Jahresbericht 2011 - Volksbank Niedergrafschaft eG

K o m p e t e n t . P e r s ö n l i c h . F a i r.
Eine mächtige und über 130 Jahre alte Kastanie ziert die
Hofeinfahrt des in Georgsdorf am Kanal (K 19) liegenden Betriebes
der Familie Röttgers. „Sie diente beim Bau des Kanals als
Auszahlungsstelle für die Kanalarbeiter“, weiß Jakob Röttgers zu
berichten. Eine weitere Besonderheit ist der Grundstückszuschnitt
des Hofes. Die Flächen wurden im so genannten „Handtuchformat“
vergeben. Durch eine spätere Teilung des Grundstücks ergibt sich
eine Hofbreite von 100 m mit einer Grundstückstiefe von 3.000 m.
„Es war früher eine Moor- und Heidelandschaft, die nicht viel
wert war“, beschreibt der 80-jährige Jakob Röttgers die Ausgangssituation
für den heutigen Betrieb.
Den Betrieb haben die Eheleute Jakob und Gesine Röttgers
vor Jahren an ihren Sohn Guido übergeben. Zusammen mit
seiner Frau Anja und den Kindern Lennard, Carla und Jakob
Johann leben drei Generationen auf dem Hof.
„Insgesamt bewirtschaften wir 70 Hektar“, berichtet Guido
Röttgers. In dem Mischbetrieb liegen die Schwerpunkte auf der
Ferkelerzeugung mit 350 Zuchtsauen und auf dem Kartoffelanbau.
Aber auch Mais- und Getreideanbau gehören zur Produktpalette
des Betriebes. Die Erhaltung der Marktfähigkeit, Absatzsicherheit
und Tiergesundheit sind für den Betriebsinhaber
tragende Säulen für die Zukunftsfähigkeit. Mit laufenden
Investitionen und Bestandserweiterungen bleibt der Familienbetrieb
ein wichtiges Unternehmen in der Ernährungswirtschaft.
In der Schweinefleischerzeugung marktfähig zu bleiben, ist eine
Herausforderung. Die Anforderungen an die Gesundheit der
Ferkel verlangen eine artgerechte Haltung in guten Ställen. Die
EU-Umsetzung der Schweinehaltungsverordnung ab 2013 ist für
viele Betriebe eine große Aufgabe. Nicht nur die Gruppenhaltung
von Sauen im Zeitraum von vier Wochen nach dem Belegen bis
eine Woche vor dem voraussichtlichen Abferkeltermin stellt viele
Sauenhalter vor Probleme. Auch an die Einzelhaltung im Deckzentrum
oder in der Abferkelbucht werden besondere Maßstäbe
angelegt. Bei älteren Gebäuden können aufgrund der vorgegebenen
Grundrisse die Anforderungen nur mit erheblichen
baulichen Veränderungen erfüllt werden. Für Guido Röttgers
kommt die Verordnung nicht überraschend: „Bei den in der Vergangenheit
vollzogenen Wachstumsschritten haben wir bereits
Vorkehrungen getroffen, um den gesetzlichen Vorgaben gerecht
zu werden.“
Jörg Bonte (R+V-Agrarexperte) und Agrar-
Spezialberater Johann Kalverkamp (VR-Agrar-
Beratung) im Gespräch mit Guido Röttgers.
Die Ferkelerzeugung ist zudem sehr kapitalintensiv
und wird von starken Preisschwankungen
beeinflusst. Den schwankenden Ferkelpreisen
stehen hohe Produktionskosten,
insbesondere durch Futter und Energie,
gegenüber. „Der Kartoffelanbau ist daher
eine Ergänzung zum Marktrisiko bei den
Zuchtsauen“, begründet Guido Röttgers
seine Ausrichtung als Mischbetrieb. Allerdings
sind beide Betriebszweige sehr arbeitsintensiv.
„Um die Aufgaben erfolgreich stemmen
zu können, sind hohe Managementqualitäten
und ein gut funktionierender Familienverbund
erforderlich“, weiß der Betriebsinhaber
und freut sich über die noch immer
tatkräftige Unterstützung seiner Eltern.
Eine gute Unterstützung und Begleitung ist
auch bei der betrieblichen und privaten
Finanzplanung erforderlich. „Mit den Agrarexperten
der Volksbank Niedergrafschaft
stehen uns verlässliche und kompetente
Partner zur Seite“, äußert sich Guido Röttgers
sehr zufrieden über die erfolgreiche
Zusammenarbeit mit unserer Bank.
Agrar-Finanzplanung: Mannes Engbers
(Agrarkundenberater, re.) und Kathrin Busch
(Assistenz Agrarkundenberatung, li.) im
Gespräch mit den Eheleuten Röttgers.
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