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Planungshinweise Löschwassertechnik - Roth - Brandschutz- und ...

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<strong>Planungshinweise</strong> <strong>Löschwassertechnik</strong><br />

Beispiel für eine Füllzeitberechnung:<br />

Vorgaben:<br />

Berechnung:<br />

o geplante Füllzeit 60 Sek<strong>und</strong>en (zulässiger Höchstwert)<br />

o Wandhydranten Typ F, Vorgabewert: 3 x 100 l/min<br />

o Rohrleitungsgesamtvolumen ab FES: 150 m DN 80 (bei DN 80 mit 5,5 l/m)<br />

o Garantierte Wasserlieferung vom Wasserversorger: 10 l/s mit entsprechendem Zähler<br />

a) Löschangriff:<br />

Q Brandfall = 3 x 100 l/min = 300 l/min<br />

Q WVU = 10 l/s = 600 l/min<br />

Die Wasserlieferung ist also ausreichend, um einen Löschangriff wirksam durchführen zu<br />

können.<br />

b) Erstbefüllung<br />

150 m x 5,5 l/m 825 l<br />

tFlutung = ------------------------ = --------------- = 1,375 min = 82,5 s<br />

600 l/min 600 l/min<br />

Die Wasserlieferung ist nicht ausreichend, um die Leitungen innerhalb des maximal<br />

zulässigen Grenzwerts von 60 Sek<strong>und</strong>en zu fluten. Es ist zu prüfen, inwiefern durch<br />

Verringerung der Rohrleitungsquerschnitte das Rohrleitungsvolumen sinnvoll reduziert<br />

werden kann, wobei natürlich die Druckverluste im Rohrleitungssystem steigen würden.<br />

Ansonsten ist eine Löschwasserbevorratung mittels Vorlagebehälter erforderlich.<br />

Unabhängig von dieser rein theoretischen Überschlagsrechnung sind in der Praxis auch die<br />

dynamischen Vorgänge während des Öffnen der Füllarmatur sowie der unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten<br />

innerhalb der Gesamtrohrleitung durch veränderte Nennweite <strong>und</strong> unterschiedliche<br />

Druckverhältnissen an verschiedenen innerhalb des Rohrleitungssystems zu berücksichtigen, sowie<br />

andere Faktoren wie z.B. die in DIN 14463-1 festgelegten Reaktionszeiten auf einzelne Meldebefehle.<br />

Spätestens wenn bei der oben genannten Überschlagsrechnung eine Füllzeit > 45 Sek<strong>und</strong>en ermittelt<br />

wurde, empfiehl es sich daher eine detaillierte Füllzeitberechnung durchzuführen, bei der auch die<br />

oben genannten Faktoren mit berücksichtigt werden. Entsprechende Berechnungen bietet GLORIA für<br />

die eigenen Anlagen an.<br />

Hinsichtlich der zulässigen Fließgeschwindigkeiten gilt DIN 1988-2. Nach Absprache mit den<br />

zuständigen Stelle kann hiervon im Einzelfall abgewichen werden, wenn es um die Erstflutung des<br />

Rohrleitungsnetzes <strong>und</strong> damit einem kurzzeitigen Spitzenvolumenstrom geht. Um die Sicherheit von<br />

Bauteilen zu gewährleisten <strong>und</strong> eventuelle Schäden durch Druckstöße zu vermeiden, sollte aber<br />

unbedingt sichergestellt werden, dass Fließgeschwindigkeiten größer 5 m/s ausgeschlossen sind.<br />

Die Werkstoffe der Rohrleitungen müssen entsprechend DIN 14462 ausgewählt werden (siehe<br />

Abschnitt 1.4.5). Die gilt nicht nur für die Leitungen der eigentlichen Löschwasseranlage, sondern<br />

auch für die Zuleitung, da ansonsten im Brandfall durch eine Beschädigung der Rohrleitung eventuell<br />

die Wirksamkeit der Wandhydrantenanlage nicht mehr gegeben wäre.<br />

Das Rohrleitungssystem muss nach Norm mindestens für Nenndruck PN 16 bemessen sein, wobei<br />

bei Löschwasseranlagen „nass/trocken“ gr<strong>und</strong>sätzlich die Auslegung auf einen Nenndruck von 16 bar<br />

empfehlenswert ist, da durch die Fließgeschwindigkeiten bei der Erstbefüllung des Rohrleitungssystems<br />

je nach Rohrleitungsführung <strong>und</strong> Druckverhältnissen höhere Kräfte auftreten können.<br />

Hinsichtlich der Befestigung der Rohrleitungen sind die erhöhten hydraulischen Kräfte beim<br />

Füllvorgang ebenso mit zu berücksichtigen. Ansonsten ist die Rohrleitungsbefestigung gemäß<br />

DIN 1988-2 vorzunehmen.<br />

Press-, Klemm <strong>und</strong> Steckverbindungen sind bei Löschwasseranlagen „nass/trocken“ nur zulässig,<br />

wenn sie für den Einsatz (insbesondere im Hinblick auf die Kräfte beim Füllvorgang sowie äußere<br />

Brandeinwirkung bei leerer Leitung) geeignet sind. Dieses darf dann angenommen werden, wenn Sie<br />

924 366-01 Technische Änderungen vorbehalten Seite 41

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