Geschäftsbericht 2006 - Volksbank Hameln-Stadthagen eG
Geschäftsbericht 2006 - Volksbank Hameln-Stadthagen eG
Geschäftsbericht 2006 - Volksbank Hameln-Stadthagen eG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
52<br />
Lagebericht<br />
Lagebericht<br />
I. Geschäftsverlauf<br />
1. Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Kreditgenossenschaften<br />
Die deutsche Volkswirtschaft ist <strong>2006</strong> so stark gewachsen wie seit dem wirtschaftlichen<br />
Boomjahr 2000 nicht mehr. Im vergangenen Jahr stieg das Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) real um 2,7 % – dreimal so stark im Vergleich zum Vorjahr, als<br />
das BIP um 0,9 % gestiegen war.<br />
<strong>2006</strong> erreichte der Aufschwung auch den Binnenmarkt. Anders als in den beiden<br />
vorangegangenen Jahren lieferte die inländische Verwendung mit 1,5 Prozentpunkten<br />
einen deutlich höheren Wachstumsbeitrag als die Außenwirtschaft mit<br />
0,7 Prozentpunkten. Der private Konsum legte um 0,6 % zu, nachdem in den Jahren<br />
2003 bis 2005 das Niveau der privaten Konsumausgaben nahezu unverändert<br />
war. Unverändert hoch lag der Anstieg des verfügbaren Einkommens der privaten<br />
Haushalte. Wie in den beiden Vorjahren stieg es um 1,7 %. Die privaten Konsumausgaben<br />
in jeweiligen Preisen stiegen – anders als in den letzten Jahren mit 2,0 % stärker<br />
als das verfügbare Einkommen. Die Sparquote sank erstmals seit dem Jahr 2000<br />
wieder, wenn auch nur leicht von 10,6 % im Jahr 2005 auf 10,5 % im Jahr <strong>2006</strong>.<br />
Weiterhin dynamisch wuchs auch der Außenhandel. Die Exporte stiegen mit zweistelliger<br />
Zuwachsrate um real 13,7 % etwas stärker als die Importe mit 16,5 %.<br />
Vor dem Hintergrund des starken Energiepreisdrucks überschritt die harmonisierte<br />
Verbraucherpreisinflation im Euroraum die Marke von 2 % – die Obergrenze der<br />
EZB-Definition der Preisstabilität zum Teil deutlich. Im Frühjahr kletterte die Teuerungsrate<br />
auf einen Höchststand von 2,5 %, erst im Spätsommer verminderte sich<br />
der Preisanstieg, nach gesunkenen Rohölpreisen, wieder spürbar. Im Jahresdurchschnitt<br />
lag er bei 2,2 %.<br />
Erstmals seit dem Jahr 2001 wurde wieder der Referenzwert des Haushaltdefizites<br />
nach dem Maastrichtvertrag von 3 % unterschritten. Der Staatssektor, bestehend<br />
aus Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen, wies im Jahr <strong>2006</strong> ein<br />
Finanzierungsdefizit von 39,5 Mrd. EUR auf. Dies entsprach 1,7 % des Bruttoinlandsprodukts.<br />
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren geldpolitischen Straffungskurs im Jahr<br />
<strong>2006</strong> fortgesetzt. Sie erhöhte den Mindestbietungssatz auf die Hauptrefinanzierungsgeschäfte<br />
in fünf Schritten um 1,25 Prozentpunkte auf 3,5 %. Eingeleitet<br />
hatte sie die Zinswende im Dezember 2005, zuvor hatte der Leitzins mehr als zwei<br />
Jahre bei 2,0 % gelegen. Auch nach den Zinserhöhungen blieb die Geldpolitik der<br />
EZB leicht expansiv ausgerichtet. Der für die Konjunktur neutrale Leitzins liegt im<br />
Euroraum bei rund 4,0 %. Mit der Erhöhung der Leitzinsen reagierte die EZB auf<br />
den konjunkturellen Aufschwung im Euroraum, den kräftigen Anstieg der Energiepreise<br />
und das überaus dynamische Geldmengen- und Kreditwachstum.