NUN - Ausgabe 4, Mai/Juni 2006 - Nun-Zeitschrift

Mohammad Gharaibeh
NUN - Ausgabe 4, Mai/Juni 2006
„…bis ich dir lieber bin als dein Vater,
dein Sohn und alle anderen Menschen!“
„Allah hat den Gläubigen wirklich eine Wohltat erwiesen, als Er unter ihnen einen
Gesandten von ihnen selbst geschickt hat, der ihnen Seine Zeichen verliest, und sie
läutert und sie das Buch und die Weisheit lehrt, obgleich sie sich zuvor wahrlich in
deutlichem Irrtum befanden.“ (3:164)
Allah wählte den Propheten Mohammed,Allahs
Segen und Frieden auf ihm, aus, um durch ihn seine
letzte Botschaft an die gesamte Menschheit zu
richten und wählte alles aus, was mit ihm in
Berührung stand. So wählte er für ihn das Land, in
dem er geboren wurde und das Land, in das er
auswanderte und machte die beiden Orte zu den
besten Orten auf der Welt. Er wählte für ihn die
Religion, die er verkündete und machte sie zur
letzten und besten aller Religionen und wählte für
ihn die Zeit, in der er entsandt wurde, und machte
sie zur besten Zeit in der Geschichte der Menschheit.
Und Er wählte für ihn das Buch aus, das die
vorangegangenen Offenbarungen beinhaltet und sie
ablöst, und wählte für ihn seine Familie und seine
Gefährten aus, so waren sie die besten Gefährten,
die die Erde je zu Gesicht bekam. Doch Allah
wählte ihm nicht nur die besten Dinge für ihn aus,
die zu ihm in enger Verbindung standen, sonder
wählte ihm ebenfalls seine Feinde aus, in dem Er
ihm Feinde wählte, die dem hohen Rang des Propheten,Allahs
Segen und Frieden auf ihm, gebührten.Als
Abdullah ibn Mas´ud zum Propheten kam
und ihm die Botschaft erbrachte, er habe Abu Jahl
besiegt und ihm erzählte, dass die letzten Worte
Abu Jahls kurz vor seinem Tod waren: „Richte
Mohammed aus, dass ich zu Lebzeiten und nach
meinem Tod sein Feind bin!“, sagte der Prophet:
„Allahu Akbar, fürwahr mein Pharao ist schlimmer
als der Pharao von Musa.Als der Pharao von Musa
von den Wellen erfasst wurde, erkannte er die
Wahrheit und bekundete den Glauben, doch als
meinem Pharao der Tod nahe stand, beharrte er
auf seine Feindschaft.“
Doch werden wir der Bedeutung des Propheten
für unser Leben im Diesseits und Jenseits erst dann
richtig gerecht, wenn wir die Worte Allahs lesen
und verstehen: “Sprich:Wenn ihr Allah liebt, dann
folgt mir, so liebt euch Allah und vergibt euch eure
Sünden.Allah ist Allvergebend und Barmherzig.”
(3:31) So berichtet uns Allah, dass wir seine Liebe
nur erlangen können, wenn wir dem Propheten
folgen und annehmen, was er uns aufträgt und uns
von dem fernhalten, was er uns verbietet. Abu
Huraira, möge Allah an ihm Wohlgefallen finden,
berichtet, dass der Prophet,Allahs Segen und
Frieden auf ihm, sagte: „Bei dem, in dessen Hand
mein Leben ist, keiner von euch glaubt bis ich ihm
nicht lieber bin als sein Sohn und sein Vater!“ und
in einer Überlieferung von Anas heisst es, dass der
Prophet sagte: „Keiner von euch glaubt, bis ich ihm
nicht lieber bin als sein Sohn, sein Vater und alle
andere Menschen!“. Der Glaube eines jeden
gläubigen Muslims ist also erst dann vollkommen,
wenn er den Propheten mehr liebt als alles andere
auf der Welt. Es ist folglich für uns von großer
Bedeutung zu verstehen, wie die Gefährten des
Propheten,Allahs Segen und Frieden auf ihm, den
Propheten geliebt haben und wie sie mit ihm
umgegangen sind.
Wie lässt sich das Verhalten der Gefährten des
Propheten,Allahs Segen und Frieden auf ihm,
erklären, wenn nicht vor dem Hintergrund der
Liebe zu ihm. Nicht nur die Erkenntnis trieb ihr
Handeln voran, dass es keinen anderen Weg zur
Erlangung der Liebe Allahs und des ewigen
Seelenheils gibt, außer durch die Befolgung des
Propheten, sondern ebenfalls und vor allem die
Liebe zu ihm, die in ihren Herzen einen festen
Platz einnahm. Eine Liebe, die in der Geschichte
der Menschheit ihres gleichen sucht und sowohl
Muslim als auch nicht Muslim beeindruckt. Die so
überzeugend war, dass selbst die Feinde Mohammeds
von dieser überrascht waren.Als der
Gefährte Khubaib ibn ´Adiy durch einen Hinterhalt
in die Gefangenschaft der Mekkaner geriet, wurde
er zu einem Platz außerhalb von Mekka geführt, wo
seine Hinrichtung auf ihn wartete.
Der Prophet39