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// Rind im Bild 4/2010 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

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Dies nutzte Herr Eggers, um für sich nach geeigneten<br />

Möglichkeiten zur Verbesserung der Fruchtbarkeitslage<br />

in seiner 136-köpfigen Milchkuhherde,<br />

die bei einem Herdendurchschnitt von knapp 9.200<br />

l liegt, Ausschau zu halten, um die Fruchtbarkeitsleistung<br />

der Herde zu verbessern. Seine Erfahrungen<br />

mit dem Brunsterkennungssystem zeigen, dass die<br />

Brunsten zu fast 100 % erkannt werden, dass er<br />

eine rund um die Uhr-Kontrolle <strong>im</strong> Stall hat und auf<br />

Grund der einfachen Handhabung und Erkennung<br />

von Tieren durch die „rote Lampe“ auch andere<br />

Betriebsangehörige problemlos damit arbeiten<br />

können. Entscheidend für ihn ist, dass der Druck in<br />

der Brunstbeobachtung, dass etwas Gravierendes<br />

übersehen wird, entfällt. Mit guten praktischen<br />

Tipps – auch in Punkto Handling – gab er viele Anregungen<br />

für die einzelnen Betriebe.<br />

Zu seinem heutigen Brunstmanagement gehören<br />

folgende Schritte:<br />

• Brunsterkennung mit dem Heat<strong>im</strong>e-System<br />

• gynäkologische Bestandskontrolle einmal <strong>im</strong><br />

Monat<br />

• Besamungsbeginn bei Kühen frühestens 60<br />

Tage nach der Abkalbung<br />

• TU bei allen Kühen und Färsen ab dem<br />

35-igsten Tag nach der Besamung<br />

• Kühe ab dem 40-igsten Tag nach der Abkalbung<br />

ohne Zyklus werden untersucht<br />

• Kühe ohne Brunst mit Gelbkörper werden<br />

untersucht<br />

Entsprechend der Befunde werden gynäkologische<br />

Maßnahmen eingeleitet.<br />

Als Fazit schloss er, dass er durch das Brunsterkennungssystem<br />

Heat<strong>im</strong>e eine wesentliche Vereinfachung<br />

in der Koordination der Informationen und<br />

der routinemäßigen Umsetzung aller Maßnahmen<br />

rund um die Fruchtbarkeit erreicht hat. Das RSH-<br />

Heat<strong>im</strong>e-System hat ihm dabei seine Herdenmanagementaufgaben<br />

spürbar erleichtert.<br />

Ökonomische Betrachtung der <strong>Rind</strong>erfruchtbarkeit<br />

– was kostet eine Trächtigkeit? (Prof.<br />

Dr. Johannes Holzner, Fachhochschule Weihenstephan-Triesdorf)<br />

An Hand eines interessanten Fachvortrages berichtete<br />

Herr Prof. Holzner von der Hochschule<br />

Weihenstephan über ein Projekt, das unter seiner<br />

Federführung durchgeführt wird. Ziel ist es, einen<br />

strukturierten Leitfaden zur Opt<strong>im</strong>ierung des<br />

Fruchtbarkeitsmanagements an Hand betriebsindividueller<br />

Daten zu erstellen. Hierbei ging er <strong>im</strong><br />

Wesentlichen auf einen Wirtschaftsvergleich ein. Im<br />

Fruchtbarkeitsmanager, den er vorstellte, werden<br />

die Kosten einer versäumten Brunst, die Bewertung<br />

der Brunsterkennungsmethoden und die Kosten<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Top-Thema<br />

Brunsterkennung mit dem Heat<strong>im</strong>e-System<br />

von Brunst- und Ovulationssynchronisationsmaßnahmen<br />

dargestellt. Hierbei wurden von Studenten<br />

an Hand zahlreicher Kennzahlen aus dem Bereich<br />

der <strong>Rind</strong>erspezialberatung entsprechende Kosten<br />

ermittelt. Bei den Kosten einer versäumten Brunst<br />

bewegt man sich in der <strong>Rind</strong>erzucht heute zwischen<br />

40 und 70 EURO.<br />

Bei der Bewertung der Brunsterkennungsmethoden<br />

wurden ebenfalls große Kostenunterschiede<br />

ermittelt. Es zeigt sich jedoch, dass die normale<br />

Brunstbeobachtung nicht wesentlich preiswerter<br />

ist, als die Investitions- und laufenden Kosten eines<br />

Heat<strong>im</strong>e-Systems.<br />

Kosten der Brunstbeobachtung<br />

Unter Berücksichtigung von: Erfolgswahrscheinlichkeit,<br />

Investitionskosten, laufende Kosten und<br />

Anwendbarkeit <strong>im</strong> Betrieb, betriebsindividuelle Vorgaben<br />

(Akh-Bedarf, Zwischenkalbezeit, …) ergeben<br />

sich je nach Methodik der Brunstbeobachtung<br />

folgende Ergebnisse:<br />

Methoden Kosten je Tier und Jahr<br />

Brunstbeobachtung 35 - 120 €<br />

Farbmarkierung 18 - 55 €<br />

Suchbulle 50 - 85 €<br />

Brunstmessgerät 95 - 195 €<br />

Pedometer 33 - 68 €<br />

eProCheck 260 - 355 €<br />

Heat<strong>im</strong>e 33 - 50 €<br />

Quelle: Fakultät Land- und Ernährungswirtschaft,<br />

18.11.<strong>2010</strong>, Tobias Fischer<br />

Ebenfalls wurden Kosten für die Brunstsynchronisation<br />

mit verschiedenen Methoden dargestellt.<br />

Als unbedingt erforderlich sah Prof. Holzner die<br />

Trächtigkeitsuntersuchung an. Die verschiedenen<br />

Möglichkeiten der Trächtigkeitsuntersuchungen<br />

wurden auch hier finanziell bewertet. Als Fazit hielt<br />

er fest, dass technische Hilfsmittel die Brunstbeobachtung<br />

nicht ersetzen können aber die Arbeit<br />

und den Erfolg sehr stark verbessern können. Was<br />

man einsetzt ist letztlich abhängig von der Betriebsstruktur<br />

und den Haltungsbedingungen. Bei funktionierendem<br />

Herdenmanagement sind laut seiner<br />

Auffassung Brunstsynchronisationsprogramme nur<br />

bedingt sinnvoll. An Hand von praktischen Beispielen<br />

präsentierte er dabei die Nutzung des neuen<br />

Fruchtbarkeitsmanagers, was sehr klar die Potentiale<br />

in jedem einzelnen Betrieb aufweist.<br />

Praktischer Teil 2– Wie manage ich die<br />

Fruchtbarkeit in meiner Herde? (Hans Eggert<br />

Rohwer, Stafstedt)<br />

Herr Hans Eggert Rohwer aus Stafstedt stellte in<br />

einem zweiten praktischen Teil dar, wie man über<br />

mehrere Jahre mit einem straffen Fruchtbarkeitsmanagement<br />

effektive Besamungsresultate und sehr<br />

gute Reproduktionsraten erzielen kann.<br />

Herr Rohwer, der einen 160 ha Futterbaumilchviehbetrieb<br />

bewirtschaftet und aktuell 250 Milchkühe<br />

mit einer Herdenleistung von über 9.600 l hält,<br />

stellt an Hand von Kennzahlen seines Betriebes sein<br />

Fruchtbarkeitsmanagement dar. Dabei verbesserten<br />

sich in den letzten Jahren die Besamungserfolge<br />

deutlich. Vor allem ist erstaunlich, dass nur knapp<br />

12 % aller Abgänge auf Grund von Fruchtbarkeit<br />

in seiner großen Herde erfolgen. Diese Zahl hat<br />

sich in den letzten Jahren drastisch reduziert. Als<br />

Gründe für eine bessere Fruchtbarkeit nannte er an<br />

erster Stelle das gesamte Mitarbeiterteam, die alle<br />

Vorgänge in eigens von ihm entwickelten Formblättern<br />

dokumentieren. Der Tierarzt gehört ebenfalls<br />

zu seinem Team. Mit ihm und dem Besamungstechniker<br />

erfolgt eine regelmäßige Kommunikation und<br />

Absprache zu fruchtbarkeitsrelevanten Themen. In<br />

Punkto Fruchtbarkeitsmanagement führte er aus,<br />

dass aus seiner Sicht Besamungserfolg bei Färsen

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