13.05.2013 Aufrufe

// Rind im Bild 4/2010 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

// Rind im Bild 4/2010 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

// Rind im Bild 4/2010 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Fritz Reinhardt vom VIT erläutert die Zuchtwertschätzung Fruchtbarkeit<br />

Untersuchung als erkrankt erkannt werden, werden<br />

entsprechend behandelt und einer Erfolgskontrolle<br />

ca. 14 Tage nach der Erstuntersuchung unterzogen.<br />

In ein solches strategisches Konzept muss auch<br />

eine möglichst frühzeitige, schonende und sichere<br />

Trächtigkeitsuntersuchung eingebunden werden,<br />

damit die nicht tragenden Tiere wieder zur Brunstbeobachtung<br />

vorgesehen oder eine Brunst ausgelöst<br />

werden kann. Wichtig bei diesem Vorgehen<br />

ist die Kontinuität, mit der diese Untersuchungen<br />

durchgeführt werden. Auffällige Tiere müssen regelmäßigen<br />

Nachuntersuchungen unterzogen werden,<br />

bis ein Erfolg zu verzeichnen ist.<br />

Um die Wirtschaftlichkeit eines Milchviehbetriebes<br />

zu steigern ist es notwendig, das allgemeine Management<br />

des Betriebes auf höchstem Niveau zu<br />

gewährleisten, eine effiziente Brunstbeobachtung<br />

durchzuführen und ein strategisches Fruchtbarkeitsmanagementkonzept<br />

konsequent umzusetzen!<br />

Züchterische Möglichkeiten zur Verbesserung<br />

der Fruchtbarkeit - Wie hilft mir die<br />

Zuchtwertschätzung? (Friedrich Reinhardt,<br />

Vereinigte Informationssysteme Tierzucht<br />

VIT, Verden)<br />

In der Verbesserung der Fruchtbarkeit steckt nach<br />

wie vor sehr großes Potential die Wirtschaftlichkeit<br />

der Milchrinderhaltung zu steigern. Auch wenn<br />

schneller und in größerem Umfang Erfolge durch<br />

Verbesserungsmaßnahmen <strong>im</strong> Herdenmanagement<br />

zu erzielen sind, sind zusätzlich züchterische Möglichkeiten<br />

zu hinterfragen um die Fruchtbarkeit in<br />

den Milchviehbeständen nachhaltig zu steigern.<br />

Deutschland hat <strong>im</strong> internationalen Vergleich durch<br />

// Top-Thema<br />

die konsequente Erfassung von Belegungsdaten<br />

schon <strong>im</strong>mer eine gute Datenbasis für eine Zuchtwertschätzung<br />

auf Fruchtbarkeitsmerkmale.<br />

Leider sind die Heritabilitäten für die Fruchtbarkeitsmerkmale<br />

sehr gering und in keinster Weise<br />

mit den Erblichkeiten für Milchleistung, etc. zu<br />

vergleichen. Daher sind auch züchterische Erfolge<br />

in diesem Merkmalsbereich bisher kaum festzustellen.<br />

Es muss allerdings auch konstatiert werden,<br />

dass sich die Fruchtbarkeit genetisch nicht<br />

so verschlechtert hat, wie vielfach dargestellt. Der<br />

aktuelle Gesamtzuchtwert RZG und damit auch das<br />

Gesamtzuchtziel der deutschen <strong>Holstein</strong>zucht ist so<br />

ausgerichtet, dass bei inzwischen nach wie vor betonter<br />

Leistungszucht die Funktionalität in gleicher<br />

Weise verbessert wird und damit die Fruchtbarkeit<br />

zumindest konstant gehalten wird.<br />

In der deutschen Fruchtbarkeitszuchtwertschätzung<br />

werden derzeit die Merkmale Rastzeit, Non-Return-<br />

Rate und Verzögerungszeit erfasst. Die genetischen<br />

Trends in diesen Merkmalen sind in den letzten<br />

Jahren seit Einführung der neuen Gesamtzuchtwertschätzung<br />

RZG stabil.<br />

Index Töchter-Fruchtbarkeit (RZR = mat. Reproduktion)<br />

Im RZR wird der Gesamtkomplex der weiblichen<br />

Fruchtbarkeit erfasst und <strong>im</strong> RZG (Gesamtzuchtwert)<br />

mit 10 % gewichtet. Leider, so Herr Reinhardt,<br />

bestehen negative Korrelationen der Fruchtbarkeitsmerkmale<br />

zur Leistung. Daher macht eine<br />

wesentlich stärkere Gewichtung <strong>im</strong> Gesamtzuchtwert<br />

– auch auf Grund des hohen Umwelteinflusses<br />

und der geringen Schätzgenauigkeit – wenig Sinn.<br />

Um züchterisch die Fruchtbarkeit zu verbessern,<br />

kann an verschiedenen Punkten angesetzt werden.<br />

Wobei wir uns klar sein müssen, dass bei allen<br />

Maßnahmen die züchterischen Wirkungen sich erst<br />

langfristig einstellen, bzw. sichtbar werden. Die bis-<br />

Index Töchter-Fruchtbarkeit (RZR = mat. Reproduktion)<br />

her erfassten Fruchtbarkeitsmerkmale können nicht<br />

genau erfasst werden, haben daher einen großen<br />

Restfehler und eine niedrige Erblichkeit. Hier<br />

könnten neue Merkmale, die <strong>im</strong> Rahmen des Gesundheitsmonitorings<br />

erfasst werden, zusätzliche<br />

Information bringen. Dies können Gesundheitsmerkmale<br />

<strong>im</strong> Komplex Fruchtbarkeit oder zusätzlich<br />

routinemäßig ermittelte Hormonlevel sein. Diese<br />

neuen Informationen können <strong>im</strong> Abgleich und Verbund<br />

mit den herkömmlich erfassten Merkmalen<br />

mehr und vor allem zuverlässigere Phänotypen für<br />

die Zuchtwertschätzung liefern. Auch das neue Verfahren<br />

zur genetischen Bewertung von Tieren – die<br />

genomische Zuchtwertschätzung – sollte dann mit<br />

sichereren Phänotypen noch mehr Vorteile gegenüber<br />

den derzeitigen Schätzverfahren liefern.<br />

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass die Zucht nur<br />

langfristig unterstützen kann und keine Fruchtbarkeitsverbesserungen<br />

wie <strong>im</strong> Bereich der<br />

Milchleistung, etc. zu erwarten sind. Gezielte Managementmaßnahmen<br />

sind deutlich höher zu bewerten<br />

und zeigen schneller Wirkung.<br />

Praktischer Teil 1 – Brunsterkennung mit<br />

dem Heat<strong>im</strong>e-System - praktische Erfahrungen<br />

und Ergebnisse (Jens Eggers, Oldendorf)<br />

Im praktischen Teil wurde von Herrn Jens Eggers<br />

aus Oldendorf den Teilnehmern veranschau-<br />

licht, wie er das Fruchtbarkeitsmanagements seines<br />

Betriebes mit dem Brunsterkennungssystem<br />

„Heat<strong>im</strong>e“ organisiert. Viele Berichte in der aktuellen<br />

Presse zeigen, dass mit Aktivitätsmessungssystemen<br />

viele Viehhalter wesentliche Veränderungen<br />

bewerkstelligen, mit dem ein deutlich<br />

gestiegener Prozentsatz der Brunsterkennungsraten<br />

zur besseren und zeitgerechteren Besamung<br />

und damit höheren Trächtigkeiten führt.<br />

Quelle: VIT<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong> 15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!