Muskelstimulation - schwa-medico
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der hochfrequenten Stimulation die Verwendung einer Frequenz,<br />
die gerade noch eine tetanische Kontraktion verursacht.<br />
Zu beachten ist aber, daß im Rahmen eines sportlichen<br />
Muskelaufbaus ein gewisser Grad der Ermüdung, im<br />
Sinne des „an die Grenzen Gehens“, förderlich ist.<br />
Das Training der tonischen Fasern Typ I erfolgt bis zu 15 Hz<br />
(„Tonuspflege“), wobei unter Langzeitstimulation eine Umwandlung<br />
von Typ II zu Typ I erfolgt.<br />
Das Training der phasischen Muskelfasern erfolgt mit Frequenzen<br />
ab 25 Hz aufwärts („Kraftpflege“).<br />
Bei deutlich verändertem Muskelgewebe infolge einer starken<br />
Atrophie oder einer älteren Parese wird zunächst vermehrt<br />
mit niedrigen Frequenzen stimuliert und erst nach erfolgtem<br />
Aufbau der tonischen Fasern auf höhere Frequenzen<br />
zum Training der anaeroben Fasern übergegangen.<br />
Die Stärke der Kontraktion wird durch die Intensität der Reize<br />
mitbestimmt, da ein stärkerer Reiz zur einer Aktivierung<br />
einer größeren Anzahl motorischer Einheiten und Muskelfasern<br />
führt.<br />
Neben der Erhöhung der Reizintensität, also der Impulsamplitude,<br />
führt auch die Verbreiterung der Impulse zu einer<br />
zunehmenden Rekrutierung motorischer Einheiten und somit<br />
zur Verstärkung der Kontraktion (s.o.). Große Muskeln werden<br />
zunächst über eine Verbreiterung der Impulse stimuliert<br />
und anschließend, falls nötig, über eine Erhöhung der Intensität.<br />
Eine Erhöhung der Reizintensität führt neben der größeren<br />
Eindringtiefe auch zur vermehrten Stimulation kleinerer Nervenfasern.<br />
Zur Stimulation der tonischen Muskelfasern wird<br />
eine höhere Intensität benötigt, da deren motorische Nerven<br />
einen dünneren Durchmesser haben als die der phasischen<br />
Muskelfasern. Dementsprechend erfordert die Stimulation<br />
der phasischen Fasern eine geringere Reizintensität.<br />
Durch hohe Intensitäten werden sensible Nervenfasern mitgereizt,<br />
und die Stimulation wird zunehmend unangenehm.<br />
An einigen Muskeln wurde aber gezeigt, daß eine Stimulation<br />
nahe der Toleranzgrenze eine deutlich größere Kraftentwicklung<br />
zur Folge hat als eine Stimulation im Bereich deutlich<br />
wahrnehmbarer, aber nicht unangenehmer Impulse.<br />
Es ist allgemein vorteilhaft, nach einigen Sitzungen und Eingewöhnung<br />
in die Behandlung die Intensitätsregulierung<br />
durch den Patienten selbst durchführen zu lassen, da so oft<br />
höhere Intensitäten erzielt werden. Eine zu starke Intensität<br />
kann aber zur Mitstimulation der Antagonisten führen und<br />
wirkt eher kontraproduktiv.<br />
8 <strong>Muskelstimulation</strong> – die Therapie mit dem EMP 2