Operationelle Risiken bei Kreditinstituten - Versicherungsmagazin
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die oben erwähnter Gruppe angehören, sowohl<br />
an die Abteilungs-/Bereichsleitung als auch an<br />
die zentrale OR-Controllingeinheit melden.<br />
Welche weiteren Einheiten des Unternehmens<br />
werden in den OR-Managementprozess mit<br />
einbezogen?<br />
Neben den bereits angesprochenen OR-Einheiten<br />
sind oftmals weitere Gremien in den OR-<br />
Managementprozess eingebunden. 45% aller<br />
befragten Banken haben oder planen derartige<br />
Einheiten. Überwiegend handelt es sich da<strong>bei</strong><br />
entweder um allgemeine Risikokomitees, die sich<br />
mit mehreren Risikoarten befassen, oder aber um<br />
spezielle OR-Komitees, deren Aufgabenspektrum<br />
von beratenden und unterstützenden Tätigkeiten<br />
bis zur Übernahme der Aufgaben einer zentralen<br />
OR-Controllingeinheit reicht. Meist fungiert<br />
das OR-Komitee jedoch als Lenkungsausschuss,<br />
der zentrale Punkte des OR-Managementprozesses<br />
vorantreibt und ein unternehmensweit einheitliches<br />
Vorgehen sicherstellen soll.<br />
Überdies beziehen die Studienteilnehmer weitere<br />
Einheiten im Unternehmen in den OR-<br />
Managementprozess mit ein (vgl. Abb. 17). Von<br />
allen befragten Banken involvieren nur zwei<br />
Institute keine weiteren Unternehmenseinheiten<br />
in diesen Prozess.<br />
Am häufigsten werden die Kenntnisse der<br />
Revision (90,9%), Rechtsabteilung (72,7%)<br />
und IT-Abteilung (69,1%) in diesem Zusammenhang<br />
genutzt. Das Ergebnis dürfte kaum überraschen,<br />
da die Auditfunktion zentrale Bedeutung<br />
<strong>bei</strong> der Überprüfung des Risikomanagementprozesses<br />
hat, Definitionen und Auswirkungen<br />
3.3 Organisation und Prozesse <strong>bei</strong>m Management operationeller <strong>Risiken</strong> <strong>Operationelle</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kreditinstituten</strong><br />
operationeller <strong>Risiken</strong> stark rechtlich getrieben<br />
sind sowie Instrumente und Methoden des<br />
operationellen Risikomanagements mit Hilfe<br />
der entsprechenden Umsetzung in IT-Strukturen<br />
angewandt werden. Meist haben diese Einheiten<br />
ausschließlich beratende oder unterstützende<br />
Funktionen.<br />
Welche Rolle spielt die Revision im<br />
OR-Managementprozess?<br />
Aus Abbildung 18 ist ersichtlich, wie die Studienteilnehmer<br />
auf einer Skala von 1 (unabhängiges<br />
Prüfungsorgan) bis 5 (Revision übernimmt den<br />
OR-Managementprozess) die Funktion der<br />
Revision in ihrem Haus einordnen. In 83% aller<br />
Abb. 17: Weitere in den OR-Managementprozess einbezogene Einheiten<br />
Revision<br />
Rechtsabteilung<br />
IT-Abteilung<br />
Organisationsabteilung<br />
Personalabteilung<br />
Sonstige<br />
Betriebsrat<br />
15 Standardabweichung = 0,88.<br />
16 Mehrfachantworten waren möglich.<br />
17 Mehrfachantworten waren möglich.<br />
(Mehrfachantworten waren möglich)<br />
20% 40% 60% 80% 100%<br />
Fälle wird der Revision eine eher prüfende<br />
Funktion zugebilligt, das heißt, die Rolle der<br />
Revision wird mit 1 oder 2 bewertet. Im Mittel<br />
liegt die Bewertung <strong>bei</strong> 1,81 15 , was die These<br />
bestätigt, dass auch der Revision tendenziell<br />
eher beratende oder bestenfalls unterstützende<br />
Aufgaben im OR-Managementprozess zukommen.<br />
Die Aufschlüsselung nach Peer Groups<br />
zeigt, dass eine aktivere Rolle der Revision<br />
(Bewertung 3 oder 4) nur <strong>bei</strong> Instituten aus<br />
Peer Group 3 oder 4 anzutreffen ist.<br />
Abb. 18: Rolle der Revision im OR-Managementprozess<br />
100%<br />
80%<br />
Diese Ergebnisse sind ein weiteres Indiz dafür,<br />
dass die organisatorische Umsetzung des OR-<br />
Managementprozesses in größeren Instituten<br />
tendenziell weiter entwickelt ist, so dass sich <strong>bei</strong><br />
diesen Instituten die Revision vollständig auf ihre<br />
originäre Prüfungsaufgabe konzentrieren kann.<br />
Eine große Bedeutung für die Etablierung und<br />
das „Leben“ einer Risikokultur seitens der Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
hat die Informationspolitik über OR im<br />
Unternehmen. 90% aller befragten Banken sind<br />
sich darüber einig, dass ein aktiver Einbezug<br />
des Personals durch entsprechende Informationspolitik<br />
Mitar<strong>bei</strong>ter feinfühliger in Bezug auf<br />
operationelle <strong>Risiken</strong> machen kann. Zentrale<br />
Maßnahmen sind die Durchführung von OR-<br />
Workshops (57,4%), die Information der Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
durch Vorgesetzte (53,7%) sowie regelmäßige<br />
Informationen über das Thema OR mittels<br />
Infobriefen oder E-Mail (48,1%) 16 . Da<strong>bei</strong> fungiert<br />
das OR-Personal auf Abteilungs-/Bereichsebene<br />
oftmals als Multiplikator.<br />
Nach Identifikation OR-sensitiver Bereiche<br />
müssen geeignete Maßnahmen zur Risikominderung<br />
umgesetzt werden. Über 90% der befragten<br />
Institute sehen die Entscheidungskompetenz<br />
hierfür <strong>bei</strong> Vorstand bzw. Geschäftsführung 17 .<br />
73% der Studienteilnehmer sehen in dieser<br />
Hinsicht die Abteilungs- bzw. Bereichsleitung<br />
als Entscheidungsträger. Fast 68% der Banken<br />
legen die Entscheidungsbefugnis für risikomindernde<br />
Maßnahmen in die Hand <strong>bei</strong>der Leitungsorgane.<br />
Sofern Studienteilnehmer ein Gremium<br />
(zum Beispiel Risiko- oder OR-Komitee) in den<br />
OR-Managementprozess einbeziehen, hat dieses<br />
Gremium <strong>bei</strong> 61,1% der Institute die Kompetenz,<br />
über risikomindernde Maßnahmen zu<br />
entscheiden.<br />
Eine risikomindernde Handlungsmöglichkeit,<br />
die zudem unter bestimmten Voraussetzungen<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
46<br />
37<br />
1 (Prüfungsorgan) 2 3 4 5 (OR-Management)<br />
= Peer Group 1 = Peer Group 2 = Peer Group 3 = Peer Group 4 = Gesamt<br />
50<br />
39 42<br />
63<br />
54<br />
33 31<br />
41<br />
0 0 17 15<br />
10 0 0 0<br />
15<br />
7 0 0 0 0 0<br />
17