als PDF Datei online zu lesen - Stimme des Reiches
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Bosheit <strong>zu</strong> widerstehen. Ich verlernte<br />
Rührung und Tränen. Ich hebe die<br />
Blumen an mein Gesicht.“ (aus: „Als<br />
die Jagd <strong>zu</strong> Ende war“)<br />
Gorch Fock sagt: „Ob wir lange<br />
oder kurz gelebt haben, das bleibt<br />
sich gleich. Der Kreis – unser Lebenskreis<br />
– ist immer geschlossen, es<br />
kommt nur darauf an, w i e wir diesen<br />
Kreis ausgefüllt haben!“<br />
Der Radius <strong>des</strong> Kreises von Hajo<br />
Herrmann war sehr groß und er hat<br />
ihn ausgefüllt mit Wesentlichem. Nicht<br />
<strong>zu</strong>letzt, indem er den zivilen Opfern,<br />
den Elenden, den Verbrannten im<br />
Bombenterror, den Ermordeten und<br />
Verschleppten eine würdige Gedenkstätte<br />
schaffen wollte. Im sächsischen<br />
Borna schien das Ziel erreicht, doch<br />
Verblendung und Haß auf der einen<br />
Seite und Angst auf der anderen<br />
brachte die bereits mit Leben erfüllte<br />
Gedächtnisstätte <strong>zu</strong> Fall. In der Leipziger<br />
Zeitung war mit großer Überschrift<br />
<strong>zu</strong> <strong>lesen</strong>: „Die Bande, die dort<br />
sitzt, muß weg“.<br />
Der noch 1955 hoch Geehrte wurde<br />
50 Jahre später <strong>zu</strong>m „Nazi“ und „ewig<br />
Gestrigen“ abgestempelt. Doch sein<br />
Vermächtnis wird weiter verfolgt, und<br />
wir singen mit Luther:<br />
„Und wenn die Welt voll Teufel wär,<br />
und wollt uns gar verschlingen,<br />
so fürchten wir uns nicht so sehr,<br />
es soll uns doch gelingen.“<br />
Ursula Haverbeck<br />
Verbietet nur, verbietet ruhig<br />
weiter, wo immer sich ein Hauch<br />
von Freiheit regt! Ist eure Willkür<br />
doch die Stufenleiter, auf der wir<br />
aufwärts steigen unentwegt.<br />
Sind doch Verbote nur ein<br />
Schwächezeichen der Tyrannei,<br />
die Widerstand erzeugt. Wir<br />
Jungen werden der Gewalt nicht<br />
weichen. Wir bleiben glaubensstark<br />
und ungebeugt!<br />
Verbietet nur, verbietet Recht<br />
und Ehre, verbietet Freiheit,<br />
Volk und Vaterland! Wir lachen<br />
über eure Geistesleere und<br />
weinen über euren Unverstand.<br />
Was leben will, das läßt sich<br />
nicht verbieten mit Paragraphen,<br />
Tinte und Papier. Ihr könnt euch<br />
Sklaven halten, Söldner mieten<br />
– doch Deutschlands Leben,<br />
merkt euch, das sind wir!<br />
Dr. Fritz Stüber (1903-1978)<br />
2 <strong>Stimme</strong> <strong>des</strong> <strong>Reiches</strong> Nr. 6/2010<br />
Vor 60 Jahren (1950) hatte ich Kaiser<br />
Wilhelms II. Erinnerungsbuch<br />
„Ereignisse und Gestalten 1878-1918“<br />
aus dem Bücherbestand meiner<br />
Großeltern schon einmal<br />
in der Hand, ohne<br />
es verstehen <strong>zu</strong> können,<br />
mangels hinreichender<br />
eigner Lebenserfahrungen.<br />
Im Jahr 2008 erschien<br />
davon <strong>als</strong><br />
“Nachdruck der<br />
Originalausgabe<br />
von 1922“<br />
im Verlag Melchior<br />
ein Faksimile,<br />
das im<br />
Jahreskatalog<br />
der „Deutschen<br />
<strong>Stimme</strong>“ besprochen<br />
wurde. Jetzt<br />
ist es schon wieder<br />
vergriffen.<br />
Die deutsche Geschichte<br />
<strong>des</strong> 20. Jahrhunderts<br />
ist verwirrend dramatisch,<br />
und es ist auch für den Zeitgenossen<br />
schwer, einen „roten Faden“<br />
<strong>zu</strong> finden. Einen entlarvenden<br />
Gesichtspunkt äußerte Churchill,<br />
wenn er die beiden Weltkriege plus<br />
Zwischenzeit seinen 30-jährigen<br />
Krieg gegen Deutschland nannte.<br />
Die beiden Weltkriege weisen neben<br />
Unterschieden auch auffallend gemeinsame<br />
Symptome auf, was auf<br />
identische Strippenzieher und auf eine<br />
Einheit hinweist. Die Propaganda der<br />
Feindmächte <strong>des</strong> 1. Weltkrieges<br />
Aus dem Inhalt<br />
Das Wort <strong>des</strong> Kaisers<br />
zeichnete von Wilhelm II., das Bild<br />
eines Kriegstreibers und Kriegsverbrechers,<br />
der nach dem Krieg hingerichtet<br />
werden sollte. In der<br />
Periode zwischen den<br />
Weltkriegen, verlor<br />
der Kaiser für die<br />
feindliche Propaganda<br />
die Rolle<br />
<strong>des</strong> Hauptbösewichts,<br />
ließ aber allerlei<br />
Vorurteile<br />
auf ihm haften.<br />
Das bis heute<br />
wohl am meistenverbreitete<br />
Vorurteil ist<br />
das eines unfähigenHerrschers,<br />
eines<br />
Nobody, einer<br />
Niete, dem es folgerichtiggeschehen<br />
war, daß er mit<br />
dem Deutschen Reich<br />
in den Weltkrieg geschlittert<br />
war und diesen verloren hat.<br />
Um solchem Unsinn entgegen <strong>zu</strong> wirken,<br />
ist Wilhelms Erinnerungsbuch<br />
am rechten Platz <strong>als</strong> Ausdruck seiner<br />
geistigen Qualitäten. Ein Glücksumstand,<br />
daß es Anfang der 1920er Jahre<br />
im niederländischen Exil verfasst<br />
werden konnte und ein Hauptvertreter<br />
der Verlierer <strong>zu</strong> Worte kam. Die Gewinner<br />
haben offenbar daraus gelernt<br />
und es verhindern können, daß z.B.<br />
Rudolf Heß, der 40 Jahre den<br />
2. Weltkrieg überlebt hat, keine eige-<br />
Zum Amalia-Prozeß ......................................................................................... 4<br />
Wehrrecht-Wehrpflicht .................................................................................... 6<br />
Deutschland, einig Vaterland ......................................................................... 7<br />
Der Fall Buback ............................................................................................... 9<br />
Schwangerschaft und Mobilfunk ................................................................. 12<br />
Wulff: Nicht unser Präsident ........................................................................ 14<br />
Opfer feiern mit Tätern .................................................................................. 15<br />
Das Heidelberger Manifest ........................................................................... 16<br />
Trauerspiel um eine Anzeige ........................................................................ 18<br />
Die Beute wird versteigert ............................................................................ 19