Aufbruch zu neuer Gerechtigkeit! - Abgeordnetenwatch.de
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Z-01 <strong>Aufbruch</strong> <strong>zu</strong> <strong>neuer</strong> <strong>Gerechtigkeit</strong>!<br />
Bildungswesen die sozialen Schieflagen reproduziert wer<strong>de</strong>n. Kin<strong>de</strong>r, die so aufwachsen,<br />
haben es schwer, Selbstbewusstsein <strong>zu</strong> entwickeln und hoffnungsvoll in die Zukunft <strong>zu</strong><br />
blicken.<br />
Die Angst vor <strong>de</strong>m sozialen Abstieg reicht bis tief in die Mitte <strong>de</strong>r Gesellschaft. An vielen<br />
Menschen zieht <strong>de</strong>r Aufschwung vorbei. Dies gilt noch verstärkt in Gegen<strong>de</strong>n mit<br />
dauerhaft hoher Erwerbslosigkeit. Die Wohlstands- und Aufstiegsversprechen<br />
vergangener Jahrzehnte sind leer gewor<strong>de</strong>n. Es droht die dauerhafte Spaltung in<br />
Gewinner und Verlierer: die Spaltung zwischen jenen, die „produktiv“ sind und einer<br />
Erwerbsarbeit nachgehen und somit da<strong>zu</strong> gehören und jenen, die sich überflüssig fühlen<br />
und von <strong>de</strong>r Gesellschaft nicht gebraucht. Diese Spaltung schafft eine neue<br />
<strong>Gerechtigkeit</strong>slücke. Wir nehmen nicht hin, dass viele Menschen nicht o<strong>de</strong>r nur<br />
un<strong>zu</strong>reichend an Bildung, Arbeit, gesundheitlicher Versorgung und Einkommen sowie<br />
Mobilität teilhaben. Daraus ergeben sich die zentralen Herausfor<strong>de</strong>rungen für die<br />
Neuorientierung in <strong>de</strong>r Sozialpolitik. Es gilt die <strong>Gerechtigkeit</strong>slücke zwischen <strong>de</strong>nen die<br />
drinnen und <strong>de</strong>nen die draußen sind, <strong>zu</strong> überwin<strong>de</strong>n.<br />
„Wir setzen auf soziale Sicherheit und gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb auf <strong>de</strong>n Mut <strong>zu</strong>m Wan<strong>de</strong>l. Soziale<br />
Sicherheit braucht <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l. Und <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>l braucht seinerseits neue Formen <strong>de</strong>r<br />
Sicherung. Das eine geht nicht ohne das an<strong>de</strong>re. Die gerechte Verteilung <strong>de</strong>r wichtigen<br />
gesellschaftlichen Güter ist Kernbestandteil bündnisgrüner Politik.“ Diese Feststellung <strong>de</strong>s<br />
Grundsatzprogramms stimmt nach wie vor. Wir orientieren uns <strong>de</strong>shalb an unserem<br />
erweiterten Begriff von <strong>Gerechtigkeit</strong>, <strong>de</strong>r Verteilungsgerechtigkeit mit<br />
Teilhabegerechtigkeit, Generationengerechtigkeit und Geschlechtergerechtigkeit<br />
verbin<strong>de</strong>t.<br />
1. Aktuelle Debatte und <strong>neuer</strong> <strong>Aufbruch</strong><br />
Die Bun<strong>de</strong>sregierung verweigert eine ehrliche Debatte über die soziale Realität unseres<br />
Lan<strong>de</strong>s. Die Union möchte ihre scharfmacherische Rolle bei <strong>de</strong>r Hartz-Gesetzgebung<br />
vergessen machen, aber von Umkehr ist sie weit entfernt. Die FDP hat sich für soziale<br />
<strong>Gerechtigkeit</strong> seit Jahrzehnten nicht mehr interessiert. Die Linkspartei igelt sich mit<br />
populistischen Parolen ein.<br />
Kurt Beck hat mit seinem – Vorstoß <strong>zu</strong>r Verlängerung <strong>de</strong>s Arbeitslosengeld I für ältere<br />
Arbeitnehmer zwar signalisiert, dass für die SPD die Agenda 2010 nicht mehr völlig<br />
sakrosankt sein soll; er hat damit das Diskussionstabu, an <strong>de</strong>m die SPD <strong>zu</strong> ersticken<br />
droht, relativiert, auch wenn <strong>de</strong>r Alg I Vorschlag in <strong>de</strong>r Sache verfehlt ist.. Aber die<br />
tatsächlichen Prioritäten wie die Frage nach einer das soziokulturelle Existenzminimum<br />
absichern<strong>de</strong>n Höhe <strong>de</strong>s Regelsatzes bei Hartz IV o<strong>de</strong>r nach einem tatsächlich<br />
bedarfs<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n eigenständigen Regelsatz für Kin<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>m besseren Schutz<br />
<strong>de</strong>r privaten Altersvorsorge, hat er ausgeklammert. Auch in <strong>de</strong>r SPD-Linken wer<strong>de</strong>n diese<br />
Fragen immer noch ausgeblen<strong>de</strong>t. Wir, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, setzen<br />
<strong>de</strong>mgegenüber einen sozialpolitischen <strong>Aufbruch</strong> hin <strong>zu</strong> einem ermutigen<strong>de</strong>n Sozialstaat<br />
auf die Tagesordnung.<br />
Für uns Bündnisgrüne ergibt sich in dieser Lage eine beson<strong>de</strong>re Verantwortung. Es geht<br />
darum, eine Richtung <strong>zu</strong> weisen, die die Menschenwür<strong>de</strong> <strong>zu</strong>m Maßstab hat. Und es geht<br />
insbeson<strong>de</strong>re darum, die unmittelbar anstehen<strong>de</strong>n, drängen<strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>n<br />
Mittelpunkt <strong>zu</strong> rücken. Als „Mo<strong>de</strong>rnisierungslinke“ kämpfen wir gegen eine Politik <strong>de</strong>r<br />
sozialen Ausgren<strong>zu</strong>ng, die die Teilhabechancen <strong>de</strong>r Menschen <strong>de</strong>m Zufall <strong>de</strong>r Herkunft<br />
und <strong>de</strong>s Marktes überlässt. Gleichzeitig wen<strong>de</strong>n wir uns mit unserer Reformstrategie<br />
gegen einen sozialen o<strong>de</strong>r nationalistischen Klientelismus, <strong>de</strong>r vielen Ausgegrenzten und<br />
Chancenlosen die Solidarität verweigert – Kin<strong>de</strong>rn in Armut, Menschen mit geringer<br />
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