Muskelstimulation - schwa-medico
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Dekubitusprophylaxe<br />
(Programm 14)<br />
Formen und Therapie<br />
der Inkontinenz<br />
(Programme 15-17)<br />
Harninkontinenz<br />
Die Trophik der Gesäßregion kann durch Stimulation des M.<br />
glutaeus maximus verbessert werden. Dies bietet sich bei Lagerungsproblemen<br />
an. Es ist darauf zu achten, daß der Patient<br />
nicht auf den Elektroden liegt, da so durch die Druckbelastung<br />
ein gegenteiliger Effekt droht.<br />
Zu dem Programm 14: Behandelt wird die gesunde Haut. Die<br />
Stimulation sollte, wenn möglich, mehrmals täglich erfolgen.<br />
Aufgrund der tiefen Lage des Muskels ist eine höhere<br />
Intensität erforderlich. Günstig ist eine zusätzliche, willkürliche<br />
Muskelanspannung parallel zur Stimulation. Die Notwendigkeit<br />
zur Lagerung des Patienten kann nicht durch die<br />
Behandlung ersetzt werden.<br />
Im folgenden wird ein kurzer Überblick über die mit Elektrotherapie<br />
behandelbaren Inkontinenzformen und deren Ursachen<br />
gegeben.<br />
Streß- oder Belastungsinkontinenz: Sie wird definiert als<br />
unwillkürlicher Harnabgang bei abdominellen Druckänderungen.<br />
Zugrunde liegt ein insuffizienter Sphinkterapparat,<br />
z.B. durch Östrogenmangel sowie oft durch erschlaffte oder<br />
verletzte Beckenbodenmuskulatur. Die genannten Veränderungen<br />
treten bei Frauen gehäuft postmenopausal bzw. nach<br />
Geburten mit oder ohne Dammriß und Episiotomie auf. Aber<br />
auch Krankheiten wie die chronische Bronchitis oder chronisches<br />
Asthma bronchiale verursachen erhöhten abdominellen<br />
Druck und belasten den Beckenboden.<br />
Urge- oder Dranginkontinenz: Sie ist gekennzeichnet durch<br />
den gehäuften, imperativen Harndrang bei hyperaktivem<br />
Blasenmuskel und/oder verminderter Blasenkapazität. Ursachen<br />
liegen oft in chronischen Zystitiden mit Urothelveränderungen,<br />
so daß die Blasensensorik irritiert wird. Der gestörte<br />
Reflexbogen führt zum häufigen Harndrang und nicht<br />
unterdrückbaren Blasenkontraktionen.<br />
Mischinkontinenz: Diese Form ist eine Kombination aus<br />
Streß- und Urgeinkontinenz, die sehr oft vorliegt. Die Komponenten<br />
sind dabei unterschiedlich groß, wobei die Drangsymptomatik<br />
die Patienten mehr belastet.<br />
26 <strong>Muskelstimulation</strong> – die Therapie mit dem EMP 2