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// Rind im Bild 4/2010 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

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Standort. Der anfallende Ziegenmist geht in die<br />

eigene Biogasanlage, deren Abwärme zu 95 %<br />

in das Fernwärmenetz der Stadt Jena eingespeist<br />

wird. Die Nähe zum Stadtgebiet birgt jedoch auch<br />

Schwierigkeiten, wie Herr Wickler uns anschaulich<br />

schildert, da Tierhaltung in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft von Wohngebieten bekanntermaßen<br />

nicht <strong>im</strong>mer ganz einfach ist.<br />

Gerne würden wir den Herren Wickler und Herich<br />

und ihren interessanten Ausführungen rund ums<br />

Thema Ziegenhaltung noch länger lauschen, doch<br />

in Eisenach wartet bereits das Team der Restaurants<br />

„Storchenturm“ mit einer ganz besonderen<br />

thüringischen Spezialität auf uns. Während wir<br />

bereits ordentlich bei Entenkeule mit Thüringer<br />

Kartoffelklößen und Rotkohl zugreifen, erfahren<br />

wir von Herr Arends, dem Chef <strong>im</strong> „Storchenturm“,<br />

dass wir unser Mahl in einem historischen<br />

Gemäuer einnehmen dürfen, dessen Grundstein<br />

bereits <strong>im</strong> frühen Mittelalter gelegt wurde. Somit<br />

st<strong>im</strong>mt Herr Arends uns gekonnt auf den krönenden<br />

Abschluss unserer Reise ein: die Besichtigung<br />

der Wartburg, die 1999 von der UNESCO<br />

in die Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen<br />

wurde.<br />

Nach einem kurzen, jedoch sehr anstrengenden<br />

weil steilen Anstieg betreten wir den Hof der<br />

Wartburg und damit äußerst geschichtsträchtigen<br />

Grund. Wie wir bei unserer Besichtigung erfahren,<br />

war die Wartburg seit ihrer Gründung durch<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/<strong>2010</strong><br />

// Kreisvereine<br />

Graf Ludwig dem Springer <strong>im</strong> Jahr 1067 n. Chr.<br />

<strong>im</strong>mer wieder Schauplatz historisch bedeutsamer<br />

Ereignisse. Eines der berühmtesten von ihnen<br />

hat jedoch in Wirklichkeit nie stattgefunden, lieferte<br />

jedoch den Stoff für Richard Wagners Oper<br />

„Tannhäuser“: der Sängerkrieg auf der Wartburg.<br />

Ein Weiteres ist das sog. Rosenwunder der Hl. Elisabeth,<br />

das historisch betrachtet ebenfalls mehr<br />

als umstritten ist.<br />

Der wohl berühmteste Bewohner bzw. Gast der<br />

Wartburg ist jedoch mit Best<strong>im</strong>mtheit Martin Luther,<br />

der unter seinem Decknamen „Junker Jörg“<br />

nach seiner Ächtung durch Kaiser und Papst <strong>im</strong><br />

Jahr 1521 hier Zuflucht fand und in seinem Z<strong>im</strong>mer,<br />

der sog. Lutherstube, das Neue Testament<br />

ins Deutsche übersetzte. Hier ist auch heute noch<br />

der berühmte Tintenfleck zu sehen, der der Sage<br />

nach entstanden ist, als Luther sein Tintenfass<br />

an die Wand warf, um den Teufel zu vertreiben.<br />

Auch die Grundsteinlegung für einen geeinten<br />

deutschen Nationalstaat fand hier anlässlich des<br />

„Wartburgfests der Burschenschaften“ am 18.<br />

Oktober 1817 statt.<br />

Einige von uns wären sicher noch gerne etwas<br />

länger durch Geschichte und Geschichten der<br />

Wartburg gewandelt. Unser erlebnis- und lehrreicher<br />

Aufenthalt in Thüringen neigt sich jedoch<br />

leider unweigerlich seinem Ende zu. Nach einer<br />

kleinen Rast an der Autobahn besteigen wir ein<br />

letztes Mal die Busse und erreichen am späten<br />

Abend das he<strong>im</strong>atliche <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />

Fahrt zwischen den Melkzeiten<br />

Die Kreisvereine der Rot- und Schwarzbuntzüchter<br />

der Kreise <strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />

und Nordfriesland luden Anfang November<br />

zur „Fahrt zwischen den Melkzeiten“ ein.<br />

Ziel war der rotbunte Zuchtbetrieb der Re<strong>im</strong>ers<br />

GbR in Westerhorn von Bernd und Lars<br />

Re<strong>im</strong>ers.<br />

Auf dem gut 110 ha großen Betrieb werden zur Zeit<br />

100 Milchkühe gemolken mit über 11.400 kg Milch<br />

bei 3,98 % Fett und 3,47 % Eiweiß.<br />

Gemolken wird <strong>im</strong> Doppelzehner Fischrätenmelkstand.<br />

Seit 1997 erhalten die Milchkühe eine Voll-<br />

TMR in einer Gruppe. Im Sommer haben die Kühe<br />

drei bis vier Stunden Auslauf auf der Weide direkt<br />

am Stall. Das Erstkalbealter liegt bei 25,7 Monaten,<br />

die Zwischenkalbezeit bei 395 Tagen. Ca. 13<br />

Färsen werden jährlich über die <strong>Rind</strong>erzucht <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

eG vermarktet, 10 Bullen werden zur<br />

Zucht verkauft sowie 5 bis 8 Bullenkälber an die<br />

Besamungsstation.<br />

Highlight der Betriebsbesichtigung war die Vorstellung<br />

der einzelnen Kühe und der Siegerkuh<br />

„Karlotta“ der schwarzbunten Nachzuchten von<br />

„Neumünster am Abend“ <strong>2010</strong> sowie weiterer<br />

typstarker, äußerst harmonischer Kühe.<br />

Abschlussfoto auf der Wartburg Foto: Zettler<br />

An dieser Stelle sei einmal mehr dem Ehepaar<br />

Elke und Hans Biehl ganz herzlich gedankt, die<br />

auch diese Tour des Kreisvereins mit viel Liebe<br />

zum Detail und Sinn für das Besondere perfekt<br />

geplant haben und so zu einem unvergesslichen<br />

Erlebnis für alle Teilnehmer werden ließen!<br />

C. Zettler<br />

Die Teilnehmer der Tour zwischen den Melkzeiten auf dem Betrieb von Bernd und Lars Re<strong>im</strong>ers, Westerhorn, mit der schauerfahrenen<br />

„Toronto“ Foto: Henningsen<br />

Wir bedanken uns bei Familie Re<strong>im</strong>ers für die Gastfreundschaft<br />

und die interessante Vorstellung ihres<br />

Zuchtbetriebes.<br />

C. Henningsen

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