Praktikum Rechnernetze und Kommunikationssysteme - Lehrstuhl ...
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Ein wesentliches Ziel ist dabei u.a. die globale Netzkapazität zu steigern, indem der lokale Netzverkehr<br />
nicht auf die angeschlossenen Netze übertragen wird, sondern auf das lokale Segment beschränkt bleibt<br />
(Lasttrennung). Gleichzeitig kann damit erreicht werden, daß bestimmte Pakete ein Netzsegment nicht ver-<br />
lassen (Isolation aus Sicherheitsgründen). Eine Isolierung von Fehlerquellen ist jedoch nur sehr einge-<br />
schränkt möglich, denn die Bridge kann nur Kollisionen <strong>und</strong> bestimmte Fehlerarten an der Ausbreitung hin-<br />
dern: Dies betrifft Pakete, welche die Ethernetspezifikation verletzen <strong>und</strong>, falls konfiguriert, eventuell<br />
,,Broadcast-Storms''. Die Broadcast-Filterung ist jedoch wahlweise einstellbar, da in diesem Fall das ARP-<br />
Protokoll (Address Resolution Protocol) nicht über die Bridge hinausgeht.<br />
Wesentlich an einer Bridge ist also der Filtermechanismus, durch den Pakete für den Weitertransport aus-<br />
gewählt oder verworfen werden. Man beachte schon hier, daß auch bei Routern die wesentliche Eigen-<br />
schaft ein bestimmter Auswahlmechanismus für den Weitertransport von Paketen ist! Der auffällige Unter-<br />
schied besteht jedoch darin, in welcher Netzwerkebene (Ebene 2 oder Ebene 3) die Auswahl stattfindet.<br />
Eine Bridge filtert aufgr<strong>und</strong> der MAC- Adressen (Media Access Adressen, Link Level Adressen, Ethernet<br />
Adressen), ein Router benutzt jedoch die Netzwerkadressen (IP-Adressen) für seine Entscheidung.<br />
B.2.2 Der Filtermechanismus<br />
Eine Bridge verbindet mindestens zwei Netzsegmente miteinander (Repeater mit mehr als zwei Netzan-<br />
schlüssen, Multi-Port-Repeater, sind durchaus üblich. Meist handelt es sich dabei um soganannte Stern-<br />
Koppler). Dabei erreichen die Bridge sowohl Pakete, die für einen Partner in einem anderen Segment be-<br />
stimmt sind als auch Pakete, deren Empfänger sich im selben Netzsegment wie der Absender befindet.<br />
Im zuletzt genannten Fall ist es nicht notwendig, das Paket in ein anderes Netzsegment zu übertragen. Die<br />
Bridge sollte es überprüfen (filtern), <strong>und</strong> in diesem Fall kann sie es verwerfen (engl. drop). Falls sich der<br />
Adressat des Pakets jedoch nicht im selben Segment befindet, muß das gefilterte Paket weitergeleitet wer-<br />
den (engl. forward). Falls der Adressat überhaupt bekannt ist, wird das Paket nur in das ermittelte Netz-<br />
segment übertragen. Ist der Empfänger des Pakets nicht bekannt, wird es in alle anderen angeschlosse-<br />
nen Segmente weitergeleitet (flooding).<br />
Die Information, welcher Empfänger sich in welchem Netzsegment befindet, entnimmt die Bridge aus ihren<br />
internen Bridgetabellen. Die Bridge kann anhand der Ethernetquell- <strong>und</strong> Zieladresse <strong>und</strong> den Bridgetabel-<br />
len eine Entscheidung treffen, ob ein Paket gefiltert oder weitergeleitet werden soll.<br />
A C D E F G H I<br />
Netz 1<br />
Netz 2<br />
Bridge<br />
Tab 1 : A, C, D, H<br />
Tab 2 : K, L, M, N<br />
J K L M N