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Download - BUND Rhein-Neckar-Odenwald

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nach flächiger Räumung oft sehr dauerhafte Hochstaudenfluren entstehen können, in die hinein eine<br />

Aussamung der Esche kaum mehr erfolgt. Aus Prozessschutzsicht ist dies aber kein Problem, da sich<br />

auch beim Zulassen natürlicher Dynamik (Hochstaudenflur) langfristig standortgerechte Baumarten<br />

ansiedeln würden.<br />

Die Gefahr einer sich auf die in Bächen lebenden Arten schädlich auswirkenden Erwärmung ist bei<br />

Fließgewässern und Gewässern mit Grundwasseranschluss deutlich geringer, so dass hier auch größere<br />

Flächen kurzfristig geräumt werden können (Bild 6). Achtung: Die Flächen dürfen aber maximal so<br />

groß sein, dass das Waldinnenklima noch erhalten bleibt 5 und bekanntermaßen negative Auswirkungen<br />

des Kahlschlages, wie zum Beispiel die Nitratauswaschung, vermieden werden.<br />

In Abwägung mit waldbaulichen Zielsetzungen wird daher empfohlen, die Fichten nur am unmittelbaren<br />

Uferrand (5 m) wechselseitig komplett zu räumen und sonst zunächst 40-60 % der Fichten zu<br />

entnehmen. Die übrigen Fichten werden geräumt, wenn sich unter dem verbleibenden Schirm Laubholz-Naturverjüngung<br />

eingestellt hat, vorausgesetzt natürlich, dass Laubholz in der Umgebung vorhanden<br />

ist. Ist dies nicht der Fall, kann ein Unter- bzw. Voranbau mit Laubholz gepflanzt werden.<br />

Besonders bei dicht geschlosssenen, jungen Reinbeständen, die massive Besiedlungshindernisse sind,<br />

sollte die Entfernung der unmittelbar am Ufer stehenden Fichten möglichst kurzfristig geschehen. Bei<br />

diesen Maßnahmen sind die Fichten als Vollbäume von der Fläche zu rücken, um eine zusätzliche<br />

Eutrophierung des Gewässers zu vermeiden. Das anfallende Reisig kann mittels eines mobilen Hackers<br />

ökologisch sinnvoll zu Hackschnitzeln für die Energiegewinnung verarbeitet werden. Sind standortheimische<br />

bachbegleitende Laubbäume vorhanden, ist von einer Bepflanzung des komplett freigestellten<br />

Uferstreifens ganz abzusehen.<br />

Bild 6: Nach einem Windwurf<br />

wurden hier an der Riß auf mehreren<br />

100 Metern die Fichten ganz<br />

entnommen.<br />

Da durch eine kurzfristige forcierte<br />

Überführung standortswidriger Fichtenbestände<br />

in naturnahe Wälder<br />

erhöhte Kosten für den Waldbesitzer<br />

entstehen (Zuwachsverlust, Holzerntekosten,<br />

Flächenräumung usw.),<br />

befürwortet der <strong>BUND</strong> eine gesonderte<br />

staatliche Förderung, beispielsweise<br />

über die RL NWW (vgl. S. 38). Diese fördert momentan bei der Umstellung auf naturnahe<br />

Waldwirtschaft lediglich die Naturverjüngung, den Vor-/Unterbau und die Wiederaufforstung.<br />

Kasten 1: Exkurs Nadelholzreinbestände an Gewässern.

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