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36<br />
Bild 34: Unterschiedliche Versagensmodi bei Fahrzeuganprall<br />
schlimmsten Fall durch zu hohe Verformungen der<br />
Steher verursachtes Hinüberfahren des anprallenden<br />
Fahrzeugs zu verhindern.<br />
Im Rahmen des Projekts wird durch die Betrachtung<br />
des Verformungsbilds des Deckblechs (vgl.<br />
Kapitel 6.3.3 und Kapitel 6.3.7) angenommen, dass<br />
das Steifigkeitsverhältnis einer Betonbrücke und<br />
-kragarm näherungsweise identisch ist mit dem<br />
einer Stahlbrücke und -kragarm. Aufgrund unterschiedlicher<br />
Konstruktion und Masse muss dies jedoch<br />
gegebenenfalls in einem zusätzlichen Schritt<br />
überprüft werden.<br />
Die Beibehaltung der im Anprallversuch auf Betonkragarmen<br />
beobachteten Versagensmodi erfordert<br />
bei Stahlbrücken im Wesentlichen eine zutreffende<br />
und geeignete Ausbildung der Verankerung des<br />
Rückhaltesystems auf dem Stahlkragarm (vgl.<br />
Bild 35). Da bei Stahlbrücken die Verankerung des<br />
Rückhaltesystems in der Regel über Schonbleche<br />
und Schrauben erfolgt, ist die Dimensionierung der<br />
Schonbleche und der Schrauben von entscheidender<br />
Bedeutung. Bei nicht geeigneter Dimensionie-<br />
Bild 35: Beibehaltung der beobachteten Versagensmodi<br />
Bild 36: Änderung der Versagensmodi bei nicht geeigneter<br />
Verankerung<br />
rung der Verankerung können nachfolgende<br />
Szenarien entstehen, die zu einem unterschiedlichen<br />
Versagensmodus des Rückhaltesystems führen<br />
und dadurch die Beanspruchungen bzw. Lasten<br />
auf den Stahlkragarm im Vergleich zu den auf<br />
Basis der Anprallversuche gemessenen und angenommenen<br />
Lasten wesentlich verändern (vgl. Bild<br />
36).<br />
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass<br />
immer auf eine geeignete Verankerung zu achten<br />
ist und eine Überdimensionierung dieser nicht<br />
immer auf der sicheren Seite liegt. Wenn bei den<br />
Anprallversuchen jedoch ein Versagen der Steher<br />
zu beobachten ist, führt die Ausführung mit einer<br />
überdimensionierten Verankerung, unter Voraussetzung<br />
einer genügend steifen Unterkonstruktion,<br />
zu einem ähnlichen Verhalten wie das des geprüften<br />
Schutzsystems.