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AVE 6/2011

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Im Jahr 2006 eröffnete Abt Ivo<br />

mit der Jungfrau Maria die<br />

Reihe der Marianischen Heiligen.<br />

Maria gilt zweifelsohne als<br />

«die» Heilige. Nicht umsonst<br />

und geradezu auch auf dem Hintergrund<br />

von Lourdes preist und<br />

verehrt sie die Kirche als «Unbefleckte<br />

Empfängnis», als Gottesgebärerin,<br />

ja als Mutter der Kirche.<br />

Wenn dieser letzte Artikel<br />

der hl. Gertrud von Helfta gewidmet<br />

ist, dann blicken wir ebenso<br />

auf eine der «Grossen» unserer<br />

Kirche. Der verstorbene Abt<br />

von Hauterive, Bernhard Kaul<br />

schreibt ganz zu Beginn seiner<br />

Darlegungen zur hl. Gertrud:<br />

«Welt und Kirche gehen sehr<br />

sparsam um mit einer der höchsten<br />

Auszeichnungen, die zu vergeben<br />

sind: Nur wenige Menschen<br />

tragen den Beinamen der<br />

Grosse – die Grosse. Wir staunen<br />

umso mehr, dass zu dieser kleinen<br />

Gruppe neben der Kirchenlehrerin<br />

Theresa von Avila auch<br />

eine ganz einfache Klosterfrau<br />

gehört, die kein höheres Amt<br />

und keine besondere Würde innehatte:<br />

Es ist die heilige Ger-<br />

Glauben<br />

trud die Grosse von Helfta, bei<br />

der sich das «Gross» sicher auf<br />

die einzigartig tiefe Christusmystik<br />

bezieht.»<br />

Ihr Leben<br />

Marianische Heilige<br />

Hl. Gertrud von Helfta (23) 17. November<br />

Das Leben der grossen Heiligen<br />

ist arm an äusseren Ereignissen.<br />

Die Namen der Eltern sind nicht<br />

bekannt, lediglich das Geburtsdatum<br />

ist uns überliefert. Es ist<br />

der 6. Januar 1256. Wohl aus<br />

dem Thüringischen stammend,<br />

zog sie als fünfjährige an die<br />

Klosterschule von Helfta. Dort<br />

erhielt sie eine gediegene Ausbildung<br />

und gewann grosse Freude<br />

an der Wissenschaft. Unter anderem<br />

schrieb und sprach sie<br />

fliessend die lateinische Sprache.<br />

Doch diese Hingabe an die Wis-<br />

11<br />

senschaft liess das geistliche Leben<br />

dementsprechend auf schmalen<br />

Pfaden wachsen. Im Alter<br />

von 25 Jahren – nachdem sie<br />

schon 20 Jahre ihres Lebens in<br />

Helfta verbracht hatte – umgab<br />

die hl. Gertrud ein tiefer Zustand<br />

von Finsternis und Dunkelheit.<br />

Einen Monat lang trat<br />

sie darin in die Dunkelheit des<br />

Glaubens ein. In nichts mehr<br />

empfand sie Trost, bis zu jenem<br />

Abend des 27. Januar 1281 nach<br />

der Komplet, an dem sich Christus<br />

ihr ganz persönlich offenbarte.<br />

Das war der Anfang jener vertrauten<br />

Liebes- und Lebensgemeinschaft<br />

zwischen ihr und<br />

Christus, die ihrem Leben eine<br />

neue Richtung gab, bis sie am<br />

13. November 1301 (oder 1302),<br />

erst 45-jährig, starb.<br />

Ihr Werk<br />

Das Tagesgebet lässt das Werk,<br />

das in diesem Rahmen nicht<br />

ansatzweise aufgezeigt werden<br />

kann, mit folgenden Worten zusammenfassen:<br />

«Gott, du Sehn-<br />

Das Kloster Helfta unserer Tage.<br />

Mit viel Liebe und Mühe wurde<br />

die ehemalige Klosteranlage<br />

in den letzten Jahren wieder hergerichtet.

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