Aufbruch zu neuer Gerechtigkeit! - Abgeordnetenwatch.de
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Z-01 <strong>Aufbruch</strong> <strong>zu</strong> <strong>neuer</strong> <strong>Gerechtigkeit</strong>!<br />
an<strong>de</strong>ren frauentypischen Berufen ist die Bezahlung so niedrig, dass Frauen sehr häufig<br />
<strong>zu</strong>sätzlich Transferleistungen in Anspruch nehmen müssen, obwohl sie Vollzeit arbeiten.<br />
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN for<strong>de</strong>rn ein En<strong>de</strong> dieser gravieren<strong>de</strong>n Lohnunterschie<strong>de</strong>. Wir<br />
stehen für gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit und machen uns <strong>zu</strong><strong>de</strong>m für ein<br />
Gleichstellungsgesetz in <strong>de</strong>r Privatwirtschaft stark.<br />
Mo<strong>de</strong>lle, die da<strong>zu</strong> beitragen, dass Pflege- und/o<strong>de</strong>r Betreuungsarbeit – in <strong>de</strong>r Regel <strong>zu</strong><br />
Lasten von Frauen - weiter individualisiert wer<strong>de</strong>n, sind nicht geschlechtergerecht und<br />
angesichts <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mographischen Wan<strong>de</strong>ls auch nicht <strong>zu</strong>kunftsfest. Nötig ist im Gegenteil<br />
eine Professionalisierung und Humanisierung <strong>de</strong>r Pflege. Mit <strong>de</strong>m Aufbau einer<br />
öffentlichen Infrastruktur in diesem Sektor - wie in <strong>de</strong>n skandinavischen Län<strong>de</strong>rn – entsteht<br />
nicht nur <strong>zu</strong>sätzliche Beschäftigung son<strong>de</strong>rn Betreuung und Pflege kann auch so<br />
organisiert wer<strong>de</strong>n, dass sie nicht mit <strong>de</strong>r Erwerbstätigkeit <strong>de</strong>r pflegen<strong>de</strong>n Angehörigen<br />
kollidiert.<br />
4. Unterstüt<strong>zu</strong>ng individuell gestalten – Selbstbestimmung ermöglichen<br />
Ein emanzipativer und ermutigen<strong>de</strong>r Sozialstaat wartet nicht bis <strong>de</strong>r „Versicherungsfall“<br />
eintritt, um dann erst <strong>zu</strong> helfen. Seine Leistungsstärke zeigt sich an <strong>de</strong>r Konsequenz und<br />
an <strong>de</strong>r Kreativität, mit <strong>de</strong>r er seinen BürgerInnen ermöglicht, selbst bestimmt <strong>zu</strong> leben.<br />
Gera<strong>de</strong> in einer Zeit, in <strong>de</strong>r die Individualisierung <strong>de</strong>r Lebensverhältnisse nicht mehr <strong>zu</strong><br />
übersehen ist, kann es nicht eine Antwort für alle geben. Je<strong>de</strong>r Mensch hat eigene<br />
Lebensumstän<strong>de</strong>, eigene Bedürfnisse, Wünsche und Fähigkeiten, Stärken, aber auch<br />
Schwächen – und benötigt <strong>de</strong>shalb individuelle Unterstüt<strong>zu</strong>ng. Das Konzept <strong>de</strong>r Grünen<br />
Grundsicherung berücksichtigt diese Individualität. Nötig ist eine bessere Vernet<strong>zu</strong>ng von<br />
staatlicher, professioneller, familiärer und bürgerschaftlicher Unterstüt<strong>zu</strong>ng voraus – einen<br />
welfare mix als neues sozialpolitisches Miteinan<strong>de</strong>r. Ein Sozialstaat <strong>de</strong>r befähigt und<br />
ermutigt, sucht <strong>de</strong>shalb gemeinsam und auf Augenhöhe mit <strong>de</strong>n Betroffenen nach Wegen<br />
<strong>zu</strong> mehr Teilhabe<br />
Die persönliche Beratung muss Vorrang haben vor <strong>de</strong>r schematischen Fallbearbeitung<br />
mittels EDV-Masken. In je<strong>de</strong>m Einzelfall muss ein qualifiziertes Fallmanagement dafür<br />
sorgen, dass die Bemühungen um Einglie<strong>de</strong>rung und Qualifizierung greifen. Das<br />
Sozialgesetzbuch II hat die Möglichkeit eröffnet, Vielfalt und Flexibilität walten <strong>zu</strong> lassen.<br />
Diese Vielfalt muss noch wesentlich stärker genutzt wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>r Reglementierung und<br />
Behin<strong>de</strong>rung durch bürokratische Vorschriften dagegen muss Schluss sein.<br />
Die Gewährung einer materiellen Existenzsicherung ist in eine umfassen<strong>de</strong> Hilfestruktur<br />
eingebun<strong>de</strong>n. Sie zielt darauf, die Hilfebedürftigkeit <strong>zu</strong> been<strong>de</strong>n und umfasst neben <strong>de</strong>r<br />
Arbeitsför<strong>de</strong>rung weitere Leistungen, die die Einglie<strong>de</strong>rung in das Erwerbsleben<br />
unterstützen. Da<strong>zu</strong> gehören etwa die Schuldnerberatung und Angebote <strong>de</strong>r<br />
psychosozialen Hilfe.<br />
Ein gut ausgebil<strong>de</strong>ter arbeitsloser Aka<strong>de</strong>miker braucht an<strong>de</strong>re Hilfen als ein ungelernter<br />
Langzeitarbeitsloser. Eine Mutter aus <strong>de</strong>r Mittelschicht, die nach einem beruflichem<br />
Wie<strong>de</strong>reinstieg sucht, braucht wie<strong>de</strong>rum eine an<strong>de</strong>re Unterstüt<strong>zu</strong>ng als die Zwanzigjährige<br />
mit zwei Kin<strong>de</strong>rn, die keinen Berufsabschluss hat. Schwächen von Migrantinnen und<br />
Migranten müssen in Stärken verwan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m die sprachlichen Kompetenzen<br />
geför<strong>de</strong>rt und <strong>de</strong>r interkulturelle Reichtum genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Vielfalt <strong>de</strong>r Probleme erfor<strong>de</strong>rt eine Vielzahl von Lösungsansätzen. Nach diesem<br />
Grundsatz funktioniert die Grüne Grundsicherung. Sie garantiert, bei allen<br />
unterschiedlichen Bedürfnissen, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben – auf drei<br />
Ebenen: durch <strong>de</strong>n Zugang <strong>zu</strong> Arbeit, durch <strong>de</strong>n Zugang <strong>zu</strong> Bildung und<br />
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