NUN - Ausgabe 4, Mai/Juni 2006 - Nun-Zeitschrift
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Die Gesetzesänderung in Großbritannien führte zu<br />
einem Nachfrageboom für diese Hypotheken. Dort<br />
leben mehrere Millionen Muslime, vor allem pakistanischer<br />
Herkunft, von denen viele schon seit<br />
Generationen im Lande ansässig sind und daher<br />
auch britische Pässe besitzen. Das einflussreiche<br />
Muslim Council of Britain arbeitet an den Vorbereitungen<br />
zur Förderung des Islamic Banking mit. Im<br />
<strong>Juni</strong> dieses Jahres wird es in Großbritannien eine<br />
internationale Konferenz mit offizieller Beteiligung<br />
sämtlicher islamischer Länder geben, deren Ziel es<br />
ist, Großbritannien als „Eingangstor für den Handel<br />
mit der Islamischen Welt“ zu proklamieren. Zu den<br />
Fördermaßnahmen von Brown gehören aber auch<br />
geplante Veranstaltungen des Londoner<br />
Finanzmarktes im Ausland, um auf die eigene Rolle<br />
im Islamic Banking hinzuweisen. Mit der Gründung<br />
der ersten islamischen Bank, der Islamic Bank of<br />
Britain, besitzt London schon heute eine starke<br />
Stellung im Islamic Banking Markt.Trotzdem hat<br />
sich London als ehrgeiziges Ziel gesetzt einen<br />
Marktanteil von 50 bis 60% an den gesamten<br />
Wissenswertes10<br />
<strong>NUN</strong> - <strong>Ausgabe</strong> 4, <strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2006</strong><br />
Ersparnissen der Muslime aus aller Welt zu sichern.<br />
Aber auch andere Länder, wie z.B. Malaysia, bemühen<br />
sich um eine Erweiterung des Marktes. In Dubai<br />
wurde mit dem International Financial Centre<br />
(DIFC), das im September vergangenen Jahres in<br />
Betrieb genommen wurde, ein für den Islamic Banking<br />
strategisch wichtiges Finanzzentrum mit null<br />
Prozent Steuern geschaffen.<br />
Mit Blick auf die wachsenden Vermögen und den<br />
erheblichen Investitionsbedarf in den islamischen<br />
Staaten wird offensichtlich, dass Koran konforme<br />
Finanzprodukte zunehmend wichtig werden. Für<br />
den muslimischen Anleger hierzulande bleibt nur<br />
zu hoffen, dass auch deutsche Banken aus dem<br />
Dornröschenschlaf erwachen und die Türen für<br />
islamische Geldanlagen und Finanzierungen öffnen.<br />
Bis dahin bleibt dem Muslim in Deutschland wohl<br />
nur der etwas neidische aber gönnerhafte Blick zu<br />
den Glaubensbrüdern und -schwestern aus Großbritannien.