Geschäftsbericht 2006 - Volksbank Hameln-Stadthagen eG

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38 Unternehmensporträt – Kreft GmbH & Co. KG Unternehmensporträt – Kreft-Marktpassage Wer heute aufmerksam durch unsere Städte bummelt, stößt hier und da noch auf alte Befestigungsanlagen vergangener Zeiten. Auf alten Kupferstichen kann man gut erkennen, dass damals, vom Mittelalter bis ins späte 17. und 18. Jahrhundert, unsere Städte von diesen Befestigungsanlagen geprägt wurden. Innerhalb der Mauern befanden sich Wohn- und Arbeitsstätten, die Kirchen und vor allem die Markt- und Handelsplätze. Stadt und Land waren klar getrennt, wer etwas Besonderes benötigte, begab sich zwangsläufig in die Stadt. Mit der Weiterentwicklung der Waffentechnik und der fortschreitenden Industrialisierung wurden die alten Stadtmauern und Wallanlagen obsolet. Handel und Wirtschaft vollzog sich von nun an auch außerhalb der Städte. Mit der gestiegenen Mobilität der Menschen gerade in den letzten Jahrzehnten vollzog sich ein enormer Wandel hin zu neuen, monofunktionalen Subzentren in Stadtrandlagen oder gar „auf der grünen Wiese“. Der gewachsene Bezug zur Kernstadt ging immer weiter verloren. Mit der rasanten Entwicklung moderner Informations- und Kommunikationsmedien wie dem Internet werden Zeit und Ort für den Handel von Waren und Dienstleistungen weiter an Bedeutung verlieren. Damit wird der angestammte heimische Einzelhandel bereits heute täglich konfrontiert, denn die umgeleiteten Kaufkraftströme lassen gerade unsere Mittelzentren ausbluten. Diese Entwicklungen kann man nicht ignorieren, sie sind aber kein Grund, gänzlich zu resignieren. Es gibt gute Beispiele in unserer Region, wie dem wirtschaftlichen Zerfall unserer Innenstädte durch die Rückbesinnung auf die Bedeutung des Stadtzentrums als Markt- und Handelsplatz wirksam begegnet werden kann. Die Kreft-Marktpassage in Stadthagen ist ein vorbildliches Beispiel dafür, wie regionaler, inhabergeführter Einzelhandel Menschen wie ein Magnet in die Stadt ziehen kann. Mit seinem Erfolgsrezept hat Günter Kreft unbestritten Stadthagen ein neues Herz im Mittelpunkt der Stadt gegeben. Ein Besuch in Stadthagen lohnt sich immer – und in der Marktpassage ist immer etwas los! Gäbe es nicht seine unternehmerische Weitsicht, seine Entschlossenheit und seinen Mut sowie die Verbundenheit mit der Region, so wäre Günter Kreft vielleicht heute Inhaber eines kleinen Schuhgeschäftes, wie es viele in Deutschland gibt. Doch sein Unternehmergeist hat eine ganze Stadt geprägt, die Vitalität Stadthagens ist fest mit dem Namen Günter Kreft und der Marktpassage verbunden. Kaum vorstellbar, dass aus der 1895 in der Klosterstraße in Stadthagen gegründeten Schuhmacherei einmal ein Einkaufsparadies mit ca. 7.000 m 2 Verkaufsfläche wird. Der Schuhbereich mit seinen 2.000 m 2 ist sehenswert und bietet für jeden Geschmack etwas. Mit 60 Mitarbeitern und 6 Auszubildenden sind heute weniger als 5 Prozent der 6.350 Schuhhäuser in Deutschland größer als das Stadthäger Traditionshaus Kreft. Dies zeigt, dass auch der inhabergeführte Einzelhandel in Mittelzentren Erfolg haben kann, wenn er die sich ihm bietenden Chancen nutzt. Worin liegt das Erfolgsgeheimnis, weshalb funktioniert das Konzept der Marktpassage? Die Passage ist 1988 als Shopping-Mall nach nordamerikanischem Vorbild konzipiert worden. Wie in Amerika bietet sie mit ihrem Shopin-Shop-System vielfältige Möglichkeiten zum wetterunabhängigen Einkaufen und Verweilen, ohne das Objekt verlassen zu müssen. In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde viel über Erlebniseinkauf gesprochen. Einkaufen muss Spaß machen, ohne Stress und Hektik auch mal einen Cappuccino zwischendurch genießen – das branchenübergreifende, spürbare Miteinander der Mitarbeiter in der Marktpassage sorgt für eine angenehme Wohlfühlstimmung. KREFT
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