Planungshinweise Löschwassertechnik - Roth - Brandschutz- und ...
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<strong>Planungshinweise</strong> <strong>Löschwassertechnik</strong><br />
Aus brandschutztechnischer Sicht ist der unmittelbare Anschluss von Löschwasseranlagen meist die<br />
zuverlässigere Lösung, da die Wasserversorgung als nahezu unerschöpflich angesehen werden kann<br />
<strong>und</strong> Störungen wie zum Beispiel ein Stromausfall in alle Regel nicht zum vollständigen Ausfall der<br />
Löschwasseranlage führen.<br />
Aus Sicht der Trinkwasserversorgung ist diese Anschlussart jedoch oftmals problematisch, da<br />
Löschwasseranlagen in der Regel nur selten benutzt werden <strong>und</strong> somit eine Gefahr hinsichtlich<br />
Stagnation <strong>und</strong> damit Verkeimung der Trinkwasseranlage darstellen können. Bei Löschwasseranlagen<br />
„nass/trocken“ ist zudem der in der Regel deutlich höhere Volumenstrom für die Flutung der im<br />
Normalfall leeren Löschwasserleitung zu beachten, der im Brandfall kurzfristig aus dem Trinkwassernetz<br />
entnommen wird.<br />
Mittelbarer Anschluss<br />
Wenn die Feuerlösch- <strong>und</strong> <strong>Brandschutz</strong>anlage durch die Zwischenschaltung eines drucklosen Vorbehälters<br />
mit freiem Auslauf nach DIN EN 1717 <strong>und</strong> anschließender Druckerhöhungsanlage keine direkte<br />
Verbindung zum Trinkwasser-Versorgungsnetz hat, spricht man von einem „mittelbaren Anschluss“.<br />
Diese Anlagen gelten als Nichttrinkwasser-Anlagen, so dass DIN 1988 für Anlagenteile hinter dem<br />
freie Auslauf in der Regel keine Anwendung mehr findet. Die Errichter der Wandhydrantenanlage<br />
muss bei einem mittelbarem Anschluss für die Arbeiten ab dem freien Auslauf somit nicht zwingend in<br />
ein Installateurverzeichnis eines Wasserversorgungsunternehmens eingetragen sein.<br />
Der mittelbare Anschluss ist aus brandschutztechnischer Sicht oftmals problematisch, da im Falle<br />
eines Stromausfalls oder auch anderen Störung der Druckerhöhungsanlage die Löschwasseranlage<br />
nicht mehr einsatzbereit ist. Im Rahmen des <strong>Brandschutz</strong>konzeptes müssen daher besonders auch<br />
Aspekte wie Red<strong>und</strong>anzanlagen, Phasenausfallüberwachung, Notstromversorgung <strong>und</strong> ähnliche<br />
Maßnahmen erörtert werden, die die Betriebssicherheit der Löschwasseranlagen erhöhen.<br />
Die häufigsten Gründe, weshalb dennoch eine Löschwasseranlage mit mittelbarem Anschluss<br />
vorgesehen wird, sind dabei folgende:<br />
• Die Feuerlöschanlage weist einen so hohen Spitzendurchfluss auf, dass sie eine Gefahr für<br />
vorgeschaltete Trinkwasserverteilungsanlagen darstellt (z. B. Druckabsenkung, Druckstöße).<br />
• Eine ausreichende Wassererneuerung in allen Anlagenteilen kann nicht sichergestellt werden<br />
<strong>und</strong> es besteht somit die Gefahr der Stagnation im Leitungssystem.<br />
• Die Feuerlöschanlage soll über eine Fremdeinspeisung verfügen oder dem Löschwasser<br />
sollen Zusätze zugemischt werden, wie z.B. bei Schaum-Wasser-Wandhydranten.<br />
• Trinkwasserleitungen der öffentlichen Wasserversorgung <strong>und</strong> Leitungen einer Eigenwasserversorgung<br />
sollen zur Löschwasserversorgung zusammengeführt werden.<br />
Auch beim mittelbaren Anschluss ist die Zuleitung bis zum freien Auslauf natürlich als<br />
Trinkwasserleitung anzusehen <strong>und</strong> entsprechend auszulegen. Hier gelten alle vorher dargestellten<br />
Regeln für direkte Trinkwasseranschlüsse. Insbesondere auf die Vermeidung von Stagnation in der<br />
Zuleitung zum Vorlagebehälter ist zu achten.<br />
Die nachfolgende Abbildung 3 zeigt beispielhaft einen unmittelbaren Anschluss mit vorgeschalteter<br />
Verbrauchsleitung zur Spülung der Zuleitung.<br />
924 Abbildung 366-01 3 - Beispiel eines mittelbaren Technische Änderungen Anschlusses vorbehalten mit vorgeschalteter Verbrauchsleitung<br />
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