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Muskelstimulation - schwa-medico

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Therapie der Spastik<br />

Bei der Spastik handelt es sich um einen erhöhten Ruhetonus.<br />

Bei Aktivierung der spastischen Muskulatur kann sich<br />

die Spastik verstärken, deshalb ist anfangs vorsichtige Stimulation<br />

mit einer kleineren Impulsbreite sinnvoll, die im<br />

Laufe der Therapie allmählich vergrößert werden kann.<br />

Die ansteigende Rampe sollte in ihrer Länge mindestens der<br />

Arbeitszeit entsprechen und anfangs nicht weniger als 4 sec<br />

betragen, die absteigende Rampe mindestens 3 sec. Die Pausenzeit<br />

sollte das Verhältnis 1:3 nicht unterschreiten. Die<br />

Stimulationsdauer beträgt anfänglich nicht mehr als einige<br />

Minuten.<br />

Die Frequenz ist v. a. anfänglich mit 2-5 Hz sehr niederfrequent<br />

zu wählen.<br />

Bei der zentral bedingten Spastik mit betonter Beugespastik<br />

des Armes und Streckspastik des Beines werden nur die Antagonisten<br />

behandelt. Die Stimulation über den Antagonisten<br />

sollte anfänglich bei einer schon länger bestehenden<br />

Spastik vorsichtig mit niedriger Intensität begonnen werden.<br />

Zu beachten ist, daß der Antagonist häufig ebenfalls geschwächt<br />

und schnell ermüdet ist. Ein Übergreifen der Stimulation<br />

auf die spastische Muskulatur muß unbedingt vermieden<br />

werden, da sonst die Gefahr einer Verstärkung der<br />

spastischen Erscheinung besteht. Mit Dauer und Häufigkeit<br />

der Stimulation kann die Frequenz wie auch die Intensität erhöht<br />

werden. Die Anlage der Elektroden betrifft im Armbereich<br />

die Extensoren, im Beinbereich die Flexoren.<br />

Der Effekt der Tonusreduzierung auf elektrischer Stimulationsbasis<br />

übertrifft den der rein passiven Streckung, wie etwa<br />

im Handgelenksbereich nachgewiesen wurde (17).<br />

Eine gleichzeitige krankengymnastische Betreuung ist neben<br />

der Elektrostimulation spastischer Gliedmaßen unabdingbar.<br />

Sinnvoll ist eine Stimulation z.B. unmittelbar vor der Krankengymnastik,<br />

um die Durchführung der Übungen zu erleichtern.<br />

Der spastiklösende Effekt hält häufig nur kurze Zeit an, in jedem<br />

Falle ist von einer langfristigen Anwendung auszugehen.<br />

Bei der kombinierten Spastik von Agonist und Antagonist ist<br />

eine alternierende Stimulation mit geringer Intensität und<br />

kleiner Impulsbreite sowie kurzen Arbeitszeiten (2-5 sec)<br />

möglich. Die Übungszeiten entsprechen denen der zentral<br />

bedingten Spastik.<br />

Die spinalen Syndrome weisen sowohl schlaffe Muskulatur<br />

mit Innervation im Schädigungsareal auf als auch spastisch<br />

reagierende Muskeln unterhalb des Schädigungsareals. Stimuliert<br />

wird in beiden Arealen.<br />

Allgemein sollte nach ein paar Behandlungen ein Erfolg zu<br />

24 <strong>Muskelstimulation</strong> – die Therapie mit dem EMP 2

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