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Nachrücke Leserbrief „Hilfsbereite“ Kollegen Oder auch: Die (fast) unendliche Geschichte um eine Starthilfe auf ner Taxihalte Es ist Samstagabend, nasskaltes Novemberwetter. Ich steige in mein Taxi und hoffe auf eine gute Kasse in dieser Nacht. Wie immer, fahre ich zuerst am Bahnhof Spandau vorbei und sehe, dass noch Platz auf der Halte ist. Das ist eher selten aber ich stelle mich auf dem Halteplatz an das Ende der Schlange. Das Ritual beginnt: Motor an, ein paar Meter vor, Motor aus. Und wieder Motor an… und wieder und wieder. Nach einer gefühlten Ewigkeit bin ich an zweiter Stelle angekommen, also fast vorne. Hoffen auf eine gute Partie. Und endlich ist es soweit: Der Kollege vor mir lädt und fährt weg. Doch dann der „GAU“: Ich versuche meinen Motor zu starten um nachzuziehen aber nein, die Batterie macht ausgerechnet jetzt schlapp, kein Piep mehr, ich komme nicht mehr weg! Okay, ich gehe an meine Heckklappe und hole die Über- Ich wurde zu einer Adresse bestellt und wie gewöhnlich hupte ich, als ich ankam. Doch kein Fahrgast erschien. Ich hupte erneut. Nichts. Noch einmal. Wieder nichts. Meine Schicht war fast zu Ende, dies sollte meine letzte Fahrt sein. Es wäre leicht gewesen, einfach wieder wegzufahren. Ich entschied mich jedoch dagegen, parkte den Wagen und ging zur Haustür. Kaum hatte ich geklopft, hörte ich eine alte gebrechliche Stimme sagen: „Bitte, einen Augenblick noch!“ Durch die Tür hörte ich, dass offensichtlich etwas über den Hausboden geschleift wurde. Es verging eine Weile, bis sich endlich die Tür öffnete. Vor mir stand eine kleine alte Dame, bestimmt 90 Jahre alt. Sie trug ein mit Blümchen bedrucktes Kleid und einen dieser Pillbox- Hüte mit Schleier, die man früher immer getragen hat. Ihre gesamte Erscheinung sah so aus, als wäre sie aus einem Film der 1940er Jahre entsprungen. In ihrer Hand hielt sie einen kleinen Nylonkoffer. Da die Tür offen war, konnte ich nun auch in die Wohnung blicken. Die Wohnung sah aus als hätte hier über Jahre niemand mehr gelebt. Alle Möbel waren mit Tüchern abgedeckt. Die Wände waren völlig leer - keine Uhren, keine 30 brückungskabel raus, ich öffne im Fußraum des Beifahrersitzes eine Klappe, denn darunter versteckt sich die Batterie (Welchen Fahrzeugtyp fahre ich wohl?), schließe die Kabel an, habe alles perfekt vorbereitet für eine superschnelle Starthilfe! So, nun brauche ich nur noch einen freundlichen Kollegen, der kurz neben meiner Droschke stoppt und seine Motorhaube öffnet. Mehr braucht er eigentlich nicht zu machen. Er könnte in seinem Wagen sitzen bleiben , den „Rest“ mache ich! Ich gehe also die schier endlos lange Warteschlange auf der Bahnhofshalte entlang und versuche einen Kollegen zu überreden mir kurz zu helfen . Ich erkläre dabei jedem, dass es nur ein, zwei Minuten dauert und er dann auch noch vor mir einscheren darf, also an Platz 1. Was ich dann erlebe, verbuche ich im Nachhinein als die „neue Kollegialität 2012“: Es ist niemand –NIEMAND! bereit mir zu helfen, sogar Kollegen, die ich gut kenne, haben kein Interesse mir schnell mal zu helfen. Ich renne den Halteplatz auf und ab und höre die tollsten Ausreden: „Meine Batterie ist auch schlapp.“, „Nein, das macht meine Elektronik kaputt!“ , „Die Anderen meckern doch, wenn ich deinen platz einnehme.“, „Ich weiß nicht, wo meine Batterie sitzt.“ Dann noch der Klas- Bilder hingen dort. Die Wohnung war fast komplett leer - kein Nippes, kein Geschirr auf der Spüle, nur hinten der Ecke sah ich etwas. Einen Karton, der wohl mit Photos und irgendwelchen Glas-Skulpturen bepackt war. “Bitte, junger Mann, tragen sie mir meinen Koffer zum Wagen?“, sagte sie. Ich nahm den Koffer und packte ihn in den Kofferraum, ging zurück zur alten Dame, um ihr beim Gang zum Auto ein wenig zu helfen. Sie nahm meinen Arm und wir gingen gemeinsam in Richtung Bürgersteig, zum Auto. Sie bedankte sich für meine Hilfsbereitschaft. „Nicht der Rede wert“, antwortete ich. „Ich behandle meine Fahrgäste schlicht genauso, wie ich auch meine Mutter behandeln würde!“ „Oh, sie sind wirklich ein vorbildlicher junger Mann“, erwiderte sie. Als die Dame in meinem Taxi Platz genommen hatte, gab sie mir die Zieladresse, gefolgt von der Frage, ob wir denn nicht durch die Innenstadt fahren könnten. „Nun, das ist aber nicht der kürzeste Weg, eigentlich sogar ein erheblicher Umweg“, gab ich zu bedenken. „Oh, ich habe nichts dagegen“, sagte sie. „Ich bin nicht in Eile. Ich bin auf Taxi Vorfahrt - Dezember 2012 - siker: Ein „Kollege“ gab mir den supertollen Tipp, doch den ADAC für die Starthilfe anzurufen. Ich soll also auf die gelben Engel warten. Mann, ich brauche doch nur ne Minute Hilfe! Es dauert am Ende genau 50 –FÜNFZIG!- Minuten bis sich endlich ein netter Kollege kurz neben mich stellt, er fährt das gleiche Modell wie ich , ich gebe ihm die Kabel aus dem Fenster in seines, er klemmt kurz an , ich starte , das Auto springt an, er reicht die Kabel zurück, ich danke ihm und er schert vor mir ein und bekommt sofort Fahrgäste. Das Ganze hat genau eine Minute gedauert! Ich habe meine Starthilfekabel kaum verstaut, steigt auch bei mir eine Dame ein und möchte nach Zehlendorf. Gelegenheit, den schwachen Akku wieder ein wenig aufzuladen. Die Schicht wird doch noch prima. Vielleicht ein kleiner Ausgleich dafür, erlebt zu haben, was das für Kollegen dort sind, am Bahnhof Spandau! Später fahre ich wieder am Bahnhof vorbei und sehe sie wieder kreisen und kreisen, die „Geier“! Keine Zeit für ein bisschen Hilfsbereitschaft. Was für traurige Zeiten. Andreas Thierauf Dies schrieb ein New Yorker Taxifahrer: Eine ganz besondere Fahrt! Auf Umwegen und eher per Zufall erreichte uns die folgende Geschichte, die vermeintlich aus der Feder eines Kollegen von der amerikanischen Ostküste stammt. dem Weg in ein Hospiz.“ ‚Ein Hospiz?’ schoss es mir durch den Kopf. Scheiße, Mann! Dort werden doch sterbenskranke Menschen versorgt und beim Sterben begleitet. Ich schaute in den Rückspiegel, schaute mir die Dame noch einmal an. „Ich hinterlasse keine Familie“, fuhr sie mit sanfter Stimme fort. „Der Arzt sagt, ich habe nicht mehr sehr lange.“ Ich schaltete das Taxameter aus. „Welchen Weg soll ich nehmen?“ fragte ich. Für die nächsten zwei Stunden fuhren wir einfach durch die Stadt. Sie zeigte mir das Hotel, indem sie einst an der Rezeption gearbeitet hatte. Wir fuhren zu den unterschiedlichsten Orten. Sie zeigte das Haus, in dem sie und ihr verstorbener Mann gelebt hatten, als sie noch „ein junges, wildes Paar“ waren. Sie zeigte mir ein modernes neues Möbelhaus, dass früher „ein angesagter Schuppen“ zum Tanzen war. Als junges Mädchen habe sie dort oft das Tanzbein geschwungen. An manchen Gebäuden und Straßen bat sie mich besonders langsam zu fahren. Sie sagte dann nichts. Sie schaute dann einfach nur aus dem Fenster und schien mit ihren Gedanken noch einmal auf eine Reise zu gehen. Hinter dem Horizont kamen die ersten Sonnenstrahlen.
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Seite 1 und 2: Heft 10 2012 2, 50 Euro Rück- BLIC
Seite 3 und 4: Liebe Kolleginnen und Kollegen, ein
Seite 5 und 6: Aktuell Rückblick auf die Europäi
Seite 7 und 8: Viele Spezialumbauten waren in Köl
Seite 9 und 10: Selbstverpflichtung der Politik zu
Seite 11 und 12: Förderung sog. „Fiskaltaxameter
Seite 13 und 14: Aktuell Dietmar Schmidt im Intervie
Seite 15 und 16: Ein Angebot der WBT e.G. - Funk Tax
Seite 17 und 18: Aktuell Schluss mit „Lustig“: D
Seite 19 und 20: 2 aufgenommen. Soweit erforderlich
Seite 21 und 22: Liebe Kolleginnen und Kollegen, ein
Seite 23 und 24: Doppelfunk für „Auserwählte“
Seite 25 und 26: 10. Jubiläums Badminton-Taxi-Cup A
Seite 27 und 28: Nachruf Hagen Müller ist tot! Ein
Seite 29: TAXI VERBAND BERLIN, BRANDENBURG e.

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