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Materialien für eine handlungsorientierte Kakaoreise - Bildungs-Bags

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24 MODUL 9 In der Schokoladenfabrik<br />

Die Weiterverarbeitung zu Schokolade<br />

Die Verarbeitung der Kakaobohnen zu Schokolade erfolgt meistens in den Industrieländern,<br />

vor allem in Deutschland und den USA.<br />

Da<strong>für</strong> gibt es vielfältige Gründe:<br />

1. Der nationale Absatz: Die Nachfrage nach Schokolade im<br />

eigenen Land ist gering. Schokolade ist relativ teuer <strong>für</strong> die<br />

einheimische Bevölkerung.<br />

2. Die Industrienationen legen Ländern wie Ghana hohe<br />

Importzölle <strong>für</strong> weiterverarbeitete Produkte auf. Aufgrund<br />

dessen müsste Ghana <strong>eine</strong>n Preis <strong>für</strong> das fertige Produkt<br />

Schokolade verlangen, der auf dem internationalen Markt<br />

nicht konkurrenzfähig ist. Deshalb ist der Export fast ausschließlich<br />

auf den Rohstoff Kakaobohne beschränkt.<br />

Tante Ashanti hat erzählt, dass fast alle Kakaofrüchte nach<br />

Europa geschickt werden, ein Großteil davon nach Deutschland. Ich war<br />

noch nie in Deutschland, aber Lena aus Bielefeld war bei uns in der Schule.<br />

Sie hat erzählt, dass es dort gar k<strong>eine</strong> Kakaobäume, aber große Mengen<br />

Schokolade gibt. In Europa sind ganz viele Schokoladenfabriken, sagt<br />

sie. Bei uns in Ghana haben wir nur zwei Schokoladen-Fabriken.<br />

Vom Kakao zur Schokolade (Teil 2)<br />

Nachdem die Kakaobohnensäcke hier bei uns,<br />

zum Beispiel in Hamburg, angekommen sind,<br />

werden sie in die Schokoladenfabriken geliefert.<br />

Dort werden die Kakaobohnen weiterverarbeitet.<br />

3. Es müssten große Mengen produziert werden, damit der<br />

Transport kosteneffizient laufen kann. Es wären gekühlte<br />

Lagerhallen und <strong>eine</strong> Kühlung während des LKW-Transports<br />

und auf dem langen Schiffsweg notwendig, damit<br />

die Schokolade nicht anschmilzt.<br />

Dennoch gibt es in Ghana Ansätze zur industriellen Weiterverarbeitung<br />

der Kakaobohnen. So werden beispielsweise Kakaobutter,<br />

Kakaopulver, Kuvertüre, Likör und kakaohaltige Seife<br />

hergestellt. Die ghanaische Regierung strebt an, die Weiterverarbeitung<br />

von Kakaobohnen im eigenen Land weiter zu fördern<br />

und neue Fabriken zu bauen.<br />

In der Schokoladenfabrik werden die Kakaobohnen<br />

zuerst ge röstet, um die ganze Feuchtigkeit aus den Bohnen<br />

zu vertreiben und sie besser verarbeiten zu können.<br />

Nach dem Rösten werden die Kakaobohnen gebrochen.<br />

Hierbei entstehen zwei Produkte. Zum <strong>eine</strong>n die<br />

Kakaobohnenschalen, aus denen man zum Beispiel Dünger<br />

<strong>für</strong> Pflanzen macht und zum anderen der Kakaokernbruch.<br />

Der Kakaokernbruch, also die Kerne der Kakaobohnen, wird dann gemahlen<br />

und dabei erhitzt. Durch diesen Schritt entsteht die Kakaomasse.<br />

Diese Kakaomasse wird nun gepresst. Durch das Pressen entsteht der Kakaopresskuchen<br />

und das Kakaoöl, das aus der Kakaomasse gedrückt wird.<br />

Lena hat mir Schokolade aus<br />

Deutschland mitgebracht. Die Schokolade<br />

hier schmeckt ganz anders. Sie wird nach<br />

<strong>eine</strong>m anderen Rezept hergestellt. Sie wird mit<br />

weniger Kakaobutter gemacht, damit<br />

sie nicht so schnell schmilzt.<br />

Der Kakaopresskuchen wird gemahlen und<br />

so zu Kakaopulver verarbeitet.

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