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Normzahlen und Normmaße - oeppi

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<strong>Normzahlen</strong>/Toleranzen/Oberflächenrauheit UfG/KIS<br />

<strong>Normzahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Normmaße</strong><br />

Zur Vermeidung von willkürlichen Abstufungen, Baugrößen, Leistungen,<br />

Drehmomente, Drücke, etc. wurden mit DIN 323 <strong>Normzahlen</strong> festgelegt.<br />

Die Größenabstufungen beschränken die Anzahl der Bautypen <strong>und</strong> führen<br />

damit zur Begrenzung der erforderlichen Werkzeuge <strong>und</strong> Einrichtungen<br />

so, daß sie zur Rationalisierung beitragen.<br />

Die <strong>Normzahlen</strong> NZ sind in einer geometrischen Reihe gestuft:<br />

ai+ 1 ai<br />

= q /<br />

wo q ist der Stufensprung.<br />

Die Hauptglieder der Reihe sind die ganzzahligen Zehnerpotenzen:<br />

0.01, 0.1,1,10,100,1000, etc.<br />

Jeder Dezimalbereich ist in r Stufen unterteilt, z.B. zwischen 1 <strong>und</strong><br />

10 in r=5 Stufen: 1, 1.6, 2.5, 4.0, 6.3, 10.0<br />

Für diese Gr<strong>und</strong>reihe ist<br />

q 5<br />

= 16 .<br />

Es sind vier Gr<strong>und</strong>reihen genormt:<br />

10 q10<br />

= 10 ≈125<br />

.<br />

...<br />

R<strong>und</strong>wertreihen mit stärker ger<strong>und</strong>eten Zahlen sind mit R’ <strong>und</strong> R’’<br />

gekennzeichnet. Beide Reihen dienen als <strong>Normmaße</strong> in mm.<br />

Maße <strong>und</strong> Abmaße<br />

q<br />

5<br />

5 = ≈<br />

10 16 .<br />

Da sich absolut genaue Abmessungen nicht herstellen lassen, müssen<br />

mehr oder weniger große Abweichungen zugelassen werden. Das<br />

ausgeführte Maß darf zwei Grenzmaße nicht über- oder unterschreiten.<br />

Gr<strong>und</strong>legende Begriffe:<br />

Welle : Außenmaße<br />

Bohrung: Innenmaße<br />

Nennmaß N: Bezugsmaß<br />

Istmaß I: Maß am fertigen Werkstück<br />

Grenzmaße: Größtmaß -G <strong>und</strong> Kleinstmaß -K<br />

1


<strong>Normzahlen</strong>/Toleranzen/Oberflächenrauheit UfG/KIS<br />

Oberes Abmaß A0 = G− N<br />

Unteres Abmaß AU = K− N<br />

+ 015 .<br />

Paßmaß: Nennmaß+Abmaße z.B.: 25−010 .<br />

Freimaß: Nennmaß ohne Abmaßangaben<br />

Toleranzsystem<br />

Toleranz T ist die Differenz zwischen Größtmaß <strong>und</strong> Kleinstmaß:<br />

T = G - K, oder<br />

T = Ao − AU<br />

Hinter das Nennmaß werden entweder die absoluten Abmaße gesetzt,<br />

oder Kurzzeichen aus Buchstaben <strong>und</strong> Ziffern nach dem ISO-<br />

Toleranzsystem DIN 7150.<br />

Bei Wellen: ein o. zwei Kleinbuchstaben <strong>und</strong> eine Zahl, z.B. 25 f7<br />

bei Bohrungen: ein o. zwei Großbuchstaben <strong>und</strong> eine Zahl, z.B. 25 F7.<br />

Die Buchstaben kennzeichnen das Gr<strong>und</strong>abmaß zur Nullinie, die Zahl<br />

die Qualität als Feinheit der Toleranz. Beide zusammen stellen das<br />

Toleranzfeld dar.<br />

Es sind insgesamt 20 Qualitäten definiert. Darunter:<br />

5 bis 11 in dem Geräte- <strong>und</strong> Maschinenbau<br />

12 bis 18 grobe Herstellungstoleranzen<br />

Unter Gr<strong>und</strong>toleranz versteht man eine Maßtoleranz, die einer<br />

Qualität <strong>und</strong> einem Nennmaßbereich zugeordnet ist.<br />

2


<strong>Normzahlen</strong>/Toleranzen/Oberflächenrauheit UfG/KIS<br />

Allgemeintoleranz (Freimaßtoleranz) ist die Toleranz für<br />

werkstattübliche Genaugkeit. Sie gelten nur bei durch Spanen oder<br />

Umformen gefertigten Teilen, sofern nicht besondere Normen bestehen.<br />

Passungsarten <strong>und</strong> Paßsysteme<br />

Passung ist der Maßunterschied zweier zu paarender Werkstücke.<br />

Spielpassung: wenn stets ein Spiel S zwischen den gepaarten Teilen<br />

entsteht<br />

Presspassung: wenn stets ein Übermaß U vorhanden ist<br />

Übergangspassung: wenn die Istmaße sowohl ein Spiel als auch ein<br />

Übermaß zulassen<br />

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<strong>Normzahlen</strong>/Toleranzen/Oberflächenrauheit UfG/KIS<br />

Paßsystem ist eine systematische<br />

Reihe von Passungen.<br />

System Einheitsbohrung: Gr<strong>und</strong>abmaße für Bohrungen = 0<br />

System Einheitswelle: Gr<strong>und</strong>abmaße für Wellen = 0<br />

Passungsauswahl<br />

System Einheitsbohrung bevorzugt.<br />

Aus wirtschaftlichen gründen: Passungen immer so grob wie möglich!<br />

Zu empfehlende Passungen für allgemeine Anwendungen:<br />

Passung Passung Merkmal<br />

Spielpassungen<br />

Anwendungsbeispiele<br />

Hll/al1 All/h1l Besonders großes<br />

Bewegungsspiel<br />

H1l/C1l Cll/hll Großes<br />

Bewegungsspiel<br />

Hll/d9 C11/h9 Sicheres<br />

Reglerwellen, Bremswellenlager, Federgehänge,<br />

Kuppelbolzen.<br />

Lager in Haushalts- <strong>und</strong> Landmaschinen, Drehschalter,<br />

Raststifte für Hebel, Gabelbolzen.<br />

Abnehmbare Hebel <strong>und</strong> Kurbeln, Hebel- <strong>und</strong> Gabelbolzen,<br />

Bewegungsspiel<br />

H9/d9 D1O/h9 Sehr reichliches<br />

Spiel<br />

H8/d9 E9/h9 Reichliches<br />

H8/e8<br />

H8/f7<br />

H7/f7<br />

H7/g6<br />

F8/h9<br />

F8/h7<br />

F8/h6<br />

G7/h6<br />

Spiel.<br />

Weiter Laufsitz<br />

Merkliches Spiel.<br />

Schlichtlaufsitz<br />

Merkliches Spiel.<br />

Leichter Laufsitz<br />

Merkliches Spiel.<br />

Laufsitz<br />

Wenig Spiel.<br />

Hll/h9<br />

Hll/hll Hll/h9<br />

Hll/hll<br />

Enger Laufsitz<br />

Geringes Spiel.<br />

Weiter Gleitsitz<br />

H8/h9 H8/h9 Kraftlos<br />

verschiebbar.<br />

Schlichtgleitsitz<br />

H7/h6 H7/h6 Von Hand noch<br />

verschiebbar.<br />

Gleitsitz<br />

H7/j6 J7/h6 Mit Holzhammer<br />

oder von Hand<br />

fügbar.<br />

Schiebesitz<br />

H7/k6 K7/h6 Mit Handhammer<br />

fügbar. Haftsitz<br />

H7/n6 N7/h6 Mit Presse<br />

fügbar. Festsitz<br />

H7/r6<br />

H7/s6<br />

H8/x8<br />

H8/u8<br />

R7/h6<br />

S7/h6<br />

X8/h8<br />

U8/h8<br />

Lager für Rollen <strong>und</strong> Führungen.<br />

Lager von Landmaschinen <strong>und</strong> langen Kranwellen,<br />

Leerlaufscheiben, grobe Zentrierungen, Spindeln von<br />

Textilmaschinen.<br />

Seilrollen, Achsbuchsen an Fahrzeugen, Lager von<br />

Gewindespindeln <strong>und</strong> Transmissionswellen.<br />

Mehrfach gelagerte Wellen, Vorgelegewellen, Achsbuchsen<br />

an Kraftfahrzeugen.<br />

Hauptlager von Kurbelwellen, Pleuelstangen, Kreisel- <strong>und</strong><br />

Zahnradpumpen, Gebläsewellen, Kolben, Kupplungsmuffen.<br />

Lager für Werkzeugmaschinen, Getriebewellen, Kurbel- <strong>und</strong><br />

Nockenwellen, Regler,Führungssteine.<br />

Ziehkeilräder, Schubkupplungen, Schiebräderblöcke,<br />

Stelistifte in Führungsbuchsen Pleuelstangenlager.<br />

Teile an Landmaschinen, die auf Wellen verstiftet,<br />

festgeschraubt oder festgeklemmt werden, Distanzbuchsen,<br />

Scharnierbolzen, Hebelschalter.<br />

Stellringe für Transmissionen, Handkurbeln, Zahnräder,<br />

Kupplungen,Riemenscheiben, die über Wellen geschoben<br />

werden müssen.<br />

Wechselräder auf Wellen, lose Buchsen für Kolbenholzen,<br />

Zentrierflansche für Kupplungen, Stellringe, Säulenführungen.<br />

Übergangspassungen<br />

Öfter auszubauende oder schwierig einzubauende<br />

Riemenscheiben,Zahnräder, Handräder <strong>und</strong> Zentrierungen.<br />

Riemenscheiben, Kupplungen, Zahnräder auf Wellen,<br />

Schwungräder mit Tangentkeilen, feste Handräder <strong>und</strong> -<br />

hebel, Paßstifte.<br />

Zahnkränze auf Radkörpern, B<strong>und</strong>e auf Wellen,<br />

Lagerbuchsen in Getriebekästen <strong>und</strong> in Nahen, Stirn- <strong>und</strong><br />

Schneckenräder, Anker auf Motorwellen.<br />

Preßpassungen<br />

Kupplungsnaben, Bronzekränze auf Graugußnaben,<br />

Mittlerer<br />

Preßsitz<br />

Lagerbuchsen in Gehäusen, Rädern <strong>und</strong> Schubstangen.<br />

Starker Preßsitz Nahen von Zahnrädern, Laufrädern <strong>und</strong> Schwungrädern,<br />

Wellenflansche.<br />

Form- <strong>und</strong> Lagetoleranzen<br />

4


<strong>Normzahlen</strong>/Toleranzen/Oberflächenrauheit UfG/KIS<br />

Alle Oberflächen an Bauteilen<br />

weichen mehr oder weniger von<br />

der geometrisch idealen<br />

Gestalt ab.<br />

Gr<strong>und</strong>legende Begriffe:<br />

Istoberfläche: das<br />

meßtechnisch erfaßte Abbild<br />

der wirklichen Oberfläche<br />

Geometrische Oberfläche: die<br />

ideale Oberfläche laut<br />

Zeichnung<br />

Gestaltabweichungen: die<br />

Gesamtheit aller Abweichungen<br />

der Istoberfläche von der<br />

geometrischen Oberfläche.<br />

(Erklärungen siehe umseitig)<br />

Symbole für die Eintragung der Form- <strong>und</strong> Lagetoleranzen:<br />

5


<strong>Normzahlen</strong>/Toleranzen/Oberflächenrauheit UfG/KIS<br />

A<br />

liegen.<br />

Toleranzrahmen<br />

mit Bezugspfeil<br />

0,08 A<br />

Bezugsdreieck mit<br />

Bezugsbuchstabe<br />

a) Die tolerierte Zylindermantelfläche<br />

muß zwischen zwei<br />

koaxialen Zylindern liegen, die<br />

einen Abstand von 0,1 mm haben.<br />

b) In jeder Schnittebene parallel<br />

zur Zeichenebene muß das<br />

tolerierte Profil zwischen Hüll-<br />

Linien an Kreise vom Durchmesser<br />

0,04 mm liegen, deren Mittelpunkte<br />

sich auf der geometrisch<br />

idealen Linie befinden.<br />

c) Die tolerierte Achse des<br />

Zylinders muß innerhalb eines zur<br />

Bezugsfläche A senkrechten<br />

Zylinders vom Durchmesser 0,01 mm<br />

d) Die tolerierte Planfläche muß zwischen zwei parallelen <strong>und</strong> zur<br />

Bezugsachse A senkrechten Ebenen vom Abstand 0,02 mm liegen.<br />

e) Die tolerierte Fläche muß zwischen zwei parallelen <strong>und</strong> zur<br />

Bezugsfläche A senkrechten Ebenen vom Abstand 0,08 mm liegen.<br />

f) Bei Drehung um die Bezugsachse C darf die Laufabweichung in jedem<br />

Meßkegel 0,1 mm nicht überschreiten.<br />

g) Bei Drehung um die Bezugsachse AB darf die R<strong>und</strong>laufabweichung in<br />

jeder senkrechten Meßebene 0,1 mm nicht überschreiten.<br />

h) Die tolerierte Achse der Bohrung muß innerhalb eines Zylinders<br />

vom Durchmesser 0,08 mm liegen, dessen Achse sich am geometrisch<br />

idealen Ort befindet.<br />

Oberflächenrauheit<br />

Die Oberfläche in mikroskopischer Vergrößerung:<br />

Bezugsprofil: meistens dem idealen Profil entsprechende Linie.<br />

Gr<strong>und</strong>profil: Parallellinie zum Bezugsprofil durch den tiefsten Punkt<br />

des Istprofils.<br />

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<strong>Normzahlen</strong>/Toleranzen/Oberflächenrauheit UfG/KIS<br />

Mittleres Profil: Parallellinie zum Bezugsprofil. Der Flächeninhalt<br />

zwischen dem mittleren Profil <strong>und</strong> Istprofil ist gleich groß in<br />

positiver (schwarz) <strong>und</strong> negativer (grau) Richtung.<br />

Rauhtiefe R t : Abstand des Gr<strong>und</strong>profils zum Bezugsprofil.<br />

Mittenrauhwert Ra : Arithmetisches Mittel der absoluten Beträge h i.<br />

Gemittelte Rauhtiefe R z : Arithmetisches Mittel aus den Rauhtiefen R t<br />

von 5 aneinder grenzenden Einzelmeßstrecken.<br />

Die geforderte Oberflächenbeschaffenheit wird in den Zeichnungen<br />

durch Symbole <strong>und</strong> an diese gesetzte weitere Angaben gekennzeichnet:<br />

Das Gr<strong>und</strong>symbol besteht aus zwei Linien ungleicher Länge, die um 60°<br />

zur Oberflächenlinie geneigt sind (Bild a). Wenn eine<br />

materialabtrennende<br />

(spanende)<br />

Bearbeitung verlangt<br />

wird, ist dem<br />

Gr<strong>und</strong>symbol eine<br />

Querlinie<br />

hinzuzufügen (Bild<br />

b), wenn eine<br />

derartige<br />

Bearbeitung nicht<br />

zugelassen ist, ein<br />

Kreis (Bild c).<br />

Der zulässige Mittenrauhwert R a,<br />

der nicht überschritten werden<br />

darf, ist über dem Symbol in μm anzugeben (Bild d). Falls die<br />

Rauheit nur zwischen einer oberen <strong>und</strong> unteren Grenze schwanken darf,<br />

sind beide Grenzen anzugeben (Bild f).<br />

Anstelle von Ra , dürfen auch andere Rauheitswerte vorgeschrieben<br />

werden, z. B. Rt<br />

, oder Rz ,. Diese sind unter einer zusätzlichen<br />

Linie anzugeben (Bilder g <strong>und</strong> h).<br />

Ist das Fertigungsverfahren freigestellt, so ist nur das Gr<strong>und</strong>symbol<br />

zu zeichnen <strong>und</strong> die Rauheitsangabe zu machen (Bild i).<br />

Wenn gleiche Angaben für alle Oberflächen eines Bauteils gelten, ist<br />

das Symbol in die Nähe des dargestellten Teiles oder hinter seine<br />

Positionsnummer zu setzen <strong>und</strong> mit "allseitig" zu versehen (Bild k).<br />

Genormte Rauheitswerte:<br />

R a (μm) 0,2 0,4 0,8 1,6 3,2 6,3 12,5 25 50<br />

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