30.06.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf

Dokument 1.pdf

Dokument 1.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

10<br />

Schutzeinrichtungen. Die bisher in DIN-FB<br />

101:2003 vorkommenden Lasten stammen aus<br />

DIN 1072:1985, die noch auf Anprallversuchen aus<br />

den 60er Jahren basierten. In Deutschland galten<br />

bis vor kurzem für Schutzeinrichtungen noch die<br />

„Richtlinien für passive Schutzeinrichtungen an<br />

Straßen“ (RPS) 1989. Mit Einführung der RPS 2009<br />

Ende Dezember 2010 wurden die RPS 1989 zurückgezogen.<br />

Auf deutschen Brücken wurde<br />

gemäß RPS 1989 bisher in der Regel die einfache<br />

Distanzschutzplanke (EDSP) mit einem Pfostenabstand<br />

von 1,33 m mit Geländer und einem verzinktem<br />

Stahlseil im Handlauf eingesetzt.<br />

In Zukunft wird eine positive Prüfung nach den Anforderungen<br />

der neuen europäischen Norm DIN EN<br />

1317 „Rückhaltesysteme an Straßen“ DIN EN<br />

1317-2:2010 für jede zum Einsatz kommende<br />

Schutzeinrichtung gefordert. DIN EN 1317-2:2010<br />

teilt dabei die Rückhaltesysteme nach ihren jeweiligen<br />

Leistungsmerkmalen auf und nicht mehr wie<br />

bisher in RPS 1989 geschehen in ihre Bauart. Die<br />

drei Leistungsstufen, mit denen ein Fahrzeugrückhaltesystem<br />

beschrieben wird, sind die Aufhaltestufe,<br />

die Anprallheftigkeit und der Wirkungsbereich.<br />

Diese Werte ergeben sich durch die Messwerte aus<br />

den Anprallprüfungen nach DIN EN 1317-2:2010.<br />

Aus diesem Grund sind für alle Systeme Anprallversuche<br />

notwendig. Die neuen „Richtlinien für passiven<br />

Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme“<br />

RPS 2009 führen zu einer Vielzahl an<br />

neu entwickelten Schutzeinrichtungen, die nach<br />

DIN EN 1317-2:2010 geprüft werden müssen.<br />

Diese neuen Systeme werden dann vermutlich<br />

immer öfter als das oben erwähnte Standardsystem<br />

der einfachen Distanzschutzplanke verwendet werden.<br />

Auch haben viele dieser neuen Systeme höhere<br />

Aufhaltestufen und verursachen somit höhere<br />

Anpralllasten auf die Brückenbauwerke. Diese höheren<br />

Lasten infolge eines Fahrzeuganpralls auf<br />

Schutzeinrichtungen müssen bei der Brückenbemessung<br />

für den außergewöhnlichen Lastfall mit<br />

berücksichtigt werden.<br />

Die in letzter Zeit systematisch durchgeführten Anprallversuche<br />

an Schutzeinrichtungen, vgl. (BASt<br />

H2) und (BASt H4b), welche nach DIN EN<br />

1317-1:2007 erfolgten, ergaben zum Teil Anpralllasten,<br />

die um einen Faktor von mehr als 6 höher<br />

lagen als die bisher nach DIN-FB 101:2003 angesetzten<br />

Anpralllasten. Diese höheren Lasten lassen<br />

sich mit einer Zunahme der Sicherheitsanforderung<br />

und den damit verbundenen höheren Aufhaltestufen<br />

erklären. Die aus neuesten Versuchen ermittel­<br />

ten Anpralllasten sind in die neue europäische Verkehrslastnorm<br />

DIN EN 1991-2:2003 eingeflossen.<br />

Sie wurden auch im neuen DIN-FB 101:2009 übernommen.<br />

Für die Bemessung des Kragarms unter außergewöhnlichen<br />

Lasten sind die maßgebenden Schnittgrößen<br />

aus den Lastfällen infolge<br />

• Fahrzeugen auf Geh- und Radwegen oder<br />

• Anpralles auf Schrammbord oder<br />

• Fahrzeuganprall auf Schutzeinrichtung<br />

anzusetzen.<br />

Im Folgenden werden in kurzer Form die Ansätze<br />

der unterschiedlichen Normen aufgezeigt.<br />

2.2 DIN 1072:1985<br />

Die Ersatzlasten für den Seitenstoß auf Schrammborde<br />

und seitliche Schutzeinrichtungen sind in Kapitel<br />

5.4 geregelt. Demnach ist neben den ungünstig<br />

wirkenden Hauptlasten jeweils eine Ersatzlast<br />

nach Tabelle 1 (Ersatzlasten für den Seitenstoß)<br />

anzusetzen. Diese sind nicht miteinander zu überlagern,<br />

ohne Schwingbeiwert anzusetzen und hängen<br />

von der Brückenklasse ab. Die Ersatzlast wirkt<br />

0,05 m unter Oberkante Bauteil, höchstens jedoch<br />

in 1,20 m Höhe über dem Fahrbahnrand als 0,5 m<br />

lange Linienlast. Es darf bei steifen Bauteilen mit<br />

einer Lastausstrahlung von 45° gerechnet werden.<br />

Der Seitenstoß muss sowohl vom gestoßenen Bauteil<br />

selbst wie auch vom unmittelbar unterstützenden<br />

Bauteil aufgenommen werden. Für die Bemessung<br />

der Schutzplanken ist an jedem Pfosten eine<br />

Ersatzlast von 25 kN in der Mitte der Schutzplanken<br />

anzusetzen (Beiblatt 1 zu DIN 1072:1985).<br />

1 2 3<br />

Schrammborde Brüstungen und<br />

und Schutz­ dergleichen, die<br />

Brücken- einrichtungen, mehr als 1 m hinter<br />

klasse die direkt ange­ Vorderkante<br />

fahren werden Distanzschutzplanke<br />

können liegen<br />

1 60/30 100 kN 50 kN<br />

2 30/30 50 kN 25 kN<br />

3<br />

16/16,<br />

12/12, 9/9,<br />

6/6, 3/3<br />

Radlast eines<br />

Hinterrades<br />

Halbe Radlast eines<br />

Hinterrades<br />

Tab. 1: Ersatzlasten für den Seitenstoß nach DIN 1072:1985

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!