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24<br />

Es wird empfohlen, explizit einen Sicherheitsfaktor<br />

auf die experimentell im Rahmen der Anprallversuche<br />

ermittelten Blocklasten bzw. Beanspruchungen<br />

anzuwenden. Dies würde der<br />

allgemeinen Vorgehensweise zur Ermittlung<br />

von charakteristischen Einwirkungen basierend<br />

auf Messdaten in Anlehnung an DIN EN 1990<br />

entsprechen.<br />

4.) Ableitung des standardisierten Einstufungsverfahrens<br />

Unter Berücksichtigung der in Punkt 1.) bis 3.)<br />

empfohlenen Angaben (Äquivalenz der Schnittgrößen,<br />

Verwendung von Messdaten, Integration<br />

eines Sicherheitsbeiwertes bezogen auf die<br />

Messdaten) sollte ein einfaches Einstufungsverfahren<br />

abgeleitet werden, im Rahmen dessen<br />

die entsprechenden Ansätze für die Lastausbreitung<br />

sowie die Anordnung der Schutzsysteme<br />

auf der Schrammbordkante berücksichtigt<br />

werden. In Anlehnung an das bestehende<br />

Verfahren wird empfohlen, im Sinne einer<br />

einheitlichen Darstellung sich konsequent auf<br />

die maximalen Messergebnisse der einzelnen<br />

Blöcke zu beziehen.<br />

3.7.3 Weitere Empfehlungen<br />

• Die vorgenommene Einstufung der Rückhaltesysteme<br />

basiert auf statischen Gleichgewichtbetrachtungen<br />

für einen hochgradig nichtlinearen<br />

Prozess und kann als eine Vereinfachung für die<br />

baupraktische Anwendung verstanden werden.<br />

Eine Überprüfung dieser Annahmen durch dynamische<br />

Vergleichsberechnungen erscheint<br />

zukünftig sinnvoll und erstrebenswert.<br />

• Die stufenartige Einteilung kann in Einzelfällen<br />

zu stark unterschiedlichen Sicherheitsreserven<br />

der Systeme untereinander führen, was im<br />

Sinne eines einheitlichen Sicherheitsniveaus<br />

zu überdenken ist. Ergibt sich zum Beispiel bei<br />

einem System eine Horizontallast infolge der<br />

Anprallversuche von 199 kN, wird dies in Klasse<br />

B (H = 200 kN) eingestuft. Ein anderes<br />

System mit einem Messergebnis von 201 kN<br />

würde ggf. in die Klasse C (H = 400 kN) eingestuft,<br />

d. h., trotz nahezu identischer Beanspruchungen<br />

im Anprallversuch ergeben sich durch<br />

das Einstufungsverfahren stark unterschiedliche<br />

Sicherheitsniveaus. Die Einstufung sollte<br />

daher unter Einbezug eines weitestgehend einheitlichen<br />

Sicherheitsabstands nochmals überprüft<br />

werden.<br />

Für bestehende Brücken sollte insbesondere<br />

geprüft werden, inwieweit auch messtechnisch<br />

ermittelte Horizontal- und Vertikallasten in Verbindung<br />

mit einem definierten Sicherheitsfaktor,<br />

unabhängig von der existierenden Klasseneinstufung,<br />

möglich sind.<br />

Die bisher für die Einstufung zugrunde gelegten<br />

Ansätze zur Lastausbreitung stammen überwiegend<br />

aus statischen Modellen und sollten für<br />

den dynamischen Fall des Anpralls überprüft<br />

werden. Hierzu scheinen weitergehende numerische<br />

als auch experimentelle Überprüfungen<br />

sinnvoll.<br />

• Die bisherigen Fahrzeuganprallversuche fanden<br />

ausschließlich an Betonkragarmsystemen statt,<br />

bei denen infolge der Kappenanordnung von<br />

einer gewissen Lastausbreitung in den Kragarmanschnitt<br />

ausgegangen werden kann. Es<br />

wird empfohlen, die bestehenden Lastansätze<br />

auch durch Anprallversuche an Stahlbrücken zu<br />

überprüfen, da hier im Allgemeinen von einem<br />

anderen Tragverhalten auszugehen ist.<br />

4 Kragarmuntersuchungen an<br />

Verbund- und Betonbrücken<br />

4.1 Typische Querschnitte für<br />

Autobahnbrücken<br />

Es werden im Folgenden typische Querschnitte für<br />

Autobahnbrücken dargestellt. Sie dienen der anschließenden<br />

Berechnung der Kragarmbeanspruchung<br />

als Ausgangs-/Referenzgeometrie, anhand<br />

derer dann einzelne Parameter wie zum Beispiel<br />

Kragarmlänge, Lage der Kappe und Höhe der<br />

Schutzvorrichtung systematisch variiert werden<br />

können, um die Einflüsse erkennbar zu machen. Es<br />

werden auch Betonbrücken betrachtet, da es primär<br />

um den Brückenkragarm und die Schutzsystemkonstellationen<br />

geht.<br />

Beispiel 1: Kulmbachtalbrücke (BTB 2009)<br />

Bei der Kulmbachtalbrücke handelt es sich um eine<br />

insgesamt 517 m lange Stahlbeton-Hohlkastenbrücke,<br />

die sich im Abschnitt Amberg-Ost-Pfreimd<br />

der Bundesautobahn A 6 befindet. Aus den Querschnittsdarstellungen<br />

lässt sich eine Kragarmlänge<br />

von ca. 3,40 m mit einer Höhe von 0,25 m bis 0,5 m<br />

ablesen (vgl. Bild 11).

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