Organisationsgrundlagen: Organisation und Unternehmenskultur
Organisationsgrundlagen: Organisation und Unternehmenskultur
Organisationsgrundlagen: Organisation und Unternehmenskultur
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
effektive Formen der Führungsarbeit trotz aller Erfahrungen <strong>und</strong> Weiterbildungsbemühungen<br />
nicht lernen <strong>und</strong> insbesondere nicht einsetzen, meint Schein, dass dem vor allem die<br />
unterschiedlichen betrieblichen Subkulturen <strong>und</strong> dort praktiziertes Verhalten entgegen stehen.<br />
Die heimlichen inneren Einstellungen, übernommene Werte, falsche <strong>und</strong> idealisierende<br />
Selbstbilder <strong>und</strong> das davon beeinflusste alltägliche Verhalten der jeweiligen Gruppen <strong>und</strong><br />
Personen bewirken die nachteiligen Differenzierungen (Schein, S.61ff.). Aber auch Mängel der<br />
Führungsqualifikationen mit unterschiedlichsten Ursachen bei den Führungskräften begründen<br />
die „alte“ Problematik.<br />
Notwendige unternehmenskulturelle Harmonisierungsaufgaben, mit denen das<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl <strong>und</strong> die Identifikation der Mitarbeiter gefördert werden soll, sind<br />
vor allem durch die Spitzenkräfte eines Betriebes zu verfolgen, nicht zuletzt durch deren<br />
Vorbild <strong>und</strong> Vorleben. Ferner können die formale Gestaltung von <strong>Organisation</strong>sstrukturen <strong>und</strong><br />
Managementsystemen dieser Aufgaben dienen. Die Führungskräfte der mittleren<br />
Funktionsebene sollten besonders für die Gestaltung der bestehenden Subkulturen die<br />
Verantwortung tragen <strong>und</strong> an konkreten Maßnahmen mitarbeiten. Gerade bei<br />
Dezentralisierungstendenzen mit teilautonomen Bereichen ist die Erfüllung solcher Aufgaben<br />
besonders wichtig, um eine ganzheitlich abgestimmte <strong>Unternehmenskultur</strong> zu sichern.<br />
Die Untersuchung <strong>und</strong> besonders die Gestaltung gewachsener Unternehmens- <strong>und</strong><br />
<strong>Organisation</strong>skulturen werden durch eine Typologie erleichtert, die mit beschreibbaren<br />
Merkmalen <strong>und</strong> einer multidimensionalen Betrachtung arbeitet. Bleicher hat eine solche<br />
Typologie erstellt, von der sich konkrete Maßnahmen ableiten lassen. Die typologischen<br />
Merkmale der Kulturen bilden folgende Begriffe: Offenheit – Differenziertheit –<br />
kulturprägende Rolle der Führung – kulturprägende Rolle der Mitarbeiter. Die<br />
Ausgestaltung der genannten Begriffe <strong>und</strong> ihr Gesamtzusammenhang zeigt die Abbildung 11.<br />
Abb. 11: Dimensionierung von <strong>Organisation</strong>skulturen<br />
(Quelle: Bleicher, 1991a, S.748)<br />
24