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Programmheft - via nova - zeitgenössische Musik in Thüringen eV

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Die Komponisten<br />

christian M. Fischer<br />

DOnnERsTAG .MäRz 00<br />

Geb. 1973 <strong>in</strong> Bochum, 1995-2000 Ausbildung und Arbeit<br />

als Fotograf <strong>in</strong> Heilbronn, 2000–2004 Studium der<br />

Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität <strong>in</strong> Weimar<br />

(Diplom 2004), dabei ständige Arbeit im Studio für elektroakustische<br />

<strong>Musik</strong> der Hochschule für <strong>Musik</strong> Franz<br />

Liszt, div. Konzerte und Installationen, u. a. bei den<br />

Weimarer Frühjahrstagen, zur Thür<strong>in</strong>ger Landesausstellung<br />

<strong>in</strong> Sondershausen 2004 und bei den <strong>Musik</strong>tagen <strong>in</strong><br />

Donauesch<strong>in</strong>gen 2004.<br />

Seit Oktober 2004 Studium der Elektroakustischen Komposition<br />

an der HfM Franz Liszt <strong>in</strong> Weimar bei Prof. Rob<strong>in</strong> M<strong>in</strong>ard.<br />

Dance du cercle à la surface (Vierkanal – 2005 – 8.50M<strong>in</strong>.)<br />

Das Material für dieses Stück besteht aus vierkanaligen Aufnahmen mit Piezos<br />

(e<strong>in</strong>fache Schallwandler) und Studioaufnahmen mit e<strong>in</strong>em Richtmikrofon.<br />

Da die Piezos, aufgrund ihrer simplen Bauweise, nicht <strong>in</strong> der Lange s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>en<br />

breiten Frequenzbereich abzudecken und auch sonst eher m<strong>in</strong>derwertige Aufnahmen<br />

liefern, wirken sie bereits während der Aufnahmen wie e<strong>in</strong> Filter und<br />

geben den Klängen e<strong>in</strong>e ganz spezielle Charakteristik.<br />

Das gesamte Stück ist dadurch von e<strong>in</strong>em ständigen Kontrast zwischen den<br />

Mono Aufnahmen mit Richtmikrofon und den vierkanaligen Aufnahmen<br />

mit den Piezos durchwebt. Ähnlich e<strong>in</strong>em Paar beim Tanzen bewegen sie sich<br />

sowohl durch die räumliche als auch den zeitlichen Ablauf und ergeben so die<br />

Struktur des Stücks. Dabei bilden sie verschiedene bewegte Figuren, deren Art<br />

des Aufbaus <strong>in</strong> Variationen mit anderen Klängen immer wieder kehrt. Diese<br />

wiederum lösen sich mit kraftvollen aber starren Klangformationen ab. Allen<br />

Klängen ist jedoch die umfassende Bewegung, vom plastisch beschriebenen<br />

Kreisbogen der e<strong>in</strong>zelnen Kugel zu Beg<strong>in</strong>n h<strong>in</strong> zur gewobenen sich im Nichts<br />

auflösenden Fläche des Endes, geme<strong>in</strong>.<br />

DOnnERsTAG . MäRz 00<br />

Fabien lévy<br />

geboren 1968 <strong>in</strong> Paris, erwarb neben dem<br />

<strong>Musik</strong>studium (u. a. bei Isabelle Duha, Alla<strong>in</strong><br />

Gauss<strong>in</strong>, Ala<strong>in</strong> Louvier) gleichzeitig Fachdiplome<br />

<strong>in</strong> Mathematik und theoretischer Wirtschaftswissenschaft<br />

(Magister im ENS-Ulm,<br />

ENSAE). Nach anfänglicher Tätigkeit <strong>in</strong> den<br />

beiden letztgenannten Fachgebieten widmete<br />

er sich ab 1994 ganz der <strong>Musik</strong>. Während se<strong>in</strong>er<br />

Studienjahre 1996–2001 am Pariser Conservatoire<br />

National Supérieur de Musique studiert er<br />

u.a. Komposition (bei Gérard Grisey und Marco Stroppa), Analyse (bei Mïchael<br />

Lev<strong>in</strong>as), vergleichende <strong>Musik</strong>wissenschaft (bei Gilles Léothaud), Orchestrierung<br />

(bei Marc-André Dalbavie).<br />

Zur Zeit lebt Lévy <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und unterrichtet Orchestration an der Hochschule<br />

für <strong>Musik</strong> Hanns-Eisler.<br />

Verschiedene Preise und Auszeichnungen: z. B. Ernst von Siemens Förderpreis<br />

(2004), Teilnehmer am Berl<strong>in</strong>er Künstlerprogramm des Deutschen Akademischen<br />

Austauschdienstes (1 Jahr Forschungsaufenthalt <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> 2001).<br />

Lévys Werkverzeichnis umfasst Solowerke, Kammermusik, Ensemblestücke,<br />

Werke für Orchester (als großes Solistenensemble aufgefasst) und Computermusik.<br />

Se<strong>in</strong>e Werke werden durch Orchester, Ensembles und Solisten <strong>in</strong> ganz<br />

Europa und den Vere<strong>in</strong>igten Staaten aufgeführt.<br />

Soliloque sur x,x,x et x (2002)<br />

Selbstgespräch e<strong>in</strong>es Computers über e<strong>in</strong> von ihm missverstandenes Konzert<br />

Auftragskomposition des Festivals Inventionen, Berl<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong>en Komponisten komponieren.... Soliloque sur x,x,x et x ist ke<strong>in</strong> Stück im<br />

eigentlichen S<strong>in</strong>ne, eher e<strong>in</strong>e Meta-Partitur, die der Computer <strong>in</strong> Echtzeit aus<br />

Auszügen der anderen Stücke des Konzerts generiert. Das heißt, dass das erzeugte<br />

Stück bei jedem Konzert e<strong>in</strong> bisschen anders und e<strong>in</strong>malig ist; nicht nur,<br />

weil das Material, aus dem dieses Mosaik gebildet wird, auf Er<strong>in</strong>nerungen an<br />

die Klänge der anderen Stücke beruht, sondern auch, weil bereits die Organi-

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