Klebstoffe - oeppi
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Kleben, 09-10 CI<br />
<strong>Klebstoffe</strong><br />
Literaturquelle: Habenicht, Kleben Kleben-erfolgreich erfolgreich und fehlerfrei, Vieweg<br />
<strong>Klebstoffe</strong> gehören zu den Kunststoffen, somit zu den mehrheitlich organischen Verbindungen. Der<br />
kleinste Ausgangsbaustein stellt das Monomer dar. Die Monomere besitzen reaktive Gruppen, durch<br />
die sie z.B. durch Wärmezufuhr mit den Nachbarmonomeren Polyme Polymere re bilden können.<br />
Die Klebeschichten (ausgehärtete <strong>Klebstoffe</strong> ) verhalten sich prinzipiell wie Kunststoffe und werden<br />
eingeteilt in: a)Thermoplaste ( Schmelzklebstoffe)<br />
b)Duromere ( Polymere mit eng vernetzter Struktur)<br />
In dieser Gruppe wird unterschieden nach Polyaddition und<br />
Polykondensation (mit Abspaltung von H2O während der Reaktion)<br />
c)Elastomere ( weitmaschig vernetzte Moleküle Moleküle, gummiartig)<br />
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Einteilung der <strong>Klebstoffe</strong>:<br />
1)Reaktionsklebstoffe<br />
Reaktionsklebstoffe (die Polymerisation tritt beim Fügen der Teile durch eine<br />
chemische Reaktion ein)<br />
2K-Reaktionsklebstoffe: Reaktionsklebstoffe: Harz A und Härter B werden in einem vorgegeben Verhältnis vermischt und<br />
auf die Fügeteile aufgetragen. ( Topfzeit, Temperatur, Härtezeit)<br />
1K-Reaktionsklebstoffe: Reaktionsklebstoffe: Harz A kann erst nach dem Auftragen reagieren, wenn Wassermoleküle zu A<br />
als Reaktionsauslöser hinzukommen kommen (Cyanacrylat) oder wenn durch Sauerstoffabschluss (Anaerobe<br />
<strong>Klebstoffe</strong>)die ffe)die Reaktion ausgelöst wird ( Loctite-Gewindekleber).<br />
Wichtige Reaktionsklebstoffe:<br />
2K Epoxidharzklebstoffe:<br />
Kleben, 09-10 CI<br />
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Die Epoxidgruppen und Amingruppen sind igelartig auf den Monomeren verteilt, daher entsteht ein<br />
feinmaschiges räumliches Netz.<br />
Die Härtung kann sowohl bei Raumtemperatur als auch bei hohen Temperaturen erfolgen.<br />
1K Epoxidharzklebstoffe ( Monomer A und Monomer B sind bereits gemischt) werden in der<br />
Flugzeug- und Fahrzeugindustrie durch kontrolliertes Erwärmen zur Reaktion gebracht.<br />
2K Polyurethanklebstoffe:<br />
Isocyanat-Gruppe<br />
und Hydroxid-Gruppe<br />
Monomer A mit einer Isozyanat--Gruppe<br />
Gruppe reagiert mit Monomer B mit einer Hydroxid Hydroxid-Gruppe durch<br />
Polyaddition bei Raumtemperatur.<br />
1K Polyurethanklebstoffe:<br />
Bereits vorvernetzte Polyurethane ne mit freien Isozyanatgruppen reagieren nach dem Auftragen mit<br />
Wasser aus der Umgebungsluft und der Oberfläche der Fügeteile (Polyaddition). Wichtig ist die<br />
Luftzugänglichkeit der Klebestellen. Auch als Schmelzklebstoffe mit Erwärmung auf ca. 80° zum<br />
Einkleben von KFZ-Scheiben Scheiben eingesetzt.<br />
Polyurethane e können zu Elastomeren und Duro Duromeren aushärten.<br />
Kleben, 09-10 CI<br />
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Aklylatklebstoffe:<br />
Durch Auftrennen der Kohlenstoffdoppelbindung<br />
kann die Härtereaktion einsetzen (Polymerisation)<br />
(Polymerisation). Da bei dieser Reaktion nur MMonomer<br />
A<br />
teilnimmt,<br />
wird dieser Klebstoff Polymerisationsklebstoff genannt.<br />
Die Reaktion kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden:<br />
Bei Cyanacrylatklebstoffen wird durch einzelne Wassermoleküle die CC-Doppelbindung<br />
Doppelbindung aufgelöst.<br />
Bei strahlungshärtenden Acrylatk Acrylatklebstoffen wird durch UV-Licht die C-Doppelbindung Doppelbindung aufgelöst<br />
und die Reaktion ausgelöst.<br />
2K-Methacrylatklebstoffe: Die CC-Doppelbindung<br />
reagiert mit einer O-O-Bindung Bindung (Härter) nach<br />
Kontakt mit einem Beschleuniger. Das Monomer wird einerseit einerseits s mit dem Beschleuniger und<br />
andererseits mit dem Härter vermischt, erst nach dem Zusammenfügen beider gemischter<br />
Monomere erfolgt die Polymerisation.<br />
Kleben, 09-10 CI<br />
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Anaerobe <strong>Klebstoffe</strong>:<br />
Der 1K-Reaktionsklebstoff Reaktionsklebstoff bleibt bei Sauerstoffzutritt flüssig. Erst bei Luftabschluss im Kontakt mit<br />
Metalloberflächen polymerisiert der Klebstoff.<br />
Ungesättigte Polyesterharze: : ( Sonderfall)<br />
Diese Sondergruppe hat im Harz CC-Doppelbindungen,<br />
die Härterkomponente omponente ist auf Basis Styrol.<br />
Polyesterharze werden allerdings nicht der Acrylatgruppe zugezählt.<br />
Anwendung: „Polyestern“<br />
Phenolharzklebstoffe: (mit Polykondensation)<br />
Das Monomer A Formaldehyd<br />
reagiert mit dem Monomer B Phenol oder Melamin unter gleichzeitiger<br />
Abspaltung von Wasser. Diese Reaktion wird als Polykondensation bezeichnet.<br />
Anwendung ausschließlich im industriellen Bereich, wegen der hohen Verarbeitungstemperaturen<br />
und der hohen Pressdrücke.<br />
Kleben, 09-10 CI<br />
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Silikone:<br />
Die Grundstruktur ktur besteht aus Silizium Silizium-Sauerstoff-Ketten,<br />
die unter Einfluss der Luftfeuchtigkeit reagieren und aushärten. Daher bei der Verarbeitung auf<br />
genügend Luftzufuhr achten. ( Essiggeruch)<br />
2)Physikalisch Physikalisch abbindende <strong>Klebstoffe</strong> ( Die Polymerisation ist<br />
Auftragen des Klebstoffs abgelaufen, das Haften erfolgt durch den Klett Klett-Effekt )<br />
Schmelzklebstoffe:<br />
Diese <strong>Klebstoffe</strong> sind Thermoplaste, die im schmelzflüssigen Zustand aufgetragen werden.<br />
Klebeeffekt durch sehr gute Adhäsionseigenschaften und durch das Verhaken der Molekülketten auf<br />
der Oberfläche.<br />
Lösungsmittelklebstoffe:<br />
Die Polymere sind in organischen Lösungsmitteln gelöst und werden ein oder beidseitig auf die<br />
Fügeteile aufgetragen. Nach dem Verdunsten des Großteils des Lösungsmittels we werden die Teile<br />
unter Druck gefügt. Anwendung vorwiegend bei saugendem und porösen Untergrund. Klebeeffekt<br />
durch Verhaken der Molekülketten.<br />
Kleben, 09-10 CI<br />
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( Die Polymerisation ist bereits beim
Kontaktklebstoffe:<br />
Das Lösungsmittel muss bei diesen <strong>Klebstoffe</strong>n vollständig aus dem beidseitig aufgetragenen Polymer<br />
verdunsten. Anschließend werden die Fügeteile unter Druck gefügt. Klebeeffekt durch Verhaken der<br />
Molekülketten. ( z.B. Reparatur eines Fahrradschlauchs)<br />
Dispersionsklebstoffe:<br />
Bei diesen <strong>Klebstoffe</strong>n wird Wasser als Lösungsmittel ver verwendet. Vorzugsweise werden Holz und<br />
Holzwerkstoffe verklebt (Kaltleim). Die Polymerketten verhaken während des Verdunsten Verdunstens des<br />
Wassers.<br />
Plastisole:<br />
Plastisole bestehen aus PVC-Partikeln Partikeln und Weichmachern. Beim Erwärmen auf 120°C quillt das<br />
thermoplastische PVC auf und kann die Weichmacher in der Struktur aufnehmen. ( Sol Sol-Gel-Prozess)<br />
Anwendungen in der Karosseriefertigung, Dichtung für Gläserverschlü<br />
Gläserverschlüsse. sse. Klebeeffekt durch<br />
Verhaken der Polymerketten.<br />
Klebebänder:<br />
Die Monomere werden flüssig auf eine Trägerschicht aufgebracht und unter UV UV-Strahlung Strahlung oder<br />
Elektronenstrahlung polymerisiert. Die Trägermaterialien können Kunststofffolien<br />
Kunststofffolien, Metallfolien<br />
oder silikonisierte Papiere sein. Der Klebeeffekt tritt durch Adhäsionskräfte nach dem Anpressen<br />
auf die Fügeteile ein.<br />
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Kleben, 09-10 CI
Angeboten werden permanente Haftklebstoffe für z.B. KFZ-Vignetten<br />
oder wiederablösbare Haftklebstoffe für „normale „ Klebebänder. Dazu zählen auch<br />
repositionierbare Haftklebstoffe für Haftnotizen.<br />
Klebestifte:<br />
In einer zylindrischen Form aus Seifen-Gel sind wasserdispergierende Polymere mit<br />
Klebeeigenschaften eingebettet. Durch Abscheren des Seifen-Gels wird der Klebstoff freigesetzt.<br />
( Aushärten ähnlich dem Dispersionsklebstoff durch Austrocknen)<br />
Kleben, 09-10 CI<br />
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