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Bild 43: Beispielhafter Querschnitt eines typischen Stahlhohlkastens<br />
Bild 44: Modellierung in SOFiSTiK<br />
an den Rändern des Deckblechs und an den Enden<br />
der Längssteifen. Am horizontalen Teil der Steifen<br />
und dem Teil des Deckblechs über den Steifen<br />
wurde keine Lagerung angesetzt, da diese in der<br />
Regel hier nicht mit dem Querträger verschweißt<br />
werden. Ein ursprüngliches Modell ohne Schonplatten<br />
ergab sehr hohe und unrealistische Verformungen.<br />
Um das System so genau wie möglich zu modellieren,<br />
wurden daher auch die Schonplatten mitmodelliert.<br />
Der Kontakt zwischen Schonblech und<br />
Deckblech erfolgt mit nichtlinearen Federn, die auf<br />
Zug ausfallen. Die Schweißnaht wird über eine gelenkige<br />
Kopplung am Blechrand berücksichtigt. Die<br />
Schonplatten haben einen Abstand voneinander,<br />
der dem der Steher entspricht. Belastet werden alle<br />
drei Steher, die sich innerhalb eines Feldes zwischen<br />
zwei Quersteifen befinden. Die angesetzten<br />
Lasten sind die 1,25fachen Werte der in Kapitel 5.2<br />
bestimmten Kräfte für die Schrauben und die jeweiligen<br />
Kontaktkräfte, einschließlich der Kontaktkraft<br />
aus der Klemmwirkung. Zusätzlich wird die<br />
1,25fache Bruchquerkraft V u,k des Stehers als Belastung<br />
auf die drei Schrauben angesetzt. Da in<br />
Wirklichkeit das betrachtete System als Teil des<br />
Gesamtquerschnitts wirkt, muss dem Anteil der Belastung<br />
aus dem globalen Eigengewicht Rechnung<br />
getragen werden. Da die Spannungen aus globalem<br />
Eigengewicht nicht vorliegen und eine Berechnung<br />
den Rahmen der vorliegenden Untersuchungen<br />
sprengen würde, wird hier vereinfacht von<br />
einer Normalspannung aus globalem Eigengewicht<br />
Bild 45: Lastansatz am FE-Modell<br />
von σ x = 100 N/mm 2 ausgegangen. Dies entspricht<br />
bei einem typischen Werkstoff S355 einer Ausnutzung<br />
von ca. 38 % auf Bemessungsniveau:<br />
Die angenommene Normalspannung wird dabei<br />
einmal als Zugspannung angesetzt, um den Fall<br />
über der Stütze, und einmal als Druckspannung,<br />
um den Fall im Feld zu betrachten. Die in den folgenden<br />
Kapiteln angegebenen maximalen Spannungen<br />
sind dabei der Maximalwert der Von<br />
MISES-Spannungen für den ungünstigsten Fall.<br />
Bild 45 zeigt zur Verdeutlichung, wie die Lasten am<br />
FE-Modell angesetzt werden. Die drei Schraubenkräfte<br />
werden als Einzellasten aufgebracht. Die<br />
Druckkraft (K 2 ), die von der Fußplatte auf das<br />
Deckblech übertragen wird, wirkt als Flächenlast<br />
und die Druckkraft, die aus der Klemmwirkung entsteht<br />
(K 1 ), wird als Linienlast angenommen.<br />
6 Anwendungsbeispiele<br />
6.1 Nuthetalbrücke<br />
6.1.1 Allgemeines<br />
Die neue Nuthetalbrücke (vgl. Bild 46) wurde 2009<br />
fertig gestellt und überführt die Bundesautobahn<br />
A115 nach Berlin über die A 10 im Autobahndreieck<br />
Nuthetal. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von<br />
156,00 m, wobei die Stützweiten der vier Felder<br />
zwischen 38,00 m und 40,767 m variieren. Anhand<br />
dieser Brücke soll ein neues Brückenbauwerk in<br />
Verbundbauweise untersucht werden. Betrachtet<br />
wird beispielhaft das System „E“ aus BASt H4b.