03.06.2013 Aufrufe

PISA 2006: Porträt des Kantons Schaffhausen

PISA 2006: Porträt des Kantons Schaffhausen

PISA 2006: Porträt des Kantons Schaffhausen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Für den Kanton <strong>Schaffhausen</strong> zeigt sich zwar kein<br />

einheitliches Bild für die Stärken und Schwächen<br />

nach Schulformen. Es gibt jedoch gewisse Übereinstimmungen<br />

mit den Ergebnissen innerhalb der<br />

Deutschschweiz. In der <strong>Kantons</strong>schule lassen sich für<br />

keinen Kompetenzbereich nennenswerte Stärken<br />

oder Schwächen nachweisen. Die relativen Schwächen<br />

liegen in den Wissensbereichen «Wissen über<br />

die Naturwissenschaften» und «Physikalische Systeme».<br />

Die relative Stärke liegt im Wissensbereich<br />

«Erde und Weltraum». Die Real- und Sekundarschulen<br />

schneiden im Kompetenzbereich «Naturwissenschaftliche<br />

Erkenntnisse nutzen» etwas besser als<br />

erwartet ab. Klare Schwächen liegen im Wissensbereich<br />

«Erde und Weltraum».<br />

Die OECD stellt die drei Kompetenzbereiche in<br />

Beziehung zur Abfolge der Denkschritte für die<br />

Lösung eines naturwissenschaftlichen Problems. Das<br />

Problem muss erkannt werden, dann werden Kenntnisse<br />

über naturwissenschaftliche Phänomene angewandt<br />

und schliesslich werden die Ergebnisse interpretiert<br />

und genutzt. Häufig sind Schülerinnen und<br />

Schüler in der Lage, Phänomene naturwissenschaftlich<br />

zu erklären, wozu sie mit naturwissenschaftlichen<br />

Kenntnissen und Theorien vertraut sein müssen. Zu<br />

einer soliden Grundbildung gehört auch, dass naturwissenschaftliche<br />

Fragestellungen erkannt und die<br />

Ergebnisse plausibel interpretiert werden können.<br />

Relative Schwächen in den Kompetenzbereichen<br />

«Naturwissenschaftliche Fragestellungen erkennen»<br />

und «Naturwissenschaftliche Erkenntnisse nutzen»<br />

verlangen <strong>des</strong>halb eine Diskussion darüber, wie<br />

naturwissenschaftliche Fertigkeiten im Unterricht<br />

vermittelt werden, wohingegen schwache Leistungen<br />

im Kompetenzbereich «Phänomene naturwissenschaftlich<br />

erklären» bedeutet, dass sich Lehrpersonen<br />

stärker auf die Vermittlung naturwissenschaftlicher<br />

Kenntnisse konzentrieren sollten.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass in Bezug auf die<br />

unterschiedlichen Schwerpunkte bei der Vermittlung<br />

im Unterricht keine Schwächen festgestellt werden<br />

können. Die je nach Schulform unterschiedlichen<br />

relativen Schwächen und Stärken in den Wissensbereichen<br />

sind vermutlich curricular bedingt. Das<br />

Thema «Erde und Weltraum» scheint in den Realund<br />

Sekundarschulen einen geringen Stellenwert zu<br />

haben, in der <strong>Kantons</strong>schule hingegen einen hohen.<br />

Für die Lehrerinnen und Lehrer der <strong>Kantons</strong>schule<br />

könnte es allerdings wertvoll sein, nach Erklärungen<br />

für die relativen Schwächen im Bereich «Wissen über<br />

die Naturwissenschaften» zu suchen. Es scheint, dass<br />

das Verständnis über den Nutzen von naturwissenschaftlichen<br />

Daten und die Anwendung naturwissenschaftlicher<br />

Prinzipien auf lebensnahe Fragestellungen<br />

im naturwissenschaftlichen Unterricht noch zu<br />

wenig gefördert werden.<br />

Allerdings gilt es zu beachten, dass die durchschnittlichen<br />

naturwissenschaftlichen Leistungen im<br />

Kanton sehr hoch sind und <strong>des</strong>halb die relativen<br />

Schwächen nicht überbewertet werden dürfen. Im<br />

Vergleich zu den Ergebnissen der meisten Kantone<br />

der Schweiz sind die naturwissenschaftlichen Leistungen<br />

der Schülerinnen und Schüler im Kanton<br />

<strong>Schaffhausen</strong> trotz einiger relativer Schwächen in<br />

allen Wissensbereichen überdurchschnittlich gut.<br />

Gesamtbeurteilung<br />

Die erstmalige Beteiligung <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

an einer <strong>PISA</strong>-Erhebung zeichnet ein äusserst positives<br />

Bild der Schule am Ende der Sekundarstufe I:<br />

hohe durchschnittliche Leistungen in der Mathematik,<br />

in den Naturwissenschaften und im Lesen,<br />

sowohl im nationalen als auch im internationalen<br />

Vergleich, geringer Anteil an Risikoschülerinnen und<br />

-schülern, sehr hoher Anteil an hoch kompetenten<br />

Schülerinnen und Schülern.<br />

Ohne das positive Urteil schmälern zu wollen,<br />

sollte berücksichtigt werden, dass die Ausschlussquote<br />

– das ist der Anteil an Schülerinnen und Schülern<br />

in Sonderklassen oder Sonderschulen, die für<br />

die Berechnung der Ergebnisse ausgeschlossen werden<br />

mussten – mit über 8 Prozent im Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

besonders gross ist. Es ist davon auszugehen,<br />

dass die Leistungen dieser Schülerinnen und Schüler<br />

unter dem Mittelwert liegen und ohne Ausnahme<br />

den Kompetenzstufen 0 und 1 zuzuordnen sind. Die<br />

Risikogruppe wäre unter Einbezug aller Schülerinnen<br />

und Schüler <strong>des</strong>halb etwas grösser und die Mittelwerte<br />

würden um 10 Punkte tiefer liegen als<br />

berichtet.<br />

<strong>PISA</strong> <strong>2006</strong>: <strong>Porträt</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schaffhausen</strong> 18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!