Operationelle Risiken bei Kreditinstituten - Versicherungsmagazin
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<strong>Operationelle</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kreditinstituten</strong> 3.3 Organisation und Prozesse <strong>bei</strong>m Management operationeller <strong>Risiken</strong><br />
der Ar<strong>bei</strong>t der zentralen OR-Controllingeinheit.<br />
Um diesem Erfordernis zu entsprechen, ist eine<br />
weitere Kernaufgabe des zentralen OR-<br />
Controllings, von ihm erar<strong>bei</strong>tete wichtige<br />
Ergebnisse an die entsprechenden Stellen zu<br />
berichten. Sofern das zentrale OR-Controlling<br />
von einer separaten Einheit wahrgenommen<br />
wird, sind die Hauptempfänger der OR-Reports<br />
der Vorstand bzw. die Geschäftsführung der<br />
jeweiligen Bank (78,8% der Antworten) und der<br />
Leiter der Risikocontrollingabteilung (66,7%).<br />
Insbesondere Reports an Vorstand und Geschäftsführung<br />
haben die wichtige Funktion, diese<br />
Gremien aktiv in den OR-Managementprozess<br />
einzubeziehen. Dies ist die Voraussetzung für<br />
eine erfolgreiche Umsetzung des Themas im<br />
Institut.<br />
Die vorliegende Studie zeigt, dass 80% der<br />
befragten Banken neben einer zentralen OR-<br />
Controllingeinheit weiteres Personal auf Bereichsbzw.<br />
Abteilungsebene für das dezentrale Management<br />
operationeller <strong>Risiken</strong> einsetzen. Weitere<br />
5% planen entsprechende Projekte zur Implementierung<br />
dezentraler OR-Managementstrukturen.<br />
Nur 15% der befragten Institute haben kein<br />
Personal für den OR-Managementprozess auf<br />
Bereichs-/Abteilungsebene bereitgestellt. Das<br />
Ergebnis zeigt, dass der OR-Managementprozess<br />
nicht nur zentral gesteuert wird, sondern dass<br />
entsprechendes OR-Personal dezentral in den Bereichen<br />
bzw. Abteilungen für die unternehmenseinheitliche<br />
Umsetzung der Aktivitäten sorgen muss.<br />
Wie viele Mitar<strong>bei</strong>ter-Kapazitäten sind in den<br />
Abteilungen dezentral für OR in den nächsten<br />
drei bis fünf Jahren geplant (gesamt)?<br />
Wie aus Abbildung 15 ersichtlich wird, zielen<br />
50% der Banken, die operationelle <strong>Risiken</strong><br />
16<br />
Abb. 16: Hauptaufgaben des dezentralen OR-Managements<br />
Sammlung von Daten und Informationen<br />
Anwendung von OR-Methoden in den Abteilungen<br />
(z.B. Self / Risk Assessment)<br />
Beratung <strong>bei</strong> der Durchführung risikomindernder<br />
Maßnahmen in den Abteilungen<br />
Erstellung von Abteilungs-/Bereichsreports<br />
Schulung von Mitar<strong>bei</strong>tern im Thema OR<br />
Bewertung von Kosten und Erträgen des<br />
OR-Managements<br />
Erstellung von bankweiten (Vorstands-) Reports<br />
Sonstige<br />
bereits dezentral steuern, auf eine Ausweitung<br />
ihrer Mitar<strong>bei</strong>terkapazitäten. Rund 78% dieser<br />
Institute beabsichtigen sogar, ihre Kapazitäten<br />
um mehr als 50% aufzustocken. In Peer Group<br />
4 liegt der Anteil derer, die in den nächsten<br />
drei bis fünf Jahren ihre dezentralen OR-<br />
Managementkapazitäten ausweiten wollen,<br />
immerhin <strong>bei</strong> 63%. Dies deutet an, dass sich<br />
gerade <strong>bei</strong> kleineren Instituten das Management<br />
operationeller <strong>Risiken</strong> noch im Anfangsstadium<br />
befindet und dementsprechend weitere MAK<br />
aufgebaut werden müssen. Insgesamt beabsichtigen,<br />
nur 27% der Banken auf diesem Gebiet<br />
nicht zu expandieren.<br />
Diese Entwicklung trägt sicherlich der ab 2007<br />
in Kraft tretenden Eigenkapitalvereinbarung des<br />
Baseler Ausschusses und den darin geforderten<br />
qualitativen Voraussetzungen für ein Risikomanagementsystem<br />
Rechnung, die nur mit<br />
entsprechendem Ausbau von OR-Ressourcen zu<br />
erfüllen sind. Die Zusammenar<strong>bei</strong>t des OR-<br />
Managements auf Abteilungsebene mit der<br />
zentralen OR-Controllingeinheit bedarf eines<br />
funktionierenden Schnittstellenmanagements.<br />
Abb. 15: Geplanter Ausbau der MAK im dezentralen OR-Management<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
(nächste 3-5 Jahre)<br />
63<br />
50<br />
44<br />
50<br />
50<br />
33<br />
25<br />
25 25 26 27<br />
25 22<br />
11<br />
Ja Nein Unklar<br />
= Peer Group 1 = Peer Group 2 = Peer Group 3 = Peer Group 4 = Gesamt<br />
23<br />
(Mehrfachantworten waren möglich)<br />
10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
Dazu haben 64% der an der Umfrage beteiligten<br />
Banken mit dezentralem OR-Management die<br />
Funktion eines OR-Beauftragten geschaffen oder<br />
geplant. Der OR-Beauftragte fungiert als zentraler<br />
Ansprechpartner für die Abteilungs- /<br />
Bereichsmitar<strong>bei</strong>ter und für die zentrale OR-<br />
Controllingeinheit.<br />
Welche Aufgaben nehmen das OR-Personal<br />
in den Abteilungen bzw. der OR-Beauftragte<br />
wahr?<br />
Abbildung 16 verdeutlicht die Hauptaufgaben<br />
eines dezentralen OR-Managements. Da<strong>bei</strong> wird<br />
deutlich, dass das dezentrale OR-Personal vorwiegend<br />
die Aufgabe hat, OR-relevante Daten<br />
und Informationen zu sammeln und die in der<br />
zentralen OR-Controllingeinheit ausgear<strong>bei</strong>teten<br />
OR-Methoden, wie zum Beispiel das Self<br />
Assessment, auf Abteilungs- bzw. Bereichsebene<br />
umzusetzen. Auch eine beratende Tätigkeit<br />
<strong>bei</strong> der Durchführung der auf die Identifikation<br />
von OR-sensitiven Bereichen folgenden risikomindernden<br />
Maßnahmen sehen gut 55% der<br />
Banken mit dezentraler OR-Managementstruktur<br />
als eine der Kompetenzen des OR-Personals.<br />
Im Rahmen des Reportings der Ergebnisse aus<br />
dem dezentralen OR-Management melden 64%<br />
aller Institute die erhobenen Daten mittels<br />
Abteilungs-/Bereichsreports an die Abteilungs-/<br />
Bereichsleitung. Des Weiteren melden fast 76%<br />
der Banken, die sowohl dezentrales als auch<br />
zentrales OR-Controlling etabliert haben, ihre<br />
dezentral erhobenen OR-Daten an die zentrale<br />
OR-Controllingeinheit (OR-Controlling und/oder<br />
HoOR und/oder Leiter Risikocontrolling).<br />
Bemerkenswert ist, dass nur gut 48% der Institute,