PISA 2006: Porträt des Kantons Schaffhausen
PISA 2006: Porträt des Kantons Schaffhausen
PISA 2006: Porträt des Kantons Schaffhausen
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Gesamtbeurteilung<br />
Der Grund für die guten Ergebnisse der Schülerinnen<br />
und Schüler könnte in der zweigliedrigen Struktur der<br />
Sekundarstufe I liegen. Im Gegensatz zu Kantonen<br />
mit dreigliedrigen Schulmodellen auf der Sekundarstufe<br />
I, gibt es im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> keine sogenannten<br />
Restschulen. Damit sind Schulen gemeint,<br />
die nur noch von einem kleinen Anteil der Schülerpopulation<br />
besucht werden, deren Leistungsentwicklung<br />
durch Faktoren wie einem hohen Anteil an repetierenden<br />
Schülerinnen und Schülern, ein niedriges<br />
Leistungs- und Fähigkeitsniveau, die Konzentration<br />
von Schülerinnen und Schülern aus bildungsfernen<br />
Familien und einem überproportionalen Anteil von<br />
Jugendlichen aus Elternhäusern mit besonderen<br />
sozialen und privaten Belastungen behindert wird.<br />
Der durchschnittliche sozioökonomische Hintergrund<br />
und die durchschnittlichen Leistungen in den<br />
Realschulen sind vergleichsweise hoch. Dies ist<br />
vermutlich auch eine Folge der – bis ans Ende der<br />
8. Klasse – konsequent zweigliedrig geführten<br />
Sekundarstufe I 9 . Erst am Ende der 8. Klasse tritt ein<br />
im nationalen Vergleich eher geringer Anteil der<br />
Schülerinnen und Schüler an die <strong>Kantons</strong>schule. Einziger<br />
Wermutstropfen ist, dass gute Realschülerinnen<br />
und -schüler aufgrund ihres Schulabschlusses auf<br />
dem Lehrstellenmarkt benachteiligt sein können. Es<br />
gibt Unternehmen, die Lehrlinge in einer ersten<br />
Runde vorwiegend aufgrund der besuchten Schulform<br />
auswählen. Viele der guten Realschülerinnen<br />
und -schüler <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schaffhausen</strong> würden in<br />
einem anderen Kanton die Sekundarschule besuchen<br />
und hätten <strong>des</strong>halb bessere Chancen auf dem Lehrstellenmarkt.<br />
9 Vergleiche dazu folgende Publikation: Moser, U. (2008). Schulsystemvergleich: Gelingensbedingungen für gute Schulleistungen.<br />
Expertise über die Bedeutung von Schulmodellen der Sekundarstufe I für die Entwicklung der Schulleistungen.<br />
[verfügbar unter: «www.chance-sek.ch»]<br />
<strong>PISA</strong> <strong>2006</strong>: <strong>Porträt</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schaffhausen</strong> 29