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Gottfried Keller KLEIDER MACHEN LEUTE - Literaturmachen.de

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Klasse 8a, Friedrich-Eugens-Gymnasium 2008/09<br />

<strong>Gottfried</strong> <strong>Keller</strong><br />

<strong>KLEIDER</strong> <strong>MACHEN</strong> <strong>LEUTE</strong><br />

Comic<br />

Literaturhaus Stuttgart


Klei<strong>de</strong>r machen Leute / Hans und Heinz Kirch<br />

ist die aktuelle Dokumentation <strong>de</strong>r Comicwerkstatt am<br />

Friedrich-Eugens-Gymnasium Stuttgart.<br />

Das Gesamtprojekt<br />

»Literatur machen - Unterricht im Dialog: Schreibprojekte im Deutschunterricht«<br />

wird vom Literaturhaus Stuttgart in Kooperation mit <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sinstitut für<br />

Schulentwicklung und <strong>de</strong>n Seminareinrichtungen für Lehrerinnen und Lehrer in<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg durchgeführt. Geför<strong>de</strong>rt durch die Robert Bosch Stiftung.<br />

Dozent: Stefan Dinter. Verantwortliche Lehrerin: Sandra Laib.<br />

Die Rechte für die einzelnen Beiträge liegen bei <strong>de</strong>n Autorinnen und Autoren,<br />

für die Gesamtausgabe beim Literaturhaus Stuttgart. ©2009 Literaturhaus Stuttgart a.r.r.<br />

Kontakt: Literaturhaus Stuttgart, Erwin Krottenthaler, Bosch-Areal,<br />

Breitscheidstraße 4, D-70174 Stuttgart. Tel. 0711/22021741. Fax 0711/22021748.<br />

info@literaturhaus-stuttgart.<strong>de</strong>. • www.literaturhaus-stuttgart.<strong>de</strong><br />

Besuchen Sie auch die Seite für junge Literatur <strong>de</strong>s<br />

Literaturhauses Stuttgart www.literaturmachen.<strong>de</strong>.<br />

Klei<strong>de</strong>r machen Leute / Hans und Heinz Kirch erscheint mit freundlicher Unterstützung<br />

<strong>de</strong>r Robert Bosch Stiftung GmbH Stuttgart.


Sandra Laib<br />

Sandra Laib: Comic-Werkstatt am FEG – die Dritte<br />

An einem unfreundlichen Novembertage wan<strong>de</strong>rte ein armes<br />

Schnei<strong>de</strong>rlein auf <strong>de</strong>r Landstraße nach Goldach, einer kleinen reichen Stadt,<br />

die nur wenige Stun<strong>de</strong>n von Seldwyla entfernt ist.<br />

So beginnt die Novelle Klei<strong>de</strong>r machen Leute <strong>de</strong>s Schweizer Schriftstellers<br />

<strong>Gottfried</strong> <strong>Keller</strong>. So o<strong>de</strong>r so ähnlich beginnt auch die Geschichte<br />

eines x-beliebigen Schülers, <strong>de</strong>r sich plötzlich in <strong>de</strong>r Comic-Werkstatt <strong>de</strong>s<br />

Literaturhauses wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>t. Voraussetzung dafür ist, dass er eine achte<br />

Klasse am Friedrich-Eugens-Gymnasium in Stuttgart besucht.<br />

Noch weiß er wenig bis nichts von <strong>de</strong>r faszinieren<strong>de</strong>n Welt <strong>de</strong>s<br />

Bil<strong>de</strong>rlesens und Textezeichnens. Doch schon bald wird ihm ein Skizzenbuch<br />

in die Hand gedrückt: fortan sein ständiger Begleiter, um I<strong>de</strong>en und<br />

Bil<strong>de</strong>r einzufangen, für Zeichen- und Schreibübungen. Sodann wird ihm<br />

nicht ein Lehrer, nein, ein Lehrteam gar, bestehend aus einem Zeichner<br />

für Comics und einer Lehrerin für Deutsch, vorgesetzt, was seine Sinne<br />

zunächst verwirrt. Er ist ein bisschen konsterniert: Wer hat hier mehr zu<br />

sagen? Wer will was hören? Warum ist die Stimmung so an<strong>de</strong>rs als sonst?<br />

3


Sandra Laib<br />

Er bekommt noch ganz an<strong>de</strong>res vorgesetzt: Fachtermini und historische<br />

Fakten, soziokulturelle Hintergrün<strong>de</strong> und politische Entwicklungen,<br />

kunsttheoretische Exkurse und medienästhetische Grundlagen. Doch mehr<br />

und mehr gewinnt <strong>de</strong>r Schüler an Sicherheit – schließlich ist ihm die Materie<br />

durchaus vertraut; willig übernimmt er das Neue in sein Wissensrepertoire.<br />

Und er darf es gleich schon ausprobieren: <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>rtag in Bil<strong>de</strong>rn nacherzählen<br />

heißt die Aufgabe. Schon bald wird klar: Damit die Anekdote, die zum<br />

Besten gegeben wird, auch ankommt, bedarf es eines Plots, eines Settings,<br />

eines Spannungsbogens. Der Schüler beginnt sich in seiner neuen Rolle <strong>de</strong>s<br />

Comiclehrlings wohlzufühlen.<br />

Endlich fasste er sich einen Mut, nahm seinen Mantel um, setzte die<br />

Mütze auf und begab sich hinaus, um <strong>de</strong>n Ausweg zu gewinnen.<br />

Die literarische Gattung, auf die wir uns im vergangenen Schuljahr<br />

konzentrierten, ist – man ahnt es schon – die Novelle. Literaturlexika<br />

<strong>de</strong>finieren sie ungefähr wie folgt: Die Novelle ist eine Erzählung kürzeren<br />

o<strong>de</strong>r mittleren Umfangs, die von einem einzelnen – neuen und »unerhörten«<br />

(Goethe) – Ereignis han<strong>de</strong>lt und <strong>de</strong>ren gedrängter, geradliniger Handlungsablauf<br />

auf ein Ziel hinführt. Ihr fehlt die epische Breite <strong>de</strong>s Romans; mit<br />

ihrem streng tektonischen Aufbau ist sie vielmehr in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Dramas<br />

anzusie<strong>de</strong>ln (Storm nannte sie die »Schwester <strong>de</strong>s Dramas«), was sich unter<br />

an<strong>de</strong>rem auch darin zeigt, dass Novellen erfolgreich dramatisiert wer<strong>de</strong>n<br />

(beispielsweise durch Shakespeare) o<strong>de</strong>r dass Dramenschreiber oft auch<br />

Novellenschreiber sind (siehe Kleist).<br />

Ein Team aus Comiczeichner und Deutschlehrerin kann gar nicht<br />

an<strong>de</strong>rs als zu sagen: Die Comic-Adaption ist die Metho<strong>de</strong> schlechthin, um<br />

sich dieser literarischen Gattung zu nähern, setzt sie doch notwendigerweise<br />

eine Segmentierung und Restrukturierung <strong>de</strong>s literarischen Textes voraus.<br />

Die Novelle wird dadurch als eine Abfolge von Szenen (o<strong>de</strong>r Kapiteln) begriffen,<br />

die ihr eigene Bewegung wird erfasst.<br />

Wenn <strong>de</strong>r x-beliebige Schüler erkennt, dass es nun doch um die<br />

hohe Literatur gehen soll, weil er Reclam-Bändchen erhält, <strong>de</strong>ren eng<br />

bedruckte Seiten ihm zwar Respekt einflößen, ihn zugleich aber mutlos<br />

4


Sandra Laib<br />

machen, scheint er die Lust an seiner Rolle rasch wie<strong>de</strong>r zu verlieren. Der<br />

Versuch, sich <strong>de</strong>r Lektüre zu entziehen beziehungsweise diese so flüchtig<br />

als möglich zu gestalten, schlägt fehl: In einem Lesezirkel ‚erliest’ er sich,<br />

zusammen mit drei seiner Mitschüler, die <strong>Keller</strong>sche Novelle vom freiwillig<br />

unfreiwilligen Hochstapler Strapinski – mal als Vorleser, mal als Zuhörer,<br />

mal als Fragen<strong>de</strong>r, mal als Auskunftgeber. Und kann nicht mehr zurück.<br />

Außer<strong>de</strong>m ist auch eine Storm-Novelle dabei, Hans und Heinz Kirch;<br />

weniger lustig, weniger märchenhaft, doch in ihrer Darstellung <strong>de</strong>s<br />

Vater-Sohn-Konflikts ganz bei <strong>de</strong>n Jugendlichen.<br />

(...) und ein fester Gedanke begann sich in ihm zu bil<strong>de</strong>n. «Es ist jetzt<br />

einmal, wie es ist!»<br />

Gleich zwei Novellen auf einmal zu lesen, stellt eine gewisse<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung dar – nicht nur für unseren x-beliebigen Schüler, son<strong>de</strong>rn<br />

auch für das Lehrteam, das bei <strong>de</strong>r Vielzahl an Szenen, Figuren, Orten,<br />

Rückblen<strong>de</strong>n, Szenenanschlüssen manchmal <strong>de</strong>n Überblick zu verlieren<br />

drohte. Doch tatsächlich war es so, dass sich unsere achte Klasse, nach<strong>de</strong>m<br />

sie sich in das Unausweichliche gefügt hatte, einen gesun<strong>de</strong>n Ehrgeiz entwickelte,<br />

um das Comicprojekt zum Gelingen zu bringen. Sie kooperierten<br />

(zum Beispiel, um gemeinsam Festlegungen zu treffen), sie kommunizierten<br />

(zum Beispiel, um Szenenübergänge sinnvoll zu gestalten), sie halfen<br />

einan<strong>de</strong>r aus (zum Beispiel, in<strong>de</strong>m sie sich gegenseitig entlasteten).<br />

Dabei wur<strong>de</strong> er rund und stattlich und sah beinah gar nicht mehr<br />

träumerisch aus; er wur<strong>de</strong> von Jahr zu Jahr geschäftserfahrener und gewandter<br />

(...)<br />

Am En<strong>de</strong> eines langen Schuljahres hat <strong>de</strong>r x-beliebige Schüler die<br />

von ihm zu bearbeiten<strong>de</strong>n Seiten unzählige Male gelesen, Drehbuchversionen<br />

geschrieben, Porträts gezeichnet, Rollenbiografien verfasst, gescribbelt,<br />

Vorzeichnungen zu Reinzeichnungen getuscht und vieles mehr. Bleibt zu<br />

hoffen, dass er sich seine erworbene Professionalität bewahrt und auch in<br />

Zukunft mit kreativem Blick auf Texte zugeht.<br />

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AAAA<br />

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Julius Brecht<br />

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Gerrit Burger<br />

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Gerrit Burger<br />

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Gerrit Burger<br />

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Gerrit Burger<br />

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Marie Menninger<br />

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Marie Menninger<br />

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Menninger / Burger / Brecht<br />

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Menninger / Burger / Brecht<br />

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Menninger / Burger / Brecht<br />

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Klara Koch<br />

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Klara Koch<br />

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Kai Beutler<br />

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Kai Beutler<br />

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Lisa Schubert<br />

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Lisa Schubert<br />

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David Röhrl<br />

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David Röhrl<br />

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Felix Beck<br />

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Marc-Aurel Zeeb<br />

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Marcus Laichinger<br />

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Marcus Laichinger<br />

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Benjamin Hoblinka<br />

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Benjamin Hoblinka<br />

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Sarah Breuninger<br />

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Sarah Breuninger<br />

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