schwarzbunte<br />

Dithmarschen 2.506 9.263 4,16 385 3,41 316 701 +5<br />

Nordfriesland 12.129 9.430 4,13 389 3,38 319 708 +3<br />

<strong>Schleswig</strong>-Flensbg. 14.049 9.232 4,13 381 3,39 313 694 +5<br />

Rendsburg-Eckernf. 13.015 9.209 4,15 382 3,40 313 695 +13<br />

Steinburg 2.112 8.826 4,15 366 3,41 301 667 +1<br />

Plön 8.254 8.999 4,14 373 3,40 306 679 +10<br />

Ostholstein 4.878 9.216 4,17 384 3,40 313 697 +16<br />

Segeberg 7.565 9.118 4,16 379 3,39 309 688 +7<br />

Pinneberg 2.096 9.568 4,02 385 3,35 321 706 +15<br />

Stormarn 4.502 9.159 4,18 383 3,40 311 694 +9<br />

Lauenburg 3.765 9.166 4,12 378 3,38 310 688 +11<br />

Hamburg 485 9.283 4,13 383 3,48 323 706 +50<br />

Gesamt 75.356 9.214 4,14 381 3,39 312 693 +8<br />

Diff. zu 2009 +0,70% +118 +0,02 +6 +0,02 +2<br />

Jersey 52 7.154 6,63 474 4,33 310 784 +35<br />

Diff. zu 2009 +2,00% +314 -0,04 +18 +0,05 +17<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 19


20<br />

Die Milchleistungsprüfung (MLP) hat in der zweiten<br />

Hälfte des Prüfjahres <strong>2010</strong> einen so nicht erwarteten<br />

Verlauf genommen. Während die Leistung in<br />

den Wintermonaten auf dem Niveau des Vorjahres<br />

und z. T. sogar geringfügig darunter lag, ist seit dem<br />

Frühjahr ein deutlicher Leistungsanstieg festzustellen<br />

(Tab. 1). Angesichts der frühsommerlichen Trockenheit<br />

und der Hitzewelle kam dieser Leistungsanstieg<br />

überraschend. Er drückt sich auch in einem Anstieg<br />

der durchschnittlichen Jahresleistung in Tabelle 2 aus.<br />

Leistungen am Prüftag<br />

In der Tabelle 1 sind die Durchschnittsleistungen in<br />

den einzelnen Monaten des abgelaufenen Prüfjahres<br />

aufgeführt. In den Wintermonaten waren ein leichter<br />

Rückgang der Milchleistungsprüfung und ein Anstieg<br />

des Milchfettgehaltes festzustellen. Mit dem Weideaustrieb<br />

stieg die Milchleistung der Kühe <strong>im</strong> Vergleich<br />

zum Vorjahr an, während der Fettgehalt sich<br />

verringerte. Der Milchharnstoffgehalt lag <strong>im</strong> Winter<br />

und Frühjahr <strong>im</strong>mer unter dem Vorjahresniveau und<br />

deutet auf einen durch die niedrigen Milchpreise bedingten<br />

restriktiven Kraftfuttereinsatz hin.<br />

Die Auswirkungen der frühsommerlichen Hitzewelle<br />

sind be<strong>im</strong> Milchzellgehalt spürbar geworden. Seit<br />

dem Juni wird das Niveau des Vorjahres deutlich<br />

überschritten. Eine ähnliche Entwicklung war in dem<br />

extrem heißen Sommer 2006 festzustellen. Das damals<br />

eingetretene erhöhte Niveau be<strong>im</strong> Milchzellgehalt<br />

hat sich seitdem nicht wieder verringert.<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// LKV<br />

Entwicklung der Milchleistungsprüfung<br />

<strong>im</strong> Prüfjahr <strong>2010</strong><br />

Tabelle 1: Leistungsergebnisse am Prüftag nach Monaten<br />

Tabelle 2: Leistung <strong>im</strong> Prüfjahr <strong>2010</strong> und der Vergleich zum Vorjahr (A+B-Kühe)<br />

Rasse Kuhzahl Milch Fett Eiweiß<br />

kg % kg % kg<br />

Angler 11.008 7.856 4,75 373 3,63 285<br />

-0,2 % +97 +0,01 +5 ±0,00 +3<br />

Rotbunte DN 36.553 6.915 4,34 300 3,47 240<br />

-5,0 % +84 +0,04 +6 ±0,00 +3<br />

Rotbunte RH 52.860 8.090 4,26 345 3,44 278<br />

-2,5 % +88 +0,01 +5 -0,01 +2<br />

Schwarzbunte 193.859 8.690 4,18 363 3,41 296<br />

+0,3 % +134 +0,02 +7 +0,01 +4<br />

Jersey 125 6.838 6,17 422 4,14 283<br />

+8,7 % +116 +0,04 +10 +0,03 +7<br />

Sonstige 7.410 7.615 4,29 327 3,45 263<br />

+37,9 % +164 ±0,00 +7 -0,01 +5<br />

LKV 301.815 8.312 4,23 352 3,43 285<br />

-0,3 % +124 +0,02 +7 ±0,00 +4<br />

Die Jahresleistung steigt wieder<br />

Aus dem Anstieg der Tagesleistungen ergibt sich eine<br />

Verbesserung der Durchschnittsleistung je Kuh um<br />

124 kg Milch auf 8.312 kg Milch, 4,23 % und 352<br />

kg Fett sowie 3,43 % und 285 kg Eiweiß (Tab. 2).<br />

Nach vier Jahren mit weitgehend konstanten Leistungen<br />

ist erstmals wieder eine spürbare Steigerung<br />

festzustellen. Die einzelnen Rassen sind davon annähernd<br />

gleichmäßig betroffen.<br />

Von den hauptsächlich in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> gehaltenen<br />

Rassen weisen die Schwarzbunten einen Anstieg<br />

der Kuhzahl um 0,3 % auf, während der Umfang<br />

bei den Anglern und Rotbunten rückläufig ist.<br />

Insgesamt verringerte sich die Durchschnittskuhzahl<br />

dadurch um 0,3 %. Auch die Entwicklung der Kuhzahl<br />

verlief in den beiden Jahreshälften unterschiedlich.<br />

Sie lag bis zum Juni noch unter dem Vorjahresstand.<br />

Danach setzte eine deutliche Verbesserung <strong>im</strong><br />

Monat Milch Fett Eiweiß Harnstoff Zellzahl<br />

kg ± Vj. % ± Vj. % ± Vj. mg/kg ± Vj. (1.000) ± Vj.<br />

Oktober 2009 24,6 ±0,0 4,33 +0,06 3,50 +0,03 209 - 9 245 - 5<br />

November 25,0 - 0,1 4,34 +0,06 3,48 - 0,01 208 -11 251 - 8<br />

Dezember 25,7 - 0,2 4,33 +0,05 3,46 - 0,02 211 -14 256 + 3<br />

Januar <strong>2010</strong> 26,0 - 0,3 4,36 +0,07 3,46 ±0,00 213 - 9 249 - 4<br />

Februar 26,2 - 0,3 4,34 +0,05 3,45 ±0,00 210 -14 253 - 1<br />

März 26,4 ±0,0 4,29 +0,01 3,41 - 0,02 211 -13 253 - 2<br />

April 26,6 +0,2 4,22 ±0,00 3,37 - 0,03 219 -15 261 - 1<br />

Mai 26,8 +0,5 4,19 +0,06 3,37 - 0,01 224 -17 261 - 3<br />

Juni 26,6 +0,8 4,07 - 0,01 3,34 - 0,04 235 - 9 271 + 9<br />

Juli -- -- -- -- -- -- -- -- -- --<br />

August 25,8 +1,0 4,04 - 0,02 3,36 ±0,00 243 + 5 300 +18<br />

September 25,4 +0,7 4,16 - 0,1 3,43 +0,02 247 +14 278 +19


Vergleich zu dem entsprechenden Vorjahresmonat<br />

ein. Zu Beginn des Prüfjahres 2011 wurden 306.369<br />

Kühe geprüft und damit der entsprechende Vorjahresstand<br />

um 1,6 % überschritten.<br />

Regional unterschiedliche Entwicklungen<br />

Abweichend vom Trend der rückläufigen Durchschnitts-Kuhzahl<br />

<strong>im</strong> Prüfjahr <strong>2010</strong> ist in den Kreisen<br />

Rendsburg-Eckernförde, Steinburg, Plön und Pinneberg<br />

ein Anstieg festzustellen (Tab. 3). Der Leistungsanstieg<br />

war in den Kreisen Pinneberg, Steinburg und<br />

Segeberg am stärksten, wenn man Hamburg wegen<br />

der geringen Kuhzahl und besonderer Verhältnisse<br />

bei der Betrachtung außen vor lässt. Die höchste Leistung<br />

erzielen seit vielen Jahren die Kühe <strong>im</strong> Kreis<br />

Ostholstein. Sie erbrachten <strong>im</strong> abgelaufenen Prüfjahr<br />

durchschnittlich 677 kg Fett+Eiweiß und lagen damit<br />

deutlich vor den Kühen <strong>im</strong> Kreis Plön, die 660<br />

kg Fett+Eiweiß gaben. Ausführliche Informationen<br />

zur Leistung sind den Tabellen auf Seite 19 zu entnehmen.<br />

Die durchschnittliche Herdengröße hat sich in den<br />

LKV-Betrieben innerhalb eines Jahres um 5,1 Kühe<br />

auf 81,7 Kühe/Betrieb erhöht. Die größten Herden<br />

stehen <strong>im</strong> Kreis Rendsburg-Eckernförde. Dort werden<br />

durchschnittlich 92,5 Kühe gehalten, 7,4 Kühe/<br />

Bestand mehr als vor einem Jahr. Ein ähnlich großer<br />

Anstieg ist <strong>im</strong> Kreis Pinneberg festzustellen. Die weit<br />

// LKV<br />

Tabelle 3: Umfang der MLP, Leistung und Herdengröße <strong>2010</strong><br />

<strong>im</strong> Vergleich zu 2009 nach Kreisen<br />

Kreis Ø-Kuhzahl (A+B) Fett+Eiweiß-kg Kühe/Betrieb (1.10.)<br />

<strong>2010</strong> % 1) <strong>2010</strong> Diff. z. 2009 <strong>2010</strong> Diff. z. 2009<br />

Dithmarschen 27.957 +0,0 610 +10 91,1 + 4,9<br />

Nordfriesland 52.898 - 0,9 645 + 5 79,6 + 5,3<br />

<strong>Schleswig</strong>-Flensburg 57.982 - 0,2 655 + 8 85,0 + 4,7<br />

Rendsburg-Eckernförde 55.905 +1,6 625 +12 92,5 + 7,4<br />

Steinburg 34.976 +1,0 604 +15 77,3 + 3,8<br />

Plön 14.717 +0,6 660 +13 82,8 + 4,6<br />

Ostholstein 7.338 - 4,0 677 +11 62,4 + 2,7<br />

Segeberg 20.401 - 4,2 639 +14 70,9 + 3,4<br />

Pinneberg 12.808 +0,1 640 +16 85,9 + 7,6<br />

Stormarn 8.211 - 1,8 655 + 6 72,9 + 3,9<br />

Lauenburg 7.625 - 1,7 654 +10 59,7 + 4,8<br />

Hamburg 997 - 3,4 675 +44 62,4 -11,2<br />

gesamt<br />

1)<br />

Diff. zu 2009 in Prozent<br />

301.815 - 0,3 637 +11 81,7 + 5,1<br />

Damals – Das Leben auf dem Land<br />

Wandkalender mit alten Motiven für 2011<br />

Fehlt Ihnen noch ein kleines Geschenk zu<br />

Weihnachten? Hier ein Tipp:<br />

Der Landeskontrollverband <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> e. V.<br />

bietet Liebhabern alter Fotos aus dem ländlichen<br />

Raum mit der Herausgabe der 28. Ausgabe des Wandkalenders<br />

„Damals - Das Leben auf dem Land“ wie<br />

in den Vorjahren eine Zusammenstellung von Motiven<br />

aus früherer Zeit mit den entsprechenden Erläuterungen<br />

an. Gezeigt werden u. a. das Dreschen um<br />

1900, das Verlegen einer Drainage in Handarbeit und<br />

junge Frauen eines Dorfes, die unter freiem H<strong>im</strong>mel<br />

eine Hochzeitsuppe zubereiten. Die Aufnahmen stammen<br />

überwiegend von Jürgen Mahrt aus dem Raum<br />

der Eiderniederung um Elsdorf und vermitteln etwas<br />

von der Beschaulichkeit früherer Zeiten.<br />

Der Kalender kann nur be<strong>im</strong> Herausgeber bezogen<br />

werden. Bestellungen sind zu richten an den:<br />

überdurchschnittliche Vergrößerung der Herden in<br />

diesen beiden Kreisen ist u. a. auch auf die Zusammenlegung<br />

von Großherden zurückzuführen.<br />

Als Ergebnis des Prüfjahres <strong>2010</strong> lässt sich feststellen,<br />

das die MLP in der zweiten Jahreshälfte sowohl<br />

hinsichtlich des Umfangs als auch bei der Leistung<br />

Angesehene Bürger der Insel<br />

Fehmarn 1927 auf dem Weg<br />

zum Turnierplatz in Burg<br />

Titel Kalender 2011<br />

eine nicht erwartete positive Entwicklung genommen.<br />

Der Anstieg des Milchpreises seit dem Frühjahr<br />

hat sicherlich zu dieser kurzfristigen Trendwende beigetragen.<br />

Landeskontrollverband <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> e. V., Steenbeker Weg 151, 24106 Kiel,<br />

Telefon: 0431 – 339870, E-mail: info@lkv-sh.de oder per Fax: 0431 – 3398713.<br />

Er kostet 10,– € zuzüglich der gesetzlichen MwSt. und evtl. Versandkosten<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 21


22<br />

Kreiskontrollvereinsversammlungen<br />

2011<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// LKV<br />

Kreisverein Tag Datum Uhrzeit Versammlungsort Thema<br />

Pinneberg Donnerstag 06.01.2011 19:30 Uhr Elmshorn, Gaststätte Sibirien 1<br />

Plön Montag 10.01.2011 19:30 Uhr Rathjensdorf, Dörpskrog Lindemann 2<br />

Flensburg Dienstag 11.01.2011 19:30 Uhr Bilschau, Gaststätte Thomsen 3<br />

Ostholstein Donnerstag 13.01.2011 19:30 Uhr Gosdorf, Bruhn’s Gasthof 3<br />

Eckernförde Montag 17.01.2011 19:30 Uhr Gettorf, Hotel Stadt Hamburg 4<br />

<strong>Schleswig</strong> Dienstag 18.01.2011 19:30 Uhr Lürschau, Hotel Ruhekrug 5<br />

Steinburg Donnerstag 20.01.2011 19:30 Uhr Heiligenstedten, Zur Erholung 1<br />

Nordfriesland Montag 24.01.2011 19:30 Uhr Horstedt, Carstens Gasthof 11<br />

Dithmarschen Dienstag 25.01.2011 19:30 Uhr Meldorf, Gaststätte Erheiterung 6<br />

Stormarn Mittwoch 26.01.2011 19:30 Uhr Rethwisch, Gaststätte Mäcki 7<br />

Lauenburg Donnerstag 27.01.2011 19:30 Uhr Breitenfelde, Gothmann’s Hotel 5<br />

Rendsburg Mittwoch 02.02.2011 19:30 Uhr Legan, Gaststätte Margarethenmühle 8<br />

Segeberg Donnerstag 03.02.2011 19:30 Uhr Leezen, Hotel Teegen 10<br />

Hamburg Freitag 04.02.2011 10:00 Uhr HH-Tatenberg, Fährhaus Tatenberg 9<br />

1<br />

2<br />

Thema Referent<br />

„Neue Aspekte der praktischen Rationsgestaltung<br />

für Kühe, Färsen und Bullen“<br />

– Eine praktische Demonstration mit dem<br />

Fütterungsprogramm ProFeed <strong>Rind</strong><br />

„Abwehrstarke Kälber“<br />

– Grundlage für eine erfolgreiche Milchviehhaltung<br />

3 „Die Klauen tragen die Milch“<br />

4<br />

„MLP-Daten nicht genutzt – Geld für die<br />

Milchkontrolle umsonst ausgegeben?“<br />

– Was lässt sich aus den Milchkontrolldaten<br />

alles herausholen?<br />

5 „Rückzug oder Durchstarten?“<br />

6<br />

7<br />

„Arbeitsfalle Milchviehbetrieb“<br />

(Ausweg/Lösungen)<br />

„Risikovorsorge – was ist zu tun?“<br />

– Der Betriebleiter fällt aus oder es ist ein<br />

Notfall <strong>im</strong> Betrieb<br />

8 „Machen 400 Kühe glücklich?“<br />

9<br />

10<br />

11<br />

„Wachstum in Milchviehbetrieben<br />

– worauf kommt es an?“<br />

„Quo vadis Agrarpolitik? Wohin steuert<br />

die EU-Agrarpolitik nach 2013“<br />

„Wachstum in Milchviehbetrieben –<br />

worauf kommt es für den landwirtschaftlichen<br />

Unternehmer an?“<br />

Prof. Dr. Hans-Joach<strong>im</strong> Laue<br />

Fachhochschule Kiel<br />

Fachbereich Agrarwirtschaft<br />

Dr. Hans-Jürgen Kunz<br />

Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Dr. Peter-Nahne Jens, Koldenbüttel<br />

(praktizierender Tierarzt)<br />

Dr. Katrin Mahlkow<br />

Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Dr. Klaus Drescher<br />

Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Abteilung Beratung<br />

Dipl.-Ing. Johannes Thomsen<br />

Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Dipl.-Ing. Johannes Thomsen<br />

Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Dr. Klaus Drescher<br />

Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Abteilung Beratung<br />

Dr. Karl-Heinz Deerberg<br />

Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Prof. Dr. Vlad<strong>im</strong>ir Dolenc<br />

Fachhochschule Kiel<br />

Fachbereich Agrarwirtschaft<br />

LD Ernst-Walter Meyer<br />

Berufliche Schulen Bad Segeberg<br />

Abteilung Landwirtschaft<br />

Mitteilung der<br />

MLP-Ergebnisse<br />

Für den Rücklauf der Ergebnisse der Stallkontrolle<br />

gibt es mehrere Möglichkeiten. Das langjährig<br />

übliche Verfahren ist die Übersendung der Rückmeldung<br />

als Brief per Post. Die Ergebnisse können<br />

auch zusätzlich per E-Mail als Datei geschickt werden,<br />

die dann auf einem PC mit einem Herdenmanagementprogramm<br />

weiter ausgewertet werden<br />

können. Ein dritter Weg ist, die Daten <strong>im</strong> Internet<br />

auf der Homepage des LKV einzusehen und zu bearbeiten.<br />

Je nach dem damit für den LKV verbundenen zusätzlichen<br />

Aufwand bzw. wegen Lizenzgebühren<br />

für die Nutzung fremder Programme können Gebühren<br />

für zusätzliche Datenlieferungen anfallen.<br />

Rückmeldung<br />

Als Standard erhält jedes Mitglied etwa 4 bis 6<br />

Tage nach der Stallkontrolle die Rückmeldung mit<br />

den ausgedruckten Ergebnissen. Als Sonderleistung<br />

kann für eine monatliche Gebühr von 3 Euro eine<br />

Rückmeldung an eine weitere Adresse übersandt<br />

werden.<br />

E-Mail<br />

Per E-Mail werden die Daten in dem standardisierten<br />

Datenformat ADIS/ADED als Datei verschickt.<br />

Dieses Format ist mit den Entwicklern von<br />

Herdenmanagement-Programmen für die Datenübernahme<br />

abgest<strong>im</strong>mt. Der Versand der E-Mail ist<br />

<strong>im</strong> Mitgliedsbeitrag enthalten. Im Vergleich zum<br />

Datenrücklauf per Post verkürzt sich die Rücklaufdauer<br />

um den Postweg (normalerweise einen Tag).<br />

Wenn das Mitglied die Daten an eine kommerzielle<br />

Beratungsorganisation senden lässt, werden dafür<br />

jährliche Gebühren von 50,– € zzgl. Mehrwertsteuer<br />

fällig.<br />

Herdenauswertungsprogramm<br />

Die MLP-Ergebnisse können auch ohne eigene<br />

Datenspeicherung auf einem Server des LKV genutzt<br />

werden. Nachdem ein Mitglied diese Form<br />

der Datennutzung beantragt hat, kann er über die<br />

Homepage des LKV nach der Eingabe eines Passwortes<br />

auf seine Daten zugreifen. Die Daten sind<br />

unmittelbar nach der abschließenden Bearbeitung<br />

der Stallkontrolle <strong>im</strong> Rechenzentrum abrufbar. Der<br />

Abruf ist nicht an einen speziellen PC gebunden,<br />

sondern von jedem Internetanschluss möglich. Die<br />

Gebühren für diesen Direktangriff betragen 30,– €<br />

zzgl. MWST pro Jahr.


Die 5. Generation<br />

ist geboren!<br />

Fünf lebende Generationen auf einem<br />

Betrieb, dies ist selten genug und soll hier<br />

einmal besondere Erwähnung finden. Vater<br />

dieses züchterischen Erfolges ist Claus Gülck<br />

aus Mönchneversdorf, der seine Herde in<br />

gute Hände an Dirk Huhne in Bergfeld abgegeben<br />

hat.<br />

Aber nun zu den Kühen: „Stammmutter“ ist die<br />

1996 geborene „Valine“ mit einer Lebensleistung<br />

von mehr als 130.000 kg Milch bei sehr guten Inhaltsstoffen.<br />

Vater ist einmal mehr der Cleitus-Sohn<br />

Nagel, Produzent von vielen 100.000 kg-Kühen.<br />

Auf der Mutterseite finden wir mit Prelude, Bova<br />

Glow und Very bekannte HF-Vererber.<br />

Die Tochter-Generation wird dann durch den bewährten<br />

RSH-Vererber Patrick repräsentiert. „Blondine“<br />

steuert nach der 9. Kalbung ebenfalls auf die<br />

100.000 kg-Marke zu. Deren Tochter „Holdine“,<br />

Vater ist der Italiener Banderas, damaliger Zeit Bullenvater,<br />

zeigt die besten Anlagen es einmal Mutter<br />

und Großmutter gleichzutun. Holdines Minister-<br />

Tochter „Kaline“ sorgte dann <strong>im</strong> April dieses Jahres<br />

mit einem Vach<strong>im</strong>-Kuhkalb für die 5. Generation.<br />

Die 1. bis 3. Generation weist mit 84, 85 und 86<br />

Punkten zudem überdurchschnittliche Exterieurwerte<br />

auf.<br />

www.schaumann.de<br />

// Schwarzbunt<br />

5 lebende Generationen auf dem Betrieb von Dirk Huhne in Bergfeld Foto: Huhne<br />

Durch die Zuchtwertschätzung mit Hilfe der Genomanalyse<br />

wird die Bedeutung von Kuhfamilien nicht<br />

abnehmen, es wird dem züchterisch interessierten<br />

Milchviehhalter auch in Zukunft Freude bereiten,<br />

Familien „aufzubauen“, über Abstammungen zu<br />

diskutieren und die Kuh somit nicht nur als reines<br />

Produktionsmittel zu sehen.<br />

R. Witt<br />

Fit in die Laktation<br />

Das Transit-Programm für leistungsstarke Milchkühe<br />

NEU<br />

TIRSANA 1312<br />

Flüssiger Energieaufwerter auf der<br />

Basis von Glycerin und Propylenglykol,<br />

mit Vitamin B12<br />

SCHAUMANN ENERGIZER C PLUS<br />

Das Ergänzungsfutter zur besseren<br />

Energieversorgung.<br />

RINDAVITAL VK PLUS<br />

Die neue Formel zur<br />

Milch eber-Prophylaxe.<br />

RINDAVITAL C PLUS<br />

Das Top-Dressing zur Opt<strong>im</strong>ierung<br />

des Energiesto wechsels.<br />

Das SCHAUMANN-Programm für die Transitfütterung stellt die Weichen für sichere Fruchtbarkeit und<br />

hohe Lebensleistungen. Fragen Sie Ihren SCHAUMANN-Fachberater oder unter Telefon 0 41 01 / 2 18 20 00<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 23


24<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Rotbunt<br />

Chile zeigt großes Interesse<br />

an Rotbunt-Doppelnutzung<br />

Die sehr guten Beziehungen der German<br />

Genetics International mit Chile wurden<br />

durch den Besuch von Herrn Winckler weiter<br />

ausgebaut. Die DN-Population wird schon<br />

seit langer Zeit mit Spermalieferungen unterstützt,<br />

so dass sich <strong>im</strong> aktuellen Angebot<br />

in Chile alle Rotbunt-Doppelnutzungsbullen<br />

der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> befinden.<br />

Neben der guten Mastfähigkeit stehen die Milchinhaltsstoffe,<br />

hier vor allem <strong>im</strong> Eiweiß, und die geringen<br />

Ansprüche der Rasse Rotbunt-DN bei den<br />

Züchtern in Chile <strong>im</strong> Vordergrund.<br />

Herr Winckler informierte sich über das Zuchtprogramm<br />

Rotbunt-Doppelnutzung, die Zuchtpopulation,<br />

den Testumfang und über die Zusammenarbeit<br />

mit anderen Rotbunt-DN-Populationen.<br />

Ullmann-Tochter geehrt<br />

Der Angler-Zuchtausschuss hatte wieder<br />

die Ehre, eine neue Jubilarin in den Club der<br />

Hunderttausender aufzunehmen.<br />

Die Ullmann-Tochter „Windhalm“ von Jürgen Jordt<br />

aus Barg hatte mit der Septemberkontrolle die<br />

Schallmauer durchbrochen und benötigte für die Rekordleistung<br />

lediglich zehn Laktationen.<br />

Die kleine, bunte Anglerkuh zeigte sich bei der Ehrung<br />

stur wie schon in den 13,5 Jahren zuvor. Sie hat <strong>im</strong><br />

Juli <strong>2010</strong> zum elften Mal gekalbt und eine weitere<br />

Trächtigkeit scheint nicht ausgeschlossen. Wie viele<br />

Dauerleistungskühe, hat auch „Windhalm“ die Leistung<br />

langsam von Laktation zu Laktation gesteigert<br />

und erst nach dem achten Kalb wurde die Höchstleistung<br />

von knapp 10.500 kg erreicht. Das besondere<br />

an dieser Ausnahmekuh ist der Stammbaum. Dieser<br />

lässt sich bis zur Linienbegründerin Lore (geboren<br />

1949) zurückverfolgen. Direkt vor „Windhalm“ steht<br />

eine Pako-Tochter mit sechs Kälbern, davor eine Fila<br />

mit sieben Kälbern, davor Huflattich, eine bekannte<br />

Fiat-Tochter, die es mit Hilfe von Embryo-Transfer in<br />

den 80er-Jahren bereits auf 15 Nachkommen brachte.<br />

Sehr beeindruckt zeigte er sich von der Herde von<br />

Andreas Junghans in Bokholt-Hanredder. Die Herde<br />

besteht zu 100% aus Rotbunt-DN-Kühen und hatte<br />

<strong>im</strong> letzten Kontrolljahr eine Durchschnittsleitung<br />

von 9.000 kg mit 4,60% Fett und 3,77% Eiweiß.<br />

Die gut bemuskelten Typen, die laufstallgerechten<br />

Fundamente und die sehr guten Euter zeigen das<br />

Potential von Rotbunt-Doppelnutzung.<br />

In idealer Weise das Zuchtziel Rotbunt-DN verkörpert<br />

die Mark-Tochter „Ille“, die zwar trocken stand<br />

aber trotzdem begeisterte. „Ille“ war Siegerkuh der<br />

Landesschau Neumünster am Abend <strong>2010</strong> und ist<br />

aktuell tragend von Balt<strong>im</strong>ore und Anpaarungskuh<br />

<strong>im</strong> Rotbunt-DN-Zuchtprogramm.<br />

Herr Winckler bedankte sich bei Familie Junghans<br />

für die hervorragende Demonstration und hofft,<br />

dass die gute Zusammenarbeit zwischen Chile, GGI<br />

und RSH eG weiter ausgebaut wird. G. Koch<br />

// Angler<br />

Herr Winckler (links) zeigte sich auf dem Betrieb von Andreas<br />

Junghans in Bokholt-Hanredder sehr beeindruckt von den Rotbunt-DN-Kühen<br />

Foto: Branding<br />

Der Angler Zuchtausschuss gratuliert Jürgen Jordt aus Barg zur 100.000 Liter Kuh “Windhalm“ Foto: Tordsen<br />

Die Genetik für eine hohe Lebensleistung war bei<br />

„Windhalm“ also vorhanden. Doch nur durch eine<br />

gute Umwelt, die durch den Besitzer geschaffen wird,<br />

sind derartige Leistungen überhaupt realisierbar.<br />

Die Angler <strong>Rind</strong>erzüchter gratulieren herzlich und<br />

wünschen der Familie Jordt weiter viel Erfolg <strong>im</strong> Stall.<br />

C.-P. Tordsen


Best of<br />

3. Deutsches Färsen-Championat<br />

Termin 19. April 2011<br />

Ort RBB Vermarktungszentrum<br />

14550 Groß Kreutz (Havel)<br />

Lehniner Straße 9<br />

Tel. +49-33207 533-025<br />

Rassen Angus Blonde d´Aquitaine<br />

Charolais Fleckvieh<br />

Hereford L<strong>im</strong>ousin<br />

Uckermärker<br />

Tiere ca. 100 <strong>Rind</strong>er vom Jährling bis zur<br />

tragenden Färse<br />

Schau Einlass ab 9.00 Uhr<br />

Auktion 13.00 Uhr<br />

Präsentation der Verkaufstiere ab 10.00 Uhr<br />

Wahl der Rasse-Champions<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 25<br />

Weiterführende Informationen und Beratung erhalten Sie über Ihre Zuchtorganisation.


26<br />

Rasseversammlungen<br />

Angus auf dem Gestüt Westerau<br />

Ein Highlight in diesem Jahr war das Angus-Züchtertreffen<br />

auf dem Gestüt von Dr. Friedrich Gentz<br />

in Westerau. Der gesamte Betrieb inklusive der<br />

Traberzucht, Pferdebesamungsstation sowie der<br />

Landwirtschaft wurde von dem Betriebsleiterehepaar<br />

vorgestellt. Eindrucksvoll berichtete Dr. Gentz<br />

von den Erfolgen in der Traberzucht. Unter anderem<br />

wurde das Gestüt <strong>im</strong> Jahr 2009 deutscher Züchterchampion.<br />

Aber auch internationale Erfolge sprechen<br />

für das „Know-how“ des Gestütes.<br />

Das größte Interesse fand aber die 30-köpfige<br />

Angus-Mutterkuhherde samt Nachzucht. Auf großzügigen<br />

Weiden grasen die Angus mit den Pferden.<br />

Auf Zufütterung von Kraftfutter wird verzichtet.<br />

Hohe Zunahmen bei den Jungtieren durch max<strong>im</strong>ale<br />

Grundfutteraufnahme verfolgt der Betriebsleiter.<br />

Die fast rote Herde wird belegt von Galerius-Enkel<br />

„Gaucho“. Ein herzlicher Dank an die Familie Gentz<br />

für den hochinteressanten Tag rund um die Zucht<br />

von Angusrindern, aber auch von Trabern und<br />

Rhönschafen.<br />

Blonde d’ Aquitaine Treffen auf Fehmarn<br />

Bei herrlichem Wetter fand das diesjährige schleswig-holsteinische<br />

Züchtertreffen auf dem Betrieb<br />

von Matthias Meetz in Bannesdorf auf Fehmarn<br />

statt. Familie Meetz betreibt neben zahlreichen<br />

Ferienwohnungen eine Gastwirtschaft auf der Ferieninsel.<br />

Neben seiner Arbeit ist Matthias Meetz<br />

leidenschaftlicher <strong>Rind</strong>erhalter. Neben der eigenen<br />

Blonde d’ Aquitaine-Herde unterstützt er einen<br />

Partner bei der Bewirtschaftung von Naturschutzflächen<br />

mit Robustrindern. Nach dem hervorra-<br />

Der neue Färsenjahrgang steht bereit<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Fleischrinder<br />

Interessierte Züchter be<strong>im</strong> Rassetreffen auf Fehmarn bei Matthias Meetz, Bannesdorf<br />

genden Mittagessen konnten die einzelnen Herden,<br />

die teilweise direkt an der Ostsee weiden, besichtigt<br />

werden. Vor allem der neue Kälberjahrgang<br />

vom Bullen Bruno, einem Balou-Sohn, wusste zu<br />

überzeugen. Seit diesem Jahr deckt der Ulino-Sohn<br />

„Fritz“, ebenfalls aus der Zucht von Ralf Röschmann,<br />

Nortorf. Nach der Besichtigung wurde über<br />

aktuelle Themen der RSH eG und des Bundesrasseverbandes<br />

durch Claus Henningsen und den 1.<br />

Vorsitzenden des Bundesrasseverbandes, Hans<br />

Ackermann, berichtet und der gelungene Tag klang<br />

bei Kaffee und Kuchen aus. Vielen Dank an die Familie<br />

Meetz.<br />

Robustrinderstammtisch<br />

Der Robustrinderstammtisch fand auf zwei Galloway-Betrieben<br />

statt. Den Anfang machte der Betrieb<br />

„von Gallen“ von Günther Bock, Wolkenwehe. Mitte<br />

der achtziger Jahre begann bei Günther Bock die<br />

Leidenschaft, Galloways zu halten und zu züchten.<br />

1985 wurden die ersten Galloways in Großbritannien,<br />

aber auch in Deutschland gekauft, um den<br />

Grundstein der Herde zu bilden. Heute zählt die Herde<br />

12 Kühe mit insgesamt 48 schwarzen Galloways.<br />

Die Galloways laufen auf knapp 29 ha Grünland.<br />

Ab Dezember kommen die einzelnen Herden auf<br />

die Hausweide. Durch gutes Management und sehr<br />

gutes Futter gehen die Bullen mit 18 Monaten in die<br />

Direktvermarktung. Ein bis zwei Bullen werden zur<br />

Zucht jährlich verkauft. Die anderen Schlachttiere<br />

werden über Biopark vermarktet. An Verbands- und<br />

Bundesschauen wurde ab 1986 intensiv teilgenommen,<br />

u. a. an Kreistierschauen, Landesschauen in<br />

Lübeck und Rendsburg, Bundesschauen in Hitzacker<br />

und Cloppenburg. Die Kuh „Bonny“ wurde<br />

1992 und 1996 Landessiegerkuh. Gezüchtet werden<br />

typvolle, wirtschaftliche Galloways mit guter<br />

Milchleistung und guten Fundament.<br />

Zweiter Anlaufpunkt war die White Galloway-Herde<br />

von Mechthild Bening aus Bebensee. Nach einer<br />

leckeren Stärkung mit Kaffee und Kuchen wurden<br />

die White Galloways besichtigt. Die Besucher waren<br />

beeindruckt von der Qualität der Herde „vom Bebensee“.


Sehr typvolle White Galloways wurden den Besuchern von Mechthild Bening, Bebensee vorgestellt Gallowayherde „von Gallen“ von Günther Bock, Wolkenwehe Fotos. Henningsen<br />

Gezüchtet werden von Frau Bening ausschließlich<br />

White Galloways mit zwei Vorfahrensgenerationen<br />

weißen Farbschlages. Da nur züchterisch wertvolle<br />

Tiere vermarktet werden, wird besonders Wert gelegt<br />

auf die Erreichung sehr guter Schlachtgewichte.<br />

Die Zuchterfolge seit 1996 beweisen den hohen<br />

Zuchtstandart: Sie stellte 2000 auf der Bundesschau<br />

den Reservesiegerbullen. 2002 auf der „Grünen<br />

Woche“ den Bundessiegerbullen, weiter stellte<br />

// Fleischrinder<br />

sie regelmäßig das „schönste weiße Galloway“<br />

auf den Bundesschauen. Auf den Landesschauen<br />

erreichte Sie mehrmals Siegerplätze u. a. 2005 mit<br />

der Landessiegerkuh und dem Siegerbullen, sowie<br />

2009 mit dem Siegerbullen der Rasse.<br />

Nach der Besichtigung der White Galloways vom<br />

Bebensee referierte Frau Inke Rabe vom Landesamt<br />

für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume<br />

des Landes <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> über das Jakobskreuzkraut<br />

<strong>im</strong> Land.<br />

Ein herzliches Dankeschön an die beiden Betriebe<br />

Bock und Bening für die hervorragende Gastfreundschaft.<br />

C. Henningsen<br />

MeLa: Landeswettbewerb Fleischrinder<br />

Reservesiegerkuh aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Bei stürmischem Herbstwetter fand am<br />

16. September <strong>2010</strong> der Wettbewerb der intensiven<br />

Fleischrinderrassen <strong>im</strong> Rahmen der<br />

MeLa in Mühlengeez statt. Die Rassen Angus,<br />

Blonde d´ Aquitaine, Charolais, L<strong>im</strong>ousin<br />

und Uckermärker stellten sich den Preisrichtern<br />

Thorsten Ahlers, Masterrind, und Eike<br />

Schön-Petersen, Leopoldshagen.<br />

Aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> beteiligte sich Anke Jaspers<br />

aus Halstenbek mit „Atletin vom Brandener<br />

Hof“ am mecklenburgischen Wettbewerb - und<br />

wurde dafür belohnt! Sie stellte mit „Atletin“ bei<br />

den Charolais-Kühen den Klassensieg und sicherte<br />

sich <strong>im</strong> rasseübergreifenden Wettbewerb den Titel<br />

„Reservesiegerkuh über alle Rassen“. „Atletin“<br />

zeigte sich bestens <strong>im</strong> Rassetyp mit einer sehr guten<br />

Bemuskelung.<br />

C. Henningsen<br />

„Atletin“ zeigte sich bestens <strong>im</strong> Rassetyp mit einer sehr guten Bemuskelung Foto: Henningsen<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 27


28<br />

Anfang November fand die alljährliche<br />

Jungviehschau in Northe<strong>im</strong> statt. Mit 90 Tieren<br />

war die Veranstaltung bestens beschickt.<br />

Aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> waren Anke Jaspers,<br />

Halstenbek und Hans-Wilhelm Dressel, Ahrensbök,<br />

mit ihren besten Tieren vertreten.<br />

Rangiert wurde in den Kategorien: Bullenkälber,<br />

Kuhkälber und Jungrinder.<br />

Bei den Bullenkälbern ging der Siegertitel an den<br />

Sylvain-Sohn „Samuel“ von Erwin Rabenau, Rabenau.<br />

Der typvolle Bulle überzeugte durch seine harmonische<br />

Ausstrahlung und bester Bemuskelung.<br />

Reservesieger wurde „Nobel ET“, der Nestor-Sohn<br />

aus der Comet-Tochter Lawene von Marco Beu,<br />

Osterholz-Scharmbeck.<br />

Die Jungrinder wurden angeführt von der tadellosen<br />

„Esmeralda“ von Siegfried Schneiderbauer<br />

aus Roßbach. Den Reservesieg errang die zweijährige<br />

„Lara“ von Wilfried Steinhauer, Waldbrunn.<br />

Hans-Wilhelm Dressel erreichte mit der typstarken<br />

„Donata“ den 1d-Platz.<br />

Eine Französin schaffte es bei den Kuhkälbern auf<br />

das Siegertreppchen. Francis Boehmler, Frankreich,<br />

erreichte mit der tadellosen „Emience“ den Siegertitel<br />

vor der „Nenci“ von der MKH-Agrar GmbH,<br />

Remda-Teichel.<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Fleischrinder<br />

22. Bundesjungviehschau<br />

Hervorragende Qualitäten präsentiert<br />

Erfolgreiches Jungrind aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> – die typvolle „Estella vom Brandener Hof“ von Anke Jaspers aus Halstenbek wurde 1b<br />

platziert Foto: Jaspers<br />

In stark besetzter Klasse errang „Estella vom Brandener<br />

Hof“ von Anke Jaspers, Halstenbek, den 1b<br />

Platz. Typstark, harmonisch und bestens entwickelt,<br />

wurde das Jungrind von Anke Jaspers mit dem Silberteller<br />

der Landesregierung <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> ausge-<br />

zeichnet. Die jährige „Jule“ von Hans-Wilhelm Dressel<br />

zeigte sich <strong>im</strong> besten Rassetyp und bekam den 1c<br />

Platz zugesprochen. Insgesamt wurden hochwertige<br />

Charolais-Jungtiere präsentiert, die sich <strong>im</strong> Laufe der<br />

Jahre in der Qualität mehr als gesteigert haben.<br />

C. Henningsen<br />

Fleischrinder präsentieren sich auf der Eurotier<br />

Foto: Tordsen<br />

Unter dem Dach des Bundesverbandes Deutscher<br />

Fleischrinderzüchter und -halter e.V. wurden<br />

insgesamt sieben Bullen der Rassen Welsh Black,<br />

L<strong>im</strong>ousin, Charolais, Uckermärker, Hereford, Fleckvieh<br />

und Blonde d`Aquitaine und vier Kühe mit<br />

Kälbern der Rassen Angus, Wagyu, Highland Cattle<br />

und Galloway gezeigt.<br />

Der Gemeinschaftsstand war Anlaufpunkt zahlreicher<br />

Gäste aus dem In- und Ausland!<br />

C. Henningsen


AuF DEN SPuREN<br />

SCHLESWiG-HoLSTEiNER<br />

iN DEN uSA<br />

Erlebnisreise mit landwirtschaftlichen Besuchen in die uSA<br />

(ostküste und Mittlerer Westen, 27. April bis 09. Mai <strong>2010</strong>)<br />

Kommen Sie mit uns in die uSA und besuchen eingewanderte<br />

<strong>Schleswig</strong> – <strong>Holstein</strong>er und erleben Sie New York, Washington,<br />

die ostküste der uSA und den Mittleren Westen. Die Reise ist<br />

besonders auch für Altenteiler geeignet.<br />

Reiseverlauf:<br />

1. Tag: Mi., 27.04., Hamburg – Newark<br />

Linienflug von Hamburg nonstop nach New York.<br />

2. Tag: Do., 28.04, New York City<br />

Ganztägige Stadtbesichtigung New York.<br />

3. Tag: Fr., 29.04., Newark – Lancester<br />

New York – Philadelphia – Amish Siedlung – Lancaster.<br />

4. Tag: Sa., 30.04., Lancaster – Washington D.C.<br />

Bauernmarkt – Nationalpark Gettxsburg mit dem Schlachtfeld des<br />

Bürgerkrieges – Washington.<br />

5. Tag: So., 01.05., Washington D.C. – Crisfield<br />

Stadtrundfahrt Washington, Weiterfahrt über Annapolis und weiter<br />

über die Chesapeake Bay Brücke nach Salisbury. Gemeinsames Abend–<br />

essen und Übernachtung <strong>im</strong> Hotel.<br />

6. Tag: Mo., 02.05., Salisbury – Virginia Beach<br />

Besuch <strong>im</strong> Landwirtschaftlichen Forschungs-und Beratungszentrum.<br />

Fahrt über die Chesapeake Bay zur Insel Tangier. Sie verlassen Maryland<br />

über die 37 km lange Chesapeake Bay Brücke nach Virginia Beach.<br />

7. Tag: Di., 03.05. Virginia Beach<br />

Für heute haben wir kein Programm vorgesehen. Genießen Sie den<br />

Strand, ruhen Sie sich aus.<br />

8. Tag: Mi., 04.05., Virginia Beach – Bettendorf<br />

Flug von Norfolk nach Chicago. Transfer per Bus nach Davenport <strong>im</strong><br />

Staat Iowa. Unterwegs Besichtigung einer Farm. Gemeinsames Mittagessen<br />

mit den Schülern einer Landwirtschaftsschule. Nachmittags<br />

fahren Sie nach Bettendorf, ca 9 km von Davenport entfernt, direkt<br />

am Mississippi.<br />

9. Tag: Do., 05.05.,Bettendorf – Davenport<br />

Ganztägige Besuche bei Einwanderern aus <strong>Schleswig</strong> – <strong>Holstein</strong>.<br />

Gespräche auch auf Plattdeutsch. Besichtigung einer typischen Farm<br />

der Region.<br />

10. Tag: Fr., 06.05.,Davenport<br />

Besuch des John Deer Museums. Flusskreuzfahrt auf dem Mississippi.<br />

11. Tag: Sa., 07.05., Davenport – Chicago<br />

Besuch des Gründerhauses von John Deer, der hier seinen ersten Pflug<br />

geschmiedet hat. Weiterfahrt nach Chicago und Stadtrundfahrt.<br />

12. Tag: So., 08.05. Chicago – Hamburg<br />

10.45 Uhr Abflug mit Continental Airlines über Newark nach Hamburg.<br />

13. Tag: Montag, 09.05. Hamburg<br />

07.30 Uhr Planmäßige Landung in Hamburg und individuelle He<strong>im</strong>reise.<br />

Ende der Reise.<br />

Rufen Sie uns, an (06181 - 926 797) oder senden Sie ein Fax<br />

(06181 - 926 798) wir senden Ihnen das ausführliche Programm!<br />

Preis p. P. <strong>im</strong> Doppelz<strong>im</strong>mer: Einzelz<strong>im</strong>merzuschlag:<br />

2.488,– Euro 492,– Euro<br />

Mindestteilnehmerzahl: Anmeldeschluss:<br />

20 Personen 01.03.2011<br />

Leistungen:<br />

» Linienflüge mit Continental Airline in der Touristenklasse inklusive aller<br />

Flugnebenkosten.<br />

» Alle Transportleistungen vor Ort <strong>im</strong> bequemen Reisebus mit Kl<strong>im</strong>aanlage<br />

laut Routenverlauf<br />

» 11 Übernachtungen in guten 3-Sterne + 4-Sterne-Hotels<br />

(Landeskategorie) mit tägl. amerikanischen Frühstück.<br />

» 2 Abendessen und 7 Mittagessen<br />

» Fachliche und touristische Leistungen wie <strong>im</strong> Programm beschrieben<br />

» Deutschsprachige Reiseleitung von New York bis Chicago<br />

» Insolvenzabsicherung und Organisationskosten<br />

» Örtliche und deutsche Abgaben/Steuern<br />

» 26,– Euro für Einholen der Einreisegenehmigung und Visagebühren<br />

sowie Reiseunterlagen<br />

Nicht eingeschlossen:<br />

» Nicht aufgeführte Mahlzeiten und Getränke<br />

» Persönliche Ausgaben, Versicherungen und Trinkgelder<br />

» Zu erwartende Abflugsteuer ab Deutschland 45,– Euro pro Person<br />

» Gastgeschenke für besuchte Betriebe<br />

Es gelten unsere allgemeinen Reisebedingungen.<br />

Programmänderungen vorbehalten.<br />

Goldmann-Touristik e.K. Kehler Straße 5, 63454 Hanau<br />

Telefon: 06181- 926 797, Fax: 06181- 926 798<br />

E-Mail: info@goldmann-touristik.de


30<br />

Der Landkreis Dithmarschen ist bisweilen<br />

als sonnenreicher und windstarker Standort<br />

bekannt. Prädikate die so auch auf die Aktivitäten<br />

der beiden Kreisvereine Rotbunt<br />

und Schwarzbunt <strong>im</strong> Jahr <strong>2010</strong> zutreffen.<br />

Frischer Wind weht bei den Schwarzbunten<br />

durch die Wahl von Ludwig Clausen, Hennstedt<br />

zum 1. Vorsitzenden, der Klaus Mirow<br />

aus Wennbüttel nach 15 jähriger, vorzüglicher<br />

Führungsarbeit zum Jahresbeginn<br />

abgelöst hat, was nicht bedeutet, dass Herr<br />

Mirow auch weiterhin die beliebten Ausflugsfahrten<br />

organisiert. Bei den Rotbunten<br />

regiert seit Jahren souverän Wilhelm Hollmann,<br />

Österdeichstrich, unterstützt durch<br />

einen jungen, sehr engagierten Vorstand.<br />

Die Dithmarscher <strong>Rind</strong>erzucht ist stets in der<br />

landesweiten Spitze zu finden, besonderes Attribut<br />

ist hier die Langlebigkeit. Schon seit Jahren<br />

stehen auf den Betrieben <strong>im</strong> Kreis stets mehr als<br />

20 100.000 Liter Kühe. Besonders hervorzuheben<br />

sind hier die Zuchtstätten Ove Rohwedder,<br />

Fedderingen, Ludwig Clausen, Hennstedt, Armin<br />

Jautelat, Wrohm, Udo Schladetsch, Kleve, Jürgen<br />

Wandmaker und Anke Jöns, St. Annen, Karl Popp,<br />

Gudendorf und Henning T<strong>im</strong>m, Krumstedt bei den<br />

Schwarzbunten, sowie Carsten Holtmeier, Volsemenhusen<br />

und Monika Knorr, Gudendorf bei den<br />

Rotbunten. Moderne Betriebe mit sehr viel Potential<br />

zeichnet die Region aus, die hervorragendes<br />

Tiermaterial für die Vermarktung <strong>im</strong> Binnenland<br />

sowie für den Export bereitstellt. Belohnt wird es<br />

mit attraktiven Verkaufserlösen, jedoch wird dieses<br />

noch nicht von allen Betrieben genutzt – die<br />

Herdbuchdichte ist leider <strong>im</strong>mer noch verbesserungsfähig.<br />

Sonnig und heiter verliefen die Fahrten der Vereine.<br />

Fast voll war der Bus der Rotbuntfreunde zur<br />

Meierei nach Barmstedt sowie zu Jürgen T<strong>im</strong>m,<br />

Brande, einem traditionsbewusstem Rotbuntzuchtbetrieb<br />

mit interessanten Kühen und neuem<br />

Melkhaus. Anschließend gab es ein Kuchenbuffet<br />

in der benachbarten Kaffeerösterei Sun Beam bis<br />

die Melkzeit rief. Ganz voll war dann der Bus zur<br />

Tagesfahrt der Schwarzbunten nach Bremerhaven.<br />

Zwei Betriebe hatten für uns die Tore geöffnet,<br />

zum einen Familie Janssen in Balje mit Melkrobotertechnik<br />

und viel Erfahrung, sowie der beeindruckende<br />

Betrieb der Familie Kaarst in Schiffdorf,<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Kreisvereine<br />

Dithmarschen <strong>im</strong> Aufwind – Kreisvereine<br />

boten abwechslungsreiches Jahresprogramm<br />

Sieger des Jungzüchterwettbewerbes<br />

der nicht nur modernste Haltung von <strong>Rind</strong>ern<br />

sondern auch von Pferden auf Sand präsentierte.<br />

Kulturell standen dann noch das Auswandererhaus<br />

und eine Hafenrundfahrt in Bremerhaven auf<br />

dem Programm, bevor es abends über die Fähre<br />

Glückstadt zurück nach Dithmarschen ging. Im<br />

August zeigte uns dann die Familie Jens Meyer<br />

aus Eddelak <strong>im</strong> Rahmen eines Grillabends ihren<br />

Betrieb. Auch hier trafen sich viele Züchter und<br />

Berufskollegen zum Erfahrungsaustausch, einem<br />

Rangierwettbewerb und satt zu Essen inklusive.<br />

Bei den Rotbunten waren dann die Züchter gefragt<br />

zur Färsenprämierung in der Herde. Bei guter<br />

Beteiligung wurden auf allen Betrieben hervorragende<br />

Färsen gezeigt. Die Siegerfärsen <strong>im</strong> Bereich<br />

Doppelnutzung kamen aus der Zuchtstätte Thies<br />

Karstens, Röst: „Klee“ von Bas mit 85,90 Punkten<br />

vor „Kali“ von Pacht mit 85,30 Punkten. Siegerfärse<br />

bei den Red <strong>Holstein</strong>s wurde „Kränzchen“<br />

von Joyboy mit 85,8 Punkten von der Hollmann<br />

GbR in Österdeichstrich vor „Kamille“ von Joyboy<br />

mit 85,6 Punkten von Karl-Heinz Stüertz in Wöhrden.<br />

Alle Färsen wurden <strong>im</strong> guten oder sehr guten<br />

Bereich eingestuft, als Sammlung war die von der<br />

Hollmann GbR allerdings nicht zu schlagen, <strong>im</strong><br />

DN-Bereich die von Thies Karstens, Röst.<br />

Unschlagbar waren an diesem Tage allerdings<br />

auch die Jungzüchter mit ihren meist rotbunten<br />

Kälbern. Preisrichterin Wenke Re<strong>im</strong>ers, Westerhorn,<br />

hatte das wohl schwierigste Amt, aus den<br />

Klasse-Vorführungen die Beste zu finden. In der<br />

jungen Klasse lag wie ein Profi Marlene Heuer<br />

aus Bargenstedt vor Ingo Schmidt aus Buchholzermoor<br />

vorn, in der mittleren Klasse Kai Mohr<br />

vor Jaqueline Kurzawe, beide aus Buchholzermoor<br />

und in der „älteren“ Klasse siegte Lea Holtmeier,<br />

Volsemenhusen vor Janina Last, Arkebek. Alle Teilnehmer<br />

feierten bei Familie Stefan Heuer in Bargenstedt<br />

ausgiebig ihre Erfolge <strong>im</strong> Rahmen eines<br />

sehr gelungenen Grillabends. Auf zwei Herbstversammlungen<br />

in Sarzbüttel informierte die RSH eG<br />

über das neue Bullenangebot, das durch die neue<br />

genomische Selektion in beiden Farbrichtungen<br />

überaus interessant geworden ist – auch von dieser<br />

Seite gibt es richtig frischen Wind! Bleibt zu<br />

hoffen, dass viele <strong>Rind</strong>erhalter von diesem und<br />

vom reichhaltigen Angebot der Kreisvereine Rot-<br />

und Schwarzbunt Gebrauch machen, zur Jahresversammlung<br />

treffen sich alle Mitglieder erstmals<br />

gemeinsam am 9. Februar 2011 in Meldorf „Zur<br />

Erheiterung“.<br />

J. Bahlmann


Das Melkhaus der Familie Kaarst in Schiffdorf<br />

Die „kleinste“ Theresa Heuer<br />

DN-Qualität bei Familie Karstens, Röst<br />

Besichtigung der Meierei Barmstedt<br />

// Kreisvereine<br />

Hafenrundfahrt in Bremerhaven<br />

Jungzüchterkollektion Heuer, Bargenstedt<br />

Kommission bei der Arbeit<br />

Betriebssammlung Hollmann Fotos: Bahlmann<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 31


32<br />

Zum Ende des Sommers fand am 1. September<br />

der Züchterabend der Schwarzbuntzüchter<br />

<strong>im</strong> Kreis Rendsburg-Eckernförde auf dem Betrieb<br />

der Familie Wendell-Andresen in Beringstedt<br />

statt.<br />

Anfang August war die komplett neu erstellte Hofanlage<br />

bei einem Tag der offenen Tür zu besichtigen<br />

gewesen. In etwas kleinerer Runde, ungefähr 200<br />

Züchter und an der <strong>Rind</strong>erzucht Interessierte waren<br />

der Einladung gefolgt, konnte nun ein direkter Gedankenaustausch<br />

mit dem Betriebsleiter zu Stallungen,<br />

Melkanlage oder Biogasanlage geführt werden. Diese<br />

Gelegenheit wurde dann bei der Betriebsbesichtigung<br />

auch genutzt.<br />

Neben der neu erstellten Hofanlage stand aber vor<br />

allem der züchterische Aspekt an diesem Abend <strong>im</strong><br />

Vordergrund. Für den Richtwettbewerb wurden fünf<br />

zweit- bzw. drittkalbige Kühe am Halfter <strong>im</strong> Ring<br />

präsentiert. Gerichtet wurde die Kuhklasse von Markus<br />

Fuschera-Petersen. Seiner Meinung konnten sich<br />

viele anschließen und so hatten wir auffällig viele<br />

Ergebnisse, die mit dem Richter zu hundert Prozent<br />

übereinst<strong>im</strong>mten. Ein großer Dank an dieser Stelle<br />

noch einmal an Heiko Wendell-Andresen und seine<br />

Frau Christine, die bei vielen Firmen um eine Spende<br />

gebeten hatten. Wir konnten daher viele Preise be<strong>im</strong><br />

Rangierwettbewerb ausgeben. Erwähnen möchte ich<br />

in diesem Bericht die ersten drei einer jeden Klasse.<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Kreisvereine<br />

Züchterabend auf dem Betrieb<br />

der Familie Wendell-Andresen<br />

Begrüßung durch den Kreisvorsitzenden Paul Hameister auf der neuen Hofanlage<br />

Bei den Kindern und Jugendlichen konnte Synja Becker,<br />

Bredenbek vor Tobias Tank, Fockbek und Nele<br />

Sieh-Petersen, Bünsdorf gewinnen. Bei den Frauen<br />

entschied Regina Fechter, Hamdorf die Klasse für sich.<br />

Ihr folgten Susanne Vehlow und Sandy Harms. Bei den<br />

Männern st<strong>im</strong>mten insgesamt elf Teilnehmer zu hundert<br />

Prozent mit dem Ergebnis des Richters überein.<br />

Gewinnen konnte aber auch hier nur einer. Das war in<br />

diesem Jahr Nikolaus Jensen, Südensee. Auf den nächsten<br />

Plätzen folgten Jan Krabbenhöft, Revensdorf und<br />

Christian Jacobsen, Hohelieth.<br />

Gerichtet wurde die Kuhklasse durch Markus Fuschera-Petersen und Dr. Heiner Kahle Fotos: Lucanus<br />

An diesem Abend wurden auch noch einmal die drei<br />

Terbium-Töchter gezeigt, die ihren Vater schon am Tag<br />

der offenen Tür würdig repräsentiert hatten. Diesen<br />

positiven Eindruck konnten sie am Züchterabend bestätigen.<br />

Zum Abschluss wurde gegrillt und der Abend fand<br />

seinen gemütlichen Ausklang in der für diesen Abend<br />

hergerichteten Scheune.<br />

Vielen Dank an die Familie Wendell-Andresen und ihre<br />

Mitarbeiter für die Vorbereitung der Kühe, deren gute<br />

Präsentation <strong>im</strong> Ring und die vielen weiteren Mühen<br />

und Vorbereitungen, die dem Kreisverein einen gelungenen<br />

Züchterabend beschert haben.<br />

U. Lucanus<br />

ELKO NAGEL · 24797 BREIHOLZ<br />

Kraftfutter lagern<br />

Innen- und Außensilos<br />

von 3-30 t<br />

Schnecken und Spiralen<br />

direkt vom Hersteller<br />

zu äußerst<br />

günstigen Preisen<br />

www.mecansysteme.de<br />

Tel. (0 43 32) 3 62 · Fax (0 43 32) 18 17


Kreisvereine<br />

Einladung zur Jahreshauptversammlung der nachstehend<br />

aufgeführten Kreisvereine Schwarzbunt und Rotbunt<br />

Tagesordnung 1. Eröffnung und Begrüßung 5. Entlastung<br />

2. Jahresbericht des Kreisvereins 6. Wahlen<br />

3. Kassenbericht des Kreisvereins 7. Vorträge<br />

4. Bericht des Kassenprüfers 8. Verschiedenes<br />

Herzlich willkommen sind die Ehefrauen, Jungbauern, Auszubildende, Senioren, Tierzuchttechniker und Leistungsinspektoren!<br />

Schwarzbunt<br />

11. Jan. 2011 19.30<br />

19. Jan. 2011 19.30<br />

20. Jan. 2011 19.30<br />

9. Feb. 2011 19.30<br />

9. Feb. 2011 19.30<br />

24. Feb 2011 19.30<br />

1. März 2011 19.30<br />

2. März 2011 19.30<br />

3. März 2011 19.30<br />

8. März 2011 19.30<br />

Verein der Rot- und Schwarzbuntzüchter<br />

in den Kreisen Steinburg und Pinneberg<br />

Kremperheide, „Heidekrug“, Zur Wahl: Carl<br />

Rusch, Claus Detlef Re<strong>im</strong>ers, Kassenprüfer<br />

Verein der <strong>Holstein</strong>züchter <strong>im</strong> Kreis Plön<br />

Nettelsee, „Zum Beeksberg“, Zur Wahl: Bernd<br />

Doepner, Heiko Schnoor, Kassenprüfer<br />

Verein der Schwarzbuntzüchter <strong>im</strong> Kreis<br />

Segeberg<br />

Leezen, Hotel „Teegen“, Zur Wahl: Volker Kaack,<br />

Eckhart Beecken, Dirk Tensfeldt, Kassenprüfer<br />

Verein der Schwarzbuntzüchter <strong>im</strong> Kreis<br />

Dithmarschen<br />

Meldorf, „Zur Erheiterung“, Zur Wahl: Sönke<br />

Haase, Kassenprüfer<br />

Verein der <strong>Holstein</strong>züchter <strong>im</strong> Kreis<br />

Stormarn<br />

Rethwisch, Gaststätte „Mäcki“ Zur Wahl: Christian<br />

Fischer, Thomas Rübcke, Kassenprüfer<br />

Verein der Schwarzbuntzüchter <strong>im</strong> Kreis<br />

Rendsburg-Eckernförde<br />

Bünsdorf, „König Ludwig“, Zur Wahl: Werner<br />

Jepsen, Carsten Damlos, Ralf Schneede,<br />

Kassenprüfer<br />

Verein der Rot- und Schwarzbuntzüchter<br />

<strong>im</strong> Kreis <strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />

Wanderup, „Westerkrug“, Zur Wahl: Asmus<br />

Thomsen, Sönke Ottzen, Hans-Jakob Andresen,<br />

Kassenprüfer<br />

Verein der Schwarzbuntzüchter <strong>im</strong> Kreis<br />

Nordfriesland<br />

Horstedt, „Gasthof Carstens“, Zur Wahl: Christian<br />

Gonnsen, Klaus Schmidt, Edmund Freitag,<br />

Kassenprüfer<br />

Verein der <strong>Holstein</strong>züchter <strong>im</strong> Kreis<br />

Ostholstein<br />

Beschendorf, „Neuer Krug“, Zur Wahl: Henning<br />

Willms, Ute Wendt, Kassenprüfer<br />

Verein der <strong>Holstein</strong>züchter <strong>im</strong> Kreis<br />

Lauenburg<br />

Breitenfelde , „Gothmanns Hotel“, Zur Wahl:<br />

Hans-Peter Grell, Hans-Joach<strong>im</strong> Luer, Stefan<br />

Körner, Kassenprüfer<br />

Rotbunt<br />

11. Jan. 2011 19.30<br />

19. Jan. 2011 19.30<br />

3. Feb. 2011 19.30<br />

9. Feb. 2011 19.30<br />

9. Feb. 2011 19.30<br />

15.Feb. 2011 19.30<br />

22. Feb. 2011 19.30<br />

1. März 2011 19.30<br />

3. März 2011 19.30<br />

8. März 2011 19.30<br />

9. März 2011 19.30<br />

Verein der Rot- und Schwarzbuntzüchter in<br />

den Kreisen Steinburg und Pinneberg<br />

Kremperheide, „Heidekrug“, Zur Wahl: Carl Rusch,<br />

Claus Detlef Re<strong>im</strong>ers, Kassenprüfer<br />

Verein der <strong>Holstein</strong>züchter <strong>im</strong> Kreis Plön<br />

Nettelsee, „Zum Beeksberg“, Zur Wahl: Bernd<br />

Doepner, Heiko Schnoor, Kassenprüfer<br />

Verein der Rotbuntzüchter <strong>im</strong> Kreis Rendsburg-Eckernförde<br />

Oldenhütten, „Speck´s Dörpskrog“, Zur Wahl:<br />

Karsten Kühl, Hans-Wilhelm Stange, Klaus Jürgen<br />

Wichmann, Kassenprüfer<br />

Verein der Rotbuntzüchter <strong>im</strong> Kreis Dithmarschen<br />

Meldorf, „Zur Erheiterung“, Zur Wahl: Wilhelm<br />

Hollmann, Hans-Heinrich Schmidt, Michael Voigt,<br />

Karl-Heinz Stuertz, Kassenprüfer<br />

Verein der <strong>Holstein</strong>züchter <strong>im</strong> Kreis Stormarn<br />

Rethwisch, Gaststätte „Mäcki“ Zur Wahl: Christian<br />

Fischer, Thomas Rübcke, Kassenprüfer<br />

Verein der Rotbuntzüchter <strong>im</strong> Kreis Segeberg<br />

Struvenhütten, „Gerth`s Gasthof“, Zur Wahl: Heiko<br />

Rahlf, Klaus Hauschildt, Kassenprüfer<br />

Verein der Rotbuntzüchter <strong>im</strong> Kreis Nordfriesland<br />

Breklum, „Kirchspielkrug Möllgaard“, Zur Wahl:<br />

Klaus-Jürgen Lorenzen, Matthias Detlefsen,<br />

Kassenprüfer<br />

Verein der Rot- und Schwarzbuntzüchter <strong>im</strong><br />

Kreis <strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />

Wanderup, „Westerkrug“, Zur Wahl: Asmus<br />

Thomsen, Sönke Ottzen, Hans-Jakob Andresen,<br />

Kassenprüfer<br />

Verein der <strong>Holstein</strong>züchter <strong>im</strong> Kreis Ostholstein<br />

Beschendorf, „Neuer Krug“, Zur Wahl: Henning<br />

Willms, Ute Wendt, Kassenprüfer<br />

Verein der <strong>Holstein</strong>züchter <strong>im</strong> Kreis Lauenburg<br />

Breitenfelde , „Gothmanns Hotel“, Zur Wahl:<br />

Hans-Peter Grell, Hans-Joach<strong>im</strong> Luer, Stefan Körner,<br />

Kassenprüfer<br />

Verein der Hannoverschen Rotbuntzüchter<br />

Cadenberge, „Gastro am Markt“, Zur Wahl: Bernd<br />

Horeis, Kassenprüfer<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 33


34<br />

Luther, Laufstall und El Bedavi –<br />

Die mittlerweile zur Tradition gewordene<br />

Herbst-Tour des Vereins der Rot- und<br />

Schwarzbuntzüchter in den Kreisen Steinburg<br />

und Pinneberg führt die Teilnehmer<br />

<strong>im</strong> jährlichen Wechsel an ein Ziel <strong>im</strong><br />

In- bzw. Ausland. In diesem Jahr ging die<br />

erstmals 3-tägige Reise nach Thüringen. So<br />

starteten am 19. Oktober um 4 Uhr morgens<br />

zwei Reisebusse in Itzehoe bzw. Horst<br />

in Richtung des ersten Etappenziels der<br />

Tour: Erfurt.<br />

Nach einer fast 8-stündigen Fahrt inkl. Frühstückspause<br />

und unserer Ankunft am Domplatz<br />

in Erfurt folgt unverzüglich der erste kulturelle<br />

Programmpunkt unserer Reise. Unter dem Motto<br />

„Erfurt - die Faszination einer historischen Stadt<br />

erleben“ machen wir uns auf, die Geschichte der<br />

über 1260 Jahre alten Landeshauptstadt Thüringens<br />

bei einer Stadtführung zu erkunden. Unser<br />

Weg führt dabei vorbei an Dom und Severikirche,<br />

prachtvollen Patrizier- und Fachwerkhäusern, sowie<br />

einigen der zahleichen Kirchen, denen Erfurt<br />

den Titel „thüringisches Rom“ verdankt. Zum<br />

Abschluss dieser überaus interessanten Reise in<br />

Erfurts Vergangenheit machen wir Rast <strong>im</strong> Ratskeller<br />

und stärken uns mit Kaffee und Kuchen.<br />

Nach dem kulturellen Einstieg steht dann am<br />

Nachmittag die Besichtigung der Erzeuger- und<br />

Handels-AG LAPROMA in Schloßvippach <strong>im</strong><br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Kreisvereine<br />

84 Steinburger/innen und Pinneberger/innen<br />

erkunden drei Tage lang Kultur und Landwirtschaft<br />

<strong>im</strong> Freistaat Thüringen<br />

Landkreis Sömmerda auf unserem Programm.<br />

Hier empfängt uns der Vorstandsvorsitzende Herr<br />

Kirchner, der uns zuerst einen Überblick über die<br />

Vielseitigkeit des Unternehmens gibt und uns anschließend<br />

über den Milchviehbetrieb führt. Die<br />

Hauptgeschäftsfelder dieses landwirtschaftlichen<br />

Unternehmens, das nach der Wende aus der örtlichen<br />

LPG Tierproduktion und LPG Pflanzenproduktion<br />

hervorging und seit 1995 eine Aktiengesellschaft<br />

ist, sind die Milchproduktion und Zucht<br />

Dank einer sehr engagierten Stadtführerin erwacht Erfurts Geschichte für uns zum Leben Foto: Biehl<br />

Im Schatten des Erfurter Doms Foto: Biehl<br />

mit 850 HF-Kühen plus Nachzucht und der Futter-<br />

und Marktfruchtanbau auf 2360 ha. Darüber<br />

hinaus gehören eine Biogasanlage mit 499 kW<br />

elektrischer Leistung, die Verrichtung verschiedener<br />

Lohnarbeiten sowie die extensive Haltung<br />

von Mutterkühen der Rassen Galloway und Fleckvieh<br />

auf 40 ha Grünland durch die Dielsdorfer<br />

Landwirtschafts GmbH, ein Tochterunternehmen<br />

der LAPROMA, ebenfalls zu dem vielseitig aufgestellten<br />

Unternehmen.<br />

Von den insgesamt 43 Angestellten sind 20 in<br />

der <strong>Rind</strong>erhaltung beschäftigt. Der Herdendurchschnitt<br />

liegt <strong>im</strong> 10-jährigen Mittel bei 10.297<br />

kg je Kuh und Jahr, sodass täglich rund 22.000 l<br />

Milch per Tanklastzug an eine Molkerei in Bayern<br />

gehen.<br />

Als wir am Abend <strong>im</strong> Hotel in Jena ankommen,<br />

wird uns klar, dass der verheißungsvolle Name<br />

„Fair Resort **** Superior“ hier auch Programm<br />

ist. Die verbleibende Zeit bis zum Abendessen <strong>im</strong><br />

großzügig angelegten Restaurantbereich nutzen<br />

Einige von uns, um das verlockende Wellnessangebot<br />

auszuprobieren oder ein entspannendes<br />

und vor allem wärmendes Vollbad auf dem Z<strong>im</strong>mer<br />

zu nehmen. Als wir den Abend nach dem<br />

Essen gemütlich bei dem einen oder anderen


Gläschen ausklingen lassen, ke<strong>im</strong>t in uns der<br />

Verdacht, dass das Jenaer Hotel nicht allzu oft<br />

Gäste aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> beherbergt, denn<br />

bereits nach kurzer Zeit sind die spärlichen Korn-<br />

Reserven aufgebraucht. Doch es ist ohnehin Zeit<br />

für die Nachtruhe, da das Frühstück am folgenden<br />

Tag für 7 Uhr angesetzt ist und wir um 8.15 Uhr<br />

wieder aufbrechen wollen.<br />

Der zweite Tag unserer Reise beginnt mit einer<br />

kurvenreichen Fahrt durch den Thüringer Wald,<br />

der uns in das auf 600 m gelegene Örtchen Meura<br />

bringt. Hier befindet sich das weithin bekannte<br />

Haflinger Gestüt Meura, in dem seit 40 Jahren<br />

Pferde der Rasse Haflinger gezüchtet und insgesamt<br />

rund 350 Pferde gehalten werden.<br />

In zwei Gruppen aufgeteilt beginnen wir unseren<br />

Rundgang. Dr. Siegfried Sendig, der das Gestüt<br />

in 1960er Jahren gründete, und die Zuchtleiterin<br />

Kathrin Unger führen uns höchst fachkundig über<br />

den Betrieb. Im Hengststall angekommen, erklärt<br />

Dr. Sendig die Entstehung der Haflinger Rasse, als<br />

deren Begründer der 1874 geborene Hengst „Folie<br />

249“ gilt, der aus der Kreuzung einer veredelten<br />

Landstute und dem Halbblutorientalen (Araber)<br />

„El Bedavi“ hervorging. Die Nachkommen<br />

von „Folie 249“ vereinen Ausdauer und Kraft des<br />

Kaltbluts mit der Leichtfuttrigkeit und dem Adel<br />

des Araber Pferdes und werden heute in insgesamt<br />

sieben Blutlinien unterteilt, die an den Anfangsbuchstaben<br />

ihrer Namen zu erkennen sind.<br />

Dr. Sendig verdeutlicht mehr als anschaulich, wie<br />

viel Engagement und Idealismus zur Leitung eines<br />

Gestüts dieser Größe unter den vorhandenen Gegebenheiten<br />

vonnöten waren und sind. Nur unter<br />

einem harten Reg<strong>im</strong>ent und mit viel Disziplin–<br />

wie er selbst sagt – ließen sich Zucht, Ausbildung<br />

// Kreisvereine<br />

Im Bann der Geschichte: der berühmte Sängersaal als Schauplatz der Sage vom Sängerkrieg Foto: Zettler<br />

und Pensionspferdehaltung erfolgreich managen.<br />

Es ist kaum vorstellbar, wie schwer es diesem<br />

Pferdemenschen gefallen sein muss, die Leitung<br />

des Gestüts krankheits-, jedoch keineswegs altersbedingt<br />

(Dr. Sendig ist 75 Jahre jung!) an seine<br />

Tochter Anke abzugeben. Uns allen ist jedoch<br />

klar, dass er das Zepter längst nicht völlig aus der<br />

Hand gelegt hat.<br />

Nach einer beeindruckenden Vorführung auf dem<br />

Reitplatz, bei der wir (Haflinger-) Pferd und Reiter<br />

in Aktion erleben dürfen, werden uns die Stallungen,<br />

die Reithalle sowie das Museum mit den<br />

unzähligen Kutschen und wertvollen Geschirren<br />

gezeigt. Die letzte Station der Führung ist der<br />

hofeigene Laden, in dem man die aus Haflingerstutenmilch<br />

hergestellten Kosmetikprodukte und<br />

Liköre käuflich erwerben kann.<br />

Wir beschließen unseren Besuch auf dem Haflingergestüt<br />

Meura in der Cafeteria, wo wir von<br />

Herrn Dr. Sendigs Frau Martina herzlich eingeladen<br />

werden, uns mit Gulaschsuppe und Kuchen<br />

zu stärken. Be<strong>im</strong> anschließenden Abschied vom<br />

Gestüt und seinen Betreibern bedanken wir uns<br />

nicht nur mit einem kleinen Präsent aus den Kellinghusener<br />

Fayencen für den herzlichen Empfang<br />

und die beeindruckende Führung. Besonders der<br />

lange Applaus für Herrn Dr. Sendig, seine Frau<br />

und das ganze Team zeigt, wie sehr es uns <strong>Rind</strong>erleuten<br />

bei den Haflingern in Meura gefallen<br />

hat.<br />

Bei der Güterverwaltung Nicolaus Schmidt AG in<br />

Rothenacker, unserer zweiten Station dieses Tages<br />

angekommen, werden wir von Herrn Wolfgang<br />

Jatzke vom Landesverband Thüringer <strong>Rind</strong>erzüchter<br />

(LTR) und Herrn Stefan Kühne, dem Geschäftsführer<br />

der Güterverwaltung, empfangen.<br />

Mehr Energie,<br />

mehr Verdaulichkeit,<br />

mehr Milch!<br />

AMPEZZO<br />

ca. S 210, ca. K 210<br />

Stark in Energie + Stärke!<br />

Die neue Futterqualität!<br />

Qualitätssieger in<br />

Verdaulichkeit in den<br />

EUP SM früh 2009.<br />

Besonders gut in<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> und<br />

Mecklenburg-Vorpommern!<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Andreas Krallinger, Fon 0171.2639317<br />

www.dsv-saaten.de<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 35


36<br />

Der Betrieb liegt <strong>im</strong> Dreiländereck Sachsen-Thüringen-Bayern<br />

auf 520 bis 630 m über NN. Den<br />

Produktionsschwerpunkt bilden Milchviehhaltung<br />

und Futteranbau sowie Marktfruchtanbau<br />

und die Energiegewinnung mit einer 540 kWel<br />

Biogasanlage. Die Betriebsfläche von insgesamt<br />

2322 ha LN setzt sich aus 1905 ha Ackerland und<br />

417 ha Grünland zusammen.<br />

Da bei unserer Ankunft gerade Melkzeit ist, beginnen<br />

wir die Führung mit einem Blick in das <strong>im</strong><br />

Jahr 2001 gebaute Melkzentrum, wo wir einen<br />

American Line Westfalia-Surge Side by Side Melkstand<br />

mit 2 mal 20 Plätzen in Aktion sehen. Die<br />

850 Kühe werden dre<strong>im</strong>al am Tag mit insgesamt<br />

sechs Melkern gemolken, die nach abgelieferter<br />

Milchmenge bezahlt werden und so auf einen<br />

Bruttolohn von 14 Euro pro Stunde kommen.<br />

Je zwei von ihnen bestreiten eine Melkzeit. Das<br />

erste Team melkt von 6.00 bis 12.30 Uhr, das<br />

zweite von 14.00 bis 16.30 Uhr und wird dann<br />

vom ersten abgelöst, das bis 19.30 Uhr <strong>im</strong> Melkstand<br />

steht. Das zweite Team übern<strong>im</strong>mt dann die<br />

letzte Schicht von 22.00 bis 3.00 Uhr morgens.<br />

Zum Betrieb gehören 8 Mio. kg Quote; die Milch<br />

wird an eine Privatmolkerei in Bayern geliefert.<br />

Waren es Anfang <strong>2010</strong> noch 25 ct/l, so werden<br />

derzeit 32 ct pro Liter Milch (bei 3,7 % Fett und<br />

4,4 % Eiweiß) bezahlt. Herr Kühne beziffert seine<br />

Produktionskosten nach Vollkostenrechnung auf<br />

28,2 ct pro Liter.<br />

Als nächstes führt uns Herr Kühne in den Kuhstall,<br />

wo ein Lichtprogramm mit 200 lux für täglich<br />

18 Stunden gefahren wird, um Fruchtbarkeit<br />

und Fressverhalten der 850 melkenden Kühe positiv<br />

zu beeinflussen. Der Effekt dieses Lichtprogramms<br />

zeigt sich - laut Herrn Kühne - in Form<br />

einer um durchschnittlich 2 kg erhöhten Aufnahme<br />

von Trockenmasse je Kuh und Tag. Das Erstkalbealter<br />

liegt bei 25,2 Monaten.<br />

Nächste Station ist die Lagerhalle für die Futterkomponenten.<br />

Herr Kühne, der die Rations-<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Kreisvereine<br />

Der Doppel-20-er-Melkstand der Güterverwaltung Rothenacker in Aktion Foto: Wendorff-Rusch<br />

berechnung selbst vorn<strong>im</strong>mt, hält von der Verwendung<br />

von Vormischungen nichts, da sich die<br />

Qualität von Einzelkomponenten anhand ihres<br />

Geruchs und Geschmacks am besten beurteilen<br />

lasse. Auch spezielle Zusätze wie Niacin, Hefen<br />

oder geschützte Fette hält der Futtermeister für<br />

unnötig.<br />

Die durchschnittliche Leistung des in vier Gruppen<br />

unterteilten Kuhbestandes liegt derzeit bei<br />

10.179 kg pro Kuh und Jahr. Dabei wird hier in<br />

Rothenacker äußerst streng nach Leistung selektiert.<br />

In der ersten Laktation ist die Milchmenge<br />

noch unwichtig. Kühe, die in der zweiten Laktation<br />

unter 8.500 kg bleiben, werden verkauft.<br />

Wer in der dritten Laktation nicht über 10.300 kg<br />

kommt, muss leider ebenfalls gehen. In unserer<br />

Gruppen melden sich die Ersten, die durchaus an<br />

der Übernahme von Herrn Kühnes aussortierten<br />

Kühen interessiert wären…<br />

Weiter geht´s zum Kälberstall. Alle Kuhkälber<br />

bleiben <strong>im</strong> Betrieb und werden 42 Tage lang<br />

getränkt, wobei sie Pellets und Heu ad libitum<br />

aufnehmen können. Das Colostrum stammt von<br />

ausgewählten Kühen und wird portionsweise eingefroren.<br />

Die jedem Kalb zustehende Tränkemenge<br />

wird bewusst unter ihrem Bedarf angesetzt,<br />

damit die sie stets durstig sind und somit viel<br />

Wasser trinken.<br />

Be<strong>im</strong> Thema Trockensteher wird es erneut sehr interessant.<br />

Herr Kühne erklärt, dass etwa ab dem<br />

230. Trächtigkeitstag – unabhängig von der Leistung<br />

- trockengestellt wird, wodurch die Kühe ca.<br />

Calystos Nachwuchs gedeiht auch in Thüringen prächtig Foto: Wendorff-Rusch Blick in den Ziegenstall in Jenaprießnitz: Wer beguckt hier wen? Foto: Wendorff-Rusch


Kreisvereine<br />

Zu Gast bei Herrn Herich und seinen 1200 Ziegen - so wird <strong>im</strong> 76er Karussell gemolken Foto: Wendorff-Rusch Der beschwerliche Aufstieg zur Wartburg beginnt: noch haben Manche gut lachen... Foto: Wendorff-Rusch<br />

50 Tage trocken stehen. Dies hat zur Folge, dass<br />

teilweise Kühe mit 40 bis 50 kg Tagesgemelk „von<br />

heute auf morgen“ nicht mehr gemolken werden,<br />

was ohne Probleme funktioniert, wie Herr Kühne<br />

seiner teilweise mit dem Kopf schüttelnden Zuhörerschaft<br />

versichert. Nach dem Trockenstellen<br />

kontrolliert und dippt Herr Kühne einmal täglich.<br />

Auch für die Zucht hat man in Rothenacker ein<br />

Faible. Die Auswahl der Bullen, mit denen die<br />

Kühe vom betriebseigene Besamer belegt werden<br />

sollen, übern<strong>im</strong>mt – wie könnte es anders<br />

sein – Herr Kühne. Auf den Ohrmarken der Kälber<br />

lassen sich einige Namen erkennen: Marmax RF,<br />

Toystory, O-Man, Juwel, Mr. Sam und… Calysto!<br />

Wir alle fragen uns, wie Herr Kühne, der selbstverständlich<br />

auch jährlich einen Lehrling ausbildet,<br />

sein tägliches Arbeitspensum bewältigen<br />

kann, wie oft er wohl in Urlaub fährt und welche<br />

Frau das alles mitmacht! Letzteres klärt sich, als<br />

Herr Kühne uns erzählt, dass er mit der „Kälberfrau“<br />

des Betriebes verheiratet ist. Sie beide<br />

sehen sich –<strong>im</strong>merhin! – zumindest einmal am<br />

Tag, und zwar wenn er ins Haus geht, um den<br />

täglich anfallenden Berg an Büroarbeit zu bewältigen,<br />

und Frau Kühne aus dem Haus zum Kälberfüttern<br />

geht. So komme es wenigstens seltener<br />

zu Streit zwischen seiner Frau und ihm, versucht<br />

Herr Kühne zu beschönigen. Es darf zumindest<br />

vermutet werden, dass das Ehepaar Kühne sich<br />

auch häufiger trifft, <strong>im</strong>merhin haben die Beiden<br />

Kinder…<br />

Von diesem wirklich interessanten Besuch bei<br />

der Güterverwaltung Nicolaus Schmidt AG, einem<br />

überaus ereignisreichen Tag und den sehr kühlen<br />

Temperaturen ganz geschafft, treten wir den Weg<br />

zurück ins Hotel an. Dort erwartet uns wiederum<br />

ein Buffet, das keine Wünsche offen lässt. Etwas<br />

anders verhält es sich erneut mit den Vorräten der<br />

Hotelbar. Diese hatte sich nach den Erfahrungen<br />

des ersten Abends mit Korn eingedeckt, jedoch<br />

nicht damit gerechnet, dass uns an diesem Abend<br />

der Sinn mehr nach Aquavit steht. Eine harte Probe<br />

für das Hotelbarpersonal…<br />

Auch der dritte und somit letzte Tag unserer<br />

Thüringen-Tour verspricht, ereignisreich zu werden.<br />

Auf der kurzen Fahrt zum ersten Besichtigungstermin<br />

bleibt einer unserer Busse liegen.<br />

Mit leichter Verspätung treffen wir daher bei der<br />

Gleistal-Agrar eG Golmsdorf in Jenaprießnitz ein.<br />

Auch dieser landwirtschaftliche Betrieb ist äußerst<br />

vielseitig aufgestellt und betreibt auf insgesamt<br />

2000 ha neben Pflanzen- (Marktfrucht-,<br />

Futter- und Energiepflanzenanbau) und Gemüseproduktion<br />

(Chicorée und Kohl) auch Nutztierhaltung<br />

mit 360 Mutterkühen und 1200 Milchziegen.<br />

Auch ein Autohof mit Gebrauchtwagen- und<br />

Ersatzteilhandel, Abschleppdienst, Reifenservice<br />

und Autowäsche sowie eine Landtechnikwerkstatt<br />

gehören zur „Produktpalette“.<br />

Wir sind jedoch nach Jenaprießnitz gekommen,<br />

um uns die Milchziegenhaltung anzusehen.<br />

Nachdem wir die erforderliche Schutzkleidung<br />

angelegt haben, begrüßen uns Herr Dipl.-agr.<br />

Ing. Wickler und sein Mitarbeiter Herr Herich <strong>im</strong><br />

Melkhaus. Hier dreht sich täglich 22 Stunden lang<br />

ein 76er Außenmelker-Karussell, das auch die<br />

Transponder gesteuerte Einzeltierfütterung übern<strong>im</strong>mt.<br />

Fasziniert sehen wir zu, wie die Ziegen<br />

sich anstellen und nacheinander das Karussell<br />

betreten, um sich eine neue Ration Kraftfutter zu<br />

holen, wobei wir von den teils gehörnten Damen<br />

mindestens genauso neugierig beäugt werden.<br />

Die Ziegenmilch wird in das 70 km entfernte Altenburg<br />

transportiert, wo der bekannte „Altenburger<br />

Ziegenkäse“ (aus 30 % Ziegen- und 70 %<br />

Kuhmilch!) hergestellt wird. Für den Liter Ziegenmilch<br />

werden derzeit - bedingt durch die direkte<br />

Konkurrenz zum holländischen Milchpreis von 40<br />

bis 42 ct pro Liter - durchschnittlich 45 ct pro<br />

Liter ausgezahlt, was <strong>im</strong> Vergleich zu Großbritannien<br />

mit einem Preis von 80 ct/l und Italien mit 60<br />

ct/l nicht gerade üppig ist. Die durchschnittliche<br />

Leistung liegt bei 3 Litern pro Tier und Tag, wobei<br />

die Ziegen nur einmal belegt und dann mehrere<br />

Jahre durchgemolken werden. Die Bocklämmer<br />

werden zur Mast ins Elsass verkauft. Ablammung<br />

und Aufzucht erfolgen an einem zweiten<br />

Geschafft - der fantastische Ausblick von der Wartburg über den Thüringer Wald und Eisenach Foto: Zettler<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 37


38<br />

Standort. Der anfallende Ziegenmist geht in die<br />

eigene Biogasanlage, deren Abwärme zu 95 %<br />

in das Fernwärmenetz der Stadt Jena eingespeist<br />

wird. Die Nähe zum Stadtgebiet birgt jedoch auch<br />

Schwierigkeiten, wie Herr Wickler uns anschaulich<br />

schildert, da Tierhaltung in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft von Wohngebieten bekanntermaßen<br />

nicht <strong>im</strong>mer ganz einfach ist.<br />

Gerne würden wir den Herren Wickler und Herich<br />

und ihren interessanten Ausführungen rund ums<br />

Thema Ziegenhaltung noch länger lauschen, doch<br />

in Eisenach wartet bereits das Team der Restaurants<br />

„Storchenturm“ mit einer ganz besonderen<br />

thüringischen Spezialität auf uns. Während wir<br />

bereits ordentlich bei Entenkeule mit Thüringer<br />

Kartoffelklößen und Rotkohl zugreifen, erfahren<br />

wir von Herr Arends, dem Chef <strong>im</strong> „Storchenturm“,<br />

dass wir unser Mahl in einem historischen<br />

Gemäuer einnehmen dürfen, dessen Grundstein<br />

bereits <strong>im</strong> frühen Mittelalter gelegt wurde. Somit<br />

st<strong>im</strong>mt Herr Arends uns gekonnt auf den krönenden<br />

Abschluss unserer Reise ein: die Besichtigung<br />

der Wartburg, die 1999 von der UNESCO<br />

in die Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen<br />

wurde.<br />

Nach einem kurzen, jedoch sehr anstrengenden<br />

weil steilen Anstieg betreten wir den Hof der<br />

Wartburg und damit äußerst geschichtsträchtigen<br />

Grund. Wie wir bei unserer Besichtigung erfahren,<br />

war die Wartburg seit ihrer Gründung durch<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Kreisvereine<br />

Graf Ludwig dem Springer <strong>im</strong> Jahr 1067 n. Chr.<br />

<strong>im</strong>mer wieder Schauplatz historisch bedeutsamer<br />

Ereignisse. Eines der berühmtesten von ihnen<br />

hat jedoch in Wirklichkeit nie stattgefunden, lieferte<br />

jedoch den Stoff für Richard Wagners Oper<br />

„Tannhäuser“: der Sängerkrieg auf der Wartburg.<br />

Ein Weiteres ist das sog. Rosenwunder der Hl. Elisabeth,<br />

das historisch betrachtet ebenfalls mehr<br />

als umstritten ist.<br />

Der wohl berühmteste Bewohner bzw. Gast der<br />

Wartburg ist jedoch mit Best<strong>im</strong>mtheit Martin Luther,<br />

der unter seinem Decknamen „Junker Jörg“<br />

nach seiner Ächtung durch Kaiser und Papst <strong>im</strong><br />

Jahr 1521 hier Zuflucht fand und in seinem Z<strong>im</strong>mer,<br />

der sog. Lutherstube, das Neue Testament<br />

ins Deutsche übersetzte. Hier ist auch heute noch<br />

der berühmte Tintenfleck zu sehen, der der Sage<br />

nach entstanden ist, als Luther sein Tintenfass<br />

an die Wand warf, um den Teufel zu vertreiben.<br />

Auch die Grundsteinlegung für einen geeinten<br />

deutschen Nationalstaat fand hier anlässlich des<br />

„Wartburgfests der Burschenschaften“ am 18.<br />

Oktober 1817 statt.<br />

Einige von uns wären sicher noch gerne etwas<br />

länger durch Geschichte und Geschichten der<br />

Wartburg gewandelt. Unser erlebnis- und lehrreicher<br />

Aufenthalt in Thüringen neigt sich jedoch<br />

leider unweigerlich seinem Ende zu. Nach einer<br />

kleinen Rast an der Autobahn besteigen wir ein<br />

letztes Mal die Busse und erreichen am späten<br />

Abend das he<strong>im</strong>atliche <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />

Fahrt zwischen den Melkzeiten<br />

Die Kreisvereine der Rot- und Schwarzbuntzüchter<br />

der Kreise <strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />

und Nordfriesland luden Anfang November<br />

zur „Fahrt zwischen den Melkzeiten“ ein.<br />

Ziel war der rotbunte Zuchtbetrieb der Re<strong>im</strong>ers<br />

GbR in Westerhorn von Bernd und Lars<br />

Re<strong>im</strong>ers.<br />

Auf dem gut 110 ha großen Betrieb werden zur Zeit<br />

100 Milchkühe gemolken mit über 11.400 kg Milch<br />

bei 3,98 % Fett und 3,47 % Eiweiß.<br />

Gemolken wird <strong>im</strong> Doppelzehner Fischrätenmelkstand.<br />

Seit 1997 erhalten die Milchkühe eine Voll-<br />

TMR in einer Gruppe. Im Sommer haben die Kühe<br />

drei bis vier Stunden Auslauf auf der Weide direkt<br />

am Stall. Das Erstkalbealter liegt bei 25,7 Monaten,<br />

die Zwischenkalbezeit bei 395 Tagen. Ca. 13<br />

Färsen werden jährlich über die <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

eG vermarktet, 10 Bullen werden zur<br />

Zucht verkauft sowie 5 bis 8 Bullenkälber an die<br />

Besamungsstation.<br />

Highlight der Betriebsbesichtigung war die Vorstellung<br />

der einzelnen Kühe und der Siegerkuh<br />

„Karlotta“ der schwarzbunten Nachzuchten von<br />

„Neumünster am Abend“ <strong>2010</strong> sowie weiterer<br />

typstarker, äußerst harmonischer Kühe.<br />

Abschlussfoto auf der Wartburg Foto: Zettler<br />

An dieser Stelle sei einmal mehr dem Ehepaar<br />

Elke und Hans Biehl ganz herzlich gedankt, die<br />

auch diese Tour des Kreisvereins mit viel Liebe<br />

zum Detail und Sinn für das Besondere perfekt<br />

geplant haben und so zu einem unvergesslichen<br />

Erlebnis für alle Teilnehmer werden ließen!<br />

C. Zettler<br />

Die Teilnehmer der Tour zwischen den Melkzeiten auf dem Betrieb von Bernd und Lars Re<strong>im</strong>ers, Westerhorn, mit der schauerfahrenen<br />

„Toronto“ Foto: Henningsen<br />

Wir bedanken uns bei Familie Re<strong>im</strong>ers für die Gastfreundschaft<br />

und die interessante Vorstellung ihres<br />

Zuchtbetriebes.<br />

C. Henningsen


Kreisvereine<br />

Verein der Rot- und Schwarzbuntzüchter<br />

in den Kreisen Steinburg und Pinneberg<br />

ehrte 100.000 l Kühe<br />

100.000 l Kuh „Bibo“ bei der Engelbrecht<br />

GbR in Bokholt-Hanredder<br />

Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr erschien<br />

eine Abordnung des Kreisvereins auf dem Betrieb<br />

der Engelbrecht GbR in Bokholt-Hanredder, um<br />

zu einer 100.000 l-Kuh zu gratulieren. Die Preval-<br />

Tochter „Bibo“ hatte kürzlich die magische Grenze<br />

überschritten. Sie wurde am 4.6.2000 geboren,<br />

kalbte <strong>im</strong> Alter von 25 Monaten erstmalig und<br />

brachte bisher 9 Kälber zur Welt, von denen mehrere<br />

weibliche noch auf dem expandierenden Betrieb<br />

als Nachzucht zur Verfügung stehen.<br />

Züchterischer Sachverstand, opt<strong>im</strong>ale Haltungsbedingungen<br />

mit idealem Kuhkomfort, gepaart mit<br />

abgest<strong>im</strong>mter Fütterung und tiergerechtem Umgang<br />

sorgen <strong>im</strong>mer wieder dafür, dass auf dem<br />

Betrieb von Johann und Dirk Engelbrecht langlebige<br />

Kühe mit extrem hohen Leistungen gehalten<br />

werden können, die anlässlich der Ehrung be<strong>im</strong> anschließenden<br />

Grillabend besonders herausgestellt<br />

wurden. H. Biehl<br />

100.000 l Kuh „Videl“ bei Familie Gravert<br />

in Süderau<br />

Einen besonderen Anlass zum Feiern gab es auf dem<br />

bekannten Zuchtbetrieb von Jan Gravert in Süderau.<br />

Hier konnte die Kuh „Videl“ mit der September-Kontrolle<br />

die magische Grenze von 100.000 Liter Milch<br />

überschreiten. Aus diesem Grund fand sich eine Abordnung<br />

des Kreisvereins bei der Familie Gravert ein,<br />

um diese Ausnahmekuh für die außergewöhnliche<br />

Lebensleistung auszuzeichnen. Unter den Gratulanten<br />

befand sich auch der Tierzuchttechniker a.D.<br />

Joach<strong>im</strong> Nagel, der seinerzeit diese „goldene Anpaarung“<br />

durchführte.<br />

„Videl“ ist am 15.08.1995 geboren und eine<br />

Tochter des RH-Vererbers Condor (Caveman x<br />

Hilton). Sie befindet sich zurzeit in der 11. Laktation,<br />

hat aber bereits 13 Kälber zur Welt gebracht<br />

(2x Zwillinge), von denen sage und schreibe zehn<br />

Kuhkälber sind. So scheute Jan Gravert auch keine<br />

Mühen und präsentierte den anwesenden Züchterkollegen<br />

zahlreiche hervorragende Töchter und<br />

Enkeltöchter aus dieser Kuh. „Videl“ selbst ist in<br />

der siebten Laktation mit VG 86 eingestuft worden<br />

Die Preval-Tochter Bibo <strong>im</strong> Kreise der Familie Engelbrecht Foto: Re<strong>im</strong>ers<br />

Eine Abordnung des Kreisvereines übermittelt die herzlichsten Glückwünsche zur Ausnahmekuh Videl Foto: Wiencken<br />

und zeigte sich <strong>im</strong>mer noch in erstaunlich vitalem<br />

Zustand. Sie ist auch wieder tragend, so dass sie<br />

der Familie Gravert noch viel Freude bereiten wird.<br />

Der Kreisverein wünscht der Familie Gravert weiterhin<br />

alles Gute und noch viele züchterische Erfolge.<br />

B. Wiencken<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 39


40<br />

Fittingseminare waren<br />

ein voller Erfolg<br />

Im Oktober veranstaltete der Landesjungzüchterverband<br />

ein Einsteigerfittingseminar<br />

für interessierte Jungzüchter. Es wurden<br />

drei verschiedene Termine <strong>im</strong> Land angesetzt,<br />

zu denen sich jeweils zwischen 14 und<br />

18 Teilnehmer angemeldet haben.<br />

Zunächst wurde den Jungzüchtern erklärt, wie<br />

man das Tier richtig zum Scheren vorbereitet. Dazu<br />

muss man es gründlich waschen, bis kein Schmutz,<br />

Fett und auch kein Reinigungsmittel mehr <strong>im</strong> Fell<br />

vorhanden sind. Danach trocknet man das Tier ab<br />

und lässt es dann, eventuell mit einer Decke über<br />

dem Rücken, vollständig trocknen. Bevor es an das<br />

eigentliche Scheren ging, wurden die unterschiedlichen<br />

Schermaschinen und Kämme erklärt. Für die<br />

großen Körperteile n<strong>im</strong>mt man die große Schermaschinen,<br />

für Beine, Kopf und Euter lässt es sich mit<br />

einer kleinen Schermaschine leichter und sauberer<br />

arbeiten. Dann wurde das Scheren an einem Tier<br />

erklärt und jeder Teilnehmer konnte selber Hand<br />

anlegen und das Scheren erlernen. Be<strong>im</strong> Scheren<br />

wird <strong>im</strong>mer erst der Rumpf, dann die Beine und<br />

schließlich der Kopf geschoren, damit sich das Tier<br />

an die Schermaschine gewöhnen kann und die Unfallgefahr<br />

eingedämmt wird. Geschoren wird <strong>im</strong>mer<br />

„gegen den Strich“ in langen Bahnen, damit<br />

man ein möglichst gleichmäßiges Scherergebnis<br />

bekommt.<br />

Während des Seminars gab es von der RSH eG<br />

einen kleinen Imbiss. Ein besonderer Dank gilt<br />

den Familien Re<strong>im</strong>ers in Westerhorn, Schramm in<br />

Wanderup und Freyer in Lübeck, die bereit waren,<br />

ihre Tiere und die Örtlichkeiten für das Seminar zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

C. Jacobsen<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Jungzüchter<br />

Merkzettel:<br />

-<strong>Rind</strong> mit Orvus oder Waschpulver<br />

waschen<br />

-Große Schermaschine mit<br />

501/502’er Kamm für den Körper<br />

-Kleine Schermaschine mit 10’er<br />

Kamm für Beine/Kopf<br />

-Kleine Schermaschine mit 40’er<br />

Kamm für Euter


Am 15.Oktober hatten sich 42 Jungzüchter<br />

aus dem benachbarten Mecklenburg<br />

Vorpommern und Brandenburg auf den Weg<br />

nach <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> gemacht.<br />

Ihre erste Station war der Charolais Zuchtbetrieb<br />

von Anke Jaspers in Halstenbek. Danach wurden<br />

die beiden Versuchsbetriebe der Universität Kiel besichtigt.<br />

Herr Dr. Junge stellte den Versuchsbetrieb<br />

Karkendamm mit seiner Bullenmutterprüfstation<br />

der Nord Ost Genetik vor. Ingo Schnoor zeigte hier<br />

einige der momentan besten Färsen des Zuchtprogrammes.<br />

Am späten Nachmittag erreichte die<br />

Gruppe dann den Lindhof direkt an der Ostsee. Hier<br />

bekamen sie einen Einblick in den ökologisch bewirtschafteten<br />

Betrieb mit outdoor Sauenhaltung<br />

und L<strong>im</strong>ousin Mutterkühen. Zur Übernachtung ging<br />

es zur Deula nach Rendsburg. Am nächsten Tag<br />

ging die Reise ganz in den Norden von <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong>. So wurde der vielseitige Betrieb von Johann<br />

Peter Lass in Osterschnatebüll besichtigt. Hier<br />

gab es neben Fleckviehzucht auch noch <strong>Holstein</strong>er<br />

Pferde und einen Ferkelmaststall zu sehen. Weiter<br />

ging es zur Zuchtstätte Ingwer-Martin Carstensen<br />

nach Lütjenholm, wo die Jungzüchter Spitzentiere<br />

in Rot und Schwarz zu sehen bekamen. Um<br />

auch noch ein bisschen über die Naturgesetze der<br />

// Jungzüchter<br />

Besuch der Jungzüchter aus<br />

Brandenburg und Mecklenburg<br />

Die Gruppe Jungzüchter aus Mecklenburg und Brandenburg Foto: Lienau<br />

Westküste zu erfahren, wurde <strong>im</strong> Anschluss das<br />

Mult<strong>im</strong>are Wattforum in Tönning besucht. Auf der<br />

He<strong>im</strong>reise am Sonntag wurden noch zwei weitere<br />

Betriebe besichtigt. Zum einen stellte Volker Kaack<br />

in Mözen seinen Betrieb und einige seiner besten<br />

Kühe vor. Am Nachmittag ging es dann zur Klose<br />

Köhler GbR nach Trittau. Hier haben Frau Klose, die<br />

Gesunde Kälber? r?<br />

Sprayfo<br />

macht den<br />

Unterschied!<br />

www.sprayfo.de<br />

SLOTEN GmbH<br />

St. Hülfer Dorfst. 22 - 49356 Diepholz<br />

Tel. 05441-98850<br />

Herdenmanagerin Conny Schneider und Kristina<br />

Klose bei einem Hofrundgang Rede und Antwort<br />

gestanden und ihre Zukunftspläne dargestellt.<br />

Ein besonderer Dank gilt den Betrieben, die sich die<br />

Zeit genommen haben, um den Jungzüchtern einen<br />

Eindruck über die Landwirtschaft in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

zu geben. B. Lienau<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 41


42<br />

Traditionell am 1.Mittwoch <strong>im</strong> Dezember<br />

fand die Jahreshauptversammlung des Jungzüchterverbandes<br />

der <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> in der Tierzuchtverwaltung in Neumünster<br />

statt.<br />

Der 1.Vorsitzende Markus Fuschera-Petersen begrüßte<br />

die Jungzüchter sowie Ehrengäste und gab dann einen<br />

Überblick über die Zahlreichen Aktivitäten des<br />

Verbandes <strong>im</strong> vergangenen Jahr. Als Höhepunkte des<br />

vergangenen Jahres sind hier die Landesjungzüchterschau<br />

in Aukrug und die Landesfahrt nach Holland zu<br />

nennen. Auf zahlreichen <strong>Bild</strong>ern die den Jahresrückblick<br />

untermauerten, konnte man die gute St<strong>im</strong>mung<br />

auf den Veranstaltungen wiedererkennen. Der Kassenbericht<br />

von Christoph Horn zeigte auf, dass die Finanzielle<br />

Grundlage für das kommende Jahr gegeben ist.<br />

Bei den anschließenden Wahlen wurden Markus<br />

Fuschera-Petersen (1.Vorsitzender), T<strong>im</strong>m Staggen<br />

(2.Vorsitzender), Christina Wendt (3.Vorsitzende),<br />

Christoph Horn (Kassenwart) und Maria Schnepel<br />

(Beisitzer) in ihren Ämtern bestätigt. Maren Dethlefs<br />

die zurzeit einen längeren Aufenthalt <strong>im</strong> Ausland<br />

absolviert, schied aus eigenem Wunsch aus dem<br />

Vorstand aus. Für Maren wurde dann Sabrina Heldt<br />

aus Groß Schlamin neu in den Vorstand gewählt. Der<br />

Vorstand bedankt sich bei Maren Dethlefs für ihre Unterstützung<br />

bei der Jungzüchterarbeit.<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Jungzüchter<br />

Jahreshauptversammlung des<br />

Landesjungzüchterverbandes<br />

Interessante Vorträge auf der Jahreshauptversammlung<br />

Günter Koch berichtete über Aktuelles aus dem Zuchtgeschehen<br />

der RSH eG ehe Heiko Wendell-Andresen<br />

einen sehr interessanten Bericht über Anforderungen<br />

an das Management und die Genetik in stark wachsenden<br />

Milchviehbetrieben hielt. Heiko Wendell-An-<br />

NEU<br />

dresen stellte dabei seinen zum Teil neu erbauten Betrieb<br />

mit Melkkarussel, Kuhstall und Selektionsbereich<br />

vor und beschrieb dann wie er und sein Team sich neu<br />

eingefunden haben.<br />

B. Lienau<br />

1b, 1c, 4b, 4c für leicht bis mittelschwer vergärbares Siliergut<br />

+ Sila-fresh 2 für Verbesserung der aeroben Stabilität bei CCM, LKS,<br />

(Basis: Kaliumsorbat)<br />

(Milchleistung)<br />

Feuchtmais und NEUfür Maissilage<br />

+ Amasil ® NA 1a für schwer silierbares Futter<br />

+ Melasse für schwer silierbares Futter<br />

Grundpreis BIO-SIL<br />

Nutzen Sie unsere Frühkaufrabatte ab dem 01.12.<strong>2010</strong>!<br />

Bestellung aller Produkte direkt bei uns oder über Einkaufsgemeinschaften,<br />

Landhändler, Lohnunternehmen. Die beste Lösung für Ihren Betrieb finden Sie<br />

in unserem Fahrplan zur Silierung <strong>im</strong> Internet oder rufen Sie uns an.<br />

Technologie- und Produktentwicklung GmbH<br />

Dorfstraße 34 · 16818 Neuruppin/OT Wuthenow · Tel.: 03391 68 480 · Fax: 03391 68 48 10 · E-Mail: info@dr-pieper.com


Für Sie gelesen<br />

Berlin fordert Überarbeitung<br />

der EU-Biopatentrichtlinie<br />

Die Bundesregierung warnt jetzt auch auf europäischer<br />

Ebene vor einer Patentierung von Pflanzen<br />

und Tieren „durch die Hintertür“. Anlässlich einer<br />

Informationsveranstaltung in der Ständigen Vertretung<br />

der Bundesrepublik Deutschland rief die Parlamentarische<br />

Staatssekretärin vom Bundeslandwirtschaftsministerium,<br />

Julia Klöckner, zur Änderung der<br />

EU-Biopatentrichtlinie aus dem Jahr 1998 auf. Darin<br />

sei zwar die Vereinnahmung von Tierrassen und Pflanzensorten<br />

verboten; bestehende Lücken machten es<br />

jedoch möglich, dass über den Schutz best<strong>im</strong>mter<br />

Züchtungsverfahren de facto auch Pflanzen, Tiere und<br />

deren Nachkommen patentiert würden. Das Europäische<br />

Patentamt sei <strong>im</strong>mer öfter bereit, solche Schutzrechte<br />

zu gewähren.<br />

Sie nannte als Beispiele das Milchleistungspatent und<br />

das Brokkolipatent, bei der jeweils die gesamte Art<br />

<strong>im</strong> Vordergrund stehe. Die Reichweite solcher Patente<br />

müsse eingeschränkt werden, so die Staatssekretärin.<br />

Inken Lampe vom Deutschen Bauernverband (DBV)<br />

unterstrich die große Skepsis des Berufsstandes gegenüber<br />

Biopatenten. Dass auch Verfahren zur Züchtung<br />

patentierbar sein sollten, erschließe sich der<br />

Landwirtschaft nicht.<br />

Es gebe klare Grenzen zwischen einer Entdeckung<br />

und einer Erfindung, stellte Klöckner klar. Wer etwas<br />

Vorhandenes lediglich entdecke, schaffe nichts Neues.<br />

Es bestehe eine Monopolisierungsgefahr der Produktion,<br />

die zu Lasten kleinerer Landwirte und auch<br />

der Sortenvielfalt gehe. Klöckner zeigte Verständnis<br />

dafür, dass Züchter ihre Produkte schützen wollten.<br />

Alle herkömmlichen Züchtungsverfahren sollten von<br />

der Patentierbarkeit ausgenommen werden. Ferner<br />

bestehe auf europäischer Ebene Harmonisierungsbedarf,<br />

da ein europäisches Patent bislang in nationale<br />

Einzelpatente zerfalle. Darüber hinaus müsse sichergestellt<br />

werden, dass allenfalls ein Prozess, aber nicht<br />

das Ergebnis geschützt Klöckner unterschied hierbei<br />

zwischen dem Arbeitsverfahren und dem Herstellungsverfahren.<br />

Letzteres sei abzulehnen.<br />

Nur der Wettbewerb um die besten Sorten und Rassen<br />

könne den Züchtungsfortschritt gewährleisten,<br />

betonte Lampe. Dafür müssten sämtliche genetischen<br />

Ressourcen auch weiterhin frei verfügbar sein, gerade<br />

auch angesichts der künftigen, weiter wachsenden<br />

Aufgaben der Landwirtschaft. Die CDU-Politikerin<br />

Elisabeth Jeggle betonte, Patente auf Tiere und<br />

Pflanzen widersprächen ihrem Grundverständnis als<br />

Landwirtin. Als Europaabgeordnete werbe sie jedoch<br />

für eine sachliche Diskussion, an deren Ende auch<br />

Mehrheiten stehen müssten. Die Biopatentrichtlinie<br />

spiegle das Wissen von 1998 wider und bedürfe deshalb<br />

einer Weiterentwicklung.<br />

Ziel müsse es sein, einerseits die Biodiversität zu<br />

erhalten und andererseits die Freiheit von Züchtung<br />

und Forschung sicherzustellen. Nach Darstellung von<br />

Prof. Geertrui van Overwalle, die an der Katholischen<br />

Universität Löwen Patentrecht unterrichtet, verbirgt<br />

sich hinter zahlreichen Anträgen auf Biopatente, dort<br />

wo man große technische Neuerungen erwarten würde,<br />

eigentlich nur bereits bekanntes Wissen.<br />

Sie warb für die Setzung klarer Normen und Prioritäten,<br />

um einen nachhaltigen Land- und Gartenbau<br />

aufrechterhalten zu können und begrüßte in diesem<br />

Zusammenhang den Vorstoß der Bundesregierung.<br />

Dr. Peter H. Feindt von der Universität Cardiff wies darauf<br />

hin, dass die Akzeptanz für Biopatente über die<br />

vergangenen 20 Jahre deutlich gestiegen sei.<br />

Nichtsdestotrotz betrachtet der Umweltwissenschaftler<br />

diese Entwicklung kritisch. Biopatente brächten<br />

Landwirten Rechtsunsicherheit und zusätzliche Kosten<br />

durch Lizenzgebühren. Dr. Siobhán Yeats vom<br />

Europäischen Patentamt wies die Verantwortung ihrer<br />

Einrichtung für die Folgen von Biopatenten zurück.<br />

Man schütze Erfindungen und wolle damit Innovationen<br />

fördern. Die Klärung der Reichweite oder wirtschaftlicher<br />

Auswirkungen einzelner Patente sei nicht<br />

die Aufgabe des Amts.<br />

AgE adr-informationen 40/10<br />

Ein Landwirt ernährt mittlerweile 133 Mitbürger<br />

Nach enormen Produktivitätssteigerungen der<br />

Landwirtschaft in den vergangenen 100 Jahren ernährt<br />

ein Landwirt statt 1900 erst vier und 1950<br />

schon zehn Personen mittlerweile 133 Mitbürger.<br />

Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV)<br />

Karina v. Terbium, Besitzer: H. Wendell-Andresen, Beringstedt<br />

Foto: Arkink<br />

weiter mitteilte, liegt heute der Hektarertrag mit<br />

77,8 dt viermal so hoch wie vor 100 Jahren, als gerade<br />

einmal 18,5 dt pro ha geerntet werden konnten.<br />

Trotz dieser starken Produktivitätssteigerung ist<br />

Deutschland stets ein Netto<strong>im</strong>portland an Agrar- und<br />

Karla v. Teewag, Besitzer: T. T<strong>im</strong>m, Nindorf Foto: Arkink<br />

Ernährungsgütern geblieben. RLV-Angaben zufolge<br />

lag der Selbstversorgungsgrad bei Nahrungsmitteln<br />

1900 bei 87 % und Anfang des 21. Jahrhunderts<br />

bei 88 %.<br />

AgE adr-informationen 43/10<br />

Kentucky v. Haithabu, Besitzer; F. Fuschera-Petersen, Fahrdorf<br />

Foto: Geverink<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 43


44<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Für Sie gelesen<br />

Neues DLG-Merkblatt<br />

zu Klauenpflegeständen<br />

Ausschüsse der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft<br />

(DLG) für Technik in der tierischen Produktion<br />

und für Klauenpflege und –hygiene haben<br />

unter Federführung von Dr. Hans-Joach<strong>im</strong> Herrmann<br />

vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) ein<br />

bereits bestehendes DLG-Merkblatt grundlegend<br />

überarbeitet. Darin gingen die Autoren sehr ausführlich<br />

auf die verschiedenen Arten von Klauenpflegeständen<br />

und ihrer Beurteilung auf dem Arbeitsplatz,<br />

die Integration des Standes <strong>im</strong> Betriebsablauf sowie<br />

auf Sicherheitsaspekte ein, erklärte die DLG in einem<br />

Hinweis auf ihr Merkblatt. Darüber hinaus enthält<br />

die neue Publikation Links zu Ausbildungsstätten<br />

für Klauenpfleger und zu ausgebildeten, geprüften<br />

und registrierten Klauenpflegern. In diesem Zusammenhang<br />

weist die DLG darauf hin, dass Gliedmaßenerkrankungen<br />

in Deutschland die dritthäufigste<br />

Abgangsursache bei Milchkühen seien. In der bei<br />

weitem überwiegenden Zahl der Erkrankungen<br />

liege die Ursache <strong>im</strong> Bereich des Unterfußes. Abgänge<br />

durch Klauenerkrankungen seien für die Betriebe<br />

aus ökonomischer Sicht nur die Spitze des<br />

Eisberges. Die Häufigkeit von Lahmheiten werde für<br />

die Europäische Union mit 25 % angegeben und der<br />

so verursachte volkswirtschaftliche Schaden betrage<br />

jährlich etwa 2 Mrd. Euro. Neben Einflussfaktoren<br />

wie der Fütterung und Leistung der Tiere, der genetischen<br />

Veranlagung oder der Haltungsumwelt<br />

habe die Pflege einen maßgeblichen Einfluss auf<br />

die Klauengesundheit. Mit einer regelmäßigen und<br />

sachgerechten Klauenpflege stehe dem Landwirt ein<br />

wirkungsvolles Management-Werkzeug zur Förderung<br />

der Gesundheit zur Verfügung.<br />

Bei den heutigen Bestandsgrößen sei ein guter Klauenpflegestand<br />

unabdingbar.<br />

Dieser solle, genau wie ein Melkstand, zur Grundausstattung<br />

eines jeden zukunftsorientierten Milchkuhhalters<br />

gehören, empfahl die DLG. Gemeinschaftsstände<br />

seien nicht mehr zeitgemäß, da ein<br />

unmittelbares Reagieren auf Klauenprobleme nicht<br />

möglich sei.<br />

AgE adr-informationen 42/10<br />

Vorschläge zur Stärkung der Milcherzeuger<br />

in der Vermarktungskette vorgelegt<br />

Aufbauend auf dem Bericht der hochrangigen<br />

Expertengruppe Milch hat die EU-Kommission nun<br />

Legislativvorschläge zur Stärkung der Milchbauern<br />

in der Kette zur Vermarktung von Milch und Milcherzeugnissen<br />

vorgelegt. Wie der Deutsche Bauernverband<br />

(DBV) mitteilte, beziehen sich die Vorschläge<br />

auf schriftliche Vertragsbeziehungen zwischen Milch-<br />

erzeuger und Molkerei, die Gründung von Erzeugerorganisationen<br />

und Branchenverbänden sowie zur<br />

Transparenz am Milchmarkt. Im Einzelnen soll das<br />

EU-Recht in folgenden Punkten geändert werden:<br />

1. Wie <strong>im</strong> nationalen Recht bereits gegeben, soll nun<br />

auch das EU-Recht die Billigung von Erzeugerorganisationen<br />

vorsehen. Erzeugerorganisationen sollen<br />

damit ermächtigt werden, Milchlieferverträge mit<br />

der Molkerei oder der Milchsammelstelle für ihre<br />

Mitglieder auszuhandeln.<br />

Diese dürfen dann aber u. a. nicht mehr als 3,5 Prozent<br />

der gesamten EU-Milcherzeugung bündeln. Ferner<br />

soll <strong>im</strong> EU-Recht die Möglichkeit für grenzüberschreitende<br />

Tätigkeiten von Erzeugerorganisationen<br />

geschaffen werden.<br />

2. Den Mitgliedstaaten wird die Möglichkeit gegeben,<br />

eine Verpflichtung zum Abschluss von schriftlichen<br />

Verträgen zwischen Milcherzeuger und Verarbeiter<br />

einzuführen. Der <strong>im</strong> Voraus abzuschließende<br />

und frei auszuhandelnde Vertrag soll den für die<br />

Lieferung zu zahlenden Preis bzw. eine Preisformel,<br />

die Liefermenge und die Vertragslaufzeit beinhalten.<br />

Von einer Verpflichtung zum Abschluss schriftlicher<br />

Verträge sind Genossenschaften und deren Mitglieder<br />

ausgenommen, wenn die Satzung bereits Regelungen<br />

<strong>im</strong> Sinne der genannten Vertragselemente<br />

enthält.<br />

3. Den Mitgliedstaaten soll die Möglichkeit eröffnet<br />

werden, Branchenorganisationen, die die Akteure <strong>im</strong><br />

Milchsektor (Milcherzeuger, Verarbeiter, Händler und<br />

Einzelhandel) repräsentieren, anzuerkennen.<br />

Die Vorschläge zu den Branchenorganisationen zeigen<br />

deutlich die Grenzen möglicher Vereinbarungen,<br />

Entscheidungen und Verhaltensweisen auf. Mit der<br />

Tätigkeit dieser Organisationen darf es nicht zu einer<br />

Einschränkung des Wettbewerbs, der Funktionsfähigkeit<br />

des Binnenmarktes und zur Festsetzung von<br />

Preisen kommen.<br />

4. Hinsichtlich der Transparenz sieht der Verordnungsvorschlag<br />

die Meldung der monatlichen Milchliefermengen<br />

durch die Molkereien an eine zuständige<br />

nationale Behörde vor.<br />

Der DBV weist zu den vorgelegten Gesetzesvorschlägen<br />

daraufhin, dass einige dieser vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen in Deutschland schon seit Jahren gelebt<br />

werden, beispielsweise <strong>im</strong> Bereich der Vertragsgestaltung<br />

zwischen Milcherzeuger und Molkerei. So<br />

seien in Deutschland rund 70 Prozent der Milchbauern<br />

genossenschaftlich organisiert.<br />

Das vertragliche Miteinander sei hier über Milchlieferordnungen<br />

und Satzungen geregelt. Die restlichen<br />

30 Prozent würden ihre Milch privaten Molkereien<br />

andienen, mit denen es ebenso Verträge gebe, während<br />

eine Vielzahl von Milchbauern in den anderen<br />

EU-Mitgliedsstaaten keine schriftlichen Verträge mit<br />

ihren Abnehmern hätten. Die Vorschläge über verbindlichere<br />

Vertragsbestandteile bezüglich Preisen,<br />

Mengen und Fristen bringen nach Ansicht des DBV<br />

jedoch einen positiven Impuls in die Diskussion zur<br />

Stärkung der Milchbauern in der Wertschöpfungskette.<br />

In Bezug auf die Stärkung von Erzeugerorganisationen<br />

zur Verbesserung der Verhandlungsmacht<br />

biete das deutsche Marktstrukturgesetz ausreichend<br />

rechtliche Möglichkeiten, die es in anderen EU-<br />

Mitgliedstaaten so nicht gibt. Gute Beispiele von Erzeugerzusammenschlüssen<br />

in Deutschland gebe es<br />

u. a. in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.<br />

Neu ist, dass nunmehr auch Regelungen für eine<br />

eventuell grenzüberschreitende Tätigkeit geschaffen<br />

werden.<br />

Dbv adr-informationen 44/10


Deutscher Agrarexport<br />

auf Rekordkurs<br />

Ganz besonders kräftig erholte sich in den ersten<br />

acht Monaten des Jahres <strong>2010</strong> der Exportwert bei<br />

Milchprodukten. Dahinter standen deutlich größere<br />

Ausfuhrmengen und höhere Preise. Allerdings<br />

war der Einbruch <strong>im</strong> Krisenjahr 2009 in diesem<br />

Bereich auch besonders dramatisch. So nahmen<br />

die Ausfuhren von Käse um 14 Prozent auf fast 2<br />

Milliarden Euro zu, und bei Butter erhöhten sich die<br />

Lieferungen sogar um 70 Prozent auf knapp 0,3<br />

Milliarden Euro. Insgesamt stieg der Exportwert aller<br />

Erzeugnisse der Milchwirtschaft um 18 Prozent<br />

auf gut 4,8 Milliarden Euro. Damit liegt die Milch-<br />

// Für Sie gelesen<br />

Dr. Herbert Sonn verstorben<br />

Am 28. September <strong>2010</strong> ist Dr. Herbert Sonn aus<br />

Tutzing nach schwerer Krankheit <strong>im</strong> Alter von 76 Jahren<br />

verstorben. Sein Leben stellte er in den Dienst der<br />

deutschen Tierzucht, besonders machte er sich um<br />

das Gemeinschaftsmarketing <strong>im</strong> Export verdient. Als<br />

Sohn eines Landstallmeisters in Zweibrücken/Pfalz<br />

erwarb er schon als Schüler ausgezeichnete Sprachkenntnisse,<br />

studierte in Göttingen Landwirtschaft und<br />

promovierte mit einer Dissertation über die Charolais-<br />

Zucht bei Professor Haring in Göttingen. Von 1965-68<br />

betreute er das Münchener Büro des Auslandskontors<br />

der Deutschen Tierzucht, ging 1968 als dessen Leiter<br />

und Nachfolger von Heino Messerschmidt nach Bonn<br />

wirtschaft nun dicht hinter der Fleischwirtschaft,<br />

denn die Exporte von Fleisch und Fleischwaren haben<br />

<strong>im</strong> gleichen Zeitraum nur moderat um gut zwei<br />

Prozent auf knapp 4,9 Milliarden Euro zugenommen.<br />

Am stärksten wuchs dabei mit einem Plus von<br />

27 Prozent die Ausfuhr in der Kategorie gefrorenes<br />

Schweinefleisch. Wertmäßig bedeutendste Exportkategorien<br />

waren weiterhin frisches/gekühltes<br />

Schweinefleisch und frisches/gekühltes <strong>Rind</strong>fleisch.<br />

In einigen anderen Sektoren der deutschen Agrar-<br />

und Ernährungswirtschaft hat der Ausfuhrwert<br />

ebenfalls kräftig zugelegt.<br />

und wechselte 1975 zur Fa. IMEX Deutsche Zucht- und<br />

Nutzvieh Im- und Export GmbH wieder nach München.<br />

Nach dem Untergang der Imex 1988 war er maßgeblich<br />

an der Gründung der Fa. Zuchtviehkontor beteiligt<br />

und übernahm in späteren Jahren auch die Geschäftsführung<br />

für diese Firma. Auch die Spermex wurde zeitweise<br />

von ihm als Geschäftsführer betreut.<br />

Seine besondere Verbundenheit mit den <strong>Rind</strong>erzüchtern<br />

in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> hat Herr Dr. Sonn anlässlich<br />

der Eröffnung des Exportstalls in Dätgen 1998 zum<br />

Ausdruck gebracht, als er als Ehrengast einen Festvortrag<br />

hielt.<br />

So nahmen die wertmäßigen Exporte von frischem<br />

Gemüse und Obst um ein Fünftel und ein Zehntel<br />

zu. Bei der Ausfuhr von Kakao und Kakaoerzeugnissen<br />

vergrößerte sich der Ausfuhrwert sogar um<br />

ein Viertel und be<strong>im</strong> Export von Ölfrüchten um 30<br />

Prozent. Deutlich unter dem Exportwert des Vorjahres<br />

blieben <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2010</strong> hingegen<br />

die Ausfuhrwerte bei Weizen, und auch bei Kartoffeln<br />

war ein kleines Minus zu verzeichnen.<br />

AMI adr-informationen 46/10<br />

LfL entschlüsselt Erbkrankheit be<strong>im</strong> Fleckvieh<br />

Forscher der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft<br />

(LfL), Institut für Tierzucht, in Grub haben<br />

die Ursache der erblichen Spinnengliedrigkeit be<strong>im</strong><br />

Fleckvieh gefunden. Die Mutation in einem Gen<br />

des Schwefel-Stoffwechsels bewirkt eine schwerwiegende<br />

Störung der Knochenbildung. Dies führt<br />

nicht nur dazu, dass die Kälber stark missgebildet<br />

und nicht lebensfähig sind, sondern auch dass das<br />

Muttertier oftmals schwere Verletzungen während<br />

des Geburtsvorgangs erleidet.<br />

Die erbliche Spinnengliedrigkeit tritt seit einigen<br />

Jahren bei Fleckviehkälbern auf. Die Krankheit<br />

führte zum Zuchtausschluss genetisch wertvoller<br />

Tiere, wenn sie Träger der Mutation waren. Seit dem<br />

Jahr 2007 können Bullen mit einem am Institut für<br />

Tierzucht entwickelten indirekten Gentest untersucht<br />

werden. Bullen, die nicht Träger der Mutation<br />

sind, können seitdem wieder unbegrenzt in der<br />

Zucht eingesetzt werden. Der Test war allerdings<br />

aufwändig und setzte voraus, dass auch Gewebeproben<br />

von Verwandten des zu untersuchenden<br />

Tieres vorlagen. Zudem konnte der Trägerstatus<br />

eines Bullen nicht <strong>im</strong>mer eindeutig best<strong>im</strong>mt werden.<br />

Der neu entwickelte Test ist wesentlich einfacher<br />

durchzuführen und zwar unabhängig von der Information<br />

über verwandte Tiere. Er wird ab sofort<br />

von der Firma GeneControl (www.genecontrol.de)<br />

in Grub bei München angeboten, die auch bereits<br />

den indirekten Gentest durchgeführt hat.<br />

Kürzlich hat eine Schweizer Arbeitsgruppe die ursächliche<br />

Mutation der Spinnengliedrigkeit be<strong>im</strong><br />

Braunvieh aufgeklärt. Der Erbfehler bei beiden<br />

Rassen liegt jedoch auf unterschiedlichen Chromosomen.<br />

Beide Mutationen greifen in dieselbe<br />

Stoffwechselreaktion ein und führen auf unterschiedliche<br />

Weise zum Ausfall desselben Enzyms.<br />

Durch die unabhängigen Befunde konnte erstmals<br />

die Beteiligung des Schwefel-Stoffwechsels an der<br />

Knochenbildung gezeigt werden.<br />

ADR-aktuell 30/10<br />

In den letzten Jahren engagierte er sich als Ratgeber<br />

für das Vermarktungsteam der Zuchtvieh Export GmbH<br />

mit Sitz in Kassel-Lohfelden. Auch trug er maßgeblich<br />

zum Erfolg der EVT Jahrestagung 1980 in München<br />

bei. Herbert Sonn hat durch sein honoriges Auftreten,<br />

seine Hilfsbereitschaft und seinen Sachverstand<br />

viel Vertrauen für die deutsche Tierzucht <strong>im</strong> Ausland<br />

aufgebaut, besonders in der arabischen Welt und in<br />

der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten. Seine<br />

erfolgreichen Bemühungen wurden mehrfach gewürdigt.<br />

Die ADR verlieh <strong>im</strong> die Ehrenmedaille, der Bayrische<br />

Staatsminister für Landwirtschaft die Bayerische<br />

Staatsmedaille in Silber. adr-informationen 40/10<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 45


46<br />

Rüdiger Böhnke<br />

Bereits seit dem<br />

01.10.1985 ist Rüdiger<br />

Böhnke für die <strong>Rind</strong>erzucht<br />

tätig. Damals hat<br />

ihn die Zuchtvieherzeugergemeinschaft<br />

der<br />

<strong>Rind</strong>erzüchter <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong>s eG, Abteilung<br />

Rotbunte, angestellt. In<br />

den 25 Jahren in der <strong>Rind</strong>erzucht war seine Tätigkeit<br />

<strong>im</strong>mer eng mit der Rotbuntzucht in <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> verbunden.<br />

Zu seinem Werdegang:<br />

Eigentlich kann man bei Rüdiger Böhnke von einem<br />

Spätberufenen der Tierzucht reden. Nach dem<br />

Schulabschluss trat er 1968 die Ausbildung zum<br />

Molkereifachmann bei der Malenter Milchzentrale<br />

an, die er 1971 abschloss. Bei der Milchzentrale<br />

arbeitete er nach der Ausbildung weitere zwei<br />

Jahre als Molkereifachmann. Im Jahr 1973 zog es<br />

Rüdiger zur Bundeswehr. Hier hat er sich als Zeitsoldat<br />

verpflichtet und leistete bis 1980 insgesamt<br />

sieben Jahre <strong>im</strong> Wehrdienst. Nach Abschluss der<br />

Bundeswehr entschloss sich Herr Böhnke 1982<br />

eine landwirtschaftliche Lehre anzutreten. Im Betrieb<br />

Klaus Bumann, Gowens wurde er ausgebildet.<br />

Anschließend besuchte er die Landwirtschaftsschule<br />

in Preetz, wo er den Abschluss zum staatlich<br />

geprüften Wirtschafter <strong>im</strong> März 1984 erlangte. Der<br />

Besuch der höheren Landbauschule in Lensahn<br />

1984-1985 mit der Abschlussprüfung zum staatlich<br />

geprüften Landwirt <strong>im</strong> März 1985 schließt den<br />

Kreis der Ausbildung ab.<br />

Auf Grund der fundierten Ausbildung wurde Rüdiger<br />

Böhnke am 1.10.1985 von der damaligen<br />

Zuchtvieherzeugergemeinschaft der <strong>Rind</strong>erzüchter,<br />

Abteilung Rotbunte, in Neumünster eingestellt.<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Personalien<br />

Jubiläen bei der RSH eG<br />

5 Jahre<br />

Dirk Leye<br />

15 Jahre<br />

Gesa Lunau<br />

20 Jahre<br />

Frenz Henningsen<br />

25 Jahre<br />

Unter Chefs wie Dr. Gätgens, Dr. Hammen und<br />

Herrn Oltmann lernte er alle Bereiche der Herdbuchzucht<br />

und Vermarktung kennen und wurde in<br />

allen Bereichen, sei es der Herdbuchführung, der<br />

Zucht- und Nutzviehvermarktung, der Kuhbeurteilung<br />

und Nachzuchtbewertung, eingesetzt.<br />

Viel Fleiß, Engagement und fundiertes Fachwissen<br />

haben den beruflichen Werdegang von Rüdiger<br />

Böhnke in der RSH geprägt. Durch seine Tätigkeit<br />

<strong>im</strong> Rahmen der Kuheinstufung und Nachzuchtbewertung<br />

war er stets nah an den Betrieben und deren<br />

Sorgen und Nöten. Mit der Fusion zur RSH hat<br />

sich sein Tätigkeitsfeld kaum verändert. Bis zum<br />

heutigen Tag sind die Schwerpunkte seiner Arbeit<br />

der Bereich der Nachzuchtbewertung und Kuheinstufung.<br />

Dies zeigt, dass hier ein Mensch seine Tätigkeit<br />

verrichtet, der mit Fach- und Sachverstand,<br />

stets aktuellem Wissen und einer gehörigen Portion<br />

züchterischer Passion mit Freude bei der Sache ist.<br />

Diese Fähigkeiten haben dazu geführt, dass er <strong>im</strong><br />

Rahmen der Herbstversammlungen jeweils <strong>im</strong> Rotbuntbereich<br />

die Bullenvorstellungen übern<strong>im</strong>mt<br />

und in offener, ehrlicher Art unsere Mitglieder über<br />

Stärken und Schwächen der Vererber informiert.<br />

Für ihn ist es zweifelsfrei, dass man Kollegen weiterhilft.<br />

So ist es für ihn selbstverständlich, dass bei<br />

Schauen und Auktionen überall angepackt wird,<br />

um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Dass<br />

Rüdiger Böhnke vielseitig einsetzbar ist, zeigt die<br />

Tatsache, dass er bereits mehrfach als ungelernter<br />

Auktionator eingesetzt wurde und dies in seiner<br />

unnachahmlichen Art hervorragend gemacht hat.<br />

Nicht nur die erfreulichen Dinge werden von Rüdiger<br />

Böhnke erledigt. Einer seiner Tätigkeiten ist<br />

die Bearbeitung von Auktionsreklamationen. Mit<br />

Umsicht und Geschick, stets aufrichtig aber auch<br />

konsequent, wurden von ihm zahlreiche Reklamationen<br />

<strong>im</strong> Rotbuntbereich der letzten 20 Jahre unspektakulär<br />

geregelt, so dass Verkäufer und Käufer<br />

zufrieden und mit denen von Rüdiger Böhnke gefundenen<br />

Lösungen einverstanden waren.<br />

Bei seinen Kollegen genießt Herr Böhnke hohes Ansehen,<br />

da er zuverlässig, ehrlich und stets hilfsbereit<br />

ist. 1998 wurde er in den Betriebsrat gewählt und<br />

hat dort bis <strong>2010</strong> die Interessen der Mitarbeiter<br />

vertreten. In zahlreichen Verhandlungen bewies er<br />

dabei viel Geschick und war stets kompromissbereit.<br />

Mit ihm als Verhandlungspartner wurden stets<br />

offene und <strong>im</strong> beiderseitigen Interesse liegende Lösungen<br />

gefunden. Seit diesem Jahr hat er seine Betriebsratstätigkeit<br />

niedergelegt und vertritt nun die<br />

Interessen der landwirtschaftlichen Arbeitnehmer<br />

<strong>im</strong> Vorstand der Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong>. Mit ihm haben wir einen Vertreter, der wie<br />

kein Zweiter die Sorgen und Nöte der <strong>Rind</strong>erhalter<br />

durch seine tägliche Arbeit kennt und sich nachhaltig<br />

für die Interessen unserer <strong>Rind</strong>erhalter einsetzt.<br />

Für die hervorragende Arbeit in 25 Jahren, die<br />

durch Zuverlässigkeit, Fachwissen und Einsatz für<br />

die Interessen der Mitglieder und Kollegen gekennzeichnet<br />

waren, bedanken wir uns recht herzlich.<br />

Der Vorstand, Aufsichtsrat und die Geschäftsführung<br />

sowie alle Kollegen und die Mitarbeiter gratulieren<br />

Rüdiger Böhnke recht herzlich, verbunden mit<br />

dem Wunsch, dass er sich weiterhin so engagiert<br />

wie bisher.<br />

M. Leisen<br />

35 Jahre<br />

Nico Andresen<br />

Am 01.01.1975 begann<br />

Herr Andresen nach abgeschlossenerlandwirtschaftlicher<br />

Lehre die Ausbildung<br />

zum Tierzuchttechniker auf<br />

der Station Borgwedel der<br />

RBG Haddeby.<br />

Die Ausbildung verlief klassisch<br />

in allen Bereichen<br />

des Stationsbetriebes. Die Besamungstechnik und die<br />

Kenntnisse über die Abläufe <strong>im</strong> Reproduktionsgeschehen<br />

der <strong>Rind</strong>er erlernte Herr Andresen von Herrn Dr.<br />

Baumann. Mit dieser guten Vorbereitung absolvierte<br />

Herr Andresen die Technikerprüfung sehr erfolgreich.<br />

Anschließend übernahm er einen Besamungsbezirk <strong>im</strong><br />

Gebiet Dannewerk, Wohlde, Schuby und Rheide und<br />

arbeitete, wie in der Zeit üblich, bei der Ausführung<br />

der anfallenden Arbeiten auf der Station unterstützend<br />

mit.<br />

Sehr viel Glück hatte er dabei als junger Techniker, als<br />

ihn der zu der Zeit bekannte Haddebyer Bulle „Lirano“<br />

anging und über die Weide schleppte. Durch beherztes<br />

Handeln konnte Herr Andresen einen schweren Unfall<br />

verhindern und hat seitdem einen großen Respekt vor<br />

ausgewachsenen Bullen.<br />

Bedingt durch Fusionen und Auflösung der Station<br />

Borgwedel konzentrierte sich die Tätigkeit von Herrn<br />

Andresen auf die ausschließliche Mitgliederbetreuung,<br />

die er seit Anfang der 90er Jahre aus dem Zentralbüro<br />

Klein-Rheide gemeinsam mit drei weiteren Kollegen<br />

des Teams vorn<strong>im</strong>mt.<br />

Herr Andresen hat sich über all die Jahre seiner sehr<br />

anerkannten und erfolgreichen Tätigkeit seinen beruflichen<br />

Ehrgeiz und den Wissensdrang bewahrt. Ob<br />

Veranstaltungen oder Mitarbeit <strong>im</strong> Technikerverein,<br />

Fortbildungsveranstaltungen in Neumünster oder


Schönow. Herr Andresen war stets mit großem Interesse<br />

und inhaltlichem Engagement dabei und nahm<br />

neue Erkenntnisse zielorientiert und konsequent in die<br />

tägliche Mitgliederbetreuung mit auf. Die berühmte<br />

Nasenlänge voraus zu sein und somit als Botschafter<br />

in allen Fragen der Besamung, Trächtigkeitskontrolle,<br />

Bullenauswahl und Managementangelegenheiten ein<br />

äußerst qualifizierter und angenehmer Gesprächspartner<br />

in den betreuten Betrieben zu sein, ist eine Ursache<br />

für die außerordentliche Anerkennung, die Herr<br />

Andresen in seinen Betrieben genießt.<br />

Darüber hinaus begeistert Herr Andresen durch seine<br />

stets positive, freundliche und humorvolle Ausstrahlung,<br />

die verbunden mit respektvoller Zurückhaltung<br />

eine stetige, ruhige Ausgeglichenheit vermittelt. Diese<br />

Eigenschaften kommen auch bei der Einarbeitung junger<br />

Kollegen, an der sich Herr Andresen mit großem<br />

Engagement beteiligt sowie in der Mitarbeit <strong>im</strong> Betriebsrat<br />

der RSH eG voll zur Geltung.<br />

Im Namen aller betreuten Mitgliedsbetriebe, den Gremien<br />

der RSH sowie allen Mitarbeitern und Kollegen<br />

möchten wir uns für die in jeder Hinsicht vorbildliche<br />

Tätigkeit und das über das Normale weit hinausgehende<br />

Engagement sehr herzlich bedanken.<br />

Wir freuen uns auf noch viele weitere Jahre so angenehmer<br />

Zusammenarbeit und wünschen Herrn Andresen<br />

und seiner Familie neben Gesundheit alles erdenklich<br />

Gute. Darin eingeschlossen ist natürlich auch das<br />

Wohlergehen der ´Thumbyer Bienenzucht´!<br />

Dr. E. Hasenpusch<br />

40 Jahre<br />

Gerd Wittern<br />

Am 1. Oktober konnte Herr<br />

Wittern auf 40 Jahre Tätigkeit<br />

<strong>im</strong> Dienste der <strong>Rind</strong>erzucht<br />

zurückblicken. Herr<br />

Wittern trat am 1.10.1970,<br />

nach abgeschlossener<br />

landwirtschaftlicher Lehre,<br />

eine zweijährige Ausbildung<br />

zum Tierzuchttechniker<br />

in Schönböken an. Während dieser Zeit lernte Herr<br />

Wittern alle Routinetätigkeiten in der Station, von der<br />

Bullenbetreuung über die Samengewinnung und –verarbeitung<br />

sowie dem Spermaversand, kennen. Mittels<br />

Organübungen wurden die notwendigen Kenntnisse<br />

über die Reproduktionsbiologie des <strong>Rind</strong>es vermittelt,<br />

und dann folgten die ersten Besamungsdurchführungen<br />

in Begleitung erfahrener Kollegen. So gut vorbereitet<br />

absolvierte Herr Wittern den Technikerkurs in<br />

Hannover <strong>im</strong> Herbst 1972. Im Anschluss folgte der Einsatz<br />

als Vertretungstechniker. Im Frühjahr 1973 musste<br />

Herr Wittern die Ableistung des Wehrdienstes antreten<br />

und verbrachte fünfzehn Monate bei der Truppe. Im<br />

Herbst 1974 kehrte er dann an die Station Schön-<br />

// Personalien<br />

böken zurück und übernahm einen festen Bezirk <strong>im</strong><br />

Gebiet Lütjenburg, Selent, Plön, den er <strong>im</strong> Kern noch<br />

heute aus dem Zentralbüro Kreuzfeld heraus betreut.<br />

In den Jahren 1982/1983 nahm Herr Wittern an der<br />

Weiterbildung zum Fachagrarwirt Besamungswesen<br />

teil und qualifizierte sich dadurch weiter.<br />

Bedingt durch Veränderungen in der Struktur der<br />

rinderhaltenden Betriebe, insbesondere in den Ackerbauregionen<br />

des südöstlichen <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s,<br />

konnte Anfang der 90er Jahre das Arbeitsgebiet um<br />

die Schweinebesamung sowie die Schweinesamenauslieferung<br />

erweitert werden. Dieses neue Tätigkeitsfeld<br />

nahm Herr Wittern mit den Kollegen sehr<br />

aufgeschlossen und erfolgreich an. Kurze Zeit später<br />

änderte sich die Organisation der Mitgliederbetreuung<br />

durch Einführung des Zentralbüros Malente-Kreuzfeld.<br />

Mit ursprünglich vier Kollegen nahm Herr Wittern die<br />

Mitgliederbetreuung <strong>im</strong> Team vor, wobei sich sein Bezirk<br />

weiter östlich, nach dem Ausscheiden von Herrn<br />

Voß und Herrn Köppen, bis in den Bereich Oldenburg,<br />

Grömitz und Neustadt verschob. Geographisch ein<br />

weites Gebiet mit vergleichsweise niedriger Kuhdichte.<br />

Die von Herrn Wittern betreuten Betriebe schätzen<br />

seine zurückhaltende, stets höfliche Art und seine<br />

qualifizierte Arbeit, die sich durch einen ausgeprägten<br />

Ordnungssinn, verbunden mit hoher Fachkenntnis und<br />

solider Arbeit am Tier, auszeichnet. Mit Ruhe und Bedacht<br />

absolviert er nunmehr Jahrzehnte die tägliche<br />

Tour und gehört in manchen Betrieben fast schon zum<br />

Inventar. Im Zentralbüro Kreuzfeld trägt er zum guten<br />

Kl<strong>im</strong>a bei und wird von seinen Kollegen als Dienstältester<br />

geschätzt.<br />

Im Namen der betreuten Mitgliedsbetriebe der Region<br />

Ostholstein sowie den Gremien der RSH eG und allen<br />

Mitarbeitern und Kollegen gratulieren wir zum vierzigjährigen<br />

Dienstjubiläum und sagen Danke für die<br />

geleistete Arbeit, die Treue zum Unternehmen und den<br />

stetigen Einsatz für Zucht und Besamung.<br />

Wir wünschen Herrn Wittern und seiner Familie für die<br />

Zukunft alles Gute, vor allem eine starke Gesundheit<br />

und freuen uns auf eine weiterhin gute und problemlose<br />

Zusammenarbeit.<br />

Dr. E. Hasenpusch<br />

Wilfried Weißert<br />

Seit 1. November 1970<br />

ist Herr Weißert <strong>im</strong> Dienst<br />

der <strong>Rind</strong>erbesamung tätig.<br />

Er begann seine Technikerlaufbahn<br />

in der Station<br />

Eutin, wo er intensiv in<br />

die Aufgaben des Technikerberufes<br />

eingeführt und<br />

parallel in die kompletten<br />

Stationsaufgaben eingearbeitet wurde. Es folgte <strong>im</strong><br />

Anschluss der Technikerkurs in Futterkamp, den Herr<br />

Weißert sehr erfolgreich abschloss. Gut ausgebildet<br />

und voller Tatendrang übernahm Herr Weißert dann<br />

zunächst als Vertretungstechniker die ersten Einsätze<br />

in der Mitgliederbetreuung <strong>im</strong> Raum Eutin. Anschließend<br />

wurde er für sechs Monate auf der Außenstelle<br />

Cismar in Ostholstein eingesetzt. Durch Fusionen der<br />

Stationen Eutin und Reinfeld entstand die <strong>Rind</strong>erbesamung<br />

Südost und Herr Weißert erhielt <strong>im</strong> Zuge der<br />

gebietlichen Neuaufteilung einen festen Bezirk <strong>im</strong><br />

Lauenburgischen. Unweit von Mölln <strong>im</strong> Ort Nusse ließ<br />

sich Familie Weißert häuslich nieder und Herr Weißert<br />

baute selbstbewusst <strong>im</strong> Vertrauen auf seine Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten systematisch seine Stellung als<br />

qualifizierter Besamungstechniker und Zuchtberater<br />

aus.<br />

Die von ihm betreuten Mitgliedsbetriebe schätzen<br />

seine direkte Art sowie seine kompetenten handwerklichen<br />

und diagnostischen Fähigkeiten <strong>im</strong> Hinblick auf<br />

die Fruchtbarkeitssituation ihrer <strong>Rind</strong>er.<br />

Dabei hat Herr Weißert nie ein Gehe<strong>im</strong>nis aus seiner<br />

Sicht der Dinge gemacht. Ob bei den betreuten Mitgliedsbetrieben<br />

oder gegenüber älteren oder jüngeren<br />

Kollegen <strong>im</strong> Zentralbüro Todendorf und heute Sandesneben<br />

hat er stets mit Nachdruck und Nachhaltigkeit<br />

seine Auffassung zu fachlichen und organisatorischen<br />

Fragen eingebracht und dadurch oft intensive Diskussionen<br />

ausgelöst. Im Umfeld von Herrn Weißert ist es<br />

nie leise und nie ungeordnet, <strong>im</strong>mer eine Packung<br />

guter Rauchwaren <strong>im</strong> Anbruch, das Arbeitsfeld systematisch<br />

geordnet und die Tourenplanung für den<br />

Tag konsequent opt<strong>im</strong>iert, so hat er über nunmehr 40<br />

Jahre mit großem Engagement und Liebe zum Beruf<br />

kompetent, treu, zuverlässig und dem stetigen Ehrgeiz<br />

sehr gut sein zu wollen, die Mitgliedsbetriebe betreut.<br />

Dabei hat Herr Weißert sehr große Anerkennung und<br />

Wertschätzung der Mitgliedbetriebe erfahren.<br />

Beispielhaft sei hier die sehr frühzeitige Trächtigkeitsdiagnose<br />

genannt, die Herr Weißert wie einen Sport<br />

betreibt. Auch neuen Serviceangeboten steht Herr<br />

Weißert sehr offen gegenüber, ob die Einführung der<br />

Schweinebesamung oder der Vertrieb der Agrarprodukte.<br />

Die Dinge wurden angepackt und erfolgreich<br />

umgesetzt. Im Namen der souverän betreuten Mitgliedsbetriebe,<br />

des Vorstandes und Aufsichtsrates, sowie<br />

der Kollegen und Mitarbeiter, bedanken wir uns<br />

für 40 Jahre hervorragender Arbeit, stetiger Kollegialität<br />

und nachhaltiger Diskussionsbereitschaft in der<br />

Frage des Ringens und den „richtigen Weg“. Für die<br />

Zukunft wünschen wir Herrn Weißert, insbesondere<br />

vor dem Hintergrund der letzten Monate, eine stabile<br />

Gesundheit, Glück und Zufriedenheit in Nusse. Wir<br />

freuen uns auf eine weiterhin gute und erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit mit spannendem und humorvollem<br />

Gedankenaustausch.<br />

Dr. E. Hasenpusch<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 47


48<br />

In den Ruhestand<br />

Heinrich Rathje<br />

Hans Rathje am Tag der Verabschiedung.<br />

Nach fast 43 Dienstjahren verlässt Herr Rathje als Urgestein<br />

der Besamung und Zentralelement der Techniker<br />

der ehemaligen Station Haddeby die aktive Bühne.<br />

Herr Rathje war am 01.02.1968 in den Dienst der<br />

RBG Haddeby getreten und hat am 07.10.1968 die<br />

Ausbildung zum Tierzuchttechniker sehr erfolgreich<br />

abgeschlossen.<br />

Im Anschluss wirkte er als Stationstechniker in Haddeby<br />

in der täglichen Samengewinnung, -verarbeitung,<br />

-lagerung und –ausgabe entscheidend mit.<br />

Seine Ordnungsliebe, Gewissenhaftigkeit und sein<br />

Ehrgeiz zeichneten ihn für diese Tätigkeit besonders<br />

aus. Darüber hinaus war er in dieser Zeit als Vertretungstechniker<br />

<strong>im</strong> Außendienst für die Kollegen in den<br />

Besamungsbezirken tätig. Seine Einsatzbereite und<br />

Einsatzfreude machten ihn zum „Mädchen für Alles“,<br />

ein Libero ohne Starallüren, den jede gute Mannschaft<br />

braucht, um dauerhaft erfolgreich zu sein.<br />

Um sich weiter zu qualifizieren, legte Herr Rathje nach<br />

zwei Sommerkursen 1987 die Prüfung zum Fach agrarwirt<br />

ab. Im Anschluss wechselte er fusionsbedingt<br />

seinen Dienstort und begleitete unter der Flagge RB<br />

Nordwest die Laborproduktion am Standort Wanderup.<br />

1992 übernahm er dann einen festen Technikerbezirk<br />

in Treia und ab 1994 betreute er die Mitgliedsbetriebe<br />

aus dem Zentralbüro Klein-Rheide.<br />

Sein fundiertes Fachwissen, seine vorbildliche Arbeitsweise<br />

sowie die stets freundliche Art gepaart mit einer<br />

unermüdlichen Einsatzbereitschaft machten ihn<br />

zum gerne gesehenen Fachmann und angenehmen,<br />

kompetenten Gesprächspartner auf jedem betreuten<br />

Mitgliedsbetrieb.<br />

Unser Heini, wie ihn liebevoll Kollegen und Freunde<br />

nennen, wird uns fehlen, als anerkannter Techniker<br />

auf den Betrieben, als Ratgeber <strong>im</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>ischen<br />

Technikerverein, für den er einige Jahre ehrenamtlich<br />

tätig war und als netter, hilfsbereiter sowie<br />

humorvoller Mensch.<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Personalien<br />

Herr Rathje selbst meinte unlängst, es sei nun Zeit für<br />

ihn, sich aus dem aktiven Dienst zurückzuziehen, da<br />

in 40 Jahren die Kühe soviel größer geworden seien<br />

und er die Hoffnung aufgegeben habe, selbst noch zu<br />

wachsen.<br />

Im Namen aller betreuten Betriebe, des Vorstandes<br />

und Aufsichtsrates sowie aller Kollegen und Mitarbeiter<br />

der RSH möchten wir uns für die in jeder Hinsicht<br />

vorbildliche Leistung Tag für Tag über fast 43 Dienstjahre<br />

von ganzem Herzen bedanken.<br />

Wir wünschen Herrn Rathje alles erdenklich Gute, Gesundheit<br />

und Lebensfreude und hoffen vielleicht auf<br />

einen gelegentlichen Liberoeinsatz.<br />

Danke für die vielen Jahre!<br />

Dr. E. Hasenpusch<br />

Personalien<br />

be<strong>im</strong> LKV<br />

25 Jahre<br />

Carsten Peter Carstensen<br />

Am 1. September <strong>2010</strong> konnte der Milchleistungsprüfer<br />

Carsten Peter Carstensen aus Kollundfeld<br />

<strong>im</strong> Kreis Nordfriesland auf eine 25-jährige Tätigkeit<br />

be<strong>im</strong> Landeskontrollverband <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> e.V.<br />

zurückblicken. Herr Carstensen ist als Sohn eines<br />

Landwirts in der Hattstedtermarsch <strong>im</strong> Kreis Nordfriesland<br />

aufgewachsen. Nach der Ausbildung und<br />

einigen Jahren Tätigkeit als Geselle <strong>im</strong> Baugewerbe<br />

zog es ihn 1985 wieder zur Landwirtschaft hin und<br />

so konnte er zum 1. September 1985 <strong>im</strong> Kontrollbezirk<br />

„Osterhusum 1“ die Arbeit als Leistungsprüfer<br />

aufnehmen. In den Jahren seiner Tätigkeit folgten für<br />

Herrn Carstensen einige Veränderungen. Einerseits<br />

waren diese bedingt durch die von ihm vorgenommenen<br />

Wohnortwechsel, zunächst nach Almdorf und<br />

später dann nach Kollundfeld, andererseits durch die<br />

Einführung der Besitzerkontrolle und weiterer Prüfmethoden.<br />

Während zu Beginn seiner Tätigkeit, als er<br />

in dem Bezirk 16 Betriebe mit insgesamt 512 Kühen<br />

betreute, nur das A-Prüfverfahren angewandt wurde,<br />

sind mit den Jahren verschiedene andere Verfahren,<br />

u. a. auch mit elektronischen Geräten wie dem LactoCorder<br />

und Betriebe mit automatischen Melkverfahren<br />

hinzu gekommen. Inzwischen werden von<br />

Herr Carstensen monatlich 60 Betriebe mit insgesamt<br />

5.100 Kühen betreut.<br />

Ich bedanke mich bei Herrn Carstensen für die langjährige<br />

und gute Tätigkeit. Für die Zukunft wünsche<br />

ich ihm weiterhin Erfolg <strong>im</strong> Berufsleben und eine gute<br />

Gesundheit.<br />

Gerd Schulz<br />

Neu be<strong>im</strong> LKV<br />

Sonja Ulrich<br />

Seit dem 4. Oktober <strong>2010</strong><br />

ist Sonja Ulrich als neue<br />

Mitarbeiterin für die Tätigkeit<br />

als Zuchtwartin <strong>im</strong><br />

Außendienst angestellt.<br />

Frau Ulrich stammt von<br />

einem landwirtschaftlichen<br />

Betrieb in Niedersachsen.<br />

Nach der landwirtschaftlichen<br />

Ausbildung hat sie an der Christian-Albrechts-<br />

Universität zu Kiel Agrarwissenschaften studiert und<br />

den Abschluss Master of Science erreicht. Frau Ulrich<br />

werden be<strong>im</strong> LKV zunächst die erforderlichen Kenntnisse<br />

vermittelt, um die Mitglieder und Mitarbeiter in<br />

einem Zuchtwartbezirk betreuen zu können. Danach<br />

wird Frau Ulrich für die Dauer der Elternzeit von Frau<br />

Gerdes in deren Zuchtwartbezirk <strong>im</strong> Raum Segeberg-<br />

Pinneberg eingesetzt.<br />

Ich wünsche Frau Ulrich viel Erfolg für den beruflichen<br />

Werdegang be<strong>im</strong> Landeskontrollverband <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> e. V.<br />

Gerd Schulz<br />

Be<strong>im</strong> LKV ausgeschieden<br />

Antje Behrens & Heinz Barz<br />

Im Herbst dieses Jahres sind Antje Behrens aus Westerrönfeld<br />

und Heinz Barz aus Oldenhütten be<strong>im</strong><br />

Landeskontrollverband nach langjähriger Tätigkeit<br />

ausgeschieden.<br />

Heinz Barz und Antje Behrens am Tag der Verabschiedung.<br />

Antje Behrens begann ihre Tätigkeit 1981 von<br />

ihrem damaligen Wohnort Schülp aus in den Betrieben<br />

der Ortschaften Schülp, Westerrönfeld und in<br />

der Nähe von Jevenstedt. Der erste Abschluss wies<br />

15 Betriebe mit 688 Kühen aus. Bedingt durch die<br />

Veränderungen in den Betrieben und der Umsetzung<br />

der verschiedenen Prüfmethoden, für die Frau<br />

Behrens sich insbesondere für die Durchführung der<br />

B-Methode vehement bei ihren „Kunden“, wie sie<br />

die Mitglieder <strong>im</strong>mer zu nennen pflegte, einsetzte,


konnte der Bezirk von Frau Behrens über die Jahre<br />

kontinuierlich ausgebaut werden. Auf Grund ihres<br />

unermüdlichen Einsatzes für die MLP gehörte Frau<br />

Behrens auch zu den ersten Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern, die mit dem LactoCorder tätig wurden.<br />

Im Laufe der Jahre wuchs der Bezirk so stetig<br />

an, bis sie vor einigen Jahren monatlich mehr als 80<br />

Betriebe betreute. Leider führte <strong>im</strong> Dezember 2008<br />

ein unglücklicher Unfall dazu, dass Frau Behrens fast<br />

ein Jahr lang die Tätigkeit nicht durchführen konnte.<br />

Danach hat Frau Behrens in den vergangenen beiden<br />

Jahren das Arbeitsmaß so weit reduziert, dass sie<br />

zum Ende ihrer Tätigkeit monatlich noch 62 Betriebe<br />

mit 4.950 Kühen betreute. Frau Behrens zeigte sich<br />

in ihrer Zeit be<strong>im</strong> LKV <strong>im</strong>mer an Neuerungen bei<br />

der Durchführung der MLP interessiert. Obwohl sie<br />

ständig einen großen Bezirk betreute, der sich auch<br />

wegen der LactoCorder-Betriebe von der Nähe Kiels<br />

bis nach Itzehoe und von Neumünster bis Owschlag<br />

erstreckte, war Frau Behrens in schwierigen Situationen<br />

bereit, Vertretungen zu übernehmen oder bei<br />

„Problemfällen“ einzuspringen.<br />

Eine besondere Überraschung hatten sich einige ihrer<br />

Mitglieder zum Ende ihrer Tätigkeit einfallen lassen,<br />

indem sie Frau Behrens zur letzten „A-Kontrolle“<br />

auf dem Hof der Familie Brügmann in Tetenhusen<br />

mit einem Prosecco empfingen, ihr Dienstfahrzeug<br />

festlich mit einer Girlande schmückten und ihr so auf<br />

dem Weg in den Ruhestand alles Gute wünschten.<br />

Heinz Barz kam 1983 zum LKV. Da seine Frau bereits<br />

einige Jahre für den LKV tätig war, sah Herr<br />

Barz nach verschiedenen anderen Tätigkeiten auch<br />

für sich die Chance, in der Nähe seines Wohnortes<br />

Hinweis<br />

Liebe Mitglieder,<br />

die offizielle Zuchtwertschätzung wurde<br />

Mitte Dezember <strong>2010</strong> veröffentlicht.<br />

Sowohl die töchtergeprüften Vererber als auch<br />

die Jungbullen mit Zuchtwerten auf genomischer<br />

Basis haben dann neue Zuchtwerte<br />

erhalten.<br />

Da bis Druckunterlagenschluss noch keine<br />

aktuellen Zuchtwerte vorlagen, werden Ihnen<br />

kurzfristig nach Erscheinen der neuen Zuchtwerte<br />

die aktuelle Bullenkarte sowie Informationen<br />

zu den neuen Bullen per Post zugesendet.<br />

// Personalien<br />

// Zucht<br />

den Lebensunterhalt <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich der<br />

Landwirtschaft zu verdienen. Aus den 21 Betrieben<br />

mit 1.154 Kühen, die Heinz Barz zu Beginn seiner<br />

Tätigkeit zu betreuen hatte, wurden ständig mehr.<br />

Die Einführung neuer Prüfmethoden und die Veränderung<br />

der technischen Einrichtung in den Mitgliedsbetrieben<br />

führten dazu, dass er zum Ende der<br />

Tätigkeit 51 Betriebe mit 4.780 Kühen betreute, also<br />

durchschnittlich fast 94 Kühe pro Herde. Mit dieser<br />

Kuhzahl lag der Bezirk von Herrn Barz schon deutlich<br />

über dem Landesschnitt mit rund 80 Kühen pro<br />

Herde. Dies wirkte sich auch auf die tägliche Arbeitserledigung<br />

aus, denn nicht jedem Mitarbeiter ist es<br />

gegeben, Monat für Monat die Arbeitserledigung in<br />

Betrieben dieser Größe zu meistern. Für Heinz Barz<br />

war dies aber selbstverständlich. Mit einer <strong>im</strong>mer korrekten<br />

und souveränen Arbeitserledigung hat er die<br />

Milchleistungsprüfung stets zur vollsten Zufriedenheit<br />

seiner Mitgliedsbetriebe und der Dienstvorgesetzten<br />

durchgeführt. Durch seine eher ruhige und besonnene<br />

Art hat er zudem Anerkennung und Wertschätzung<br />

in den Betrieben erfahren.<br />

In einer kleinen Feierstunde wurden Frau Behrens<br />

und Herr Barz am 30.09.<strong>2010</strong> durch die Geschäftsführung<br />

und die Außendienstleitung in der Hauptgeschäftsstelle<br />

des Verbandes in Kiel verabschiedet.<br />

Ich bedanke mich bei Frau Behrens und Herrn Barz für<br />

die langjährige Tätigkeit zum Wohle unserer Mitglieder<br />

und des Landeskontrollverbandes. Für die Zukunft<br />

wünsche ich beiden vor allem Gesundheit und Zufriedenheit<br />

in ihrem Ruhestand.<br />

Gerd Schulz<br />

Wir werden uns bemühen, Sie schnellstmöglich<br />

über die Neuigkeiten bei unseren aktuellen<br />

Bullen über die aktuelle RSH-Bullenkarte und<br />

eine neue Ausgabe von „RSH-Genomics“ zu<br />

informieren.<br />

Seit Mitte Dezember <strong>2010</strong> finden Sie<br />

auch aktuelle Informationen, die „Neuen<br />

Vererber“, aktuellste gRZG-Jungbullen<br />

und vieles Mehr rund um unser Bullenangebot<br />

<strong>im</strong> Internet unter www.rsheg.de.<br />

Sollten Sie Fragen zur aktuellen Zuchtwertschätzung<br />

haben, so sprechen Sie uns gerne<br />

an! M. Leisen<br />

0<strong>2010</strong>01<br />

1010<br />

Mit dem perfekten Selen<br />

für Hochleistungskühe<br />

KULMIN TMR<br />

ProVit HL – das<br />

Mineral- und und WirkWirkstoffkonzentratmit Lebendhefe. Für<br />

dauerhafte Spitzen-<br />

Leistungen. UnterUnterstützt die Pansenfunktion.<br />

Effektive<br />

Biotin-Dosierung,<br />

appetitanregende<br />

Kräutermischung.<br />

Kräutermischung.<br />

www.vitales-milchvieh.de<br />

Bergophor Futtermittelfabrik<br />

Dr. Berger GmbH & Co. KG<br />

95326 Kulmbach · Tel. (09221) 806-0 · Fax 806-188<br />

HOHBURG Mineralfutter GmbH, Sachsen<br />

04808 Hohburg · Tel. (034263) 786-0 · Fax 786-48<br />

service@bergophor.de · www.bergophor.de<br />

DIN ISO 9001 · HACCP · DLG-Gütezeichen<br />

QS-zertif. · pastus // <strong>Rind</strong> · Öko-zertif. <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> · A-Futter 49<br />

GMP + - anerkannter Betrieb · AMA-Gütesiegel


50<br />

Nachzuchten<br />

für Sie gesehen<br />

PLEASURE<br />

Talent x Merton x Goldie<br />

RZG 132 RZM 119 RZE 130<br />

RZS 114 RZN 117 RZR 93<br />

Gezeigt wurden 10 Töchter, von denen sich mehrere<br />

bereits am Ende der 2. Laktation befanden.<br />

Es handelt sich dabei um durchweg edle, <strong>im</strong> gut<br />

mittleren bis großen Rahmen stehende Kühe, die<br />

bei normaler Schärfe <strong>im</strong> Widerrist durch ihren harmonischen<br />

Körperbau gefallen. Mehrfach waren<br />

Kühe mit hervorragendem Seitenbild zu sehen:<br />

bei tadelloser Oberlinie fielen die gut gelagerten,<br />

langen und sehr breiten Becken auf, offensichtlich<br />

ist hier der Einfluss des Großvaters Talent durchgekommen,<br />

Stärke und Tiefe sind als gut durchschnittlich<br />

zu bezeichnen.<br />

Die parallel gestellten Hinterbeine zeigten bei<br />

leichten Unterschieden in der Winkelung eine<br />

mittlere Knochenqualität. Bei durchweg geschlossenen<br />

Klauen und mittlerer Ausprägung des Klauenwinkels<br />

zeigten die Kühe einen tadellosen Bewegungsablauf.<br />

Ein sehr ausgeglichenes <strong>Bild</strong> war<br />

bei den Eutern der Nachzucht zu sehen: Neben<br />

der guten Hintereuterhöhe und den klar sichtbaren<br />

Zentralbändern fielen die Euter durch ihren<br />

straffen Sitz auf, vor allem bei den Kühen in der<br />

2. Laktation. Hinsichtlich der Länge der Vordereuter<br />

gab es leichte Unterschiede, die Strichplatzierung<br />

vorn ist als durchschnittlich zu bezeichnen<br />

(Abweichung zum Lineardiagramm), hinten war<br />

die Tendenz zur etwas engeren Strichplatzierung<br />

in einigen Fällen sichtbar. Einheitlich ist die Ver-<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Nachzuchten<br />

erbung etwas kürzerer Striche, dabei wurden in<br />

keinem Fall Extreme festgestellt, so dass dem Bullen<br />

Pleasure insgesamt eine eindeutig überdurchschnittliche<br />

Eutervererbung zu bescheinigen ist.<br />

Fazit: Bei teilweise mittleren Milchmengen fielen<br />

die sehr guten Inhaltsstoffe in vielen Fällen auf.<br />

Besichtigt durch: G. Koch, RSH eG<br />

Am 15. September zeigte die RSH eG während<br />

einer Tagestour, Töchter der Bullen<br />

Hexer (V.: Baldo) und Hybrid ( V.: Orraryd )<br />

Das Interesse an dieser Nachzuchttour war sehr<br />

groß. Neben Rassevertretern aus Sachsen, Sachsen-Anhalt,<br />

Hessen und Nordrhein-Westfalen waren<br />

auch Landwirte aus Angeln mit dabei. Nach<br />

der Tour zog Miriam Nobbe (Anpaarungsberaterin<br />

bei der RSH eG) folgendes Fazit:<br />

HEXER<br />

Baldo x Cadon x Pyllberg<br />

RZG 120 RZM 120 RZE 120<br />

RZS 97 RZN 101 RZR 99<br />

Bei dieser Nachzuchtbesichtigung wurden 12 erstlaktierende<br />

Kühe in 8 Betrieben gezeigt.<br />

Insgesamt präsentierten sich die Hexer-Töchter<br />

großrahmig mit durchschnittlicher Stärke und<br />

überdurchschnittlicher Körpertiefe. Positiv aufgefallen<br />

ist die gute Breite der mehrheitlich eben<br />

gelagerten Becken.<br />

Die Fundamente zeigten sich dem Linearenprofil<br />

entsprechend mit mehr Winkel <strong>im</strong> Hinterbein<br />

und mit einer Tendenz zum hackenengen, was<br />

den Bewegungsablauf aber nicht negativ beeinflusste.<br />

Hohe Trachten und eine durchschnittliche<br />

Sprunggelenksqualität vervollständigen das <strong>Bild</strong><br />

der Hexer-Töchter.<br />

Seine Stärke spielt der Bulle in der Eutervererbung<br />

aus. Hohe, feste Euter mit langen Vordereutern<br />

prägten das <strong>Bild</strong>. Die Stärke des Zentralbandes<br />

variierte stark unter den gezeigten Kühen, bei einer<br />

opt<strong>im</strong>alen Strichplatzierung und durchschnittlicher<br />

Strichlänge.<br />

Besichtigt durch: M. Nobbe, RSH eG<br />

HYBRID<br />

Orraryd x Stadel x Rudi<br />

RZG 118 RZM 116 RZE 104<br />

RZS 107 RZN 109 RZR 99<br />

Gezeigt wurden 11 junge einkalbige Kühe in 5<br />

Betrieben. Es handelt sich um mittelrahmige Tiere<br />

mit einer knapp durchschnittlichen Vorhandstärke<br />

und Körpertiefe mit schmaleren, tendenziell ebeneren<br />

Becken.<br />

Die Kühe bewegten sich gut auf leicht gewinkelten<br />

Fundamenten, die über größtenteils hohe Trachten<br />

und eine gute Hinterbeinstellung verfügen, wobei<br />

die Sprunggelenksqualität etwas variierte.<br />

Die Euter zeigten sich in der Hintereuterhöhe<br />

durchschnittlich mit gutem Bodenabstand. Bei<br />

etwas längeren Strichen ist die breitere Strichplatzierung<br />

auch auf die sehr breiten, etwas voluminöseren<br />

Vordereuter zurückzuführen.<br />

Besichtigt durch: M. Nobbe, RSH eG<br />

Kiebitz v. Hexer, Besitzer: E. Schmidt, Boren Konni und Kanta v. Hybrid, Besitzer: F. Fuschera-Petersen, Fahrdorf Fotos: Arkink


Zucht<br />

Die exterieurstärksten Kühe<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s<br />

Unsere Exzellentkühe eingestuft vom 01.11.2009 - 31.10.<strong>2010</strong><br />

Name HB-Nr. La M-K-F-E Ges. Vater Besitzer<br />

Schwarzbunt<br />

HaH Darina 13308880 6 90-90-92-92 91 Pedant Bewersdorff,Bockhorn<br />

Dirne 13163875 6 92-89-92-90 91 Mtoto Zucht-u.Milchvieh GbR<br />

Gabe 14318550 5 94-94-89-89 91 Stern Clausen,Oster-Ohrstedt<br />

Falke 14431036 4 90-91-88-93 91 Juote Schramm,Wanderup<br />

Goldmeise 14949692 3 90-93-90-90 91 September Carstensen,Lütjenholm<br />

Baronin 12235126 6 88-89-89-91 90 Italie Mas Beecken,Henstedt-Ulzburg<br />

Ela 13768682 6 89-86-90-91 90 Juote Feddersen,Wanderup<br />

Erika 13701432 6 90-90-90-89 90 Pedant Först, Böhnhusen<br />

HBK Laura 14748933 3 88-91-90-89 90 Avanti Biehl,Kisdorf<br />

Toronto 14904244 3 93-88-90-91 90 September Re<strong>im</strong>ers GbR, Westerhorn<br />

IR Lore 14666084 3 90-89-91-89 90 Spy Rossen,Nordhackstedt<br />

SH C.Twine 14753499 3 94-93-88-90 90 Champion Wendell GbR, Beringstedt<br />

SH Mr.Sam Model 13.02712730 3 92-92-88-89 90 Mr.sam Wendell GbR, Beringstedt<br />

Halli 14853655 3 93-89-90-90 90 Murphy Westphal,Eutin<br />

SH Storm Lizy 15528698 2 90-90-90-90 90 Stormatic Wendell GbR, Beringstedt<br />

Rotbunt<br />

Diggy 13459780 6 91-89-88-93 91 Stadel Sievers,Beidenfleth<br />

Medy Red 13973099 4 92-90-88-90 90 Achtung Thies,Wankendorf<br />

HBK Farah 14748903 3 91-90-88-90 90 Avanti Biehl,Kisdorf<br />

NOG Fortuna 14437396 3 93-88-90-89 90 Komtur Carstensen, Lütjenholm<br />

Falte 03.48629324 3 90-90-88-91 90 Goldstar Kamps,Cuxhaven<br />

HaH Darina EX 91 v. Pedant, Besitzer: A. Bewersdorff, Ruhwinkel<br />

Foto: Schulze<br />

Ela EX 90 v. Juote, Besitzer: D. Feddersen, Wanderup Foto: Arkink<br />

Falke EX 91 v. Juote, Besitzer: K. Schramm, Wanderup Foto: Arkink<br />

Toronto EX 90 v. September, Besitzer: Re<strong>im</strong>ers GbR, Westerhorn<br />

Foto: Arkink<br />

Goldmeise EX 91 v. September, Besitzer: I.M. Carstensen, Lütjenholm<br />

Foto: Schulze<br />

SH C.Twine EX 90 v. Champion, Besitzer: Wendell GbR, Beringstedt<br />

Foto: Arkink<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 51


52<br />

Diggy EX 90 v. Stadel, Besitzer: G. Sievers, Beidenfleth Foto: Arkink<br />

Unsere besten Färsen eingestuft vom 01.11.2009 - 31.10.<strong>2010</strong><br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Zucht<br />

Medy Red Ex 90 v. Achtung, Besitzer: U. Thies, Wankendorf Foto: Arkink<br />

Name HB-Nr. La M-K-F-E Ges. Vater Besitzer<br />

HBK Farah EX 90 v. Avanti, Besitzer: M. Biehl, Kisdorf Foto: Arkink<br />

Schwarzbunt<br />

HaH Kanada 15831478 1 88-87-88-88 88 Allen Bewersdorff,Bockhorn<br />

Konny 03.51328833 1 87-87-87-87 87 Goldwin Canadian Cattle Club<br />

Inga 16026913 1 85-88-86-87 87 Douglas Carstensen,Lütjenholm<br />

Kronjuwel 16018168 1 86-87-87-86 87 Shottle Gravert GbR, Lindau<br />

Gunhild 14490964 1 86-85-88-87 87 Domherr Wagner-Maart u. Maart GbR, Nordstrand<br />

Geest 14597643 1 87-86-87-87 87 Drummer Nissen,Ockholm<br />

IR Ice t 16152045 1 86-85-87-87 87 Storm Rossen,Nordhackstedt<br />

IR Worqnesh 15808094 1 87-86-86-87 87 Stormatic Rossen,Nordhackstedt<br />

IR Haylee 16478013 1 87-86-86-87 87 Aladdin Rossen,Nordhackstedt<br />

SH September Love 15897536 1 88-87-86-87 87 September Wendell GbR, Beringstedt<br />

SH Laurine 16122997 1 87-88-87-87 87 Laurin Wendell GbR, Beringstedt<br />

OFH Kornelia 16083506 1 83-86-84-87 86 Ramos Andresen,Böklund<br />

Karola 16044239 1 86-86-86-86 86 Zesty Andresen,Haurup<br />

NOG Karibi 16044250 1 87-87-86-86 86 Jurus Andresen,Haurup<br />

15796844 1 85-86-85-87 86 Geminos Bethke,Königshügel<br />

HaH Know-how 16205569 1 86-85-86-87 86 Fortune3 Bewersdorff,Bockhorn<br />

HaH Kondor 16205524 1 85-86-85-86 86 Lexikon Bewersdorff,Bockhorn<br />

HaH Krokus 16205533 1 86-85-85-86 86 Marbach Bewersdorff,Bockhorn<br />

HBK Diabolo 14748971 1 86-88-85-85 86 September Biehl,Kisdorf<br />

Kornblune 15864184 1 84-86-85-86 86 Marbach Brodersen,Nordhackstedt<br />

Kobra 16138227 1 87-87-85-85 86 September Carstensen,Lütjenholm<br />

Jet-set 15585854 1 86-85-85-86 86 Ticket Clausen,Oster-Ohrstedt<br />

Kamilla 15585877 1 86-86-85-86 86 Jefferson Clausen,Oster-Ohrstedt<br />

Kanada 15585865 1 85-86-86-86 86 Lee Clausen,Oster-Ohrstedt<br />

Kandy 16247910 1 84-86-85-86 86 Jurus Clausen,Oster-Ohrstedt<br />

Karla 16247884 1 86-85-86-86 86 Emil II Clausen,Oster-Ohrstedt<br />

Katja 15585862 1 86-85-85-86 86 Marbach Clausen,Oster-Ohrstedt<br />

Kati 15522168 1 84-85-85-87 86 Emil II Dohrn,Nortorf/W<br />

Idol 15854767 1 85-87-86-85 86 Toystory Enninga,Liensfeld<br />

Kanada 15854777 1 85-85-87-85 86 Toystory Enninga,Liensfeld<br />

Jamaica 15769077 1 85-88-86-84 86 Jannsen Feddersen,Wanderup<br />

Inga 15875027 1 86-86-85-86 86 Linie Fischer,Brunsbek<br />

Kandia 15875051 1 86-87-86-86 86 Jackpot Fischer,Brunsbek<br />

Kansas 15875060 1 85-85-86-87 86 Roy Fischer,Brunsbek<br />

Katjana 15652137 1 84-85-85-87 86 September Freyer,Lübeck


Zucht<br />

Name HB-Nr. La M-K-F-E Ges. Vater Besitzer<br />

Kosi 16130345 1 85-84-87-86 86 Douglas Hannemann,Holtsee<br />

8206 16177704 1 85-85-86-86 86 Marbach Hansen,Löwenstedt<br />

Nog Jane 15601860 1 87-87-85-85 86 Wildman Heldt,Groß Schlamin<br />

Presen 16210262 1 86-85-85-86 86 Goldwin Hof Nyding GbR,Kummerfeld<br />

Karona 16299313 1 87-87-85-85 86 Douglas Köpke,Felm<br />

Kenia 16299314 1 84-87-85-86 86 September Köpke,Felm<br />

Kremona 16299316 1 87-85-86-85 86 Freelanze Köpke,Felm<br />

Beauty 15760465 1 85-85-85-87 86 Douglas Kaack,Wesenberg-Ratzbek<br />

Kaja 15932415 1 86-86-86-86 86 Buckeye Levshöh GbR<br />

Karibik 16232510 1 86-87-86-85 86 Mr.sam Levshöh GbR<br />

Kroenchen 15932419 1 86-85-85-86 86 Buckeye Levshöh GbR<br />

Premiere 16210263 1 85-87-85-87 86 Goldwin Levshöh GbR<br />

Klee 15569241 1 85-85-84-87 86 Jackpot Moeller,Stampe<br />

Jubilee 15971604 1 87-86-85-86 86 Goldwin Neuwerk,Barderup<br />

Kate 15795790 1 86-84-86-88 86 Goldwin Petersen,Nordhackstedt<br />

Korki 16147001 1 86-85-87-85 86 Gesner Prall & Marxen,Gettorf<br />

IR Annelie 15808081 1 86-88-86-84 86 September Rossen,Nordhackstedt<br />

IR Cherry 16152032 1 86-85-86-86 86 Talent2 Rossen,Nordhackstedt<br />

IR Cina 089 15808089 1 85-85-86-86 86 River Rossen,Nordhackstedt<br />

IR Iroquise l 16152046 1 87-85-86-87 86 Goldwin Rossen,Nordhackstedt<br />

IR Partylline 16152064 1 85-86-85-86 86 Pagewire Rossen,Nordhackstedt<br />

IR Ridley 16152071 1 85-87-86-86 86 Talent2 Rossen,Nordhackstedt<br />

IR Rosaria 16152036 1 86-85-86-86 86 Talent2 Rossen,Nordhackstedt<br />

IR Vera 16152021 1 87-87-86-85 86 Instinct Rossen,Nordhackstedt<br />

Karina 15779578 1 85-87-86-85 86 Jurus Ruser,Vogelsdorf<br />

Kamille 15881164 1 85-86-84-87 86 Jurus Sach,Zarnekau<br />

AD Joyce 15697189 1 86-86-85-86 86 Goldwin Schack,Tangstedt<br />

AD Golden mod 16128232 1 86-87-85-85 86 Goldwin Schack,Tangstedt<br />

AD Isabella 15697168 1 86-87-85-85 86 Douglas Schack,Tangstedt<br />

Kuba 16204520 1 85-87-85-86 86 Artic Schlüter, Süderstapel<br />

Indy 15768187 1 84-84-85-87 86 Schneede,Gnutz<br />

Kiebitz 16166770 1 86-86-86-85 86 Ice Pack Schramm,Wanderup<br />

Jamira 15684245 1 87-88-84-87 86 Austin-et Schroedter,Lentföhrden<br />

Kognak 15848887 1 86-86-84-87 86 Mascol ET Schwarzlos,Wilstedt<br />

Karela 16136570 1 84-85-85-87 86 Talent2 Seier GbR, Wittbek<br />

Jena 15619277 1 86-88-86-86 86 Boss Iron Tepel,Wanderup<br />

Kara 16116300 1 86-86-85-86 86 Final Cut Thies/Gröhn GbR,Stuvenborn<br />

T.indiana 15782500 1 86-85-85-86 86 Riverland Thies,Wankendorf<br />

Korina 16235182 1 86-86-85-86 86 Litotes Thiesen,Silberstedt<br />

Isa 15512340 1 88-87-85-86 86 Goldwin Thomsen,Kleinwiehe<br />

Jeanne 15512326 1 85-87-85-86 86 Toystory Thomsen,Kleinwiehe<br />

Kanone 16033469 1 87-85-86-87 86 H-tom Thomsen,Kleinwiehe<br />

Katharina 16033443 1 87-87-86-85 86 Toystory Thomsen,Kleinwiehe<br />

TH K<strong>im</strong> 15841545 1 86-87-85-85 86 Goldwin Thormaehlen,Holtsee<br />

8196 15776166 1 86-85-86-86 86 Zesty Voß,Nehms<br />

Melanie 16210278 1 86-86-87-85 86 Fortune3 Weilandt,Presen<br />

Merci 16210279 1 86-86-86-85 86 Fortune3 Weilandt,Presen<br />

SH Bambam Lauri 15897412 1 87-87-84-86 86 Bambam Wendell GbR, Beringstedt<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 53


54<br />

Name HB-Nr. La M-K-F-E Ges. Vater Besitzer<br />

SH Ramos Sarah 16122935 1 84-85-85-87 86 Ramos Wendell GbR, Beringstedt<br />

SH Joyboy Model 16122965 1 85-85-86-86 86 Joyboy Wendell GbR, Beringstedt<br />

AG Janine 16129984 1 85-86-86-86 86 Buckeye Wendell GbR, Beringstedt<br />

AG Geraldine 15473169 1 88-85-86-85 86 Goldwin Wendell GbR, Beringstedt<br />

SH Gold Model 15528756 1 86-87-86-85 86 Goldwin Wendell GbR, Beringstedt<br />

Kabel 15821749 1 86-86-85-87 86 Minister Westphal,Eutin<br />

Istanbul 15932389 1 86-85-87-86 86 Zesty Zucht-u.Milchvieh GbR<br />

Juli 15932361 1 86-85-86-86 86 Goldwin Zucht-u.Milchvieh GbR<br />

Kanada 16232486 1 85-86-86-85 86 Modest Zucht-u.Milchvieh GbR<br />

Rotbunt<br />

Insel 15647578 1 86-88-85-87 87 Joyboy Tank,Fockbek<br />

Kiwi 15918289 1 86-86-85-86 86 Bahnsen,Immenstedt<br />

HaH Kadett 15831470 1 87-85-87-86 86 Glacierred Bewersdorff,Bockhorn<br />

FG Nebraska 03.50806398 1 86-87-85-85 86 September Bewersdorff,Bockhorn<br />

HBK Ida 15867921 1 85-87-85-86 86 Joyboy Biehl,Kisdorf<br />

HBK Karin 15867949 1 85-87-86-86 86 Joyboy Biehl,Kisdorf<br />

HBK Kaja 15867943 1 86-87-86-85 86 Talent2 Biehl,Kisdorf<br />

Ingrid 15618769 1 87-86-86-85 86 Gambara Blohm,Kl.Nordende<br />

Idee 15642141 1 86-86-85-86 86 Joyboy Carstensen,Lütjenholm<br />

179 16138366 1 86-87-85-85 86 Carstensen,Lütjenholm<br />

Kade 16138300 1 85-86-85-88 86 Joyboy Carstensen,Lütjenholm<br />

Karola 16138208 1 84-87-86-85 86 Classic PS Carstensen,Lütjenholm<br />

Kitta 16138213 1 85-87-86-86 86 Joyboy Carstensen,Lütjenholm<br />

Klaudia 16138215 1 86-88-85-85 86 Classic PS Carstensen,Lütjenholm<br />

Karlotta 15815567 1 85-86-86-85 86 Elayo Engelland,Kropp<br />

Kaiserin 15808134 1 87-87-85-85 86 Joyboy Fechter,Hamdorf<br />

Klara 15808138 1 86-86-86-85 86 Joyboy Fechter,Hamdorf<br />

Kathrin 16109890 1 85-86-85-86 86 Joyboy Hauschildt,Kükels<br />

Konzert 15983820 1 86-85-86-86 86 Joyboy Hollmann GbR,Österdeichstrich<br />

Kraenzchen 15983818 1 86-87-86-86 86 Joyboy Hollmann GbR,Österdeichstrich<br />

Iran 02.00035872 1 86-86-85-86 86 Rustler Jaacks,Hamburg<br />

Katrin 15792520 1 84-86-85-86 86 Toblerone Kröger,Hamdorf<br />

Jette 15625561 1 86-87-85-86 86 Classic PS Lorenzen,Norderfriedrichskoog<br />

Koja 16142610 1 83-87-86-85 86 Kian Lorenzen,Norderfriedrichskoog<br />

Kolibri 16142609 1 83-86-86-86 86 Kian Lorenzen,Norderfriedrichskoog<br />

Kirmes 16022894 1 85-86-85-86 86 Joyboy Magens,Kollmar<br />

Kreide 16022804 1 85-86-85-86 86 Classic PS Magens,Kollmar<br />

Kristina 16240913 1 86-86-86-85 86 Classic PS Magens,Kollmar<br />

Judy 15812062 1 86-86-86-85 86 Dominator Ohrt,Nindorf<br />

Kiel 15406090 1 86-84-85-87 86 Elayo Petersen, Olderup<br />

Kara 15925379 1 84-87-85-86 86 Wilg Re<strong>im</strong>ers GbR, Westerhorn<br />

Keitum 15925380 1 85-85-85-87 86 Elayo Re<strong>im</strong>ers GbR, Westerhorn<br />

K<strong>im</strong> 15925358 1 84-85-86-86 86 Carmano Re<strong>im</strong>ers GbR, Westerhorn<br />

Klematis 15925356 1 85-86-85-86 86 Classic PS Re<strong>im</strong>ers GbR, Westerhorn<br />

Klaudia 16153633 1 86-86-85-86 86 Bravisi Rohr,Grube<br />

Inga 15431962 1 86-88-85-85 86 Classic PS Sachau,Gnutz<br />

AD Kia 16128245 1 86-87-85-86 86 Talent2 Schack,Tangstedt<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Zucht


Zucht<br />

Name HB-Nr. La M-K-F-E Ges. Vater Besitzer<br />

Kamille 15752272 1 86-86-85-87 86 Joyboy Stuertz,Wöhrden<br />

Kiefer 16225355 1 87-85-86-85 86 Faber Stuertz, Wöhrden<br />

Inge 15647577 1 84-86-85-86 86 Achtung Tank,Fockbek<br />

Valencia 15518822 1 85-88-86-84 86 Rustler Thies,Wankendorf<br />

TH Kuba 15841530 1 85-86-86-85 86 Laroso Thormaehlen,Holtsee<br />

TH Korsa 16314617 1 86-85-85-86 86 Wilg Thormaehlen,Holtsee<br />

NOG Ladina 15776154 1 86-87-85-85 86 Classic PS Voß,Nehms<br />

BS Maryann 15835503 1 87-86-85-87 86 Joyboy Weilandt,Presen<br />

Jessi 15500574 1 85-86-85-86 86 Joyboy Wulf,Kaehlsdorf<br />

Angler<br />

Juleika 15575252 1 86-85-86-86 86 Favor Jacobsen,Hohenlieth<br />

Kristall 16019276 1 84-86-86-87 86 Stadel Melchertsen,Norgaardholz<br />

Jola 15911505 1 85-87-85-85 85 Gava Diederichsen,Grundhof<br />

Kaktus 15833097 1 84-82-86-86 85 R Cirkel Fuschera-Petersen,Fahrdorf<br />

Kapri 16001488 1 87-85-85-85 85 Centini Jensen,Südensee<br />

Jenny 15730922 1 84-86-84-85 85 Peterslund Jessen,Grossjoerl<br />

Karin 16083305 1 85-84-85-86 85 Gerson Jessen,Grossjoerl<br />

Klaudine 16083267 1 86-84-84-86 85 Peterslund Jessen,Grossjoerl<br />

Königin 16019258 1 85-84-84-85 85 Dragomir Melchertsen,Norgaardholz<br />

Kolding 15999219 1 86-85-85-84 85 Graham Milch GbR Sorgenfrei,Satrup<br />

Kelly-tux 16041127 1 84-84-86-84 85 Centini Re<strong>im</strong>ers GbR, Westerhorn<br />

HaH Kanada VG 88 v. Allen, Besitzer: A. Bewersdorff, Ruhwinkel<br />

Foto:Arkink<br />

AD Joyce VG 86 v. Goldwin, Besitzer: M. Schack, Tangstedt<br />

Foto:Arkink<br />

Konny VG 87 v. Goldwin, Besitzer: Canadian Cattle Club, Beringstedt<br />

Foto: Schulze<br />

Katrin VG 86 v. Toblerone, Besitzer: K. Kröger, Hamdorf Foto:Arkink<br />

Inga VG 86 v. Linie, Besitzer: C. Fischer, Brunsbek Foto: Schulze<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 55


56<br />

100.000 Liter Kühe<br />

Traditionell festgelegt veröffentlichen wir<br />

in der nachfolgenden Tabelle die Kühe, die<br />

<strong>im</strong> vergangenen Leistungsjahr die Schallmauer<br />

von 100.000 Liter Lebensleistung<br />

durchbrochen haben.<br />

In diesem Jahr erreichten insgesamt 99 <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong>ische Kühe die Rekordmarke (Vorjahr: 110),<br />

aufgeteilt in 76 Schwarzbunte, 19 Red-<strong>Holstein</strong> und<br />

4 Angler. Die Anzahl bei den Anglern blieb somit<br />

konstant, Red <strong>Holstein</strong> konnte erheblich zulegen<br />

(in 2009 waren es 11 rotbunte Kühe die dem „10<br />

Tonnen-Club“ beitraten). Die Zahl der Schwarzbunten<br />

Kühe ging indes etwas zurück, hier waren es <strong>im</strong><br />

Vorjahr noch 93 neue 100.000 Liter Kühe gewesen.<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Zucht<br />

Ungebrochen ist die Dominanz des ehemaligen<br />

RSH Top-Vererbers Patrick, der mit zehn Töchtern<br />

(<strong>im</strong> Vorjahr waren es 13 Töchter) zum zweiten Mal<br />

in Folge das am häufigsten genannte Vatertier ist.<br />

Mit „Preval“ ist ein weiterer alter Bekannter mit<br />

sieben Töchtern auf Rang zwei der meistgenannten<br />

Väter platziert.<br />

Insgesamt produzieren <strong>im</strong> Moment 240 Kühe mit<br />

einer Leistung von über 100.000 Liter in schleswigholsteinischen<br />

Ställen Milch.<br />

Natürlich zeichnet eine hohe erbliche Veranlagung<br />

diese Ausnahmekühe aus aber nur eine sehr gute<br />

Umwelt ein passionierter Besitzer und am Ende<br />

etwas Glück machen diese enormen Leistungen<br />

möglich.<br />

Arizona v. Lee, Besitzer: C. Gonnsen, Struckum Foto: Arkink<br />

Unser Glückwunsch gilt den Züchtern und besonders<br />

den Besitzern dieser Rekordkühe.<br />

J.-T. Heesch<br />

Kuh Geb.- Vater Lebensleistung Besitzer<br />

Dat.<br />

Schwarzbunt 93 neue Sbt<br />

M-kg F-% F-kg E-% E-kg<br />

Wally 10999712 1997 Patrick 109097 3,81 4159 3,30 3596 H. Habeck, Ellingstedt<br />

Camela 12563515 2000 Ra<strong>im</strong>on 108972 3,80 4145 3,21 3498 B. Ruser, Klamp-Vogelsdorf<br />

91 12454616 1999 108934 3,72 4050 3,29 3588 M. Kawald + W. Buss GbR, Wildenhorst<br />

Ader 12094449 1999 Herodot 108818 4,10 4466 3,15 3426 L. Bendixen, Dörpum<br />

Aura 12268857 1998 Luxemburg 108667 3,69 4008 3,22 3503 J. Schödter, Lentföhrden<br />

Unze 08860063 1995 Pulatte 108516 4,59 4979 3,34 3621 J. Plagmann, Gross Buchwald<br />

Ajona 12157746 1998 Danny 108368 3,50 3790 3,17 3434 J. Wandmaker, St. Annen<br />

Amore 12138868 1998 Lasso 108321 3,48 3774 3,38 3660 C. Fischer, Brunsbek<br />

Arizona 12211803 1999 Lee 108028 4,67 5043 3,46 3733 C. Gonnsen, Struckum<br />

97 11878566 1998 Juote 107904 4,09 4414 3,39 3653 B. S<strong>im</strong>okat-Glüsing, Gottesgabe<br />

Zaster 11477665 1998 Vulno 107657 4,25 4580 3,37 3624 V. Wehde, Bünsdorf<br />

Bolivia 12208892 1999 Preval 107241 3,72 3990 3,01 3233 Fichtenhe<strong>im</strong> GbR, Dörpum<br />

W<strong>im</strong>ke 11214741 1996 Ominoes 107191 4,24 4543 3,30 3539 J. Möller, Nahe<br />

F.Eternety 11754245 1998 107141 3,55 3803 3,21 3440 Westerkamp Dairy, Hemdingen<br />

Cambridge 10001487 2000 Ubbo 106609 2,81 3000 3,01 3210 Gut Hülsenberg GmbH, Wahlstedt<br />

Walnuss 10904773 1997 Tonic 106016 4,25 4503 3,55 3764 M. A. Schwansen GbR, Rieseby<br />

Zirbel 11845316 1998 Volkrad 105889 3,98 4219 3,07 3249 Boll GbR, Nortorf<br />

Vorbei 10084279 1995 HJ Vogd 105591 4,52 4774 3,85 4065 C. Sieh-Petersen, Bünsdorf<br />

Ashton 10001404 1999 Rudolph 105589 3,76 3972 3,18 3354 Gut Hülsenberg GmbH, Wahlstedt<br />

Bluete 12618808 2000 Preval 105576 3,02 3186 3,06 3229 J. Krabbenhöft, Revensdorf<br />

Britta 12138925 1999 Chamoir 105325 4,00 4218 3,49 3679 C. Fischer, Brunsbek<br />

Wisi 10912130 1997 Layout 105285 3,62 3813 3,04 3197 V. Kringel, Ruhwinkel<br />

Amsel 11793366 1998 Novalis 105204 2,94 3088 3,33 3501 H. H. Fröhlich, Linau<br />

7885 B 12077885 1999 Gelpro 105100 3,48 3653 3,15 3311 H. Haase, Weesby<br />

Weichsel 10981712 1996 Larus 104955 3,26 3423 2,92 3068 C. Fischer, Blekendorf<br />

Borneo 12852811 2000 Preval 104852 2,92 3065 2,82 2961 S. Kruse, Rellingen<br />

Albina 11423668 1999 Faun 104828 4,29 4497 3,49 3662 S. Hack, Niendorf


Zucht<br />

Kuh Geb.- Vater Lebensleistung Besitzer<br />

Dat. M-kg F-% F-kg E-% E-kg<br />

Schwarzbunt (Fortsetzung)<br />

Wanna 11069333 1997 Nagel 104601 4,40 4604 3,11 3256 D. Groth, Louisenhof<br />

Zeus 11098986 1997 Patrick 104503 3,98 4163 3,41 3563 C. P. Petersen, Enge-Sande<br />

Vroni 10074302 1996 Nagel 104404 4,71 4921 3,57 3726 J. Jensen, Medelby<br />

Welga 10881836 1997 Patrick 104167 3,75 3903 3,25 3390 B. Brodersen, Großenwiehe<br />

64 11886919 1998 103929 4,04 4197 3,35 3479 H.-E. Jürgensen, Osterwittbekfeld<br />

Amrum 12123249 1998 Patrick 103669 4,13 4277 3,06 3168 S. Knutzen, Hollingstedt<br />

Bea 40520725 1996 Lentini RF 103347 3,86 3992 3,35 3457 E. Tönjes, Kiel<br />

Aspik 11986925 1999 Novalis 103278 4,43 4579 3,81 3930 B. Köhler, Weddelbrook<br />

Unox 11342138 1995 103219 4,22 4361 3,18 3287 S. Repenning, Schmalstede<br />

Agnes 12071975 1999 Donald 103087 3,55 3664 3,15 3250 Wieck GbR, Osterrönfeld<br />

Alma 11841963 1998 Beller 102996 3,83 3944 3,16 3258 H. B. Ingwersen, Osterhever<br />

Atrix 11858468 1998 Wendel 102935 4,00 4120 3,24 3332 Bornhöft/Stepputis GbR, Wildenhorst<br />

Bonbon 12394532 1999 Rudolph 102702 3,68 3783 3,11 3196 T. Arneth, Janneby<br />

Ceylon 12934237 2000 Ladin 102688 3,32 3414 3,36 3449 Beecken - Wischmann GbR, Henstedt-U.<br />

Zurin 11855643 1998 Bonatus 102668 3,46 3557 3,16 3245 U. + H. J. Wendt GbR, Riepsdorf<br />

Zacke 11419409 1997 Patrick 102605 3,69 3783 3,33 3412 Wriggers-Fick GbR, Kronsforde<br />

731 C 13246291 2001 Lentini RF 102390 2,92 2987 3,23 3304 H. Tönder, Medelby<br />

Astra 12150082 1999 Basar 102372 4,07 4169 3,19 3265 K.-D. Andresen, Haurup<br />

Zentis 11471073 1997 Patrick 102291 3,78 3866 3,18 3254 M. Perrey, Theresienhof<br />

Zipfel 11370646 1997 Patrick 102120 3,78 3865 3,09 3158 Milchhof Delfs GbR, Christiansholm<br />

Zaola 10926142 1997 Talent 102034 3,98 4058 3,27 3337 A. Jautelat, Wrohm<br />

Ara 12060453 1998 Bonatus 101973 3,97 4050 3,07 3128 L.-C. Carstensen, Rantrum<br />

Agate 11860096 1998 Panama 101947 3,68 3754 3,26 3327 J. Lange, Kaköhl<br />

51 A 12112015 1999 101926 4,18 4262 3,28 3340 W. Struve, Lübeck<br />

Zahl 11471732 1997 Nagel 101905 3,91 3981 3,46 3530 R. Röver, Eutin<br />

Ziesar 10909074 1997 Aerostar 101901 4,00 4081 3,27 3331 C. Sieh-Petersen, Bünsdorf<br />

Center 13196449 2001 Jocko Besn 101819 3,53 3590 3,32 3385 H. Andresen, Böklund<br />

Brasilien 12469116 1999 Amateur 101633 3,61 3671 2,86 2904 Engelbrecht GbR, Bockholt-Hanredder<br />

Cheyenne 10001531 2001 Emerson 101578 3,72 3780 3,23 3281 Gut Hülsenberg GmbH, Wahlstedt<br />

Beate 12464095 1999 Preval 101555 3,43 3479 3,10 3145 G. Behrens, Strenglin<br />

Airport 12360666 1999 Hondo Aero 101535 3,98 4042 3,38 3431 H. Sach, Zarnekau<br />

Zuerich 10822970 1997 Patrick 101439 3,82 3874 3,24 3283 Jensen & Ottzen GbR, Sieverstedt<br />

Babsi 12252258 1999 Preval 101395 3,87 3929 3,04 3086 R. Schneede, Gnutz<br />

Brise 10984793 2000 Preval 101228 3,52 3563 3,27 3309 H. Sach, Zarnekau<br />

52 A 11558099 1998 Roels 101205 3,80 3849 3,12 3155 J. Willmann, Oersdorf<br />

Zwiebel 10989856 1997 101043 4,28 4325 3,38 3414 F. Markmann, Rohlsdorf<br />

45 12504818 1999 100904 3,55 3583 3,10 3124 A. Friedrichsen, Ladelund<br />

Boa 12464134 1999 Leo 100768 3,72 3749 3,35 3379 G. Behrens, Strenglin<br />

Wienerin 10909055 1997 Blackredrf 100743 3,56 3588 3,24 3262 C. Sieh-Petersen, Bünsdorf<br />

Zorro 11120693 1997 Ullerich 100701 4,65 4678 3,45 3479 U. Schramm, Damsdorf<br />

Bibo 12469155 2000 Preval 100697 3,53 3555 2,89 2909 Engelbrecht GbR, Bockholt-Hanredder<br />

Zottel 11481020 1997 Urolith 100574 4,29 4317 3,34 3363 T. T<strong>im</strong>mermann -Thies, Lütjensee<br />

Adita 11711277 1998 Mork 100563 4,77 4796 3,35 3365 A. + J. Stepputt, Kolkerheide<br />

Zuenftige 11414104 1997 Roels 100475 4,49 4515 3,50 3513 K. H. Tietgen, Dersau<br />

Zunke 11485527 1997 Lasso 100447 3,97 3989 3,42 3431 Boll GbR, Nortorf<br />

Zitter 10984737 1997 Patrick 100442 3,83 3846 3,28 3292 H. Sach, Zarnekau<br />

Zitrus 11186978 1997 Rudolph 100389 4,22 4237 3,50 3518 Beecken - Wischmann GbR, Henstedt-U.<br />

Akona 12128747 1998 Patrick 100253 4,48 4488 3,53 3537 H. Harder, Schmalensee<br />

Venezuela 10318728 1996 Mohr 100063 4,10 4104 3,39 3394 W. A. Toft, Eggebek<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 57


58<br />

Kuh Geb.- Vater Lebensleistung Besitzer<br />

Dat. M-kg F-% F-kg E-% E-kg<br />

Rotbunt RH 19 neue Rbt-RH<br />

Walnuss 10150701 1996 Antrix 110417 4,20 4632 3,36 3708 R. Nissen, Emmelsbüll-Horsbüll<br />

50 10225837 1996 Harro 107951 3,49 3763 3,06 3307 W. Nienmann, Niendorf<br />

Arnika 78119499 1998 Laredo Red 107388 4,31 4624 3,41 3659 Westerkamp Dairy, Hemdingen<br />

Auslese 12127845 1999 Lucky Red 107381 3,94 4235 3,15 3382 P. Ratjen, Fitzbek<br />

Waltraud 11140972 1997 Uschko 106928 3,96 4236 3,57 3814 H. Vries, Kronsmoor<br />

Alme 11889856 1998 105342 3,66 3855 3,32 3498 J. Gansewendt, Emkendorf<br />

Birte 12317233 2000 Savoy Red 103945 3,47 3609 3,19 3317 J. Gansewendt, Emkendorf<br />

Adelheid 12017876 1999 Toxal 103656 3,25 3370 3,21 3330 H. Kühl, Stafstedt<br />

Zota 11137381 1998 Jupiler 103182 3,75 3874 3,07 3170 E. Lange, Süderauersdorf<br />

Aida 11902533 1998 Clown 103137 3,36 3461 3,19 3291 V. Rohwer, Rickert<br />

Witje 11041814 1996 Neptun 102810 4,00 4111 3,50 3596 J. Gosch, Rendsburg<br />

Urte 08197048 1995 Antrix 102674 3,61 3708 3,02 3097 T. Thiessen, Süderhastedt<br />

Vanilla 02699626 1995 Eric Red 102406 4,41 4517 3,38 3464 H. Stamer, Luhnstedt<br />

Attika 12187038 1998 Laredo Red 101883 3,82 3891 3,22 3285 Westerkamp Dairy, Hemdingen<br />

Budapest 12631944 2000 Cared 101855 3,96 4037 3,32 3380 H.-H. Schmidt, Buchholz<br />

Aura 11982679 1999 Marty 100594 4,51 4538 3,50 3524 H.-H. Ohrt, Nindorf<br />

Videl 02743274 1995 Condor 100545 4,49 4517 3,60 3623 J. Gravert, Süderau<br />

Wesel 11128359 1996 Solhil 100523 4,80 4823 3,47 3493 D. Oldenburg, Nahe<br />

Bayern 12397549 1999 Savoy Red 100184 3,62 3628 3,42 3427 Rix GbR, Schönbek<br />

Angler 4 neue Angler<br />

Ulina 08898397 1995 Stocken 106045 5,10 5407 3,66 3878 B. Adam, Grosssoltbrück<br />

Annabella 11927762 1998 Walter 102038 4,52 4608 3,89 3971 D. Petersen, Brarupholz<br />

Wick 11019822 1997 Motor 101146 4,61 4658 3,44 3481 N. Jensen, Südensee<br />

Windhalm 11151704 1997 Ullmann 100759 4,53 4565 3,51 3538 J. Jordt, Barg<br />

Europäischer <strong>Holstein</strong> Wettbewerb <strong>2010</strong><br />

Auf dem Europäischen <strong>Holstein</strong> Wettbewerb<br />

am 29. und 30. Oktober <strong>2010</strong> in<br />

Cremona/Italien rangierten die deutschen<br />

Kühe vorwiegend <strong>im</strong> Mittelfeld.<br />

Die Übermacht in der Qualität der Schaukühe der<br />

schweizer, der italienischen und der spanischen<br />

Kollektion war zu groß, um sich dagegen behaupten<br />

zu können. Diese Länder belegten in der<br />

Rangierung bei den insgesamt 12 Red <strong>Holstein</strong><br />

und <strong>Holstein</strong>-Einzelklassen insgesamt 29 erste bis<br />

dritte Plätze.<br />

Deutschland war mit zehn <strong>Holstein</strong>- und 10 Red<br />

<strong>Holstein</strong>kühen am Wettbewerb beteiligt. Davon<br />

errang die Cento-Tochter „Wölkchen“ aus dem<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Zucht<br />

// Schauen<br />

Betrieb von R-G. Ritz aus Uelzen einen dritten<br />

Platz. Jeweils einen vierten Platz erreichten die<br />

Talent-Tochter „Gänseblümchen“ von Thomas<br />

Wiethege, Halver, und die Marbach-Tochter<br />

„Nastygirl“ von Bernd Schulte-Lohmöller, Rhede.<br />

Als Grand Champion kürte der Preisrichter John<br />

Gribbon aus Großbritannien bei den <strong>Holstein</strong>s<br />

„Castel Jolie“ (James x Red Marker) von Michel<br />

Castella/L. Zubke, Sommentier (Schweiz) und bei<br />

den Red <strong>Holstein</strong> „Pepita“ (Rustler-Red x Rubens<br />

RF), Everdes <strong>Holstein</strong>, Echarlen (Schweiz).<br />

Be<strong>im</strong> Länderwettbewerb der <strong>Holstein</strong>s mit zwölf<br />

Nationen ging der Sieg an die Schweiz (121<br />

Punkte), gefolgt von Italien (104), Frankreich<br />

(103), Spanien (96), Österreich (79) und Deutsch-<br />

land (69). Bei den Red <strong>Holstein</strong>s belegte Deutschland<br />

(9) hinter der Schweiz (12) den zweiten Platz.<br />

Be<strong>im</strong> erstmals durchgeführten Europäischen<br />

Jungzüchter-Wettbewerb belegten die beiden<br />

deutschen Teilnehmer Georg Jansen, Haselünne/<br />

Eweu (21-25 Jahre) und Anna Hobbie, Kiebitznest/<br />

VOST (16-20 Jahre) von den insgesamt 15 teilnehmenden<br />

Ländern einen sehr guten sechsten und<br />

achten Platz. Hierbei wurden sowohl das Clipping<br />

wie auch das Vorführen bewertet.<br />

Der nächste Europäische <strong>Holstein</strong>-Wettbewerb<br />

findet am 1./2. März 2013 in der Schweiz statt.<br />

DHV ADR-Informationen 44/10


Angler<br />

Elite Auktion Hamm<br />

Am 29. November <strong>2010</strong> fand in Hamm die<br />

Elite-Auktion des Deutschen <strong>Holstein</strong> Verbandes<br />

(DHV) statt. Obwohl der frühe Wintereinbruch<br />

die Besucherzahl und damit auch<br />

die Verkaufsquote gedrückt hatte, lag der<br />

Durchschnittspreis von 3.231 Euro um rund<br />

200 Euro über dem Ergebnis von 2009.<br />

Starke Schneefälle in mehreren Regionen Deutschlands<br />

hatten dafür gesorgt, dass die Besucherzahl<br />

der Elite-Auktion hinter den Vorjahren zurück blieb.<br />

Dementsprechend war es schwierig, für alle angebotenen<br />

Tiere einen Käufer zu finden. Dazu kam, dass<br />

sich gerade bei den Jungrindern die zum Teil recht<br />

hohen Preisvorstellungen der Verkäufer nicht <strong>im</strong>mer<br />

realisieren ließen. Insgesamt konnte Auktionator<br />

Dieter Brockhoff 55 von 82 aufgetriebenen Katalognummern<br />

zuschlagen, was einer Verkaufsquote<br />

von gut 67 % entspricht.<br />

Topseller des Abends war die von Karl Gleiser, Stadtallendorf,<br />

angebotene Man-O-Man-Tochter „RZG Jacinta“<br />

(Kat.-Nr. 87), die für 10.000 Euro den Besitzer<br />

wechselte. Der Käufer aus Dänemark honorierte damit<br />

das Zuchtpotenzial des Jungrindes, das über den<br />

höchsten genomischen Zuchtwert (gRZG 141) der<br />

Auktion verfügte. Das knapp einjährige Tier stammt<br />

aus der für hohe Zuchtwerte bekannten Familie der<br />

Jocko Besne-Tochter Jelykoe EX-90.<br />

Den zweithöchsten Preis von 5.700 Euro erzielte<br />

„SLH Nashgirl“ (Kat.-Nr. 65), eine Mr. Sam-Tochter<br />

von Bernd Schulte-Lohmöller, Rhede, die mit zwei<br />

Atwood-Embryonen angeboten wurde. Hier stand<br />

für den Käufer aus Baden-Württemberg offensichtlich<br />

die Exterieurqualität des Tieres <strong>im</strong> Vordergrund.<br />

Sie selbst war be<strong>im</strong> Richten der Verkaufstiere von<br />

Preisrichter Klaus-Dieter Augustin aus Mecklenburg-<br />

Vorpommern zur Reservesiegerin der tragenden Färsen<br />

gekürt worden. Ihre Mutter Loh Nastygirl hatte<br />

die deutschen Farben be<strong>im</strong> Europa-Wettbewerb in<br />

Cremona vertreten und war für den All German-Titel<br />

nominiert.<br />

Das teuerste Red <strong>Holstein</strong>-Tier und gleichzeitig die<br />

teuerste abgekalbte Färse war die Joyboy-Tochter<br />

„RH Maibrit“ (Kat.-Nr. 26) von Antonius Richter,<br />

Mogier 10.589083 TV TL 28.08.09<br />

Zü: Nissen, Westerholz<br />

V: Dragomir<br />

M: Feder 04/86-85-90-86/87 v.Walter<br />

3 La. 9304 4,34 404 3,86 359<br />

HL 3 10593 4,43 469 3,96 419<br />

MM: Daune 03/88-90-88-87/88 v.Stadel<br />

6 La. 9186 4,14 380 3,72 342<br />

// Schauen<br />

Salzkotten. Ein Käufer aus Ostfriesland investierte<br />

5.500 Euro für diese exterieurstarke Jungkuh, die<br />

sich in ihrer Richtklasse einen Ib-Preis gesichert hatte.<br />

Maibrits Großmutter ist die bekannte RH Meggilee<br />

EX-91.<br />

Für ebenfalls 5.500 Euro erhielt ein Käufer aus<br />

Luxemburg den Zuschlag für die Shottle-Tochter<br />

„THI Blackbetty“ (Kat.-Nr. 61) von Rainer Thoenes,<br />

Kalkar. Über Talent und Stardust geht sie auf die legendäre<br />

Stookey Elmpark Blackrose EX-96 zurück.<br />

Zum Preis von 5.200 Euro fand auch die Bolton-<br />

Tochter „Ulana“ (Kat.-Nr. 64) eine neue He<strong>im</strong>at in<br />

Luxemburg. Diese ganz frisch abgekalbte Färse von<br />

Bernhard Wacker, Steinfurt, war nicht nur Reservesiegerin<br />

der Abgekalbten, sondern glänzte auch mit<br />

einer Einsatzleistung von über 46 kg Milch. Der Siegertitel<br />

dieser Kategorie war an die schicke und mit<br />

einem absolut überzeugenden Fundament ausgestattete<br />

Ramos-Tochter „KHL Mirella“ (Kat.-Nr. 29)<br />

von Jakob und Eric Kleemann, Hage, gegangen. Sie<br />

wechselte für 4.000 Euro ins Osnabrücker Zuchtgebiet.<br />

Bei den tragenden <strong>Rind</strong>ern hatte Klaus-Dieter<br />

Augustin den Siegertitel an „SL Tory 5“ (Kat.-Nr. 75),<br />

die jüngste Teilnehmerin des Wettbewerbs, vergeben.<br />

Die aus der Familie von Ricecrest Tesk Tory stammende<br />

Lightning-Tochter von der Seydaland <strong>Rind</strong>erzucht<br />

GmbH bestach mit einem extrem korrekten Körperbau<br />

sowie ganz viel Entwicklungspotenzial und wurde<br />

für 4.500 Euro nach Luxemburg verkauft.<br />

Bei den Kälbern erzielte die Bogart-Tochter „BoS<br />

Elaine“ (Kat.-Nr. 103) aus der Familie von Broker Elegance<br />

mit 4.800 Euro den Höchstpreis. Den Zuschlag<br />

für dieses edle und mit viel Ausstrahlung versehene<br />

Kalb der Winkler/Hooß GbR erhielt ein Käufer aus<br />

Italien.<br />

Johannes Röh, Nedderwatt, verkaufte eine sehr<br />

elegante und äußerst korrekte, hornlose Lawn Boy-<br />

Tochter (Kat.-Nr. 72), tragend von Fidelity, für 2.200<br />

Euro in das Weser-Ems-Gebiet.<br />

Das Joyboy-Jungrind (Kat.-Nr. 78) von Sven und Uwe<br />

Thies, Wankendorf, wurde für 1.700 Euro zugeschlagen.<br />

Es stammt aus der renommierten Boy George-<br />

Tochter Mary Lou EX 90 und wurde von einem Käufer<br />

aus Hessen erworben.<br />

// Testbullen<br />

Malibu 10.589072 TV TL 09.07.09<br />

Pl RZG: 127 Pl RZM: 134 PI RZS: 92 PI RZE: 108<br />

Zü: Fuschera-Petersen, Fahrdorf<br />

V: R Degn<br />

M: Germany 02/86-84-86-87/86 v.Orraryd<br />

3 La. 11033 4,16 459 3,65 403<br />

HL 2 12024 4,16 500 3,63 436<br />

MM: Canada 04/89-89-89-92/90 v.Zion<br />

4 La. 9419 4,57 430 3,5 330<br />

Rotbunt DN<br />

Die Joyboy-Tochter RH Maibrit von Antonius Richter, Kat.-Nr. 26,<br />

erzielte 5.500,- Euro und war damit die teuerste abgekalbte Färse.<br />

RH Maibrit ist eine Halbschwester zu dem RSH-Bullen Madorty.<br />

Foto: Keleki<br />

Ein Käufer aus dem he<strong>im</strong>ischen Zuchtgebiet legte<br />

3.500 Euro für die edle „Medina“ (Kat.-Nr. 98) an,<br />

eine Goldwin-Tochter aus der Zucht von Monika Lau,<br />

Lüngerau. Dieses feine Jungrind geht über Outside<br />

und Jocko Besne auf die bekannte Ladin-Tochter Walena<br />

VG 85 zurück. Aus diesem Stamm sind bereits<br />

zahlreiche, breit eingesetzte Vererber hervorgegangen.<br />

Das Ruacana-Jungrind „Mary Lou“ (Kat.-Nr. 99) von<br />

Klaus-Jürgen Lorenzen, Norderfriedrichskoog, sicherte<br />

sich ein Käufer aus Luxemburg für 1.600 Euro. Bei<br />

dieser Kaufentscheidung spielte ganz sicher auch der<br />

weit über dem Durchschnitt liegende genomische<br />

Zuchtwert dieses Tieres (gRZG 128) eine entscheidende<br />

Rolle.<br />

Es ist klar einzuschätzen, dass gerade bei den<br />

Jungrindern und Kälbern ein bereits zur Auktion vorliegender<br />

genomischer Zuchtwert zukünftig von entscheidender<br />

Bedeutung für den Vermarktungserfolg<br />

sein wird.<br />

Insgesamt wurden 22 Katalognummern in den Export<br />

verkauft, was wieder einmal die Stellung der<br />

Elite-Auktion als internationaler Marktplatz unterstreicht.<br />

Mit jeweils zehn Tieren waren Käufer aus<br />

Luxemburg und Italien die stärksten Abnehmer. Ein<br />

Tier ging nach Dänemark und eines nach Belgien.<br />

DHV, Dr. Kahle RSHeG<br />

Schiraz 10.599484 TV TL 21.07.09<br />

Pl RZG: 117 Pl RZM: 109 PI RZS: 106 PI RZE: 119<br />

Zü: Junghans, Bokholt-Hanredder<br />

V: Swingfox<br />

M: Diana 05/88-87-85-87/87 v.Robel<br />

5 La. 8217 4,56 375 3,78 311<br />

HL 2 9287 4,71 437 3,80 353<br />

MM: Baronesse v.Rum<br />

2 La. 6727 4,79 322 3,72 250


Der Sündreyer<br />

Einzigartige SolarArchitektur<br />

Investitionen in die Zukunft brauchen<br />

einen kompetenten Partner!<br />

Ihre Vorteile:<br />

> Planung und Produktion aus einer Hand<br />

> Selbstfinanzierung und sicherer Gewinn<br />

durch Mehrertrag von ca. 25% und<br />

garantierte Einspeisevergütung<br />

> opt<strong>im</strong>ale Ausnutzung der Sonneneinstrahlung<br />

> max<strong>im</strong>ale Wirtschaftlichkeit durch die<br />

Anlagengröße<br />

Weitere Informationen:<br />

04847 801-0<br />

team hallenbau GmbH & Co. KG • Bi de School 1 • 25885 Ahrenviöl

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!